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Am Ende des Guten




Es ist vorbei. Ein schöner Tag. Geburtstag. Perfekt. Bis jetzt. Bis wann? Ich öffne die Tür. Angst. Hinter der Tür versteckt, stehen die Schuhe. Freude. Ungeliebte Schuhe. Angst. Ich schaue nach oben freudigen Bangens. Was oder wer wird mich erwarten? Ein leerer Flur. Die Zeit vergeht. Keine eiligen Schritte. Ich steige die Treppe hinauf. Schaure aus dem Licht in die Dunkelheit. Dort liegt er. In meinem Bett. In unserem Bett. Der Mann ohne Gesicht. Er sieht in meine Richtung, aber die Augen sind geschlossen. Ich nähere mich ihm, streichle ihm über die Wange. Furchtsames Erwarten. Er dreht sich um. Mürrisch. Bin ich enttäuscht? Ja. Nein. Ja. Ok. Dann kann ich zumindest schlafen ohne Probleme. Das ist gewiss. Oder? Vorsicht. Ich schleiche weg. Moment mal. Warum habe ich Angst? Ach, mach dich nicht verrückt. Mach dich fertig, bevor er es tut. Vorsichtig. Trotzdem Geräusche. Duschen. Bin ich nicht sauber genug? Wenn er wach wird werde ich wieder schmutzig. Egal. Ich möchte wie ein Baby im Babyzimmer schlafen. Sauber. Unschuldig. Geliebt. Ja, besser , wenn ich im Babyzimmer schlafe. Schubladen. Ich brauche meinen weißen Pyjama. Mach nur das Licht im Badezimmer an. Trotz allem schön, dass er da ist. Aber leise, sonst wacht er noch auf. Und dann ist alles ungewiss. Außer eins. Ich werde mich im Schweigen üben. Nur kein falsches Wort. Die Badezimmertür ist zu. Soldat! Rühren! Oder lieber doch nicht? Psycho? Warum habe ich diesen Film in zu jungen Jahren bloß heimlich gesehen? Ich Luke hinter dem Vorhang hervor. Vielleicht kommt ja ein freundliches Schauspiel? Wäre es eventuell wahr? Fertig. Ich lasse beide Türen auf. Das ist freundlicher. Außerdem, nur keinen Fehler machen. Besser so. Licht aus. Ah. Das war ein schöner Tag. Schritte aus der Dunkelheit. Panik. Warum schläfst du nicht im Bett? Freundlicher. Die Fakten. Er dreht sich erneut um und legt sich wieder hin. Beklemmung. Ich atme vorsichtig. Das war nicht alles. Routine? Schrecklich. Nun denn, er steht wieder auf und knallt die Tür zu. Vielleicht kann ich jetzt schlafen? Abwarten. Ich bewege mich nicht. Die Zeit steht still. Ich höre Geräusche. Nein. Die Tür wird aufgerissen. Er kommt auf mich zu. Ja, geheiligtes Badezimmer Licht. Rumpelstilzchen. Das ewige Ichdrohewegzugehenhaltmichauf Spiel oder weggehen? Ja, letzteres. Fein. Das dauert nicht so lange und ist zudem auch noch ungefährlicher. Das Licht geht aus. Gütiger Gott. Nein. Er kommt und das große Licht geht an. Deckung aufgeflogen. Habe ich denn geglaubt ich sei nicht da, nur weil es dunkel war? Nein, nicht wirklich. Wie auch immer. Es stellt sich heraus, es ist noch nicht vorbei. Enttäuschung. Schweigen. Gewalt. Missbrauch. Dummheit. Alles alt. Aber Gott sei Dank bin ich es nicht. Wie neugeboren. Ich kämpfe zwar eher wackelig als wacker den Kampf im Licht, aber ich bleibe unversehrt. Er geht. Ein Wunder. Kein Blut. Schlafen wie ein Baby. Die Freude über den schönen Geburtstag habe ich gerettet. Schade. Was ist mit der Freude über die ungeliebten Schuhe? Nicht heute. Es ist vorbei.

Impressum

Texte: Pictures by Google
Tag der Veröffentlichung: 07.11.2010

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