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Prolog

 

„Wo ist die Kette hin?“ Der böse Magier tobte in seinem Zimmer. „Gestern war sie doch noch da! Wo ist sie nur hin?“ Roran fasste sich an die Stirn. „Roran beruhig dich erst mal. Wir finden sie bestimmt. Aber in deinem Zustand . . .“ Rufus, sein Cousin suchte nach den richtigen Worten. „Ja? Was ist in meinem Zustand?“ Roran sah seinen Freund erwartend an. (Roran und Rufus sind zusammen. Aber sie sind auch Cousins!)

„Oh, man Roran. Du sollst dich nur beruhigen!“ Rufus legte seinem Freund die Hände auf die Schultern. „Och, Rufus ich mach mir einfach Sorgen um die Kette!“ Rufus lachte auf. „Du redest ja so, als wenn es um eine Person gehen würde.“ Roran blickte besorgt drein. „Hey, komm her!“ Rufus schloss seinen Cousin in die Arme. „Wir werden sie finden“ flüsterte Rufus. „Die Kette der Macht!“

1.Kapitel

 

Hallo ich heiße Franziska und wohne mit meinen Eltern und meiner                                                                                                                                                             kleinen Schwester auf dem Lande. Meine Eltern heißen Bella und Thomas und meine 1.Jährige  Schwester heißt Marie.

„Lilli aufwachen es gibt gleich Frühstück!“ weckte ich meine Freundin. Sie hatte die Nacht bei mir Übernachtet. “Oh man ich hatte gerade so einen schönen Traum!“ beschwerte sich Lilli müde. Sie hatte blonde glatte Haare und war ein bisschen kleiner als ich. Ich dagegen hatte rote Haare die in alle Richtungen abstanden. Lilli war der Traum aller Jungs auf unserer Schule. Sie bekam an einem Tag mindestens drei Liebesbriefe. Um ehrlich zu sein ich beneidete sie. Ich würde am liebsten auch ein Jungs-Magnet sein. Sie sagte aber immer dass es total nervig sei.

„Kommt ihr beiden runter zum Frühstück?“ meine Mutter steckte den Kopf durch die Tür und lächelte uns an.

„ Ja wir kommen!“ sagte ich.

„O.k.“

Wir zogen uns an und gingen zum Frühstücken runter. “Na ihr beiden habt ihr gut Geschlafen?“ fragte uns mein Vater.

„ Ja ganz gut“ antwortete Lilli. Das Essen verstrich  ohne dass jemand etwas sagte. „Franziska könnt ihr beiden heute Abend auf Marie aufpassen? Thomas und ich wollen heute Abend ausgehen“ fragte uns Bella.

„Oh man wie lange denn?“ wollte ich wissen. “So von 8 bis11 Uhr“ sagte Thomas. “Können wir gerne machen!“ sagte Lilli. Ich guckte sie verblüfft an. “O.K.“ stimmte ich ihr zu „aber ihr müsst uns erst alles erklären“.

Nach dem Essen gingen Lilli und ich nach draußen.“ Lilli wollen wir zum Wasserfall?“

„ Ja gerne.“

Die Landschaft war einfach zu schön: leicht hügelige Wiesen soweit man nur gucken konnte, und im Hintergrund die Alpen. Hinter unserem kleinen Holzhaus ein bisschen weiter entfernt sprudelte ein kleiner Wasserfall  aus einem Felsbrocken hervor. Die Vögel zwitscherten und man konnte kein einziges Auto hören. “Guck mal Franziska ein Eisvogel!“ rief mich Lilli eilig herbei und deutete ans Flussufer. „Aber der Arme der ist ja verletzt“ sagte ich mitleidig. „Komm Franziska wir zeigen ihn deinen Eltern.“

Ich nahm ihn auf die Hand und wir gingen zum Haus.“ Guck mal Papa was wir gefunden haben“ sagte ich aufgeregt. Wir hatten Glück denn Papa war ein Tierarzt.“ Oh wo habt ihr den denn entdeckt?!“ fragte er überrascht. “Am Flussufer am Wasserfall!“ sagte Lilli aufgebracht. Mein Vater nahm mir den Eisvogel aus der Hand und legte ihn auf seinen Tisch. Sein Zimmer war sehr ordentlich. Er zog sich weiße Gummihandschuhe an und untersuchte den Eisvogel.“ Er hat einen gebrochenen Flügel“ sagte Thomas. „ Bleibt er bei uns?“ wollte Lilli wissen. „ Naja ich würde ihn lieber mit in meine Praxis nehmen“.

„Ach schade „ sagte ich. „ Du Franziska kann ich länger bei dir bleiben? Meine Eltern  meinen da Ferien sind könnte ich ein paar Tage länger bleiben“ sagte Lilli. „ Von mir aus schon aber ich muss nur noch meine Eltern fragen“. „ Komm wir fragen sie jetzt“ sagte Lilli ungeduldig.“ Ja o.k.“ So fragten wir meine Eltern:

„Ja das würde gehen“ sagte Bella. „ Du musst nur noch deine Eltern anrufen und sagen dass du länger bleibst“ sagte Thomas zu ihr. „ Ja o.k.“ „ Ich mache schon mal das Essen“ sagte Bella. So ging Thomas in sein Zimmer zurück und Bella in die Küche und Lilli rief ihre Eltern an. Nachdem Lilli bei ihrer Mutter angerufen hatte fragte ich sie: „Wollen wir in mein Zimmer gehen?“ „Ja, komm!“

 

 

 

Oben im Zimmer:

„ Lilli willst du mal meine Schätze sehen?“ „ Oh ja gerne!“ Ich holte eine Schachtel aus meinem Schrank heraus. Die Schachtel war dunkelbraun und war mit Blumenrankenschnitzereien verziert. Ich machte sie auf und holte meine Schätze heraus. „ Guck mal Lilli das ist mein Lieblingsschatz“ ich zeigte ihr  eine dunkelviolette Kette mit einem schwarzem Stein daran. „ Die ist aber schön“ flüsterte Lilli. „ Franziska kannst du mal kommen?“ unterbrach uns Bella in unsern Gedanken und kam ins Zimmer. „ Was ist denn?“ fragte ich. „ Komm mal bitte“. So ging ich mit Bella aus dem Zimmer und ich schloss die Tür hinter mir. „ Joe hat angerufen und hat gesagt er möchte mal wieder uns besuchen kommen und zwar schon heute“. „Und bis wann?“ wollte ich wissen. „ Das wird er dann sagen wenn er hier ist  . . . Ach so ihr drei passt dann zusammen auf Marie auf o.k.?“ „ Ja das geht schon“. Ich ging wieder ins Zimmer. „Ich hab eine Nachricht für dich“ sagte ich und setzte mich neben Lilli aufs Bett. „ Bella hat gesagt dass mein Halbbruder Joe angerufen hat und gesagt hat dass er uns Besuchen kommt und zwar schon heute Mittag“. „ Aha das heißt ja dass wir dann zusammen auf Marie aufpassen“.  „Genauso ist es“ sagte ich. „Wie alt ist er eigentlich?“. „ 14“

„ Und sieht er . . .“ ein HALLO schnitt ihr das Wort ab. „ Das muss er sein!“ rief ich und stürmte aus dem Zimmer. „ Hey nicht so schnell“ sagte eine ruhige Stimme die von Joe handelte. Ich bin voll in ihn rein gerannt wenn er mich nicht gehalten hätte wäre ich bestimmt umgefallen. „ Wie geht’s Schwesterherz?“ fragte er und lächelte mich an. „ Ja gut“. Wir umarmten uns sehr lange und er gab mir einen Kuss auf die Wange. „ Joe wenn du mich noch lebend haben willst dann solltest du mich jetzt loslassen“ sagte ich und er lockerte seinen Griff. Mein Bruder ist ein Kopf größer als ich und wenn ich ehrlich bin sieht er ja ganz süß aus mit seinen braunen Haaren und grünen Augen. Ich weiß nicht wie lange wir da noch gestanden hätten wenn Lilli uns nicht unterbrochen hätte.

„ Wie ich sehe versteht ihr euch ja ganz gut“ sagte Lilli mit einem Lächeln auf den Lippen. „ Wie lange stehst du da denn schon?“ wollte ich wissen. „ Schon eine ganze Weile“ sagte sie. Ich merkte wie ich rot im Gesicht wurde. „Ach so ich sollte euch Bescheid sagen das es Essen gibt“ sagte Joe. „Kommt ihr endlich zum Mittagessen?!“hörte ich Mama verärgert rufen. Wir liefen die Treppe herunter und setzten uns an den Tisch. Als wir am Tisch saßen bemerkte ich dass sich Joe und Lilli ab und zu flüchtige Blicke zuwarfen.

 

 

2.Kapitel

 

Lilli und ich saßen in meinem Zimmer und redeten:“ Du Lilli nur mal so als Frage hast du dich in Joe verliebt?“ „ Nein! . . . äh ja weißt du er ist sooo  süß!“ „ Ich weiß, äh . . . ich meine so, naja . . .“ „ Ich weiß wie du es meinst „ sagte Lilli. „ glaubst du er ist auch in mich verliebt?“

„ Weiß nicht ich kann ihm ja einen Brief schreiben“. „ Glaubst du das ist eine gute Idee?“  „ Warum nicht ich würde es  machen“.  Ich holte mir ein Blatt Papier und ein Stift und fing an zu schreiben:

Hi Joe, ich wollte dich mal was fragen,

bist du in Lilli verliebt? ich habe da so eine Verdächtigung.

Ich nahm mir das Blatt faltete es ein paar Mal und ging zum Gäste Zimmer von Joe und klopfte an.  „Wer ist da?“ fragte die Stimme von Joe. „Franziska!“ sagte ich. “Komm rein!“ Ich ging hinein und gab ihm den Brief. „Was ist das?“ fragte er. „Ein Brief siehst du ja“ sagte ich und verließ den Raum. Als ich in mein Zimmer kam setzte ich mich zu Lili aufs Bett. „ Und was wollen wir jetzt machen?“ „ Keine Ahnung!“

Da sah ich Auf einmal ein Blatt dass sich unter der Tür ritze hindurch schob. Ich ging zur Tür faltete das Blatt auseinander und las die Antwort: Wenn ich ehrlich bin schon. „Rate mal Lilli was er geschrieben hat.“   „ Ach spann mich nicht so auf die Folter sag schon.“ „Er hat geschrieben wenn ich ehrlich bin schon“. „Ja !! rief Lilli fröhlich und Tanzte einen Freudentanz auf. „ Was wollen wir jetzt eigentlich machen?“ fragte ich sie. „ Malen ?“  „ Ja o.k.“ Ich holte ein paar Blätter und Stifte und fing an zu Malen. Da fiel mir etwas ein heute war doch der erste April ich musste ihr einfach einen Streich spielen. „ Oh mein Gott Lilli du hast da ja ein Loch in der Hose genau auf den Po.“ „ Was? wirklich?“ Lilli tastete ihren Po ab um sich zu vergewissern. Doch sie fand keins. „ April, April“! sagte ich Lachend. „ Oh, du das kriegst du zurück“ sagte sie ironisch wütend. Sie kam auf mich zu und fing an mich aus zu Kitzeln. Wir rollten Lachend auf dem Boden herum. Nach einiger Zeit rappelten wir uns vom Boden  hoch und malten weiter. „Soll ich Musik  anmachen Lilli?“ „ Ja gerne“ sagte sie „ aber macht dann Miley Cyrus an o.k.?“ Ich legte die CD cant be tamed ein und malte weiter.

 

 

„ Es gibt Essen! “ hörten wir Mamas Stimme rufen. Wir liefen eilig die Treppe herunter und setzten uns an den Tisch. „ Wann wollt ihr denn los?“  fragte Joe. „ Jetzt gleich“ sagte Papa.

Nach dem Essen erklärte Bella uns ein paar Sachen die wir wissen mussten und dann gingen sie. „ Ja! sturmfreie Bude!“ rief Joe fröhlich. „ Wehe Lilli und ich müssen alles alleine machen . . .“ sagte ich aber konnte den Satz nicht zu Ende führen weil Marie lautstark anfing loszuheulen.  „ Oh nein das wird heute noch Folter!“  beschwerte sich mein Bruder. Ich nahm Marie auf den Arm und versuchte sie zu trösten und überlegte was sie haben  könnte. „ Ich weiß was sie hat “ unterbrach mich Lilli in meinen Gedanken. „ Die Windel muss gewechselt werden“. „ Iie, das ist bestimmt ekelig!“ „ Soll Ichs machen?“ fragte mich Lilli. „ Nein nicht nötig “. Ich zog Maries Strampelanzug aus und zog ihr die vollgeschissene Windel vom Po. Ich hielt mir die Nase zu weil es so stank. „ Joe kannst du die wegbringen?“ fragte ich ihn und hielt ihm die Windel vors Gesicht. „ Iie! ja o.k.“ Er nahm die Windel zwischen zwei Finger und brachte sie in den Mülleimer. Auf seinem Gesicht lag Eckel. Ich holte eine frische Windel  aus dem Schrank und versuchte sie Marie anzuziehen. Die riecht viel besser, dachte ich. Irgendwie wollte es nicht klappen. „ Lass mich doch mal“ sagte Lilli.“ O.k. wenn du meinst“ ich machte ihr platz für Marie.

Nach einiger Zeit war Lilli fertig. „ So ich würde sagen wir bringen Marie jetzt ins Bettchen und wir gucken ein Film“ sagte ich. „ Gute Idee „ stimmte mir Joe zu. Ich nahm Marie auf den Arm und brachte sie in ihr Bettchen.  „Was wollen wir denn gucken?“ fragte uns Lilli. Ich überlegte. „ Vielleicht Flicka?“ schlug ich vor. „ Oh ja gerne !“ Lilli schien begeistert. „ Muss das sein?“ nörgelte Joe. „ Wenn du nicht willst dann geh doch in dein Zimmer“ sagte ich zu ihm. Doch er blieb. Ich wusste auch warum: wegen Lilli. Lilli und Joe setzten sich aufs Sofa vor den Fernseher und ich suchte den Film.
„ Wo ist der Film?“ rief ich genervt. Ich fand ihn einfach nicht. „ Oh da ist er doch“ sagte Joe und schnappte irgendetwas vor meiner Nase weg. Ich konnte es nicht glauben, ich hatte wie irre gesucht und dabei lag er die ganze Zeit vor mir. Als ich mich aufs Sofa fallen ließ, hatte Joe den Film schon angemacht. „ Ich muss mal kurz weg „ sagte ich zu ihnen. Als ich später von der Toilette zurück kam fiel mir auf, dass Joe und Lilli Händchen hielten. Ich setzte mich und tat so, als hätte ich nichts gesehen. Als der Film zu ende ging, hörte ich die Tür aufgehen. „ Wir sind wieder da!“ riefen die Stimmen unserer Eltern. Und da fing  Marie wieder an zu schreien. Joe ging mit den Händen auf die Ohren gepresst hoch in sein Zimmer. Auch Lilli und ich gingen hoch. Ich hörte noch wie Bella das Baby tröstete. Als wir oben in mein Zimmer traten fiel mir auf dass dort noch meine Schätze herumlagen. Dann sammelte ich sie wieder in die Schachtel. Da sah ich einen Kleinen Zettel der vorhin noch nicht da war. Ich faltete ihn auseinander und las ihn laut vor:

Wer dies liest wird eine Welt des jenseits entdecken.

Eine Welt voller Abenteuer und Fantasy.

Anonym

Plötzlich wurde mir Schwindelig und ich fiel in dunkle Schwärze. Benommen  wachte ich auf einer Wiese auf, neben mir sah ich Lilli die ebenfalls wach wurde. Ich war verdutzt. Wo war ich? Ich sah an mir herunter. Ich hatte total andere Kleidung an. Ich trug eine braune lockere Baumwollhose und eine weiße schlichte Bluse. Um die Taille war ein braunes Band gewickelt. Warum trage ich andere Sachen? wunderte ich mich. Ich richtete mich auf und betrachtete die Umgebung: die Sonne schien und der Himmel war hellblau, ganz in der nähe war ein Wald, und in der entgegengesetzten Richtung war ein kleines Dorf zu erkennen das in einem Tal lag.

 

3.Kapitel

 

„ Wo sind wir hier . . . ?“ wollte Lilli sagen, doch in diesem Moment kam eine Herde von Wesen auf uns zu galoppiert die wir nicht kannten, doch im allerletzten Moment ergriffen mich zwei kräftige Hände an der Taille von hinten und zogen mich zurück. Ich guckte zu Lilli hinüber und sah dass sie auch zwei Hände packten. Als die Hände mich losließen drehte ich mich um, um zu sehen wer es war. „ We . . . wer bist du denn?“ vor mir stand ein Wesen das oben Mann und unten Pferd  war. „ Ich bin ein Zentaur namens Sulfur“. „Aha“ sagte ich und musterte den Zentaur. Ein anderer Zentaur hatte Lilli ebenfalls gerettet. „ Wie heißt du?“ fragte Lilli ihn. „ Santran“ sagte er. „ Was sind das für Wesen vor denen ihr uns gerettet habt?“ fragte ich Sulfur.“Grotos“ antwortete er. „ Sie sind eines der schnellsten wesen Schantalas“. „ Schantala?  Ist das dass Gebiet in dem wir uns hier befinden?“fragte Lilli. „ Ja genau „ sagte Santran mit einem Schmeichelnden Lächeln. „ Ich glaub wir müssten wieder nach Hause „ sagte ich. „ Das kannst du wenn du willst, aber wenn du es eilig hast kannst du auch hier bleiben, denn im dem Zeitpunkt wo ihr hier her gekommen seid Verstreicht in eurer Welt keine einzige Sekunde“ sagte Sulfur. „ Das heißt wir könnten sogar Jahre hier sein ohne dass in unserer Welt keine Sekunde vor rüber geht?“ wollte ich mich vergewissern. „ Genau so ist es“ bestätigte Santran. „ Ihr könnt mit uns mit kommen“ sagte Sulfur. „ O.K.“ sagte Lilli schüchtern. So stieg Lilli auf Santran und ich auf Sulfur. Ich benahm mich sehr ungeschickt beim aufsteigen. Dann ging es los. „ Gut festhalten!“ sagten die beiden Zentauren wie aus einem Mund. Ich hielt mich am Oberkörper von Sulfur fest. Ich rückte noch so weit vor das mein Bauch seinen Rücken berührte. Sulfur galoppierte so schnell dass ich mich nur mit mühe festhalten konnte. „ Wo lebt ihr denn?“ ich musste schreien dass er mich verstand. „ Im Wald !“ Sulfur verlangsamte sein Tempo als wir am Waldrand ankamen. Es ging noch ein bisschen durch den Wald bis wir ankamen. Dieses Waldstück sah wie alle anderen aus, nur dass es Frauen - und Kinderzentaurn gab, und in der Mitte des Platzes brannte ein Feuer. „ Wie schlaft ihr denn hier?“ wollte Lilli wissen. „ Also“ fing Santran an „ wir legen uns hin oder wir schlafen im stehen“. „ Ihr könnt aber natürlich auf Fellen schlafen“ sagte Sulfur und lächelte mir zu.

Abends saßen wir alle am Feuer beieinander und redeten. „ Soll ich dir mal was zeigen?“ fragte Sulfur. „Oh, ja gerne „ sagte ich. Sulfur stand auf und ging zu einer kleinen Hütte die am Rand des Platzes lag und ging hinein. Es dauerte eine ganze Weile biss er wiederkam. Er hatte etwas bei sich und setzte sich zu mir. Es war eine Kette. Sie war golden und hatte einen Bronze farbenen Anhänger in Form eines Sternes dran. „ Die ist aber schön „ flüsterte ich. Die Kette strahlte eine sehr geheimnisvolle Art und weise aus. „ Die Kette ist Lebenswichtig für unsre und eure Welt“ sagte Sulfur und fuhr fort „ sie darf nie zerstört werden sonst geht unsre und eure Welt unter“ er hielt inne und fuhr fort „ es gibt einen bösen Magier namens Roran  der die Kette haben  will „ ich hörte ihm gespannt zu „ niemand weiß warum, und deshalb muss sie versteckt werden – und wir wissen auch schon ein gutes Versteck“. „ Und wo ist dass?“ wollte ich wissen. „ Im Gebirge von Vanim der Stadt Litztau.“ „ Aber irgendwer  muss doch die Kette dort hin bringen“ sagte ich. „ Genau und da dachte ich wir könnten sie dorthin bringen“. „ Was heißt Wir?“ wollte ich neugierig wissen. „ Santran, Lilli du und ich“ zählte er auf. „ Aber . . . aber dass ist doch bestimmt gefährlich“ sagte ich mit bebender Stimme. „ Na ja, wenn man die richtige Ausrüstung dabei hat und gut aufpasst, dann geht’s  eigentlich“. „ O.K.! wann geht’s los?“ fragte ich entschlossen. „ Ich dachte Morgenfrüh schon“. „Von mir aus“ sagte ich „ aber Lilli muss doch noch über alles informiert werden“. „ Das wird sie“ sagte Sulfur müde „ Gute Nacht“. „ Ja Gute Nacht“. In Meinem Kopf war ein totales Chaos, ich wusste gar nicht wie ich einschlafen sollte. Das letzte was ich wahrnahm bevor ich einschlief war dass Schnarchen von Sulfur der direkt neben mir lag.

Am nächsten Morgen als ich aufwachte wusste ich im ersten Moment gar nicht wo ich war, doch als ich mich an die Sachen vom vorherigen Tag erinnerte viel es mir wieder ein. Der Schlafplatz wo eigentlich Sulfur liegen müsste war leer. Ich guckte mich schlaftrunkend um und sah dass alle außer mir schon wach waren. Die Sonne schien schon hell und die Sachen lagen schon bereit für unsere Mission. Eine Kleine Gruppe von Kinderzentauren rannte lachend an mir vorbei. Ich stand auf und ging hinüber zu Lilli, Santran und Sulfur. Sie redeten über etwas. „ Ach da bist du ja, wir dachten du wachst gar nicht mehr auf“ sagte Sulfur. „ Oh Gott, deine Harre stehen ja noch mehr ab als sonst, du müsstest dich mal sehen“ sagte Lilli Lachend. „ Deine sehen auch nicht besser aus“ sagte ich. „ Na hast du gut geschlafen?“ fragte mich Sulfur. „ Na ja, wenn du nicht so laut geschnarcht hättest“ sagte ich lächelnd. Wir brachen in schallendes Gelächter aus.

Das Gepäck packten wir auf die Rücken der Zentauren-und so ging es los. Es ging erst ein bisschen durch den Wald dann über Hügel und Wiesen.“ Wo müssen wir denn überall lang?“ wollte Lilli wissen. Santran holte eine Karte aus dem Gepäck und beschrieb uns den Weg: „ Also wir befinden uns hier in Palondra, wir müssen durch Ratrava durch die Insel Yenex überqueren und durch Vanim. Dann kommen wir bald zum Gebirge wo wir die Kette verstecken.“„ Und dass ist ein sehr langer Weg“ sagte Sulfur. „ Und wie lange brauchen wir Ungefähr dafür?“ fragte ich Sulfur.“ So ungefähr 7 bis 10 Tage schon“ sagte er. „ Puh so lange?!“ stieß Lilli hervor.

4.Kapitel

 

Es ging sehr lange durch die gleiche Landschaft: Hügel, Wiesen, Hügel, Wiesen nichts weiter. Doch endlich bekamen wir was anderes zu sehen: Ein breiter Fluss der sich durch die Hügel schlängelte. „ Wie sollen wir denn da rüber kommen?“ wollte ich wissen.

„ Schwimmen“ sagte Sulfur.

„ Schwimmen?!“ sagte ich ungläubig und sah ich an.

„ Aber ist die Strömung denn nicht zu stark?“ wollte Lilli besorgt wissen.

„ Ach dass geht schon“ sagte Santran beiläufig. So schwammen wir hinüber. Plötzlich wurde mein Fuß zwischen Steinen eigeklemmt. „ Was ist denn mit dir, warum schwimmst du nicht weiter?“ rief Sulfur mir zu.

„ Ich kann nicht“ sagte ich verzweifelt.

“ Was heißt du kannst nicht?“

„ Ich kann nicht mein Fuß steckt unter einem Stein fest!“ rief ich zurück.

„ Warte, ich helfe dir ich bringe nur noch schnell das Gepäck rüber“ er schwamm schnell zum Ufer machte sein Gepäck ab und kam zu  mir zurück. Das Wasser ging mir bis zur Brust und ich konnte mich nur schwer über der Wasseroberfläche halten. „ Halt dich an mir fest“ sagte Sulfur.

 „ Ich werde dich von dem Stein befreien“. Ich klammerte mich an ihn fest so gut es ging. Ich sah über die Schulter von Sulfur hinweg und sah dass Santran und Lilli am Ufer standen und dem Spektakel von uns zuguckten. Ich spürte Sulfurs Hände an meinen Fuß rummachen. Erst jetzt spürte ich dass ich fror. Endlich merkte ich wie der Stein von meinem Fuß runter rollte. Erleichtert  nahm mich Sulfur in den Arm. Ich klammerte mich an ihn als würde ich ihn nie wieder loslassen wollen. „Schaffst du es rüber zu schwimmen oder soll ich dich auf mein Rücken nehmen?“ fragte er mich.

 „ Auf dein Rücken“. Ich zog mich ungeschickt auf den braunen Pferderücken hoch.  Als wir am Ufer ankamen – es kam mir Stunden vor – lies ich mich auf die Wiese fallen. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich wusste nicht warum, weder kälte noch Schock.

„ Willst du eine Decke haben?“ fragte mich Sulfur.

„Ja gerne“. Sulfur holte eine beige farbene Decke aus dem Gepäck und gab sie mir. Lilli warf Sulfur einen flehenden Blick zu, er verstand und warf ihr auch eine Decke zu.

Als ich aufwachte war es dunkel um mich herum. Ich spürte die Wärme auf meiner Haut die von einem Feuer in der Mitte unseres Platzes ausging. Die anderen mussten es am Abend angezündet haben. Ich spürte dass Fell von Sulfur an meinen nackten Füßen. Ich versuchte wieder einzuschlafen.

Ich spürte die Sonne auf meinem Gesicht als ich aufwachte. Im ersten Moment wusste ich erst gar nicht wo ich war. Ich guckte mich um, um zu sehen wo ich mich befand. Doch als ich einen Zentauren sah wusste ich wieder alles. Ich stand auf und wünschte den anderen einen Guten Morgen. Wir packten die Sachen zusammen und so ging es weiter. In der Ferne konnte ich ganz kleine Gebäude erkennen. „ Was ist dass?“ fragte ich und zeigte in die Richtung. „ Das ist dass Dorf sonera“ antwortete Sulfur „ dort müssen wir uns auch Nahrung kaufen“. So gingen wir dem Dorf sonera entgegen. Meine Gedanken schwirrten. Was ist dass für ne Kette? Mir schwirrten tausend Fragen im Kopf  herum. Auf keine kannte ich ne Antwort. Von einem Brüllen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „ Ausweise zeigen!“ Ich war so in Gedanken vertieft dass ich nicht gemerkt habe dass wir schon in sonera angekommen sind. Ein dicker Mann mit vier armen kam auf uns zu. Das eine paar Arme saßen da wo sie normal sitzen würden die anderen wuchsen aus den Schultern.  „ Ausweise zeigen!“ brüllte er erneut. Sulfur nahm etwas aus dem Gepäck und zeigte es dem Mann. Es war eine kleine Karte. Dieser nickte nur und brummte „ Ihr dürft rein“. Voller ekel sah ich dass vor dem Stadttor Köpfe aufgespießt waren. Die haut schimmerte leicht grünlich und die Haare glänzten schwarz. Die leeren Augenhöhlen starrten mich  an als würden sie mehr über mich wissen als ich über mich selbst. Das machte mir Angst. Ich wandte mich wieder den anderen zu. „ Was waren dass mal für Wesen?“ fragte ich Sulfur und zeigte auf die Köpfe.

„ Elfen“ sagte er obwohl er die Köpfe noch gar nicht angesehen hatte.

Wir betraten das Dorf sonera. Ich sah total komische  Wesen die ich nicht zuordnen konnte, z.B. eine Art von ‘nem Stier der sechs Beine hatte.  Oder so n uniformierten Mann mit Vier Armen, und ich sah auch normale Menschen. Eine kleine Gruppe von spielenden Kindern eilte an uns vorbei. Die Musik von einem Flötenspieler schlug uns entgegen. Ich sah Frauen die dazu tanzten. Wir kamen auf einen Markt. Hier roch es schön nach Essen und frischen Stoffen. Sulfur und Santran  kauften für uns Essen. „ Das dürfte für unsre restliche Reise reichen“ sagte Santran als sie alles beisammen hatten. „ Ja wirklich“ sagte ich. Wir hatten wirklich genügend gekauft. Wir schlenderten durch die Gassen von  sonera  Richtung Ausgang. Hier war es plötzlich sehr anders.  Es wurde keine Musik gespielt, und hier rannten auch keine lachenden Kinder herum. Kurz gesagt: hier war es unheimlich. Die Wohngebäude waren nackte Betonklotzen.

Endlich kam dass Tor in Sicht. Ich fühlte mich erleichtert. Ich stürmte durch dass Tor hindurch und lies mich in dass Gras sinken. Ich sah in den klaren blauen Himmel. Wie schön es doch ist, dachte ich. Die anderen sahen zu mir herunter. „ Wir müssen weiter“ sagte Sulfur. Ich stand mit einem Seufzer auf und gesellte mich zu Lilli. „Wir haben bisher mehr geschafft als ich gedacht habe“ sagte Sulfur  „Es wird wohl doch nicht so lange dauern.“

„ Das ist auch gut so“ sagte Lilli müde. „ Du Lilli wie alt glaubst du ist Sulfur?“ fragte ich sie.

„Keine Ahnung, ich kann ihn ja mal fragen oder was meinst du?“

„ Ja o.k. frag ihn mal“. Lilli ging zu Sulfur und fragte ihn. Sie kam mit einem Grinsen im Gesicht zu mir zurück. „ Er ist . . . 18!“ „ Was?“ rutschte es mir heraus. “Ich dachte er wär älter.“

„ Dachte ich auch.“

„Soll ich Santran  fragen wie alt er ist?“ fragte ich Lilli. Sie nickte. Ich ging zu Santran und fragte ihn. „ Warum willst du dass denn wissen“  er zog eine Augenbraue hoch.

„Ach nur so“ sagte ich. „Ich bin 19“ sagte er kurz.

„Danke“. Ich ging zu Lilli zurück. „ Er ist . . . Ähm soll Ichs wirklich sagen?“ „ Ja klar!“  „ Er ist 19“.  „O.k.“ sagte Lilli und verdrehte die Augen. Wir gingen weiter. „ Du Franziska weißt du eigentlich wie wir wieder in die andere Welt zurück kommen?“  „Stimmt, darüber habe ich Gar nicht nachgedacht“ sagte ich  „Also ich weiß es nicht.“

„Komm wir fragen Sulfur“ schlug Lilli vor. So fragten wir ihn. „ Habt ihr denn den Zettel noch bei euch wo das kleine Gedicht drauf steht?“ „ Ja ich hab ihn in der Tasche“ sagte ich. „ Gut, denn ich glaube dass ihr damit wieder zurück reisen könnt.“ „ Dann ist ja gut“ sagte ich erleichtert.

„ Irgendwie finde ich Sulfur ja ganz süß“ flüsterte ich Lilli zu. „ Was?“ sie sah mich verdutzt an „ wirklich?“ „ Ja was ist denn da so unverständlich?“ „ Gar nichts, nur dass hätte ich eigentlich nicht gedacht, ich meine er ist-„ „ Sag bloß nicht dass er zu alt für mich ist, denn dass wolltest du bestimmt sagen!“ unterbrach ich sie. „ Ja o.k. dass wollte ich sagen aber ich meine bist du wirklich verliebt? Weil ich meine er ist-„ „ Ich weiß dass er ein Zentaur ist aber was ist daran so schlimm? Ist mal was anderes als sonst“ „Aber du hattest noch nie einen Freund“ „ Ich weiß, hattest du denn schon mal einen?“ „ Ähm . . . ja . . . also wenn ich ehrlich bin . . . ja im Kindergarten hatte ich einen.“ „ Im Kindergarten?!“ sagte ich verdutzt. „ Ja im Kindergarten!“ widerholte sie genervt. „ Wusstest du da eigentlich schon was echte Liebe ist? ich meine im Kindergarten?!“ „ Jetzt tu nicht so, natürlich wusste ich was echte Liebe ist“ sagte sie zornig. „ Ja ist ja schon gut“ sagte ich beschwichtigend. Ihre Nasenflügel bebten. „ Was ist denn bei euch los?“ hörte ich Sulfur sagen. „ Ach nichts“ sagte ich schnell. „ Nichts?!“ sagte Lilli. Jetzt wurde sie aber wirklich wütend. „ Hey was ist denn los?“ fragte Sulfur erneut. „ Sie . . . sie“ Lilli zeigte auf mich und brachte kein Wort zustande. „ Ich find es Peinlich zu sagen worum es geht“ sagte ich die Wut unterdrückt. „ Eigentlich habe ich es ja schon gehört so laut wie ihr geredet habt“ sagte Sulfur. Mir wurde heiß im Gesicht. Jetzt kam auch Santran dazu. Er versuchte Lilli zu Beruhigen. Ich fing an zu Weinen. Ich muss immer anfangen zu weinen wenn ich wütend bin. Sulfur beugte sich zu mir runter und nahm mich in den Arm. Über die Schulter hinweg sah ich dass Santran dass gleiche mit Lilli tat. Allmählich wurde ich ruhiger. Ich legte meinen Kopf gegen die Brust von Sulfur. Ich schlief ein.

 

5.Kapitel

 

„ Aufwachen!“ hörte ich eine Stimme sagen. Ich öffnete die Augen. Ich sah Sulfur der sich über mich beugte. „ Los steh auf wir müssen weiter“ sagte er ungeduldig. Ich stand Schlaftrunkend auf. Ich bin sooo müde, dachte ich. „ Hey Franne, wegen gestern  . . . es tut mir leid“ sagte Lilli. „Hey mir tut es doch auch leid“ sagte ich. Wir drückten uns. „ Na, wieder vertragen?“ fragte Santran. „ Ja“ sagte Lilli. „ Kommt, jetzt müssen wir aber wirklich los!“ sagte Sulfur ungeduldig. „ Ja ja wir kommen ja schon“ sagte Lilli gutgelaunt. „ Du Lilli darf ich jetzt wieder über dass Thema reden?“ „Ja klar!“ „Also ich finde Sulfur wirklich ganz süß.“ „Pass auf ich glaube dass hat er gehört.“ „Ach was bestimmt nicht, glaubst du er findet mich ganz . . . naja wie soll ich sagen . . . ähm gut?“ „ Weiß nicht, vielleicht? Aber ich glaube er findet dich bestimmt sympathisch.“ „Hoffentlich.“ „Dass merkt man doch wohl.“ „Du Lilli soll ich zu ihm gehen und sagen das ich ihn toll finde?“ „Wenn du dich traust.“ „O.K. dann mache ich es!“

„Du Sulfur ich . . . ähm ich muss dir was sagen.“ „Ja was denn?“ „Ich ja wie soll ich es sagen . . .?“ „Ja?“ „Ich . . . ich sag es dir doch später.“ „Doch sag es doch.“ „Nein lieber nicht, später sag Ichs dir.“ Ich ging ohne ein weiteres Wort zu sagen weg. „Franne er hat dir gerade so richtig verdattert nach geguckt.“ „Oh, Gott wie Peinlich das war!“ „Das kann ich dir glauben.“

Wir kamen gerade an einer alten Ruine von einer Kirche vorbei. Sie war total verschimmelt und zerfallen. Über dem Eingang hing Jesus - Christus an dem Kreuz. „Wollen wir da rein gehen?“ fragte uns Santran. „Ähm bist du dir da sicher?“ fragte Lilli. „Ach kommt schon!“ sagte Sulfur und ging als erster hinein. Ich folgte ihm. „Komm lass uns wieder raus gehen“ sagte ich mit zittriger Stimme. „Bist du etwa ein Angsthase?“ fragte er mich. „Ähm . . . ja!“ „Ach komm“ sagte er „ kommt ihr auch Santran und Lilli?“ „ Ja ja wir kommen ja schon!“ hörte ich Santran sagen. „Buh, hier ist es ja kalt!“ sagte Lilli. Ich fror ebenfalls. „Hey kommt mal ich hab was gefunden!“ rief uns Sulfur herbei. „Was ist denn?“ brummte ich. „Iie was ist dass denn?!“ rief Lilli. Ich rannte zu Lilli und Sulfur hinüber. Ich traute meinen Augen nicht was ich da sah. Da lag auf dem Boden ein Skelett. Ein Menschenskelett. „Oh, Gott!“ stieß ich hervor. Die leeren Augenhöhlen starrten mich an. „Ich will hier weg!“ piepste ich. „Hier ist noch was“ sagte Sulfur begeistert. Wie kann er nur begeistert sein? dachte ich. Ich ging zu ihm. Da stand eine große Holztruhe. Da war Gold und Silber drin und Schmuck. Mir klappte der Mund auf. So was hatte ich noch nie gesehen. Plötzlich spürte ich etwas kaltes Hartes an meinem Hals. Ein Schwert. Ich sah die Klinge. Irgendwer stand hinter mir und bedrohte mich. Ein Angstschauer lief mir den Rücken herunter. Ich wirbelte herum. Hinter mir stand Sulfur mit einem Schwert in der Hand. Ich war immer noch viel zu geschockt. Er lies das Schwert auf den Boden sinken und fing an zu lachen. Jetzt konnte ich wieder reden. „Du . . . du bist total gemein, du hast mich zu Tode erschreckt!“ bekam ich hervor. „Das hatte ich ja auch vor!“ lachte er. Plötzlich hörten wir einen Schrei. Totenstille. Sulfur und ich rannten zum Ausgang. Lilli lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Santran war bei ihr. „Was ist denn passiert?“ fragte ich besorgt. „Ich . . . ich bin hingefallen!“sagte Lilli weinend. „Ist es schlimm?“ fragte Sulfur. „Sie hat sich nur das Knie aufgeschürft“ sagte Santran. Santran nahm Lilli auf den Rücken und so ging es weiter.

„Franziska du wolltest mir doch vorhin etwas sagen“ sagte Sulfur zu mir. „Ach ja stimmt aber ich will es dir lieber heute Abend sagen denn ich wollte mit dir unter vier Augen darüber reden“ sagte ich. „O.k. wenn du es so willst“ sagte Sulfur „soll ich dir mal was zeigen?“ „Ja, was denn?“ „Also ich bin doch ein Zentaur, und wir können uns ganz in ein Pferd oder ganz in ein Mensch verwandeln.“ „Cool, mach mal!“ „Soll ich als Mensch oder als Pferd?“ „Als Mensch!“ Der Pferdekörper schmolz weg und stadtessen bekam er Beine. Er trug eine braune lockere Hose und- nichts, oben trug er nichts. „Und? wie sehe ich aus?“ Er sah richtig süß aus. Aber dass konnte ich natürlich nicht sagen. „Ähm du siehst . . . normal aus, nur dass du Beine hast.“ „Ach so ich dachte ich hätte mich verändert!“ „Hast du dich aber nicht, du siehst nämlich gut aus!“ Oops, das ist mir jetzt aber raus gerutscht, dachte ich, Scheiße! „Wirklich?“ „Ja!“ Ich wurde rot im Gesicht. „Dann ist ja gut“ sagte er. „Wo ist eigentlich dein Gepäck?“ fragte ich. „Das trägt mein Zentauren Körper, wenn ich mich z.B. wieder als Zentaur verwandeln würde, würde das Gepäck wieder auf meinem Rücken sein, es ist also die ganze Zeit bei mir, nur dass wir es nicht sehen können“ sagte er „im Moment.“ „Das ist ja cool!“ „Ja das ist wirklich cool.“ Jetzt verwandelte er sich in ein Pferd. Er war ein schönes braunes Pferd. Er war ein Trakehner. Das Pferd war ein temperamentvolles starkes Pferd. Muskeln zeichneten sich unter dem haselnussbraunen weichen Fell ab. Ich streichelte seinen Kopf und flüsterte: „ Sulfur du bist total schön als Pferd.“ Ich lehnte mich an den Hals und hielt ihn fest. Das ist schön, dachte ich. „Du kannst mich ruhig wieder loslassen“ sagte Sulfurs Stimme. Er hatte sich wieder in einen Menschen verwandelt. Das hatte ich gar nicht gemerkt. Und ich umklammerte immer noch seinen Hals. Wie Peinlich! dachte ich. Ich lies ihn los und wich zurück. Wir wurden beide rot im Gesicht. Und dann fingen wir an zu lachen. Lilli und Santran hatten uns die ganze Zeit zugeguckt. Lilli rettete die Peinliche Situation indem sie zu uns kam und was sagte:“ Hey Leute wir müssen mal weiter, sonst kommen wir gar nicht mehr an!“ sagte sie locker obwohl das was sie sagte nicht so der Wahrheit entsprach, jedoch war es effektiv. Santran verwandelte sich auch in einen Menschen. So brauchten sie beide kein Gepäck zu tragen. Aber Lilli und ich konnten nicht mehr reiten. Schade!

„Könnt ihr euch beide nicht in Pferde verwandeln dann können wir beide auf euch Reiten?“ fragte Lilli. „Wenn ihr wollt.“ sagte Sulfur. Sie verwandelten sich in Pferde. Ich stieg ungeschickt auf den Pferderücken von Sulfur. Als wir beide endlich oben waren galoppierten sie los. Der Wind brauste uns um die Ohren und die Landschaft flog an uns vorbei. Ich hielt mich in der Mähne von Sulfur fest. Das ist so schön, dachte  ich. Langsam dämmerte es. Die Pferde wurden langsamer und hielten an. Lilli und ich stiegen ab. Zum Gepäck abnehmen verwandelten sie sich wieder in Zentauren. Wir nahmen das Gepäck ab und richteten unsere Schlafplätze ein. Dann verwandelten sie sich wieder in Menschen. Jetzt war es schon dunkel geworden. Als das Feuer brannte kam Sulfur zu mir, ich wusste schon warum. „Und, was wolltest du mir sagen?“ „Ach so ja ähm also ich, dass hört sich jetzt vielleicht komisch an aber . . . „ „Jetzt sag schon!“ sagte er ungeduldig. „Können wir nicht woanders hingehen dafür?“ „Wenn du es dann wirklich sagst dann schon!“ „O.k.“ Wir entfernten uns von den anderen ein bisschen und ließen uns in eine Wiese sinken. „Na dann schieß mal los!“ sagte er. „O.k.“ Ich schluckte. Oh mein Gott wie soll ich es nur sagen? dachte ich. „Weißt du Sulfur ich  . . . ich habe mich in dich . . . verliebt!“ Er grinste. „Weißt du ich habe mich auch in dich verliebt“ sagte er ruhig. Mein Herz machte einen Sprung. „Wirklich?“ Er nickte. Ich wollte was sagen aber er nahm mein Gesicht in seine weichen Hände und  . . . . und küsste mich. Ich hielt mich an seinem Nacken fest und er zog mich näher zu sich heran. Es war ein langer Kuss. Küssen ist herrlich, dachte ich. Als er seinen Mund öffnete und uns unsere Zungen berührten lief mir ein Schauer den Rücken hinunter. Doch wir wurden unterbrochen. „Wo seit ihr denn?“ hörten wir Santran rufen. Oh nein gerade jetzt, dachte ich. Doch Sulfur hörte nicht auf zu Küssen. Ich löste mich von ihm und sagte: „Komm wir müssen zu den anderen.“ „Aber  . . .“ „Kein aber wenn die uns sehen dann . . .“ „Irgendwann müssen sie es doch sowieso erfahren warum dann nicht jetzt?“  „Ach komm!“  Sie hatten uns zum Glück noch nicht zusammen gesehen. Wir standen auf und gingen zu den anderen zurück. „Wo wart ihr denn?“ wollte Santran wissen. „Wir haben nur was besprochen!“ sagte Sulfur.  „Etwas was wir nicht hören durften?“ fragte er. „Dann wären wir doch wohl nicht wo anders hingegangen! Oder?“ sagte Sulfur und Santran sah total verdutzt aus. „Was habt ihr gemacht?“ fragte mich Lilli. „Ach wir . . . haben nur . . .“ „Komm schon deiner Freundin kannst du nichts vormachen!“ „O.k. ich sagst dir, ich hab es ihm gesagt.“ „Was hast du ihm gesagt?“ „Ja dass ich ihn liebe!“ „Wirklich? Und? Liebt er dich auch?“ „Ja wir haben uns auch schon geküsst!“ „Was?“ „Ja nur an der besten Stelle hat uns Santran unterbrochen!“ „Was heißt denn an der besten Stelle?“ „Wir hatten fast - aber wirklich nur fast - Zungenkuss!“ „Was?“ „Ja, aber gerade als er seinen Mund geöffnet hat und unsere Zungen sich fast berührt haben hat uns Santran unterbrochen.“  „Du arme.“ „Warum du arme ich bin eigentlich ganz froh dass uns Santran unterbrochen hat.“ „Warum denn das?“ „Ja beim ersten Mal Küssen schon Zungenkuss zu haben finde ich schon ein bisschen zu schnell!“ „Stimmt du hast recht.“ Ich lies mich auf mein Fell sinken und legte mich hin. „Schläfst du bei mir?“ fragte ich Lilli. „Nein, Santran will dass ich bei ihm schlafe.“ „Ach so, ja o.k.“ „Na kann ich mich zu dir legen?“ fragte mich Sulfur. „Ja klar!“ Er legte sich neben mich. Ich kroch zu ihm rüber und legte meinen Kopf auf seinen Bauch. Er streichelte  meinen Rücken. Santran beobachtete uns. Als ich zu ihm sah guckte er schnell wieder weg. „Du Sulfur Santran beobachtet uns.“ „Ach lass ihn!“ sagte er. Sulfur sah zu Santran hinüber und blickte ihn eingehend an. Santran sah uns heute Abend nicht mehr an. Ich schlief ein.

