Ahda
Viele Menschen lieben sie, leben auch mit ihnen und deshalb muss ich hier nichts erklären. Hunde gehören dazu. Manchmal sind sie die Einzigen, die uns noch Trost spenden aber darum soll es mir nicht gehen. Unsere Familie hatte fast immer Hunde, große Hunde, die auch als Aufpasser, als Wachhunde angesehen wurden.
1952, ich war gerade zwei Jahre alt, wir wohnten in einem Haus in Berlin-Karlshorst, kam ein uniformierter Mann mit einer großen Schäferhündin zu uns, ein verzweifelter Hundeführer der Polizei. Die Verzweiflung des Mannes sah ich nicht, den Hund ziemlich deutlich, wir befanden uns schließlich auf Augenhöhe. Meine Eltern hatten kein Geld, um sich einen so schönen Hund zu kaufen und sie fürchteten wohl auch, ihn nicht mit ernähren zu können.
Der Mann wohnte in der Nachbarschaft, man kannte sich und wir hatten einen Garten am Haus, sogar mit noch leerer Hundehütte, die ein wenig verkommen ausschaute. Meine Mutter war mit uns zwei Kindern Zuhause, der Hund wäre bei uns bestens aufgehoben und er würde ja auch nicht s o viel fressen, zudem hätte er bereits eine Polizeihundeschule absolviert. Er höre aufs Wort, nur schussfest wäre er nicht. Mein Vater versicherte, dass bei uns kein Schuss fiele und erhielt also den Hund nebst Leine übergeben. Der Polizist flüsterte dem Hund noch etwas ins Ohr und meinte lächelnd: „Jetzt weiß er Bescheid, ihr seid nun seine Familie.“ Dann ging er schnell weg. Ich glaube, er
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2013
ISBN: 978-3-7309-6614-3
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