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Ein Ort der Sinne,
das

B

irgittenkloster in Bremen


Das " Stilles Kreuz " .
Es ist schlicht, unaufdringlich, unspektakulär und durchsichtig.
Es durchzieht das gesamte Treppenhaus, das zur Straße hin mit milchig-grünem Glas ausgestattet ist. Der Blick nach draußen - oder nach drinnen - fällt nur durch das Kreuz. Steigen Besucher die Treppe auf und ab, bewegen sie sich durch das Kreuz.





Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich die ersten Feierabendler im Bremer Schnoor Viertel.





Hier sind wir richtig.





Blick in den Innenhof.





Oberin Mutter Walburga begrüßte uns im Innenhof
des Birgittenkloster.
Oberin Mutter Walburga trägt eine "Leinenkrone" aus drei weißen Leinenbinden kreuzförmig über dem schwarzen Schleier. Fünf rote Punkte symbolisieren die fünf Wundmale Jesu.
Damit fallen wir überall auf erzählte uns Mutter Walburga
Erst recht im weltoffenem Bremen.





Mitten im traditionsreichen Bremer Schnoor-Viertel, umgeben von Fachwerkhäusern mit spitzen Dächern, will das Kloster eine "Tankstelle für Spiritualität" sein,
ein Ort "zum Durchatmen, Nachdenken und Pausemachen mitten im Alltag.





Im Oktober 2002 entstand in Bremen das Birgittenkloster. Das Kloster sieht sich in der Tradition der Ordensgründerin, der Heiligen Birgitta von Schweden (1302/1303-1373).
Dem internationalen Orden gehören weltweit über
650 Schwestern an. Das Birgittenkloster ist das erste katholische Kloster, das nach 1240 in Bremen eingeweiht wurde.
In ihm lebt eine internationale Kommunität von Schwestern aus Mexiko, Indien, Italien und Polen.
Das Leben der Schwestern steht unter dem Motto
»ora et labora«,
bete und arbeite!





Der schlichte Klosterkomplex, dessen terrakottafarbener Anstrich sich von den Gebäuden der Umgebung deutlich abhebt, besteht aus drei Gebäudeteilen. Im zweigeschossigen Konvent leben die Birgitten. Markantester Teil ist der viergeschossige Bau, der wie ein Turm wirkt.
Im ersten Stockwerk liegen Küche, Speiseraum und Bibliothek. Ein brückenähnlicher Übergang verbindet den Turm mit dem Klausturtrakt.





Oberin Mutter Walburga erzählte uns einiges zum Birgittenkloster und ihrer Arbeit im Kloster.





Für den dritten Bauteil, die Kapelle, schuf Werner Grohs aus Wernigerode ein Bleiglasfenster in Form einer Buchseite, dessen Text das Gebet der Ordensgründerin Birgitta von Schweden wiedergibt:

O Herr, komm bald und mache die Nacht hell.
So wie Sterbende sich sehnen,
so sehne ich mich nach dir.
Erfülle du meine Sehnsucht und zeige mir den Weg.
Ich komme zu dir wie der Verletzte zum Arzt.
Gib, o Herr, meinem Herzen Ruhe.
Amen.





Altar, Altarkreuz, Ambo und Tabernakel stammen von dem Bildhauer Günter Lang aus Eichstätt.
Die Orgel ist ein Schrankpositiv des Orgelbauers Werner Bosch aus Sangershausen.





Die gläserne Rückwand im Osten ist kreuzförmig unterteilt – ein Verweis auf den Wahlspruch des Ordens:
„Amor meus crucifixus est„
(Meine Liebe ist das Kreuz).





Hier sind architektonische Kunstgriffe nur sehr zurückhaltend angebracht.
Deshalb findet man im freien, lichtdurchfluteten Kapellenraum auch Altar, Tabernakel und Ambo "
edel in Material auf einfachen Sandsteinboden.





Das Bremer Birgittenkloster ist die erste Klostergründung seit dem Mittelalter in Bremen.
Im Jahre 1998 gab eine Klausurtagung der römisch-katholischen Seelsorger des Dekanats Bremen den Anstoß für die Klostergründung, den der Bremer Propst Ansgar Lüttel aufgriff.
Er nahm Kontakt mit Thekla Famiglietti, der Generaläbtissin des Birgittenordens in Rom auf, die umgehend einwilligte, ein Birgittenkloster in Bremens Altstadt zu bauen. Sie erhielt dafür die Unterstützung von Papst Johannes Paul II.. Der Bremer Architekt Ulrich Tilgner wurde beauftragt, den Klosterneubau zu entwerfen. Verwirklicht wurde das Vorhaben 2001 auf der Fläche einer ehemaligen Bäckerei im Schnoorviertel nahe der Weser.
In nur zwölf Monaten wurde das Kloster errichtet.
Oberin Mutter Walburga Hornig ist von Anfang an in Bremen dabei. Die Priorin ist die einzige gebürtige Deutsche unter den inzwischen über 650 Birgittenschwestern weltweit.





Am 19. Oktober 2002 weihte der Osnabrücker
Bischof Franz-Josef Bode das Kloster ein.
Es wurde zu einem festen Bestandteil des kirchlichen Lebens in Bremen und wird nicht nur von Katholiken, sondern auch von vielen Protestanten und Touristen besucht.





Der Birgittenorden sieht sich in der Tradition der Heiligen Birgitta von Schweden (1302/1303–1373), die im 14. Jahrhundert einen Orden gründete.
1911 enstand durch die Schwedin Maria Elisabeth Hesselblad ein neuer Zweig, der die monastische Tradition auf eine moderne Weise fortentwickelte.

