Cover

31.01.

Habe mich gestern in einem Dichterforum unter dem Pseudonym „Bilderelse“ eingetragen und Erstes aus meiner Feder reingestellt. Ob das je einer liest? Ich wünschte mir natürlich, dass Kommentare kommen. Warten wir’s ab. Mein Blog „Man will doch schließlich was vom Stapel lassen“ wird auch nicht frequentiert. Auf meiner Internet-
seite tut sich ebenfalls nichts.

Na ja, war ein Versuch! Schließlich hat mir das Anlegen auch Spaß gemacht, habe auch allerhand Handwerk gelernt. Ob dies alles Sinn macht? Ich bin ein Zweifler. Vielleicht will niemand die Kopfgeburten einer alten Krähe lesen. Selbst Hardy meinte, dass ich die User mit den vielen Texten und Bildern überfordere. Man ist bequem und will nur kurze, witzige Sachen geboten bekommen…obwohl…das ist auch auf meinen Seiten zu finden und zwar in Hülle und Fülle. Für jeden Arsch halt etwas! Wahrscheinlich gibt es einfach zu viele Seiten im NET, zu viele Leute, die irgendetwas von sich geben, in der Hoffnung, dass sich je eine Sau dafür interessiert.

Das ist oder scheint ein Irrglaube. Ich finde diese Erkenntnis frustrierend, nützt aber nichts. Ich werde also hin und wieder ins Internet gehen und kontrollieren, ob jemand zu meinen Vorgaben einen Furz gelassen hat. Mehr kann man nicht machen. Somit werde ich mich wieder zurückziehen und kreativ sein, wie gehabt. Es ist das Beste. Besser als alles Gewäsch der Welt.

08.02.

Ich bin nun also andauernd in den Foren, um zu lesen und auch zu kommentieren. Meine Sachen finden auch ein wenig Beachtung. Ich erhalte nette Worte. Das tut natürlich gut, deshalb schaue ich vornehmlich in die Foren. Mich regt zuweilen die Blasiertheit mancher junger Leute auf, die als Student oder Schüler schon die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben scheinen. Aber so sindse! Selbstbewusst und zum Teil leider recht dämlich. Sie merken es aber nicht. Alles wie gehabt und schon reichlich bemerkt.

Kein Mensch hält sich für borniert oder irgendwie negativ bewertbar und dies unabhängig vom Lebensalter. Es sind immer nur die anderen, die nichts mehr merken. Vielleicht merke ich ja auch meine Unzulänglichkeiten nicht. Aber, wenn ich ehrlich bin, ich weiß, was ich kann und was leider gar nicht. Vielleicht werde ich zunehmend ichbezogener und beginne kritisch zu vergleichen.

Aber kann ich mir herausnehmen, zu urteilen? Ich bin ein Autodidakt, der das Meiste aus dem Bauch heraus macht und einschätzt, von Wissenschaft keine Spur. Also, ein Bild sehe ich mir an und es gefällt oder eben nicht. Einfach so, ich seziere es nicht. So halte ich es auch mit Gedichten. In den Foren wird oft alles auseinander genommen, schul-
meisterhaft und es kommen altkluge Ratschläge. Welcher Poet mag das? Man tut aber so, als würde das nichts ausmachen.

Man gibt sich cool und die Meisten bleiben sehr anonym, geben das Alter nicht an, scheuen ein Foto von sich hoch zu laden. Kommentieren unter Pseudonymen. Das finde ich so arm. Sie sind unsicher, wollen von sich nichts preisgeben, fürchten Bloßstellung. Ach, Gott…darüber bin ich erhaben. Oder bin ich naiv? Wahrscheinlich auch das.


12.02.

