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Regen

Die Zeit steht still,
alles ist leise,
der Himmel weinen will,
des Wassers Erdenreise.

Tropfen für Tropfen,
von oben hinunter,
ans Fenster sie klopfen,
bewegt, rein, munter.

Ich blicke in die Ferne,
in eine Welt, so frei,
sie glitzern wie Sterne,
ich zähle: eins, zwei, drei..

Sie waschen alles rein,
der Menschen ganzen Schmutz,
einige grob, andere fein,
das Haus bietet mir Schutz.

Sie treffen auf die Erde,
versammeln sich zusammen,
sie bilden eine Herde,
bis sie gemeinsam schwammen.

Milliarden von Tränen,
dem Horizont entsprungen,
die Wolken gähnen,
ihr freudig Lied wird gesungen.

Über Sand, Stock, Stein,
fließen die Perlen hinweg,
fort der nasse Schein,
mit ihm der Erdendreck.

In den Boden sie treiben,
vorbei der kühle Wind,
an meiner Haut sie reiben,
an mir, dem nassen Kind.

Rene´ Gültekin

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Tag der Veröffentlichung: 06.06.2011

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