Aquarelle und Reisebilder
In diesem Büchlein möchte ich meine ersten Aquarelle vorstellen.
Ich malte zuvor fast ausschließlich mit Acrylfarben oder mit Kreiden. Die Technik des Aquarellierens war mir völlig fremd, dennoch hoffte ich mit meinem Lernwillen davon ein wenig für mich entdecken zu können.
Es gibt bei Bookrix eine gleichnamige Gruppe, gegründet und geführt von Absalom, einem Künstler, der meine Hochachtung erhält und das nicht nur wegen seiner exzellenten Bilder, sondern auch wegen seiner Bereitschaft Wissen zu vermitteln und dieses völlig uneigennützig. Dafür bin ich sehr dankbar.
Bis jetzt habe ich schon viel gelernt und ich hoffe, meine Bilder zeigen davon schon ein wenig.
Aus meinen Reisebeschreibungen entnehme ich die Sätze, die neben den Aquarellen stehend, der näheren Erläuterung dienen. Als Vorbild für die Bilder wählte ich Reise-Fotografien.
Florenz
Die Stadt der Maler, der Künste, der schönen Brücken begeisterte seit je her alle seine Besucher, so auch uns. Es war heiß, sehr heiß aber wir lassen uns nicht abschrecken und nehmen soviel wie möglich mit staunenden Augen und Fotoapparaten auf, wenn auch die Uffizien uns verschlos-
sen bleiben. Leider! Wir sehen die berühmte Ponte Vecchio, die älteste Brücke (1350) über den Arno und ich finde damit ein schönes Motiv für mein a l le r e r s t e s Aquarell.
Am Ostsee-Strand
Heller Sand, heftiger Wind, heran rollende Wellen und geschützte Dünen beeindrucken jeden Besucher, lassen ihn staunend, begeistert innehalten. Die Augen suchen den Horizont ab und werden belohnt. Die See beruhigt und ändert selbst und ständig in faszinierender Weise ihr Gesicht. Ich möchte sie malen, immer wieder.
Die Ostsee-Steilküste
Wir sind nun auf der Suche nach einem „Geisterwald“. Er soll an der Steilküste bei Diedrichshagen zu finden sein und mit seinem mystischen Dunkel und bizarren Formen, die Fotografen immer wieder begeistern. Wir sind gespannt. Endlich, da ist er. Voller Staunen gehen wir einen Weg und fotografieren wie toll. Wir sind tatsächlich überwältigt und sehr erfreut hier gewesen zu sein. Es ist ein ganz besonderer Ort, er inspiriert mich später mehrere Bilder zu malen.
Vielleicht vermitteln diese kleinen Bilder einen minimalen Eindruck, aber die Natur life und derartig in ihrer Stille und Erhabenheit zu erleben, ist unersetzbar.
Wir gehen langsam zurück zum Auto, kaum ein Mensch begegnet uns. Das ist schon merkwürdig. Natürlich ist es auch die Vorsaison, die alles noch einsamer und unwirk-
licher erscheinen lässt. Sicher findet aber hier auch danach nicht unbedingt der Massentourismus statt. Das beruhigt mich.
In Rom
Wir sind unermüdlich unterwegs und immer wieder begeistert von Details: eine kleine Göttin im Hausflur, eine wundervoll bewachsene Fassade in einer Nebengasse. Das sind Malmotive! Ich mache innerlich schon Pläne, obwohl Häuser zu malen eigentlich nicht mein Ding ist. Diese inspirieren mich, auch die Straßenmaler vor überwäl-
tigender Kulisse.
Wenn man Zeit in Rom verbringt, denkt man an viele Dinge, wird ehrfürchtig und beeindruckt von der Nähe des Altertums und sofort wieder locker und beschwingt von der scheinbaren Leichtigkeit eines freundlichen sonnigen Tages, ein wenig genervt von der Touristen-Übermacht, zu der wir natürlich auch gehören, aber in jedem Fall fasziniert und angezogen im positivsten Sinne.
Lavendelfelder
Nie zuvor sah ich sie,
die Lavendelfelder.