Wir waren am WE in Baden/Baden zu einer Kunst-
ausstellung. Na ja, war ein wenig enttäuschend, dennoch ein schöner Ausflug. Das Wetter war frühlingshaft und wir hatten Zeit und Muße in aller Ruhe herumzuschlendern, die Krokusse und Schneeglöckchen zu bestaunen, den Winter zu den Akten zu legen. Die Bilder in der Kunsthalle haben mir nicht so gefallen. Moderne Kunst ist oft nicht mein Ding, ich vermisse Ansprache und Botschaften, die mich berühren. Oft sehe ich kein handwerkliches Können im Sinne von wahrer Kunstfertigkeit. Das hochtrabende Geschwätz zu den Bildern, die für sich nicht zu sprechen vermögen, ist mir zuwider. Wenn ein Bild angeblich tausend Philosophien verkörpert, warum sehe ich kaum eine? Diese hirnrissigen Deutungen sind nur dem einen Ziel verschrieben, dem Werk Bedeutung zu verleihen, seinen Wert zu erhöhen, den Verkauf zu Mondpreisen vorzubereiten und zu rechtfertigen. Abartig! Aber nur so wird es doch gemacht. Hemmungslos und dreist. Dem Künstler mag das egal sein. Außerdem profitiert er ganz sicher auch. Mich interessieren die depressiven Phasen des Meisters kaum und wenn er in ihr nur graue Bilder malen konnte, noch weniger.

06. 05.

Oh, ich habe mein Tagebuch sträflich vernachlässigt!!! Andere Dinge waren wichtiger. Ich hatte zu tun! Nicht zu fassen, ich hatte keine Zeit. Das wird auch vorläufig so bleiben. Ich male riesengroße Bilder, stelle sie in die Foren, bekomme Kritik und Lob. Suche aus den Geschichten und Gedichten etwas Passendes und veröffentliche das Ganze. Mit wechselndem Erfolg, was zu erwarten war. Ein Feedback zu erhalten, ist aber etwas ganz Wundervolles und ich möchte deshalb nicht mehr so schnell darauf verzichten. Manchmal regt mich ein Kommentar auf, dann antworte ich entsprechend und die Sache ist erledigt. Kaum jemand muckst sich noch danach. Kommt gar nichts, ist das allerdings auch blöd. Nun, man kann nicht alles haben. Jedenfalls ist das ziemlich spannend und so manche Anregung für ein neues Gedicht konnte ich auch entnehmen. Meine Kreativität lebt. Was will ich mehr.
Dafür spiele ich kaum noch Klavier. Innerlich bin ich darüber irgendwie traurig, aber ich setze mich nicht ran und übe. Warum? Ich weiß es nicht. Ich bin bequem geworden. Der Schweinehund lässt grüßen. Schrecklich…ich werde alles verlernen.
So, jetzt gehe ich in die Sonne. Sonne ist alles, was ich mir wünsche. Sonne und Wärme. Mir ist oft so kalt.

18.06.

Oh, Gott ich habe wieder Ewigkeiten kein Tagebuch geführt. Anderes beschäftigt mich. Täglich schaue ich, ob ich Kommentare für meine Gedichte oder Geschichten erhalten habe und antworte ggf.. Natürlich muss ich auch die Werke anderer Autoren würdigen, denn ansonsten würde auch ich keinen Feedback bekommen. Ein Geben und Nehmen also. Das ist normal, aber man braucht halt Zeit.

Ja, und dann hat mich meine Muse wieder gut beglückt, schreibe ich doch täglich ein oder zwei neue Gedichte. Ob sie nun immer als gelungen zu bezeichnen sind, wer weiß das schon. Manchmal erhalte ich Anerkennung und manchmal meint einer, dass sie nicht gut sind. Damit muss man umgehen können. Inzwischen rege ich mich nicht mehr auf und amüsiere mich.
Das Klavierspiel leidet immer noch, obwohl ich schon mal wieder geübt habe, allerdings mit wenig Energie. Ich will es doch nicht ganz aufgeben, wäre auch wirklich schade. Meine Malerei plätschert so nebenher. Vielleicht inspiriert mich ja die Toskana zu neuen Bildern. Bin fest entschlossen vor Ort zu malen.
Es ist wieder Sommer, die Schafskälte ist vorbei. Ich sitze auf dem Balkon und tippe meine Sätze in den PC. Das geht jetzt nämlich, denn ich habe nun eine Antireflexionsfolie auf den Bildschirm aufgeklebt. Ohne war’s nicht möglich.


03.09.

