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Afrika - Sonne - Himmel - Dorf – Hunger



Das sind die Schlagworte, die nunmehr jeden Tag Otto-Normalverbraucher entgegengeschleudert werden. Nach entsprechenden Bildern erscheint im Anschluss der Spendenaufruf. Jeder dürfte begriffen haben, dass es ihm persönlich tausendfach besser geht als diesen Ärmsten der Armen, die nicht nur dem Hungertod ausgesetzt sind, sondern auch den bis an die Zähne bewaffneten Leuten (Die verschiedenen Warlords finanzieren sich u.a. durch Wegzölle, Piraterie und eine militärisch gestützte Marktkontrolle, liest man.), die vermutlich aus der Situation für sich etwas zu gewinnen trachten und sich nicht scheuen, Lebensmittel zu stehlen und Menschen totzu-
schlagen, egal, ob es jemand bemerkt oder nicht.

Doch diese ungeheuerlichen Vorgänge und Situationen gibt es nicht erst seit heute. Sie sind den politischen und auch kirchlichen Mächten dieser Welt wohlbekannt. Zu diesem Thema gab es Weltkonferenzen, angebliche Maßnahmen, die das Übel an der Wurzel packen wollte und Spenden selbstverständlich, auch sehr engagierte Privatinitiativen, doch die Katastrophe wurde immer größer. Kaum einer maß ihr die Bedeutung bei, die sie verdiente, denn andere Desaster brachten und bringen die Politik und natürlich die Medien fast außer Atem: die Finanzkrise, die Schuldenkrise, der Atomausstieg…die Rettung der Banken.

Spekulanten zocken mit Nahrungsmitteln auf dem Weltmarkt und das natürlich im Namen der Anleger, ganz legal. Das ist nicht verboten! Wer sind diese Anleger? In der Regel wohlsittuierte institutielle Anleger, Banken, Versicherungen, Konzerne. Auf alle Fälle nicht der einfache Bürger, der zum Spenden aufgerufen wird.

Was passiert für
Afrika - Sonne - Himmel - Dorf – Hunger?

Explosionsgefahr


Aufgrund der drastisch gestiegenen Preise für Grundnah-
rungsmittel auf dem afrikanischen Kontinent regen sich in einigen Ländern gewaltsame Proteste. Diese richten sich in erster Linie gegen die Verteuerung des Grundnahrungs-
mittels schlechthin - Reis. Mit Recht!!!
"Die Krise ist menschengemacht" schreibt der Spiegel und die UNO erklärt die Hungersnot für offiziell anerkannt.

D a s hilft den Hungernden sicher.
Die Preise steigen um mehr als 40 Prozent.

April 2008
Bei ihrem Treffen Anfang April in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba waren sich die afrikanischen Wirtschafts- und Finanzminister einmal einig: Wenn das so weitergehe, drohe eine „ernste Gefahr für Wachstum, Frieden und Sicherheit in Afrika“, sagten die Politiker. Gemeint war allerdings kein drohender Krieg, sondern die explosionsartig gestiegenen Preise für Grundnahrungs-
mittel auf dem Kontinent, gegen die sich in einigen Ländern mittlerweile gewaltsamer Widerstand regt. In Kamerun kamen im Februar 40 Menschen bei Protesten ums Leben, Mauretanien beklagt ein Todesopfer, in der Elfenbeinküste wurden bei ähnlichen Demonstrationen zwei Menschen getötet. Widerstand regt sich zudem in Senegal und Burkina Faso, wo die Gewerkschaften zu einem Generalstreik aufgerufen haben.
Die instabile Sicherheitslage in Somalia erschwert die Verteilung von Hilfsgütern.
2009 hatte die Al Shabaab-Miliz ausländische Hilfsor-
ganisationen aus ihren Territorien verbannt. Wir sind entsetzt. Die Welt weiß diesem Treiben scheinbar nichts entgegenzusetzen.

Die Vereinten Nationen versorgen in den Ländern am Horn von Afrika derzeit insgesamt rund sechs Millionen Menschen. Damit sich die Lage in den Flüchtlingslagern verbessert, seien 500 Millionen Dollar nötig, so Ralf Südhoff, Sprecher des UN-Ernährungsprogramms.

Man fragt sich, warum diese vergleichsweise kleine Summe nicht sofort zur Verfügung gestellt wird? Bei der Bankenrettung stellt man sich nicht so an aber hier geht es ja um Größeres, um Milliarden. Hier geht es um die Sicherung des Systems. Ein System, das vorne und hinten bröckelt, dass nicht in der Lage ist oder gewillt ist, den Superreichen ans Leder zu gehen. Kein Mensch müsste am Hunger sterben. Doch die Waffenindustrie muss auch leben.

