Sehnsuchtsvoll
Schlaflos, weil nicht müde?
Nein, die Sehnsucht ist es, die meine Gedanken nicht ruhen lässt. Sie gebärt Gedanken, die zu dir fliegen und dort verweilen möchten, aber sie kehren zurück, denn es sind meine, die Kinder meiner Sehnsucht. Vielleicht können sie sich bei dir nicht deutlich genug zu erkennen geben, aber vielleicht bist du auch beschäftigt und bemerkst sie gar nicht.
Wenn ich einschlafe, dann begeben sie sich wieder auf den Weg, um die Gedanken deiner Sehnsucht kennen zu lernen, denn es kann sein, dass sie sich ähnlich sind. Wahrscheinlich liegen sie nun bald im Sand unserer Träume und lauschen der ewigen Melodie der Wellen.
Das ist nicht nur ein Urlaub, es ist mehr, denn sie wollen nicht immer den Ballast der Zwischenräume abwerfen müssen, um eine kurze Landung zu genießen.
In den Träumen dürfen sehnsuchtsvolle Gedanken alles, sie können auch alles, selbst die Zeit verkürzen. Die Zeit des unendlich anmutenden Wartens. Sie entführen den Körper, den Geist, sie beherrschen Zeit und Raum. Niemand vermag dieses Wunder in der Realität zu vollbringen…leider. So sind sie auch voll von der Traurigkeit, die der Sehnsucht so zugehörig ist. Es ist ein Gefühl, welches kommt und geht, wie die Wellen des Meeres.
Abends beginnt das melancholische Spiel der Sehnsucht mit mir und ich gebe mich ihm hin, denn es schmerzt nicht sehr…nur ein wenig, weil es dir vielleicht ähnlich ergeht, das lindert.
Wellen
Wellen stürzen sich auf den Strand
Drängen zu erobern weites Land
Kurz die Berührung
Wild die Verführung
Die überschlagende Welle
Küsst auf die Schnelle
Leidenschaftlich am Rand
Heißen Sand
Verweilt einen Augenblick
Und zieht sich zurück
Wellen
Sie sind immer in Bewegung
Sie sind oben und unten
Sie werden gebremst, gebrochen, geglättet
Wellen sind überall
Wellen sind wiederkehrend
Wellen sind beständig
Wilde Schönheit und zerstörende Kraft
Ruhige Erhabenheit und sanfte Auflösung
Berechenbare Unerschöpflichkeit
Die Perle
In dunkler, unergründlicher Tiefe
Einsam im Schutz natürlicher Nacht
Ruhet sanft ein zauberhaftes Gebilde
Wächst leis zu begehrenswerter Pracht
Ist’s Glück ein Mensch sie findet?
Sie so stolz erfüllt an sich bindet?
Ihr schöner Traum wird jäh beendet
sehr schmerzvoll wird sie verwendet
Zum Prahlen, krankhaften Strahlen
Zum todbringenden Streit entfachen
Zum Handeln, in Geld verwandeln
Ach,
Perle könntest weiter nur träumen
Den süßen, endlosen, stillen Traum
Hoch oben der weiße Wellenschaum.
Unsagbares Leid bliebe ungeschehn,
hätt ein Mensch dich nie gesehn.
Lichtblitz
Bewunderung
für die Kraft
die es schafft
finstere Welt
die in dunklen Wellen
auf mich hernieder fällt
für Sekunden zu erhellen
Gefährliches Licht
ich will es nicht
es entschwindet,
wenn entzündet
verheerendes Feuer
in Baum und Gemäuer
Fernes Grollen kündet,
vom Blitze so hell,
der schnell
nebenbei Unheil bindet,
das mit unendlicher Zeit
verweilt.......................... aber der Lichtblitz enteilt
Die Wellen der Nacht
Aus der Dunkelheit
sehe sie kommen,
der Horizont so weit
in finsterer Nacht,
bin aufgewacht,
arg beklommen.
Die Wellen der Nacht
überfallen den Strand
schäumend vor Macht
hab nachgedacht
und die Hand
weg genommen.
Texte: Bilder von Helga Siebecke
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2009
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