Cover

Titel

Foto: Angela Körner-Armbruster

Vorwort

Liebe Leser,

eben haben wir die ersten Frühlingsbumen bestaunt – schon sprießen die Maibäume! Unter den Maibäumen wachsen Kräuter und Kräuterfachleute und Eduard Mörike erzählt vom Frühling und ein ungewöhnliches Handwerk wird vorgestellt und ... ach ... blättern Sie doch einfach weiter!

 

 

FrühlingsFeine Grüße von Ihrer Angela Körner-Armbruster

 

 

 

 

Wie immer gilt:

Wir veröffentlichen stets zum Monatsbeginn und wollen frisches Lesevergnügen bringen. Ein übergeordnetes Thema gibt es normalerweise nicht. Das Journal soll kunterbunt und vielfältig sein - und vor allem: Positiv!

Unser Verlag trägt den Namen „SommerWind“, weil er luftig und belebend sein möchte. Das Sommer-Wind-Journal soll Begegnungen mit Menschen und ihren Träumen, ein entspanntes und entspannendes Lächeln und vielleicht sogar einen anderen Blickwinkel bringen.

Und es ist ein MitMachJournal. Schicken Sie mir also Ihre Erlebnisse, Ideen, Reisebilder. Berichten Sie von einer Ausstellung, einer Sammlung, einem Hobby… was immer Sie möchten. Ich freue mich auch über kleine Beiträge!

Impressum:

Sommer-Wind-Verlag

Angela Körner-Armbruster

Kapellenweg 14

88427 Bad Schussenried

kontakt@sommer-wind-verlag.de

 

© 2019 sommer-wind-verlag Körner-Armbruster

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Die Verwendung in anderen Medien, Seminaren, Vorträgen etc. ist verboten.

Inhalt

Rückblick

Ausblick

Maibaum

Postkartenglück

SpielkartenGlück

Fundstück

Reise in die Vergangenheit: Eduard Mörike

ReiseErinnerung

Gedicht des Monats:

Bild des Monats

Heimat: Lüneburg

Handschriftliches

Redewendungen: Mathias Westburg

Geschichte des Monats: Mathias Westburg

Aberglauben und Redewendungen

Bauernregeln

Kirchen

Bäume

Unterwegs für Sie: Überlinger Lebensbäume

Lesegeschichte: Kräuterwelten mit Lydia Rothmaier

FortsetzungsRoman: Last Minute nach Rom

LeseGeschichte: IkebanaVergnügen

Zugehört

Hobby: Haarnetzmacherin

LeseGeschichte: Drei Räder fürs Glück

SchlossGeschichten: Nymphenburg

Sammlerglück: Kräuter

Schönheit des Alltags

MuseumsTipp

KünstlerPortrait: Isolde Lischka-Frank

Kopfnicken

Kopfschütteln

Deutsche Sprache

Wo wohnst du?

SchilderSpaß

Gut zu wissen

Haben Sie schon gehört?

Aufgegabelt

Leckeres Wissen

Tierisches Wissen

Begegnungen

Reingehört

Serie: Mit der Apfelscheuer durchs Jahr

Zum guten Schluss




Die MitMacher im Monat Mai

Besonderer Dank in diesem Monat an:


Anneliese di Vora

Conny Zurawczak

Desireé Seher

Gloria Fröhlich

Inge Exner

Isolde Lischka-Frank

Lydia Rothmaier

Melanie Schäfer

Mathias Westburg

Renate Brunner

Rudi Schall-Osper

Rückblick

 

1. Mai 1989: 700.000 Menschen nehmen an einem viereinhalbstündigen Aufmarsch für Frieden und Sozialismus in Ost-Berlin teil. In allen Bezirken der DDR finden ebenfalls große Mai-Demonstrationen statt.

Einen tag später durchtrennen ungarische Soldaten den Grenzzaun und 354 Kilometer Stacheldraht zwischen Ungarn und Österreich werden abgebaut.

DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler geht in einer Information an SED-Generalsekretär Erich Honecker davon aus, dass es sich lediglich um eine grenzkosmetische Maßnahme handelt und die ungarische Regierung die weitere Sicherung der Grenze gewährleisten werde.

Ausblick auf kuriose Tage im Mai

Der 1. Mai ist nicht nur der Tag der Arbeit, manche feiern ihn als Internationalen Tag des Sonnenblumen-Guerilla-Gärtnerns.