Woher beziehen eigentlich die Warlords ihre Bewaffnung?

Bundeskanzlerin Merkel befindet sich seit Dienstag (12. Juli) auf einer dreitägigen Afrika-Reise, auf der sie Kenia, Angola und Nigeria besuchen wird. Ein Sprecher des Entwicklungshilfeministeriums hat angekündigt, dass Deutschland Kenia angesichts der Flüchtlingskatastrophe "erhebliche Finanzhilfen" bereit stellen wolle.

Das war also gestern. Spannend bleibt, was „erheblich“ ist und aus welchem Topf die Kohle kommt. Man hofft, dass Herr Niebel nicht nur wieder Kugelschreiber verteilt.

Afrika - Sonne - Himmel - Dorf – glückliche Menschen.



Das wären die Schlagworte, die uns eigentlich bewegen sollten aber darauf müssen wir wohl noch sehr lange warten.


Nachrecherchiert:
Hungerkatastrophe in Ostafrika


28.07.2011
Spiegel schreibt:

Hungersnot in Afrika
"Die Krise ist menschengemacht"

Die Supermacht China breitet sich in Afrika aus - das ist laut dem Afrika-Beauftragten der Bundesregierung nicht ohne Risiko für die dortige Bevölkerung. Manche Regierungen verkauften ihr Land lieber an Investoren als die eigenen Kleinbauern zu unterstützen.

Frankfurt am Main - Hunderte von Verträgen haben die chinesische Regierung und Privatunternehmen mit Afrikanern abgeschlossen. Wie kein anderes Land engagiert sich die Großmacht China auf dem Kontinent. Die Firmen fördern Öl vor der angolanischen Küste, betreiben Kupferminen in Sambia, bauen achtspurige Straßen in Kenia.
China hat den afrikanischen Markt erschlossen - doch das ist nach Ansicht des Afrika-Beauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), auch riskant für die Einheimischen. Dies zeigt sich seiner Meinung nach in der aktuellen Hungerkrise. Rund zwölf Millionen Menschen leiden unter der schwersten Dürre seit 60 Jahren - betroffen sind Männer, Frauen und Kinder in Somalia, Kenia, Äthiopien, Dschibuti, Uganda und im Sudan.
Nooke verwies in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" auf das Beispiel Äthiopien, wo große Teile von Land an ausländische Unternehmen oder an Staaten wie China verkauft würden, die dort Landwirtschaft betreiben wollten. Dies sei "für eine kleine Elite sehr attraktiv", so Nooke. Der breiten Bevölkerung wäre jedoch mehr geholfen, wenn sich die dortige Regierung um den Aufbau besserer eigener landwirtschaftlicher Produktionsstrukturen kümmern würde. "Klar ist auf alle Fälle: Die Katastrophe ist auch menschengemacht", sagte er.
Es sei zwar nicht alles schlecht, was China in Afrika mache, "aber Lebensmittel nur für den Export zu erzeugen, kann noch zu großen sozialen Konflikten in Afrika führen, wenn dadurch Kleinbauern der Boden und damit ihre Lebensgrundlage entzogen wird".
Grundsätzlich habe Afrika gute Bedingungen für eine ausreichende Lebensmittelversorgung, so Nooke. Oft seien zwei bis drei Ernten pro Jahr möglich. Allen Experten sei aber klar, dass die traditionelle Landwirtschaft durch Kleinbauern nicht mehr ausreiche. Außerdem zeige die gegenwärtige Katastrophe, wie wichtig Bewässerungssysteme, eine richtige Lagerhaltung oder der Einsatz dürreresistenter Pflanzen seien. Da dies kostspielig sei, müsse eine industrielle Landwirtschaft aufgebaut werden, sagte der Regierungsbeauftragte. "Wir wollen das international stärker fördern", kündigte er an.

In den Jahren 2007 bis 2008 stieg der weltweite Preisindex für Nahrungsmittel nach Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) um 57 Prozent. Vor allem Grundnahrungsmittel wie Mais, Weizen und Reis wurden um 180 Prozent teurer. Die Weltbank sieht in 33 Ländern die Gefahr von Hungerrevolten. 2008 gab es bereits auf drei Kontinenten Revolten, so führten in Haiti Unruhen zur Entlassung des Ministerpräsidenten Jacques Edouard Alexis.[2] Gründe für den Preisanstieg liegen vor allem im Bevölkerungswachstum, steigenden Energiekosten wie für Erdöl, Ernteverlusten durch Dürren und Überschwemmungen insbesondere infolge des Klimawandels, der zunehmenden Konkurrenz von Anbauflächen für Biokraftstoffe und Futtermittel für die Fleischproduktion sowie der wachsende Bedarf in Schwellenländern wie China oder Indien.

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Tag der Veröffentlichung: 09.08.2011

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