Ich wurde von der Sonne geweckt. Sie schien heiß auf mein Gesicht. „Na, gut geschlafen?“ hörte ich Sulfurs Stimme fragen. Ich stand auf. Da sah ich ihn, er war immer noch ein Mensch. „Ja ganz gut!“ Er kam zu mir und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich erwiderte ihn. Sulfur und Santran verwandelten sich wieder in Zentauren und wir packten das Gepäck auf ihre Pferderücken. Dann verwandelten sie sich in Pferde sodass wir wieder auf ihnen Reiten konnten. Ich legte meinen Kopf gegen den warmen Pferdehals. Die Sonne hatte das Fell schön angewärmt. Links von uns war eine tiefe Felsschlucht. In der Ferne konnte ich ganz kleine Berge erkennen. „Ist das dass Gebirge von Lockto?“ fragte ich. „Ja genau, dass ist es da müssen wir die Kette verstecken!“ sagte das Pferd Sulfur „ wollen wir nicht eine kleine Pause machen?“ „Ja gerne!“ riefen Lilli und ich wie aus einem Munde. Wir stiegen ab und die Pferde verwandelten sich in Menschen. „Ich wusste gar nicht dass ihr als Pferde auch sprechen könnt!“ sagte Lilli. „Doch das können wir“ sagte Santran. „Wo ist eigentlich die Kette?“ wollte ich wissen. „Die habe ich in meinem Gepäck“ sagte Sulfur. „Gut ich wollte nur sichergehen das sie sicher verpackt ist“ sagte ich.

Ich setzte mich ins Gras und redete mit Lilli. „Und wie geht’s mit Sulfur so?“ wollte Lilli wissen. „Ja, gut!“ „Dann ist ja gut!“ sagte Lilli erleichtert. Sulfur setzte sich auf die andere Seite von mir. „Na, was redet ihr so?“ „Ähm, das tägliche“ sagte ich. „Das tägliche?!“  „Ja ganz normale Dinge eben.“ „Ach so, und wollen wir vielleicht . . .“ „Ich glaub jetzt ist nicht der richtige Moment dafür.“ „Ach ich kann auch woanders hingehen“ sagte Lilli und stand auf und ging zu Santran. „Na toll jetzt ist sie bestimmt beleidigt!“ sagte ich zu ihm. „Ach komm wird schon nicht so schlimm sein!“ Er legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich näher zu ihm. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und wir küssten uns innig. Plötzlich kam mir das komisch vor, wir küssten uns hier und Lilli und Santran wussten nicht was sie machen sollten. Das war irgendwie unfair. Ich kriegte Plötzlich keine Luft mehr, ich wollte meine Lippen von seinen lösen doch es ging nicht. Ich wehrte mich gegen den Kuss und holte keuchend Luft als ich es endlich geschafft hatte. „Bist du blöd ich habe fast keine Luft mehr gekriegt!“ japste ich. „Entschuldigung, dass habe ich nicht gemerkt!“ „Was? Du merkst nicht mal beim Küssen das deine Freundin keine Luft mehr kriegt?!“ „Entschuldigung ich habe es wohl nicht gemerkt“ sagte er und wurde rot im Gesicht. „Naja nicht so schlimm“ sagte ich, ich wollte ihn nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. „Wollen wir nicht wieder los?“ fragte Santran.  „Ja wir kommen“ sagte ich und nahm Sulfurs Hände von meiner Hüfte und stand auf.

Als sich Santran und Sulfur  wieder  verwandelt hatten ging es weiter. Wir kamen an einer alten Hausruine vorbei. Im Haus bewegte sich etwas. Oder? „Hier geblieben!“ rief jemand. Aus dem Haus kam ein Mann. Er trug zerschlissene Kleider und Lederschuhe. Ich schätzte ihn auf ungefähr 30 Jahren. Ich kriegte vor diesem Mann Angst. „Absteigen!“ befiehl er Lilli und mir. Santran und Sulfur verwandelten sich in Menschen. „Wie heißt ihr?“ sagte er drohend. „Ich . . . heiße Franziska“ stotterte ich. „Das ist Lilli, Santran und ich heiße Sulfur!“ sagte Sulfur. Sulfur wollte zu mir kommen doch der Mann verbot es ihm. Ich sah im Hintergrund noch mehr Männer. Sie waren bewaffnet. Ich war wie versteinert. „Ihr seid in unser Gebiet eingedrungen und deswegen nehmen wir euch gefangen!“ schrie er. „Wer sagt dass es euer Gebiet ist?!“ sagte Santran. „Was fällt dir ein . . .!“ Der Mann kam auf ihn zu und schrie ihn an:“Ich bin Jorel Anderson und dieses Gebiet gehört mir verstanden?!“ „Aber . . .“ „Kein Aber ich habe dass bestimmt das es mein Gebiet ist verstanden?!“ „So und ihr kommt mit mir!“ sagte ein anderer Mann. „Kommt! Oder soll ich nachhelfen?“ sagte er „Milon, Jerome, Niklas und Jacob helft mir!“ rief er. „Jawohl Jan!“ sagte ein anderer. Einer von den Männern kam zu mir und sagte:“ Ich bin Jerome und du wirst tun was ich dir sage, verstanden?“ „Ja“ sagte ich kleinlaut. Er nahm mich grob am Handgelenk und zog mich fast hinterher. „Kann ich bei den anderen bleiben?“ fragte ich. „Gleich wirst du mit deinen Freunden in den Keller gesperrt!“ Vor einer Tür blieben wir stehen. Die anderen kamen auch. Ich warf Sulfur einen Blick zu. Jerome stellte sich hinter mich und nahm ein Messer aus dem Gürtel und hielt es an meinen Hals. Die Klinge war kalt. Ich konnte sie sehen. Sie blitzte im Licht. Mir lief es kalt den Rücken herunter. Der Hauptmann – Jorel Anderson – stieß die Tür auf. „Hier rein!“ befahl er. Jerome lies mich los und stieß mich voran. Ich taumelte nach vorne und hielt mich an der Wand fest. Meine Freunde wurden auch hineingestoßen. Die Tür wurde zugeknallt und abgeschlossen. Wir kommen hier nie wieder raus, dachte ich. „Geht’s dir gut?“ fragte mich Sulfur. „Ja mir geht’s gut.“ „Hey, Franne es wird schon wieder gut werden“ beruhigte er mich. Hinter der Tür hörte ich die Stimmen der Männer. „Los lass uns abhauen“ sagte einer „ die kommen da sowieso nicht raus, mach dir da keine Sorgen Jorel!“ „O.k. dann lass uns abhauen!“ sagte die Stimme die von Jorel handelte. In der Kammer war es dunkel und stickig. Ich ging zu Sulfur. Er nahm mich in den Arm und küsste mich auf die Wange. Ich schlief ein. Ich träumte: Ich war mit Sulfur auf einer Wiese. Wir küssten uns. Plötzlich wurden wir unterbrochen. Vor uns auf der Wiese stand Jorel. Sulfur stand auf und ging zu ihm. Sie standen sich gegenüber. Sie redeten. Plötzlich nahm Jorel ein Dolch und stach ihn in die Brust von Sulfur. Er sackte zusammen und fiel auf den Boden. Er schrie nicht, er lag einfach nur da. Jorel sah in seinen Augen wie der letzte Lebensfunke aus ihm wich. Ich schrie und stürzte mich auf Jorel. Doch er war schneller. Er stieß den Dolch in meine Brust. Genau ins Herz. Ich schrie auf. Ich hörte meinen Schrei so deutlich als würde er nicht von mir kommen.

Von einem Geräusch wurde ich geweckt. Ich öffnete die Augen. Ich sah Sulfur als Pferd. Er trat mit den Hinterbeinen gegen die Tür. Die Tür flog aus den Angeln und knallte auf den Boden. „Von wegen nicht rauskommen!“ sagte er. Ich ging zu ihm. Er sah mich mit großen unschuldigen Pferdeaugen an. Ich streichelte seinen Kopf. Wir sahen uns lange an. Er ist so schön als Pferd, dachte ich, und so süß als Mensch und als Zentaur ist er beides. Er verwandelte sich in einen Menschen. „Hey, süße“ er nahm mich in den Arm und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. „Wir müssen jetzt weiter“ sagte er. „Wir haben doch aber noch gar nichts gegessen“ sagte ich. „Stimmt du hast recht“ er verwandelte sich in ein Zentauren und holte das Essen raus. Er warf mir ein belegtes Brötchen zu. Lilli und Santran warf er jeweils auch eins zu. Dann packte er das Essen wieder zusammen und verwandelte sich zurück in ein Pferd. Lilli und ich stiegen auf, und es ging weiter. Wir kamen an einer Schlucht vorbei. „Halt mal an, hier ist es schön“ sagte ich. Sulfur hielt an und ich stieg ab. Santran und Sulfur verwandelten sich in Menschen. Ich ging an den Rand der Schlucht und guckte hinunter. In der Schlucht war ein Fluss. Ich beugte mich weiter runter und – rutschte ab. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig festhalten. Meine Beine baumelten frei in der Luft. Ich suchte mit meinen Füßen halt. Aber die Erde bröckelte immer weg. Sulfur kam sofort zu mir. „Schnell nimm meine Hand!“ Ich streckte meine Hand Sulfur entgegen aber . . . aber unsere Hände waren noch zu weit entfernt. Ein paar Zentimeter. Ich stieß einen Schrei von mir als die Erde unter meinen Händen nachgab. Ich fiel. Ich fiel platschend ins Wasser. Ich wurde unter Wasser gedrückt und bekam dabei Wasser in den Mund. Die Strömung war stark. Ich versuchte mich an die Wasseroberfläche zu kämpfen. Ich schaffte es. Keuchend holte ich Luft. Ich verlor das Bewusstsein.

Als ich zu mir kam sah ich dass ich mich auf festem Boden befand. Ich musste an den Rand der Schlucht getrieben sein. Ich stand zitternd auf und guckte nach oben. Dort war niemand. Ich war ziemlich k.o. und deshalb suchte ich einen kleinen Unterschlupf wo ich mich ausruhen konnte. Ich entdeckte eine kleine Höhle und ging dorthin. Ich legte mich auf den Steinigen Boden und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Ich wachte auf. Meine Zunge war total trocken. Ich stand auf und ging zum Ufer. Ich hatte totalen Durst. Ich nahm mit meinen Händen Wasser aus dem Fluss und trank es. Das wasser fühlte sich so gut an auf der trockenen Zunge. Ich trank gierig. Als ich genug getrunken hatte setzte ich mich hin. Meine Haare – die noch feucht waren - hingen in Strähnen herunter. ich stand auf und suchte einen Weg der nach oben führte. Ich hatte Angst das ich meine Freunde nicht mehr finden würde. Ein Gefühl der Einsamkeit überkam mich. Ich sah einen kleinen Trampelpfad der im Zickzack nach oben führte. Ich ging ihn entlang. Es dauerte lange bis ich oben ankam. Meine Beine fühlten sich wie Gummi an. Sie sackten zusammen. Endlich oben, dachte ich. Nach einer Weile fühlte ich mich schon ein bisschen besser. Meine Beine trugen mich in die Richtung der Berge. Das ist wenigstens die richtige Richtung, dachte ich. Da sah ich ein komisches kleines Wesen. Es sah so ähnlich wie eine Maus aus nur größer. Und es ging auf den Hinterbeinen. „Hey, hallo was bist du denn?“ fragte ich es. Das kleine Wesen erschrak und antwortete:“Ich ein Fachso bin, und Toni heißen und was du bist?“ „Ich bin ein Mensch und heiße Franziska.“ „Aha“ sagte Toni und musterte mich eingehend. Toni ist ja irgendwie süß, dachte ich. „Das ich haben gehört!“ sagte er. „Wie bitte?“ „Ich kann hören Gedanken“ sagte er stolz. „Was? das ist ja cool!“ „Das ich auch cool finden.“  „Du Toni kannst du mir helfen meine Freunde zu finden? Ich habe sie nämlich verloren.“ „Ja natürlich ich dir helfen wollen, ich nämlich immer helfen wenn ich kann!“ „Danke Toni!“ „Das selbstverständlich ist!“ Toni kletterte auf meine Schulter und ich ging weiter. Allmählich wurde es dunkel. „Komm wir machen ein Feuer!“ sagte ich „Hilfst du mir Holz zu sammeln?“ „Ja klar, ich nur ein bisschen müde bin.“ Wir machten uns auf die Suche. Nach ein paar Minuten hatten wir genug Holz gesammelt. Dann kehrten wir wieder zu unserem Platz zurück. Ich versuchte das Feuer zu entfachen. „Hast du eigentlich Familie?“ wollte ich wissen. „Ich keine Familie mehr haben, meine Mutter bei der Geburt von mir gestorben ist und mein Vater verschollen, und . . . meine Schwester getötet worden ist!“ in seinen Augen schimmerte eine Träne „du Familie haben?“ „Ja ich habe Eltern eine Schwester und einen Bruder.“ „Du es gut haben.“ Er schmiegte sich an meinen Arm. Ich schlief ein.

Ich wurde von Toni geweckt:“Aufstehen ich Gedanken haben gehört!“ Ich schlug die Augen auf und sah Toni der Aufgeregt auf meinem Bauch herum hüpfte. „Was ist los?“ fragte ich schlaftrunken. Er hüpfte von meinem Bauch runter. Ich rieb mir die Augen. „Ich Gedanken haben gehört!“ „Was? was für welche?“ fragte ich, und sofort war ich hellwach. „Wo Franziska sein? und wie es ihr gehen?“ Ich stand auf und sah mich nach meinen Freunden um. „Sind die Gedanken nah oder weit weg?“ „Gedanken ganz nah sein.“ „Hallo? Ist hier jemand?“ rief ich. „Ich glaub da hinten ist sie!“ hörte ich die Stimme von Lilli sagen. Da sah ich meine Freunde die aus dem Wald stürmten. Mein Herz machte einen Freudensprung. Ich lief ihnen entgegen. „Lilli!“ ich umarmte Lilli. Danach umarmte ich Sulfur. „Hey, wo warst du denn wir hatten  fast den ganzen Fluss nach dir abgesucht!“ „Naja, jetzt sind wir ja zum Glück wieder zusammen!“ Jetzt kam auch Toni dazu. „Ich sie kennengelernt haben und sie sehr nett ist.“ „Wer ist dass denn?“ wollte Lilli wissen. „Ich eine Fachso bin und Toni heißen!“ sagte er stolz. „Ah du bist ja ein süßer!“ sagte Sulfur. „Ich nicht süß bin, ich cool bin!“ sagte er protestierend. „Ja, ja ist ja schon gut!“

Wir machten ein langes Frühstück. „Wo hin ihr unterwegs seit?“ fragte uns Toni. Wir erzählten ihm die ganze Geschichte. „Ich mitkommen will!“ sagte er entschlossen und kreuzte seine Arme. „Wirklich?“ fragte Lilli.“Ja, du mir eine Weintraube geben kannst?“ Lilli warf ihm eine zu und er fing sie gleich mit dem Mund auf. „Du Sulfur wie lange sind wir eigentlich noch unterwegs?“ fragte ich ihn. „Ach, ungefähr noch 3 Tage.“ Wir küssten uns. „Wollen wir nicht los?“ fragte Lilli. Gerade sie weiß doch dass ich im Moment noch nicht los will, dachte ich. „Jetzt kommt schon ihr könnt doch nicht die ganze Zeit rumknutschen!“ sagte Santran genervt. Ich stand auf. Sie verwandelten sich wieder in Pferde. Toni beobachtete es mit großen Augen. „So was ich noch nie gesehen haben“ sagte er staunend. Wir ritten los. Toni kletterte auf meine Schulter und sah sich die Landschaft aus einer ganz anderen Perspektive an. Wir galoppierten los. „Du Sulfur kannst du noch mal anhalten? Ich möchte lieber gehen.“ Sie hielten an und Lilli und ich stiegen ab. Toni hüpfte von meiner Schulter und setzte sich zwischen die Ohren von Sulfur. „Es kann los gehen!“ sagte Toni  kommandiert. „Du Lilli ich hab irgendwie dass Gefühl dass du Eifersüchtig auf mich und  Sulfur bist!“ „Ja ich finde es halt nicht so toll wenn ihr vor unseren Augen rumknutscht!“ „Oh, aber das heißt doch nicht dass wir es nicht dürfen.“ „Ja klar, und nur das blödeste ist halt das ich keinen Freund hab sonst könnte ich es ja auch tun, dann wär es ja nicht so schlimm, weißt du ich werde nämlich schon bei den  kleinsten Sachen schon Eifersüchtig.“ „Ach Lilli wir sind doch auch bald wieder in unserer Welt dann bist du auch wieder bei Joe.“ „Ja du hast recht.“ „Lilli ich hab ne gute Idee, wir könnten vielleicht kurz in unsre Welt. Dann könntest du Joe deine Liebe gestehen und dann ist das für dich doch auch schon ein viel besseres Gefühl. Was meinst du?“ „Ja ich glaub das ist ne gute Idee!“

Wir fragten Sulfur ob wir kurz in die andere Welt reisen konnten. Wir durften. Ich las den Text des Gedichtes laut vor:“Wer dies liest wird eine Welt des jenseits entdecken. Eine Welt voller Abenteuer und Fantasy.“ Mir wurde Schwindelig und ich fiel in dunkle Schwärze. Ich fiel und fiel. Ich schlug die Augen auf. Ich lag auf dem Teppich in meinem Zimmer. Neben mir lag Lilli. Ich stand auf und half Lilli beim Aufstehen. „Beeil dich wir haben nicht lange Zeit“ sagte ich zu ihr „es ist Abend vergiss das nicht. Joe ist bestimmt in seinem Zimmer.“ „Danke, aber warte hier auf mich.“ „Ja klar!“ Von wegen hier warten, dachte ich, ich werde sie beobachten. Lilli ging. Ich schlich ihr nach. Ich sah wie sie zum Zimmer von Joe ging und die Tür auf machte. Er saß auf seinem Bett. Joe sah zu ihr auf als sie ihn ansprach. Scheiße ich kann nicht hören was sie sagen, dachte ich verärgert. Aber ich sah sie gut. Er lächelte Lilli an und . . . ich traute meinen Augen nicht sie küssten sich. Joe zog Lilli auf seinen Schoß. Seine Hände glitten an Lillis Hüfte. Sie löste sich von Joe und sagte etwas. Sie stand auf und ging zur Tür. Ich ging schnell zurück in mein Zimmer. „Und wie war es?“ fragte ich Lilli als sie in mein Zimmer kam. „Es ging Super“ sagte Lilli fröhlich “ wir haben uns sogar schon geküsst!“ „Ich freue mich für dich“ sagte ich „aber wir müssen wieder zurück.“ Ich nahm den Zettel und las ihn wieder vor.

Mir wurde Schwindelig und ich fiel in dunkle Schwärze. Ich fiel endlos. Ich schlug die Augen auf. Ich lag auf der Wiese und sah in den blauen Himmel. Ich richtete mich auf und ging zu Sulfur. „Wo ihr wart?“ wollte Toni wissen. „Wir waren in der anderen Welt“ sagte Lilli. „Es eine andere Welt geben?“ „Ja in der leben Franziska und ich.“ „Ach so das ich nicht wissen, ich nichts wissen von einer anderen Welt!“ sagte er traurig und schüttelte den Kopf. Lilli und ich sahen uns an. „Naja, geht’s weiter?“ fragte ich. „Ja, natürlich!“ sagte Sulfur. Wir stiegen auf die Pferde und Toni kletterte wieder zwischen die Ohren von Sulfur. „Vollmarsch voraus!“ rief Toni kommandiert und zeigte nach vorne. Ich musste Lächeln. Sulfur und Santran galoppierten los. Ich legte meinen Kopf in die Mähne von dem Trakehner. Sie kitzelten in meinem Gesicht. „Schnell verstecken ins Gebüsch!“ rief Toni plötzlich „ich böse Gedanken hören!“ „Was?“ fragte Santran verdutzt. „Schnell ihr mir vertrauen müsst, schnell verstecken im Gebüsch schnell!“ Sulfur und Santran gingen ins Gebüsch. Dort konnte uns keiner sehen. „Psst! ihr still sein müsst!“ Kurz darauf galoppierte eine große Gruppe von Reitern an uns vorbei. „Was waren das für welche?“ fragte ich als sie vorbei waren. „Das waren bestimmt Reiter von Roran dem bösen Magier“ sagte Sulfur. Wir gingen aus dem Gebüsch wieder raus. „Ich schon mal was gehören von ihm, ganz, ganz böse er sein soll“ sagte Toni. „Ja das ist er auch!“ sagte Santran.

Wir Ritten wieder los. Plötzlich hörte ich Stimmen. Die Stimmen kamen mir bekannt vor. Uns kamen die Männer entgegen die uns in der Hütte eingesperrt hatten. Ich bekam Angst. “Kein Schritt ihr weiter gehen dürft!” sagte Toni. “Bist du etwa der Fachso der . . . der” der Anführer fing an zu zittern. “Jorel ein Schritt weiter gehen, und so ihr werdet die zweite Lektion bekommen!” sagte Toni drohend. Die Männer rannten kreischend davon. “Was hast du denen denn schon mal getan dass sie so Angst vor dir haben?” fragte Santran. “Ach ich ihnen schon mal eine Lektion erteilt haben!” sagte Toni. “Ich würde ja gerne mal wissen was du ihnen getan hast” sagte ich. “Das ich nicht verraten will, dass geheim ist!”

Wir ritten weiter. Toni summte eine Melodie. “Was ist das für eine Melodie?” fragte ich ihn. “Früher hat die meine Mutter die gesummt bevor ich ins Bettchen gehen” sagte er Seufzend. Er hüpfte von Sulfurs Kopf runter und setzte sich auf meinen Kopf. Das kitzelte. Die Berge kamen allmählich immer näher. Ich machte mir über die Dinge Gedanken. Ich war froh dass Lilli das mit Joe schon mal geklärt hatte. Und ich mit Sulfur, dass ging eigentlich ganz gut. Dann war da noch Toni. Er ist echt witzig, dachte ich. “Ja ja das finde ich auch” sagte Toni. Oh nein das hat er ja gehört, dachte ich. “Das ich auch haben gehört” sagte er “du weißt ich dass nicht lenken können das mit dem lesen von Gedanken. Dann ich hören Gedanken obwohl ich nicht hören will, du dass verstehen?” “Ja klar, natürlich kann ich das verstehen“ sagte ich. Ich wurde müde und schlief ein.

Ich träumte: Ich trieb auf einem Fluss. Ich lag auf einem Floß und lies mich treiben. Ich sah in den klaren blauen Himmel. Plötzlich sprang etwas Kleines auf das Floß. Es war Toni. “Hallo, Toni!” sagte ich. Er hatte ein Schwert dabei. Natürlich zu seiner Größe passend. Er kam auf mich zu und bedrohte mich mit dem Schwert. Was ist denn jetzt los? dachte ich, Toni ist doch auf unserer Seite. “Toni was ist denn los mit dir ich dachte du . . . du-” “Ich dich töten muss!” unterbrach er mich. Was? dachte ich. Mir rann Schweiß den Rücken runter. Ich zitterte am ganzen Körper. Bitte, dachte ich, töte mich nicht! “Du so viel betteln wie du willst, ich dich trotzdem töten werde!” sagte er drohend. Er stieß zu. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Ich krümmte mich vor Schmerz. Dann ein helles Licht.-

Ich schlug die Augen auf. Bloß nur ein Traum, redete ich mir ein. Da sah ich Toni. Ich schrie. Es war nur ein kurzer Schrei. “Was hast du?” fragte der Trakehner. “Ich . . . ich” ich bekam kein richtiges Wort zustande. Sulfur verwandelte sich in einen Menschen. Da ich gerade auf ihm gesessen habe fiel ich auf den Boden. Aber das machte mir nichts aus. “Hey was war denn gerade?” fragte er mich besorgt. “To . . . Toni er . . . “ “Was ist?” “Ich hatte bloß einen Albtraum” sagte ich. Er nahm mich in den Arm. “Was war es denn für einer?” “Ich war auf einem Floß und dann ist Toni aufs Floß gesprungen” ich schluckte „er  . . . er wollte mich töten und dann hat er es auch getan!” ich fing an zu weinen. Ich wusste nicht warum aber ich ließ den Tränen freien Lauf. “Hey, es war bloß nur ein Albtraum” er streichelte meinen Rücken. “Aber Toni er . . .” ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Ich lehnte meinen Kopf gegen Sulfurs Brust. Wir hielten uns eng umschlungen. So saßen wir lange da.

Wir ritten lange. Es kam mir eine Ewigkeit vor bevor es endlich dämmerte. In der ferne sah ich die Berge, sie sind schon sehr viel größer geworden.“Du Toni du bist doch auf unserer Seite oder?” fragte ich ihn. “Was du denkst! Ja ich natürlich bin auf Seite von euch!”sagte er überzeugend. “Gut!” ich atmete Erleichert aus. Wir hielten an und suchten einen guten Schlafplatz. Ich ließ mich ins Gras sinken. “Willst du nicht mit helfen wenn wir jetzt Holz für das Feuer suchen?” fragte mich Lilli.“Ach ne ich bin so müde” sagte ich. “O.k. dann machen wir es alleine, das dauert nicht so lange.” “O.k.” Ich legte mich ins Gras. Ich sah in den dunkelblauen Himmel hinauf. Toni sprang auf meinen Bauch und guckte mich fragend an. “Warum du mich gefragt ob ich auf Seite von euch bin?” “Ach, ich hatte nur so einen blöden Traum!” “Wie der war?” “Ach du wolltest mich töten und hast gesagt dass du gegen uns bist, und dann hast du mich auch getötet.” “Oh, dass aber in echt nicht so ist!” sagte er betroffen. Ich schloss meine Augen weil ich so müde war. Ich spürte dass Toni von meinem Bauch runtersprang. Ich hörte Stimmen. Das sind wohl die anderen, dachte ich. „Ich Feuer machen will!“ sagte Toni aufgeregt. Ich schlug die Augen auf. Ich sah wie Toni versuchte das Feuer zu entfachen. Aber ohne Erfolg er kriegte es nicht hin. „Mäusedreck und Vogelscheiße  warum ich dass nicht hinkriegen?!“ sagte er wütend. Ich setzte mich hin und Lilli kam zu mir. „Es läuft eigentlich richtig gut mit Sulfur“ sagte ich. „Das freut mich!“ sagte Lilli. „Au, aua heiß mein Schwanz!“ Toni rannte wie verrückt herum. Sein Schwanz brannte. Aua das tut weh, dachte ich. Ich nahm Toni und hielt ihn in einen vorbei plätschernden Fluss. „Oh, ich dir danken“ sagte er erleichtert und hielt sich seinen angebrannten Schwanz. „Keine Ursache“ sagte ich. Ich setzte mich wieder zu Lilli. „Du Lilli du bist doch total beliebt bei den Jungs ne?“ „Ja, wieso?“ „Könnte ich vielleicht ein paar Tipps von dir kriegen?“ „Ja was für welche? vielleicht zum küssen oder wie du es hinkriegst dass Jungs auf dich aufmerksam werden oder-„ „Zum küssen!“ unterbrach ich sie. „O.k. wenn ihr euch küsst . . . willst du denn ein bisschen weiter gehen als ihr bisher seit oder nicht?“ „Ähm vielleicht nur etwas weiter aber nicht zu weit.“ „O.k. dann wenn ihr euch küsst musst du ihn ein wenig streicheln.“ „Was? streicheln?“ „Ja streicheln, am Nacken, aber zart du wirst sehen dass wird er genießen.“ „O.k. wenn du meinst.“ „Hey, Lilli kann ich mal mit dir reden?“ Sulfur kam auf uns zu. Was will Sulfur denn von Lilli? wunderte ich mich. „Franne ich will mit ihr unter vier Augen reden o.k.?“ Ich ging zu Toni. „Was meinst du will Sulfur von Lilli?“ „Ich dass nicht wissen“ sagte er getrübt. „Was hast du denn?“ „Ach ich meine Familie vermissen!“ Der Arme, dachte ich mir.

Bei Sulfur und Lilli:

„Du Lilli kannst du mir vielleicht Tipps geben wie ich Franziska näher kommen könnte?“er beugte sich näher zu ihr damit sie ihn besser verstand. „Ja klar ich bin eine Expertin in Sachen Liebe!“ „Cool da habe ich ja genau die richtige gefragt.“ „Was willst du denn genau wissen?“ fragte Lilli neugierig. „Also ich würde ja gerne . . . ich weiß halt nicht ob sie schon will“ sagte er verlegen. „Sag  nicht das . . . sag nicht dass du schon mit ihr schlafen willst.“ „Doch.“ „Du weißt schon dass sie erst 13 ist oder?“ „Ja schon aber, was könnte ich denn machen?“ „Du bist 18 sie ist 13 dass ist ein totaler Altersunterschied und ich sag dir sie wird es noch nicht wollen“ sagte Lilli eindringlich. „O.k. wie kann ich ihr dann überhaupt näher kommen?“ „O.k. wenn ihr euch küsst dann Streichel sie oder schieb deine Hände unter ihr Shirt, dass wird sie bestimmt o.k. finden“ sagte sie. „Cool kann ich ja gleich mal ausprobieren, und danke für deine Tipps!“ sagte er. „Sei aber vorsichtig“ sagte Lilli und hielt ihm am Handgelenk fest. Sie sah ihm tief in die Augen. „Ja ich bin vorsichtig“ sagte er und nahm Lillis Hand von seinem Arm.

 

Wieder bei Franziska:

„Hey, Franne“ sagte Sulfur glücklich und kam auf mich zu. „Du hast was mit Lilli oder?“ schoss es mir heraus. „Hey warum denkst du dass denn?“ „Ich hab euch doch gesehen wie ihr getuschelt habt und so!“ Verärgert ging ich zu Lilli. „Du wirst nicht glauben was Sulfur mir erzählt hat“ Lillis Augen glänzten. „Ja vielleicht dass er sich in dich verliebt hat!“ „Nein, wie kommst  du denn da drauf? er hat mich um ein paar Tipps gebeten.“ „Aha und worüber?“ „Über dich, er hat mir erzählt dass er mit dir schlafen will“ sagte Lilli kleinlaut. „Was er will mit mir schlafen?“ meine Gedanken machten Purzelbäume. „Ja aber ich habe ihn davon abgeraten.“ „Gut“ sagte ich erleichtert.

„Hey, Sulfur tut mir leid wegen eben“ sagte ich. „Ist schon gut du konntest es ja nicht wissen“ sagte er und setzte noch hinzu „hättest du Lust Zentaurisch zu lernen?“ „Oh ja gerne!“ sagte ich aufgeregt. Er holte ein paar Blätter Papier aus einem Rucksack. „Hier dass sind die wichtigsten Wörter und Sätze die man wissen muss.“ Ich sah es an:

Die Sprache der Zentauren

 

ich

fo

 

Vergangenheit

holi

 

Marder

ono

 

du

je

 

Zukunft

xoni

 

Biene

süx

 

er

ola

 

Die zeit

föni

 

Berufe

hün´o

 

sie

deta

 

Tiere

jüna

 

König

fero

 

es

igo

 

Der Bär

gäxa

 

Kaiser

k´al

 

wir

jek

 

Der Hund

füfü

 

Krieger

säna

 

ihr

üna

 

Die Katze

lönu

 

Stalljunge

gon´zo

 

sie

öla

 

Das Schwein

pas-

 

Junge

zo

 

Mädchen

folna

 

 

Ich heiße . . .

Fo na . . .

Kann ich bitte . . .

Jusa fo kalem . . .

Können

Jusa

Bitte

kalem

Heißen (ich heiße)

na

Wer

häl

 

wie

como

 

was

 

läma

 

wann

häsa

 

wo

göra

warum

gagü

 

wenn

zupü

Einzahl

-Ik

 

Mehrzahl

-läz

0

zo

1

ga

2

3

4

5

hot

6

kinta

7

olü

8

zogü

9

ölf

Montag

sovenir-

Dienstag

gänlaa

Mittwoch

ästa

Donnerstag

honle

Freitag

yesna

Samstag

elneya

Sonntag

joxno

 

 

 

 

 

 

Norden

hanlö

 

Süden

kaläm

 

Osten

östü

 

Westen

düten

 

Berufe

Dieb

hoso

Druide

heng-

Großmagier

ho´palda

Magier

palda

Paladin

honyx

Waldläufer

waldan

Zauberer

zolaz

Gegenstände/Etc.

Bett

gonza

Bogen

gopa

Bier

ünz

Fleisch

sozo

Herz

häl

Nahrung

yeso

Wasser

elea

Wein

ternara

Halbelf

so´jonak

 

Hochelf

ma´jonak

 

Mensch

desa

 

Ork

loor

 

Zwerg

minque

 

Elf-/en

jonak

 

Stall

gon

 

A

 

 

Abend

dure

 

Alles

Ilja

 

Alter

siant

 

Am

iek

 

An

nos

 

Anders

nate

 

Angenehm

seasa

 

Angst

desa

 

Ansicht

enea

 

Arbeit

noot

 

Armee

hossa

 

Auf wiedersehen

na´amaarie

 

Aus

na

 

Ausdauer

terwara

 

Aufwachen

Likely

 

 

 

 

B

 

 

Bald

ratos

 

Bart

spangz

 

Befehl

nala

 

Begin

jest

 

Bereit

defiel

 

Berg

orad

 

Bis

tenni

 

Bist

lota

 

Blume

nelbe

 

Blut

ager

 

Boden

sungo

 

Boten

caxer

 

Botschaft

caxaer

 

Brand

hoep

 

Brauche

sose

 

Bruder

olpa

 

Buch

pastef

 

Burg

barad

 

 

 

 

D

 

 

Danke

diola

 

Dann

son´

 

Denke

yanel

 

Der, die, das

 

Dick

adis

 

Dies/dieses

com/ comman

 

Ding

kotfe

 

Doppelt

lullu

Dort

sa

Dunkelheit

ommne´da

Dünn

pinque

Durst/durstig

fauk/fauka

Dich

jena

Denn

usla

Da

jöf

 

 

E

 

Idee

manke

Einer

holte

Eckel

este

Ende

olter

Eng

uiut-

Erde

ardo

Erste/erster

yeste`/yeste`

Erz

val

Erzähl/erzählen

kwentra/kwentrien

Essen

mat´

Euch

ile

 

 

F

 

Falls

manka

Fand

utue

Fangen

atsa

Fechten

echor

Feind/feinde

goth/gothrim

Fern

hae-

Fertig

tela

Fest

merende

Folter

ungwal

Fordern

yal-

Frau

inya

Freude/Freuden

saesa/saesien

Freund/freunde

melon/melonea

Fühl/fühlen

tyava/tyavien

Führen/Führer

cor/cora

Für

ten´

 

 

G

 

Geben

onte

Geh/gehst

aut/auta

Genau

tunga

Getränk

yulna

Gerade

kölo

Gier

milme

Glück

marth

Grenze

malada

Groß

reena´

Gruß/grüße

alta

Gut/besser/beste

quel/quela/quelin

Gut/schlecht

quela/n´quela

 

 

H

 

Haar

loske

Halt

kwara

Hand

cam

Handel

mainka

Hast

ume

Hatte

caela

Heimat

eska

Held

kallo

Herrscher

corm

Hilf/Hilfe

harna

Hinein

tua/tuan

Hoch

taum

Holz

taur

Hör

lasta

 

 

I

 

Idol

kordon

Immer

ron

In

oio

Im

Immer

yassene

Innen

tol

Insel

handele

Intelligenz

naa

Ist

süüp

 

 

J

 

Ja

uma

Jagd

fara

Jahr

yen

Jeder

il´

Jenes

tanyo

Jetzt

sii

 

 

K

 

Kalt

ringwe

Keine

uuma

Kerker

gand

Knochen

nnar´

Komm/komme/kommen/kommt

tul/tula/tule/tuluva

Kommando

nai

Kopf

aran

Krank

dolle

Krieg

engwar

 

 

L

 

lachen

lalaith

lang

oht

Lauf/laufen

rimr/rimien

Leben

coia

Leer

lost

Leid

hirathe

Lesen

ano

Lieb/liebe

mel/mela

Lord

parme

Lust

heru

 

 

M

 

Mächtig

rwal-

Magie

belewa

Man

templa

Mann

edain

Melden

nyar

Menge

sai-

Mit

yallen

Muss

mauya

Mein/meine/mich/mir

fo

 

 

N

 

Nacht

dome

Name

ella

Narr

amada

Nein

n´uma

Nicht/Nichts

og´/og´s

Niemand

uuner

Nimm

sana

Not

ant-

 

 

O

 

Oben

telmella

Oder

ri-

Offen

ass

Ort

yamen

Ohr

fante

 

 

P

 

Partner

aki

Passiert

marte

Pech

umarth

Portal

annon

Post

sama

Punkt

til

 

 

Q

 

Qual

nwalma

Quelle

tuile

 

 

R

 

Rast

est-

Recht

waima

Rechts

saye

Regel

forya

Reise/reisen

sanye/sanyenien

Rennen

lema

Riechst

rim-

Riese

holma

Ruh/ruhe

norsa/norsan

Rune

kerte

 

 

S

 

Saal

marde

Sag/sage

quen/quena

Scherz/scherzen

lakwena/lakwenien

Schlacht

dagora

Schlaf/schlafen

kaim/kaima

Schnell

asca

Schön/Schönheit

vanima/vanimle

Schwert

hyonda

Segen

aman

Sehe/sehen

maa/maaen

Sieg/siegen

sen/senle

Sorge

re

Später

telwan

Sprache

lammen

Start

yest-

Stopp/stoppen

tampa/tampien

 

 

T

 

Tag

runea

Tal

turn

Tanzen

salk

Tot

ba

Töten

gurth-

Tragen

koll-

Trank

yulma

Treff/treffen

omenta/omentien

Tue/Tuen

um/uma

Turm

minas

 

 

U

 

Unsterblich

ilfirin

Universum

iluov

Über

vanwar

Uhr

coisaira

Uns

lye

Unten

nusa

Untot

guina

 

 

V

 

Verdammte/verdammter

saurar/sauraren

Verflucht

amarg

Verlasse/verlassen

aute/auta

Verräter

dharra

Versteh/verstehen

vangwa/vangwien

Viel

leika

Von

en´

Vorbei

wanva

 

 

W

 

Wahl

dethola

War

lire

Weiß

mani

War

sinta

 

wie

ve´

 

Willkommen

creasoa

 

Wird/werden

mankoi/mankoile

 

Wollen

merna

 

 

 

 

X ,y, z

 

 

 

 

 

Zauber

ista

 

Zorn

zuth-

 

 

„Puh das ist viel!“ sagte ich. „Ja aber nützlich“ sagte Sulfur und nahm mir die Blätter ab „Fo mela jena!“ „Hä was heißt dass denn?“ „Das heißt ich liebe dich!“Ich lächelte ihn an.“Woher kommt eigentlich die Zentauren Sprache?“ fragte ich ihn. „Also sie hat sich vor vielen Jahrzehnten unter uns entwickelt. Keiner außer wir Zentauren wissen von der Sprache. So weiß auch Roran nichts von der Sprache. So können wir uns gegenseitig Nachrichten zuschicken. Falls er eine in die Hände kriegen würde kann er sie nicht lesen. Das ist Praktisch“ sagte er.

Ohne zu wissen was ich eigentlich tat  küsste ich ihn auf den Mund. Er erwiderte ihn und schob seine Hände unter mein Top. Ich will mal Zungenkuss haben, dachte ich, das wär doch bestimmt schöner. Und wie auf Kommando geschah es. Stimmt, dachte ich, es ist noch viel schöner. Sulfurs Hände streichelten meinen Rücken. Ich hielt mich an seinem Nacken fest. Jetzt kamen seine Hände an meinen Bauch und höher . . . und höher. Nein! dachte ich, das geht zu schnell. Noch beim küssen nahm ich seine Hände und legte sie wieder auf meinem Rücken. Irgendwie verstand er nicht und seine Hände kamen wieder zu meinem Bauch ne zu meinen . . . Stopp! schrie ich innerlich. Ich löste mich von ihm. „Hast du denn nicht bemerkt was ich damit meinte!“ fuhr ich ihn an. „Doch aber ich will . . . ich will schon . . .“ „Weißt du eigentlich wie alt ich bin, ich bin 13 Jahre alt und du bist 18, natürlich willst du schon mehr haben aber wenn du eine Freundin hast die viel jünger ist als du dann solltest du darauf achten nicht zu weit zu gehen, und du bist zu weit gegangen!“ „Aber . . .“ „Kein aber!“ schrie ich und ging weg. „Hey was war da denn gerade los?“ fragte Lilli. „Ach Lilli“ sagte ich weinend und ich fiel ihr in die Arme. Ich hörte Santran und Sulfur reden. „Läma sinta jöf usla kölo?“ fragte Santran. „Og´s!“ sagte Sulfur genervt. „Okay dann kannst du es mir ja später sagen“ sagte Lilli mitfühlend

6.Kapitel

 

Ich erzählte Lilli alles. „Versuche es ihm sachlich zu sagen, dass du noch nicht so viel willst“ sagte sie. „Aber ich kann ihm noch nicht mal in die Augen sehen, dass schaffe ich nie“ ich war total am Boden zerstört. „Natürlich schaffst du dass“ sagte sie mit Überzeugung. „Aber noch nicht jetzt, wenn, dann erst später.“ „Ja o.k.“   „Kann ich mal mit dir reden?“ Sulfur – als Mensch - kam auf mich zu und legte mir seine Hände auf die Schultern. „Nein!“ sagte ich und schüttelte seine Hände ab. Ich ging zu Lilli. „Was hat die nur?“ hörte ich Sulfur sagen. Ich fühlte mich total alleine. Mir kamen Tränen. Am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen und mich ausheulen. Aber dass ging nicht wir mussten ja weiter. Wir zogen weiter.

„Was mit dir los ist?“ fragte mich Toni und er kletterte auf meine Schulter. Innerlich grinste ich. Er wird mich bestimmt wieder zum lachen bringen, dachte ich. „Ach das verstehst du nicht das ist . . .“ ich suchte nach Worten „das ist Menschenkram.“ Was Besseres fiel mir nicht ein. „Aha“ sagte er „ich dir Witze erzählen darf?“ „Ja klar.“ „Was groß, grau und telefonieren in der Wüste?“ er guckte mich gespannt an. „Keine Ahnung, sag es.“ „Es ein Telefant ist“ er lachte. „Ich noch ein kennen: Zwei Streichhölzer in ein Kino gehen wollen, ein Igel vorbeikommen. Das eine sagen:<< Wir auch den Bus nehmen können. >> der voll witzig ist“ er lachte so laut dass es in meinen Ohren wehtat. Allmählich fühlte ich mich besser. Meine Gedanken schwirrten. Wie soll ich es ihm bloß sagen? Oder soll ich mit ihm Schluss machen? Er ist doch sowieso viel zu alt für mich. Da kann ich mir auch jemanden suchen der ungefähr in meinem alter ist. Mit Sulfur ist das viel zu kompliziert, weil er schon 18 ist und viel mehr will als ich. Wenn er aber Rücksicht auf mich nehmen würde, würde es vielleicht mit uns klappen. Vielleicht liebt er mich ja auch gar nicht. Es kann ja auch sein dass er nur seinen Spaß haben will. Ich sollte mit ihm Schluss machen. Ja, ja das würde ich machen.