Irgendwie bin ich mit mir nicht zufrieden. Mein Schweine-
hund gewinnt, lässt mich nicht Klavierspielen und ich nehme nicht ab, weil ich nicht konsequent bin. Zum Malen habe ich auch wenig bis gar keine Lust. Die Hausarbeit mache ich nur so La-la, weil ich darauf erst Recht keinen Bock habe. Was ist also los mit mir? Meine Stimmung ist auf einem grauen Level. Ich brauche irgendwie ein Erfolgs-
erlebnis. Das Schreiben von Gedichten oder einer kleinen Fabel reicht nicht. Die Dichter-Foren finde ich allmählich auch langweilig, wenn ich auch hin und wieder einen Kommentar schreibe oder bekomme.

Mich fesselt nichts. Außerdem bin ich ständig müde. Das ganze ist wohl eine Sommer-Ade`-Arie. Mir fehlt die Wärme, die Leichtigkeit des Sommers. Tausend Jacken und Socken anziehen zu müssen, ist schon ein Graus allein. Nein, mir tut nichts weh, weder das Knie noch der Kopf oder sonst etwas. Alles scheint super fit zu sein. Darüber sollte ich mich freuen. Ich nehme es als selbstverständlich hin. Ja, so ist das immer. Wenn’s dem Esel zu wohl geht…Ich mach mir jetzt Kaffee. Vielleicht ist mir danach wohler.


25.09.

Gestern schrieb ich so schön an meinem Tagebuch und plötzlich hat mein PC den Text gefressen. Das kommt vor, man wird wütend und schwört sich beim nächsten Mal besser aufzupassen, das heißt, öfter zwischen zu speichern. Es ist wie im richtigen Leben, wer nicht für schlechte Tage Gutes speichert, hat irgendwann höllisch das Nachsehen. Man fängt quasi gänzlich von vorne an. So ist es mir ja stets ergangen. Labernd und ächzend beginne ich erneut einen Versuch, mit dem Leben und mit allem klar zu kommen.

Eigentlich hätte ich aus dem reichen Erfahrungsschatz der fulminanten Reinfälle Vieles lernen können. Nun, Dick-
fälligkeit und Bretter am Schädel verhindern so einiges. Jedenfalls bin ich davon gekommen, was nur bedeuten kann, dass ich ein ganz besonderes Glückskind bin. Zumindest bis jetzt. „Die Wege des Herrn sind uner-
gründlich“, sagen die Frommen. Meinetwegen, ich mag sie nicht ergründen wollen, denn ich kenne ihn nicht, diesen Herrn, der da angeblich alles lenken und leiten soll. Aber eigentlich, wenn es ihn denn wirklich gäbe, hat er mir schon ziemlich dazwischen gefunkt. Was soll ich sagen, diese Einmischungen sind schlicht unerträglich. Er mag anderswo Gutes tun, aber das macht er nicht. Der All-
mächtige geht mir am Arsch vorbei. Amen.


29.09.

Das WE ist schon wieder wech! Ja, geht schnell, wir waren unterwegs und sogar im Kino. Der Film war wohl authentisch, beklemmend, furchtbar, aber recht gut gemacht. Er handelte von der RAF, die Bader-Meinhoff-Geschichte.
Ich als DDR–Mensch habe davon früher nicht all zuviel mitbekommen, es betraf im Großen und Ganzen die Menschen in der DDR nicht. Terror dieser Art gab es bei uns so nie, zumindest in meiner unmittelbaren Umgebung nicht. Alles andere wäre vermutlich sowieso tot-
geschwiegen worden.
Die damalige DDR-Regierung verurteilte die Nixon-
regierung, den Vietnamkrieg, die RAF wahrscheinlich auch, bin mir aber nicht so sicher.
Man sympathisierte eher mit den Studentenbewegungen in der BRD und verurteilte die Polizeibrutalität. Ich hatte damals keinen Bezug zu diesen Ereignissen, studierte und lebte ich doch in einer Kleinstadt mit absolut braven Studenten. Revolten? Undenkbar! Mit BRD-Geschehnissen sich solidarisch zu erklären, war irgendwie auch immer reichlich riskant, man lies es besser.
Ja, zum Wochenende noch: Das Wetter war traumhaft, alle Menschen schienen auf den Beinen, um irgendwo draußen zu essen. Wir fuhren hoch zum Neroberg, um in den Stadtwald zu gehen, eine gute Stunde langsam Gehen, dem Gewimmel entronnen, welches wir am Vormittag in der Stadt erlebten. Das war schön. Anschließend ein Glas Weißwein und eine Butterbrezen im Gartenlokal dort oben, nach längerem Warten auch bekommen, dann strebten wir nach Hause.


