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Sprache, Denken, Wirklichkeit und Monis Gedanken



Menschen denken und sprechen, sie sind vernünftig und realitätsbezogen. Alles sollte eine Einheit bilden, zumindest erwartet man dies von einem mündigen Bürger, glaubt Moni.
Unterschiede und Abweichungen sind allerdings häufig an der Tagesordnung, weiß Moni. Die Menschen streiten sich heftig, wenn es allein um entsprechende Definitionen geht. Jeder hält etwas anderes für vernünftig, man spricht völlig anders als man denkt und lässt zum Leidwesen vieler Menschen, Moni leidet auch manchmal ein bisschen, die Wirklichkeit außen vor. Kurz: man spinnt was das Zeug hält!

Gut, das muss ja auch einmal sein. Menschen wollen spekulieren, träumen, Visionen verkünden, sich eine Menge vormachen und sich die verrückte Wirklichkeit schön reden und denken, sich halt ein wenig unterhalten. Das ist in Ordnung, wenn sie denn nur irgendwann wieder runterkommen würden und ihre Vernunft wieder sprechen lassen, die sich im Rahmen wirklichkeitsnaher Möglich-
keiten ansiedeln sollte. Es sei denn man ist ein Autor, ein Schriftsteller, der seine blanken Kopfgeburten, losgelöst von allem, was real ist, aufmarschieren lässt. Das lässt Moni gelten.

Moni seufzt, denn was die Politiker wieder so vom Stapel lassen, hat mit Vernunft und Wirklichkeit kaum noch annähernd etwas zu tun. In der Krise wird zum Sparen angemahnt, gleichzeitig aber die Kohle zum Fenster rausgeworfen. Alles ist wacklig, nichts ist sicher und Geld hat keiner. Es wurde unter den Augen der Regierungen von gierigen Leuten verzockt, nachdem sie es den rechtschaffenden und treudoofen Menschen trickreich aus der Tasche geholt haben. Na gut, man kann jetzt sagen, die wären selber schuld. Aber Vertrauen gewähren ist nicht strafbar, wenn auch kaum vernünftig, findet Moni.
Jetzt denken dieselben Menschen, die Schuld an der Krise tragen, nicht ein Deut geläuterter und machen einfach hemmungslos weiter. Warum sollten sie auch nicht? Man unterstützt sie mit dem Geld der Steuerzahler und animiert zum Weitermachen. Geld verdienen ist schön, sagen die sich und auf geht’s. Das nicht genug, die Oben-Klicke verteilt Geld, was sie nicht haben an privilegierte Kreise in Form von Steuergeschenken und vermeint das tumbe Volk findet das famos.
Das ist derzeit Wirklichkeit. Man lernt nichts. Die Sprache wird gebraucht, um sich gegenseitig auf höchster Ebene niederzumachen, das Denken wird eingesetzt, um das Vermögen der Reichen zu schützen und den Armen die letzte Unterstützung zu schmälern. Na, gute Nacht, denkt Moni.

Die Philosophen philosophieren im Wolkenkuckucksheim, die Wissenschaftler mathematisieren die Philosophie durch Annahme von Idealzuständen, in denen Macht für alle eine gleiche Größe inne hat und damit die Schuld für alle gleichermaßen null ist. Wie krank ist das denn? Wem hilft das, fragt sich Moni allmählich besorgt werdend?
Moni kommt nicht mehr mit. Irgendwie wird das Ganze immer irrer. Keiner weiß etwas Brauchbares im Ergebnis eines Denkprozesses für die Wirklichkeit zu sagen. Wir gebrauchen scheinbar das Denken, die Sprache derzeit so wirklichkeitsfremd wie es nur geht. Spinnen macht Spaß!
Und das nicht nur im Internet. Nein das wäre ja für Moni noch akzeptabel. Die Spaßgesellschaft braucht das.
Die Sache ist aber schon längst nicht mehr witzig, man sagt viele Dinge seit Jahren drastisch, in Karnevalszügen, in Talkshows, in Büchern, in Zeitungen, auf Bühnen, im Fernsehen, im Radio. Es kümmert die Regierungen einen alten Scheißdreck!
Na ja, Moni sucht sich durch all den Morast, durch den nicht erhörten Aufschrei einiger Unentwegter einen eigenen Weg. Was bleibt denn sonst? Sie hat ja auch kein Rezept. Sie versucht eben mit ihrem Denken, ihrer Sprache immer wieder nur der Wirklichkeit zu begegnen, auch wenn es nur die Wirklichkeit ist, die sie zu erkennen vermag. Helau allerorten! Am Arsch am Mittwoch.

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Tag der Veröffentlichung: 17.02.2010

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