„Du Franne“ unterbrach mich Lilli in meinen Gedanken „du wirst nicht glauben was Santran mir gesagt hat!“ „Was denn?“ hakte ich nach. „Er hat gesagt dass er mich liebt.“ „Was? Na Super und was machst du jetzt?“ „Ich hab ihm noch nicht gesagt dass ich ihn nicht liebe aber ich werde es noch sagen. Ich will ihn nicht verletzen.“ „Aber du musst es ihm sagen.“ „Ja klar aber es wird schwer werden.“ Wir verfielen ins Schweigen. Ich dachte darüber nach. Oh, Gott im Moment ist ja voll dass Liebeschaos. Was soll Lilli denn jetzt bloß machen? Sie tut mir echt leid. „Du Lilli soll ich das Sulfur jetzt sagen oder . . .“ „Ja.“ „Oki, doki“ sagte ich. „Du Sulfur ich muss dir was sagen ich, ich . . .“ „Nun sag schon ich hab nicht ewig Zeit!“ Mano man der hat schlechte Laune, dachte ich. „Ich mach mit dir Schluss!“ platzte es aus mir heraus. Sulfur starrte mich entgeistert an bekam aber kein Ton heraus. „Ich möchte aber mit dir befreundet bleiben.“ „Warum machst du Schluss?“ fragte er fassungslos. „Weil ich glaube das dass nichts mit uns wird. Guck mal du bist 18 und ich bin 13 dieser Altersunterschied ist einfach zu groß wir leben in total anderen Welten. Für dich wär es schon total o.k. Sex zu haben, für mich wär es viel zu früh. Verstehst du das jetzt?“ „Woher weißt du dass mit dem Sex?“ „Sag erst mal ob du es verstehst.“  „Beantworte erst meine Frage!“ „Ich weiß es von Lilli oder wem hast du es noch erzählt?“ „Gar keinem außer Lilli, ich könnte sie . . .“ „Was könntest du?“ Aber da war es schon zu spät. Sulfur ging auf Lilli zu und packte sie an den Schultern. Er schrie sie an: “Warum hast du es ihr erzählt?“ Er schüttelte sie.  „Antworte mir!“ „Ich . . . ich . . .“ bekam sie zustande. Er schlug ihr ins Gesicht. Nein! dachte ich, das konnte er nicht tun. „Was tust du da?“ brüllte Santran. Er kam auf Sulfur zu und schlug ihm ins Gesicht. Dabei lies er Lilli los. Sie prügelten sich – Sulfur und Santran. „Stopp!“ schrie ich „hört sofort auf damit!“ Doch sie hörten nicht. Da fiel mir Stopp auf Zentaurisch ein. „Tampa!“ Sulfur und Santran hielten im prügeln inne und guckten mich verdutzt an.  „Was hat sie da grad gesagt?“ fragte Santran. „Ich glaub Stopp“ sagte Sulfur. „Ja, das habe ich gesagt!“ sagte ich und ging zwischen sie.  Santran beugte sich zu Lilli herunter um zu sehen ob es ihr gut ging.  „Ja mir geht’s gut“ sagte Lilli. Sie stand auf und ging zu mir. „Dieses Arsch!“ flüsterte sie mir zu. Damit meinte sie sicher Sulfur. Ich erwiderte nichts darauf.  „Du Sulfur verstehst du es denn jetzt ich meine können wir befreundet bleiben? bitte!“ „Ja o.k.“ sagte er genervt „Du musst wissen ich habe heute keinen guten Tag!“ mit den Worten wandte er sich ab.

Bei Santran und Lilli:

„Hey Santran ich . . . du hast mir doch gesagt dass du . . .“ „Das ich in dich verliebt bin ja!“ sagte er. „Ja genau und ich ähm also ich liebe dich nicht, es tut mir echt leid!“ Santran sah sehr traurig aus. „Ja o.k. ist nun mal so“ er wandte sich ab.

Wieder bei Franziska:

„Wir besuchen jetzt einen Freund“ sagte Santran. Ich sah ein Haus. Es war ein Fachwerkhaus mit einem Roten Spitzdach. Rauch quoll aus dem Schornstein. Wir blieben vor dem Haus stehen. Sulfur klopfte an. Ich hörte Schritte im Haus. Eine kleine rundliche Frau mit roten verfilzten Haaren öffnete die Tür. „Du grundgütiger!“ sagte sie und umarmte Sulfur und dann Santran. „Hallo Polli!“ sagten Santran und Sulfur wie aus einem Mund. „Und wer seid ihr?“ sie guckte auf Lilli und mich.  „Das ist Lilli und Franziska“ sagte Sulfur. „Bernd wir haben besuch bekommen!“ rief sie ins Haus hinein. Ein etwas größerer auch rundlicher Mann erschien im Türrahmen. Er hatte ein Stoppelbart und schwarze mittellange Haare. „Du grundgütiger wo kommt ihr denn her?“ stieß er hervor. „Wir waren gerade in der Gegend und dachten wir kommen euch mal besuchen“ sagte Santran. Lautlos erschien im Türrahmen ein Junge. Er war ungefähr im Alter von mir. Er sah voll süß aus. Er war etwas größer als ich und war kräftig gebaut. Dick war er nicht dünn auch nicht genau dazwischen war er, sozusagen die Traumfigur von einem Jungen. Er hatte braune wuschel Haare und hatte Grün-graue Augen. Ich lächelte ihn an. Er lächelte zurück. Mein Bauch kribbelte. War ich etwa verliebt? Vielleicht. Er war total mein Traum typ.

„Kommt herein!“ sagte Polli. Wir bertraten das Haus. Von innen war es sehr altmodisch. An der Wand hing ein großer Hirschkopf. In der Mitte von dem Raum stand ein runder Tisch. Drei Stühle  standen um den Tisch herum. Eine Treppe führte nach oben. „Hi ich bin Jack“ sagte der Junge zu mir „wie heißt du?“ „Franziska“ sagte ich „und das ist meine Freundin Lili.“ Lilli interessierte sich nicht für ihn und ging Santran hinterher. „Willst du mit in mein Zimmer kommen?“ fragte er. „Oh ja gerne“ sagte ich. Ich ging ihm hinterher. Wir gingen die Treppe hoch und einen Flur entlang. Von dem Flur gingen mehrere Zimmer ab. In eines gingen wir hinein. „Das ist mein Zimmer“ sagte er und drehte sich einmal um die eigene Achse. „Sieht gemütlich aus“ sagte ich. „Wohin seit ihr eigentlich unterwegs?“ fragte er und setzte sich auf sein Bett. Ich setzte mich neben ihn und erzählte ihm alles. „Eigentlich komme ich und Lilli aus der anderen Welt. Wir sind durch Zufall hierher gekommen. In Schantala haben wir dann Sulfur und Santran kennengelernt. Sie haben eine Kette die wir im Gebirge von Litztau verstecken müssen. Der böse Magier Roran will nämlich die Kette haben und damit etwas machen. Was er damit machen will weiß keiner. Auf jeden Fall darf er sie nicht kriegen. Naja Sulfur und Santran wollten das wir ihnen dabei helfen die Kette zu verstecken. Ja, und im Moment sind auf dem Weg nach Litztau.“ „Ich wusste gar nicht das es eine  andere Welt gibt“ sagte Jack und fügte noch hinzu „aber hübsche Mädchen wie du gibt es dort wohl.“ Ich wurde rot im Gesicht. „Danke“ sagte ich. „Hast du schon ein Freund oder . . .“ „Nein leider noch nicht aber ich hatte bis vor kurzem einen.“ „Ah, wen denn?“ „Ähm Sulfur.“ „Sulfur!? Aber er ist 18 Jahre alt der ist doch viel zu alt für dich!“ „Ich weiß das habe ich auch gemerkt, denn er wollte schon mit mir schlafen!“ „Was? Er wollte schon mit dir schlafen das ist ja voll . . . ähm ja das geht doch nicht, ich persönlich würde erst mit 16 wollen.“ „Äh er ist 18 und wollte es und du sagst das du es erst mit 16 willst, das macht irgendwie keinen Sinn.“ „Ich meine damit das ich Rücksicht nehmen würde wenn ich eine viel jüngere Freundin hätte, dann würde ich erst wollen wenn sie schon 16 ist“ sagte er verlegen. „Ach so meinst du das ich würde das auch erst mit 16 wollen“ sagte ich und sah Jack in die Augen. Seine Grün – Grauen Augen sind echt schön, dachte ich.  „Dass ich gehört haben!“ hörte ich Toni sagen. Oh nein, dachte ich. „Dass ich auch haben gehört!“ „Was hat dieser kleine Pfurz gehört?“ fragte Jack. „Ich kann hören Gedanken!“ sagte er Stolz und fügte noch hinzu „Ich haben Franziskas Gedanken gehört!“ „Ähm und was hat sie Gedacht?“ „Äh das willst du nicht wissen“ sagte ich schnell. „Ihre Gedanken gesagt haben<Seine Grün – Grauen Augen sind echt schön>“ dies sagte er mit hoher Stimme. „Ja schön Toni und jetzt verschwinde!“ sagte ich zu ihm genervt. Mit einem hohen kreischen verließ er fluchtartig den Raum. Jack grinste und sagte:“Der ist voll witzig!“ „Ja nur das er dauernd meine Gedanken verrät schon!“ sagte ich ironisch. „Ach der Gedanke war doch ganz nett von dir“ sagte er und lächelte mich an. Ich erwiderte nichts. Ich sah ihn nur an. Auf einmal nahm er mein Gesicht in die Hände und küsste mich auf den Mund. Ich war zwar verwundert erwiderte ihn aber.  Eine Freudenswelle kam in mir hoch. Er löste kurz seine Lippen von meinen und sagte:“Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Unsere Lippen berührten sich wieder. Ich schmiegte mich enger an ihn. Durch sein Hemd spürte ich seine Körperwärme.

„Essen!“ tönte die Stimme von Polli zu uns. Oh nein warum gerade jetzt? dachte ich. Ich genoss noch den letzten Kuss und löste mich von ihm. Er sah mir noch kurz in die Augen und dann gingen wir hinunter. Am Tisch saßen schon alle beieinander. Wir setzten uns hinzu. „Bleiben wir über Nacht hier?“ fragte ich. „Wenn ihr wollt könnt ihr das“ sagte Polli. „Das wäre echt nett“ sagte Sulfur.  Das Essen verstrich ohne das jemand weiter  was sagte. Nach dem Essen fragte ich wo wir schlafen könnten. „Franziska kann bei mir im Zimmer schlafen“ sagte Jack.  „Das kann sie wenn sie will und ihr andern ihr könnt auf dem Dachboden schlafen wenn ihr nichts dagegen habt“ sagte Polli. „Ach das geht schon“ sagte Sulfur „Das ist viel besser als auf dem harten Waldboden zu Schlafen.“ „O.k. dann zeig ich euch wohl mal den Dachboden.“ „Komm wir holen für dich die Schlafsachen“ sagte Jack mit einem Winker nach oben. Wir gingen die Treppe nach oben und in ein Zimmer.  „Hier nimm du die Decke und das Kissen ich nehme die Matratze.“ Wir gingen in sein Zimmer und richteten mein Bett ein. Ich lag dann genau neben seinem Bett.  „Kann ich vielleicht mit euch zum Gebirge kommen und dort die kette verstecken? dann wäre ich zu mindestens bei dir“ fragte Jack mich. „Ja klar ich hab nichts dagegen, ich find’s gut wenn du bei mir bist“ sagte ich und lächelte ihn an. Wir setzten uns auf sein Bett und machten es uns gemütlich. Ich setzte mich ganz nah zu Jack und lehnte mein Kopf gegen seine Brust.  Er streichelte meinen Rücken. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken.  Ich hob meinen Kopf und sah ihm tief in die Augen. Unsere Gesichter kamen sich näher und wir küssten uns. Es war ein langer inniger Kuss. Er schob seine Hände unter mein Top und streichelte meinen Rücken.

Aus der Sicht von Jack:

Sie schob ihre Hände unter mein Hemd und streichelte meinen Bauch. Es ist ein schönes Gefühl endlich mit einem Mädchen zusammen zu sein. Ich ziehe sie auf meinen Schoß weil ich mehr Körperkontakt mit ihr haben will. Am liebsten würde ich stundenlang mit ihr rumknutschen.

Aus der normalen ich- form:

„Ich- bin –Super- Toni!“ rief Toni und kam ins Zimmer gestürzt. Er hatte ein Superhelden Kostüm an. Sofort löste ich mich von Jack. „Toni hau sofort ab!“ fuhr ich ihn an. „Aber du, du nicht sauer sein darfst auf mich“ sagte Toni kleinlaut. „Natürlich bin ich sauer auf dich, hau jetzt sofort ab!“ schrie ich ihn an „Jack bitte lass mich los!“ Warum bin ich so fies zu Toni? dachte ich. Ich war total außer Kontrolle. Ich konnte mich nicht mehr lenken. Mein Körper rastete grade total aus. „Was ist hier denn los?“ Sulfur kam ins Zimmer. Da kamen auch noch Polli und Bernd. Da wurde mir alles zu viel. „Ach lasst mich doch alle in ruhe!“ ich rannte aus dem Zimmer und nach draußen. Ich setzte mich unter einen großen Baum und fing an zu weinen. Ich fühlte mich einsam. Von Sekunde zu Sekunde fühlte ich mich immer einsamer.

„Hey was ist denn mit dir los?“ Sulfur kam zu mir. Ich antwortete nicht. „Hey sag doch was.“ „Ach lass mich doch in Ruhe“ sagte ich noch immer verheult. „Soll ich dich alleine lassen?“ „Ja.“ Er ging wieder ins Haus. Ich saß einfach nur da und lauschte dem Rascheln der Blätter. Ich sah Jack der auf mich zu kam.“Hey Franne kann ich mich zu dich setzten?“ „Ja“ sagte ich. Er setzte sich neben mich und legte mir seinen Arm um die Schultern. „Was war denn mit dir los?“ „Ach keine Ahnung ich hatte irgendwie die Kontrolle über mich verloren“ sagte ich und sah ihn an. Lange sagten wir nichts wir sahen uns nur an. Es schien als wären unsere Blicke mit einem unsichtbaren Band verbunden. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Seine Augen waren so intensiv Grün wie Smaragde. So geheimnisvoll und schön. Schließlich wandte Jack den Blick ab und sah in den Himmel, den Kopf gegen den Baum gelehnt. Ich sah ihn weiterhin an. Er sieht so süß aus, dachte ich. „Jack kann ich dich mal was fragen?“ „Ja klar!“ sagte er und sah mich wieder an. „Hattest du schon mal eine Freundin?“ „Ähm . . . also“ er zupfte am Gras herum. „Also wenn ich ehrlich bin“ er hielt kurz inne „Ja!“ „Wie alt warst du da?“ warum fragte ich nur Solche Sachen? dachte ich mir. „10, aber das war nichts richtiges ich meine ich war erst 10.“ „Meine Freundin Lilli hatte im Kindergarten schon einen, da war sie 5.“ „Oh mein Gott wirklich?“ „Ja!“ „Das ist . . .“ wir verfielen ins Schweigen. Wortlos gingen wir zurück ins Haus. Ich wollte Sulfur noch fragen ob Jack zum Gebirge mitkommen konnte. „Ah, Sulfur dich hab ich gesucht.“ Er kam uns gerade entgegen. „Was willst du denn?“ „Ich wollte dich fragen ob Jack mit zum Gebirge kommen kann, bitte!“ „O.k. von mir aus!“ Sulfur war gerade ziemlich mürrisch. Aber das kümmerte mich nicht. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke!“ sagte ich. Wir gingen wieder ins Zimmer von Jack.

 

 

7.Kapitel

 

„Und du bist dir sicher dass du wirklich mitgehen willst?“ fragte Polli Jack zum dritten Mal. „Ja ich will mitgehen“ sagte Jack erneut, etwas genervt von seiner Mutter. Die Morgensonne schien schon hell und die Tautropfen auf den Gräsern glänzten wie Diamanten in der Sonne. „Kommt wir müssen jetzt wirklich los!“ sagte Sulfur. So brachen wir auf. Am Waldrand wuchsen hübsche Blumen. Die Blüten waren leicht Violett. Sie sahen so zart so zerbrechlich aus. Ich ging zu den Blumen und pflückte eine. Der Stiel von der Blume war mit einer ganz dünnen Fellschicht überzogen. Als ich hochblickte sah ich Sulfurs entsetzten Gesichtsausdruck. „Lass sie sofort fallen!“ sagte er. Reflexartig ließ ich die Blume los. „Was ist denn?“ fragte ich verwirrt. Was hat er bloß? fragte ich mich. „Deine Hände“ sagte er „die Blume ist Giftig sie . . .“ „was ist?“ fragte ich benommen. „Wasch dir sofort die Hände“ sagte er panisch. „Wa . . . was heißt Giftig?“ stotterte ich.   „Wasch dir sofort die Hände“ schrie er mir zu. Wie betäubt ging ich zu einem Bach, kniete mich nieder und hielt meine Hände ins Kühle Wasser. Ich nahm alles nicht mehr genau wahr. Mir schien so als würde mein Verstand mit Nebel zugedeckt werden. Ich nahm meine Hände wieder aus dem Wasser. Ich fühlte mich etwas zitterig. Ich betrachtete meine Hände. Sie waren rot angeschwollen und prickelten. „Was . . .?“ ich wandte mich an Sulfur. „Die Blume ist Giftig, wenn wir in ca. 5 Tagen kein Gegenmittel finden wirst du sterben“ sagte er und betonte jedes Wort deutlich. „Was aber . . . Oh mein Gott!“ Ich konnte es noch nicht ganz fassen. Ich war verwirrt. Ich werde vielleicht in 5 Tagen sterben. Alle haare an meinem Körper stellten sich auf. Ich kriegte Angst das wir nicht schnell genug das Gegenmittel besorgen konnten. Genieße also die letzte Zeit deines Lebens, sagte ich mir. „Wir müssen ein Umweg nehmen, auf der Insel Yenex gibt es das Gegenmittel dadurch wird es auch ein bisschen länger dauern“ sagte Sulfur. „Ach nicht so schlimm das wichtigste ist das sie überlebt“ sagte Jack und legte mir seinen Arm um die Schultern. Ich lächelte ihn an. Eigentlich war mir nicht nach lächeln zumute, aber ich tat es. Der Nebelschleier löste sich allmählich von meinem Verstand. So zogen wir weiter. Meine Angst vorm Sterben lastete schwer auf mir. Es schien fast so als könne sie mich erdrücken. Meine Hände kribbelten wie verrückt aber ich versuchte mich abzulenken. Ich musste daran denken, dass wenn wir das Gegenmittel nicht schnell genug bekommen das ich meine Familie dann nie wieder sehen werde. Mein Vater der mir früher immer Geschichten vorgelesen hat. Alte, schöne Geschichten.  Er hatte immer gesagt dass nur er sie kenne. Ich hatte ihm immer gerne zugehört. Meine Mutter die sich immer so fürsorglich um mich gekümmert hat wenn ich krank war. Ich fragte mich was sie machen würde wenn sie von meinen vergifteten Händen wüsste. Ich wusste es nicht. Eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen. Meine Schwester die ich stundenlang in den Armen halten konnte und sie betrachten. Sie sah so hübsch, zart und zerbrechlich aus. Sie war echt hübsch für ein Baby. Mein Halbbruder der immer für mich da war wenn es mir schlecht ging. Ich hatte seine Stimme im Ohr. Seine ruhige männliche Stimme. Mir stiegen Tränen in die Augen. Wenn ich sterben werde, werde ich dann all diese Dinge vergessen? Vielleicht. Wo kommt man hin wenn man stirbt? In den Himmel? Plötzlich machte ich mir Gedanken über den Tod. Was wird mit meinen Sachen passieren? Würden sie einfach verschwinden? Werden sie weggeworfen? Oder werden meine Eltern sie aufbewahren? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte Angst zu sterben. Wirklich ich hatte Angst. Ich bekam eine Gänsehaut obwohl die Sonne warm schien. Am Horizont sah ich einen blauen Streifen. Es musste das Meer sein. Ja, das Meer. „Ist das, dass Meer?“ fragte ich und zeigte in die Richtung. „Ja da liegt auch die Insel wo wir das Gegenmittel besorgen“ sagte Sulfur „zwei Brücken verbinden die Insel mit dem Festland, eine liegt an der Vorderseite und die andere in der entgegengesetzten Richtung.“ „Ist es weit bis zur Insel?“ fragte ich. „Ungefähr zwei Tage noch, keine Sorge wir schaffen es noch rechtzeitig“ beruhigte mich Sulfur. Sehr beruhigte es mich aber nicht. Ein wenig vielleicht. Nach zwei anstrengenden Tagen kamen wir endlich bei der Brücke an, die zur Insel Yenex führte. Meine Angst vor dem Tod war wie weggeblasen. Ich war mir sicher dass wir es noch rechtzeitig schaffen werden. Ich wusste nicht warum, aber es war so. Es kam mir so vor als habe eine unsichtbare Kraft sie mir abgenommen. Ganz heimlich und still.

Die Brücke war zwei Meter breit. Und sie war ungefähr 50 Meter lang. Sie war aus Holz gebaut. Als wir hinüber gingen knarrten die Bretter unter unseren Füßen. Unseren dreckigen Füßen. Ich war noch nie so schmutzig wie hier in Schantalla. Ich ging an den Rand der Brücke uns sah hinunter. Mit den Händen hielt ich mich am Geländer fest. Die Brücke lag ungefähr 6 Meter über dem Wasser. Ich spürte dass mir jemand von hinten Hände auf die Schultern legte. „Komm wir müssen weiter!“ hörte ich die Stimme von Jack sagen. Ich drehte mich um und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Wir gingen den anderen hinterher. Meine Hände waren um das doppelte angeschwollen und das kribbeln wurde unerträglich. Als wir die Brücke überquert hatten gingen wir auf einem Schotterweg weiter. Es war eine große Insel mit ein paar vereinzelten Bergen und Bäumen. „In ungefähr einer Stunde erreichen wir die Stadt creasora dort hole ich dann das Gegenmittel“ sagte Sulfur. „Hmm“ machte ich. Gedankenverloren ging ich den anderen hinterher. In der ferne sah ich viele kleine Gebäude. Das muss wohl die Stadt creasora sein, dachte ich. „Mir langweilig sein!“ Toni kletterte auf meine Schulter. „Dir auch langweilig sein?“ fragte er mich und sah mich an. „Ne mir ist nicht langweilig!“ Ich betrachtete meine Hände: Sie sahen echt schlimm aus. Sie waren total dick angeschwollen. Auf meinen roten Händen entstanden auch noch Pickel. Sie vermehrten sich sogar auch auf meine Armen. Ich fragte mich was die Ärzte in meiner Welt tun würden. Ich glaube sie würden meine Hände und Arme mit irgendeiner Creme einschmieren und anschließend Verbinden. Es würde dann bestimmt ein  paar Wochen dauern bis es verheilen würde. Ich war gespannt wie das Gegenmittel aus Schantala wirken wird. „Ausweise zeigen!“ wurde ich aus meinen Gedanken geholt. Wir waren schon da. Kann das sein? fragte ich mich, ist denn wirklich schon eine Stunde vorbeigegangen? Anscheinend schon. Ein uniformierter dicker Mann mit vier Armen hatte Gebrüllt. „Ausweise zeigen!“ brüllte er genervt wieder.  Sulfur zeigte dem Vierarmigen Mann den Ausweis. Dann durften wir rein. Neben dem Tor standen Wachtürme. Auf den Wachtürmen standen Wachmänner. Wir gingen in die Stadt. „Geh du schon mal mit den anderen weiter, ich besorge kurz allein das Mittel“ sagte Sulfur zu Santran. „Okay dann warten wir vor dem Ausgangstor auf dich“ sagte Santran. Sulfur ging zu einem Stand und redete mit einem Mann. „kommt wir gehen schon mal zum Ausgangstor“ sagte Santran zu uns. Wir waren gerade auf einem Markt. „Ich eine Abkürzung kennen“ sagte Toni und ging vornweg. „Ihr einfach mir folgen!“ Wir bogen in eine kleine Gasse ein. Hier waren überall ganz viele kleine Straßen. Wir gingen eine entlang und bogen immer wieder in eine andere Gasse. Hier war es wie in einem Labyrinth. Wie der sich das nur merken kann, dachte ich. „wie lange dauert es noch?“ fragte Lilli. „Gleich wir da sind!“ Wir bogen noch um eine Ecke und dann sah ich das Ausgangstor. Wir gingen hindurch und ließen uns ins gas sinken. „Zeig mal deine Hände“ sagte Santran. Ich hielt ihm meine Hände hin. „Die sehen echt schlimm aus!“ sagte er besorgt. „Aber . . . aber ich werde es doch noch rechtzeitig schaffen, oder?“ „Ja klar, natürlich wirst du es schaffen, Sulfur wird jeden Moment kommen“ sagte er beruhigend. Er nahm meine Hände sanft in seine. Es überraschte mich dass er so lieb zu mir war. „ich hab das Mittel!“ hörte ich Sulfur sagen. Ich drehte mich um und sah Sulfur mit einem Fläschchen in der Hand. Santran ließ meine Hände los. Sulfur setzte sich zu uns und warf Santran einen Skeptischen Blick zu. „Hier trink das“ sagte er und hielt mir das Fläschchen entgegen. „Alles?“ fragte ich. „Ja, alles!“ Ich nahm es drehte den Verschluss auf und kippte mir auf einmal alles in den Mund. Es schmeckte so ähnlich wie Traubensaft. Eine wohlige Wärme verbreitete sich in meinem Körper. Sie ging bis in meine Fuß- und Fingerspitzen. Als ich an mir heruntersah blieb mir der Mund offen stehen. Mein ganzer Körper strahlte grünlich. Das strahlen wurde immer schwächer und schwächer bis es dann ganz aufhörte. ich sah meine Hände an und . . . ich konnte es nicht glauben. Meine Hände waren eindeutig unversehrt. Keine narbe kein gar nichts. „Wie . . . wie kann das sein?“ fragte ich fassungslos. Was ist hier grad passiert? fragte ich mich. „Das Elixier ist sehr stark!“ sagte Sulfur „damit hättest du nicht gerechnet was?“ „Ne“ sagte ich noch immer fassungslos. „Wollen wir nicht weiter?“ fragte Sulfur. „Jetzt lass sie doch erst mal ausruhen!“ sagte Jack. Ich warf ihm einen dankenden Blick zu und sagte aber:“Das ist schon okay wir können ruhig schon weiter.“ „Bist du dir da sicher?“ fragte er. „Ja!“ So zogen wir weiter. Ich konnte es immer noch nicht so wirklich glauben. Meine Hände waren wieder in Ordnung. Ich machte einen Freudensprung. „Was war das denn?“ fragte Jack. „Ach das war ein Freudensprung“ sagte ich lächelnd. Jack nahm meine Hand in seine. Hand in Hand gingen wir nebeneinander her. Nach einiger Zeit fragte Toni:“ wir können eine Pause machen? Bitte!“ Er hechelte wie ein Hund. „Ich nicht mehr können!“ „Du kannst doch aber z.B. auf meine Schulter“ sagte Lilli „ich hab nichts dagegen.“ „Also ich wäre ja auch für eine Pause!“ sagte Jack. Die Sonne schien erbärmlich heiß. „Okay!“ sagte Sulfur und ging zu Lili. Was will er denn schon wieder von Lilli? fragte ich mich. Eigentlich interessierte es mich auch nicht wirklich.

Aus der Sicht von Sulfur und Lili:

Du Lilli kann ich vielleicht kurz mit dir reden?“ fragte er sie. „Ja klar worum geht’s denn?“ „Naja können wir vielleicht woanders dazu hingehen?“ „Ja o.k.“ Sie entfernten sich ein bisschen von den anderen. „Also es geht um Franziska“ fing er an „ich versteh sie einfach nicht!“ „Was heißt du verstehst sie nicht?“ fragte Lilli. „Naja warum sie sich von mir getrennt hat z.B.“ „Weißt du, ich kann es dir echt nicht gut erklären, für sie ist es halt zu früh mit dir zu schlafen“ sagte sie. „Aber deshalb brauch sie sich doch nicht von mir trennen, ich verstehe es einfach nicht“ sagte er verzweifelt. „Das verstehe ich auch nicht!“ Lilli verstand ihn echt gut und hatte mitleid. „Lilli bitte hilf mir!“ Er war echt verzweifelt. „Wie soll ich dir denn helfen? Ich würde es ja zu gern, aber wie?“ „Sei einfach nur für mich da!“ Oh der Arme, dachte Lilli. „Was brauchst du denn im Moment?“ „Eigentlich eine Freundin aber . . . eigentlich-dich!“   „Ach Sulfur!“ Lilli schmiss sich in die Arme von ihm. „Du tust mir so leid!“ Sie fing an zu weinen. Er hielt sie in seinen Armen. Er küsste sie auf die Stirn.

Aus der normalen Ich-Form:

Ich konnte nicht glauben was ich da sah. Lilli und Sulfur hielten sich eng umschlungen. Oh mein Gott, Lilli und Sulfur ich glaub das einfach nicht. „Hallo!? Was . . .“ Lilli und Sulfur stoben auseinander. „Du-du schnappst das gerade total falsch auf!“ sagte Sulfur. „Was gibt es denn da falsch zu verstehen?!“ sagte ich wütend und ging weg. „Hey was hast du denn?“ Jack kam zu mir. „Ach ich hab Lilli und Sulfur zusammen gesehen, du weißt doch das ich mit Sulfur mal zusammen gewesen bin und naja ich empfinde halt immer noch was für ihn, ich liebe ihn zwar nicht mehr aber . . .“ „Hey komm doch mal her!“ Jack nahm mich in den Arm. Dankend legte ich meinen Kopf gegen seine Schulter.

Aus der Sicht von Lilli und Sulfur:

„Aber du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, du kannst mir vollkommen vertrauen“ sagte Lilli. „Danke.“ Sulfur gab Lilli einen kurzen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. „Wollen wir jetzt nicht weiter?“ fragte Lilli. Sulfur nickte.

Aus der normalen Ich-Form:

Ich sah über die Schulter von Jack hinweg und sah das Sulfur Lilli küsste. Meine Gefühle überschlugen sich. Das konnte doch gar nicht sein, dachte ich, Lilli und Sulfur . . . Nein! Irgendwie war es mir auch egal, konnten sie doch machen was sie wollen. Ich hatte doch Jack. „komm lass uns weiter gehen!“ sagte Sulfur und kam zu uns. Ich stand auf und ging zu Lilli. „Was wollte denn Sulfur von dir?“ fragte ich sie. „Er brauch einfach im Moment jemanden dem er vertrauen kann, er ist ziemlich verzweifelt wegen dir!“ sagte sie. „Warum denn wegen mir?“ „Er fragt sich z.B. die ganze Zeit warum du dich von ihm getrennt hast er fühlt sich halt im Moment ziemlich mies!“ „Er hat dich geküsst!“ sagte ich. „Ja dass hat er, er hat mir gesagt das er eine Freundin brauch, er war total zufrieden als ihr zusammen ward und dann hast du dich einfach so von ihm getrennt stell dir doch einfach mal vor wie es dir an seiner Stelle ginge!“ Lilli klang wirklich vernünftig. Ich versuchte es mir vorzustellen. Es ging nicht. „Und jetzt bist du etwa seine Freundin!“ sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. „Ja – ne - also – ich weiß nicht ich würde auf jeden Fall alles tun damit es ihm wieder besser geht, er tut mir so furchtbar leid!“ sagte traurig. „Was würdest du denn alles tun? Würdest du sogar mit ihm schlafen wenn es ihm dadurch besser ginge?“ „Nein! Also – ach lass mich doch einfach in Ruhe!“ sagte sie wütend und ging zu Sulfur. Es brauch dich doch gar nicht zu interessieren was sie machen, redete ich mir ein. Aber trotzdem war ich irgendwie sauer. „Können wir jetzt weiter?“ fragte Santran. „Ja!“ sagte ich. Wir wanderten weiter. Nach einiger zeit kam Sulfur zu mir. „Hey Franziska“ sagte er „kann ich dir die Kette anvertrauen?“ „Ja! Wieso?“ „Weil ich glaube das sie bei dir gut aufgehoben ist.“ „Du glaubst es?“ „Ich weiß es“ verbesserte er sich. Er verwandelte sich kurz in ein Zentaur holte die Kette aus dem Gepäck und verwandelte sich anschließend wieder in ein Mensch. „Hier“ er gab mir die Kette. Ich hing sie mir um den Hals. „Okay es kann weitergehen“ sagte er. „Warum vertraut er dir ausgerechnet die Kette an, ich dachte . . . naja . . .“ fragte Jack. „Keine Ahnung“ gab ich zu. Wir gingen nebeneinander her. Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Fluge. Wir erreichten die Brücke die wieder zum Festland führte. Es war die gleiche wie zuvor. Wir gingen hinüber und machten eine Pause. Ich sah mir die Kette an. Sie war echt schön. Der Bronzefarbene Anhänger glitzerte in der Sonne. Ich ließ den Anhänger los und sah zu Sulfur. Lilli war bei ihm. Sie hielten sich im Arm. Ein stechen durchfuhr meine Brust. Ich wurde echt immer gleich Eifersüchtig. Bei jeder Kleinigkeit nur. Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich. „Ich finde wir könnten weiter!“ sagte ich laut, sodass es auch Sulfur und Lilli hören konnten. „Ich auf deine Schulter dürfen?“ fragte mich Toni. „Ja klar!“ Toni hüpfte auf meine Schulter und fing an ein Lied zu singen. Nach einer Weile kamen wir in die Melodie rein und sangen mit. Wir sangen und sangen. Es wurde abends und wir richteten unsere Schlafplätze her. Toni hüpfte von meiner Schulter und guckte mich fragend an. „Wie du das Lied finden?“ „ich find’s schön, woher kennst du dass?“ „Von meiner Mutter.“ In seinen Augen glänzten Tränen. Er tat mir Leid. Das muss echt schrecklich für ihn sein keine Familie mehr zu haben. „Ach du Armer!“ sagte ich und küsste ihn auf die Wange. „Oh!“ machte er und wurde rot. „Komm wir sammeln Feuerholz!“ sagte Santran. Wir machten uns auf die Suche. Nach einer Weile hatten wir genug zusammen und kehrten zu unseren Schlafplatz zurück. Sulfur entfachte das Feuer. Ich legte mich hin und sah in den makellos dunkelblauen Himmel.

Aus der Sicht von Sulfur und Lilli:

„Kannst du zu mir kommen?“ fragte Sulfur Lilli. „Ja klar!“ antwortete sie. Lilli setzte sich neben ihn. Sulfur legte seine Hand auf ihren Oberschenkel und sah ihr in die Augen. Lilli lehnte sich so weit vor das sich ihre Stirne berührten. So saßen sie lange da. Sulfur wollte sie küssen doch Lilli hinderte ihn daran indem sie sagte:“Ich glaub das ist gerade nicht so angemessen.“ „Nicht angemessen? Wann könnte es denn angemessener sein als jetzt?“ sagte er und küsste sie. Sie löste ihre Lippen von seinen und sagte lächelnd:“Du bist so ein Idiot!“ Sie küssten sich wieder.

Aus der normalen Ich-Form:

Aus dem Augenwinkel sah ich dass sich Lilli und Sulfur küssten. Ein stechen durchfuhr meine Brust. Ich versuchte meine Eifersucht zu verdrängen indem ich zu Jack ging. „Hey Süße!“ sagte er und legte seine Hände um meine Hüfte und zog mich zu sich heran. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Das ist so herrlich! dachte ich glücklich. Ich löste mich von ihm und sagte:“ Ich bin ziemlich müde, wollen wir uns nicht hinlegen?“ „Okay.“ Ich legte mich neben Jack auf mein Fell. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Er verkreuzte seine Finger mit meinen. So schlief ich ein. Ich träumte:

Wir waren auf der durchreise zum Gebirge. Wir waren schon sehr weit gekommen. Plötzlich kam uns ein Krieger entgegen. Er hatte Pfeil und Bogen dabei. Er legte den Pfeil auf und – und schoss auf mich. Im letzten Moment sprang Jack vor mich. Er brach vor mir zusammen. Ich blickte auf, doch der Krieger war spurlos verschwunden. Keine Spur von ihm. Jack lag auf dem Rücken. Der Pfeil ragte aus seinem Bauch. Das Blut lief in strömen aus der Wunde. Ich stürzte zu ihm und umklammerte seine Hand. „Nein Jack verlass mich nicht, Bitte!“ schrie ich verzweifelt. Das durfte nicht sein, dachte ich, Nein! Es darf einfach nicht so sein. Ich fing an zu weinen. „Ich  . . . ich verlasse dich nicht“ bekam er hervor. Seine Stimme zitterte und seine Augen waren trüb. In seinen Augen spiegelte sich sein Schmerz. Ich hatte so Angst dass er starb. Er war alles was ich hatte. Wenn er sterben würde . . . Ich beugte mich über ihn und sagte:“ Ich liebe dich Jack! Du bist mein ein und alles!“ „Ich liebe dich auch süße“ sagte er und sagte dann zu Sulfur:“ Pass du gut auf sie auf, ich werde nicht mehr lange durchhalten.“ „Ja, mach ich“ sagte er mit Tränen in den Augen. Jacks Atem ging in flachen kurzen Zügen. Er wurde immer langsamer und langsamer. Seine Hand in meiner wurde schlaff. Sein Atem . . . Er atmete nicht mehr. „Nein! Nein du darfst mich nicht verlassen!“ schrie ich heulend. – „Franziska! Franziska wach auf!“ Schweißgebadet wurde ich von Jack geweckt. „Wa-was ist?“ fragte ich verschlafen. „Du hast im Schlaf geschrien, was war denn los?“ fragte er besorgt. „Ich . . .ich hatte einen Albtraum!“ „Willst du ihn erzählen?“ fragte er. „Ja!“ Ich setzte mich auf und setzte mich ganz dicht neben Jack. „Ich habe geträumt dass du von einem Krieger angeschossen wurdest. Eigentlich wollte er mich abschießen doch im allerletzten Moment hast du dich vor mich gestürzt um mich zu retten. Du – der Pfeil hat dich im Bauch getroffen. Ich . . . ich habe panisch geschrien und gesagt dass du mich nicht verlassen sollst weil du mein ein und alles bist. Dann bist du gestorben und dann – dann hast du mich geweckt!“ ich hatte gar nicht gemerkt dass meine Stimme zitterte. „Hey Süße, aber es war doch zum Glück nicht echt!“ sagte er und nahm mich in den Arm. Er war so fürsorglich. „Ich habe aber so Angst dass es wirklich passiert“ flüsterte ich. „Es wird nicht passieren ich verspreche es dir.“ Es war schon Morgen. Die Vögel zwitscherten und die Tautropfen auf den Blättern funkelten in der Sonne. Die anderen waren auch schon aufgestanden. „Komm, lass uns zu den anderen gehen, wir werden bestimmt gleich auch aufbrechen“ sagte ich zu ihm. „Okay.“ Wir standen auf und gingen zu den anderen. „Komm, lass uns aufbrechen!“ sagte Sulfur. „Können wir nicht erst mal Essen?“ fragte Lilli und ging zu Sulfur. „Aber . . .“ erwiderte Sulfur. „Kein aber, wir Essen erst mal“ sagte sie und sah ihn intensiv an. Er gab nach und verwandelte sich in einen Zentauren. Er holte eine große Traube Weintrauben aus dem Gepäck. Wir machten uns alle ein bisschen von der Traube ab und Sulfur verwandelte sich zurück in einen Menschen. So aßen wir im gehen. „Wir machen eine Pause in der Stadt ruth“ sagte Santran „das dauert schon noch ein bisschen bis wir da sind. ich kenne dort eine gute Schenke.“ „Eine Schenke? Ich glaube das ist nicht so eine gute Idee! ich meine Jack, Franziska und Lilli sie –„ „Jeder wird irgendwann mal sein erstes Bier trinken! Warum dann noch nicht in den jungen Jahren?“ unterbrach ihn Santran. „Wenn du meinst“ sagte Sulfur. Ich hatte das Gespräch mitgehört. Eine Schenke, aha! Dort werde ich also mein erstes Bier trinken, dachte ich. Ich versuchte meine Weintrauben so gut es ging einzuteilen. Was mir aber nicht gerade gelang bei diesem süßen unwiderstehlichen Geschmack. Ich schlang geradezu die Weintrauben herunter. Jetzt hatte ich schon alle aufgegessen. Schade! ich hätte so gerne noch mehr gehabt. „Toni . . .“ versuchte ich es. Vielleicht würde ich ja eine von ihm kriegen. „Ich selbst meine Weintrauben essen!“ sagte er und brachte die Weintrauben vor mir in Sicherheit indem er sie alle auf einmal runterschluckte. Oho! dachte ich, das geht nicht gut aus. Plötzlich fing er an zu würgen.“Ich – ich keine Luft mehr kriegen –„ bekam er hervor. Ich handelte schnell. Ich nahm ihn hoch und klopfte ihm heftig auf den Rücken. Er fühlte sich so zerbrechlich an. Ich hatte Angst ihm weh zu tun. Er hustete heftig und dann kamen eine Weintraube nach der anderen wieder aus dem Mund rausgeflogen. Nachdem alle Weintrauben wieder draußen waren hatte er rote Augen. „Geht es dir wieder gut?“ fragten ich besorgt und hielt ihn vor mein Gesicht. „Oh – ja, ich dir danken!“ sagte er und hüpfte auf meine Schulter. „Uiuiui!“ machte er und rieb sich die Augen. Ich versuchte die Zeit irgendwie rumzukriegen. Ich sah zu Lilli. Als ich sie so sah fand ich dass sie wie ein Model aussah. Sie war so wunderhübsch. Diese langen glatten blonden Haare und dann war sie noch so schlank. Ihre Augen die so grün waren wie Smaragde. Aber manchmal konnte sie auch ziemlich störrisch sein. Aber wenn ich ehrlich bin finde ich sie hübscher als mich selbst. ich fand mich überhaupt nicht hübsch. Ich meine was findet ein Junge an mir gut? Ich hatte rote Haare die kaum zu bändigen waren. Und schlank war ich gerade auch nicht. Ich bin war etwas kräftiger gebaut. Und dann hatte ich auch noch so hässlich Sommersprossen auf der Nase. Also mal ehrlich was finden Jungs an mir attraktiv? Naja das ein zigste was ich an mir mag sind meine Augen und meine Lippen, mehr aber auch nicht. Bei Lilli war geradezu alles Perfekt! Naja eigentlich will ich mich jetzt nicht über mein Aussehen sorgen machen sondern auf das wesentlich Konzentrieren. Die ganze zeit als ich in meine Gedanken vertieft war hatte ich mit der Kette rumgespielt. In der Ferne konnte ich ein paar Gebäude ausmachen. Das wird wohl die Stadt ruth sein, dachte ich, dort werde ich mein erstes Bier trinken. Ich hatte noch nie zuvor Bier getrunken. Wie wird es wohl schmecken? fragte ich mich.