Aha, denk ich mir und will schon weiter blättern. Doch dann reizt mich das. Was steckt wohl dahinter? Mein Freund, das Internet hilft mir. Es geht dabei um die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests im öffentlichen Raum. Den Ursprung hat der Tag in Belgien. Garten-Aktivisten aus Brüssel starteten damit im Jahr 2007 und viele Guerilla-Gardener in vielen Ländern griffen die Idee auf. Gerade in London scheint man dies im großen Stil zu tun. Generell gilt: Die Initiatoren verteilen kostenlos Sonnenblumensamen, damit sie entlang der Straßen, in Parks, am Waldrand oder sonstwo in die Erde gelangen und ein wenig Freude und Nahrung bringen. Ich selbst „betrüge“ die Vögel ein wenig und behalte aus der großen Wintermischung die letzten fünf Zentimeter für mich. Die kommen dann großflächig in den Garten und ich bin jedes Jahr selbst überrascht, welche Vielfalt dabei entsteht - ein Bildchen ist ja nicht dabei und so gibt es winzig klein und dick und riesig nebeneinander.

Einen Tag später feiert man in den USA den Tag des Babys und gleichzeitig die Trüffelpraline. Eine sehr nette Mischung, wie ich meine. Ebenfalls am 2.Mai ist der Internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen. Was haben die dann am 1.Mai gemacht?

Der 3. Mai gilt als Internationaler Tag des Waldkindergartens und Tag der Vernunft. Beides zusammen passt gut. Dabei können auch Menschen, die nicht gerne in den Wald gehen, vernünftig sein. Aber ganz ehrlich - was ist Vernunft? Wenn wir darüber nachdenken, brauchen wir eine Sonderausgabe. Und noch zwei dazu, wenn wir uns mit dem Thema „warum reagieren so viele Menschen so unvernünftig und bekommen auch noch Geld dafür“ beschäftigen.

Ob der Tag der Teppichfalte oder der Trag-zwei-verschiedenfarbige-Schuhe-Tag etwas mit Vernunft zu tun haben, wage ich zu bezweifeln. Der Tag der Sonne wiederum ganz gewiss, denn Sonnenenergie ist ein wichtiges Thema. Dann kommt Tag der Kräuter. Das ist ein tolles Thema, das bekommt ein eigenes Kapitel. Der Internationale Hebammentag ist auf jeden Fall kein kurioser Tag. Diese Thematik brennt unter den Nägeln!

Beim Weltfischbrötchentag denk ich an Hamburg, an Traditionsbesuche bei immer der gleichen Bude und den jährlich auftauchenden Satz: Wie? Schon wieder kleiner und teurer? Ich hab dann gestreikt, bin also zum Internationalen Anti-Diät-Tag konvertiert.

Über den Weltlachtag wollte ich im ersten Jahr schreiben, aber die Dame vom Lachyoga war überhaupt nicht heiter und ständig unterwegs mit ihren Lachkursen und hatte keine Zeit für unser Journal. Was ich allerdings für mich bemerkt habe: Wenn ich morgens als Erstes ein Lächeln in den Spiegel schicke, dann geh ich gleich fröhlich zum Frühstück. Überhaupt hilft dieser Trick: 20 Sekunden am Stück lächeln und dann hebt sich die Stimmung. Das scheint ein Geheimrezept zu sein.

Wirklich lustig finde ich den Tag des Radios in Russland. Erinnern sie sich noch an Radio Eriwan? Unsere Kinder fangen damit nichts mehr an, aber wir fanden das damals total witzig und dieses Im Prinzip ja, aber… war Kult. Natürlich gab es Radio Eriwan nie. Eriwan ist der Name der Hauptstadt Armeniens und war früher eine Sowjetrepublik der UdSSR. Es gab zwar eine ins Ausland sendende Rundfunkstation mit dem Namen R. Yerevan – aber Radio Eriwan selbst war ein fiktiver Radiosender. Der Jux war, dass im sozialistisch-kommunistischen Sowjetregime angebliche Zuhörerfragen beantwortet wurden. Kabarett, wenn Sie es so nennen wollen. Politische Witze. Der unterdrückte Geist gegen die staatliche Propaganda unterdrückten Geistes. Ein galgenhumoristisches Auflehnen gegen die Unbill des Alltags.

Im Netz findet man auch dieses Beispiel:

Anfrage an Radio Jerewan: Stimmt es, dass Iwan Iwanowitsch in der Lotterie ein rotes Auto gewonnen hat?

Antwort: Im Prinzip ja. Aber es war nicht Iwan Iwanowitsch, sondern Pjotr Petrowitsch. Und es war kein rotes Auto, sondern ein blaues Fahrrad. Und er hat es nicht gewonnen, sondern es ist ihm gestohlen worden. Alles andere stimmt.

