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Kapitel 1 - Veränderungen

Langsam fuhren Edward und ich die lange Auffahrt nach Hause. Wir hatten noch eine Menge zu besprechen, aber wie immer wenn ich von ihr getrennt war, wenn auch nur für kurze Zeit, schweiften meine Gedanken ein paar Meilen weiter zu meiner Tochter.

Wir hatten Renesmee bei Charlie abgegeben, denn sie hatten mal wieder einen Angelausflug geplant. Sie verbrachte gerne Zeit bei ihrem Opa und Sue, wenn Jacob Wache schieben, oder für den Abschluss lernen musste, der nun endlich bevor stand. Und besonders freute sie sich, wenn sie mit ihm angeln gehen konnte, und ihn ein paar Stunden ganz für sich allein hatte. Charlie genoss die Zeit mit seiner Enkeltochter und war froh in ihr endlich jemanden gefunden zu haben, der sein Hobby teilte. Mit mir hatte er es schließlich damals nicht so einfach gehabt, mich hätte er mit 12 Jahren, denen Renesmee mittlerweile in Größe und Entwicklung entsprach, niemals dazu bekommen, das mitzumachen. Aber Renesmee wusste dass bald eine große Veränderung anstand und wollte deshalb noch so viel Zeit wie möglich mit Charlie verbringen.


„Wir müssen es ihm heute Abend sagen.“ sagte ich zu Edward. Er zog eine formvollendete Augenbraue hoch. Er wusste dass nur ich es war, die es immer wieder aufgeschoben hatte. “Ja, er ahnt es schon länger. Manchmal ist er aufmerksamer als ich ihm zugetraut hätte.“ meinte Edward und lächelte leicht „Du unterschätzt Charlie, er hat auch seine lichten Momente.“ scherzte ich. Aber der Gedanke nun bald wegziehen zu müssen, bedrückte mich doch ein wenig, vor allem wenn ich sah wie sehr er an Renesmee hing.
„Er und Sue kommen uns sicher oft besuchen“ sagte Edward um mich ein wenig aufzumuntern. Seit ich geübt hatte meinen Schutzschild zu kontrollieren, gelang es Edward zwar immer noch nicht, meine Gedanken zu hören, aber meistens konnte er fühlen was ich dachte, so wie in diesem Moment.

Der Rest unserer Familie war schon vor 2 Monaten nach New Hampshire gezogen, Carlisle und Esme waren zu erneuten Flitterwochen auf Esme`s Insel. Aber wir würden sie, wie Alice und Jasper in 2 Wochen in der Nähe von Hanover treffen, wo Edward schon vor einiger Zeit ein Haus für uns besorgt hatte. Es war groß, aus dem 19. Jahrhundert, lag in einem kleinen Waldstück am Rande der Stadt und ganz in der Nähe war auch ein Nationalpark. Esme und Alice hatten das letzte Jahr damit verbracht, es zu renovieren, umzubauen und einzurichten. Nur Rosalie und Emmett, bei deren Hochzeit wir im Dezember in Las Vegas gewesen waren, würden noch eine Weile für sich sein, was uns nicht viel ausmachte, wenn man bedachte, wie sie sich immer nach einer Wiederholung ihrer Eheversprechen benahmen
Edward und ich würden die Abendkurse in Dartmouth belegen, und Renesmee würde für 2 Jahre auf die High School in Hanover gehen.

Nur Jacob war von unserer Idee nicht begeistert, aber es wurde zu auffällig für uns in Forks und wir mussten handeln, bevor die Leute etwas merkten.
Als wir zu Hause waren setzte sich Edward an sein Piano, er spielte seine neue Komposition, ein neues Stück welches er für Renesmee und mich vor einigen Monaten erdacht hatte. Er spürte meine Anspannung was den bevorstehenden Umzug anging und wusste, dass mich diese wunderschöne Melodie, nicht so süß und sanft wie mein Schlaflied, etwas leichtes, fröhliches lag darin, etwas beruhigen und von meinen angespannten Gedanken befreien würde.