 

 

 

 

8.Kapitel

 

Wir erreichten die Stadt ruth. „Ausweise zeigen!“ brüllte so ein uniformierter Mann mit vier Armen. Sulfur zeigte ihm den Ausweis. „Ihr dürft rein“ brummte er. Wir gingen durch den großen Torbogen hindurch. Hier war alles streng bewacht. Überall standen diese uniformierten Männer rum. Wir suchten die Schenke, die Santran so gut fand. Nach einer Weile fanden wir sie. Über der hölzernen Tür stand >Rudis Schenke<. Vor der Tür stand ein Mann mit einem Stück Pergament und einem Stift in der Hand. Er hatte schwarze schulterlange strähnige Haare. Er trug eine zerschlissene Hose und ein durchlöchertes Hemd. „Wollt ihr >Rudis Schenke< betreten?“ fragte eine heisere raue Stimme. „Ja!“ sagte Santran. „Eure Namen!“ befahl er. „Wozu?“ fragte Santran. „Geht euch das was an? Nein! Also eure Namen . . .“ schnauzte er Santran an. „Mir ist es aber nicht egal wenn mein Name –„ „Klappe! Und jetzt eure Namen Hop - Hop oder soll ich noch Jahre warten? Na los . . .“ Mano man der hatte aber eine Laune, dachte ich. „Santran, Jack, Lilli, Franziska, Toni und Sulfur“ sagte Sulfur. „Na also geht doch! Ihr dürft rein!“ Sagte er genervt und kritzelte unsere Namen auf das Stück Pergament. Als wir alle durch die Tür gegangen waren schmiss der Kerl sie zu. Hier roch es intensiv nach Zigaretten und Bier. Ein wenig stickig war es auch.  In der Schenke standen mehrere runde Tische. Hinter der Theke stand ein großer runder Mann. Er hatte einen Stoppelbart und schwarze stoppel Haare. Als er uns erblickte grinste er breit und grunzte fröhlich:“Meine alten Freunde Santran und Sulfur, wie geht’s euch?“ „Gut!“ antworteten beide gleichzeitig. „Wen habt ihr denn da mit gebracht?“ fragte er. „Das ist Lilli, Franziska, Jack und Toni.“ stellte uns Sulfur vor. „Aha!“ sagte er und musterte uns eingehend. „Naja, wollt ihr ein Bier trinken?“ „Ja natürlich!“ sagte Santran. „Die Mädels haben noch nie ein Bier getrunken!“ Santran zeigte auf Lilli und mich. „Dann werde ich dafür sorgen dass euer erstes Bier unvergesslich wird“ sagte er zu uns mit dem breitesten Grinsen was ich je gesehen habe. Oho! dachte ich. „Ich mein erstes Bier schon getrunken haben!“ sagte Toni stolz. „Es sehr unvergesslich war, oh ja ich danach alles wieder ausgekotzt haben!“ „Ilie!“ sagte Lilli und verzog das Gesicht. Ich hoffe ich muss dann auch nicht alles wieder auskotzen! dachte ich. Wir setzten uns an einen Tisch und warteten auf unser Bier. Ganz hinten in der Schenke saß ein Mann. Ganz alleine. Er hatte einen schwarzen Umhang an. Die Kapuze hatte er tief in die Stirn gezogen. So konnte ich  nur wenig von ihm erkennen. Plötzlich merkte ich das ich mal musste. „Wo gibt’s denn hie eine Toilette?“ fragte ich Santran. „Bei dem Mann links vorbei dann sieht’s du sie schon!“ antwortete er. „Danke!“ sagte ich und ging eiligen Schrittes zur Toilette. Der Mann sah auf als ich an ihm vorbei ging. In dem kurzen Augenblick sah ich sein Gesicht. Er schien noch recht jung zu sein, um etwa 30 Jahren würde ich ihn schätzen. Ah! Da war das Toilettenschild! Ich ging in die Frauentoilette und vollführte mein kleines Geschäft. Nachdem ich fertig war ging ich erleichtert zurück. „Hey – du – warte mal!“ hielt mich der Mann zurück. Was will der denn von mir? fragte ich mich. „Komm setzt dich mal zu mir!“ sagte er mit einer ruhigen Stimme. Mit einer zu ruhigen Stimme. Ohne weiter nachzudenken setzte ich mich neben den Unbekannten. „Was machst du denn hier in der Schenke?“ wollte er wissen und sah mich an.  Seine Augen funkelten rot wie Diamanten. Ich guckte ihn wie hypnotisiert an. „Ich . . .“ „Ja . . . Ich? sagte er herausfordernd. „ich bin mit meinen Freunden hier.“ „Mit deinen freunden? Wer sind denn deine Freunde?“ fragte er nett. Zu nett. Der Typ schien irgendwie nett zu sein. Aber mein Verstand sagte etwas anderes. Ich zeigte zu dem Tisch wo meine Freunde saßen. „Und was macht ihr hier? ich meine ihr seid doch bestimmt nicht nur hier weil ihr ein Bier trinken wollt, oder?“ Er kam so dicht mit seinem Gesicht zu meinem das ich seinem Atem auf meiner haut spüren konnte. Und er roch nach Bier. „Nein wir sind eigentlich auf einer durchreise!“ sagte ich. „Auf einer durchreise? Wohin denn?“ „Zum Gebirge von Lockto.“ „Zum Gebirge? Was wollt ihr denn da?“ Ich wollte nicht antworten doch eine Stimme in meinem Kopf sagt mir das ich die Wahrheit sagen soll. Noch eine andere Stimme sagte dass ich nicht antworten soll. „Die Kette verstecken!“ Der Satz kam mir ohne es zu kontrollieren über die Lippen. „Die Kette? Was für eine?“ Ich antwortete nicht. „Was für eine Kette?“ fragte er und betonte dabei jedes Wort klar und deutlich. Ich antwortete wieder nicht. „Nun sag schon oder willst du es nicht sagen?“ In dem Moment fiel die Kette aus meinem Ausschnitt. Er fasste den Anhänger an und zog mich noch weiter zu sich ran. Wenn ich wollte könnte ich ihn küssen. Aber dass würde ich Auf keinen Fall tun. „Woher hast du die?“ fragte er mich. Er sah mich wieder an. Seine Augen waren jetzt Lila. „Deine Augen . . .“ Seine Augen waren vorhin doch noch Rot, und jetzt Lila. Was . . . „Meine Augen verändern die Farbe aber jetzt beantworte erst meine Frage!“ das alles sagte er mit einer ruhigen Stimme. „Die habe ich von Sulfur!“ Warum sagte ich das alles? Ich wollte es doch gar nicht sagen. Aber warum sagte ich es dann? „Von Sulfur? Ist das einer deiner Freunde?“ „Ja!“

Aus der Sicht von dem Mann:

Ich versuche sie zu hypnotisieren. Es macht Spaß mit ihr zu spielen. Ich möchte dass sie mich küsst. Küss mich! denke ich die ganze Zeit. Ich weiß nicht warum ich das will, aber wenn ich es will dann wird’s auch gemacht.

Aus der normalen Ich-Form:

Küss ihn! Küss ihn! diese Worte wiederholten sich oft in meinen Gedanken. Dann konnte ich an nichts anderes mehr denken. Wie hypnotisiert wollte ich ihn küssen. Unsere Lippen berührten sich. Seine waren so warm und so weich. Er schlang beide Arme um meine Taille und hob mich auf seinen Schoß und drückte mich eng an ihn. Jetzt küssten wir uns so richtig. Plötzlich wurden wir von jemandem unterbrochen. „Ich glaub’s wohl nicht sie knutsche hier mit meiner Freundin rum also wirklich hören sie sofort auf damit!“ schrie Jack. Sofort löste ich mich von dem Mann und versuchte mich von seiner Umarmung zu lösen. Er gab nach und ließ mich gehen. Oh mein Gott, was habe ich da eigentlich gerade getan? Ich habe mit einem wildfremden Mann rumgeknutscht. „Was war das gerade bitte?!“ fragte mich Jack. „Jack das war – es tut mir leid, er hat mich dazu gezwungen, ich liebe dich!“ sagte ich und küsste ihn. Er löste sich von mir und sagte:“ Du musst mal das Bier kosten das schmeckt echt geil!“ „Okay, wenn du meinst.“ Wir gingen zu dem Tisch zurück. Ich setzte mich und nippte am Bier. „Du musst ein richtig großen Schluck nehmen“ sagte Santran und ein lächeln stahl sich über seine Lippen. Okay, dachte ich, Augen zu und durch! Ich nahm einen großen Schluck. „Boah! Igitt!“ stieß ich hervor. Der Geschmack war bitter und sehr ungenießbar. Es kam mir den Hals wieder hoch doch ich schluckte es wieder herunter. „Und?“ fragte Santran. „´tuschldigung aber es ist nicht grad lecker!“ sagte ich. Santran sah verletzt aus als hätte ich ihn beleidigt. „Naja, willst du vielleicht was anderes trinken? Ne Apfelschorle?“ „Ja, gerne!“ „Bestell dir einfach bei Rudi eine.“ „Okay.“ Ich ging zur Theke und bestellte mir eine Apfelschorle. „Bitte?“ fragte Rudi. „Eine Apfelschorle bitte!“ sagte ich. „Kommt sofort!“ sagte er und verschwand um die Ecke. Ich spürte wie mir jemand von hinten die Hände an meine Taille legte und mich am Hals küsste. Eine wohlige Wärme durchfuhr meinen Körper. Ich nahm an dass es Jack war. Ich schloss meine Augen und wollte ihn küssen. Mit geschlossenen Augen drehte ich mich um und küsste ihn. Seine Lippen waren so warm und so weich. Ich nahm seine Körperwärme wahr. Ich fühlte mich so geborgen bei ihm. Ich öffnete die Augen und . . . und – es war nicht Jack. Es war dieser merkwürdige Mann. „Was . . . ?“ bekam ich hervor. „Dachtest du ich wär jemand anderes? Oder was?“ fragte er und hielt mich immer noch fest. „Ich . . . lass mich los!“ sagte ich verärgert. Doch er lockerte seinen Griff nicht. „Ihre Apfelschorle Madame!“ Rudi kam mit meiner Apfelschorle zurück. „Jetzt lass mich bitte los!“ sagte ich jetzt lauter. Doch er hielt mich weiterhin fest. „Bitte –„ Doch ich konnte den Satz nicht zu ende führen weil er seinen Mund auf meinen presste. In meinen Gedanken stöhnte ich. Es war hoffnungslos. Ich konnte mich einfach nicht gegen ihn wehren. Er war einfach zu stark für mich. Gewaltsam löste ich meine Lippen von seinen. „Komm schon ich –„ „Nein!“ unterbrach ich ihn „lassen sie  ich auf der Stelle los!“ schrie ich ihn an. Ich entwand mich seinen Armen, nahm meine Apfelschorle uns stapfte wütend zu meinen Freunden. Auf dem Weg dorthin grapschte er mir an den Po. Dieser Arsch! dachte ich. Ich setzte mich an den Tisch. „Was war denn das gerade? Und wer ist dieser Mann?“ fragte Santran. „Ach er – es hat angefangen als ich auf Toilette musste. Als ich von der Toilette zurück kam bat er mich dass ich mich zu ihm setzte. Das tat ich dann auch. Er hat mich ziemlich viele Sachen gefragt. Und ich hab auch immer geantwortet. Und jetzt weiß er auch von der Kette. Und dann sagte dauernd eine Stimme in meinem Kopf dass ich ihn küssen sollte. Ich wollte nicht aber ich war wie hypnotisiert. Dann küsste ich ihn. Jack hat uns dann unterbrochen – zum Glück – ich weiß nicht wie lange wir da sonst noch rungeknutscht hätten.“ Ein lächeln stahl sich über meine Lippen. „Naja und dass eben . . . als mir jemand von hinten die Hände an meine Hüfte legte dachte ich dass es Jack war und küsste ihn. Aber dann erst bemerkte ich dass es dieser komische Mann war. Es tut mir so leid Jack!“ „Ist schon in Ordnung!“ sagte er. „Aber jetzt weiß er ja von der Kette, dass ist total gefährlich wenn du anderen davon erzählst. Verstehst du?“ sagte Santran eindringlich. „Ja!“ sagte ich betroffen. „Naja es ist passiert und wir hoffen mal dass nichts passiert!“ sagte Santran und ich fühlte mich schon etwas besser. Ich nahm einem Schluck von meiner Apfelschorle. Meine Zunge belegte immer noch der bittere Geschmack vom Bier. Aber jeder Schluck von der Apfelschorle vertrieb immer ein bisschen vom bitteren Geschmack. „Wann gehen wir eigentlich weiter?“ unterbrach Lilli die Stille. „Wenn ihr wollt können wir jetzt schon weiter“ sagte Sulfur. „Ja komm lass uns gehen“ sagte Jack „Nicht dass dich noch mal dieser Mann anmacht!“ sagte er zu mir. Ich grinste nur. Das war echt süß von Jack. Wir standen auf und verabschiedeten uns von Rudi. „Okay ich wünsche euch eine gute Reise“ sagte Rudi. „Danke, und vielleicht bis bald!“ verabschiedete sich Sulfur. Wir verließen die Schenke. Wir kamen auf einen kleinen Markt. „Mir langweilig sein“ sagte Toni. „Oh, ich eine Idee kriegen!“ „Was für eine?“ fragte Sulfur. „Ich das nicht verraten wollen!“ Toni verschwand unter einem Stand. Der Mann von dem Stand verkaufte Waffen. Schwerter, Dolche, Bögen und vieles weiteres. Manche Waffen kannte ich auch nicht. Toni kam mit einem Dolch zurück. Mein Herz blieb stehen. Toni hatte geklaut, wie konnte er nur so etwas tun?! „Guckt mal der Dolch unter dem Stand lag.“ „Toni wie kannst du so etwas tun, den hast du gerade gestohlen!“ sagte Sulfur fassungslos. „Oh, der aber da nur rumliegen, ich das nicht wusste.“ „Oh, Toni . . .“ stöhnte Lilli. „Naja gib mal her ich bringe es dem Mann zurück!“ sagte Sulfur. Ohne zu Zögern gab Toni ihm den Dolch. „Dieb!“ rief eine Stimme „Nehmt ihn fest!“ Es war der Mann vom Waffenstand. „Nein es war anders ich kann es erklären, ich –„ „Wiedersprecht nicht, ihr braucht keine Ausrede!“ Es versammelten sich viele Leute am Platz. Oh nein, jetzt wird Sulfur dafür bestraft, dachte ich geschockt. Ein Mann mit einer Peitsche kam in die Mitte des Platzes. Ich war total geschockt. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ein Mann kam auf Sulfur zu und nahm ihm grob am Handgelenk. Er führte ihn zu dem Mann mit der Peitsche. Ich wollte zu ihm rennen doch ein Mann hielt mich zurück. „Wenn du dahin gehst dann wirst du auch ausgepeitscht!“ sagte der Mann. „Aber . . .“ „Kein Aber komm“ er nahm meine Hand und stellte sich mit mir zu meinen Freunden. Nein! Einer meiner Freunde wird gleich furchtbare Schmerzen erleiden müssen. Ich habe ihn geliebt. Und er hat mich geliebt. Sulfur wurde an Händen und Füßen gefesselt. Der Mann mit der Peitsche hob den Arm zum ersten Schlag. Die Peitsche sauste auf Sulfurs Rücken zu. Sulfur schrie auf als ihn die Peitsche traf. Ich schloss die Augen als könnte ich so dem Leid von Sulfur entgehen. Es war schrecklich mit anzusehen wie mein Freund ausgepeitscht wurde und man selbst konnte nichts dagegen tun. Ich hörte wie Sulfur immer wieder aufstöhnte. Ich öffnete die Augen und sah dass sein Rücken Blutüberströmt war. Sein Rücken war ein einziges rohes Fleischstück. Der Anblick war so furchtbar dass ich wegsah. Ich sah dass meine anderen Freunde von Männern festgehalten wurden. Ich schloss wieder die Augen und drückte mich an den Mann sodass wir uns eng gegenüberstanden. Die Schreie und das Stöhnen von Sulfur waren nicht zum Aushalten. Ich presste mich noch enger an den Mann. „Es ist vorbei“ sagte er. Ich drehte mich um und öffnete die Augen. Einer der Männer sagte:“ Wenn er schon hier rumliegt dann können wir ihn auch gleich töten oder was meint ihr?“ „Ja komm schlag ihm den Kopf ab!“ sagte ein anderer Mann. „Nein!“ schrien ich und Lilli auf einmal. Ich wollte mich von dem Griff des Mannes befreien und zu Sulfur rennen doch er hielt mich fest. Ich geriet in Panik und mir stiegen Tränen in die Augen. Einer der Männer nahm eine Axt und holte zum Schlag aus. Die Axt sauste herunter und schnitt ihm den Kopf ab. „Nein!!“ schrie ich und wand mich. Es tat so weh als würde man in mein Herz ein Messer rammen. Ich fing an zu Heulen. Tränen liefen mir in Strömen die Wangen hinunter.

Aus der Sicht von Lilli:

„Nein!“ schreit sie als die Axt seinen Kopf abtrennt. Tränen schießen ihr in die Augen. „Nein!“ schluchzt sie. Der Wachmann hält sie weiterhin fest. Es fühlt sich so an als würde ihr Herz ausgestochen werden. Es tut so weh! denkt sie. Ich liebe ihn und er liebt mich. Nein! Es darf einfach nicht so sein! Es tut so Doll weh! Ich habe ihn für immer verloren. Es fühlt sich so an als würde die Welt untergehen. Ein Leben ohne Sulfur ist einfach kein Leben mehr. Es ist die Hölle.

Aus der normalen Ich-Form:

Meine Freunde werden von den Wachmännern losgelassen und sie dürfen gehen. Almählich leerte sich der Platz mit den Leuten. Die zwei Männer legten den Körper und den Kopf von Sulfur in einen Wagen und fuhren ihn weg. „Es ist Zeit zu gehen“ sagte der Mann zu mir. Mit tränen überströmten Gesicht ging ich zu meinen Freunden. „Es – alles meine Schuld sein!“ sagte Toni der ununterbrochen heulte. Sein kleiner Körper zuckte. „Es alles meine Schuld sein, es mir soooo leid tun!“ Jetzt bekam ich Mitleid mit Toni. Es war doch gar nicht seine Schuld, es kam einfach dazu. Der Mann der vorhin bei mir war kam zu uns. „Kann ich mit euch kommen?“ fragte er. „Warum?“ fragte Santran mit Tränen in den Augen. „Ich habe keinen bestimmten Grund dafür, tut mir einfach den Gefallen, bitte!“ „Von mir aus kann er mit“ sagte ich noch immer verheult. „Okay von mir aus auch“ sagte Santran. „Es alles, alles meine Schuld sein!“ sagte Toni wieder. „Toni das ist doch gar nicht deine Schuld.“ Beruhigte ich ihn. „Doch, wenn ich Dolch nicht genommen hätte, er jetzt nicht tot sein!“ sagte er. „Es mir soooo leid tun!“ „Ist schon gut Toni“ sagte Lilli. Ich nahm Lillis Hand um  sie zu trösten. Die Arme, dachte ich, sie liebt Sulfur. Für sie ist es ja noch schlimmer als für mich. Und für mich war es ja schon schlimm gewesen. Dann muss es ja für sie . . . oh mein Gott die Arme! „Kann ich nun mit?“ fragte der Mann erneut. „Ja, wie heißt du eigentlich?“ fragte Santran. „Jerom“ sagte er. Ich mochte Jerom, er war nett. Vergess einfach Sulfur, sagte ich mir, sonst wirst du noch dein ganzes Leben deprimiert sein. Ich fand’s gut das Jerom mitkommen will, das ist eine kleine Ablenkung das Sulfur jetzt Tod ist. Sulfur ist Tod du wirst ihn nie wieder sehen nie, nie mehr, sagte eine hinterlistige Stimme in meinem Kopf. Ich verdrängte die Stimme. „Wohin seit ihr eigentlich unterwegs?“ fragte Jerom. Wir erzählten ihm die ganze Geschichte. Wir ließen kein kleinstes Detail aus. Wir verließen die Stadt ruth. „Und du trägst die Kette?“ fragte mich Jerom. „Ja“ antwortete ich. Er schien noch recht jung zu sein. Er hatte schwarze Haare und die typische Jungs Frisur. Er war ziemlich muskulös. Unter seinem Hemd zeichneten sich seine Muskeln ab. Und er hatte Blau-Graue Augen. „Kann ich sie mal sehen?“ fragte er. „Ja klar!“ Ich holte die Kette aus meinem Ausschnitt. Und natürlich ausgerechnet jetzt musste sie auch noch am Ausschnitt hängen bleiben.  Oh wie Peinlich! Ich versuchte den Anhänger von meiner Bluse abzukriegen. Ich musste nicht hochgucken um zu sehen das Jerom mir dabei  zuguckte. Ich kriegte den Anhänger einfach nicht ab. Mit einem Stöhnen gab ich auf. „Komm lass mich mal!“ sagte Jerom. Er fingerte an meinem Ausschnitt herum. „Jerom, ich . . .“ „Ich hab es gleich!“ unterbrach er mich. Nach ein paar Minuten hatte er es geschafft den Anhänger von der Bluse zu lösen. „Danke“ sagte ich und nahm die Kette ab. „Die ist echt schön“ sagte er „du aber auch.“ Oh mein Gott! Hatte ich da gerade richtig gehört?! Er fand mich schön. Ich lächelte ihn an und sagte:“Danke!“ Er lächelte zurück und dabei kribbelte mein Bauch. War ich etwa in ihn verliebt? Wie es auch sei ich durfte ihn nicht lieben. Ich bin mit Jack zusammen und wir lieben uns. Ich legte mir die Kette wieder um und ging weiter. Ich wollte unbedingt wissen wie alt er ist. Aber ich traute mich nicht ihn zu fragen. Die Frage ist doch total albern. Ach was konnte es schon schaden ihn zu fragen es konnte doch nichts passieren! „Jerom . . .?“ fing ich an. „Ja?“ „Ähm, wie alt bist du eigentlich?“ „20. Warum willst du das denn wissen?“ „Ach nur so.“ „Wie alt bist du denn?“ fragte er mich als Gegenfrage. „14“ sagte ich schnell. „Ehrlich? Ich hätte dich älter geschätzt!“ „Wirklich? Um wie viele Jahre denn?“ „Naja ungefähr eineinhalb Jahre.“ Wirklich? dachte ich. Ich bin doch gerade erst 14 geworden. Naja ist zumindest besser als wenn er mich jünger geschätzt hätte. Aber dass hätte er glaub ich nicht. „Wer oder was ist das eigentlich?“ fragte er und deutete mit dem Kopf auf Toni. „Er ist ein Fachso und heißt Toni. Er kann Gedanken lesen, echt cool oder? Naja aber manchmal auch blöd weil er öfters meine Gedanken verrät.“ „Oh ja, dass kann ich mir vorstellen!“ Ein Lächeln stahl sich über seine Lippen. Er ist irgendwie echt süß, dachte ich verträumt. Er ist so muskulös! „Ha!“ Toni lachte auf. „Hihihi!“ „Was hast du denn?“ fragte ich ihn. „Dei-Deine Gedanken lustig sein!“ „Oh nein, Toni, wehe!“ „Oh doch!“ sagte er kichernd. „Ihre Gedanken gesagt haben:< Er ist irgendwie echt süß> und <er ist so muskulös>. Echt witzig. Hoho!“ Ich sah ihn wütend an. Wie konnte er nur?! ich sah zu Jerom und bemerkte dass er lachte. „Das ist nicht komisch!“ sagte ich gereizt und stapfte weg. Toni ist so fies! Ich setzte mich an einen Baum und fing an zu weinen. Warum musste er andauernd meine Gedanken verraten? Das sind meine ganz privaten Gedanken! Die gehen keinen etwas an. „Hey Franziska“ hörte ich Jerom sagen. „Was?“ fragte ich verheult. „Komm mal her!“ Ich stand auf und drehte mich ihm zu. Jerom stand mir gegenüber. Auf einmal nahm er mich in den Arm. Ich erwiderte seine Umarmung und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. Meine Tränen liefen mir die Wangen hinunter und sickerten in sein Hemd. „Komm wir müssen weiter. Die anderen warten sicher schon auf uns“ sagte ich. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ging zurück zu den anderen. „Es tut mir leid dass ich gelacht hab“ sagte Jerom. „Ist schon in Ordnung“ sagte ich. „Ich find’s nur so Scheiße das Toni andauernd meine Gedanken verrät.“ „Ja, das verstehe ich.“ „Was war denn gerade los?“ fragte mich Lilli. „Ach, Toni hat meine Gedanken laut ausgesprochen. Hast du es nicht mitgekriegt?“ „Naja so‘n bisschen.“ „Also er hat meine Gedanken über Jerom gesagt. Und ich hatte Gedacht das er süß und muskulös ist. Naja und dann hat Jerom gelacht. Und daraufhin bin  ich weggegangen und hab geheult. Dann kam Jerom er hat mich in den Arm genommen und gesagt das es ihm leid tut das er gelacht hat.“ „Ja das ist echt blöd das Toni immer die Gedanken verrät. Aber Jerom das ist echt ein süßer. Also jetzt denk nicht dass ich ihn liebe. Denn das tue ich nicht. Damit meine ich das er vom Charakter süß ist.“ „Ja das ist er wirklich.“

Aus der Sicht von Lilli:

„Lilli kann ich mal mit dir reden? Allein!“ fragte Jerom sie. „Ja klar!“ „O.k. dann gehe ich mal“ sagte Franziska und ging zu Santran und Toni. „Also was willst du von mir?“ fragte Lilli. „Also ich weiß nicht wie ich‘s sagen soll . . .“ „Sag nicht das du mich liebst!“ „Nein, dich nicht aber . . .“ „Aber Franziska oder?“ „Ja!“ „Und weswegen kommst du dann zu mir?“ fragte Lilli. „Weil . . . ich weiß nicht wie ich es ihr sagen soll. Kannst du mir nicht einfach ein paar Tipps geben?“ „Ja klar, immer nur her mit den Fragen.“ „Okay wenn ich ihr gesagt habe dass ich sie liebe was soll ich dann machen?“ „Sie küssen. Was denn sonst?“ „Ja, aber jetzt so allgemein.“ „Ich sag dir, taste dich vorsichtig voran. Nicht zu schnell. Damit könntest du sie überrumpeln. Wirklich sei vorsichtig. Sie ist sehr sensibel. Ach ja noch eine Sache: noch kein Sex. Ist das klar?“ „Wieso?“ fragte er. „Vertrau mir einfach. Auf diese Weise hat sie sich von Sulfur getrennt. Weil er schon mit ihr schlafen wollte aber sie noch nicht. Hast du mich verstanden?“ „Okay wenn du das sagst.“ „Gut“ sagte Lilli beruhigt.

Aus der normalen Ich-Form:

„Toni, bitte, tu mir ein gefallen und sprich meine Gedanken nicht mehr aus okay?“ „Ich es versuchen versprochen!“ „Danke!“ sagte ich keinesfalls überzeugt. „Du Santran“ sagte ich. „Ja?“ fragte er. „Weißt du warum Toni dauernd meine Gedanken verrät?“ „Also ich weiß nur das Fachso‘s den Menschen den sie mögen es so übermitteln da sie die Gedanken verraten.“ "Na toll. Eine sehr komische Weise es zu zeigen. Naja aber jetzt weiß ich zumindest warum er das tut." "Was ihr redet?" fragte Toni. "Äh, das geht dich nichts an" sagte ich. "Doch ich es wissen wollen!!" schrie er und ging beleidigt weiter. "Ach, lass ihn einfach" sagte Santran."Hey Franne." Jack nahm mich in den Arm. "Wie findest du eigentlich Jerom?" "Nett!" antwortete ich. "Ja, er ist echt ein netter Typ." "Komm lass uns weiter gehen!" sagte Santran. Wir wanderten weiter. Nach einer Weile taten meine Beine  vom vielen laufen weh. Endlich nach zwei Stunden - so kam es mir zumindest vor - wurde es dunkel und wir richteten unsere Schlafplätze ein. "Komm wir suchen Feuerholz" sagte Santran. "Jeah!" schrie Toni. "Warum freust du dich denn?" fragte Lilli ihn. "Keine Ahnung ich mich einfach freuen!" Wir machten uns auf die suche nach Feuerholz. Nach einer Weile hatten wir genug beisammen und kehrten zu unseren Schlafplätzen zurück. Seit wir die Schenke verlassen hatten, hatte ich das Gefühl das ich beobachtet wurde. Aber gerade war das Gefühl am stärksten. "Franziska kann ich mal mit dir reden?" fragte mich Jerom. "Ja klar!" antwortete ich. Er deutete mit dem Kopf zum Wald. Ich verstand und folgte ihm. Wir setzten uns auf einen Umgefallenen Baumstamm. "Also was ist los?" fragte ich. "Ich weiß nicht wie ich es sagen soll . . . es . . ." "Ja?" fragte ich. Er atmete tief durch. "Ich habe mich in dich verliebt!" schoss es aus ihm heraus. "Was?" fragte ich fassungslos. Oh Gott! Er liebt mich! Warum ausgerechntet mich! Warum denn nicht Lilli? "Was? Kannst du das nochmal sagen?" "Ich-habe-mich-in-dich-verliebt!" sagte er und betonte jedes Wort deutlich. "Ja aber ich bin mit Jack zusammen" sagte ich verwirrt. "Ist doch nicht so schlimm. Wenn du mich liebst dann können wir doch trotzdem zusammen sein. Er brauch doch nichts davon zu wissen. Liebst du mich?" Irgendwie ging mir das alles zu schnell. "Aber ich liebe dich  nicht!" "Hör doch mal ganz tief in dich hinein. Vergiss doch mal Jack und höre  nur auf deine Intuition." "Wenn du es willst dann mache ich es." Ich hörte in mich hinein. Ich spürte ein kribbeln im Bauch. Verliebtes kribbeln! Du liebst ihn! sagte mir eine Stimme im Kopf. Ich musste es zugeben: Ich liebte ihn! Aber ich wollte es nicht zugeben. Ich durfte ihn nicht lieben. Ich liebe Jack. Und ich kann nicht zwei Freunde gleichzeitig haben. "Also, ich . . . ich liebe dich!" sagte ich. Wortlos nahm Jerom mein Gesicht in seine Hände und wollte mich küssen. Ich aber schob seine Hände weg und sagte:" Ich kann das nicht!" "Nimm es doch einfach so hin und akzeptiere es!" Ich fühlte mich hin und her gerissen. Einerseits liebte ich Jack und andererseits liebte ich auch Jerom. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich versuchte der Warheit ins Auge zu blicken. Okay, ich war in Jack und Jerom verliebt. Dann sollte es so sein. Dann war ich eben mit beiden zusammen.Warum sollte ich Jerom unrecht tun?  "Küss mich!" sagte ich. Er legte mir seine Hände um die Taille und küsste mich. Ich erwiederte ihn und schlang meine Arme um seinen Nacken. Nach einer Weile löste ich mich von ihm un sagte:" Komm wir gehen zurück." "Okay." Wir gingen zu unseren Schlafplätzen zurück. Ich lag zwischen Jack und Jerom. Zwischen den beiden die ich liebte. Und, die mich liebten.Ich legte mich auf mein Fell und versuchte einzuschlafen. Mit geschlossenen Augen tastete ich nach dem Anhänger und nahm ihn in die Hand. Eine verborgene geheimnisvolle Kraft durchströmte meinen Körper. Was kann eigentlich alles die Kette? fragte ich mich. Sie muss doch irgendwas außergewöhnliches können. Sonst wäre sie doch nicht die Kette der Macht. Ich wollte herausfinden was sie alles konnte. Auch wenn es länger dauern mochte, ich wollte es herausfinden. Dazu war ich fest entschlossen. Ich versuchte einzuschlafen. Aber ich war einfach nicht müde. Ich stand auf und ging noch ein bisschen rum. Ich ging am Wald entlang. Gerade hatte ich wieder dieses unangehneme Gefühl beobachtet zu werden. Vor meinem inneren Auge sah ich wie sich gleich ein blutrünstiges Wesen auf mich stürzte. Aber solche Wesen gab es doch nicht. In unserer Welt zumindest. Aber warum sollte es den nicht in Schantala welche geben? Ich hätte auch nicht gedacht das es hier Vierarmige Männer und sechsbeinige Ochsen gibt. Dann könnten hier ja auch komische Wesen leben. Ich bekam Angst. ich wolltw wieder zurück zumeinem Schlafplatz gehen, doch etwas hielt mich auf. Aus dem Wald sahen mch vier rot glühnde Augenpaare an. All meine Haare stellten sich auf. Kreichschend wollte ich davon laufen. Ich rannte los. Plötzlich stolperte ich über eine Baumwurzel. Ich hielt mic an etwas fest damit ich nicht hinfiel. Es - es war ein Arm. Ich sah hoch und sah einen Mann. Es war nicht irgendeiner. Es war der Mann aus der Schenke. Erschrocken wich ich zurück. "Wa - was machen sie hier?" fragte ich benommen. "Was ich hier mache? Da gleiche könnte ich dich fragen. Aber ich möchte es sowieso nicht wissen. Möchtest du wirklich wissen was ich hier mache?" fragte er. "Ja!" sagte ich. Was machte der Mann hier? fragte ich mich. "Das hier!" sagte er und nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Irgendwie hatte ich mich schon daraufvorbereitet weshalb ih nicht so verwundert darüber war. Ich ließ es einige Sekundenübr mich ergehen doch dann wollte ich es nicht mehr. Ich wollte meinen Kopf wegdrehen doch seine Lippen schienen wie festgeklebt mit meinen. Er öffnete seinen Mund und drängte seine Zunge zwischen meine Lippen. Ich aber presste sie fest aufeinander. Der glaubt wohl er könnte mit mir Zungenkuss machen. Nein! Das lasse ich nicht zu! dachte ich. Die Kette, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf, sie kann dir helfen! Ich vertraute der Stimme, nahm die Kette in die Hand und legte sie auf die Brust von dem Mann. Eine ungewöhnlich starke Macht schleuderte ihn ein paar Meter von mir auf den Boden. Erstaunt die erste Macht der Kette entdeckt zu haben sah ich dem Mann der reglos liegen blieb an. Ohne zu zögern rannte ich zu meinem Schlafplatz zurück. "Hey, was ist denn los?" Ich prallte gegen Jerom. "D - da im Wald . . ." bekam ich  hervor. "Was war im Wald?" fragte er besorgt. "Da waren rote leuchtende Augen!" "Ach, das waren bestimmt nur die Werwölfe, die sind nicht so gefährlich wie du denkst." Werwölfe! Das wars! Hier gab es Werwölfe! Die Begegnung mit dem erzählte ich nicht. Und den anderen wollte ichs auch nicht erzählen. Das blieb mein kleines Geheimnis. "Geht es dir denn gut?" fragte er und legte seine Hände auf meine Schultern. "Ja, ja mir gehts gut!" "Komm wir gehen jetzt lieber schlafen, es ist schon spät!" Ich legte mich auf mein Fell und versuchte einzuschlafen. Ich spürte die nähe von Jack und Jerom. Ich ergriff mit meiner linken Hand Jack´s und der rechten Hand Jerom´s. Bei den beiden fühlte ich mich sicher und geborgen. Ich schlief ein. Ich hatte Albträume. Ich träumte von Werwölfen die mich verfolgten und anschließend blutrünstig zerfleischten.  Und . . . noch etwas.  Etwas merkwürdiges. Ich wurde wieder von Werwölfen verfolgt, doch ganz plözlich verschwanden sie. Dann stand vor mir der Mann aus der Schenke. “Wer bist du eigentlich?” fragte ich. “Willst du es wirklich wissen?” fragte er. “Ja!” “Ich bin Roran der Magier!” “Was?” stieß ich hervor. Er war der böse Magier! Ich musste hier weg, ich musste hier schleunigst weg! Ich rannte los. Einfach nur weg, dachte ich, einfach nur weg von ihm! Ich schlug die Augen auf. War es wirklich wahr das er der böse Magier war? Es war nur ein Traum, sagte ich mir. Er könnte es sein, aber er könnte es auch nicht sein. Dicht vor meinem Gesicht waren rote leuchtende Augen. Ich schrak zurück. Es war Toni. “Haha, du dich voll erschreckt haben!” “Du bist wohl über den Kummer von Sulfur weg, wie es scheint!” sagte ich. “Du mich nicht daran errinern dürfen!” sagte er und in seinen Augen schimmerten Tränen. Ich hätte nicht so hart sein dürfen, dachte ich, es tut mir leid Toni! “Entschuldigung angenommen!” sagte er. Nach dem Schreck von Toni war ich hellwach. “Guen Morgen!” begrüßte ich meine Freunde. “Morgen” sagte Lilli. “Na du süße” sagte Jack und küsste mich auf die Wange. “Hast du gut geschlafen?” “Ja ganz o.k.” “Toni hat dir ja eben einen totalen Schrecken eingejagt!” sagte er lächelnd. Bei diesem Lächeln könnte ich dahinschmelzen. “Ach komm,” sagte ich. “Hör schon auf!” “Du bist so süß!” sagte er und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Es war so ein tolles Gefühl mit ihm zusammen zu sein. Das gefühl ist so unbeschreiblich schön. Endlich jemandem zu haben dem man voll und ganz vertrauen kann. Und er vertraut mir, dachte ich. Und ich bertrüge ihn mit Jerom. Das war nicht fair so konnte es doch einfach nicht gehen. Ich löste meine Lippen von seinen. Wortlos ging er zu den anderen. Als Jack gerade nicht zu mir sah, kam Jerom zu mir und gab mir zu verstehen das er mit mir in den Wald wollte. Wortlos gingen wir ein Stückchen in den Wald. “Was . . .” wollte ich fragen doch er küsste mich auf den Mund. Natürlich wollte er mit mir rumknutschen was denn sonst?! Es fühlte sich so richtig mit ihm an. Es darf sich aber nicht richtig anfühlen! Du liebst ihn aber, sagte ich  mir. Wenn du ihn liebst dann darfst du ihn auch lieben! “Was . . .?!” Jack stand erschrocken vor uns. Wir fuhren auseinander. “Jack, es . . .” “Eine Erklärung kannst du dir ersparen, du brauchst keine Ausrede!” sagte er sauer. “Das ist doch wohl eindeutig, wie lange geht das denn wohl schon?! Ich habe dich geliebt, ich habe dir Vertraut! Und was tust du? Du bertrügst mich mit einem Erwachsenem! Ist dir das bewusst? Mit einem Erwachsenem! Du bist und bleibst für m ich gestorben! Du hast mich einfach nicht verdient!” sagte er enttäuscht. Das alles war für mich zu viel. Ich schluchzte auf und rannte in den Wald. “Franziska warte!” rief mir Jerom hinterher. Ich hörte nicht auf ihn. Ich wollte einfach nur noch weg. Weg von allem. Ich rannte immer tiefer in den Wald. Immer tiefer und tiefer. Ich hielt an und holte japsend Luft. Ich war total außer Atem. Ich setzte mich auf einen umgekippten Baumstamm. Was soll ich jetzt bloß machen? fragte ich mich verzweifelt. Ich sah mich um. Der Wald bestand aus vielen dunkeln Kiefern die dicht an dicht standen. Ich befand mich auf einer kleinen Lichtung. Die Lichtung war von der Sonne hell erleuchtet. Der Wald um mich herum war dunkel. Oh Nein! dachte ich erschrocken. Hier gibt es doch Werwölfe! Ich bekam Angst. Bloß keine panik, ermahnte ich mich. Bloß keine Panik! Ein Knacken. Ich fuhr herum. “Wer ist da?” fragte ich. Meine Stimme zitterte. Stille. Ich fühlte mich beobachtet. Dieses Gefühl hatte ich schon mal. “Wer ist da?” fragte ich noch einmal. Ein Knacken. Lauter als vorher. Ich fuhr wieder herum. “Was machst du denn hier so alleine im Wald?” Der Mann aus der Schenke trat hinter einem Baum hervor. Ich war erleichtert. Ich wusste nicht warum aber ich war es. Erleichtert das er kein Werwolf war. “Was machen sie denn hier?” fragte ich. “Die Frage ist unwichtig. Viel lieber würdest du doch wissen wer ich bin, oder?” “Äh, ja!” sagte ich. “Ich warne dich schon mal vor. Du wirst jetzt einen sehr großen Schock kriegen: Ich bin Roran der Magier!” “Was?” stieß ich hervor. Er war der böse Magier. Was wird er nun tun? fragte ich mich. “Solange du alles tust was ich dir sage wird dir nichts passieren. Das verspreche ich dir!” Okay! dachte ich, du musst alles tun was er dir sagt. “Du kommst mit mir!” sagte er und pfiff. Was sollte das denn? fragte ich mich. Naja egal. Ich musste mit ihm mitkommen. Das hieß er nahm mich gefangen. Hoffentlich wird er nichts schlimmes tun. Jetzt sah ich voller Schrecken warum er gepfiffen hatte. Uns kam ein Drache entgegengeflogen. Er war riesig. Er war doppelt so groß wie aus den Bildern die ich von Drachen kannte. Um genau zu sein er war etwas größer als unser Haus. Und unser Haus war nicht gerade klein. Der Drache landete auf der Lichtung und fegte mit seinem Schwanz ein paar Bäume um als wären es Dominosteine. “Wow!” stieß ich hervor. Vor mir stand ein Drache. Ein lebendiger Drache. Ich konnte es nicht glauben. Sein ganzer Körper war von Türkis schimmernden Schuppen bedeckt. Jede war ungefähr so groß wie meine Hand. Seine Augen waren himmelblau. “Das ist mein Drache Fero!” sagte Roran und tätschelte den Kopf seines Drachen. Fero schnaubte friedlich. “Er ist so unbeschreiblich schön!” sagte ich ehrfürchtig. “Oh ja, das ist er” sagte Roran stolz. Der Drache spannte seine Flügel auf. Sie betrugen ungefähr 12 Meter Spannweite. Ich wollte Fero streicheln und hielt meine Hand ihm entgegen. Er trat ein Schritt vor sodass meine Hand seinen Kopf berührte. Seine großen blauen Augen sahen mich an. Seine Augen schienen durch mich hindurch zusehen, so intensiv war sein Blick. Sie waren mit Harmonie und Friede gefüllt. Wie kann dieser Drache nur auf die Seite des Bösens gehören? fragte ich mich. “Komm steig auf!” sagte Roran. “Okay!” Ich konnte mich nur mit Mühe dem Blick des Drachen entwenden. Roran zog sich auf den Drachenrücken. “Komm ich helf dir!” sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Ich nahm seine hand und er zog mich hoch. zwischen mir und Roran würde glatt noch eine Person passen. “Ich würd dir raten ganz dicht hinter mich zu kommen, und das du dich an mir festhälst. Denn gleich wirds naja wie soll ichs sagen sehr . . . Halt dich einfach nur gut an mir fest denn sonst wirst du runterfallen.” Ohne was zu sagen setzte ich mich von hinten eng an ihn und hielt mich an seiner Taille fest. “Okay los gehts!” sagte er und stieß mit seinen Füßen gegen die Flanken des Drachen. Fero stieß sich vom Boden ab und flog in den Himmel. Er flog fast senkrecht. Mein Bauch kribbelte. Jetzt merkte ich was Roran mit dem festhalten meinte. Ich klammerte mich so gut es ging an Roran. Dem Feind so nahe zu sein war komisch. Aber es war auch nicht so schlimm. Der Drache flog jetzt über über die Baumkronen hinweg. Ich fühle mich so frei. Es fühlte sich so an als würde ma sich auf großen Wellen tragen lassen. Das langsame au und ab. Fero glitt friedlich dahin. "Ist es noch weit bis zu deinem Reich?" fragte ich. "Ne nicht so wirklich,noch ein aar Minuten!" "Okay!" Die Sonne schien mir warm ins Gesicht. Ich schloss die Augen und genoss den Flug. So vergingen ein paar Minuten. "Da hinten sieht man schon Dagora" sagte Roran "Wa - was ist?" Ich öffnete die Augen. "Man sieht schon meine Burg!" sagte er. Da sah ich Dagora. Die Burg stand groß und bedrohlich auf einem großen Hügel. Die Stadt befand sich unterhalb in einem großen Kreis des Hügels. "Wir landen jetzt!" sagte Roran. Der Drache setzte zur Landung an. Wir landeten auf einem großen Vorplatz vor der Burg auf dem Hügel. Ich ließ Roran los und sprang von Fero. Als ich auf dem Boden landete war ich erst ein bisschen wackelig auf den Beinen. "Diener!" rief Roran.Ein Stalljnge kam uns entgegen. Er hatte blonde kurze zerzauste Haare und er trug heruntergekommene Kleidung. Er sah mich an. Sein Blick war neugierig und ängstlich. Neugierig wegen mir, dachte ich, und ängstlch wegen Roran. Das vermutete ich zumindest. "Bring Fero in den Stall!" befiehl Roran dem Jungen. Er gehorchte. Er warf dem Drachen einen Strick um den Hals und wollte ihn in den Stall bringen. Der Stalljunge ging voran aber Fero weigerte sich. Der Drache blieb stehen. "Na komm schon Fero!" sagte der Junge. "Wie heißt er?" fragte ich Roran. "Meinst du den Stalljungen?" fragte er. "Ja!" "James" sagte er leichthin. "Ey Fero das machst du doch sonst nicht!" sagte James energisch. "Jetzt komm schon!" Er zog am Strick. Doch Fero blieb weiterhin stehen. "Helf ihm doch" sagte ich zu Roran. "Nein, nein das muss er schon hinkriegen!" "Ja, aber-" "Kein aber, er ist mein Diener, dann macht er es auch." Ich zog die Augenbrauen hoch und ging zu James. "Lass mich mal versuchen!" sagte ich. "Bist du dir da sicher?" fragte James. "Ja!" "Wenn du meinst. Aber ich sage dir er hört nicht auf Fremde!" "Wir werden´s ja sehen!" sagte ich. Das schaftst du doch niemals! sagte ich mir. "Wo soll er denn hin?" fragte ich und nahm dem Jungen den Strick aus der Hand. "Da hinten in den Stall" sagte James und deutete auf einen großen Stall der neben der Burg stand. "Okay!" Komm schon Fero, ich bring dich jetzt in deinen Stall. Diesen Satz telepathierte ich zu dem Drachen. Er bewegte sich nicht von der Stelle. Ich sah ihm in die Augen und machte es noch mal. Diesmal funkionierte es. Ich führte Fero in seinen Stall.  Ich nahm Fero den Strick ab und er ging ohne Befehl in den Stall. Ich schloss die Tür hinter ihm sorgfältig ab. "Wie . . . wie hast du das gemacht?" fragte James. "Ähm ich hab ihm gesagt das ich ihn in den Stall bringen möchte. Mehr hab ich nicht gemacht." "So was hab ich nch nie erlebt. Ich meine sonst hört er immer auf mich. Und auf Fremde hat er noch nie gehört. Oder knnt ihr euch schon länger?" fragte e. "Nein.Eigentlich nicht." "Aha." James schien ein bisschen verwirrt. "Woher kommst du eigentlich?" fragte er. "Roran hat mich mitgenommen. Das heißt er nimmt mich gefangen. Und das heißt wiederum das ich ihm gehorchen muss." "Jeder hier muss ihm gehorchen!" sagte James. Ich winkte ab um das Thema zu wechseln. "Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich ihn. Ich versuchte nett zu wirken. "16, du? "Werde bald 14" sagte ich. "Franziska komm!" rief mich Roran zu sich. "Ich muss" sagte ich zu James. Ich ging zu Roran. Wir betraten die Burg. Sie war echt gigantisch. Sie war aus dunklem Stein gebaut. Als ich die Burg betrat staunte ich nicht schlecht. Die Decke war ungefähr 25 Meter hoch. Sie endete in einer spitz zulaufenden Kuppel die nach außen hin gewölbt war. Vor uns lag ein langer Gang. Wir gingen ihn entlang. Am Gang lagen viele Zimmer. Alle Türen sahen von außen gleich aus. Sie bestanden aus schwerem dickem Holz mit einem Goldrand. Der Klinken bestanden aus gegossenem Gold. Vorne drauf saß ein Rubin. Roran machte eine Tür auf und sagte:"Du kriegst das schlechteste Zimmer was ich hab." Ich wollte fragen warum, verkniff es mir aber lieber. Ich trat ins Zimmer und betrachtete es. In einer Ecke stand ein schlichtes Holzbett. Daneben stand ein großer Holzschrank. "Das ist doch voll in Ordnung" sagte ich. Ich dachte schon ich muss in den Kerker aber das hier ist dagegen ja Luxus! "Ich finds gut." "Okay, dann bringt dir immer ein Diener das Essen auf dein Zimmer" sagte er. "Und das hier" er nahm die Kette in die Hand und sagte:" möchte ich haben!" "Nein!" sagte ich und schlug ihm die Kette aus der Hand. "Du hast mich noch icht wütend erlebt" sagte er "wenn du mir nicht auf der Stelle die Kette gibst dann . . .""Ja, dann? Was dann?" unterbrach ich ihn. "Dann wirst du schlimme Schmerzen erleiden!" "Nein!" schrie ich mit fester Stimme. "Entweder gibst du mir die Kette oder ich werde dich dazu bringen!" Jetzt wurde mir erst richtig klar warum ich hier bei ihm war. Und wie gefährlich es war. Er wollte die Kette. Er durfte sie aber nicht kriegen. Aber wenn ich ihm die Kette nicht gebe dann werde ich höchstwarscheinlich gefoltert. Und davor hatte ich total Angst. "O.k. ich lasse dich erst mal ein bisschen alleine, vielleicht änderst du ja noch deine Meinung!" mit diesen Worten verließ er das Zimmer und schmiss die Tür ins Schloss. Na toll, dachte ich, was soll ich jetzt bloß machen? Ich muss die Kette verstecken! Irgendwo im Zimmer. Mein Zimmer bestand - wie die ganze Burg - aus dunklem Stein. Im Zimmer war es angenehm warm. Außer dem Schrank und das Bett war das Zimmer leer. Nur ein großer runder Teppich verdeckte den kahlen Fußboden. Er war mit einem schönen Muster bestickt. Ich machte den Holzschrank auf. Dort hingen Kleider. Ich nahm das erste heraus und betrachtete es. Es war ein dunkelrotes Abendkleid das aus dünner Seide bestand. Obwohl es so dünn war konnte man nicht hindurchsehen. Es war knielang und es war über der Brust mit Rüschen versehrt. Und es hatte normale Spaghettiträger. Ich hing es zurück und nahm ein anderes heraus. Das her hatte keine Träger war auch knielangund war Caramellfarben. Unter der Brust war ein breiter brauner Gürtel befestigt. Das ist schön, dachte ich. Ich hing es zurück und suchte ein gutes Versteck für die Kette. Er durfte sie auf keinen Fall kriegen. Mit der Kette würde er bestimmt irgendwas schlimmes anrichten. Egal was passierte ich würde dafür sorgen dass er sie nicht in die Finger bekommt. Ich untersuchte den Schrank nach irgendwelchen Geheimfächern. Ah da! Auf dem Boden einer Schublade befand sich eine kleine Öffnung die man durch ein loses Brett auf und zu machen konnte. Das war ja wie gemacht für die Kette. Ich legte sie in die Öffnung und schob das Brett drüber. Super, das fiel überhaupt nicht auf das da ein Brett lose war. Beruhigt machte ich die Schublade zu und ließ mich auf den Teppich sinken. Du könntest doch auch zuJames gehen, dachte ich. Ja. ja, das war eine gute Idee. Ich verließ mein Zimmer und ing aus der Burg. ich ging zum Stall von fero in der Hoffnung James dort zu finden. Hoffentlich ist er da, dachte ich, hoffentlich! Ich hatte Glück. Er fütterte gerade Fero. "James?" fragte ich. "Ja?" fragte er. "Kann ich mal mit dir reden?" "Ja klar, worum gehts?" Ich setzt mich auf einen Heuballen der vorm Stall stand und erzählte ihm alles. Ja, wirklich alles. Sogar das ich aus der anderen Welt kam. Er hatte für alles verständnis. Eigentlich wollte ich ihm gar nichts erzählen. Aber ich konnte ihm vertrauen. Das wusste ich. Da war ich mir ganz sicher. "Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte er. "Eigentlich nicht" sagte ich. "Aber wenn es was gibt dann sage ich es." "Franziska" sagte er "nur das du es weißt, du kannst mir vertrauen!" "Ja gut zu wissen." Ich konnte mir James gut als Kumpel vorstellen."Freunde?" fragte er und hielt mir seine Hand entgegen. "Freunde!" sagte ich und schüttelte seine Hand. "Hast du Familie?" fragte ich. "Meine Mutter ist früh gestorben und Geschwister habe ich keine" sagte er traurig. "Oh, das tut mir leid!" sagte ich. "Naja ein Vater habe ich der hier auch Roran´s Diener ist" sagte er. "Ich sehe ihn nur selten." "Was macht er denn als Diener? Wenn ich fragen darf." "Mein Vater Jackson arbeitet in einer Goldmine." "Achso und deswegen seht ihr euch auch nicht so oft, wie du ja schon gesagt hast." "Ja" sagte er. "Wie ist es für dich jetzt wo Sulfur tot ist. Oh tut mr leid ich wollte dich jetzt nicht . . . äh . . ." James schien verlegen. "Ist schon in Ordnung" sagte ich. "Naja ich war mit ihm zusammen. Es war schon eine schöne Zeit. Ich hab dir ja schon erzählt warum ich mit ihm Schluss gemacht habe. Aber jetzt wo er tot ist . . . ich will es eigentlich gar nicht wahrhaben. Es ist einfach . . . es ist so schrecklich." Ich schluchzte auf. Tränen schossen mir in die Augen. "Hey." James nahm mich in den Arm. Dankend das er bei mir war legte ich meinen Kopf gegen seine Schulter. Beruhigend strich er mit seinen Händen über meine Haare. "Ich kann mir vostellen wie schrecklich das ist" flüstere er mir ins Ohr. Ein paar Minuten verstrichen. "Es tut mir leid" sagte ich. "Was tut dir leid?" fragte James. "Das ich dich hier so voll heule." "Das brauch dir doch nicht leid zu tun" sagte er. Ich hatte mich wieder beruhigt und die Tränen trockneten auf meinen Wangen. "Ich geh dann mal" sagte ich. "Und ich besuche dich ab und zu mal auf deinem Zimmer." "Ja mach das, darüber würde ich mich freuen." ich ging wieder auf mein Zimmer. Dort angekommen legte ich mich auf mein Bett. Es klopfte an der Tür. "Ja?" fragte ich. Ein Diener mit einem Essenstablett betrat mein Zimmer. "Das ist dein Abendbrot" sagte er. "Danke" sagte ich. "Können sie Roran ausrichten das er zu mir kommen möchte?" "Ja, mach ich." Der Diener gab mir das Tablett und verließ das Zimmer. Mein Abendessen bestand aus einer Fleischsuppe, einem halben Brot und aus einem Glas Wasser. Ist doch gar nicht mal so schlecht, dachte ich. Ich ham den Löffel der neben dem Teller lag und fing an zu Essen. Es schmeckte ganz okay. Ich biss ein Stückchen vom Brot ab. Das Brot war wohl schon ein paar Tage alt denn es war ein bisschen hart. Ach, das kümmerte mich nicht. Hauptsache ist, das ich überhaupt was zu Essen kriege. Ich nahm ein Schluck vom Wasser. Das Wasser schmechte erstaunlich klar als wäre es gerade erst aus einer Quelle gekommen. Als ich aufgegessen hatte stellte ich das Tablett vor die Tür. Ich legte mich wieder auf mein Bett und langweilte mich. Es klopfte an der Tür. Das ist bestimmt Roran, dachte ich. “Herein!” sagte ich und setzte mich auf. Meine Vermutung war richtig es war Roran. Er kam ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. “Was wolltest du von mir?” fragte er. “Ähm, ich wollte dich was fragen. “ “Und was?” fragte er ungeduldig. “Wo darf ich überall hingehen? Oder muss ich die ganze Zeit in meinem Zimmer bleiben?” “Du darfst dich noch auf dem Vorplatz aufhalten. Aber glaub mir: Ich sehe dich immer. Meine Augen sind überall. Deshalb brauchst du nicht versuchen zu fliehen. Ich würde dich sowieso kriegen. “ “Ah, okay. Gut zu wissen.” Wie willst du jemals von hier verschwinden? fragte ich mich hoffnungslos. “Ach da wär noch eine Sache” sagte er und setzte sich neben mich aufs Bett. “Du gehörst mir” flüsterte er mir ins Ohr. Was zum Teufel sollte das denn bedeuten? “Kannst du mir mal erklären was das soll?” fragte ich. “Was das soll?” “Ja!” sagte ich. “Gib mir einen Kuss” sagte er verlangend. “Nein” sagte ich energisch. “Hast du etwa keine Frau an der du dich auslassen kannst? Oder was?” fragte ich. “Das spielt doch gar keine Rolle” sagte er. “Und nun küss mich!” “Nein!” sagte ich und wollte mich abwenden. Er aber nahm  mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Lass mich doch bloß in Ruhe! dachte ich. “Lass sie in Ruhe!” sagte eine Stimme. Ich wandte meinen Kopf ab und sah zur Tür. Dort stand James. Roran stand auf und sagte:” Wir sprechen uns noch!” Dann verließ er das Zimmer. James schloss die Tür und setzte sich neben mich. “Meinte er das zu mir oder zu dir?” fragte er mich. “Zu mir.” “Warum macht Roran so was bei dir? Ich meine das mit dem Ran machen.” “Frag mich das nicht. Ich hab keine Ahnung. Ich würde es ja selbst zu gern wissen.” Unangenehme Stille senkte sich über uns. Die Stille wurde so lastend als würde der Raum den Atem anhalten. Die Stille war mir sehr unangenehm. Das war sie für James bestimmt auch. Ich wollte sie unterbrechen aber ich fand keine passenden Worte. “Ich geh dann mal wieder” unterbrach James die Stille. “Ja okay.” Er verließ mein Zimmer. Mir ist so langweilig was soll ich bloß machen? Es war Abend. Am besten wäre es wohl wenn ich einfach versuchen würde zu schlafen. Ich legte mich aufs Bett und versuchte zu schlafen.

 

 

 

9.Kapitel

 

Aus der Sicht von Franziskas Freunden:

„Ich mache mir so Sorgen um sie“ sagte Lilli zutiefst besorgt. „Wir werden sie schon irgendwie finden“ sagte Jack und nahm sie in den Arm. „Also, wir haben hier in der Gegend den ganzen Wald nach ihr abgesucht, ich wüsste nicht wo wir noch suchen könnten“ sagte Santran der im Moment ein Mensch war. „Oh nein, ich habe eine Befürchtung“ sagte Jerom. „Was? Was für eine?“ fragte Santran und setzte sich neben ihn. „Was ist wenn Roran sie Entführt hat?“ „Oh nein, das wäre nicht so gut.“ „Psst, ihr leise sein müsst, ich mich konzentrieren“ sagte Toni der konzentriert auf einem Holzscheit saß. Er hatte die Augen geschlossen. Was er machte konnte man nicht erkennen. „Ja, ja“ sagte Santran. „Wir sind ja schon leise.“ Es war spät am Abend und sie hatten Feuer angemacht. Jetzt saßen sie alle im Kreis um das Feuer. „Wenn wir nur wüssten wo sie ist“ sagte Jerom. „Ich mache mir so Sorgen um sie. Ihr könnte alles zugestoßen sein. Vielleicht ist sie ja auch . . . ich möchte es nur ungern aussprechen aber es könnte ja auch sein das sie tot ist.“ „Daran möchten wir gar nicht erst denken“ sagte Santran und legte einen Arm um Jerom.  „Ich wissen wo Franziska sein“ sagte Toni. „Was? Wo denn?“ fragte Lilli aufgeregt. „Sie bei Roran gefangen sein, ich Rorans Gedanken gelesen haben.“ „ich wird sagen dann gehen wir gleich Morgenfrüh los“ sagte Jack. „Wohin?“ fragte Toni. „Wo wohl hin“ sagte Santran. „Zum reich von Roran wo wir Franziska befreien.“ „Woher wissen wir denn wo das ist?“ fragte Jerom. „Stimmt gute Frage“ sagte Santran. „Mithilfe von mir“ sagte Toni. „Ich doch Gedanken hören können. Und umso lauter Gedanken sein umso näher der Mensch der Gedanken denken.“ „Ah cool“ sagte Jack. „Das ist ja voll praktisch.“ „Gehen wir dann Morgenfrüh los?“ fragte Lilli. „Ja klar, wir wollen doch nicht länger als nötig warten“ sagte Santran. „Ich hoffe er hat ihr nichts schlimmes angetan“ sagte Jerom besorgt. „Ach hat er schon nicht“ sagte Santran und strich Jerom ein Haar aus dem Gesicht. Sie sahen sich eine Weile an. „Ey Jack, es tut mir leid das mit Franziska, echt!“ sagte Jerom zu Jack. „Franziska verzeihe ich, aber dir . . . weiß nicht so recht.“ „Bitte Jack ich weiß das ich einen Fehler gemacht habe, ich gestehe ihn auch ein. Verzeih mir einfach. Bitte!“ „Das ist nicht so einfach wie du denkst, versetz dich doch erst mal in meine Lage. Stell es dir einfach nur mal vor“ sagte Jack der Lilli immer noch im Arm hielt. Mit einem Seufzer gab Jerom auf. „Ich glaube ich habe sowieso eine andere Liebe gefunden“ sagte er und warf Santran einen flüchtigen Blick zu. Für einen Moment sahen sie sich an. Santran hatte sofort gemerkt was Jerom damit meinte. Santran warf Jerom noch einen Blick zu der sagte dass er seine Gefühle erwiderte.

 

Aus der normalen Ich-Form:

Ich träumte. Ich flog mit Fero durch die Lüfte. Es war Nacht. Wir flogen über einen endlos großen Wald hinweg. Es war völlig Windstill. Der Vollmond leuchtete geheimnisvoll und zugleich magisch auf uns herab. Es war eine friedliche Nacht. Plötzlich zerschnitt ein furchtbarer Todesschrei die Luft. Ich zuckte zusammen. Der Schrei kam aus dem Wald unter uns. „Wir landen Fero“ sagte ich zu ihm. Fero landete zwischen den Bäumen. Ich stieg ab und sagte zu Fero:“ Warte hier auf mich, ich muss wissen was da passiert ist.“ Ich ging in die Richtung wo ich vermutete das da das etwas sein müsste was geschrien hat. Ich trat auf eine Lichtung und erblickte etwas Schreckliches. So schrecklich das ich das Gefühl hatte das mein Blut gefror. Dort auf dem Boden lag –

Durch ein Klopfen wurde ich geweckt. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. „Wer ist da?“ fragte ich müde. Ein Diener mit einem Tablett betrat mein Zimmer. „Dein Frühstück“ sagte er stellte das Tablett ab und verließ mein Zimmer. Verschlafen fing ich an zu Essen. Ich hatte eine Scheibe Brot mit Marmelade beschmiert. Mein Trinken bestand aus einem heißen Tee die zu meiner Verwunderung sehr gut schmeckte. Das Brot schmeckte im Gegensatz dazu sehr lasch. Als ich aufgegessen hatte stellte ich das Tablett vor meine Zimmertür. Ich setzte mich auf mein Bett und überlegte was ich machen sollte. Mir ist so langweilig! dachte ich. „Nein, lass mich los!“ hörte ich jemanden schreien. Diese Stimme kannte ich doch. Das war Lillis. Aber was . . . Ich stürmte aus meinem Zimmern und sah auf den Flur. Da standen meine Freunde festgehalten von Männern. „Bringt sie in den Keller“ sagte Roran der auch da war. Ich rannte zu meinen Freunden und schrie Roran an. „Wie kannst du nur, lass meine Freunde sofort frei!“ schrie ich ihn wutentbrannt an. „Reg dich doch erst mal ab“ sagte er beschwichtigend. „Nein, lass sie sofort frei! Das sind meine Freunde!“ Roran ignorierte mich und sagte zu den Männern:“Bringt sie in den Kerker, aber schnell!“ „Jawohl!“ sagte einer. Sie verschwanden um eine Ecke. Ich konnte nur noch Lilli schreien hören. Ich geriet in Panik. „Lass sie frei“ sagte ich. „Ich tu alles dafür, Bitte!“ Jetzt flehte ich mehr als das ich schrie. „Bitte, ich tu alles dafür, Wirklich Bitte!“  Ich sah ihm fest in die Augen. Seine Augen hatten die Farbe von dunklem purpurrot. Ich würde alles dafür tun das meine Freunde freigelassen werden. Ich war zu allem bereit. „Naja wenn du . . .“ er hielt inne. „Ja, was?“ fragte ich. Ich atmete tief durch auf das schlimmste gefasst. „O.k. wenn du das tust was ich jetzt sage dann werde ich deine Freunde frei lassen. Aber erst nachdem du es gemacht hast.“ „Was ist es denn?“ fragte ich immer noch aufgebracht. „Schlaf mit mir“ sagte er. Es traf mich wie ein Stein. Was hatte er da gerade gesagt? Ich musste mit ihm schlafen. Es gab keinen Ausweg. Ich würde auch gar keinen Ausweg suchen. Ich würde es für meine Freunde tun. Einzig und allein für meine Freunde. „Und was tust du?“ fragte er. „Mit dir schlafen was denn sonst?!“ sagte ich verächtlich. „Ach wirklich?“ fragte er. „Ja ich tu alles für meine Freunde. Alles!“ „Das heißt dann wenn wir es getan haben dann werden deine Freunde freigelassen!“ „Na das hoffe ich doch“ sagte ich. „Und ich will es so früh wie möglich tun.“ „Willst du es etwa hinter dich bringen?“ „Nein. Ich will das meine Freunde so früh wie möglich freigelassen werden.“ „Okay das heißt dann wohl heute noch.“ „Am besten jetzt gleich“ sagte ich. „Na, na jetzt mal nicht so schnell mit den jungen Pferden!“ sagte er. „Aber o.k. komm mit.“ Wir gingen den Flur entlang. Vor einer Tür blieben wir stehen. Er öffnete sie und sagte zu mir: „Warte kurz, ich sag dir gleich bescheid wenn du rein kommen darfst.“ „Warum soll ich warten?“ fragte ich. „Tu es einfach, ich hol dich gleich rein“ mit diesen Worten schloss er die Tür hinter sich. Oh mein Gott. Du wirst gleich mit ihm schlafen! Ist dir das bewusst? Du Franziska heuer wirst gleich mit deinem Feind Roran schlafen. Mit deinem Feind! Aber ich tat es für meine Freunde. Warum auch sonst sollte ich es tun. Ihm zum Gefallen? Niemals! Es wird schon nicht so schlimm sein, sagte ich mir. Nicht so schlimm sein, nicht so schlimm . . . Die Worte hallten in meinem Kopf wieder. Die Tür ging auf. „Okay komm rein“ sagte er mit einer schmeichelnden Stimme und zwinkerte mir zu.  Ich betrat das Zimmer und Roran schloss die Tür hinter mir. Ich hatte gar keine Zeit mir das Zimmer anzusehen weil mich Roran aufs Bett zog und mir ein Glas in die Hand drückte. „Was ist das?“ fragte ich. „Trink“ sagte er. „Was ist das?“ wiederholte ich meine Frage. „Trink einfach o.k.?“ Ich kippte mir alles auf einmal hinunter. Es schmeckte ganz normal nach Wasser. „Und was sollte das jetzt? Ich meine du gibst mir doch nicht einfach so Wasser zu trinken. Ich meine was soll das?“ fragte ich. „Du wirst es schon noch merken“ sagte er und zog mich eng an ihn. Plötzlich wurde mir schwindelig und ich sah Sternchen. Das letzte was ich wahrnahm bevor ich bewusstlos wurde oder was auch immer, war, das Roran sich auszog und mir die Kleidung vom Leib riss.

Aus der Sicht von Franziskas Freunden:

Es war morgens. Alle waren wach und machten sich startklar. „Von mir aus es losgehen kann“ sagte Toni. „Okay, los geht’s“ sagte Santran. Sie gingen los. „Ich so alleine sein.“ Ein Fachso kam uns über den Weg gelaufen. „Wer bist du denn?“ fragte Lilli. „Ich Frida heißen“ sagte der Fachso. „Bist du etwa . . .?“ Lilli führte den Satz nicht zu Ende. „Frida!“ rief Toni und fiel ihr um den Hals. „Ich dich so vermisst haben!“ sagten beide gleichzeitig. „Komm wir verziehen uns“ sagte Jerom zu Santran. Santran nickte zustimmend. Die beiden gingen hinter einen großen Hügel wo die anderen sie nicht sehen konnten. Sobald sie hinter dem Hügel waren drückte Jerom Santran dagegen und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Jerom löste seine Lippen von seinen und sagte flüsternd: „Ich liebe dich!“ „Sind wir dann jetzt öffentlich zusammen?“ fragte Santran auch flüsternd. „Also eigentlich schon. Ich würd es dann aber den anderen sagen“ sagte Jerom. „Ja, ja auf jeden Fall“ sagte Santran. „Ich will keine Geheimtuerei machen, das wär mir zu blöd.“ Jerom nahm Santran´s  Gesicht sanft in seine Hände und küsste ihn leidenschaftlich. Santran erwiderte seinen Kuss mit einem sanften Biss in Jerom´s Lippe. Es war ein langer leidenschaftlicher Kuss. Santran legte seine Hände an Jerom‘s Hüfte und zog ihn eng an sich. „Wo sind denn eigentlich Santran und Jerom?“ hörten sie Jack fragen. Sie lösten sich voneinander und gingen wieder zu den anderen. „Was habt ihr denn gemacht?“ fragte Jack. „Wir haben nur geredet“ sagte Jerom und zwinkerte Santran zu. „Aha“ sagte Jack. „Ich und Frida vorangehen“ sagte Toni mit fester Stimme. So setzten sie ihren weg fort. Sie gingen und gingen und der Tag neigte sich dem Ende zu. Sie hielten an und richteten ihre Schlafplätze ein.    „Wie lange werden wir ungefähr noch brauchen?“ fragte Jerom Toni. „Ich dass nicht genau wissen. ich seine Gedanken nicht mehr gut hören. Ich mir nicht sicher sein ob wir noch auf dem richtigen Weg sein. Ich mich schon so gut wie möglich konzentrieren, ich nicht mehr tun können als ich kann.“ sagte Toni niedergeschlagen. „Was heißt du bist dir nicht sicher? Du musst dass doch aber wissen! Ich meine . . .“ „Jerom du brauchst dich doch nicht gleich so aufzuregen!“ sagte Santran und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Komm wir suchen Feuerholz!“ sagte Jack um vom Thema abzulenken. „Ja, okay!“ sagte Santran und stand auf. „Ihr könnt aber hier bleiben, wenn ihr wollt!“ sagte Lilli zu Toni und Frida. „Danke“ sagte Frida. Sie machten sich auf die Suche nach Holz. Nach einer Weile hatten sie genug beisammen und kehrten zu ihren Schlafplatz zurück. Santran entfachte das Feuer. „Ah, Scheiße!“ fluchte Santran. „Was ist?“ fragte Jerom. „Ich hab mich verbrannt, ist aber nicht so schlimm.“ „Zeig mal her“ sagte Jerom. Er sah sich Santran´s Finger an. „Ach das wird schon“ sagte er. „Naja zumindest brennt das Feuer jetzt“ sagte Santran. Alle saßen schweigend am Feuer. „Wir müssen euch was sagen“ sagte Santran zu den anderen. „Ja?“ fragte Jack. „Also Jerom und ich . . .“ „Ach Schluss mit den großen reden“ sagte Jerom und küsste Santran innig. Jerom löste sich von Santran und sagte:“Das hier mussten wir euch sagen.“ Jack und Lilli sahen sie nur fassungslos an und brachten kein Wort über die Lippen. „Sagt doch was“ forderte Santran sie auf. „Ihr – ihr seid zusammen?“ fragte Jack fassungslos. „Ich meine ihr seid . . .“ „Ja wir sind schwul. Was ist bitte so schlimm daran?“ unterbrach Jerom Jack. „Gar nichts aber . . . ich hätte es jetzt nicht bei euch gedacht!“ sagte Jack. „Nicht bei uns Gedacht? Niemand würde . . .“ „Jerom lass gut sein“ sagte Santran und legte ihm beschwichtigend einen Arm um. Er gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. „Komm wir schlafen jetzt, es ist schon spät!“ sagte Lilli. Sie legten sich alle auf ihre Felle und versuchten zu schlafen. Santran setzte sich auf, beugte sich über Jerom und sagte:“ Wollen wir noch ein bisschen rum gehen? Ich kann noch nicht schlafen!“ „Ich auch nicht. Aber da fällt mir was Besseres ein“ sagte Jerom und küsste Santran. Er legte ihn seine Hände um die Hüfte und zog ihn auf sich. Sie küssten sich lange und innig.

Aus der normalen Ich-Form:

Ich wachte auf. Ich lag in einem Bett und neben mir lag Roran. Was mache ich hier? fragte ich mich. Langsam erinnerte ich mich an das Geschehene. Ich hatte es gar nicht mitbekommen. Ich hatte es getan. Aufgeregt weckte ich Roran. „Roran, Roran wach auf!“ Ich musste unbedingt wissen ob meine Freunde schon freigelassen wurden. „Ey was ist denn?“ fragte er verschlafen. „Sind meine Freunde schon freigelassen?“ „Ja, eben.“ Erleichtert setzte ich mich auf. Jetzt merkte ich erst dass ich nur Unterwäsche an hatte. Roran war soweit ich sehen konnte nackt. Da er noch halb unter der Decke war wusste ich nicht ob er noch eine Unterhose an hatte. „Roran . . .?“ „Ja?“ „Kannst du dich mir zum gefallen anziehen?“ fragte ich. „Ja, ja du dann aber auch.“ „Gerne“ sagte ich und fing an mich anzuziehen. „Ach Franziska vergiss das nicht: Du bist Schwanger! Und das Baby kommt innerhalb von einer Woche.“ Scheiße! Das hatte ich ja voll vergessen. Natürlich war ich Schwanger, wir hatten ja keine Verhütungsmittel. Hier in Schantala gab’s doch gar keine! Zu wissen Schwanger zu sein war beängstigend und komisch. Ich trage ein Leben in mir. Diese Verantwortung war ja schon groß. Als ich fertig angezogen war fragte ich Roran:“ Kann ich wieder in mein Zimmer?“ „Ja klar.“ Ich ging zurück in mein Zimmer. Dort fand ich mein Frühstück vor. Es bestand wie das letzte Mal aus einem heißen Tee und aus einer Brotscheibe die mit Marmelade beschmiert war. Als ich aufgegessen hatte stellte ich das Tablett vor meine Zimmertür. Ich setzte mich auf mein Bett und streichelte meinen Bauch. Ich machte mir noch mal bewusst dass ich wirklich Schwanger war. Ich hatte so Angst vor der Geburt. Was ist, wenn es so Doll weh tut? Du schaffst das schon, redete ich mir gut zu. Es klopfte an der Tür. „Wer ist da?“ fragte ich. „James!“ kam es zurück. „Komm rein!“ sagte ich. Ich war froh das es hier eine Person gab der ich alles erzählen konnte. James setzte sich neben mich und sagte:“ Ich habe gedacht es wäre ganz nett mal bei dir vorbeizuschauen.“ „Ja das ist es“ sagte ich. „Du James ich muss dir was sagen.“ „Ja?“ fragte er. „Also es war so: ich war in meinem Zimmer und plötzlich hörte ich jemanden schreien. Ich stürzte auf den Flur und sah das Roran meine Freunde gefangen hatte. Ich rannte hin und schrie Roran an dass er meine Freunde wieder frei lassen soll. Und das ich alles dafür machen würde. Aber die Wachmänner haben sie in den Kerker gebracht. Und dann fragte er mich ob ich wirklich alles machen würde dafür. Ich sagte natürlich Ja. Dann meinte er dass ich mit ihm schlafen soll. Das hab ich dann auch mit ihm getan. Naja jetzt sind zumindest meine Freunde wieder frei. Aber . . . ich bin jetzt natürlich von ihm Schwanger. In einer Woche kommt das  Baby.“ Ich schluchzte auf. Ich wollte nicht weinen aber ich konnte es nicht verhindern. „Ich hab so Angst vor dem was kommt“ sagte ich. Wortlos nahm er mich in den Arm. Lange saßen wir so da. „Du schaffst das alles. Du bist ein starkes Mädchen.“ Seine Worte ermutigten mich ein wenig. Ich hatte die ganze Zeit still geweint. Ich atmete tief durch um mich zu beruhigen. Er sah mir in die Augen und wischte meine Tränen weg. „Soll ich noch ein bisschen bei dir bleiben, oder . . .“ „Du kannst ruhig gehen“ sagte ich wollte aber das Gegenteil. Ich wollte nicht das kleine heulende Mädchen spielen. „Ich bleibe“ sagte er. „Danke“ sagte ich und sah ihm tief in die Augen. Er hatte so schöne blau - graue Augen! Durch ein Klopfen an der Tür wurde ich aus den Gedanken gerissen. Bevor ich auf das Klopfen antworten konnte betrat ein Diener mein Zimmer. „Roran möchte dich sprechen“ sagte er. „Dann gehe ich jetzt besser“ sagte James und verließ mein Zimmer. „Komm mit!“ sagte der Diener. „Ja ich komme!“ Wir gingen den Flur entlang. „Hier!“ sagte der Diener und wir blieben vor einer Tür stehen. Der Diener verschwand ohne ein weiteres Wort. Was soll das? fragte ich mich. Naja egal! Ich klopfte an die Tür. Da keiner öffnete machte ich die Tür auf und sah ins Zimmer. Ich sah Roran der mit einem Mann wild rumknutschte. Oh mein Gott! dachte ich. Wollte er etwa dass ich das hier sehe? „Ähm Entschuldigung“ unterbrach ich die beiden. „Du wolltest mit mir reden?“ Roran löste sich von dem Mann und sagte:“ Du hattest mich gefragt ob eine Frau hätte an der ich mich auslassen würde. So hier hast du deine Antwort.“ ich war völlig perplex. Was sollte das? Der Man mit dem er rumgeknutscht hatte trug einen schwarzen Umhang wie Roran. Er hatte schwarze Haare und Himmelblaue Augen. „Jetzt guck ihn nicht so an! Das ich mein Freund!“ sagte Roran. Ich wandte meinen Blick ab und fragte Roran: “Wer ist das?“ „Das ist mein Cousin Rufus. Ist er nicht sexy?“ „Roran jetzt nicht“ sagte Rufus und grinste ihn frech an. „Ach ich hab noch was für dich“ sagte Roran und reichte mir ein Glas. Dort drin befand sich ein seltsames Gemisch. Ich nahm es entgegen und sah es mir genauer an. Das Gemisch war hellblau und darin schwebten grünliche Schlieren. „Was ist das?“ fragte ich argwöhnisch. „Das sag ich dir wenn du es getrunken hast.“ Ich trank es in kleinen Schlucken. Es schmeckte nach süßlichem Leben. Anders konnte man es gar nicht beschreiben, weil es wirklich so schmeckte. Es verbreitete sich in meinem ganzen Körper doch am deutlichsten spürte ich es im Bauch. Im Unterbauch wo das Baby heranwuchs. „Um deine Frage zu beantworten: Es verschnellert das Wachstum deines Babys. Um genau zu sein, es ist in drei Tagen da!“ „Was?“ stieß ich hervor. „Aber warum machst du das?“ „Das wirst du dann erfahren wenn das Baby da ist.“ „Ich geh mal wieder“ sagte ich verwirrt. Als ich in meinem Zimmer war ließ ich mich aufs Bett fallen. Roran war mit seinem Cousin schwul? Das Baby kam schon drei Tagen?

 

 

10.Kapitel

 

Drei Tage verstrichen und mein Bauch wurde dicker und dicker. Am dritten Tag war das Baby noch nicht da und ich fragte mich ob alles in Ordnung war. Ich wollte zu Roran gehen und ihn um Rat fragen. Ich ging zu seinem Zimmer. Dort stand sein Cousin Rufus. „Was machst du denn hier?“ fragte er mich. „Ich wollte nur zu Roran, und du?“ „Das wollte ich auch“ sagte Rufus und grinste mich an. Ich klopfte an die Tür. Roran öffnete und sagte: „Hey Rufus!“ Roran legte seinem Cousin die Arme um und sagte zu mir: „Zu dir komm ich gleich, aber erst ist Rufus an der Reihe!“ „Und Schätzchen wie geht’s?“ fragte Rufus. „Gut“ antwortete Roran und sie küssten sich leidenschaftlich. Es war ungewöhnlich zwei Männer rumknutschen zu sehen. Etwas genervt sah ich wo anders hin. Ich musterte die Burg wand. Eine sehr interessante Wand, dachte ich ironisch belustigt. Nach einer Weile löste sich Roran von Rufus und sagte zu mir: “So, und was wolltest du?“ „Also du hattest doch gesagt dass das Baby in drei Tagen da wäre, aber das ist es nicht. Deshalb hab ich mir Sorgen gemacht und wollte dich fragen ob alles in Ordnung ist.“ „Ach mach dir da keine Sorgen das kommt schon noch.“ „Aber . . .“ begann ich. „Du brauchst dir echt keinen Kopf zerbrechen deswegen, geh einfach zurück in dein Zimmer o.k.?“ Er wollte doch nur mit Rufus alleine sein! dachte ich verärgert. „Komm schon hau ab!“ sagte Rufus. „Ja, ja, ja ihr wollt doch nur alleine sein“ sagte ich und ging zurück zu meinem Zimmer. Als ich in mein Zimmer trat sah ich dass James auf meinem Bett saß. „Oh, hi James!“ begrüßte ich ihn. „Na dein Bauch ist ja schon dicker geworden seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen hab.“ „Ja“ sagte ich und legte eine Hand auf den dicken Bauch. „Das Baby muss ja bald kommen“ sagte er und legte auch eine Hand auf meinen Bauch. „Oh ja“ sagte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. „Oh nein es geht los“ sagte ich ängstlich als die erste Wehe begann. „Schnell hol Roran.“ „Ja halt durch ich beeile mich!“ Er verschwand aus meinem Zimmer. Es tat total weh als sich die Gebärmutter immer wieder zusammenzog. Ich konnte den Schmerz gar nicht richtig beschreiben aber es war der schlimmste den ich je erlebt hatte. Ich legte mich hin und versuchte ruhig zu atmen. Immer wieder bekam ich Schweißausbrüche. Ich konnte nichts anderes als den Schmerz fühlen.  Es gab einfach nur noch den Schmerz. Mir wurde schummerig und ich verfiel in Bewusstlosigkeit.

Ich wachte auf. Das erste was mir auffiel war, das mein Bauch nicht mehr dick war. Das hieß mein Baby war zur Welt gekommen. Das zweite war das ich saubere Kleidung an hatte. Ein Baumwoll Oberteil und eine Hose die auch aus Baumwolle bestand. Ich setzte mich auf und gähnte ausgiebig. Am ende meines Bettes saß Roran der mein Baby in den Armen hielt. James und Rufus standen neben ihm. Auf allen vieren kroch ich zu Roran herüber. „Oh du bist ja wach“ sagte er. „Kann ich mein Baby stillen?“ fragte ich. „Es muss doch bestimmt durstig sein.“ „Hier“ er gab mir mein Baby in die Arme. Ich nahm es vorsichtig entgegen und betrachtete es erst einmal. Auf dem Kopf hatte es ein paar einzelne Haare. Es war in weiche Handtücher eingewickelt. Und es hatte goldene Augen. Da fiel mir etwas ein. Roran´s Augen konnten die Farbe verändern. Konnten es dann auch die Augen meines Babys? Als wenn Roran die Frage gehört hätte antwortete er: „Sie können zwar nicht die Farbe verändern aber dafür haben sie eine außergewöhnliche Farbe.“ „Ich brauch noch einen Namen“ sagte ich. „Ach ist es eigentlich ein Mädchen oder ein Junge?“ „Ein Mädchen“ sagte James und lächelte mich an. Plötzlich fiel mir ein schöner Name für sie ein. Junah! „Na meine kleine Junah!“ sagte ich und lächelte sie an. Verträumt strich ich ihr über die Wange. Ich machte mein Hemd ein wenig hoch und stillte Junah. Sie fand sofort die Brustwarze und fing an hungrig zu trinken. Erst jetzt bemerkte ich dass meine Brüste von der Milch die sich darin befand viel praller als sonst waren. Roran, Rufus und James sahen mir gespannt zu wie ich das erste Mal Junah stillte. „Jetzt glotzt nicht so“ sagte ich. Sie hörten auf mich und sahen zur Wand. Als Junah mit dem Trinken fertig war machte ich mein Oberteil wieder runter. „Ihr könnt wieder gucken“ sagte ich. Sie drehten sich wieder um und Roran sagte: „Gib sie mir wieder her!“ „Nein, das werde ich nicht tun!“ verteidigte ich mein Baby und drückte Junah eng an mich. „Was glaubst du wohl wollte ich mit dem Baby, und jetzt gib es her!“ „Sie hat einen Namen falls du es vergessen hast!“ machte ich ihn an. „Gib mir Junah!“ sagte er. „Nein!“ sagte ich und presste sie noch enger an mich. „Rufus hilf mir!“ sagte Roran. Rufus stellte sich hinter mich und hielt mich fest. ich wollte mich wehren schaffte es aber nicht. Roran versuchte mir Junah wegzunehmen, doch ich gab sie nicht her. Als Roran ihren Körper zu fassen bekam und sie mir wegnehmen wollte ließ ich sie los da ich ihr nicht weh tun wollte. „Tu ihr nichts“ sagte ich. „Ich werde Junah nichts tun“ sagte Roran. Rufus hielt mich immer noch fest. „Du kannst sie los lassen“ sagte Roran und daraufhin ließ er mich los. „Also ich erzähle dir jetzt was“ sagte Roran und fuhr fort: „Also das mit deinen Freunden war eine Illusion. Ich habe es extra gemacht. Ich wollte dass du mit mir schläfst. Naja den Sex wollte ich eigentlich gar nicht. Ich wollte das Baby. Denn das ist der optimale Köder für die Kette.“ Ich war fassungslos. Das mit meinen Freunden war nur eine Illusion? Wie konnte er nur. Ich war stinksauer auf ihn. Durch das Baby will er die Kette kriegen. „Das heißt, oder eher gesagt ich frage dich: entweder du gibst mir die kette und du kriegst dein Baby zurück oder du behältst die Kette und ich töte Junah.“ ich starrte ihn fassungslos und wütend an. „Okay du kriegst die kette“ sagte ich mit zusammengepressten Lippen. „Okay gib mir erst die Kette und du kriegst dein Baby zurück. Aber gib mir erst die Kette.“ Konnte ich ihm vertrauen? ich wusste es nicht. Was ist wenn ich ihm die Kette gebe er aber Junah trotzdem tötet? „Du kannst mir vertrauen ehrlich. Aber gib mir die Kette!“ Ich war hin- und hergerissen. Ich wusste nicht was ich machen sollte.  Ich musste auf die Kette aufpassen. Es war meine Aufgabe. Aber das Baby . . . Es war zwar von Roran aber trotzdem es war meins. Ich konnte es einfach nicht bei ihm zurücklassen. Und außerdem . . . Ach warum denkst du überhaupt noch nach. Es ist doch eindeutig. Das Baby war viel wichtiger! Für mich zumindest. „Okay du kriegst die Kette!“ sagte ich entschlossen. Ich ging zum Schrank öffnete die Schublade schob das lose Brett zur Seite und holte die Kette heraus. Der Bronzefarbene Anhänger funkelte geheimnisvoll im Licht. „Hier da hast du sie“ sagte ich und hielt sie ihm entgegen. „Ja endlich“ flüsterte er und gab mir das Baby. Er nahm mir die Kette aus der Hand. Erleichtert strich ich Junah über den Kopf. James stand die ganze Zeit still in einer Ecke. Doch jetzt kam er zu mir und sagte zu Roran und Rufus: „Ihr geht jetzt besser!“ Wortlos verließen sie mein Zimmer.

 

Aus der Sicht von Roran und Rufus:

Als sie im Zimmer waren legte Roran die Kette in eine Schublade seines Nachtschrankes. Er schubste Rufus auf sein Bett und setzte sich mit gespreizten Beinen auf ihn und sagte: „Endlich hab ich die Kette der Macht!“ „Ja das müssen wir feiern!“ sagte Rufus und grinste Roran an. „Und wie?“ fragte Roran. „Na wie wohl. Mit dem was ich mir schon so lange gewünscht hab.“ „Ah so ist das also“ sagte Roran grinsend. „Ich hab aber nichts dagegen.“ Rufus zog Roran auf sich. Dann taten sie das was sich Rufus schon so lange gewünscht hatte.

Aus der Sicht von Franziskas Freunden:

„Wir nicht mehr lange brauchen“ sagte Toni. „Wir in ungefähr ein Tag da sein!“ „Das ist doch gut“ sagte Jack. „Ich bin dafür dass wir noch ein bisschen gehen und dann schlafen“ sagte Santran. „Ja find ich auch“ stimmte ihm Jerom zu. Nachdem sie noch ein wenig gegangen waren schlugen sie ihr Nachtlager auf. „Komm wir suchen Feuerholz“ sagte Lilli. „Können wir nicht hier bleiben? Also Santran und ich“ fragte Jerom. „Ja aber dann dauert es bestimmt länger. Aber das stört euch doch bestimmt nicht, oder?“ fragte Jack. „Ne“ sagte Santran. Lilli und Jack verschwanden im Wald. „Gut jetzt sind wir allein“ sagte Jerom und legte seine Arme um die Hüfte von Santran. „Nein. Frida und Toni sind doch noch hier“ erwiderte Santran. „Ach aber die stören doch nicht.“ „Wenn du meinst.“ Die beiden grinsten sich an. „Komm Frida, wir die beiden jetzt nicht stören sollen, die beiden äh naja . . .“ „Die beiden was?“ fragte sie. „Das man doch sehen kann.“ „Oh, ja stimmt.“ Die beiden Fachso´s fingen an zu kichern. „Beachte die beiden einfach nicht“ sagte Jerom und schmiegte sich eng an Santran. „Du  bist so süß“ sagte Santran und gab seinem Freund einen Kuss auf die Wange. „Komm verwöhn mich“ sagte Jerom und die beiden ließen sich auf die Wiese sinken. „Mit dem größten Vergnügen“ sagte Santran und küsste Jeroms Hals. Santrans Hand streichelte Jeroms Bauch und gleitete weiter runter doch bevor seine Hand dort angekommen war wo er wollte ließ sie ein Schrei inne halten. „Was war das?“ fragte Santran und zog seine Hand zurück. „Das hörte sich nach Lilli an, finde ich“ sagte Jerom und stand auf. „Komm wir gehen nachsehen.“ Die beiden gingen in den Wald. „Jerom, Santran kommt!“ hörten sie Jack rufen. Sie rannten in die Richtung aus der Jack gerufen hatte. Lilli lag mit schmerzerfülltem Gesicht auf dem Boden. „Was ist passiert?“ fragte Jerom besorgt. „Sie ist gestürzt und – sieh es dir selbst an!“ sagte Jack. Jerom kniete sich neben Lilli und half ihr sich aufzusetzen. „Was ist denn mit deinem Arm?“ fragte er und nahm ihn in die Hände. Eine lange tiefe Schnittwunde zog sich vom Ellenbogen zum Handgelenk. Der ganze Arm war Blutverschmiert. „Wie – wie ist das passiert?“ fragte er und sah gleichdarauf die Antwort. Aus dem Waldboden ragte ein großer spitzer Stein. „Ich trage dich zurück“ sagte Jerom und schob seine Hände unter ihre Kniekehlen und Nacken. Schweigend gingen sie zurück. Jerom legte sie auf ihr Fell. „Das müssten wir eigentlich verarzten aber wir haben hier nichts. Die Wunde sieht echt schlimm aus!“ Jerom zog sein Hemd aus und riss es in Stoffstreifen. Damit verband er Lillis Wunde. „So mehr können wir nicht machen“ sagte er als er fertig war. „Jetzt kann ich mich auch um sie kümmern“ sagte Jack und setzte sich neben sie. Santran machte in der Zwischenzeit das Feuer an. Nach einer Weile brannte es. Sie legten sich auf ihre Felle und versuchten einzuschlafen.

Aus der normalen Ich - Form:

Von dem Gebrülle von Junah wurde ich geweckt. Müde setzte ich mich auf und nahm sie auf den Arm. Was hat sie bloß? fragte ich mich. Vielleicht hat sie auch nur Durst. Ich stillte Junah und danach war sie ruhig. Draußen hörte ich aufgeregte Stimmen. Ich war neugierig und ging aus der Burg. Junah ließ ich auf dem Bett liegen. Dort sah ich wie zwei Männer einen Mann stützten der schwer verletzt war. Er war Rußverschmiert und sein rechtes Bein war komisch verdreht. Er hatte keine offene Wunde aber wie es aussah war sein Bein gebrochen. Als James zu dem Mann gestürzt kam vermutete ich wer der Mann war. Jackson James Vater. „Was ist passiert?“ fragte James aufgebracht. „Es gab einen Unfall in der Goldmine“ antwortete einer der Männer die Jackson stützten. Er war um die 50 Jahre und er hatte einen Stoppelbart. Jackson hing bewusstlos in den Armen der Männer. „Wo sollen wir ihn hinbringen?“ fragte ein Mann. „Keine Ahnung“ sagte James und sah sich hilfesuchend um. „James!“ Ich ging zu ihm. „Soll ich Roran holen?“ „Oh, du bist ja auch hier“ sagte er. „Ähm ja das wäre nett.“ „Okay.“ Ich beeilte mich zu Roran zu kommen. Ich klopfte an seine Tür. Sofort öffnete er. „Was ist los?“ fragte er. „Ähm, also Jackson James Vater ist verletzt. Er hatte einen Unfall in der Goldmine. Schnell komm du musst uns helfen“ sagte ich aufgebracht. „Noch mal ganz langsam. Also was ist los?“ „James Vater ist verletzt“ sagte ich jetzt ruhiger. „Und was soll ich da machen?“ fragte er gleichgültig. „Ihm helfen! Was denn sonst!“ „Was hab ich damit zu tun? Nichts, also. Du kannst wieder gehen!“ Er wollte die Tür zu machen aber ich hinderte ihn daran in dem ich sein Handgelenk festhielt. „Roran das ist einer deiner Bürger. Er ist stark verletzt. Du bist für sie verantwortlich! Wie könnten sie sich denn in so einer Situation ohne dich helfen?“ sagte ich eindringlich. „Das weiß ich auch nicht. Aber okay, ich helfe ihm!“ „Danke“ sagte ich und fiel ihm um den Hals. „Franziska“ sagte er und befreite sich von mir. Das war mir voll peinlich! Zusammen gingen wir nach draußen. Als James uns sah kam er sofort zu uns. „Roran sie müssen meinem Vater helfen, Bitte!“ sagte er. Seine Stimme klang nach Verzweiflung. „und was soll ich bitteschön machen?“ fragte Roran gelangweilt. „Na dass was sie machen würden wenn jemand verletzt ist!“ James war total verzweifelt. „Okay“ Roran gab nach. „Legt ihn irgendwo hin.“ Die zwei Männer legten Jackson auf einen Heuballen. Roran trat zu dem verletzten Mann. Er legte seine Hände auf den Körper des Mannes und sagte etwas in einer fremden Sprache die ich nicht kannte. Das dauerte ein paar  Minuten. Gespannt stand ich da. Dann, als er fertig war fing der Körper von Jackson an grünlich zu leuchten. Als es wieder erlosch sah er wieder ganz gesund aus. Der ganze Ruß war verschwunden seine Haut war makellos und sein Bein war wieder gerade. Roran ging ohne etwas zu sagen zurück in die Burg. Als James zu seinem Vater trat öffnete der die Augen. „Was ist passiert?“ fragte Jackson etwas verwirrt. „Du hattest einen Unfall in der Goldmine. Aber Roran hat dich geheilt. Du bist wieder ganz gesund.“ „Das verdanke ich ihm. Aber komm her mein Junge. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“ Jackson setzte sich auf und nahm seinen Sohn in den Arm. Ich schätzte Jackson auf ende 40. Er hatte braun-blonde mittellange Haare. Sie lösten sich voneinander und James fragte mich ob ich noch ein wenig bei ihnen bleiben wollte. Ich aber lehnte dankend ab. Ich musste zu Junah. Sie war ja schon eine Weile alleine. Ich ging zurück in die Burg. Auf dem Flur begegnete ich Roran und Rufus. „Franziska“ sagte Roran. „Nur das du es weißt, Rufus und ich wir sind jetzt ungefähr für eine Woche weg.  Nur

dass du bescheid weißt. Aber stell bloß nichts an.“ „Ah, Okay“ sagte ich. „Was macht ihr denn?“ „Ach das brauchst du nicht zu wissen.“ Die beiden verließen die Burg. Ich ging in mein Zimmer. Ich wollte Junah auf den Arm nehmen, doch sie war nicht mehr da. Mein Herz blieb stehen. Wo war sie? Hatte Roran sie mir weggenommen? Das durfte er gar nicht! Ich ging zum Zimmer von Roran. Zu meiner Verwunderung war es nicht abgeschlossenen. Ich trat ins Zimmer und sah mich nach Junah um. Da lag sie! Auf dem Bett von Roran. Ich rannte zu ihr und nahm sie erleichtert auf den Arm. Zusammen mit ihr ging ich zurück in mein Zimmer.

Aus der Sicht von Franziskas Freunden:

Sie sahen noch wie Roran und Rufus auf dem Drachen davonflog.  Auf dem Vorplatz sahen sie einen Jungen und einen Mann. Sie gingen zu ihnen und wollten was sagen doch der Junge kam ihnen zuvor. „Ihr seid bestimmt Franziskas Freunde hab ich recht? Sie hat mir von euch erzählt. Also Franziska und ich wir sind nämlich befreundet.“ „Wie, wie wa- wa- was?“ fragte Santran sehr verwirrt. „Jetzt noch mal langsam!“ „Also“ sagte James. „Jetzt stelle ich mich erst mal vor. Hi ich bin James und das ist mein Vater Jackson. Und ich bin mit Franziska befreundet. Und sie hat mir von allem erzählt.“ „War das grade Roran der da weggeflogen ist?“ fragte Jack. „Ja, und sein Cousin“ sagte Jackson. „Aha“ sagte Jerom. Die Truppe musste wohl erst mal alles verdauen was James gesagt hatte. Hoffentlich geht es Franziska gut, dachte Lilli. „Wartet mal. ich weiß glaub ich wer von euch wer ist. Also du bist Santran, du Jerom, du Jack, du Lilli und du Toni, hab ich recht?“ „Ja“ sagte Toni. „Wir aber zu Franziska wollen, du dass nicht verstehen? Wir sie gaaaanz lange nicht mehr gesehen!“ „Oh ja klar!“ sagte James und führte sie in die Burg. „sie ist mit ihrem Baby auf ihrem Zimmer“ sagte er auf dem Weg. „Mit ihrem Baby?!“ fragte Jack erschrocken. „Was für ein Baby denn?“ „Das kann euch Franziska gleich viel besser erklären“ sagte James ausweichend. Er klopfte an ihre Tür.

Aus der normalen Ich-Form:

Es klopfte dumpf an der Tür. „Wer ist da?“ fragte ich. Eigentlich konnte es nur James sein. „Hier ist James!“ kam es zurück. „Ja komm rein!“ Er trat ein und . . . ich traute meinen Augen nicht was ich sah. Meine ganzen Freunde waren da. Es fühlte sich so an als würde ein ganzes Feuerwerk in mir explodieren. „Ich glaub es nicht“ brachte ich hervor. Ich war völlig überrumpelt. Ich konnte es einfach nicht fassen. Ich hatte meine ganzen Freunde zurück. Echt, unglaublich! So glücklich und erleichtert war ich bisher noch nie. Ich konnte meine Freude gar nicht fassen. Ich legte Junah beiseite und umarmte erst Lilli. Ich wollte sie gar nicht mehr loslassen aber ich musste ja noch meine ganzen anderen Freunde begrüßen. Jetzt merkte ich erst wirklich wie ich sie alle liebte. Freundschaftlich natürlich. Gleich darauf begrüßte ich Jack. Mein lieber süßer Jack. Ich hoffte er würde mir verzeihen. Ich liebte ihn über alles. Er war mein ein und alles. Er wird es immer bleiben egal was passieren würde. „Verzeihst du mir wegen Jerom?“ schoss es aus mir heraus. „Ja klar!“ sagte er und gab mir einen fetten Schmatzer auf die Wange. „Ich bin so glücklich!“ sagte ich erleichtert. Endlich hatte ich meine Freunde wieder. Als nächstes umarmte ich Santran und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich bin so froh dich gefunden zu haben!“ sagte er erleichtert. Bevor ich mich wieder von Santran gelöst hatte nahm mich Jerom in den Arm. „Ich hab mir so Sorgen um dich gemacht!“sagte er. Ich grinste ihn glücklich an. Jetzt war noch Toni übrig. „Na du süßer“ sagte ich und nahm ihn auf die Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich dich auch sooooo vermisst haben“ sagte er. „Und du wissen was? Ich meine Schwester Frida gefunden haben“ sagte er überglücklich. Hinter dem Bein von Santran kam Frida zögernd hervor. „Hallo“ sagte sie mit einer schüchternen piepsigen Stimme. Sie sah mit großen Augen zu mir herauf. „Hallo Frida“ begrüßte ich sie nett. Jack räusperte sich und fragte mich was das für ein Baby sei das da auf dem Bett lag. „Also um deine Frage zu beantworten muss ich von ganz vorne anfangen zu erzählen.“ „Na dann leg mal los!“ sagte Jack. „Also es fing damit an als ich weggerannt bin. Roran war auch im Wald und hat mich auf seinem Drachen mitgenommen. Als wir dann da waren habe ich auch James kennengelernt. Naja eine Weile späte war ich in meinem Zimmer und habe jemanden schreien hören. Ich bin auf den Flur gelaufen und hab zu Roran gesagt das ich alles machen würde das ihr freigelassen werdet. Er meinte ich soll mit ihm schlafen dann lässt er euch frei. Naja dann habe ich natürlich mit ihm geschlafen. Und danach wurdet ihr natürlich freigelassen. Und dann war ich natürlich von ihm Schwanger woran ich nicht gedacht habe ich Dummkopf. Und das Baby kam wegen so einem komischen Trank den ich getrunken hatte schon in drei Tagen. Und . . . ja so war es!“ „Und wie heißt das Baby?“ fragte Lili. „Junah“ sagte ich und lächelte. Das lächeln verging mir als ich Lillis verbundenen Arm sah. „Was ist denn mit deinem Arm passiert?“ fragte ich besorgt. „Oh ja, ich bin hingefallen und dabei habe ich mir eine Schnittwunde zugefügt. Von so ‘nem Scheiß Stein.“ „Ist es sehr schlimm?“ fragte ich besorgt. „Naja es sieht schon schlimm aus“ sagte Jerom. Ganz plötzlich, sodass mir schwindelig wurde musste ich wieder an Sulfur denken. Ich war verwirrt und fragte mich warum ich so plötzlich an ihn denken musste. Schmerz. Angst. Verwirrung. Ohne das ich es kontrollieren konnte sah ich vor meinem inneren Auge die Szene als Sulfur getötet wurde. Die Axt sauste herunter. Der Kopf fällt dumpf zu Boden. Die Augen blicken starr vor entsetzen in deine Augen. Du hast den größten Schock deines Lebens. Es . . . Ich schüttelte die Szene weg und fragte:“Kann man da nichts machen?“ „Ne leider nicht“ antwortete Jerom. Doch da kam mir eine Idee. Eine sehr gute. Vielleicht konnte die Kette Lillis Arm heilen. „Ich habe eine Idee gekriegt!“ sagte ich. „Was denn für eine?“ fragte Lilli neugierig. „Vielleicht kann dich die Kette heilen, aber die ist bei Roran.“ „Warum ist die denn bei Roran?“ fragte Santran entgeistert. Er starrte mich fassungslos an. „Ach ja das hab ich vergessen zu erzählen: Nachdem ich Junah bekommen hatte, hat mir Roran das Baby weggenommen und mich damit erpresst. Entweder er gab mir das Baby und ich musste ihm die Kette geben oder ich würde  die Kette behalten und Junah würde er töten. Und da habe ich ihm natürlich die Kette gegeben. oder was hättet ihr in so einer Situation getan?“ Stille. Keiner sagte etwas. „Nun sagt doch was“ forderte ich sie auf. Sie sollten selbst mal sagen was sie in so einer Situation getan hätten. „Ich hätte auch so gehandelt“ gab Lilli von sich. Ich hörte an ihrer Stimme dass sie ehrlich war. Ich war beruhigt das sie das sagte. „Aber wo ist jetzt die Kette?“ fragte Jack. „Entweder hat sie Roran mitgenommen oder er hat sie in seinem Zimmer gelassen“ sagte ich. „Roran hat mir gesagt das er für eine Woche weg ist. – Mit seinem Cousin“ verbesserte ich mich. „Ah okay“ sagte Jerom. „Sehen wir dann in seinem Zimmer nach ob er sie da hat?“ „Ja komm das machen wir jetzt!“ sagte ich entschlossen. „Aber gibt’s sonst noch etwas neues außer das mit Lilli und Frida?“ „Ne eigentlich nicht“ sagte Jack ausweichend. Er wollte das mit Jerom und Santran nicht erwähnen. „Doch!“ sagte Jerom grinsend und stupste Santran an. „Was denn?“ fragte ich neugierig. „Naja“ sagte Jerom und wurde etwas rot im Gesicht. „Also ich und Santran wir, naja wie soll ich es sagen . . .?“ „Ach da brauch man nicht so viel zu sagen“ sagte Santran und küsste Jerom leidenschaftlich. Jerom erwiderte den Kuss mit einem sanften Biss in Santrans Lippe. Meine Kinnlade kippte herunter so fassungslos war ich. Jerom und Santran sind schwul? -Zusammen? Erst war Jerom mit mir zusammen und jetzt mit Santran? Ich konnte es nicht glauben. Ich verspürte keine Eifersucht oder so was. Aber . . . echt ich konnte es nicht glauben. Ich fand die beiden eigentlich ganz süß. Sie gaben ein süßes Paar ab. „Ich glaub es nicht. Noch ein schwules Paar mehr!“ gab ich von mir. „Wieso noch ein schwules Paar mehr?“ fragte Jerom verwirrt. „Na weil Roran und sein Cousin Rufus auch zusammen sind.“ „Oh, ach so!“ sagten Jerom und Santran gleichzeitig. „Ich hab zwar nichts dagegen das ihr zwei zusammen seid, aber ich muss mich erst mal dran gewöhnen.“ „Aber lasst uns jetzt erst mal gucken ob die Kette in Rorans Zimmer ist“ sagte Jack und öffnete die Tür. „Wo ist eigentlich James hin?“ fragte Lilli. „Ach der ist bestimmt wieder gegangen“ antwortete ich. Wir verließen mein Zimmer und gingen zu Rorans. Die Tür war verschlossen. Wie ich vermutet hatte. „Und was machen wir jetzt?“ fragte ich. „Warte lass mich mal!“ sagte Jerom und rannte mit der Schulter gegen die Tür. Nach ein paar Versuchen sprang die Tür auf. „Oh, gut gemacht!“ lobte ich ihn und betrat das Zimmer. Wir fingen an in seinem Zimmer zu suchen. Doch vergeblich wir fanden die Kette nicht. Mit der letzten Hoffnung trat ich neben sein  Bett und öffnete die Schubladen seines Nachtschrankes. Da! Da lag sie in einer Schublade auf einem schwarz-silbernen Samt Tuch. Ich war total erleichtert. „Ich habe sie gefunden!“ teilte ich den anderen mit und nahm die Kette von dem Samt Tuch. Sie funkelte geheimnisvoll im Licht. Wenn man die kette länger betrachtete wirkte sie mit ihrer Schönheit hypnotisierend. Wie ein funkelnde glitzernde Perle im schwarzen Ozean. „Hier leg sie auf deine Wunde!“ forderte ich Lilli auf. Lilli nahm die Kette und legte sie auf ihre verbundene Wunde. Alle hielten den Atem an gespannt auf das was passieren würde. Nichts. Es passierte nichts. „Vielleicht musst du den Verband ab machen und die Kette auf die haut legen“ schlug ich vor. Ich wusste nicht ob es klappte aber versuchen konnten wir es. „Ja versuchen können wir es“ sagte Lilli und nahm die Stoffstreifen ab. „Warum hast du oben eigentlich nichts an?“ fragte ich Jerom. Das hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragt. Echt komisch! Wollte er etwa Santran zeigen was für tolle Muskeln er hatte? Ich lächelte in mich hinein. „Weil ich mit meinem Hemd Lillis Wunde verbunden habe“ antwortete er. Also wollte er Santran wohl doch nicht beeindrucken. Ich hätte es süß gefunden. Als Lilli die Stoffstreifen fertig abgewickelt hatte erschrak ich vor der Wunde.  Eine lange Schnittwunde die sich vom Handgelenk bis zum Ellenbogen hinzog war Blutverkrustet und gelber Eiter sickerte heraus. „Iiee, das sieht ja echt schlimm aus“ stieß ich hervor. Lili legte die Kette auf die Wunde. Grüne pochende Schlieren kamen aus der Wunde und umgaben den Arm. Die Schlieren wurden immer blasser und blasser und verschwanden dann. Die Wunde war verschwunden. Nichts. Noch nicht mal eine Narbe.  Ich hatte alles staunend verfolgt. „Wie – wie kann das sein?“ fragte Lilli fassungslos. „Es ist die Kette der Macht. Sie hat viele verborgene Fähigkeiten und Kräfte“ sagte Santran angeberisch. „Wollen wir jetzt einfach so mit der Kette abhauen?“ fragte Jack. „Naja wenn wir nicht weiter nach denken würden dann würden wir es machen. Aber wenn wir klug sind dann würden wir es anders machen. Ich habe nämlich eine gute Idee gekriegt“ sagte Santran. „Und was für eine?“ fragte Jerom interessiert. Och man! Jerom hatte mir genau diese Worte aus den Gedanken genommen. Genau das wollte ich aussprechen. Naja egal! „Also ich hatte gedacht das z.B. Jerom und ich zum Reich er Elfen gehen und dort eine Kopie von der Kette machen. Das geht nämlich nur da. Das dauert ungefähr 5 Tage. Also hin und zurück. Was haltet ihr von der Idee?“ „Die ist nicht schlecht“ sagte Jerom anerkennend. „Aber dann müsst ihr heute schon los. Denn Roran und Rufus kommen in sieben Tagen wieder“ sagte ich. „Ja das passt doch dann von der Zeit. Ich würd sagen das machen wir“ sagte Jerom und legte einen Arm um Santran. „Ich würd sagen dann gehen wir jetzt los, oder?“ „Ja, okay!“ sagte Santran und nahm die Kette. „Okay Tschüss!“ sagte Jerom und zog die beiden Wörter in die Länge. „Wartet!“ sagte ich und umarmte die beiden. Lilli und Jack umarmten die beiden auch. „Okay jetzt könnt ihr gehen“ sagte Jack der die beiden als letztes umarmte. „Okay Tschüss!“ verabschiedete sich Santran und sie verließen die Burg. „Ich hoffe den beiden passiert nichts!“ sagte Lilli etwas besorgt. „Ach bestimmt nicht“ sagte Jack. Ich setzte mich auf mein Bett und stillte Junah. Als ich damit fertig war legte ich sie behutsam aufs Bett. Kurze zeit später schlief Junah friedlich ein. Es klopfte an der Tür. „Herein!“ sagte ich. Ein Diener betrat das Zimmer. „Als ich das Frühstück bringen wollte warst du nicht da. Deshalb habe ich das jetzt auch mitgebracht“ sagte der Diener. „Ja das ist gut“ sagte ich und nahm ihm die beiden Tabletts ab. Der Diener verließ wieder das Zimmer. „Wollt ihr euch das Mittagessen teilen und ich esse das Frühstück?“ fragte ich. „Wenn das für dich in Ordnung ist, dann ja“ sagte Lilli. „Ja klar!“ Wir fingen an zu Essen. Ich hatte wie immer eine Brotscheibe mit Marmelade darauf. Und einen heißen Tee. Als wir aufgegessen hatten stellten wir die Tabletts vor die Tür.

 

 

11.Kapitel

 

Aus der Sicht von Santran und Jerom:

Drei Tage waren vergangen und sie waren im Reich der Elfen angekommen. Sie durchschritten grad das Tor von Melsana. Es bestand aus zwei sich zuneigenden Bäumen die oben zusammengewachsen waren. Fast alles was sie sahen bestand aus Holz. Hinter dem Tor lagen viele verstreute Hütten. Sie waren rund mit einem flachen Dach. Die Hütte von dem sogenannten >Häuptling< sah wie alle anderen aus, nur das sie etwas größer war. Sie gingen zu der Hütte des Häuptlings und klopften an. Sofort öffnete ein junger gutaussehender Elf. Er hatte schwarzes Schulterlanges glänzendes Haar. Seine Himmelblauen Augen in denen man versinken könnte sahen die beiden Männer interessiert an. „Seid gegrüßt!“ begrüßte ihn nett der Elf. „Wer seid ihr?“ „Wir sind Santran und Jerom“ sagte Jerom. „Ich bin Seremir der Elfenhäuptling“ stellte er sich vor. „Dürfen wir hereinkommen?“ fragte Santran. „Aber klar!“ sagte Seremir und trat zur Seite sodass sie eintreten konnten. „Nehmt platz“ sagte der Elf und deutete auf eine Holzbank die mit Fell ausgestattet war. Jerom und Santran setzten sich. Seremir nahm gegenüber von ihnen Platz. Neben ihnen an der Wand lag ein kleiner Steinofen der zurzeit benutzt wurde. Das Feuer war jedoch stark genug um die Hütte warm zu halten. „Was führt euch zu mir?“ fragte Seremir. „Also ihr kennt doch sicherlich Roran, hab ich recht?“ fragte Santran. „Ja, ich habe öfters von ihm gehört. Aber ich habe ihn noch nie gesehen.“„Also wir bräuchten eine Kopie von der Kette der Macht!“ sagte Santran. „Ja, aber das ginge nur, wenn ihr sie dabei habt.“ Die Elfenaugen musterten sie intensiv. „Das haben wir“ sagte Jerom. „Wirklich? Ich habe sie noch gesehen. Holt sie mal raus!“ forderte Seremir sie auf. Santran holte sie raus und gab sie dem Elf. Er nahm sie entgegen und sah sie ehrfurchtsvoll an. Ein paar Minuten verstrichen in denen keiner etwas sagte. Doch dann unterbrach der Elf die Stille. „Sie ist wahrhaftig wunderschön!“ „Könnt ihr die Kopie machen?“ fragte Santran etwas ungeduldig. „Ja. Aber euch ist klar das wir nur das Aussehen der Kette gleich machen können. Die Mächte aber nicht. Wir können keine Kräfte und Mächte Kopieren die wir noch nicht rausgefunden haben. Wir könnten auch keine Kopieren die wir schon wüssten. Man kann sie einfach nicht noch einmal erschaffen“ sagte Seremir ruhig. Der ist ja sehr weise, dachte Jerom belustigt. „Wozu braucht ihr eigentlich die Kopie?“ fragte Seremir. „Wir wollen Roran damit austricksen. Wenn wir mit der Kette und der Kopie davon wieder zurückkommen sagen wir zu ihm dass die Kette die er hatte die falsche – die Kopie – ist, und dass die, die wirklich die echte ist die Kopie ist. Somit nimmt er dann die Kopie und denkt er hätte die richtige. Und dann hauen wir mit der originalen ab und verstecken sie im Gebirge von Vanim“ sagte Santran. „Ach so das heißt ihr müsst eigentlich die Kette im Gebirge von Vanim verstecken, oder was?“ „Ja genau. Das haben wir Zentauren als Aufgabe vom König bekommen.“ „Bist nu du – ähm Entschuldigung! Darf ich euch duzen?“ fragte er. „Ja.“ „Santran bist nur du ein Zentaur? Oder Jerom bist du auch einer?“ fragte Seremir. „ne nur ich und – äh ja nur ich“ sagte Santran und biss sich auf die Lippe. Er hätte fast Sulfur erwähnt. Und das wollte er nicht. Er wollte nicht mehr an seinen getöteten Bruder denken. An seinen geliebten Bruder. Er musste ihn vergessen. „Und wer?“ fragte der Elf. „Nichts und wer, nur ich.“ „Aha“ sagte Seremir. „Es geht mich wohl nichts an.“ „Wie lange dauert es eigentlich die Kopie zu machen?“ fragte Jerom um vom Thema abzulenken. „Ach, nicht so lange. Höchstens eine Stunde“ antwortete Seremir. „Können wir es dann jetzt machen?“ fragte Santran ungeduldig. Er wollte keine Zeit verlieren. „Ja okay. Aber könnt ihr raus gehen? Denn ich brauch dafür ganz viel Ruhe!“ „Ja okay dann warten wir draußen“ sagte Jerom. Die beiden gingen nach draußen und setzten sich auf eine Bank. „Und was sollen wir solange machen?“ fragte Santran. „Na was wohl“ sagte Jerom und legte Santrans Hände an seine Hüfte. „Du kannst echt nicht ohne, was?“ fragte Santran. „Na hör mal wir haben seit drei Tagen nicht mehr rumgeknutscht, dann können wir es jetzt doch wohl wieder machen!“ sagte Jerom und sah seinen Freund mit seinem Welpen blick an. „Jerom, ich kann bei diesem Blick einfach nicht wiederstehen. Weißt du das eigentlich?“ „Das ist doch ganz gut!“ sagte Jerom verführerisch und grinste Santran frech an. Santran konnte nicht mehr wiederstehen. Er zog sich Jerom ganz eng an sich und küsste ihn. Sie küssten sich lange und wild. Zwischen ihnen hätte noch nicht mal ein Grashalm gepasst, so eng hielten sie sich umschlungen. Ich kann einfach nicht mehr aufhören, dachte Jerom. Und Santran dachte genau dasselbe. „Ich – ich bin fertig!“ unterbrach sie Seremir. Sie lösten sich sofort voneinander. „Schon?“ fragte Santran. „Ja, schon!“ sagte der Elf und musterte sie mit einem Grinsen. „Aber es ist doch keine Stunde um?“ fragte Jerom. „Ne nicht ganz.“ „Äh aber- ach egal!“ Jerom war verwirrt. Wie konnte denn so schnell die Zeit vergangen sein? Ach das spielte doch jetzt keine Rolle. „Hier! Hier habt ihr die beiden Ketten.“ Er gab ihnen die Ketten. „Und welche ist jetzt welche?“ fragte Santran. „Oh, das hab ich jetzt vergessen. Tut mir leid. Die sind auch echt nicht zu unterscheiden“ gab er von sich. „Ähm, das müssen wir jetzt aber wissen“ sagte Jerom. „Ach das können wir doch ganz einfach testen“ sagte Santran. „Wie denn?“ fragte Seremir. „Jerom, kannst du dich mal schneiden?“ fragte ihn Santran. „Ähm, ja aber wie?“ „Keine Ahnung, irgendwie!“ Jerom suchte nach einem scharfen Gegenstand. Er hob einen scharfkantigen Stein von Boden hoch und schnitt sich ein bisschen in den Arm. Dann nahm er die erste Kette und legte sie auf die Blutende Wunde. Nichts passierte. Somit war die Frage gelöst. „Okay dann trage ich die Kopie und du die originale“ sagte Jerom. „Okay“ sagte Santran. „Kann ich noch mal kurz die Kette von dir?“ fragte Jerom. „Wozu?“ fragte Santran. „Na ich will mich kurz heilen!“ er nahm Santran die Kette ab und legte sie auf die Wunde. Sein Arm strahlte grünlich und kurz darauf erlosch es. Die Wunde war verschwunden. „Hier, da hast du sie wieder.“ Jerom gab Santran die Kette zurück. „So dann machen wir uns mal wieder auf den Rückweg“ sagte Santran. „Tschüss und danke für eure Hilfe“ sagte Jerom zu Seremir. „Ja, bitte und Tschüss!“ verabschiedete sich der Elf. Die beiden traten den Rückweg an. Innerhalb von zwei Tagen waren sie wieder da.

Aus der normalen Ich-Form:

Ich hatte das Gefühl das Jerom und Santran heute noch kommen würden. Und so warteten wir draußen auf sie. „Da kommen sie!“ rief Lilli und sprang auf. Santran und Jerom kamen den Hügel hinauf. „Habt ihr sie?“ fragte ich aufgeregt und kam ihnen entgegengelaufen. „Ja, wir haben die Kopie“ sagte Santran. „Wir müssen aber die richtige wieder ins Zimmer von Roran bringen“ sagte ich. „Und irgendwie die Tür wieder in Ordnung bringen.“ „Das kriegen wir schon irgendwie hin“ sagte Jerom und setzte noch hinzu:“Das hoffe ich zumindest. Den sonst merkt Roran das wir in seinem Zimmer waren.“ Wir begaben uns zu Rorans Zimmer und ich legte die originale Kette in die Schublade seines Nachtschrankes. Jetzt überlegten wir wie wir die Tür wieder in Ordnung bringen könnten. „Ich hab eine Idee gekriegt wie wir es hinbekommen könnten. Ich weiß nur nicht wie sie funktioniert“ sagte Jack. „Sag doch“ gab ich von mir. Ich war gespannt was für eine Idee er hatte. „Also einer von uns nimmt die originale in die Hand und wünscht sich das die Tür wieder in Ordnung ist. Wer von euch will?“ fragte Jack und sah uns Nacheinader an. „Also ich würde gerne“ sagte Lili. „Okay von mir aus kannst du.“ Lilli ging zum Nachtschrank, öffnete die Schublade und holte die Kette heraus. (Die originale.) Sie ging erst wieder aus dem Zimmer raus und wünschte sich dann das die Tür wieder heil wird. Und siehe da: Die Tür lag wieder in den Angeln und war auch noch verschlossen. „Jetzt haben wir aber ein Problem“ sagte ich. „Wir müssen die Kette wieder ins Zimmer bekommen. Und wie sollen wir das hinkriegen wenn die Tür verschlossen ist? Wir haben keinen Schlüssel dafür“ erklärte ich. „Oh, stimmt du hast recht“ warf Lilli ein.  „Wir können doch James fragen ob er einen anderen Eingang zu Rorans Zimmer weiß. Das könnten wir doch zumindest versuchen“ schlug Jerom vor. „Ja komm, lass machen“ äußerte ich mich. Wir Gingan zu James und fragten ihn ob es noch einen anderen Eingang zu Rorans Zimmer gibt. „Ja aber die kennt nur eine Person, abgesehen von Roran natürlich“ bemerkte James. „Und welche?“ bohrte Lilli nach. „Ich!“ sagt James stolz. Ich verdrehte die Augen. Jetzt fing er auch noch an anzugeben. Aber ich war froh dass James von dem anderen Zugang wusste. Und das es überhaupt einen gibt. „Kommt mit, ich bring euch hin“ sagte er und ging los. Er führte uns an der linken Seite der Burg entlang. Nach kurzer Zeit blieben wir stehen. „Und wo ist der Eingang jetzt?“. fragte Jack. „Ich sehe hier nur Stein.“ „Gleich nicht mehr“ äußerte sich James und drückte mit der flachen Hand gegen einen Stein der sich in Kopfhöhe befand. Der Stein glitt nach hinten weg und die Steine die sich Drumherum befanden glitten zur Seite. Ich verfolgte es mit staunen. Vor uns befand sich ein Loch in der Steinmauer. Es war so groß das ein Erwachsener locker hindurch passen würde. „Okay dann kannst du jetzt rein gehen“ sagte James zu Lilli. Sie kletterte durch das Loch und was sie dann machte konnten wir nicht mehr sehen da die Steinmauer im Blickfeld war. Nach einer kurzen Zeit kam sie zurück. „Hast du die Kette auch wirklich in die Schublade getan?“ wollte ich mich vergewissern. „Ja hab ich“ sagte sie und warf mir ihren typischen Glaubst-du-ich-kann-das-nicht Blick zu. James drückte auf einen Stein der Mauer. Die Steine glitten zu ihren festen Plätzen zurück und die Wand war wieder ganz. „Jetzt wäre eigentlich alles getan“ sagte Jerom. „Fehlt nur noch Roran.“ Wir grinsten uns an.

Aus der Sicht von Roran und Rufus:

Roran und Rufus befanden sich in der Schenke von Ruth. Man würde glauben sie wären Sturzbetrunken aber das waren sie nicht. Sie tranken gerade mal ihr erstes Bier. Man würde bei Rufus denken er wäre betrunken denn er sagte zu seinem Freund: „Weißt du eigentlich wie schön deine Augen aussehen?“ „Ne weiß ich nicht“ entgegnete Roran. „O.k. dann weißt du es jetzt.“ Nach einer Weile sagte Rufus mit einem Grunzer:“ Sie haben die Farbe von leckerem Bier, find ich.“ „Aha“ sagte Roran gelangweilt. „Und wie sieht die Farbe von leckerem Bier aus?“ „Na, wie leckeres Bier halt.“ Rufus fiel in schallendes Gelächter. Oh mein Gott, dachte Roran. Man könnte echt denken mein Cousin wäre verrückt! „Rufus“ mahnte ihn Roran gereizt. „Ja?“ er hielt im Lachen inne. „Warum bist du so komisch?“ „ich bin doch  gar nicht komisch. Du bist komisch“ lallte er lachend. Oh nein, dachte Roran. Er muss irgendwie wieder normal werden! Aber wie kriege ich das hin? „Komm mit, Rufus!“ sagte Roran und stand auf. Er nahm seinen Cousin am Arm und führte ihn in die Toilette. „Was willst du denn mit mir auf der Toilette?“ klagte Rufus. Roran antwortete nicht. Als sie auf der Toilette waren hielt Roran den Kopf von seinem Freund unter das laufende eiskalte Wasser. Anscheinend half das nichts denn Rufus fing wieder an zu lachen. „Man Rufus du lachst doch sonst nicht so viel! Was hast du denn?“ „ich genieße nur meine jungen Jahre!“ berichtete er zwischen dem Gelächter. Roran drückte ihn gegen die Wand und küsste ihn, in der Hoffnung das würde helfen. Anscheinend half das, denn Rufus erwiderte den Kuss und legte seine Hände an Rorans Hüfte. Roran löste sich von ihm und fragte:“Warum hast du eben so gelacht?“ „Habe ich das?“ fragte er verwirrt. „Ja du warst richtig komisch.“ Roran sah in grinsend an. „Oh, davon weiß ich Garnichts mehr“ gab er von sich. „Echt Schatz, du bist echt ein verrückter!“ Roran küsste seinen Cousin zärtlich.

Aus der normalen Ich-Form:

Wir alle waren in meinem Zimmer. Ich hörte Schritte im Flur. Das waren bestimmt  Roran und Rufus.“Wie stellen wir das mit Roran und der Kette an?“ fragte ich. „Ich weiß es. Lass mich nur machen!“ berichtete Santran. „Ich gehe mal zu Roran und rede mit ihm.“ Santran verschwand aus dem Zimmer. „Santran warte!“ rief Jerom ihm nach. „Was“ sein Kopf erschien im Türrahmen. „Die Kette!“ erklärte Jerom und hielt  sie ihm entgegen. „Oh, danke!“ sagte er und nahm sie entgegen. „Soll ich mitkommen?“ fragte Jerom. „Ne lass mal“ entgegnete er und gab Jerom einen flüchtigen Kuss auf den Mund und verschwand aus dem Zimmer.

Aus der Sicht von Santran:

Santran klopfte an die Tür von Roran. Er öffnete und fragte:“ Was willst du?“ „Ich will dich nur über etwas informieren“ antwortete Santran. „Und was?“ fragte Roran gelangweilt. „Über das hier“ Santran zeigte ihm die Kette. „Was ist das?“ Jetzt klang seine Stimme ganz und gar nicht mehr gelangweilt. „Die originale Kette“ antwortete Santran. (Also ihr wisst ja das es nur die Kopie ist, oder?) „Das ist nicht die Kette, die habe ich.“ „Bevor du Franziska mitgenommen hast haben wir eine Kopie der Kette machen lassen. Und die haben wir Franziska mitgegeben. Das heißt du hast die Kopie der Kette. Und das hier-„ er zeigte auf die Kopie der Kette. „Ist die originale Kette!“ Roran schien etwas verwirrt. Er wollte es sich aber nicht anmerken lassen und sagte:“Wer es glaubt wird selig!“ „Also wir hauen jetzt zumindest mit der originalen Kette ab“ sagte Santran und verschwand aus dem Zimmer. Verdattert schloss Roran seine Tür.

 

Aus der normalen Ich-Form:

„Kommt wir hauen ab!“ Santran kam wieder ins Zimmer. „Aber . . .“ erwiderte Lilli. „Jetzt nicht über die Kette reden. Wir hauen erst mal ab, kommt!“ unterbrach Santran sie. Er sah sehr entschlossen aus. Ich nahm Junah auf den Arm und wir verließen schnellen Schrittes die Burg. Bevor wir den Hügel hinuntergingen, hielt ich die anderen noch einmal  auf. Ich wollte mich von James verabschieden. „Wartet mal. Wir müssen uns noch von James verabschieden!“ „Stimmt“ erwähnte Lilli. Wir schlenderten zum Stall von Fero. Dort fanden wir James und seinen Vater vor. „Wir gehen jetzt James. Wir wollten uns von euch verabschieden“ sprach ich ihn an. „Am liebsten würde ich ja mitkommen. Aber das geht ja leider nicht. Ich muss mich weiter um Fero kümmern“ sagte James traurig. Nicht gerade sanft gab ich Lilli Junah und fiel James um den Hals. „Ich werde dich so vermissen“ flüsterte ich ihm traurig ins Ohr. „Ich dich auch“ flüsterte er zurück. Seine Stimme klang wie zerschmelzender Honig. Wie werde ich ihn vermissen! Ich löste mich von ihm und gab Jackson die Hand. Ich nahm Lilli Junah wieder ab und sah Junah in die Gold funkelnden Augen. Als wir uns endgültig verabschiedet hatten gingen wir den Hügel hinunter. Ein stechen durchfuhr meine Brust. James war für mich wie ein Bruder gewesen. Und jetzt . . . „Ahh!“ hörte ich Lilli schreien. „Was ist?“ fragte ich aus den Gedanken gerissen. „D-da!“ stieß Lilli hervor und zeigte um uns herum. Ich riss vor Schreck die Augen auf. Ein Rudel von Werwölfen hatte uns umzingelt. „Wo kommen die denn alle her?“ fragte ich mit angst zitternder Stimmt. Ich drückte Junah schützend an mich. „Frag mich das nicht“ sagte Santran. In seiner Stimme spiegelte sich meine Furcht. Ich ließ die Werwölfe nicht aus den Augen. Sie waren fast zwei Meter groß und für die Größe entsprechend sehr kräftig. Sie hatten braun-schwarz verdrecktes, verfilztes Fell und rot glühende Augen die nach Blut und fleisch gierten. Sie sahen uns hungernd und hasserfüllt an. Die großen Pranken mit den langen furchteinflößenden Klauen bohrten sich vor Ungeduld in den Boden. Ihre Muskeln spannten sich an, bereit anzugreifen. An den Mäulern hing Geifer der unerlässlich zu Boden tropfte. Eines der Wesen stürzte auf uns. Panisch kreischend wich ich aus. Ich hörte das Knurren von den Werwölfen und das brechen von Knochen. Ich hörte Todesängstliche Schreie. Jetzt musste ich abermals ausweichen weil mich ein anderer Werwolf angriff. Ich versuchte mit Junah im Arm auszuweichen doch es war schon zu spät. Das mächtige Wesen fegte mich zu Boden. Die kräftigen Pranken drückten mich erbärmlich nieder. Ich hielt Junah immer noch fest im Arm. Ich hielt sie so fest ich konnte. Egal was passieren würde, ich würde sie nie loslassen. Wenn, dann starben wir zusammen. Ich versuchte mich irgendwie zu befreien doch der Werwolf war viel zu stark. Der große Kopf war dicht über meinem und der  widerliche Gestank von dem Wesen drang mir in die Nase. Die roten Augen verlangten nach meinem Blut. Vor Todesangst konnte ich mich nicht bewegen. Ich war wie erstarrt. Es senkte seinen Kopf tiefer über mich. Ich spürte den fauligen Atem auf meinem Gesicht. Wie ein unsichtbares Tuch umhüllte er mich. Mir wurde Kotzübel. Plötzlich wurde die Luft von einem  hohen sirrenden Geräusch erfüllt. Es steigerte sich schnell von leise zu laut. Es hörte sich wie Flügelschalgen von kleinen Insekten an. Die Werwölfe bäumten sich auf als hätten sie Schmerzen und flüchteten jaulend in den Wald. Das sirrende Geräusch brach abrupt ab wie es gekommen war. Eine längere Weile lang saßen wir nur geschockte und verwirrt da. Wir mussten das schreckliche Geschehene verarbeiten. Endlich und mit Mühe rappelte ich mich auf und sah meine Freunde an. (Junah hatte ich in die Wiese gelegt). „Wo ist denn To-„ Erstarrt brach ich ab. Toni und Frida lagen zerfleischt auf dem Boden. Zwei Fleischklumpen lagen in einer großen Blutlache. Man konnte nicht mehr erkennen dass es einmal Fachsos gewesen waren. Unsere Freunde. Sie waren nur noch blutige Fleischklumpen wo an manchen Stellen weiße Knochen hervorschimmerten. Mit schossen Tränen in die Augen. Ich hatte keine Kraft im Körper und fiel zu Boden. Ich krümmte mich vor inneren Schmerzen. Tränen der unendlichen Trauer und Verzweiflung strömten über mein Gesicht. Es tat so unendlich weh. Toni und Frida waren tot. E war so schlimm. Mein ganzer Körper schrie vor Schmerz. Warum ist die Welt so ungerecht? „Franziska“ Jack setzte sich neben mich. Er legte seine Arme um mich und setzte mich auf. Ich klammerte mich an ihn als er wäre es alles was ich hatte. Ich grub mein Gesicht in seine Harre und ließ den Tränen freien Lauf. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. Es war so schrecklich. Toni war immer der Witzbold gewesen. Er hatte immer für Spaß gesorgt. Er war ein teil von mir. Und jetzt war er einfach so Tot. Einfach so. Warum nur? Es ist so unfair. Ich ertrage es nicht. Es fühlt sich so an als würde ein Teil von mir fehlen. Ohne ihn war ich nicht komplett. Ein klaffendes Loch in meinem Bauch. Ein leeres das nicht zu ertragen war. Ich atmete tief durch um mich zu beruhigen. „Was machen wir mit den Überresten von den beiden?“ fragte Jerom. „Na vergraben was denn sonst?! Glaubst du etwa wir würden die hier einfach so liegen lassen?“ gab Santran von sich. „Ne eigentlich nicht“ gab Jerom zurück. Durch meine Tränen sah ich alles verschwommen. Durch eine andere kraft, die ich selbst nicht hatte, stand ich auf und fing an Blumen zu pflücken. Bei jedem Schritt schien ich tiefer in die Knie zu sinken. Mein Körper schien mir so schwer wie Blei. Jede Bewegung kostete viel Anstrengung. Alles was ich tat nahm ich nur noch vage war. Es kam mir so vor als würde mich eine fremde Kraft lenken. Ich selbst hatte gar nicht die Kraft mich aufrecht zu halten. Die anderen taten es mir gleich, pflückten Blumen und legten sie auf die grotesk zugerichteten Körper unserer Freunde. Als wir die Körper komplett mit Blumen zugedeckt hatten stütze ich mich auf Jack und betrachtete das Grab von Toni und Frida. So sah es eigentlich ganz hübsch aus. Aber wen man wusste was sich darunter befand war es nicht mehr hübsch. Ganz und gar nicht. „Ich muss hier weg!“ bekam ich zustande. Meine Stimme klang brüchig. „Wir gehen noch ein bisschen weiter. Und da bleiben wir dann über Nacht“ sagte Santran und wir setzten uns in Bewegung. Nach und nach ging es mir wieder etwas besser und ich hatte volle Kontraolle über meinen Körper. Ich tat alles wieder bewusst. „So hier bleiben wir jetzt“ sagte Santran. „Kommt jemand mit Holz suchen?“ „Ja klar, wir kommen mit“ sagte Jack.

 

12.Kapitel

 

Ich lauschte dem knistern des friedlich brennendem Feuer. „Na du süße!“ Jack nahm mich in den Arm und sah mir tief in die Augen. Seine grün-grauen Augen funkelten wie Perlen. So geheimnisvoll und unergründlich. „Du hast so wunderschöne Augen“ sagte er und lächelte zuckersüß. Innerlich zerschmolz ich bei diesem Lächeln. „Oh Jack, du bist so süß“ sagte ich und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Er erwiderte ihn eine Weile lang, dann löste er sich von mir. „Du Franziska ich würde gern . . . also ich, ich will dich jetzt nicht drängen oder so, aber . . .“ „Och Jack. Ich weiß was du meinst aber ich fühl mich einfach noch nicht bereit dafür. Verstehst du das?“ „Ja, ja klar verstehe ich das. Gute Nacht.“ Er legte sich abgewandt von mir auf sein Fell. Autsch! jetzt hab ich ihn verletzt. Aber ich fühl mich einfach noch nicht bereit dafür. Ich schmiegte mich eng an Jack und schlief friedlich ein.

Aus der Sicht von Roran und Rufus:

„Ich muss unbedingt die Kette haben“ flüsterte Roran Rufus leise zu. „Dann hol sie dir und gib ihnen die andere dafür“ flüsterte sein Cousin zurück. Sie beobachteten die Truppe der Freunde. Alle schliefen, bis auf Santran und Jerom. Sie knutschten leidenschaftlich rum. Das Feuer knisterte leise vor sich hin. Es brannte friedlich und still in der Nacht. „Warum müssen die beiden denn noch so lange rumknutschen? Können die nicht mal schlafen?“ gab Roran genervt von sich. „Warte doch einfach“ sagte Rufus, nahm seinen Freund in den arm und gab ihm einen Kuss. Aneinander geschmiegt warteten sie bis endlich Santran und Jerom schliefen. Nach einer kurzen Weile hörten sie Santran sagen:“Komm lass uns jetzt schlafen. Ich bin hundemüde.“ „Ja ich auch“ gab Jerom mit einem Gähner von sich.  Sie legten sich hin und bald darauf schnarchten beide. Sicherheitshalber warteten sie noch ein paar Minuten bevor sie zu ihnen pürschten und die Ketten umtauschten. „Warte noch mal kurz“ sagte Roran zu Rufus als er schon zurückschleichen wollte. „Ich hab so ein komisches Gefühl das mir sagt ich soll Jack töten. Wenn mir meine Intuition so etwas sagt dann muss ich es auch tun. Oder was meinst du?“ „Mach es doch. Wenn du meinst du musst es machen, dann musst du es eben machen.“ Roran nahm seinen Dolch aus seiner Scheide und rammte ihn in die Brust von Jack. Er gab ein ersticktes Stöhnen  von sich und seine Augen verdrehten sich. Roran presste seinen Mund auf Jacks und sog ihm die letzte Lebensenergie aus dem Körper. Gestärkt richtete er sich auf und zog den Dolch aus der Brust von Jack und sagte ruhig:“Ich habe lange nicht mehr Menschenenergie gekostet.“ Roran sah um ein paar Jahre jünger aus. Roran beugte sich über Jerom und wollte das gleiche  bei ihm tun. Als er schon seine Lippen auf Jeroms presste und tief einatmen wollte hinderte Rufus ihn daran und sagte:“ Roran lass es.  ich möchte einen freund haben der in meinem Alter ist und nicht viel jünger!“ Doch aus seiner Stimme sprach eine andere Bitte. Nämlich so eine wie: Erspare ihnen noch mehr Trauer und Leid! Roran zögerte noch immer. Noch über Jerom gebeugt, seine Lippen nur wenige Zentimeter über seinen, sagte er:“ Ich brauch das, ich kann nicht anders.“ Er schloss seine Augen presste sein Mund auf Jeroms und sog begierig seine Lebensenergie ein. „Nein Roran lass es sein!“ Rufus zog ihn von Jerom weg. „Gib ihm sofort seine Energie zurück! SOFORT!“ sagte Rufus eindringlich. Seine Fingernägel gruben sich ins Fleisch von Roran. „Sofort!“ sagte er leise um die anderen nicht aufzuwecken. Doch das Wort klang sehr klar und deutlich. Wortlos presste er seine Lippen auf Jeroms und atmete aus.  Kurz darauf hört Roran Jerom wieder atmen. „So und jetzt verschwinden wir!“ Rufus nahm Roran bei der Hand und führte ihn in den Wald zurück. Naja jetzt habe ich zumindest die Kette, dachte Roran zufrieden.

Aus der normalen Ich-Form:

Von lautem Gerede wurde ich geweckt. Es war noch recht früh am Morgen und die ersten Vögel zwitscherten. Santran, Jerom und Lilli standen in einem engen kreis um etwas. Was ist da denn los? fragte ich mich und stand müde auf. Als ich sah, was sich im Kreis von ihnen befand bekam ich einen riesigen Schock und die Müdigkeit war wie verflogen. Dort lag Jack mit geschlossenen Augen und in der Brust eine blutverschmierte Stichwunde. Er atmete nicht. Tränen der unendlichen Traurigkeit und der Verzweiflung stiegen mir in die Augen. „Jack!“ bekam ich erstickt hervor. neben Jack fiel ich mit pur-pur roten Schmerzen in mir zusammen. „Nein, warum nur du?“  Ich räkelte mich vor den schrecklichsten Schmerzen die ich je erlitten hatte. „Neeiiin!“ Jack. Tot. Nein! Warum Jack? Meine große Liebe. Das kann nicht das Leben sein. Es ist ja auch nicht das Leben. Es ist die Hölle, sagte mir eine Stimme in meinem Kopf. Ich verdrängte die Stimme so gut es ging. Mein ganzer Körper schrie vor Schmerzen. Meine Arme und Beine zuckten unkontrolliert hin und her. Mit Mühe mich überhaupt ein bisschen aufzurichten stützte ich mich auf den leblosen Körper von Jack. Nein, das da was da lag war nicht Jack. Es war nur seine Hülle. Das was ich wirklich geliebt habe ist Tot. Seine Stimme, seine Bewegungen, sein Geruch, sein Lachen das alles was aus seiner Seele kam liebte ich. Und das war Tot. Ich liebte nicht sein äußeres, ich liebte IHN. Wie er Volkommen war. Und jetzt ist er tot. Meine verzweifelte Traurigkeit verwandelte sich in blanke Wut. Wer hatte es gewagt Jack zu töten? WER? Diese Person die das getan hatte werde ich eigenhändig umbringen. Diese Schmerzen die mir zugefügt wurden werde ich demjenigen zurück geben. „Was machen wir jetzt mit ihm?“ hörte ich Jerom gedämpft fragen. Ich nahm alles nur noch vage war als wäre ich in einer Glaskugel gefangen. Vor unbändigem Zorn ballte ich meine Hände zu Fäusten. Eine brodelnde wilde Zornflamme brannte in mir. Nein! ICH war die Flamme. Mit plötzlicher Kraft stand ich auf und sah meine Freunde an. Sie alle drei hatten Tränen in den Augen. „Was sollen wir jetzt tun?“ brachte ich mit brüchiger Stimme zustande. „Ihn entweder mitnehmen oder begraben!“ sagte Santran mit einer ebenso brüchigen Stimme. Ich merkte das er und Jerom versuchten nicht zu weinen. Aber es gelang ihnen nicht wirklich. Jerom schluckte. „Wir alle waren doch so gut mit ihm befreundet . . .“ ein Schluchzer unterbrach den Satz. „Ich will dass wir ihn mitnehmen“ sagte ich. „Ich möchte so lange es geht bei ihm sein.“ Bei seiner Leiche, ergänzte ich in Gedanken. Ich habe jetzt schon drei Freunde und meine große Liebe verloren. Warum ist das Leben nur so unfair? Ich schleppte mich zu Junah und nahm sie in den Arm. Ihre goldenen Augen strahlten mich mit Freude und Glück an. Entweder wollte sie mich aufheitern oder sie hatte noch gar kein Leid erlebt. Ich drückte sie an mich und schloss die Augen. Ich hab Durst! Was war das denn? Ich hab Durst! sagte eine kindliche Stimme in meinem Kopf. „Wa-was? Junah?“ fragte ich und sah mein Baby verdutzt an. „Hast du das gesagt?“ Ja! Das ist ja komisch! dachte ich. Junah kann in Gedanken mit mir reden? Ja, aber jetzt will ich trinken! O-okay . . . Das bleibt aber unser kleines Geheimnis, sagte ich in Gedanken zu ihr. Aber klar, sagte sie und kicherte. Ich nahm meine Brust raus und stillte Junah. Nach einer Weile sagte sie zu mir: Die andere Brust, die hier ist leer! Als ich mit dem Stillen fertig war, ging ich mit Junah im Arm zu den anderen. Sie hatten angefangen eine Liege zu bauen. Darauf konnten wir dann Jack legen und ihn mitnehmen. Ich legte Junah auf einen weichen Platz und half ihnen dabei. Plötzlich bekam Jerom einen sehr Dollen Heulanfall. „Hey, Jerom.“ Santran nahm seinen Freund in den Arm und gab ihn einen Kuss auf die Stirn. Jerom klammerte sich an ihn als wäre er das ein zigste was er hatte. Wie ein verzweifeltes Tier auf einer Eisscholle im Tobenden Meer. Und da musste ich auch wieder weinen. Ich kniete neben Jack nieder, nahm seine Hand in meine und weinte still in mir. Warme Tränen liefen mir über die Wangen und tropften anschließend auf Jacks Kleidung. Dort versickerten sie, als hätte es sie nie gegeben. Ich schloss die Augen, beugte mich über ihn und gab ihn einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich Jack“, flüsterte ich. „Ich werde dich immer lieben, egal was auch passiert. DU bist die liebe meines Lebens!“ Ich merkte wie sich Lilli neben mich setzte. Wortlos nahm sie mich in den Arm. Ich grub mein Gesicht in ihre weichen Haare. Wenn Lilli auch tot wäre dann könnte ich es gar nicht aushalten. Dann würde ich womöglich vor Trauer sterben. Zum Glück habe ich sie noch. Meine BESTE Freundin. Was wäre mein Leben ohne sie? „Ich bin so froh dich zu haben!“ flüsterte ich ihr zu. „Ich auch“ flüsterte sie zurück. „Komm wir bauen die Liege fertig“ sagte ich. „Ja okay.“ Wir rappelten uns auf und bauten weiter. Jerom ging es auch wieder besser und sie  bauten auch mit. Nach ein paar Minuten waren wir fertig und legten Jack behutsam auf die Liege. „Seit ihr soweit das wir weitergehen können?“ fragte Santran. „Ja“ sagte ich und nahm Junah auf den Arm. Santran und Jerom trugen die Liege. Langsam setzten wir unseren Weg fort. Es tat so weh dass Jack jetzt tot war. Ich hatte nur noch ein Hälfte von mir die Lebte. Die andere war tot. Tot durch Sulfurs Tot, Tonis, Fridas und . . . Jacks. Ich fühlte mich so leer. So einsam. Es fühlte sich so an als würde ein Messer in meinem Bauch stecken, dass immer mehr von mir zerschneidet. Dieser Schmerz war unerträglich. Nach einer gefühlten Stunde sagte Santran: „Wir können Jack nicht mehr tragen. Wir müssen eine Pause machen.“ „Ja das ist eine gute Idee“ sagte ich und ließ mich erschöpft auf einen Baumstumpf gleiten. Ich sah Jack an. Wie er da so lag. Die Augen geschlossen. Mann könnte denken er würde friedlich schlafen. Doch die blutige Stichwunde, verriet dass ich jemand umgebracht hatte. Ich sah ich  die ganze Zeit an und ließ die Trauer von seinem Tod auf mich wirken. Ich versuchte nicht gegen die Trauer anzukämpfen, ich nahm sie einfach so an, wie sie waren. Und irgendwie half das. Ich fühlte mich etwas leichter und nicht mehr so schwer. Die Trauer lastete nicht mehr so schwer auf mir. Jerom kniete sich neben den leblosen Körper, nahm seine Hand und ich sah, dass er weinte. Er schloss die Augen, beugte sich tief über ihn und legte seine Stirn an Jacks.  „Ich liebe dich!“ flüsterte er. Ich wusste das Jerom mit Ich liebe dich, das Freundschaftliche Lieben meinte. Plötzlich fiel ihm die Kette der macht vom Hals und landete direkt auf der Wunde von Jack. Aus dem Anhänger krochen Lila pochende Stränge. Es sah so aus als würden sie leben. Sie krochen über den gesamten Körper von Jack. Jerom wich erschrocken zurück. Ich saß starr da und beobachtete alles mit großen Augen. Als sein Körper komplett von Strängen bedeckt war, strahlten sie am stärksten und dann lösten sie sich in Luft auf. Und was sah ich da? Keine Wunde! Nichts. Jacks Lieder flatterten und er öffnete die Augen. Ich wollte zu ihm stürmen doch ich war noch starr vor Erstaunen. Jerom stürzte fast auf Jack und umarmte ihn stürmisch. Jack erwiderte die Umarmung und versuchte sich hinzusetzen. „Oh Jack“ sagte er und presste ich an sich. „Jerom ich bekomme keine Luft mehr“ sagte Jack dem Ersticken nahe. „Oh, ja Entschuldigung“ sagte Jerom und ließ ihn los. „Jack!“ Die Erstarrung ließ nach und ich stürzte auf ihn zu. Kurz darauf lag ich glücklich in seinen Armen. Jack. Lebendig. ich kann es kaum glauben. Ich hatte das Gefühl als würde ein feuerwerk in mir Ausbrechen. Dieses Glücksgefühl war so überwältigend. Grenzenlose Freude. Sie ergriff von mir Besitz. Für eine gefühlte Ewigkeit. Ich musste die ganze Zeit grinsen. Ich hatte meinen süßen, lieben Jack zurück. „Oh, Jack, ich kann es gar nicht glauben das du . . .“ ein glucksen unterbrach den Satz. Wir mussten beide anfangen zu lachen. Ich lachte vor Glück, Freude und Erleichterung. Nach einer weile hatten wir uns ausgelacht und mein Bauch tat vom vielen Lachen weh. „Oh, Franziska“ sagte er und küsste mich. Ich erwiderte lange den Kuss. Nach einer weile löste sich Jack von mir und sagte: “Ich hab Santran und Lilli noch gar nicht begrüßt!“ „Du hast recht“ sagte ich und ging zu Junah um sie zu stillen. Hast du Durst? fragte ich sie in Gedanken. Ja ganz Doll, antwortete sie mit ihrer hohen kindlichen Stimme. Nach dem ich Junah gestillt hatte wollte ich Santran etwas fragen. Doch ich konnte es noch nicht machen da er und Jack sich gerade umarmten. Santran klopfte Jack auf den rücken und löste sich von ihm. „Du Santran“ sagte ich. „Wie lange brauchen wir noch bis zum Gebirge?“ „Ja, so ungefähr 3 Tage“ sagte er Leichthin. „O.K. das ist ja nicht mehr so lange.“ „Dir ist aber klar, dass wir auch alles wieder zurückgehen müssen, oder?“ „Oh, ja klar.“ Das hatte ich fast vergessen. Wir mussten ja alles wieder zurückgehen. Das hieß ja . . . oh nein! Wir mussten durch die Stadt Ruth durch. Da wo Sulfur umgebracht worden ist. Nein! Ich will nicht daran erinnert werden! Dieser Kummer . . . Ich hatte das Gefühl als würden sich mein Gedärme verdrehen. Santran musste wohl auch an das gleiche denken wie ich: an den Tod von Sulfur! Ihm stiegen Tränen in die Augen. Ich versuchte meine Tränen zu stoppen. Das erste Mal schaffte ich es. Ich wollte Santran trösten, doch Jerom kam mir zuvor. „Hey, Schatz“ sagte er und küsste ihn zärtlich auf die Wange. „Was ist denn?“ „Ich . . . Sulfur, ich muss grad wieder an ihn denken“ schluchzte er. „Hey“ sagte Jerom und nahm ihn in den Arm. Santrans Körper zitterte in den Armen von Jerom. Sein ganzer Körper wurde vom Weinen geschüttelt. Ich fühlte mich schuldig, dass er weinte. Es kam doch dadurch, dass ich gefragt hab wie lange wir noch brauchen. Warum habe ich es nur gefragt? Wie kann ich nur so dumm sein?! Wenn ich ihn nicht gefragt hätte, würde er jetzt nicht weinen. Ich hätte ihm den Kummer echt sparen können. Santran und Jerom hielten sich eng umschlungen. Der Kopf von Santran ruhte neben Jeroms. Jeroms Hände streichelten zärtlich Santrans Rücken. „Was ist denn mit Santran?“ fragten mich Lilli und Jack flüsternd. „Es war meine Schuld“ sagte ich zerknirscht. „Was hast du denn gemacht?“ wollte Lilli wissen. „Eigentlich wollte ich nur wissen wie lange wir noch bis zum Gebirge brauchen. Aber dann meinte er noch das wir ja auch alles wieder zurückgehen müssen. Und da mussten wir beide natürlich daran denken das wir auch durch Ruth gehen müssen. Und da wurde doch . . . ihr wisst schon was!“ ich sah sie erwartend an. Ich wollte es nicht aussprechen. „Oh“, sagte Lilli und sie sah plötzlich sehr niedergeschlagen aus. „Wie lange brauchen wir denn noch?“ fragte Jack. „Drei Tage“ antwortete ich. „O.k.“ sagte er und ging zu Santran und Jerom. „Ähm Entschuldigung wenn ich euch störe aber . . .“ Jack stupste Jerom an die Schulter. „Was ist denn?“ fragte Jerom und sah Jack an. „Können wir jetzt nicht weitergehen?“ „Also ich weiß nicht . . . Santran?“ Jerom sah seinen Freund fragend an. „Geht’s wieder dass wir weiter können?“ Santran nickte gezwungen. Seine Haare fielen ihm wirr in sein Gesicht und seine Augen waren gerötet. „Ja komm lass uns gehen“ sagte er und wischte sich mit seinem Handrücken die Tränen aus den Augen. Ich nahm Lilli und Jack bei der Hand und so setzten wir unseren Weh fort.

13.Kapitel

 

Aus der Sicht von Roran und Rufus:

„Ja ich habe die Kette der Macht!“ rief Roran als sie die Burg erreichten. Roran lief glücklich hopsend zu seinen Zimmer, in der Hand die Kette schwingend. „Roran sei vorsichtig mit der Kette!“ ermahnte ihn sein Cousin. „Ja, ja“ sagte er glücklich und schloss sein Zimmer auf. Sein Gesicht strahlte vor Freude. Im Zimmer legte er die Kette behutsam auf das schwarze Samt Tuch neben seinem Bett. „Was wirst du jetzt eigentlich mit der Kette machen?“ fragte Rufus. „Erst mal nichts. ich warte ab was die freunde machen, wenn sie erfahren das sie die Kopie der Kette haben. Die können mich nicht so einfach auf den Arm nehmen. Die denken bestimmt die haben die richtige. Ha, da haben sie sich geschnitten! Ich Roran der große Magier habe die Kette der Macht!“ „Spiel dich nicht so auf Schatzi!“ sagte Rufus mit seiner Honigsüßen Stimme und legte seine Arme um Rorans Taille. Er drückte Roran an die Wand und presste seine Hüfte eng an Rorans. „Rufus was wird das?“ fragte Roran und sah seinen Cousin an. „Der romantischste Kuss den du dir noch nicht mal ausmalen könntest“ sagte Rufus und lächelte Roran an. „Hier in meinem Zimmer ist es aber nicht gerade romantisch. Und du weißt ich bin nicht der romantische Typ.“ Rufus ging auf den letzten Satz nicht ein und sagte nur: „Ich weiß hier ist es nicht romantisch, aber . . .“ Er vollführte eine kurze Bewegung mit der Hand und der Raum verwandelte sich in ein Meer mit Sonnenuntergang. „Hier!“ Sie befanden sich auf weichem warmem Sand. Der Himmel war von Lila bis rot verfärbt.

(Eine Bemerkung am Rand: Da Roran und Rufus dieselbe Großmutter haben – die natürlich schon Tod ist – kann Rufus selbstverständlich auch  Zaubern.)

„Rufus“ sagte Roran gequält. „Ich . . .“ „Psst“ machte Rufus und legte Roran ein Finger auf die Lippen. „Du brauchst dich nicht zu wehren. Nimm es einfach so hin wie es ist, okay?“ „Wenn du meinst“ sagte Roran und seufzte. Er ließ sich auf den Sand gleiten. Rufus setzte sich auf den Schoß von Roran und legte ihm seine Hände in den Nacken. Und wirklich: Dieser Kuss war sooooo romantisch!

Drei Tage später aus der normalen Ich-Form:

Wir rasteten in einer kleinen Felshöhle. Bisher mussten wir noch nicht zwischen den Bergen hindurch klettern. Was aber sehr schwierig werden würde. Ich musste Junah die ganze Zeit tragen. Doch da kam mir eine Idee: Ich konnte versuchen so etwas wie ein Tragetuch zu basteln. Irgendwie konnte ich das doch hinbekommen. „Jack“ sagte ich. „Kannst du mir helfen so etwas wie ein Tragetuch zu machen?“ „Aber klar doch“ sagte er mit seiner Honigsüßen Stimme und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Aber wenn ich ehrlich sein soll . . . ich hab keine Ahnung wie wir ein Tragetuchmachen sollen. Hier gibt es kein geeignetes Material dafür.“ „Ja da hast du recht“ stimmte ich ihm zu. „Ich wüsste wie wir an ein Tragetuch gelangen könnten. Dafür muss ich euch aber erst mal etwas erzählen“ sagte Santran und setzte sich. „Na dann erzähl mal“ sagte ich und wir setzten uns in einen engen Kreis. „Also es gibt . . .“ er hielt inne. „Wollen wir nicht erst mal ein Feuer machen?“ „Ja stimmt“ sagte Jack. Wir standen auf und machten uns auf die Suche nach Holz. Hier bei den Bergen gibt’s bestimmt gar kein Holz, dachte ich hoffnungslos. Doch zu unserem Erstaunen gab es Holz im Überfluss. Am Rand der Berge lagen Haufenweise Holzstücke. „Wo kommen denn diese ganzen Massen an Holz her?“ fragte Lilli. „Ich hab keine Ahnung“ gab Santran zurück. Innerhalb von nur drei Minuten hatten wir genug beisammen und kehrten zu unserer Höhle zurück. Dort angekommen entzündete Jerom das feuer mit zwei Feuersteinen. „Also“ fing Santran an. „In Schantalla regieren die Elfen, Menschen und Zentauren immer abwechselnd im abstand von zehn Jahren. Es gibt immer ein König von den drei Lebewesen. Und im Moment regiert der König Aschalem von den Menschen. Und natürlich können die drei Könige auch Zaubern. Wie ich eben schon gesagt habe heißt der König der Menschen Aschalem. Der König von den Elfen heißt Kosak. Und der von den Zentauren heißt Samir. Und Samir ist mein Vater.“ „Was?“ stießen wir alle gleichzeitig hervor. „Heißt das etwa  du kannst auch Zaubern?“ fragte Lilli fassungslos. „Nein, leider nicht“ sagte Santran etwas traurig. „Du brauchst nicht traurig deswegen zu sein. Ich liebe dich auch so“ sagte Jerom zu ihm und küsste ihn. „Na das hoffe ich doch“ erwiderte Santran lächelnd und legte ihm einen Arm um. „Und was hat das jetzt mit meinem Tragetuch zu tun?“ fragte ich. „Nun warte noch mal ab“ sagte Santran. „Sulfur und ich hatten die Aufgabe von dem König der Menschen, dass wir die Kette der Macht in Sicherheit bringen. Und er hat zu uns gesagt, dass wir ihm jederzeit  um etwas bitten können. Das heißt wir könnten ihn jetzt rufen, dass er uns ein Tragetuch schickt. Und ich rufe jetzt den König der Menschen“ sagte er. Dann rief er mit lauter deutlicher Stimme: „König der Menschen ich rufe dich!“ Santrans Stimme verebbte in der Dunkelheit. Es war ganz still. Plötzlich erhellte ein türkisfarbener Blitz die Dunkelheit. Er schlug direkt vor uns ein. Nur einen Meter von uns entfernt. Dort wo er eingeschlagen war bildete sich weißer glitzernder Nebel der sich zu einem großen Menschen formte. Als auch die kleinsten Details vom Körper geformt waren, löste sich der schimmernde Nebel auf und vor uns stand Aschalem. Der König der Menschen. In seiner ganzen prachtvollen Schönheit. Man konnte gar nicht das Alter von ihm schätzen. Er hatte einen glatt rasierten Bart und hell blonde fast goldene Schulterlange Haare. Seine goldenen Augen glänzten wie glatt polierte Bernsteine. Sie blickten uns freundlich an. Er trug ein langes weißes Gewand das seine Füße verdeckte. Es schien mir so, als würde er ein paar Zentimeter über dem erdigen Boden schweben.  Ein leicht goldener Schimmer umgab den König der Menschen. Seine Ausstrahlung war sehr selbstbewusste und machtvoll. Diese Ausstrahlung haute mich fast um. Ich wusste nicht was es war, was mich so an ihm beeindruckte. Es war einfach . . . ich weiß es nicht. „Ihr habt mich gerufen. Was braucht ihr?“ fragte er mit einer ruhigen freundlichen Stimmt. Sie klang sehr weich und tief. Mir kam es so vor als habe ich diese Stimmt schon einmal gehört. So bekannt kam sie mir vor. „Das klingt vielleicht komisch aber . . . wir bräuchten ein Tragetuch“ sagte Santran und deutete auf Junah die in meinen Armen lag und schlief. „Nichts leichter als das“ sagte Aschalem und vollführte eine komplizierte Handbewegung. Kurz darauf hielt er ein langes Baumwolltuch in seinen Händen. „Hier“ Er gab es mir. „Danke“ sagte ich ehrfurchtsvoll. „Bitte!“ Ein lächeln stahl sich über seine Lippen. Der Körper verwandelte sich wieder in den glitzernden Nebel. Er verformte sich zu einem großen Schmetterling und flog hinauf in den dunkeln Himmel wo schon ein paar Sterne glommen. Sie sahen geheimnisvoll auf uns herab. „Wow“ flüsterte ich. „Ja, echt wow“ sagte Jerom. „Jerom . . .“ Santran sah seinen Freund eifersüchtig an. „Santran, denkst du etwa…“ Jerom legte einen Arm um Santran und gab ihm einen Kuss. „Santran, ich werde mich nie in einen anderen Mann verlieben. Nichts kann UNS trennen.“ „Na das hoffe ich doch . . .“ Santran wich Jeroms Blick aus.

Am nächsten Morgen machten wir uns startklar. „Lilli kannst du mir mal helfen?“ fragte ich sie und hielt ihr das Tragetuch entgegen. „Ja klar!“ Sie nahm das Tragetuch und half mir Junah vorne an meinem Bauch festzubinden. Nach einer Weile waren wir mit unserem Werk zufrieden. Junah hing zufrieden vor meinem Bauch und strahlte mich glücklich an. „Na geht’s dir gut?“ fragte mich Jack und küsste mich zärtlich. „Ja“ sagte ich und sah ihn glücklich an. „Also von mir aus können wir los gehen“ sagte Lilli zaghaft. „Ja, wir könnten, aber . . .“ Ich deutete mit dem Kopf auf Jerom und Santran die sich küssten. Sie lehnten gegen der Höhlenwand und küssten sich zärtlich. „Lass sie noch einen Moment“ erwähnte Jack. „Wenn du meinst“ murmelte ich. Minuten verstrichen in denen keiner etwas sagte. „Jetzt aber“ bemerkte Lilli und stupste Jerom und Santran an. Sie sahen sie an und Jerom sagte empört: „Kannst du uns nicht mal rumknutschen lassen?“ „Nein“ konterte Lilli. „Ihr knutscht jetzt schon ungefähr sieben Minuten lang! Wir wollen jetzt gerne losgehen.“ Jerom und Santran sahen sich enttäuscht an. „Ja o.k.“ sagte dann Santran. Wir suchten nach einem kleinen Trampelpfad. Nach einer Weile hatte ich die Hoffnung fallen gelassen das wir einen finden. Doch plötzlich rief Santran: „Hey Leute, ich habe einen Trampelfpfad gefunden!“ Beschwingt rannte ich zu ihm. Die anderen kamen lebensfroh angerannt. „Oh du bist ein Schatz!“ Vergnügt gab Jerom seinen Freund einen Kuss auf die Wange. Fröhlich marschierten wir auf dem Weg entlang. Er führte über kleinere Berge hinüber, bei größeren schlängelte er sich Drumherum und es ging zur Erleichterung auch manchmal bergab. Der Morgen war noch etwas trüb und hier und da hingen Bergspitzen von ganz großen Bergen in den Wolken. Ich atmete genüsslich die frische Luft ein. Im Laufe des Tages wurde es wärmer und die Sonne glühte erbärmlich heiß auf unsere ungeschützte Haut.  „Ich brauch eine Pause“ nörgelte Lilli. Sie ließ sich erschöpft auf den Hosenboden fallen. „Wenn wir schon eine Pause machen, dann aber auch im Schatten“ gab Jerom mit einem Seufzer von sich. Wir gingen etwas vom Weg ab und setzten uns in die Schatten der Bäume. Auf einmal merkte ich, wie sehr ich Toni und Frida vermisste. Es ist so still und unlustig ohne Toni. Oh, Toni, ich vermisse dich so, dachte ich betrübt. Ein Gefühl der Trauer und des Elends breitete sich in mir aus. „Was ist denn mit dir? Du siehst so traurig aus“ sagte Jack mit größter Zuneigung. Ich schmiss mich in seine Arme und schluchzte unter Tränen: „Ich vermisse Toni so!“ „Ach, Süße!“ seufzte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ahhh!“ hörten wir Lilli kreischen. „Oh Gott, was ist denn da passiert?“ fragte Jack und richtete sich auf. „O.k. komm wir gucken mal warum Lilli geschrien hat.“ Jack nahm mich an der Hand und wir gingen zu Lilli. Sie stand neben einem riesigen toten Werwolf. Wir glaubten zumindest dass er tot sei denn er lag bewegungslos auf dem Boden. Er war von der länge ungefähr 5 Meter lang. Und von der breite 1 Meter. Das borstenartige Fell war von Schlamm ganz dreckig. Er war am ganzen Körper voller Schlamm. Der riesige Kopf ruhte auf den Tatzen. Es gab keine Anzeichen dafür dass er tot war. Aber auch keine dafür dass der Werwolf noch leben würde. Mein Herz fing schneller an zu schlagen. Das Blut hämmerte mir in den Ohren. Oh Gott ein Werwolf! Ich ließ Jacks Hand los und wollte wegrennen, doch er hielt mich fest und sagte: „Es sieht so aus als wenn der Werwolf schlafen würde. Aber seine Instinkte sind hellwach. Es ist ein Wunder das er nicht wach geworden ist, als Lilli geschrien hat. Also keine hastigen Bewegungen, verstanden?“ Ich und Lilli nickten verschwitzt. Plötzlich knurrte der Werwolf. Ich musste mir die Hand auf den Mund pressen um nicht los zu kreischen. Ich atmete tief durch um mich zu beruhigen. „Was ist denn-„ Santran und Jerom kamen angelaufen. Sie blieben ruckartig stehen als sie den Werwolf erblickten. „Oh mein Gott“ flüsterte Jerom geschockt. Er fasste nach der Hand seines Freundes. „Bloß nicht bewegen“ flüsterte Santran warnend. Der Werwolf richtete sich mit einem Grunzen auf. Er hatte uns bisher nicht gesehen. Er drehte seinen Kopf zu uns und blinzelte uns freundlich zu. Dieser Blick war so friedlich und freundlich. Ich konnte mir gar nicht vorstellen dass dieses Wesen böse war. Wie nur so ein einziger Blick preisgeben konnte. Ich war fasziniert. Wir alle blieben stehen. Vielleicht merkten meine freunde ja auch das dieses Wesen nicht böse war. Ich blickte den Werwolf die ganze Zeit an. Plötzlich sprach er mit einer ungewöhnlich ruhigen und freundlichen Stimme: „Fürchtete euch nicht. Ich tue euch nichts.“ Wir alle waren noch ziemlich geschockt. Doch Santran sagte: „Du- du bist ein Werwolf und Werwölfe sind böse. Zwei Freunde von uns wurden von deiner Rasse getötet. Das musst du uns beweisen. Sonst glaube ich dir nicht.“ „Das stimmt nicht. Ich bin kein Werwolf!“ „Was dann?“ meldete ich mich auch mal zu Wort. Komischerweise hatte ich gar keine Angst mehr vor diesem Wesen. „Ich bin ein Elos. Und wie Elose sind lieb. Wir sind zur einen Seite Wolf und zur anderen ein Mensch. Ich bin wirklich lieb. Ihr könnt mir vertrauen.“ „Ja“ sagte ich zu den anderen. „Ich spüre auch, dass wir ihm vertrauen können.“ „Ja“ gaben die anderen von sich. „Da bin ich mir auch sicher.“ Der Elos verzog das Maul zu einer Grimasse. Das sollte wohl ein Lächeln sein. Ganz in meinem inneren spürte ich das der Elos wirklich lieb ist und das wir ihm vertrauen können. „Ich würde vorschlagen dass wir heute Nacht hier übernachten. Und-„ Santran sah den Elos an. „Das wir dich in unsere Gruppe aufnehmen. Aber nur wenn du das willst.“ „Natürlich möchte ich das“ sagte er und verwandelte sich in einen Menschen. Die Verwandlung war nicht sehr lecker mit anzusehen. Der Körper des Elos verschmolz zu einer Kugel die in der Luft schwebte und sich drehte. Anschließend verformte sich die Masse zu einem Menschen. Die ganzen Haare verschwanden und vor uns stand ein Mann der eigentlich ganz gut aussah. „Ich heiße übrigens Jason!“ stellte er sich vor. Jason war etwas größer als Jerom und hatte dunkelblaue Augen und seine blonden Haare fielen ihm wirr ins Gesicht. Ich schätze ihn auf ungefähr 20 Jahre. Er hatte eine abgenutzte dreckige Hose an und oben hatte er nichts an. Seine Haut war etwas dreckig. Aber wenn wir uns anschauen würden, würden wir sehen dass wir fast schlimmer aussahen. „Komm wir suchen Feuerholz“ sagte Santran. Wir machten uns auf die Suche nach Holz. Als wir genug beisammen hatten kehrten wir zu unserem Platz zurück. Santran entzündete das Feuer mit zwei Feuersteinen. Nach dem Lilli mir geholfen hatte Junah von mir abzubinden, setzten wir uns in einen engen Kreis um das Feuer. Ich habe Durst! nörgelte Junah in Gedanken. Ja du bekommst ja schon Milch, dachte ich und stillte sie. Als ich mit dem Stillen fertig war und sie im Arm hielt fragte mich Jason: „Ist das dein Baby?“ „Ja“ antwortete ich. „Und von wem ist das?“ fragte er interessiert. „Oh“ gab ich von mir und wir erzählten ihm die komplette Geschichte. Er hörte uns die ganze Zeit interessiert zu. Als wir ihm  alles erzählt hatten fragte Jerom: „Wie alt bist du eigentlich?“ „Warum willst du dass denn wissen?“ fragte Jason neckend. „Ach komm, sag schon“ sagte Jerom und sah Jason verführerisch an. Dabei leckte er sich über die Lippen. Oh, dachte ich. Das sieht nicht so gut für Santran aus! Santran stieß Jerom in die Seite. Doch Jerom schien ihn noch nicht mal zu bemerken und flirtete mit Jason weiter. „Jetzt sag, wie alt bist du?“ „24“ sagte Jason und kam ganz nah zu Jerom. Jason legte ihm eine Hand auf Jeroms Rücken und flüsterte ihm zu: „Du bist so-heiß!“ „Jetzt hört mal auf!“ rief Santran energisch. „Jerom ist MEIN Freund. Und du lässt gefälligst deine Finger von ihm. Ich Hab zwar nichts gegen dich aber das finde ich nicht in Ordnung!“ Oh, dachte ich. Das hat gesessen! Ich verfolgte das Schauspiel gespannt. „Und du Jerom, komm mal mit!“ Santran nahm ihn an der Hand und führte ihn weiter weg. Schade, jetzt kann ich nichts mehr mitbekommen!

Aus der Sicht von Santran und Jerom:

„Ich versteh das  nicht Jerom. Warum flirtest du mit diesem Typ?“ Santrans Stimme zitterte und man sah ihm an, dass er kurz vorm Heulen war. „Man Jerom, du bist meine große Liebe!“ „Santran es tut mir leid. Ich-das eben- das war irgendwie . . . ich weiß nicht. Es tut mir auf jeden Fall leid. Und du bist derjenige den ich liebe. Ich könnte mir gar keinen besseren Freund als dich vorstellen“ sprudelte es aus Jerom hervor. Santran atmete tief durch und legte seine Arme um Jeroms Taille. Er zog ihn sich eng an sich. „Ich liebe dich“ flüsterten beide gleichzeitig und lächelten. Dann küssten sie sich zärtlich.

Aus der normalen Ich-Form:

Ich lag neben Jack und hielt seine Hand. Ich schloss die Augen und genoss die wärme des Feuers. Wie eine Hülle umschloss sie mich. Ich driftete in den Schlaf.

„Oh Nein!“ wurde ich geweckt. Santran sah sehr besorgt aus. Müde setzte ich mich hin und fragte: „Was ist denn los?“ „Die Kette, sie ist weg!“ „Beruhig dich. Wir werden sie schon finden“ beruhigte ihn Jerom. „Hey Leute, ich weiß wo sie ist. Als ich tot war, war doch Jerom bei mir und hat mich doch dann durch die Kette wiederbelebt. Wir haben sie dort vergessen!“ berichtete Jack. „Bist du dir sicher?“ fragte Santran. „Ja ganz sicher! Keiner von uns hat sie mitgenommen. Da bin ich mir Totsicher!“ „Vielleicht könnten Jason und ich zurückgehen und sie holen. Mit ihm wird es sicher nicht so lange dauern. Als dieser Wolf kann er sicherlich schnell sein. Hab ich recht?“ Jerom stupste den schlafenden Wolf an. Er regte sich nicht. Jerom kniete sich vor den großen Kopf, hob ihn  an, kam mit seinem Gesicht nah an Jasons und sagte laut: „Wach auf!“ „Oh, ich bin doch schon wach. Brüll nicht so!“ beschwerte sich der Wolf und er verwandelte sich in einen Menschen. „Weißt du denn was wir jetzt machen?“ fragte ihn Jerom. Jason sah ihn nur Hunde müde an und brabbelte: „Ja, ich hab es gehört!“ „Warum denn eigentlich ihr zwei? Warum denn nicht wir drei?“ fragte Santran empört. „Und wer soll dann bei den Kindern bleiben?“ stellte Jerom fest. „Also hört mal!“ beschwerte sich Lilli und trat auf ihn zu. „Wir sind keine Kinder mehr. Wir sind Teenager!“ Das letzte Wort des Satzes betonte sie besonders deutlich und klar. „Lass mal Lilli, wir haben andere Probleme!“ sagte Jerom und wies ihr an nicht zu stören. Ärgerlich wandte sie sich von ihm ab und sagte: „Der hat sie doch nicht mehr alle!“ Ich finde  Lilli reagiert manchmal echt über. Aber gerade war es auch witzig. Ich grinse nur auf ihre Reaktion. „Also wer geht jetzt mit Jason zurück?“ fragte Jeorm. „Okay, ich bleibe bei den KINDERN!“ gab sich Santran geschlagen und sah Lilli belustigt an. Sie zeigte ihm nur den Stinkefinger und zog eine Grimasse. Ich musste wieder Grinsen. „Also los macht euch auf den Weg!“ mahnte Santran und schlug Jerom auf den Po. „Pass auf!“ erwähnte Jerom und grinste ihn frech an. Als sich Jason in den riesigen Wolf verwandelt hatte, stieg Jerom ungeschickt auf den breiten Rücken. Nachdem er endlich oben war, gab Santran ihn einen Kuss und sagte: „Und passt auf euch auf!“ „Gibt’s du mir auch einen Bussi?“ grunzte Jason. „Wenn du willst . . . „ Santran küsste ihn auf die Schnauze und der Wolf schnurrte zufrieden.  Der Wolf preschte los. Innerhalb von nur wenigen Minuten konnten wir sie nicht mehr sehen. „Und wir Entspannen uns bis sie wieder kommen“ sagte Santran und ließ sich gegen einen Baum gleiten. Entspannt lehnte er gegen den Baum. „Hast du gar keine Angst dass sich Jason an Jerom ranmacht?“ fragte Jack und sah seinen Kumpel genau an. „Ach Jack, Jerom wird es nicht zulassen. Er hat mir versprochen, dass er es nicht zulässt dass sich ein anderer Mann zwischen uns drängt. ich vertraue ihm.“ Ich lehnte mich auch gegen einen Baum und atmete tief die frische Morgenluft ein. Die Morgendliche Sonne schien warm auf meine Haut. Vögel saßen in den Bäumen und trällerten ein Lied. Ich genoss die wärme der Sonne und das zwitschern der vögel und schloss meine noch müden Augen.

Aus der Sicht von Jerom und Jason:

„Da liegt sie!“ sagte Jerom aufgebracht und hob die Kette vom Boden auf. Sie war etwas verdreckt und er säuberte sie an seiner Hose. (Er trug ja kein Oberteil). Der Wolf stürzte sich auf Jerom und fegte ihn auf den Boden. Jason verwandelte sich in einen Menschen und hielt Jeroms Arme fest. Er presste seinen Körper an Jerom, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. „Jason was willst du?“ Jerom sah ihn unbeeindruckt an. „Was ich möchte? Kannst du dir das nicht denken?“ Jason versuchte Jerom zu küssen doch er drehte seinen Kopf immer wieder weg. Seine Arme konnte er nicht bewegen weil Jason sie festhielte. „Jetzt lass dich doch küssen“ sagte Jason. „Nein!“ schrie Jerom. „Ich bin mit Santran zusammen! Und jetzt lass mich los!“ „Okay, okay beruhig dich“ sagte Jason beschwichtigend und ließ von ihm ab. Jerom richtete sich auf und entfernte sich ein wenig von Jason. „Versprich mir dass du dich nicht mehr an mich ranmachst. Versprich es mir, bitte!“ Jeroms Stimme klang sehr eindringlich. „Du weißt gar nicht wie du . . .“ „Wie ich was?“ fragte Jerom als Jason nicht weiter sprach. „Wie verlockend du riechst, und dich bewegst einfach alles an dir . . . liebe ich. Aber okay ich versuch es“ gab sich Jason geschlagen. Jetzt erst begann Jerom zu verstehen das Jason ihn wirklich liebte und es nicht nur aus Spaß tat. Er tat ihm leid. Er kann es sich sehr gut vorstellen wie es sich anfühlt wenn eine Person nicht das für einen empfindet wie man selbst für sie. Jerom ging auf Jason zu und nahm ihn in die Arme. „Komm lass uns gehen“ sagte Jerom nach einer Weile. Jason verwandelte sich in den Wolf und sie machten sich auf den Rückweg.

Aus der normalen Ich-Form:

Schon von weitem sah ich die Kette an Jeroms Hals funkeln. Schnell waren sie bei uns. Jerom sprang vom Wolf und Jason verwandelte sich zurück in einen Menschen. Schwer atmend fiel Jason in sich zusammen und blieb liegen.  „Geht’s dir nicht gut?“ fragte Santran ihn. „Ne, weißte, ich bin grad nur ein paar Kilometer ohne Pause gerannt!“ „Wenn du dich einigermaßen erholt hast können wir weitergehen“ sagte Santran. „Guck mal Santran wir haben sie.“ Jerom zeigte ihm die Kette. „Super“ gab Santran von sich und drückte seinen Freund. Jerom küsste ihn und seine Hände gleiteten an Santrans Hüfte. „Keiner mag mich“ sagte Jason eifersüchtig und wandte sich von uns ab. Keiner sagte etwas und deswegen sagte Santran nach einer längeren Zeit: „Jason, sag doch was los ist!“ Immer noch abgewandt meinte er: „ich möchte mit Jerom alleine darüber sprechen!“ Santran und Jerom wechselten einen Blick und Santran sagte dann: „ist schon in Ordnung. Du kannst alleine mit ihm reden. Aber . . . sei vorsichtig. Du weißt was ich meine, Schatz!“ Jason und Jerom entfernten sich ein wenig von uns sodass wir nicht hörten was sie sagten. Aber wir konnten sehen was sie machten.

Aus der Sicht von Jerom und Jason:

„Jason, ich weiß doch was los ist“ sagte Jerom und legte seine Hände auf Jasons Schultern. „Du weißt nicht wie das ist“ gab Jason von sich und sah zu Boden. „Jason.“ Der Name klang so als würde Honig langsam auf seiner Zunge zergehen. Jerom hob Jasons Kopf an sodass er ihm in die Augen sehen konnte. „Ich mag dich zwar. Aber nicht so wie du es dir wünscht. Es tut mir zwar leid . . . aber, was soll ich denn tun?“ „Nichts. Das ist es ja. Du kannst nichts tun. Weil du nicht so für mich empfindest, wie es mein herz tut.“ Über Jasons Wange rollte eine Träne. Jerom fühlte sich verzweifelt. Er wollte ihn trösten, doch er wusste nicht wie. Er hatte Angst ich  falsch zu berühren oder etwas falsches zu sagen.  Jerom nahm Jason in den Arm. Er klammerte sich an Jeroms Taille und genoss diese Nähe, die wohl nicht lange andauern würde. Als Jerom sich von ihm lösen wollte, hielt Jason ihn trotzdem weiterhin fest. „Jason, bitte, lass mich los.“ Jerom flüsterte den Satz. Er sagte es so zärtlich, aus Angst er könnte Jason damit verletzen. Ich liebe dich so, dachte Jason und nahm seine Arme von Jeroms Taille. Dann gingen sie Wortlos zu den anderen.

Aus der normalen Ich-Form:

Santran nahm Jerom am Arm und flüsterte ihm zu: „Wieso hast du ihn umarmt?“ „Darf ich das etwa nicht?“ „Also . . . ich-„ „Santran ich finde jetzt übertreibst du wirklich. Ich darf ihn doch zumindest umarmen. Also das geht zu weit.“ „Jerom . . .“ Santran nahm das Gesicht seines Freundes in die Hände und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich“ murmelte er. „Ich hoffe einfach nur so, dass du mir treu bleibst“ fügte er noch hinzu. „Du weißt doch aber, dass ich das genauso will“ erwiderte Jerom. „Mach dir da keine Sorgen.“ „Kommt, ich finde wir können jetzt weitergehen“ sagte Jack. Er sah uns alle aufmunternd zu. Wir marschierten los.

Ich wunderte mich darüber, dass ich mich hier in Schantalla so schnell eingelebt habe. Ich fühle mich hier so, als würde ich hier schon ewig leben.  Seit kleines Kind an. So sicher und geborgen. Die Sonne steigt im Verlauf des Tages immer höher und brennt erbärmlich heiß auf uns herab. Da fällt mir grad etwas auf. Ich hab bisher hier in Schantalla noch nie eine einzige Wolke gesehen. Woran liegt das? Wo sind die Wolken? Auf einmal, als würde mir der Himmel eine Antwort geben wollen zogen kleine Wölkchen an der Sonne vorbei. Für ein paar Minuten schützten uns die Wolken vor der heißen Sonne, und ich dankte ihnen. Meine Beine taten vom vielen gehen weh und ich nörgelte herum das wir jetzt auch eine Pause machen könnten. Oder sogar da bleiben könnten zum Übernachten. Die anderen stimmten mit ein und wir setzten uns unter einen großen alten Baum der viel Schatten spendete. Die frischen grünen Blätter mochten nicht zu den knorrigen Ästen passen. Erschöpft ließ ich mich gegen den Baum gleiten. Ich spürte durch den dünnen Stoff meines Oberteils, die raue warme Rinde. Dies alles, die ganze Natur, ganz Schantalla war mir überhaupt nicht fremd. Ich hatte das Gefühl, dass ich hier hingehöre. Das ich dafür bestimmt war hier mein Rest des Lebens zu verbringen. Nur die Vorstellung daran, wieder von dieser Welt, und meinen Freunden, von meinem Freund abschied zu nehmen, gab mir einen Stich in die Brust. Ich konnte mir nicht vorstellen, nein, ich konnte es mir nicht mit meiner größten Fantasie ausmalen dieses alles zu verlassen. Nein, ich musste einen Weg finden, wie Lilli und ich hier bleiben konnten. Am schönsten fände ich es wenn meine ganze Familie mit uns hier leben würde. Wenn wir die Kette im Gebirge von Vanim versteckt haben, Lilli und ich wieder in unserer Welt waren, werden wir alles unseren Eltern erzählen und sie bitten mit ihnen zusammen in Schantalla, bei unseren freunden weiterzuleben. Ich hoffte so, dass es so kommen würde. Ich strich Junah über den Kopf, auf denen schon einzelne helle Haare waren, und fragte sie ob sie Durst habe. Sie beschwerte sich indem sie nörgelte dass sie schon die ganze Zeit Durst gehabt hätte. Ich beruhigte sie und stillte sie dann. Nachdem ich sie gestillt hatte, lehnte ich meinen Kopf gegen den Baum und schloss die Augen. Die Sonne stand tief über den Bergen und ich hörte wie Lilli müde gähnte. Der Himmel verfärbte sich langsam in ein frohes Farbenspiel. Wenn nur Sulfur, Toni und Frida noch leben würden . . .

Aus der Sicht von Roran und Rufus:

„Rufus? Wo bist du?“ „Hier im Waschraum!“ hörte Roran ihn rufen. Roran betrat den Waschraum und sah Rufus der sich nur ein Handtuch um die Hüfte gebunden hat. Roran trat von hinten an ihn ran und legte seine Arme um den nackten Oberkörper seines Cousins. Er sah seinen Freund genau an. Schwarze nasse normale Haare, einen glatt rasierten Bart und blau leuchtende Augen. Roran und Rufus sehen sich sehr ähnlich. Rufus dreht sich zu Roran, sodass sie sich ganz nah gegenüberstehen. „Roran?“ „Ja, was ist denn?“ „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“ „Ja klar, wieso?“ „Ne, also meine Mutter will ja das ich immer bei ihr schlafe, weil es ihr doch nicht so gut geht. Aber ich möchte einfach gerne bei dir schlafen.“ „Ja da musst du deine Mutter fragen. Und nicht mich.“ „Ich frag sie kurz. warte hier. ich komme gleich wieder.“ Rufus verschwand aus dem Waschraum. Hoffentlich kann Rufus bei mir schlafen, dachte Roran. Ein paar Minuten der Stille verstrichen. „Ja ich schlafe bei dir“ rief Rufus und fiel Roran um den Hals. „Warum willst du denn bei mir schlafen?“ „Ich hab einfach keinen Bock bei meiner Mutter zu schlafen. Naja und ich will halt auch einfach bei dir schlafen.“ Die beiden grinsten sich an.

Aus der normalen Ich-Form:

Ich träumte. Plötzlich erschien mir eine kleine leuchtend helle Gestalt in Form von Toni. Er sagte zu mir: „Du nicht traurig sein darfst dass ich tot bin. Ich immer in deinem Herzen sein. Ich dich von ganzen Herzen lieben.“ Ich dich auch, dachte ich zutiefst gerührt was Toni sagte. Jetzt erschein anstatt der Gestalt von Toni die Gestalt von Sulfur. Sie war so hell und blendend das ich die Augen zukniff. Sulfur sagte: „Du weißt genau wie sehr ich euch alle vermisse. Ich weiß auch wie sehr ihr mich vermisst. Ich liebe euch alle aus tiefsten Herzen und bin immer bei euch. Ihr seid nie alleine.“ Mit diesen Worten verschwand die Gestalt abrupt. Ich dankte Toni und Sulfur in Gedanken dafür, dass sie mir gezeigt haben, dass sie immer bei uns sind. Ich wachte auf. Es war stockdunkel und das Feuer war schon ausgegangen. Komischerweise war ich total wach. Hellwach. Ich beschloss ein wenig umherzugehen, bis ich wieder müde wurde. Ich stand auf und entfernte mich leise ein wenig von meinen Freunden. Ich ging am Waldrand entlang und sog genüsslich die frische Nachtluft ein. Als ich schon ein wenig auf und ab gegangen war, sah ich ein riesiges Wesen vor mir. Die gelben Augen sahen mich an. Ich presste mir die Hand auf den Mund um nicht laut zu kreischen. Meine ganzen Harre stellten sich auf und mir fuhr es Eiskalt den Rücken herunter. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Um ruhig zu bleiben atmete ich tief durch. Dieses Wesen trat auf mich zu und sagte dann mir einer ruhigen freundlichen Stimme: „Hab keine Angst. Ich bin ein Elos und suche meinen Bruder.“ Ich beruhigte mich ein wenig und sagte mir zittriger Stimme: „Ich glaube dir erst das du ein Elos bist wenn du dich in einen Menschen verwandelst hast.“ „Ganz wie du willst.“ Das Wesen verwandelte sich in einen Menschen. Als die Verwandlung vollendet war, stand ein Mann vor mir der Jason ähnlich sah. Er war so groß wie Jason, und ich schätzte ihn auch auf ungefähr 24 Jahren. Seine Blond-braunen Haare fielen ihm wirr ins Gesicht und seine Stein-grauen Augen blickten freundlich. Er trug nur eine Hose. Meine Angst hatte sich komplett gelegt und ich sagte ruhig: „Suchst du etwa Jason?“ „Ja. Kennst du ihn?“ „Ja, also wir haben ihn getroffen und dann haben wir ihn in unsere Gruppe aufgenommen.“ „Kannst du mich zu ihm bringen?“ „Ja klar. Aber wollen wir nicht bis morgen früh warten?“ fragte ich. „Es ist gleich Morgenfrüh“ sagte er. „Wollen wir uns irgendwo zusammen hinsetzten und unsere Geschichten erzählen?“  „Ja würde ich gerne. Ich möchte nur erst mal mein Baby holen. Damit sie nicht so alleine daliegt.“ Ich ging zu unserem Platz zurück und nahm Junah in den Arm. Dann setzten wir uns an einen Baum und erzählten uns gegenseitig unsere Geschichten. „Dürfte ich eigentlich auch erfahren wie du heißt? Bruder von Jason?“ „Ja, ich heiße Julian.“ Julian erzählte mir etwas über sich. Er war seit drei Tagen von seiner Familie abgehauen und hatte sich auf die Suche nach seinem Bruder gemacht. Jason war vor fünf Tagen einfach so verschwunden. Keiner wusste was. Alle haben gedacht, dass er irgendwo tot im Wald liegt. Naja und Julian hatte sich Sorgen um ihn gemacht und hat Jason dann gesucht. „Und ich als einziger hegte noch den Gedanken dass Jason noch lebt. Ich habe es einfach gespürt.“ „Hat Jason eigentlich eine Freundin oder einen Freund?“ fragte ich ihn neugierig, während ich Junah stillte. Sie hatte schon wieder rumgenörgelt dass sie Durstig war. Aber jetzt gibt sie wieder Ruhe. „Also Jein.“ „Was heißt Jein?“ „Also, er sollte eine Frau heiraten, die er nicht mochte. Unsere Eltern wollten das er diese Frau heiratete weil sie die einzige war mit der sich unsere Eltern gut verstehen. Naja und deswegen sollte er sie heiraten.  Und ich glaubte das er auch deswegen abgehauen sein könnte.“ „Ja das könnte sein“ sagte ich. „Er ist nämlich schwul.“ „Was? Jason und schwul? Niemals!“ „Doch. Wirklich, du wirst es noch sehen.“ Wenn du meinst . . .“ Jetzt erzählte ich Julian von meiner ganzen Geschichte. Wirklich alles erzählte ich ihm. „Weißt du was Jason zu mir gesagt hatte als er erfuhr, dass er diese fremde Frau heiraten sollte?“ „Nein. Sag schon.“ Jetzt war ich aber interessiert. „Er hat gesagt, dass er lieber  mich als die fremde Frau heiraten würde. Und das hat er Todernst gesagt. Er hat mit keiner Wimper gezuckt.“

Die Sonne stieg schon langsam über den Bergen auf. Schweigend saßen wir da, und beobachteten den Sonnenaufgang. Als meine Freunde immer noch schliefen gingen wir zu ihnen. Julian setzte sich auf Jason und wartete bis er wach wurde. Santran, Jerom, Jack und Lilli wurden wach und fragten wer das sei, der da auf Jason saß. „Ich bin Jasons Bruder, Julian.“ „Ah, und was willst du hier?“ fragte Santran. „Ich hab meinen Bruder gesucht und möchte jetzt bei ihm bleiben.“ „Also ich find das versteht man“ sagte Jerom. Jasons Lider flatterten und er öffnete die Augen. Als er Julian erblickte sagte er müde: „Träume ich etwa noch?“ „Nein“ sagte Julian. „Oder soll ich dich zwicken?“ „Ja.“ Julian zog Jason zu sich hoch und biss ihn ins Ohr. „Aua“ beschwerte er sich. „Doch nicht so Doll!“ „Jason! Ich bin es! Dein Bruder, Julian!“ „Julian?“ Jetzt schien er erst richtig zu erwachen. „Was machst du denn hier?“ Er drückte seinen Bruder. „Irgendwie sieht das leicht schwul aus“ sagte Jerom zu Santran. „So zwei halbnackte Typen die sich umarmen . . .“ „Dann mach doch gleich mit!“ sagte Santran grinsend. „Haha, sehr witzig“ sagte Jerom und fügte noch hinzu: „Ach du kriegst da ja noch etwas zurück!“ „Jerom, was meinst du?“ Jerom lachte nur und nahm Santran in den Arm. Während er Santran küsste schlug er ihm auf den Po. Das war die Rache dafür, dachte Jerom grinsend. „Jerom . . .“ „Ne, wir sind jetzt Quitt“ unterbrach ihn Jerom. „Aber, wie . . . warum bist du hier?“ bekam Jason zustande und schob seinen Bruder von sich. „Willst du mich etwa wieder zurückholen damit ich diese Tussi heirate?“ „Jason, was denkst du eigentlich von mir?“ „Keine Ahnung, sag es doch!“ „Ich hab mich auf die Suche nach dir gemacht, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Aus keinem anderen Grund. Glaubst du etwa ich bin so blöd und hol  dich zurück nach Hause?“ „Weiß nicht, bei dir-„ „Freundchen, pass auf was du sagst!“ Die beiden grinsten sich an. „Ich bin froh, dass du bei mir bist“ sagte Jason und legte seinem Bruder einen Arm um. „Ich auch“ erwiderte Julian. „Wollen wie uns jetzt nicht mal auf den Weg machen?“ fragte Jack. „Auf den Weg? Wo denn hin?“ fragte Julian. Wir erzählten ihm die ganze Geschichte und machten uns dann auf den Weg. Doch bevor wir los gingen, half mir Lilli Junah an mir festzubinden. Als wir das endlich geschafft hatten setzten wir unseren Weg fort. „Und du stehst wirklich auf Jerom?“ fragte Julian seinen Bruder. „Oh Julian das . . .“ „Das brauch dir nicht peinlich zu sein. Schwul sein ist nichts Schlimmes.“ „Nein, ist es wirklich nicht“ warf Santran ein. „Santran, misch dich da nicht ein“ ermahnte ihn Jerom. „Na hör mal, die reden da über dich. Das würde sich zumindest Lohnen sich einzumischen.“ „Santran, aber es geht uns trotzdem nichts an. Auch wenn es vielleicht über mich geht!“ „Wenn du meinst . . .“ sagte Santran und nahm Jeroms Hand. „Na ihr beiden“ sagte ich zu Lilli und Jack und nahm ihre Hände. „Na“ sagen beide gleichzeitig zu mir. Wie schön das leben doch mit meinen Freunden ist, dachte ich glücklich.

14.Kapitel

 

Wir hatten die Stadt Litztau erreicht und sollten bei einem Herrn namens Andrew die Kette der Macht verstecken. Santran hatte gesagt, dass ihm der König der Menschen gesagt hatte, dass sie die Kette bei diesem Andrew abgeben sollten. Der König der Menschen meinte, Andrew wüsste von allem Bescheid und er weiß was mit der Kette er Macht gemacht werden müsste. Wie es so üblich in Schantalla war, wurde bei jeder Stadt am Eingang überprüft ob man diese bestimmte Karte hatte. (Diesen Ausweis!) Die Stadt erinnerte von Außen an eine Burg. Die komplette Stadt wurde von einer großen Steinmauer umschlossen. Sie war ca. 15 Meter hoch. Immer im Abstand von 30 Metern stand ein großer Wachturm, auf denen jeweils 2 Wachmänner standen. Gleich hinter dem großen Torbogen gab es einen Markt auf dem es angenehm nach verschiedenstem Essen und frischen Stoffen roch. Hinter dem Markt zweigten kleinere Straßen von einer großen ab. „Ich weiß wo wir lang müssen“ sagte Santran als wir ich alle erwartungsvoll ansahen. „Macht nicht so ein Gesicht. Ihr könnt froh sein dass ich den Weg weiß.“ Wir bogen immer wieder in andere Straßen ab und nach ungefähr 20 Minuten erreichten wir Santrans Meinung nach unser Ziel. Unser sogenanntes Ziel war ein einfaches altes Fachwerkhaus, an dem schon der braune Mörtel abbröckelte. Etwas farblos lag es vor uns. Über der hölzernen Tür hing ein Schild mit der Aufschrift:

Willkommen bei Andrew & Alex.

Es war eine alte verschnörkelte schöne Schrift. Santran klopfte an die Tür, deren Holz schon vom vielen anfassen glänzend glatt poliert war. Ein Mann im Alter von ungefähr 30 Jahren öffnete uns die Tür. „Seid willkommen! Ihr seid sicherlich die gruppe die wegen der Kette der Macht hier ist!“ empfing er uns mit einem freundlichen Lächeln. Seine grauen Augen die fast silbrig waren, strahlten uns an. Seine braunen gepflegten Haare umspielten sein ovales Gesicht. Er hatte einen gepflegten glatt rasierten Bart. „Kommt herein!“ bat er uns. Wir betraten das Haus. Von innen machte es einen besseren und gepflegteren Eindruck als von außen. Die Wände waren orange gestrichen. Das hatte eine ganz normale Größe. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Die Decke befand sich einen Meter über meinem Kopf. Sie war auch orange gestrichen. Auf dem großen runden Küchentisch stand eine orangene Schale mit Orangen drin. Die Orangen waren Knall Orange. So ein richtiges Neon Orange. „Setzt euch doch“ sagte Andrew und fügte noch hinzu: „Wollt ihr vielleicht einen Orangen Tee trinken?“ Wir alle fielen in schallendes Gelächter. Während Andrew den Tee anstellte  fragte er verdutzt: „Warum lacht ihr so?“ „Entschuldigung, aber . . .“ fing Santran an. „Was?“ fragte er. „Erst sehen wir orange Wände, dann eine orangene Decke, dann Orangen die total Neon orange sind und jetzt fragen sie uns ob wir einen Orangen Tee trinken wollen“ gluckte Santran. „Ja aber, was ist daran so witzig?“ fragte Andrew belustigt. „Ist schon in Ordnung“ erwiderte Santran. Mein Bauch tat vom vielen Lachen weh. Ich fand das so witzig mit dem vielen Orange! „Alex, komm mal her wir haben Besuch!“ rief Andrew ihn. „Aber jetzt sagt mir erst mal wie ihr alle heißt“ forderte Andrew. Während Alex in der Tür stand sagten wir alle nacheinander unsere Namen. „Hey Alex, komm her!“ Andrew legte einen Arm um Alex und sagte: „Das ist mein Mann Alex er ist 31 und ich bin 33. Wir sind seit ungefähr 5 Jahren verheiratet, oder?“ Andrew küsste Alex auf die Wange. „Äh, ich glaub das interessiert die gar nicht“ sagte Alex beiläufig und sah uns an. Alex hatte dunkelblonde Haare die sein Gesicht wie einen Rahmen umschlossen. Er hatte ebenfalls einen glatt räderten Bart. Seine dunkelblauen Augen blickten freundlich. Ich fand die beiden gaben ein süßes Paar ab. Wir alle setzten uns an den Tisch und Unterhaltenen uns. „Kannst du mir mal die Kette geben?“ fragte Andrew Jerom. „Ja, hier!“ Jerom reichte ihm die Kette. Andrew nahm sie ehrfurchtsvoll entgegen. Er heilt sie vor seinen Augen und sagte mit ehrfurchtsvoller Stimme: „Sie ist wahrlich wunderschön!“ „Wie ist das jetzt eigentlich mit dem verstecken der Kette?“ fragte ich in die Runde. „Ja, das machen wir gleich“ sagte Andrew etwas abwesend. Sein Blick klebte an der Kette. Das war nicht gerade die Antwort gewesen die ich erwartet hätte. Etwas gelangweilt lehnte ich mich gegen Jack. Lilli und ich waren die einzigen Mädchen hier. Sonst waren hier nur Männer mit Ausnahme von Jack. Er war ja noch kein Mann. Zwei Mädchen in der Gruppe von Andrew  und Alex, (dem ersten schwulen Paar), Jerom und Santran, (dem  zweiten schwulen Paar), und Jason und Julian, (die beiden Geschwister), und natürlich die fast wichtigste Person in meinem Leben, nämlich Jack. Mein lieber süßer Jack! Wie konnte ich nur ohne ihn Leben? Das würde gar nicht gehen. Und Das war auch einer der Gründe warum ich mit Lilli in Schantalla bleiben musste.            „Wollen wir jetzt die kette verstecken?“ wurde ich meinen Gedankenlauf von Andrew unterbrochen. „Ja, ich bin schon die ganze Zeit gespannt“ sagte Jack. „O.k. kommt!“ Andrew winkte uns herbei. Er rollte den großen Teppich auf. Der Teppich war rund und war mit einem schönen alten Muster bestickt. Als er den Teppich mithilfe von Alex aufgerollt hatte, öffneten sie eine Falltür die in den Boden eigelassen war. Das ist ja sooo spannend! dachte ich aufgeregt und stellte mich neben die offene Falltür. „Haben wir nicht noch eine Fackel?“ fragte Andrew Alex. „Ja ich hol mal eine.“ Alex verschwand aus dem Raum. Kurze Zeit später kam er mit einer Fackel in der Hand zurück. Die Fackel bestand aus einem einfachen Ast mit Wachsgetränkten Stoffstreifen umwickelt. Nachdem Alex die Fackel angezündet hatte stieg er an einer Eisen Treppe hinab in die Dunkelheit.  „Ich geh zum Schluss“ sagte Andrew und wir stiegen nach und nach hinunter.  Es waren nur verrostete Eisensprossen in den Stein hineingelassen. Sie lagen kühl und rau unter meinen Händen. Als ich unten angekommen war klopfte ich meine Hände an der Hose sauber. Die Steindecke lag 4 Meter über meinem Kopf. Hier unten war es angenehm kühl, doch nach einiger zeit wurde mir kalt, da ich ja nur ein dünnes Baumwolloberteil ohne Ärmel trug. Ich hatte einfache Sandalen und eine Knielange Hose an. Wir gingen den langen Gang der Steinhöhle entlang. Wir wurden von allen Seiten von massivem Stein umschlossen. Unerlässlich fiel mir Staub und feiner Steinkrümel in den Nacken. Nach einer kurzen zeit hörte der Gang vor uns auf. In dem Stein vor uns war eine große Stahltür eingelassen auf der in einem Viereck Tastenzahlen waren. Diese Stahltür war ein Meter hoch und breit. Alex kam mit der Fackel zu dem Tasten und tippte eine Zahlenkombination ein. Er trat zurück und die Stahltür schwang auf. Ein Kasten von der Größe eines Laptops befand sich hinter der Stahltür. Auf der Vorderseite des Kastens befanden sich noch ein paar Tasten. Alex tippte etwas ein und die Vorderseite des Kastens glitt zur Seite. Auf dem Boden des Kastens lag ein Samtkissen in der Größe von einem Teller. Es hatte die Farbe von der Sonne. Strahlend gelb. Andrew legte die Kette der Macht auf das Samtkissen und verschloss beide Stahltüren. Schlagartig hatte ich das Gefühl etwas verloren zu haben. Die Kette hatte mir Schutz gegeben. Und jetzt war sie einfach so, und so schnell weg. Ich war davon etwas überrumpelt. „Mein Baby ist weg“ sagte Jerom traurig. „Was meinst du?“ fragte Santran verdutzt. „Die Kette“ brachte Jerom hervor. „Oh“ Santran nahm ihn in den Arm und küsste ihn. „Mir ist kalt. Könne wir bitte wider zurückgehen?“ bat uns Lilli. „Ja find ich auch“ bestärkte ich Lillis Aussage. Wir gingen wieder zurück und kletterten die Sprossen hinauf. Oben angekommen freute ich mich wieder im warmen zu sein. „Wollt ihr vielleicht heute Nacht bei uns übernachten?“ fragte Andrew. „Die Bitte wollen wir doch nicht abschlagen“ sagte Santran. „Wir wollen auf jeden Fall hier übernachten!“ „Okay dann zeig ich euch schon mal, wo ihr schlafen könnt!“ Andrew führte uns eine knarrende Holztreppe hinauf. Vor uns lag ein kurzer Gang an dem mehrere Zimmer lagen. Erst ging er in ein Zimmer und sagte: „Hier können welche von euch schlafen!“ „Wir drei wollen hier schlafen!“ rief Lilli aus als sie das Doppelbett sah. „Franziska und ich schlafen im Bett“ sagte sie und setzte sich auf das Bett. „Und wo soll ich schlafen?“ protestierte Jack. „Wir haben noch eine Matratze“ sagte Alex und trug ein herein. Das Zimmer war recht groß und den kompletten Boden bedeckte ein einfarbiger dunkel gelber  Teppich. Die Wände waren wie alle anderen auch orange gestrichen. An der Wand gegenüber vom Bett stand ein großer Holzschrank. er hatte zwei Türen und er war mit  Holz Schnörkeleien verziert. An der Wand gegenüber der Tür lag ein großes Fenster. Als ich mir das Zimmer ausführlich angeschaut hatte, setzte ich mich neben Lilli auf das Bett. „Kommt mit ich zeige euch euer Zimmer“ sagte Andrew zu Jerom und Santran. Die vier verschwanden aus dem Zimmer.

Aus der Sicht von Jerom und Santran:

„So das ist euer!“ sagte Andrew und betrat ein Zimmer das ebenfalls orange gestrichen war. Dieses hier sah fast genauso aus wie das andere Zimmer. Der Unterschied lag darin, dass der Teppich Rot statt gelb war. „Dann könnt ihr ja auch gleich wieder runter kommen“ sagte Alex und er und sein Mann verließen das Zimmer. Die Tür schlossen sie hinter sich. Jerom und Santran setzten sich auf das Bett und Jerom sagte: „Jetzt sind wir endlich alleine!“ Er legte sich auf Santran und küsste ihn. Santrans Hände streichelten Jeroms nackten Oberkörper. „Kommt ihr – oh!“ Plötzlich stand Jack im Zimmer. Er wollte wieder gehen doch Santran sagte: „Jack, bleib ruhig. Was ist denn?“ Jerom löste sich nur widerstrebend von Santran. „Es gibt Essen. Aber wenn ihr . . .“ „Nein, nein, wir kommen schon. Geh du schon mal vor“  sagte Santran. „Aber ich will-„ sagte Jerom mit einem Funkeln in den Augen und wollte sich wieder auf Santran schmeißen. Santran war sowas von unwiderstehlich. Dieser Geruch, seine Bewegungen . . . einfach alles an ihm war unwiderstehlich! Jerom wollte ihn fühlen, schmecken – „Jerom, jetzt komm!“ „Was?“ „Komm, wir gehen jetzt runter zum Abendbrot!“ „Aber Santran, warte kurz!“ „Was ist denn?“ „Versprich mir, dass wir heute Abend unser erstes Mal haben. Ja?“ „Was?“ fragte Santran verdutzt. „Man Santran, ich bin total verrückt nach dir. Ich will heute endlich mal-„ „Ja, ist schon in Ordnung Jerom. Ich weiß was du meinst. Aber ich hab grad echt Hunger. Sonst esse ich dich noch auf!“ sagte er mit einem Grinsen. „Da hätte ich nichts dagegen!“ erwiderte Jerom und drückte Santran einen kurzen Schmatzer auf die Wange. Santran und Jerom gingen runter zum Essen. Die anderen saßen schon am Tisch.

Aus der normalen Ich-Form:

„Hihi!“ Ich hörte Gekicher. „Was oder wer ist das denn?“ fragte ich Andrew als ich dieses Gekicher hörte. „Ach das ist Lenni unser Fachso“ antwortete mir Alex. Ein Fachso von der Größe wie Toni sprang auf den Tisch. Er hatte große blaue Kugelaugen die frech blickten. „Hihi“ machte er wieder und hielt sich seine kleinen Pfötchen vors Maul. „Was ist denn los?“ fragte ihn Andrew. „Hihi, ich Jeroms Gedanken gehört haben!“ Er hatte eine piepsige aufgeregt Stimme. Sofort wurde Jerom rot im Gesicht. „Aber komm erst mal vom Tisch runter. Wir wollen hier essen“ sagte Alex und scheuchte Lenni vom Tisch. Der Fachso sprang auf Andrews Schoß und sagte erregt: „Ihr wissen wollt was Jerom gedacht haben?“ Wir alle schwiegen und Jeroms Kopf wurde noch röter. Interessiert fragte ihn Santran leise: „Was hast du denn Gedacht, Schatz?“ Gereizt erwiderte Jerom: „Was denkt man wohl wenn man sich mit seinem Freund küsst, hm?“ Santran sagte nichts und sah betroffen zu Boden. „Er gedacht haben: Ich endlich mit ihm Sex wollen!“ „Lenni!“ ermahnte ihn Andrew und gab ihm einen ordentlichen Klaps. Für Jerom war es extrem peinlich und er rannte nach oben. Santran wollte hinterher, doch Jason hielt ihn zurück. „Ich mach das lieber!“ Mit diesen Worten ging Jason zu Jerom.

Aus der Sicht von Jerom und Jason:

Jerom saß auf seinem Bett und unterdrückte die Tränen. Das war sowas von peinlich! „Hey Jerom!“ Jason kam ins Zimmer und setzte sich hinter Jerom. Er legte seine Arme um ihn und flüsterte: „Lass Lenni doch reden. So sind Fachsos halt. Dass . . .“ Jason suchte vergeblich nach den richtigen Worten. Jasons Nähe und das was er tat war so voller Liebe, Zärtlichkeit und Zuneigung. Am liebsten hätte sich Jerom an seine Arme geschmissen und sein Leid von der Seele geweint. Jason dreht ihn zu sich und sah ihm tief in die Augen. Als Jerom in Jasons Stein- graue Augen sah überfiel ihm das Gefühl diese Person schon ewig zu kennen. Die Augen gaben ihm das Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen. „Komm her!“ Jason flüsterte die Worte. Zärtlich strich er ihm ein Haar aus den Augen. Es fühlte sich so gut an in Jasons Armen zu liegen. Jerom wünschte sich dass dieser Moment nie zu Ende gehen würde. Immer noch den Kopf gegen Jason gelehnt, sagte Jerom: „irgendwie will ich jetzt nicht mehr mit Santran . . .“ seine Stimme versagte. „Aber warum denn?“ fragte Jason. Er hatte verstanden was Jerom sagen wollte. „Ich weiß nicht. Meine Gefühle . . . die sind grad alle total durcheinander.“ Jerom hatte ein totales Gefühlschaos. Er fand es total schieße von Lenni dass er seine Gedanken verraten hatte. Und jetzt auf einmal, Jason . . . es war das erste Mal dass er wirklich Liebevoll zu Jerom war. Sonst hatte er ihn nur wild und grob wahrgenommen. Jetzt plötzlich war er so zärtlich zu ihm. Als Jason ihn ansah kribbelte es in Jeroms Bauch. Ganz unerwartete sagte Jason: „Wollen wir nicht wieder runtergehen?“ Jerom nickte gezwungen.

Aus der normalen Ich-Form:

Es gab so ne Art Fladenbrot zum Essen. Das sehr gut schmeckte. Dazu gab es Schmierkäse, einen Kräuteraufstrich und Wurst. Ich hatte schon alles probiert und es schmeckte Hervorragend. Ich hätte nicht gedacht das es hier in Schantalla so leckere Essensaschen gibt. Ich genoss mein Kräuteraufstrich Brot und sah zu Jerom und Santran. Jerom saß auf Santrans Schoß und hatte einen Arm um Santran gelegt. „Sind die beiden nicht süß?“ flüsterte ich Lilli ins Ohr. „Wer?“ fragte sie. „Na, Jerom und Santran!“ „Ja, grad auf jeden Fall schon“ sagte sie und grinste. „Habt ihr noch Hunger?“ fragte uns Andrew. „Sonst würde ich jetzt abräumen!“ Wir alle schüttelten den Kopf. „Gut.“ Andrew räumte den Tisch ab. Als sie den Tisch fertig abgeräumt hatten, sagte Andrew zu Jerom: „Tut mir echt leid wegen vorhin. Lenni-„ „Ist schon in Ordnung!“ unterbrach ihn Jerom. „Wo sollen eigentlich Julian und ich schlafen?“ fragte Jason. „Oh ja, ich zeig euch gleich euer Zimmer“ entgegnete Alex. „Du, Jerom . . .“ sagte Santran. Jerom saß immer noch auf dem Schoß von Santran. „Ja?“ fragte sein Freund. „Willst du jetzt eigentlich noch mit mir . . .“ „Ähm, also eher nicht“ entgegnete Jerom. „Warum?“ „Ist doch egal. Ich möchte jetzt nicht darüber reden“ wehrte Jerom ab. „Wenn du meinst.“ Santran schien etwas enttäuscht. Jack, Lilli und ich gingen hoch in unser Zimmer und machten es uns gemütlich.

Aus der Sicht von Alex und Andrew:

„Komm her süßer!“ sagte Andrew und zog sich Alex zu sich. Die beiden ließen sich auf das Bett sinken. Andrew streichelte Alex Bauch und küsste seinen Hals. Andrews Küsse ließen Alex angenehme Schauer über den Rücken fahren. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus. Alex sah über die Schulter von Andrew hinweg und erblickte Lenni der in der Tür stand. „Ähm du Andrew . . .“ fing Alex an. „Was ist denn? Wir sind doch gerade so schön am-„“Da steht Lenni in der Tür!“ unterbrach ihn Alex.  „Lenni?“ fragte ihn Andrew. Lenni sah zu Boden und seine kleinen Ärmchen hingen schlaff an seinem Körper herab. „Ich nicht schlafen können. Ich . . . ich ganz Doll schlechte Gedanken haben . . .“ ein Schluchzer unterbrach den Satz. „Ich bei euch schlafen darf?“ Ihn kullerten dicke Tränen aus den Augen. Seine Augen und Nase waren etwas gerötet.  Wie Lenni da stand, und sein Gesichtsausdruck, es war total zu bemitleiden. „Och, Lenni komm her!“ sagte Andrew und streckte ihm seine Arme entgegen. Lenni rührte sich nicht und kreischte nur ängstlich: „Ahh, da ein Gespenst sein! Ahh, es mich berühren!“ „Hey, süßer!“ gab Alex von sich und nahm in vorsichtig in seine Hände. Die drei kuschelten sich zusammen in das Bett.

Aus der normalen Ich-Form:

Jacks Berührungen fühlten sich an als würde eine Feder meine Wange streicheln, so zart waren sie. Mit seiner weichen Honigsüßen Stimme fragte er: „Und du bist dir sicher dass ich nicht mitkommen sollte?“ Sein Blick schien mich zu scannen. Seine Augen sahen tief in meine als würde er meine Gedanken lesen wollen. „Nein“, erwiderte ich. „Lilli und ich machen das alleine.“ „Wenn du willst.“

Seine Lippen berührten zart und vorsichtig meine Wange, als habe er Angst ich könnte zerbrechen. Nachdem Lilli und ich uns von unseren Freunden verabschiedet hatten, reisten wir in unsere Welt zurück. Ich hielt Junah fest in meinen Armen und hoffte dass unsere Eltern uns unsere Geschichten glauben würden. Unser Ziel war das Lillis und meine Familie mit zurück nach Schantalla kommen würden. Und da würden wir dann Leben. „Ich hoffe so dass es klappt“ sagte ich zu Lilli bevor wir zu unserer Welt reisten. „Bestimmt“ erwiderte sie und drückte meine Hand. 

Ich erwachte auf dem Teppich meines Zimmers. Ich war noch etwas müde, als hätte ich gerade geschlafen. Ich richtete mich etwas wackelig auf und überlegte welche Tageszeit es war. Lilli schien mein fragendes Gesicht zu sehen, denn sie meinte: „Ich habe doch eben Joe meine Liebe gestanden. Wir sind zusammengekommen!“ Ihr Gesicht strahlte vor Freude. „Na, dann bringen wir es hinter uns“ sagte ich und nahm Junah in meinen Arm, die auf dem Teppich lag. Lilli ging allein in Joes Zimmer und sagte zu ihm, dass wir alle unten etwas Wichtiges besprechen müssten. Als wir zusammen runter gingen warf mir mein Halbbruder einen überraschten Blick zu. Er bezog sich auf Junah. Er fragte nicht weiter und ich sagte,  dass wir gleich alles, und auch was das Baby betraf, besprechen werden. Meine Eltern saßen am Esstisch und erzählten sich gegenseitig etwas. Wir traten zu ihnen und brachten die Aufmerksamkeit auf uns. Meine Mutter sah mich erschrocken an als sie Junah bemerkt hatte. „Was ist das für ein Baby?“ fragte sie und  sah mich eingehend an. Ich lächelte nur verlegen. Dann erzählten wir ihnen die komplette Geschichte.

Aus der Sicht von Franziskas Freunden:

6 Tage waren vergangen und sie waren wieder in Palondra. Endlich wieder zuhause. Sie hatten auch die Familie von Jack mitgenommen. „Santran, möchtest du mir vielleicht mal sagen wo Sulfur mein Sohn ist?“ Santran wich dem Blick seines Vaters aus und sagte mit gedämpfter Stimme: „Er . . . er ist tot!“ Santran krallte sich an den Arm seines Freundes. Er presste die Lippen aufeinander und griff mit der anderen Hand nach der von Jerom. Santran wollte nicht an den Tot von Sulfur erinnert werden. Sulfur war doch sein Bruder. Er liebte ihn. Ein Teil von Santran war gestorben als Sulfur starb. Ein Teil seiner Seele. Seines Herzens. Ohne ihn war er nicht komplett. Sie standen sich als Brüder sehr nah. Sie waren immer füreinander da gewesen. Aber auch jetzt würde Santran noch alles für seinen Bruder tun. Er fühlte das er immer noch bei ihm war. Sulfur war ihm in einem Traum erschienen und hatte ihm versichert dass er immer bei ihm ist. Und gerade spürte Santran ihn. Er spürte ihn in seinem Herzen. In der Seele. Die vertraute tiefe Stimme seines Bruders sprach zu ihm: „Ich liebe dich Santran. Vergiss das nicht!“ „Santran ist alles in Ordnung?“ fragte ihn Jerom besorgt und hob sein Kinn an. „Eigentlich würde ich ja mit dir alleine sein, aber-„ „TOT?“ Die eigentlichen weichen Gesichtszüge von Samir wurden hart und ernst. Samir hatte schulterlanges verfilztes braunes Haar. Sein Vollbart umschloss sein halbes Gesicht wie einen Rahmen. Seine hell blauen Augen blickten trüb und traurig. Es schien so als würde er in eine ferne fremde Welt blicken, die nur er sehen konnte. Santran schluckte und sagte: „Es war schrecklich . . . ein Unfall!“ Santran verschluckte die beiden ersten Wörter des zweiten Satzes. Eigentlich sollte es heißen: << Es war schrecklich. Es war ein Unfall! >> „Bitte, Papa kannst du mich hier mit Jerom allein lassen?“ „Wer ist das eigentlich?“ fragte Samir. (Samir ist ha auch der König der Zentauren. Das wollte ich nur mal klarstellen!) „Meinst du Jerom?“ „Ja.“ „Oh, ja er ist mein Freund. Ich meine nicht irgendeiner, nein, ich bin mit ihm zusammen!“ „Du bist . . .? Oh mein Gott! Ich muss jetzt erst mal zu meiner FRAU!“ Samir ging davon. Santran sah Jerom betrübt an. Wie oft wurde er jetzt schon an Sulfur Tot erinnert! „Hey mein Bärchen, Kopf hoch!“ Jerom küsste ihn. Santran erwiderte den Kuss mit einem Biss in Jeroms Lippe.

Aus der normalen Ich-Form:

Unsere Eltern und Geschwister haben sich jetzt schon ganz gut eingelebt. Das ist echt toll dass wir jetzt alle hier in Schantalla leben. (Mit wir meinte ich, Lillis Familie und meine!) Jetzt lag ich in Jacks Armen auf der Wiese. Er streichelte zart meine Wange und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Es ist so schön!“ flüstere ich Jack zu. „Ja, find ich auch“ haucht er mir ins Ohr. Dieses Leben kann gar nicht schöner sein, als es ist. Naja eins könnte besser ein. Roran sollte Tot sein. Das würde mir noch ein Gefühl der Sicherheit verschaffen. Aber das ist nicht so wichtig wie eine Sache im Leben: die Liebe! Unter Freunden ist sie da, oder wenn man einen Freund hat. Und ja auch natürlich in der Familie. Ach, ist das Leben schön!

Epilog

 

„Ich möchte ein wenig mit Fero fliegen!“ sagte Roran und ging aus der Burg. „Ich komme mit!“ erwiderte Rufus und folgte Roran. Als sie bei dem Stall von Rorans Drachen waren, befiel er James Fero rauszuholen. James öffnete das Tor. Als Fero vor dem Stall stand machte er etwas Seltsames. Er machte etwas was er noch nie zuvor getan hatte. Mit einen seiner Flügel fegte er Roran nieder und trat mit seiner großen Pranke auf Roran. Die Pranke presste ihn so lange auf den Boden, bis Roran sich nicht mehr bewegte. „Was?“ Rufus sah den Drachen geschockt und erschrocken an. „Was hast du getan?“ Der Drache ließ von Roran ab und ging selbstständig in seinen Stall zurück. „Roran!“ Rufus kniete neben ihn nieder. „Nein, du darfst nicht sterben!“ Tränen schossen ihm in die Augen. Bevor Roran ganz starb brachte er noch leise mit heiserer brüchiger Stimme zustande: „Ich liebe dich, Rufus! Du . . .“ seine Stimme versagte. „Nein, Roran ich kann nicht ohne dich leben!“ Roran war tot. Seine Augen starrten in den Himmel. „Nein!“ schrie Rufus und rammte sich seinen Dolch in die Brust. Gleich bin ich bei dir, konnte er noch denken.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.10.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme diese Geschichte meiner Mama

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