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Der grüne Hut



Die meisten Menschen lieben die grüne Farbe, denn sie symbolisiert Leben, Natur, Wachstum.
Moni liebt natürlich auch das Grün, sogar jetzt ganz ohne an eine Partei zu denken. Auch wenn die Grünen gute Ansätze in ihren Programmen zeigen, ihnen sollen die kommenden Sätze nicht gewidmet sein.
Grün ist eine typische Farbe des Osterfestes. Man nehme nur einmal das wunderbare Ostergras, das in trockener Art und Weise die Pappostereier füllt, es ist nicht wegzudenken.
Moni hat es früher zwar desöfteren verwünscht, aber viel geholfen hat es nicht. Die Spuren blieben hart-
näckig präsent, doch das ist praktisch nichts gegen den gegenwärtigen Trend, sich nunmehr verstärkt im grünen Gewand zu zeigen.

Die Geschäfte bieten derzeit viel Mode in Grün an. Nicht einfach grün, nein, es ist ein Grün, welches leuchtet, österlich leuchtet. Moni dünkt, dass es nicht das Grün der Hoffenden ist, sondern eher das der Verzweifelten, ohne nicht gesehen zu werden.
Moni möchte nicht außen vor bleiben und kauft sich einen grünen Hut, denn sie hat gelernt, der grüne Hut führt hin zu neuen Ideen.
Dieser Hut steht für die Kreativität, für Wachstum und eben auch für neue Ideen. Wer diesen Hut trägt, begibt sich auf die Suche nach Alternativen. Der grüne Hut befähigt, über das hinauszudenken, was bereits getan wird oder angedacht ist. Mit dem grünen Hut kannst du Kreativitätstechniken einsetzen oder auch das Mittel der Provokation nutzen, um andere zum Widerspruch zu reizen, heißt es nach dem 6-Hut-Denken von Edward de Bono.
Donnerwetter, denkt Moni, das ist also doch erlaubt und sogar erwünscht. So mancher Autor ist damit Träger eines grünen Hutes.
Träger des grünen Huts dürfen alles formulieren, was zu neuen Ideen und Ansätzen führt, unabhängig davon, wie verrückt oder unrealistisch die Ideen sind. Doch leider heißt es auch, dass mit dem grünen Hut auf dem Kopf kritische Bemerkungen untersagt seien, dafür stehe der schwarze Hut. Damit ist für Moni das Hut-Denken wieder passe`. Sie würde sich nie kritische Bemerkungen verkneifen können.
Natürlich hat Moni auch einen schwarzen Hut im Schrank. Es scheint an der Zeit, besser diesen aufzustülpen und ordentlich vom Leder zu ziehen. Zu viel liegt im Argen, zuviel grünes und vor allen Dingen leeres Stroh wird gedroschen, Inhalte würdigt man keines Blickes, Tatsachen ignoriert man, Dichter werden beschimpft.

Ein Gedicht erzeugt Hysterie, statt Mut zur Sachlich-
keit. Schade, sehr schade, genau das wäre doch viel dienlicher. Moni ist enttäuscht und auch entsetzt.
Sie beschließt ihren grünen Hut zu spenden. Vielleicht hilft das. Alternativen für einen Krieg müssen unbe-
dingt und schnellstens her. Der Präventivschlag mit deutschen U-Booten, von dem nun inzwischen alle Welt spricht, kann keine Lösung sein.
Moni hofft auf friedliche Lösungen, mehr bleibt ihr nicht.
Weiße taube Tauben ...eine schreckliche Vorstellung.

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Tag der Veröffentlichung: 09.04.2012

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