Übrigens: Dieter Hildebrandt und Klaus Havenstein haben 1972 eine Langspielplatte „Radio Eriwan antwortet“ besprochen.

Was haben wir – ohne Radio – noch an tollen Tagen? Den Räum-Dein-Zimmer-auf-Tag, den wir Eltern bestens kennen und den Eine-Nacht-Durchmachen-Tag, den unsere Pubertiere bevorzugen. Dann den Tag des Fahrrad-Flickzeugs und den Tag der öffentlichen Parks und botanischen Gärten. Das ist jetzt auch der passende Moment, um dem TitelFoto, das neulich bei der Leseabstimmung auf Platz Zwei rangierte, einen Ehrenplatz zu schenken: Die japanischen Kirschblüten in Schloss Salem am Bodensee.

Schloss Salem


Der Tag des Minigolf ist mir klar. Da werden alle Besserwisser und Spaßverderber geehrt, die jeden Schlag mit ihrem Wortschwall niedermachen und allen Mitspielern die gute Laune verderben. Was aber ist der Tag des Hodometers?

Ein Hodometer wird super lässig auf griechisch erklärt: ὁδός, sprich:hodós, heißt Weg und μέτρον, also métron bedeutet Maß. Ein Hodometer ist also ein mechanischer Wegmesser für Fahrzeuge oder Fußgänger. Bekannt ist es seit der Antike, auch Alexander der Große benutzte es oder ließ es nutzen. Sie schütteln den Kopf? Doch, Sie kennen das. So ein einrädriges Handwägelchen, das Straßenarbeiter und Straßenvermesser neben sich herschieben! Sehen Sie, Sie wussten es, ich musste nur ein wenig nachhelfen! Und selbstverständlich hat jeder Autobesitzer ein Hodometer, sonst könnte ja der Kilometerstand nicht gezählt werden!

Lustig finde ich meinen Internetfund zu diesem Thema, der von China erzählt und zwar vom China des dritten Jahrhunderts. Übersetzt nannte man es einen Li-Aufzeichnungstrommelwagen und die Beschreibung ist herrlich. Eine hölzerne Figur drehte sich einmal um ihre Achse, während der Wagen ein „Li“ zurücklegte und dabei eine Trommel schlug. Nach zehn Li schlug eine andere Holzfigur einen Gong oder eine Glocke. Ich stell mir das als äußerst spektakulär und erheiternd vor und bin sicher, dass alle Kinder des Dorfes laut johlend hinterherrannten.

Der Tag der Tulpen erinnert mich an unseren wunderschönen Besuch im niederländischen Keukenhof und die vielen vielen Tulpenfelder und die netten Gespräche. Und die herrlichen Farben und – ach nein, das hab ich alles letzten Mai in der 14. Ausgabe schon erzählt! Auch vom Tag des Apfelkuchens, den die Holländer so meisterlich gut backen.


Statt Tulpen feien die Südkoreaner den Tag der gelben Rosen.


Den deutschen Tag des Wanderns beging nicht nur Walter Scheel, der seine Bundespräsidentenstimme erhob und dazu Hoch auf dem gelben Wahagen sang. Ebenfalls Kult war der berühmt-berüchtigte Ententanz der einen Ententanz-Tag bekommen hat.

Ich persönlich habe noch nie vom britischen Tag des Strohhuts gehört. Passt aber auf die Insel und ich denke dabei nicht nur an die Queen oder an Pferderennen. Ich hatte selbst mal einen feinen Strohhut mit feinen Löchern, unter dem ich nicht schwitzte. Ich konnte ihn quetschen und drücken und er behielt immer seine Form. Eigentlich war er super. Allerdings liebten ihn auch die Insekten. Sie umsummten und umbrummten mich ohne Ende und krochen durch die Löcher und dann summten und brummten sie zwischen Hut und Haaren und machten ein Vorankommen beim Wandern absolut unmöglich. Schließlich trennte ich mich schweren Herzens von ihm.


Der amerikanische National Biographer’s Day darf meiner Meinung nach überall Beachtung finden. Lassen wir einfach mal den gestöhnten Oma-das-hast-du-doch-schon-so-oft-erzählt-Satz beiseite! Irgendwann sagen sie nämlich: Oma-hat-das-immer-erzählt-aber-ich-hab-leider-nie-richtig-zugehört. Unser Wissen und unsere Herzenserlebnisse sollen nicht verloren gehen! Biografien sollen nicht neidisch machen.Sie sollen anregen und motivieren und man darf aus ihnen lernen und Vergnügen haben. Jede, wirklich jede Biografie ist erzählenswert!