Das einzige Birgittenkloster des alten Zweigs in Deutschland ist das Kloster Altomünster bei Augsburg.

Im Oktober 2002 entstand in Bremen das Birgittenkloster des neuen Zweigs. Es ist der erste Schwesternkonvent nach der Reformation in Bremen. In ihm lebt eine internationale Kommunität von Schwestern aus Mexiko, Indien, Italien und Polen.
Sein Ziel ist es, ökumenisch zu wirken, wie die Selige Maria Elisabeth Hesseblad es wünschte.





Unser Weg ging von der Kapelle über den kleinen eindrucksvollen Innenhof in das Gästehaus.





Die Schwestern des Birgittenkloster hatten für uns
kleine Erfrischungen vorbereitet, die von uns sehr dankbar angenommen wurden.





In angenehmer Gesellschaft schmeckte der Kaffee besonders gut.





Alle Feierabendler waren von diesem Kloster sehr beeindruckt und viele Fragen mußten an diesem Vormittag von Oberin Mutter Walburga beantwortet werden.
Wir haben festgestellt das die Spiritualität des Birgittenordens in den Herzen der Schwestern getragen wird.





Für jeden der Feierabendler nahm sich Mutter Oberin Walburga in einzelnen Gesprächen Zeit und Ruhe.
Wir spürten hier etwas Sinnliches, welches ich mit folgenden Zeilen beschreiben möchte.



Ein wenig Frohsinn

der Tag uns heute schickt

ein Hoffnungsschimmer

das Licht der Welt erblickt

ein Druck der Hände

der Seele Flügel schenkt

ein zartes Lächeln

den Blick zum Nächsten lenkt







Blick von der Terrasse des Birgittenklosters über das Schnoor Viertel.
Von hier sahen wir das Schnoor Viertel aus einer uns bis dahin unbekannten Perspektive.











Das Leben der Schwestern steht unter dem Motto
»ora et labora«, bete und arbeite !
Die Arbeit besteht vornehmlich darin, die Gäste des Klosters zu betreuen.





Bis zu 15 Besucher können hier übernachten, Urlaub machen und am spirituellen Leben teilhaben.
Das Birgittenkloster ist das erste katholische Kloster, das nach 1240 in Bremen eingeweiht wurde.





Durch das schlichte und eindrucksvolle Treppenhaus geht es zu den Gästezimmern.





Wunderschöne und behagliche Gästezimmer sind hier zu finden.





Blick aus einem der Gästezimmer in den Schnoor.





Wir möchten uns mit diesen Zeilen bei Oberin Mutter Walburga ganz herzlich für die liebevolle Betreuung und Führung durch ihr Haus bedanken.
Sicherlich wird der eine oder andere von uns in
diesem Bremer Kleinod nochmals einkehren um vom Alltag dort aufzutanken.
Es waren für uns sehr eindrucksvollen Stunden die
wir mit Ihnen verbringen durften.
DANKE


Foto:
Relief am Birgittenkloster





Der liebe Gott gab dem Menschen Sinne,
damit sein Leben nicht eintönig verrinne.
Es sind insgesamt fünf für Normale.
Für sie sind sie das benötigte Ideale.

Der Geruchsinn ist sehr wichtig,
durch ihn riecht er alles richtig.
Merkt schnell, was ihm in Leben stinkt,
bei der Liebe ist er ein wichtiger Instinkt.

Ein Sinn ist für den menschlichen Geschmack,
zeigt was er essen kann, was nur Schnickschnack.
Auf diesen Sinn sollte er sich verlassen können,
er bestimmt, was er sich kann Gutes gönnen.

Die Augen lassen alles Sehende erblicken,
mit dem Sehsinn wollte er ihn so erquicken.
Zeigt ihm damit die Schönheiten der Welt,
lässt ihn erkennen, wo ein Mangel sich einstellt.


Der Tastsinn ist besonders hervorzuheben.
Er bietet dem Menschen oft seliges Erleben.
Blind erkennt es so seine Bezugsperson,
in der Liebe braucht er ihn besonders schon.

Auch auf den Hörsinn kann er sich verlassen,
kann erkennen welche Töne zu ihm passen.
Er kann mit seinen Ohren hin und weg hören.
Manche Stimme kann ihn sinnlich betören.

Als Gott mich sah, sagte er zu mir: "HANS,
für dich reichen die Sinne nicht, bist mir mehr wert."
So gab er mir meinen entscheidenden sechsten Sinn,
dies ist der Unsinn, er ist mein größter Gewinn.





Bei einem kleinen Plausch fand dieser angenehme Vormittag einen schönen Abschluß.





Öffne die Augen und schaue dich um
Rede mit Menschen du bist nicht stumm
Höre auch zu wenn einer mit dir spricht
Werde offen für alles isoliere dich nicht,


Mit dem Tastsinn lernst du verstehen
Mit deinen Gefühlen umzugehen
Darum nutze die Sinne dir sind gegeben
Erfreue dich täglich an deinem Leben.




Impressum

Texte: Copyright Hans Snoek Fotos Karin Jung und Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 04.08.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Wir möchten uns bei Oberin Mutter Walburga ganz herzlich für die liebevolle Betreuung und Führung durch ihr Haus bedanken. Sicherlich wird der eine oder andere von uns in diesem Bremer Kleinod nochmals einkehren um vom Alltag dort aufzutanken. Es waren für uns sehr eindrucksvollen Stunden die wir mit Ihnen verbringen durften. DANKE

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