30.10.

Damit wäre der Oktober auch gelaufen, morgen noch und dann kommt der November, der Ungeliebte. Aber für Bernd ist jeder vergangene Tag ein Schritt näher zur Freiheit. Ich kann’s so gut nachvollziehen. Frei über die Zeit verfügen zu können, ist eine tolle Sache. Nun, zumindest über die noch verbleibende.
Gestern dachte ich über „Das letzte Wort“ nach. Es soll ja so wichtig und damit auch sehr bedeutsam sein. Es hat eigentlich angesichts des Todes absolut gar keine Bedeutung, finde ich, zumindest für den Betroffenen nicht, denn der schließt die Augen und ist weg in die ewigen Jagdgründe, wie die Indianer sagen. Mir fehlt der Glaube an so etwas. Ich denke nämlich nur, dass man einfach aufhört zu leben und zu Asche wird. Das ist alles.
Gestern sahen wir im Fernsehen, dass sich reiche Leute ihre Verstorbenen zu einem Diamantenring pressen lassen. Das ginge, kostet vermutlich ein Vermögen aber man trägt seinen Schnuffi dann am Ringfinger. Also, was sagt man dazu? Besser gar nichts, man schreckt halt vor nichts zurück.

03.11.

Man glaubt es immer wieder nicht, dass ein Wochenende so schnell zur Vergangenheit wird. Bernd fährt nur noch mechanisch, nur noch schwer widerwillig funktionierend zur Arbeit. Noch drei Wochen!!! Dann ist alles anders, alles neu und der Tag beginnt stets weckerfrei.
Ups, jetzt ist sogar ein Gedicht daraus geworden und das ist es ja dann auch, für uns beide. Ich bin so was von hundemüde und dieses morgens, mittags, abends, dass man eigentlich schon stutzig werden müsste. Ist es der Herbst, die mangelnde Bewegung, Vitaminmangel (sagt meine Mutti immer, aber das stimmt nicht, denn ich nage stets an Äpfeln o.ä. herum) oder einfach nur der Schweinehund, der in mir ständig auf der faulen, fetten Haut liegt? Wahrscheinlich alles ein bisschen.

Jedenfalls wollen wir ja nun wieder ins Fitness-Studio zum Training, zur Gewissensberuhigung und weil wir es bitter nötig haben. Ständig mache ich mir Sorgen, weil ich nichts abnehme, obwohl ich wirklich wenig esse. Jawohl! Zum Gänsebraten-Essen waren wir jedenfalls auch nicht. Gut so! Sonst würde ich mich noch scheißiger fühlen. Wir haben am WE Fisch gegessen. Das ist löblich, da muss man nicht lamentieren. Ansonsten war das Wochenende relativ ruhig, obwohl wir uns natürlich auch dem Volke zeigten, kurz wir stürzten uns wie immer am Sonnabend auch ins Gewühl. Das muss sein. Bernd findet, dass man das unbedingt machen muss, um zu sehen, was in der Stadt los ist. Er ist immer hummlig und will alles wissen und sehen.

Und da war vielleicht was los. Es war ja Allerheiligen. Alle Heiligen und Unheiligen waren auf den Beinen. Ich dachte ja in meiner Unschuld, die rennen an diesem Tage alle auf die Friedhöfe, um irgendwelche Heiligen fromm zu verehren, aber denkste, man shoppte wie blöde. Ob sich darüber der liebe Gott nun freut? Der Handel gewiss. Denn scheinbar alle Menschen aus ganz Hessen und Sonstwo ließen die Ladenkassen klingeln, wie wir sahen.

10.11.

Meine lieben Kinder melden sich nicht. Anscheinend warten sie auf meinen Anruf. Irgendwie warte ich aber auf ihren Anruf. Sie werden keine Zeit haben und wie immer im Stress sein, war ich ja früher auch. Jetzt ist alles anders. Ich habe Zeit, viel Zeit und bin immer bereit. Bin ich wirklich immer bereit? Bereit zu Quatschen vielleicht, aber etwas darüber hinaus Gehendes wohl nicht immer. Ich bin ein wenig egoistisch geworden und will, wenn ich ehrlich bin, nur mit und für Bernd alles Mögliche unternehmen.

