Cover


Das Sprichwort



"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen"

- , sagt ein Sprichwort aber genau das ist von übel. Man muss nicht schweigen, es sei denn man möchte über Dinge plappern, von denen man absolut nichts versteht. Vermutlich ist der Satz auch so gemeint, dann wäre es auch gut.

Menschen sprechen oft von Sachen, ohne einen Hauch von Ahnung davon zu haben. Ich frage mich, ob sie es merken oder ob sie vermeinen, einen hörens- oder lesenswerten Beitrag geleistet zu haben. Vermutlich sind sie sich dessen nicht bewusst.
Eigentlich merkt man ja, wenn man Blödsinn von sich gibt, möchte ich behaupten, denn man weiß doch, worüber man in sich Kenntnisse angehäuft hat oder eben auch keine.
Ich persönlich plappere gerne und viel auch einmal bloß so aus lauter Übermut herum und bin dabei erstaunt, dass so mancher das dumme Zeug ernst nimmt, dann schäme ich mich ein bisschen.
Der Punkt ist der, ich kann mir erlauben, Dampf zu plaudern.

Politiker sollten sich besser überlegen, was sie von sich geben. Sie stehen in der Öffentlichkeit als gewählter Dienstleister des Volkes und das nicht ehrenamtlich. Nein, sie erhalten fette Kohle. Dafür möchte ich keinen gequirlten, braunen Quark zu hören bekommen, der nur auf die Profilierung des Betreffenden gerichtet ist.

Nehmen wir einmal unseren Bundesverfassungsschutz, der in unserem Land Gefahren sehen und abwenden soll. Dafür agiert er, entsendet seine V-Leute in verfassungsfeindliche Organisationen und Parteien, alles selbstverständlich mit unseren Steuergeldern finanziert. Was passiert? In aller Seelenruhe mäandern mordende Gruppen durchs Land, häufen Waffenarsenale im trauten Heim an und verbreiten ihre menschenfeindlichen Ideen im Internet. Ungehindert!
Der Verfassungsschutz weiß davon sehr viel, es gibt Akten ohne Ende, die alles belegen, aber gesprochen bzw. geschrieben wird darüber öffentlich nichts. Man kann offensichtlich nicht darüber sprechen, so schweigt man halt. Die Morde gehen weiter. Kein einziger wird verhindert.
Doch schließlich dringt etwas an die Öffentlichkeit, eine Polizistin stirbt, der Knall war unüberhörbar. Eine lückenlose Aufklärung muss her. Transparenz!
Ein Schlagwort, welches jeder Politiker als Forderung plötzlich in den verlogenen Mund nimmt.
Untersuchungskommissionen arbeiten monatelang fieberhaft und klären auf. Immer dieselben Bilder und das Versprechen, nun würde endlich alles ans Tageslicht befördert werden, hört der erstaunte und entsetzte Bürger in den Nachrichten. Tag für Tag.
Schließlich heißt es, die beweisführenden Akten wurden geschreddert. Sehr komisch!
Man will der Bevölkerung weismachen, in diesem unsäglichen Amt würde das nackte Chaos herrschen. Es ist nur Unordnung weiter nichts.
Der Innenminister ist außer sich. Die Politiker sind sehr empört.
Man fragt sich doch, wie kann das sein? Eine Behörde, eine Überwachungsbehörde in Deutschland arbeitet chaotisch und damit wäre alles plausibel, wenn auch, wie immer wieder mit treuem Hundeblick versichert, sehr empörend?
Betroffenheitsarien klingen durchs Land.

Wer es glaubt wird selig, kann man hier nur anmerken. Der Verdacht kommt auf, es werden ausländerfeindliche Machenschaften und Strömungen ganz bewusst gestützt und geschützt. Fragt sich nur, wer in Persona ist es, der das ermöglicht, toleriert bzw. hier absichtlich wegschaut? Man munkelt und verdächtigt, die Presse schreibt sich die Finger wund und es wird immer verrückter:
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg untersucht angeblich, ob der deutsche Ableger des Ku-Klux-Klans in den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter verwickelt ist.
Die Bluttat wird bislang allein dem rechtsextremen NSU zugeschrieben....

Rechtsextremismus: Spekulation um Verbindung von NSU und Ku-Klux-Klan FOCUS Online:
http://www.focus.de/politik/deutschland/nazi-terror/rechtsextremismus-spekulation-um-verbindung-von-nsu-und-ku-klux-klan_aid_789870.html .

Man ist nun noch mehr erschrocken: der Ku-Klux-Klan als Ableger in Deutschland. Abgründe scheinen sich auf zu tun. Oder ist das Ganze nur eine Ablenkung von den eigentlichen Schuldigen in Deutschland?

Aber nun wird aufgeräumt:
„Organisation ohne jedes Tabu überprüfen“, heißt es streng.
Der Innenminister Friedrich kündigt einen Umbau des Verfassungs-
schutzes an.
Dann wird alles sehr viel ordentlicher und effizienteres Arbeiten würde man ermöglichen. Das beruhigt. Dem Verbot der Nazipartei sieht man zwar nun nicht mehr so „froh und zuversichtlich“ entgegen, denn die Akten sind ja in dem ganzen Chaos von „liederlichen Beamten“ vernichtet worden.
Zu dumm aber auch! Die Nazis und ihre Beschützer lachen sich ins Fäustchen.

Mir wird dabei Angst und Bange.

Impressum

Bildmaterialien: Deckblattcover von Helga Siebecke
Tag der Veröffentlichung: 31.07.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /