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Moni denkt über leer und voll nach

Es kann passieren, dass man sich über den Zustand voll ärgert und über den leeren freut, auch umgekehrt ist alles drin. Zunächst ärgert sich Moni, wenn der Tank leer ist, ganz besonders dann, wenn eine Tankstelle weit ist. Ja, das kommt schon mal vor und dann tritt selbst der ruhigen Moni der Angstschweiß auf die Stirn, ganz besonders dann, wenn sie sich auf einer Autobahn befindet und im Ausland. Da sollte man lieber nicht wie ein gewisser Aralmann mit dem Kanister, ein fröhlich Lied summend, auf der Straße spazieren. Das kann teuer werden oder gar das Leben kosten. Moni ist also heilfroh als die Sache gut ausgeht und der Tank wieder voll ist.
Das war knapp! Aber was hier gut oder schlecht ist, war sehr eindeutig. Natürlich wie immer hat die Sache auch Pferdehaare, denn der Sprit ist teuer, er wird immer teurer, ganz besonders zu den Feiertagen oder bei Ferienbeginn…alle Jahre wieder. Man tankt also voll, es geht nicht anders, und die Geldbörse ist so gut wie leer. Eigentlich wollte die gute Moni noch etwas essen, denn der Magen war auch leer aber sie lässt es nun. Mit vollem Magen fährt es sich sowieso nicht so gut, tröstet sie sich. Ein voller Bauch ist also nicht unbedingt gut, ein Tank schon. Moni lernt also den Unterschied zwischen Bauch und Tank kennen.

Man würde sich Zuhause etwas Gutes kochen, was ja sowieso gesünder ist als das, was Mcdoof so bietet. Man kann da nicht hineingehen. Nein, wirklich nicht! Moni hält Fastfood generell für dämlich und teuer. Sie hat es einmal gekostet, weil es die Kinder wollten und schließlich muss man doch auch wissen, was man ablehnt. Danach wusste sie es. Doch sie muss mit einiger Sorge sehen, dass Fastfood für viele voll geil ist, wenn auch die Köpfe der Burger- und Pommes-
esser ziemlich leer zu sein scheinen. Den Machern ist’s egal, ihre Taschen werden nur durch sie voll. Damit wären leere Köpfe, volle Mägen, fette Leute für gewisse Leute ein Segen. Leere Läden wären ein Desaster aber das passiert nicht. Moni seufzt, wenn sie all die dicken Menschen sieht, die voll Wonne in ihre Burger beißen, auch wenn die Mayo- und Ket-
chupsoßen herausquellen. Das ist voll fett!

Moni wandert gerne an leeren Stränden. Die Betreiber der Liegen, Strandkörbe, die Strandbarbesitzer und alle die, die etwas feilbieten, sind verärgert. Sie wünschen sich Gewimmel. Es soll voll sein, nicht treten können vor Menschen, Hunden und Drachen, das wäre schön. Ja, aber manchmal ist das Wetter Mist oder die Saison ist vorbei oder noch nicht angebrochen, dann bleibt voll ein Traum. Moni träumt von Leere und wenn sie vor dem Vollsein vor Ort ist, dann hat sie diese.

Moni schaut täglich in die Zeitung. Sie ist voll von Hiobsbotschaften. Es gibt eine Aschewolke am leeren, wolkenlosen, blauen Himmel. Das Flugwesen ist lahm gelegt und die Fluggesellschaften sind dem Kollaps nahe. Auch Frau Bundeskanzlerin kommt kaum dahin, wo sie glaubt hin zu müssen. Die Delegation ist voll im Stress. Alles kann zusammenbrechen, der Außen-
minister findet nicht nach Hause, der Innenminister beobachtet fassungslos volle Bahnhöfe, der Wirt-
schaftsminister weiß gar nichts zu tun oder zu lassen und setzt sein volles Glas Wein an die Lippen ohne ein Tröpfchen zu verschütten und findet seine Leistung ganz famos, der Himmel ist leer, die Bahn voll, das Chaos groß und der Papst meint, das wäre der Zorn des ALLMÄCHTIGEN. Voll oder leer, nichts ist gut.

Moni muss jetzt zum Glück nicht fliegen, sie ist nur voller Empörung über das leere Gewäsch der Groß-
kopferten und füllt Seite für Seite mit ihren Überle-
gungen darüber, die allerdings so relativ sind wie leer oder voll.
Moni überliest noch einmal ihre Gedanken, findet sie voll daneben und in ihrem Denkerhirn breitet sich Leere aus. Das kommt auch vor. Sie beschließt also, den Computer auszuschalten und sich an der frischen Luft ein wenig zu sammeln. Eine geniale Idee, findet sie und Schluss.


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Tag der Veröffentlichung: 19.04.2010

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