Ihr Duft ist unbeschreiblich
Ihre Farben unvergleichlich
Nie zuvor war ich euphorisch
in Lavendelfeldern
Sie leuchten in der Ferne
Ich saß vor ihnen so gerne
Den Lavendelfeldern
Meine Augen sahen das violette Bild
Meine Ohren lauschten dem Summen
Meine Nase atmete betörendes Aroma
Alle Sinne tauchten ein
In die Lavendelfelder
Ich nahm sie mit, behalte für immer
das Bild der Lavendelfelder
L’Isle-sur-la-Sorgue
ist eine französische Kommune von ca. 18.000 Einwohnern im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur unweit von Avignon.
Und es geht weiter immer weiter. Nach einer entspannten Nacht sind wir wieder auf Achse, nehmen unser Frühstück an der Fontaine de Vaucluse ein, unweit einer alten Papiermühle, deren Wasserrad sich munter dreht, denn es wird immer noch nach uralter Methode Papier geschöpft und reichlich zum Verkauf angeboten. Na ja, die Sachen waren sehr ansprechend, sehr künstlerisch und handwerklich hochwertig aber doch ein wenig zu teuer, um es bloß so aus Spaß zu kaufen.
Es war aber interessant und der Bach mit dem grünen glasklaren Wasser faszinierend. Die Touristenströme, die Busse waren noch nicht eingetroffen, so konnten wir im Sonnenschein, bei angenehmen Temperaturen, völlig in Ruhe am Wasser unser Frühstück einnehmen.
Das Mittelmeer
In Frankreich ist auch Ferienzeit. Es ist Hauptsaison. Gewimmel ist immer und überall, so auch in St. Tropez, am Meer, am blauen, warmen Meer. Wir wollten eben auch einmal die Cote Azur erleben, die Palmen, den Hafen und alles, was man so davon gehört hat. Nun, es gab eine Menge Protziges zu Lande und zu Wasser, erwartungs-
gemäß viele Menschen, Dicke, Dünne, selten Schöne, Läden zum Shoppen bis zum Abwinken und Restaurants. Wir ließen uns in einem nieder. Im Schatten natürlich, denn es war sehr heiß, wenn auch manchmal und zum Glück auch windig. Dann fuhren wir an den Ortsrand und entdeckten einen kleinen, unbewachten, schmalen aber netten Strand, der wirklich nicht vor Menschen wimmelte. Nur ein paar Familien waren anwesend, das Wasser und die Aussicht waren traumhaft. Badesachen hatten wir leider nicht mit, aber wir haben uns mit den Beinen wenigstens einmal ins Wasser gestellt. Es war klar und sehr warm, wunderbar in der Färbung. Hier hätte ich es noch länger ausgehalten.
Rhodos
Rhodos hat uns sehr gefallen, nicht nur weil das Wetter wieder gut wurde. Wir sind ein wenig durch die schönen touristischen Gassen gelaufen, bestaunten die vielen Lädchen, den fliegenden Gemüsehändler, die historischen Anlagen. Wir laufen durch einen schönen Park, fotografieren Hibiskusblüten als Hecke und schwenken in die Stadt. Abseits der Touristentrasse war sie normal wie alle Städte: Kaufhäuser, die üblichen Markengeschäfte, Verkehr, Baulärm, nichts Besonderes.
Am Hafen war es wieder schön, das Wasser unglaublich sauber, wo der berühmte Koloss von Rhodos einst stand, sehen wir nur eine hohe Säule mit einem Hirsch ganz oben. Wir entschließen uns am Strand einen griechischen Salat zu essen. Einer für uns beide! Wir haben es nicht geschafft. Aber geschmeckt hat er köstlich.
An Bord „unseres Kreuzers“ nach dem Landgang, nehmen wir einen wundervollen Cocktail und schauen aufs Meer, in den Himmel und fühlen uns sehr wohl.
Texte: Bilder von Helga Siebecke
Tag der Veröffentlichung: 02.06.2010
Alle Rechte vorbehalten