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Moni denkt über die Wahrheit nach



Gleich am Anfang muss die gute Moni erst einmal tief schnaufen, denn die Wahrheit ist ein unendlich schwieriger und meist konträr diskutierter Begriff auf allen Ebenen. Jeder, aber wirklich jeder hat sich schon einmal mehr oder weniger tief schürfende Gedanken über sie gemacht, unabhängig vom Alter, Geschlecht, Bildung und sozialem Umfeld.

Dennoch, da sie oder das ganze Gegenteil dem Menschen faktisch sekündlich begegnet, will sich Moni mit diesem Thema ein wenig, wenn auch nur bruchteilhaft, beschäftigen.

Die Wahrheit ist einfach, heißt es oft genug. Sage einfach immer die Wahrheit, dann bleibst Du ein geachteter Mensch, denn die Lüge ist eine Todsünde. Ach, wenn es doch so einfach wäre.

Moni könnte die so genannten geachteten Bürger hier beim Namen nennen, die streng vereidigt, das Volk vertreten und später lügen, dass die Schwarte knackt. Es gibt ganze Berufszweige, die angeblich die Wahrheit vertreten und verkünden, aber eigentlich nur danach trachten, sie mit allerlei Winkelzügen zu vertuschen, natürlich tunlichst darauf bedacht, dabei nicht an Achtung zu verlieren.
Kirche und Politik haben ebenfalls zu allen Zeiten ganz großartig von der Wahrheit gesprochen und sie von den einfachen Menschen strengstens eingefordert aber sich selber kaum daran gehalten. Bis zum heutigen Tag!!!
Warum? Weil mit der Wahrheit in Wirklichkeit kein Blumentopf zu gewinnen ist, welcher auch immer.
Kurz: Wahrheit und Macht passen nicht zusammen. Zumindest nicht auf Dauer.

Die Wahrheit hat viele Gesichter, vermutlich so viele wie es Menschen auf Erden gibt. Moni seufzt. Sie ist so vielgestaltig und so wichtig, dass man ohne sie rettungslos verloren ist, aber man bekommt sie nicht zu fassen. Denn wenn man sie als einfache Wahrheit sich auf seine Fahnen schreibt, gelobt nicht zu lügen, dann wird man sehr schnell zum Dogmatiker und Intoleranz, oder Unverständnis lassen grüßen. Menschen werden zu sturen Rechthabern, erkennen nur ihre Wahrheit, ihre Sicht der Dinge sei das Nonplusultra. Das ist allerdings schlicht genau die Katastrophe, die uns so oft begegnet.
Mal ganz abgesehen davon, dass niemand sich zu dieser Gilde zählen möchte.

Wo beginnt also das Lügen, bzw. wo endet die Wahrheit oder fließt alles ineinander und es gibt in Reinheit weder das eine noch das andere?

Moni fängt an zu verzagen, da sie weiß wie unter-
schiedlich Wahrheit interpretiert wird. Es ist zum Irrewerden. Man kann es nicht jedem recht machen und die Wahrheit des anderen berücksichtigend die eigene verleugnen. Das wäre inkonsequent und auch gefährlich, denn man wäre ein Spielball, ein Fähnchen im Winde. Und Achtung? Die gäbe es für solch ein Verhalten eher nicht. Dennoch erscheint es dumm, nur die eigene Wahrheit gelten zu lassen.

Moni kommt zu der Erkenntnis, dass man sein Leben lang auf der Suche nach der Wahrheit sein wird, dabei heißt es schmerzlich oder erfreulich lernen zu müssen aber ob man schließlich die Wahrheit wirklich findet, bleibt offen.
Moni muss es zunächst dabei bewenden lassen und sich ihre Wahrheit für die großen Dinge zurechtlegen, für die kleinen Sachen allerdings möchte sie zwar von Fall zu Fall entscheiden aber es mit einer gewissen Sturheit immer wieder versuchen, bei der einfachen Wahrheit zu bleiben.
Das ist nicht einfach!

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Tag der Veröffentlichung: 26.01.2010

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