Ich stand vor der Fensterfront und blickte noch einmal wehmütig auf die grünen Wälder von Forks, den Fluss, der sich seit Jahrhunderten hier seinen Weg durch die Erde bahnte und lauschte auf das Zwitschern der Vögel und die abertausenden Geräusche des Waldes der mir zur Heimat geworden war. Nicht nur das, sondern ich würde vor allem meinen Vater vermissen.
Und obwohl alles erledigt war und ich, weil ich solange ich mit Edward und Renesmee zusammen war, alles ertragen konnte, machte mir etwas anderes noch mehr zu schaffen.

Ich ließ das letzte Telefongespräch mit Renée Revue passieren. Wie jeden Monat rief ich sie vor zwei Wochen an, meine menschliche Stimme hatte ich inzwischen perfektioniert.“ Hallo Mom, na wie geht es euch?“ Es versprach mal wieder ein kurzes Telefonat zu werden, da wir uns in den letzten Jahren immer mehr voneinander entfernt hatten, nicht zuletzt dadurch, dass ich jeder Möglichkeit uns zu treffen aus dem Weg ging. Sie durfte nicht in unsere geheime Welt eingeweiht werden, dass wäre zu viel für sie und auch viel zu gefährlich. Aber diesmal täuschte ich mich was unser Gespräch anging.
„Also mein Schatz“ sagte sie. „ es ist etwas schreckliches passiert. Ich habe dir doch von unserer Untermieterin erzählt, diese junge Frau, Sarah, die bei uns letzten Monat mit ihrem kleinen Sohn eingezogen ist. “Ich erinnerte mich, sie schwärmte von diesem kleinen bezaubernden Jungen, wie hübsch er doch wäre und so klug für sein Alter. “Ja, und was ist mit ihr?“ “Naja, sie bat mich für eine Stunde auf Austin aufzupassen, während sie Besorgungen machen wollte. Aber sie ist auch nach ein paar Stunden nicht aufgetaucht. Als es Nacht wurde und sie immer noch nicht da war, rief ich die Polizei. Sie haben Austin befragt und sich die Einliegerwohnung angeschaut. Und, ach..der arme Kleine. Er war die ganze Zeit so tapfer. Die Polizei suchte nach ihr, aber es war keine Spur von ihr zu finden. Dann versuchten wir, andere Verwandte ausfindig zu machen, was aber leider auch vergebens war. Nun war sie schon 3 Wochen weg und wir haben uns die ganze Zeit um Austin gekümmert. Aber er ist ein schlechter Esser, er hat nie Appetit und ich muss ihn jedes Mal überreden etwas zu sich zu nehmen, wahrscheinlich vermisst er seine Mutter so sehr. Und heute kam die schreckliche Nachricht. Man hat in einem alten Abrisshaus verkohlte Sachen von ihr gefunden und man geht davon aus, dass sie bei dem Brand letzte Woche umgekommen ist.“
Mom fing an zu weinen und ich versuchte die so gut wie möglich zu beruhigen. “Das tut mir wirklich leid, Mom, das ist ja schrecklich. Und der arme Austin. Habt ihr es ihm schon gesagt?“ “Ja, er ist in Tränen ausgebrochen und ist jetzt auf seinem Zimmer. Phil und ich müssen nun überlegen was wir mit ihm machen wollen. Wir hatten überlegt ihn zu adoptieren, denn er hat ja niemanden außer uns!“ Das sah meiner Mutter ähnlich, ihn gleich zu adoptieren, aber wahrscheinlich würde ich an Ihrer Stelle genauso denken. Vor allem wenn man selber Mutter ist. Aber trotzdem “Überlegt euch das gut. Aber ich hätte nichts gegen einen kleinen Bruder einzuwenden.“
„Wir werden sehen, wenn Phil heute von der Arbeit nach Hause kommt werden wir uns entscheiden.“ “Dann melde dich bitte nochmal bei mir, Mom, und Kopf hoch, ihr werdet schon eine Lösung finden.“ Bis dahin hatte ich mir keine großen Gedanken über die Geschehnisse bei meiner Mutter gemacht, sicher, ich fand diese Geschichte auch schrecklich, aber mein neues Leben zwang mich dazu, Abstand zum Leben meiner Mutter zu wahren.

Ich erzählte alles Edward und auch er meinte, wir könnten ihnen sowieso nicht viel helfen und bestärkte mich darin, mir nicht zu viele Gedanken zu machen.
Sie erzählte mir abends, sie wollten es wagen und ihn adoptieren, obwohl sie schon ahnte dass er kein einfacher Junge wäre, mit seinen 13 Jahren. Ich beendete das Gespräch sehr schnell, ich vermisste meine Mutter schon zu sehr, da musste ich mich mit dem Kontakt zusammennehmen um es nicht für alle Beteiligten noch schlimmer zu machen.


Wir hatten auch eigentlich wichtigeres zu tun als dass ich hier meinen trüben Gedanken nachhängen könnte. Edward ließ die letzten Töne sanft ausklingen und breitete seine Arme aus. Ich setzte mich zu ihm und er nahm mich in den Arm.
„Denkst du wieder an deine Mutter?“ fragte er. „Ja. Aber ich weiß ja dass es so besser ist. Aber lass uns über den Umzug reden, was müssen wir eigentlich noch erledigen, außer Charlie morgen früh davon zu erzählen?“
„Da gibt es nicht mehr viel zu tun, ich habe den Umzugswagen für Montag bestellt, die letzten Sachen werden abgeholt, Renesmee ist an der Highschool angemeldet, wir haben uns auch schon eingeschrieben nun können wir uns langsam von unserem alten Haus verabschieden.“
„Gut, können wir noch ein letztes Mal zusammen jagen gehen? Ich habe gehört es sollen Grizzlys in der nördlichen Gegend gesichtet worden sein“ Edward lachte. „Sicher Liebste, lass uns gehen.“
Auf dem Heimweg zu unserem Häuschen dachte ich wieder an Renesmee „Ob sie wieder viele Fische gefangen haben? Immer bringt sie was davon heim, Jacob wird sich freuen.“Er bekam immer Renesmees Ration, da sie bei uns sowieso nur verkommen würde.
„Sicher bringt sie wieder ein paar Lachse mit die ihr Charlie aufgedrängt hat, da fällt mir ein dass wir ja die ganze Nacht für uns haben wenn Renesmee bei Charlie und Sue schläft.“ „Aha und was willst du mir damit sagen?“ schmunzelte ich. “Hmm..ich könnte dir zeigen was ich meine…“Er schaute mich mit seinem unbeschreiblichen Blick an und begann mich zu küssen. Ohne auch nur seine Lippen von meinen zu nehmen hob er mich hoch und trug mich ein letztes Mal nach Hause.


Kapitel 2 – Ein neues Familienmitglied


„Ich bin zu Hause, Liebling!“ hörte ich Phil von der Haustür rufen. Er hängte seine Jacke an die Garderobe im Flur, stellte seine Sporttasche mit den Sachen für die Wäsche vor die Kellertür und kam zu Reneè um sie wie jeden Abend in den Arm zu nehmen. Ich blendete sie aus. So kann man sich ja nicht konzentrieren. Ich suchte gerade im Internet nach aktuellen Tagesmeldungen für Jacksonville und Umgebung. Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. Wer könnte Sarah schon was angetan haben, sie wäre doch sowieso stärker als jeder andere. Es musste doch hier irgendwo einen Hinweis geben. Hier stand alles mögliche, nur nichts was mich interessierte. „Neuer Autobahnabschnitt freigegeben…“, „Frühlingsfest am 16. Mai..“ Was soll ich denn jetzt machen. Ich kannte Sarah zwar erst seit ein paar Wochen, aber sie war der einzige Mensch den ich noch auf der Welt hatte. Sie hatte mich gefunden, im Park bewusstlos auf einer Bank liegend. Sie nahm mich mit nach Hause und sie ist auch das erste woran ich mich erinnere, ihr Gesicht über mir. Ich wusste nicht wo ich war, wer ich war oder warum ich das Gefühl nicht loswurde, das dies die schönste Frau war die ich je in meinem Leben gesehen hatte. „Hey, da bist du ja wieder!“ hatte sie gesagt. Ich war verwirrt und hungrig..oder durstig, ich konnte es nicht sagen. „Geht’s dir gut? Wie heißt du?“ Ich überlegte – und ich wusste es nicht. “Ich weiß es nicht, ich kann mich an nichts erinnern. Wo bin ich und … wer bist du?“ „Mein Name ist Sarah, das ist alles was du erst einmal wissen musst. Wir sind hier in einer alten Fabrik, hier bin ich meistens tagsüber. Ich war vorhin im Park um nach ein paar Katzen zu suchen, da habe ich dich gefunden und mit her gebracht.“ Ich fand das alles seltsam, sie erklärte mir ich sei etwas besonderes sie könne sich nur nicht erklären wo ich herkomme und dass ich bei ihr bleiben soll bis sie herausgefunden hat was das alles bedeutet. Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen aber da ich nicht wusste was ich sonst tun sollte blieb ich bei ihr. Wir gaben uns als Mutter und Sohn aus und bezogen eine kleine Wohnung am Rande der Stadt bei Renée und Phil. Jede Nacht war sie verschwunden, offiziell hatte sie Nachtschicht. Aber nie sagte sie etwas genaues, ich fragte sie nach ihren Augen, sie ständig ihre Farbe änderten, die nicht so wie bei mir immer dasselbe tiefe Blau hatten, sondern von schwarz bis bernsteinfarben ständig wechselten. Soweit ich das beurteilen konnte, stimmte da doch etwas nicht.
Es klopfte an meiner Tür. „Komm ruhig rein, Renée!“ Sie öffnete die Tür und setzte sich zu mir aufs Bett. „Woher wusstest du das schonwieder?“ lachte sie mich an. „Ist doch nicht schwer zu erraten.“ grinste ich zurück. Ich mochte Renée mit ihrer kindlichen und unerschütterlich fröhlichen Art. Sie war in der kurzen Zeit wie eine Mutter für mich geworden und ich war dankbar dass sie mich auch so behandelte.
„Also Austin, ich habe mit Phil gesprochen. Wir haben das mit dem Jugendamt geklärt, du wirst erst einmal bei uns bleiben, wenn du das möchtest. Und ab nächste Woche wirst du hier zur Schule gehen. Du wirst sehen, du gewöhnst dich schnell ein. Wenn du mich brauchst oder mit uns reden möchtest, dann zögere nicht, wir sind immer für dich da, versprochen! Du bist jetzt ein Teil unserer Familie.“ sie nahm mich in den Arm. Aber ich vermisste Sarah und auch wenn ich weder über sie noch mich viel wusste, so verband uns jedoch etwas dass ich noch nicht verstand. Ihr Verschwinden ist mittlerweile 2 Wochen her.

Nach dem Gespräch mit Reneè versuchte ich noch ein wenig mehr herauszufinden, aber war bald gezwungen, aufzugeben. Ich legte mich aufs Bett und schaltete den kleinen Fernseher ein den Phil mir gestern mitgebracht hatte. Lustlos zappte ich durch die Kanäle und dachte über die ganzen letzten Wochen nach. Immer wieder hatte ich versucht mich zu erinnern wer ich war und was vor Sarah und dem Park passiert war, aber die Erinnerung blieb aus. Ich merkte auch, dass etwas mit mir nicht stimmte, nicht so ganz wie bei Sarah, die immer einen Grund fand tagsüber nicht nach draußen zu können bzw. zu müssen. Ich war schon oft genug am Tag im Park gewesen, in der Hoffnung damit vielleicht etwas zu bewirken.

Es waren kleine Dinge die mir auffielen. Ich merkte zum Beispiel dass es nicht normal war, dass ich die Stimmen aller hier im Haus, und sogar der Menschen außerhalb bis zu einem gewissen Umkreis laut und deutlich verstehen konnte, ohne mich groß anzustrengen, als ob sie sich direkt neben mir befinden würden. Und es war nicht nur mein Gehör, auch mein Geruchssinn war stark ausgeprägt. Bevor ich Phil hörte, konnte ich ihn praktisch schon riechen. Und ganz sicher nicht normal war, dass ich durch die Kanäle schalten konnte, ohne die Fernbedienung zu berühren, oder dass ich das Licht ausschaltete, ohne aufzustehen. Ich hatte Reneè und Phil von meinen Eigentümlichkeiten nichts erzählt, ich hatte Angst sie würden mich für Verrückt halten und mich untersuchen lassen. Sarah hatte gesagt, ich würde niemals krank werden und sollte mich besser von Ärzten fern halten, als ich sie damals nach dem Grund fragte, wich sie mir wie immer aus.

Impressum

Texte: Dieses Buch ist Fanfiction.Das Copyright der bekannten Name und Figuren obliegt Stephenie Meyer.
Tag der Veröffentlichung: 25.03.2010

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