Der Welttag des Backens? Ich hab mich mal bei unseren Lesern umgeschaut:

Am Tag des Notizbuchs kann ich den Tag der Sammelwütigen aufschreiben und den Tag der Walnuss feiern das Eichhörnchen in unserem Garten und ich um die Wette. Das Eichhörnchen sammelt und versteckt, ich hol die Nüsse wieder raus. Jede zehnte Nuss lass ich drin. Ist ungerecht, ich weiß. Aber ich dreh die Sache mit dem Zehnt zu meinen Gunsten um und das Eichhörnchen kann sich nicht wehren!

Am 18.Mai ist der Besuch-Deine-Verwandten-Tag, mit denen können wir den Internationaler Museumstag oder den Tag der Schnitzeljagd nutzen oder einen Nistkasten für den Weltbienentag bauen. Man muss ja nicht zwingend Kuchen essen und Würstchen grillen.

Aha, der Fremdworttag in Deutschland. Der ist dringend nötig. Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich erfolglos grüble, wie denn wohl das deutsche Wort für „optimal“ heißt. Vieles ist uns inzwischen so in Fleisch und Blut, beziehungsweise in Stimmband und Zunge übergegangen.

Tag der Notizzettel. Früher hab ich über ach so vergesslichen meine Eltern geschmunzelt, die sich alles „erst Mal“ aufschreiben mussten. Jetzt gehöre ich auch dazu. So viel stürmt auf meinen Kopf ein, so viel hab ich zu denken – und schwupps – ist es wieder verschwunden. Natürlich hab ich Hilfsmittel außerhalb des kleinen Fresszettels. Meine Hand beispielsweise. Neulich, an der Ampel, fiel mir was total Wichtiges ein. Es reichte noch für ein „H“ und dann wurde es Grün. Stunden später saßen mein Mann und ich da. Hagebuttenmarmelade, Hibsicustee, Hollandvideo, Hasenstall, Hausmüll, Hose waschen, Herrn Hübner anrufen… mit fielen bestimmt 40 Sachen mit diesem Buchstaben ein. Nur dieses Eine eben nicht mehr. Erst spät abends, beim Zähne putzen, erschreckte ich meinen Mann mit dem Aufschrei „H – ich weiß es wieder“ ein. Nachdem er sich von seinem Schreck erholt hatte, grinste er. Dabei kann er ganz still sein. Ich sag nur Tag des Glückspfennigs. Da ist er anfällig. Es muss immer einer im Geldbeutel sein. Wenn er ihn nicht gleich findet, bricht Panik aus. Aber ganz im Vertrauen: Ich hab in einer geheimen Schachtel mindestens ein Dutzend Pfennige gerettet. Ich muss mir nur dringend eine Notiz machen, wo ich die Schachtel versteckt habe.

Der Tag der Farbe Grau? In Britannien gibt es den, aber nicht mal das Allwissende Internet weiß, weshalb. Ich finde Grau nur in seltenen Fällen auf ganz seltenen Bildern toll. Echte Farbe ist mir lieber. Solch ein klassisches, fades, stumpfes, langweiliges Grau reißt mich einfach nicht vom Hocker. Ein Grau aber, das von meiner Lieblingsmalerin Gloria Fröhlich (Sie erinnern sich an die 24. Ausgabe?) kommt, das finde ich melancholisch schön. Das macht mich nicht trübe, das lässt mich träumen.


Hier - Tag des Papierfliegers. Ich hab sogar ein Buch mit vielen ungewöhnlichen Faltanleitungen. Für mich ist das lustiger als ein grauer Nebeltag. Andererseits könnte ich einen neonpinken Flieger durch die Luft segeln lassen und es wäre höchst spannend, wann er wo auftaucht? Tag der Büroklammer? Bitte sehr:


Leg-Dein-Kopfkissen-auf-den-Kühlschrank-Tag? Das soll Glück bringen. Brauch ich nicht. Erstens haben wir einen eingebauten Kühlschrank und zweitens hab ich ja die Pfennige meines Gatten! Ein-Loch-ist-im-Eimer-Tag? Nein danke. Bei diesem Lied stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb sich Menschen dabei mit Lachtränen in den Augen auf die Schenkel klopfen.

Den Tag des Gehörschutzes finde ich allerdings wichtig. Ich reg

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 30.04.2019
ISBN: 978-3-7487-0291-7

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