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Moni und das Elend der Fachidioten und Philosophen



Um es vorweg zu nehmen, Moni nimmt hier keinen Bezug auf die bekannte Schrift von Karl Marx, was viel zu speziell und kompliziert werden würde. Die Sache würde dann zweifellos inhaltlich abdriften und kaum einen Feierabend-
intelligenzler hinter dem Ofen hervorlocken, geschweige denn unsere Stammtischphilosphen zum beliebten Philosophieren fern jeglicher richtiger Wissenschaft veranlassen, welches Moni so liebt.
Ja, das freie und entspannte, und geradezu lustvolle Nachdenken über Themen, die die Welt interessieren oder auch nicht, ist für Moni stets ein großes Vergnügen. Das besondere Leckerchen ist eine sich anschließende lebhafte Diskussion. Moni grinst.
Moni hat schon sehr viel gelernt, insbesondere die Zweiteilung der Menschen in Fachidioten und Feierabend-
intelligenzler brachte einen immensen Lernerfolg. Die dargebotenen Weisheiten, Wahrheiten, Spekulationen, Widersprüchlichkeiten, das Hin und Her, Für und Wider hatte für Moni neben einem beachtlichen Erkenntnisprozess auch mindestens einen ebenso großen Unterhaltungswert. Vermutlich hat sie den Ernst der Lage völlig verkannt und sich einfach nur amüsiert. Darf das sein?
Denn eines bleibt unbestritten, keiner will es sein und sich als Fachidiot oder Feierabendintelligenzler definieren. Moni natürlich auch nicht, obwohl sie ein wenig zum Dämmerschoppenphilosoph neigt, denn das Zeug zum Fachidioten hat sie beim besten Willen nicht, denn sie blödelt hin und wieder auch mal ganz hemmungslos und nimmt jeden, auch sich selber, furchtbar gern auf den Arm.
Moni ist sich nicht ganz sicher ob ernsthafte Wissen-
schaftler, um nicht immer die bösen Ausdrücke zu gebrau-
chen, und richtige Philosophen dazu auch imstande sein könnten. Im „guten Nachdenken“ ist kein Platz für derlei Possen, hat Moni irgendwo einmal gelesen. Na so was, es gibt gutes und böses Nachdenken, lernt Moni.
Aber ist nicht entscheidend, was hinten rauskommt? Na gut, nicht hinten, vielleicht lieber vorne. Dort kann ja schließlich auch etwas herauskommen. Manchmal. Die sich sofort anschließende Frage ist doch die, wie fühlt sich der Mensch, wenn seine Kopfgeburten heraus sind und wie ist ihm zumute, wenn er sie noch im Inneren schon vor seinem geistigen Auge hin und her dreht? Fühlt er sich elend, verunsichert, eher reichlich beschissen? Diese Frage wäre an Wissenschaftler und Philosophen gerichtet. Und hält er das auch durch, denn das Ziel, welches auch immer, soll ja ehrgeizig verfolgt werden bis eine halbwegs befriedigende Antwort auf dem Tisch liegt?
Moni denkt, das wird schwer und könnte in ein ganz großes Elend führen, wenn nicht die Möglichkeit bestünde, doch ein wenig von den Feierabendintelligenzlern zu lernen, die gemütsmäßig mitunter besser dastehen, obwohl da viel weniger gutes Nachdenken vorherrscht.

Was ist aber, wenn sich Philosophen und Einzelwissen-
schaften irgendwann einigen? Könnten sie die Welt verstehen, erklären, beweisen und beherrschen, die Geschicke der Menschen vernünftig, klug und gerecht lenken und leiten? Würden sie es besser machen als all die fraglichen Intelligenzen, die derzeit die Geschicke der Welt in ihren korrupten Händen halten?

Moni seufzt. Ach wenn es nur so wäre!
Das Elend ist nach wie vor trotz unglaublicher Erkenntnisse sehr groß.
Wer ist aber nun dafür verantwortlich? Die Feierabendintelligenzler mit den wenig ernsthaften aber doch auch guten Gedanken oder die großen Nur-Gut-Denker des Volkes?
Es bleibt ein Elend, Moni hebt die Schultern und weint ein bisschen, was allerdings auch nicht hilft. Dann lacht sie wieder und das tut wenigstens ihr gut.


Und Tschüss...


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Tag der Veröffentlichung: 05.02.2010

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