Die Familie sollte ohne mich auskommen. Na gut, Mutti habe ich versprochen, für sie da zu sein, wenn es erforderlich ist. Aber ich opfere mich nicht mehr. Jeder sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten für sich selber sorgen, sie auch. Hilfeleistungen nur auf Anforderung und nach Prüfung, ob ich sie geben will und kann. Früher war das anders. Ich war da und habe alles gemacht, immer, ohne groß nachzudenken. Das wurde wohl oft ausgenutzt und gar zu gerne angenommen. Ich blöde Kuh hab’s nicht einmal gemerkt.


11.11.

Ein dunkler Tag, mit Regen und reichlich Wind gespickt, umfängt mich, versucht meine Stimmung zu drücken. Ich will es aber nicht zulassen. Schließlich haben wir Novem-
ber und man muss froh sein, dass es noch verhältnismäßig warm ist. Natürlich geht es ohne Heizung nicht, ein Pullover und warme Hausschuhe sind auch angebracht, denn eine Fußbodenheizung haben wir ja nicht. Ich bin ein Frostköttel! Bernd lacht manchmal und verspottet mich, empfiehlt Wärmedecken und Bettschuhe. Ich grinse und verspreche, darüber nachzudenken. Alte Weiber können sich über vieles hinwegsetzen und das Frozzeln verkraften, wenn sie auch den Schaden haben und andauernd über kalte Füße klagen. Bernd meint aber und das ganz ernsthaft, ich müsse mich mehr bewegen, dann würde ich auch nicht soviel frieren. Also gut, da hat er recht. Womit ich wieder einmal, wie so oft, beim Schweinehund wäre.

Ich sitze vor dem PC im gut geheizten Arbeitszimmer und schreibe mehr oder weniger dummes Zeug statt an die Luft zu gehen. Zeit hätte ich genug und schlechtes Wetter gibt es ja angeblich nicht. Ich finde allerdings, es gibt reichlich Scheißwetter! Das war jetzt aber die Antwort meines Schweinehundes, denn ich würde sagen: „Ja, man kann sich entsprechend kleiden, denn Wetterjacken usw. wären reichlich vorhanden.“ Doch ich schweige und bleibe zu Hause, wenn es draußen schifft, auch wenn ich keine Lust habe, füge ich noch kleinlaut hinzu.


26.11.

So. Bernd ist auch befreit. Nie wird er sich mehr von irgendwelchen Arschlöchern ärgern lassen müssen. Es ist vorbei. Ein neues Leben beginnt. Das ist ein unvergleichlich gutes Gefühl für ihn, glaube ich.
Natürlich ist es so gekommen, dass niemand Bernds Tätigkeit in dieser Firma nur mit einer Silbe würdigte. Nichts. So erging es mir in Mainburg auch. Es war nur eine andere Situation, denn ich habe ja schließlich gekündigt und zwar mit voller Wonne. Ich hätte kein Wort vom Chef gewollt. Ganz im Gegenteil, ich war unheimlich froh, diese Type nicht mehr sehen zu müssen.
Wir werden unserem Leben einen neuen ruhigen Rhythmus geben und jeden Tag genießen.

Mutti wird nun allmählich gesund, ich gehe aber immer noch täglich zu ihr rüber, um zu schauen und etwas zu erledigen, auch um mit ihr zu sprechen. Das ist auch wichtig, um die Stimmung zu verbessern. Ich glaube, sie hätte es gern, wenn ich auch weiterhin täglich komme. Ich werde die Besuche dennoch ein wenig reduzieren. Mutti kann so nach und nach sicher wieder für sich alleine sorgen, denke ich. Sie soll ihre Selbständigkeit nicht verlieren, das finde ich wichtig.


12.12.

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Das ist auch gut so. Bernd hat nun Urlaub und danach gibt es nur noch stressfreies Leben. Kein Arbeitgeber wird ihn je ärgern.

Ich freue mich, denn nun beginnt tatsächlich der Rest unseres Lebens.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.01.2009

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /