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1. Sonnenseiten des Lebens


Es ist der Trip meines Lebens, Sonne, Meer und coole Cocktails. Nach einer schweren Zeit, habe ich mir diesen 1 Wöchigen Ägypten Urlaub wirklich verdient. So schnappte ich spontan meine Eltern und buchte diese Reise. Der Himmel ist strahlend blau und alles ist Perfekt, ich liege in der Sonne und denke an nichts. Als wäre das hier die Unendlichkeit. Ich heiße übrigens Charleen Tayler Maier, aber alle nennen mich nur Charly und bin 19 Jahre alt. Meine Mutter Daniela und ihr Freund Stephan genießen diesen Urlaub mind. Genauso wie ich. Aber Heute ist schon unser 6 Tag, in 2 Tagen geht es wieder mit dem Flugzeug nach Hause. „Charly kommst du wir wollen zum Mittag“ ruft meine Mum. „Klar Mum ich komme“. Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Mutter und Ihrem Freund zum Glück.

Das essen hier ist großartig, ach ich komme aus dem schwärmen gar nicht mehr raus. Am nächsten Morgen brechen wir zu einem Schnorchel Trip auf. Mit einem kleineren Boot und jeder Menge russischer Mitbürger stechen wir schon am frühen Morgen in See. Ich liebe das Meer, dort fühle ich mich so frei wie nirgends auf dieser Welt. „Platsch, Mum komm rein das Wasser ist herrlich.“ Ich nehme meinen Schnorchel und tauche unter, ich sehe 1000 wenn nicht sogar Millionen von Fischen. Kleine und große, schöne und weniger schöne, doch diese Farbenpracht unter was ist einfach atemberaubend früher dachte ich immer es ist ehr Grau unter Wasser. Von den vielen Einflüssen überwältigt bemerke ich gar nicht wie weit vom Boot weg ich schon geschwommen bin. Plötzlich erscheint vor mir ein großer grauer Fisch, was das wohl ist frage ich mich und schwimme näher heran. Na nur, wo sind denn auf einmal die ganzen anderen Fische hin? Da stimmt doch was nicht, das wird doch kein Hai sein, Hilfe! So schnell ich kann, schwimme ich zum Boot zurück. Als ich es einem einheimischer erzähle, beginnt er zu lachen und sagt hier draußen gibt es keine Haie. Ahja und wieso wird das hier dann Sharks Bay genannt? Sehr komisch denke ich mir nur.

Nach ein Paar wunderschönen Stunden auf dem Roten Meer sind wir wieder im Hotel angekommen. Wir machen und einen gemütlichen Abend mit ein paar Cocktails zu viel und genießen den letzen Abend dieses Unvergesslichen Urlaubes.

Das wars jetzt wohl, wir werden zum Flughafen gebracht ich werfe noch einen letzten Blick auf das Meer und die Palmen, in Frankfurt ist es wieder Sau kalt und außerdem habe ich überhaupt keine Lust auf Weihnachten. Wir betreten das Flughafen Gebäude und ich wünschte mir das ich nicht zurück muss, jedenfalls noch nicht. Aber so ist es eben nichts ist unendlich. Hier sind die Sicherheitskontrollen gar nicht so streng wie bei uns in Deutschland, auch mal schön. Nach 2 Stunden sinnlosem rumgammeln steigen wir endlich in den Flieger ein. Cool ich sitze am Fenster. „Es war wunderschön Mum“ „Ja ich weiß mein Schatz“ antwortet sie mir liebevoll.

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ Ich bin ehr der Meinung „Komm geh mit mir zum Meer um Freiheit zu verstehen“ ein tolles Lied von Unheilig. Etwas über 4 Stunden Flug liegen vor uns, in dieser Super engen Linien Maschine, da geht die ganze Entspannung wieder verloren, aber was solls so ist das eben.

2. Und plötzlich ist nichts mehr wie es war


Nach knapp 1,5 Stunden Flug, ich habe gerade geschlafen. Höre ich einen schrei sofort biege ich mich neugierig nach vorne. Da steht ein Mann so etwas Mitte 30 auf dem Gang. Er drückt eine Stewardess an sich und hält Ihr ein Messer an die Kehle. Was sag ich da ein Messer? Ach du heilige Scheiße. Wo um Himmels willen hat der das Messer her? Lockere Sicherheitskontrollen sind doch nicht cool. Die Passagiere geraden in Panik. „Hier spricht ihr Caiptan bitte bewahren Sie ruhe, wir haben alles unter Kontrolle“ Also wenn so Kontrolle aussieht, dann weiß ich auch nicht. Der Mann verschwindet mit der Stewardess im Cockpit und für einige Minuten sieht es so aus wäre wirklich alles unter Kontrolle. Doch dann kommt eine weiter durchsage und diesmal nicht vom Piloten. „Hallo liebe Fluggäste, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir uns Flugziel niemals erreichen werden. Aber seien sie nicht traurig, Ihre angehörigen werden Sie schon bald vergessen haben. Ich gehe davon aus, dass Sie alle einen schnellen Tod haben werden, wenn wir erstmal unser neues Flugziel erreicht haben. Mögen Sie alle in der Hölle schmoren.“ Stille, dann fangen einige an zu Weinen. Die Minuten vergehen schmerzhaft Langsam. Das kanns doch jetzt nicht gewesen sein. „Mama ich will, dass du weißt das ich dich immer geliebt habe und immer lieben werde. Danke Stephan das du immer für uns da warst/ bist.“ Ich erhebe mich von meinem Sitz und klettere an meinen Eltern vorbei. „Charly wo willst du hin?“ Sie klammert ihre Hand um meinen Arm. „Ich muss tun was zu tun ist Mama. Hab keine Angst.“

Mit sicheren Schritten bewege ich mich Richtung Cockpit. Meine Hände zittern als ich den eisernen Türgriff umschließe und Ihn Langsam nach unten drücke. Als würde es so etwas wie Angst nicht geben, betrete ich den Raum. Wahnsinn die ganze Technik, aber für so was ist jetzt keine Zeit. Moment mal was will ich hier überhaupt? Wieder mal ganz klasse gemacht Charly du hast echt ein Talent für so was.

„Wer bist du?“ schreit der Täter mich an. Mit so was scheint er nicht gerechnet zu haben. „Ich heiße Charly“ „Darüber in die Ecke Charly. Wieso habt Ihr Idioten die Tür nicht verriegelt?“ Er geht zur Tür und riegelt sie ab. Na toll gefangen, mit einem Piloten, einem gefesseltem Copiloten und einer gefesselten Stewardess. Mein Herz schlägt viel ruhiger als es in einer Situation üblich ist, was ist in so einer Situation überhaupt üblich? Also beim Zahnarzt hab ich fast mehr Angst, echt Paradox. Ich muss anfangen zu grinsen, nur nichts anmerken lassen. Ich setze mich auf den Boden und warte einige Minuten ab.

„Sag mal, was ist eigentlich unser neues Flugziel?“ frage ich den Täter.
„Das Atomkraftwerk in Schweinfurt.“ Antwortet er mir trocken mit einem leichten zittern in der Stimme. Hat er etwas selbst Angst? Ach du scheiße, er will nicht nur uns umlegen sondern halb Deutschland.
„Magst du dich nicht zu mir setzen? Ich bin sicher der Pilot schafft das auch allein.“
Ich hätte nicht erwatet das er es tut, doch er setzt sich wirklich zu mir, echt Genial.
„Wie heißen Sie eigentlich?“
„Manuel, du brauchst mich nicht zu Siezen, ich finde das macht einen so alt.“
„Ohja das stimmt, aber so alt bist du doch noch gar nicht.“
„Naja immerhin 33“ Irgendwie klingt er traurig.
„Ach das ist doch nicht alt. Auch wenn ich das mit meinen 19 gar nicht so beurteilen kann. Wetten das der Pilot schon 50 ist.“
„52“ ruft der Pilot zu uns hinter.
„Ach als ich noch so Jung war wie du, dachte ich das alles unendlich ist. Ich wollte in die ganze Welt hinaus ziehen. Aber ich bin nicht weit gekommen, ein schlecht bezahlter Job, eine Frau die kurz nach der Geburt unserer 2 Tochter verstorben ist. Nun stehe ich da mit 2 Unerzogenen Gören die ich trotzdem über alles Liebe und weiß nicht wie ich sie Ernähren soll.“ Verzweiflung liegt in seiner Stimme.
„Wo sind deine Kinder jetzt?“
„Ich habe Sie zu Ihrer einzigen noch Lebenden Verwanden gebracht. Zu meiner Schwester der alten Kuh.“
„Meinst du Sie haben es verdient auch noch Ihren Vater zu verlieren?“
„Was weißt du schon.“
„Vielleicht mehr als du glaubst. Mein Vater war Alkoholiker ich habe ihn vor 1,5 Jahren verloren. Er war nie der Vater den man sich wünscht, aber er war mein Vater. Ich habe ihn geliebt bis er nach der Scheidung meiner Eltern nichts mehr von mir wissen wollte. Deine Kinder Lieben dich, da bin ich mir sicher.“ Ein kurzes schweigen erfüllt den Raum, eines dieser schweigen die unerträglich sind.
„Aber ich bin ein Versager, kein Kind auf dieser Welt hat es verdient bei einem Versager aufzuwachsen.“
„Ich glaube nicht das deine Kinder, dass auch so sehen. Wie alt sind deine kleinen?“
Er schluckt und antwortet: „5 und 7 Jahre alt. Sie heißen Tayler und Sophie“
Er holt ein Foto aus seiner Tasche auf dem die beiden zu sehen sind.
„Die beiden sind ja niedlich, richtig süß. Ich heiße mit zweitem Namen auch Tayler.“
„Möchtest du einmal Kinder haben?“ fragt er mich unvermittelt. Erst jetzt fällt mir auf das er das Messer weg gelegt hat, er scheint es gar nicht mehr zu beachten.
„Ja, am liebsten 2. Ich mache gerade mein Abitur und möchte danach Lehramt studieren.“
Er beginnt zu lachen. „Du willst Besserwisserin werden. In der Schule habe ich meine Lehrer immer verabscheut. Heute weiß ich das Lehrer auch nur Menschen sind.“
„So wie ich eben.“
„Ja genau so wie du. Schade das du es nie werden wirst.“ Mir sitzt ein Klos im Hals, nur nichts anmerken lassen. Keine Panik die nächsten Worte können über Leben und Tod entscheiden. Als ich gerade etwas sagen will, erzählt er weiter.
„Meine große Tochter Tayler möchte unbedingt Polizistin werden, ich finde das ist mehr ein Männer Beruf. Doch ich werde Stolz auf Sie sein, meine kleine Prinzessin“ Seine Augen Funkeln. Juhu jetzt habe ich einen Punkt an dem ich ansetzen kann.
„Wie willst du stolz auf sie sein wenn du nicht mehr bei Ihnen bist?“
Er schluckt und schreit: „Halts Maul“
„Nein, beantworte mir diese frage“. Meine Stimme zittert, mein
Puls rast.
„Meinst du meine kleinen werden mich sehr vermissen?“
„Ja auf jeden Fall und vor allem müssen sie damit Leben, das Ihr Vater für den Tod tausender Menschen verantwortlich ist.“ Mir gelingt ein flüchtiger Blick auf die Uhr ohne den Blickkontakt wirklich zu unterbrechen. 3 Stunden sind rum, das bedeutet wir erreichen in ca. 1 Stunde Frankfurt. Durchhalten Mädchen.
„Was soll ich denn jetzt machen?“
„Es ist für nichts zu spät. Tu was dein Herz dir sagt. Ich bin mir sicher, tief in dir willst du das nicht.“
„Was meinst du werden die mit mir machen?“
„Naja ganz ehrlich du wirst wahrscheinlich für einige Monate in die geschlossene kommen.“
„Stimmt wohl, aber wenigstens bist du ehrlich. Wieso können nicht alle Menschen auf dieser Welt so sein wie du? Meine Mutter hat meinen Vater verlassen und ist mit einem anderen ab. Mein Vater war mit uns, also meinen 4 Geschwistern und mit völlig überfordert. Mit 10 war ich das erste mal so richtig besoffen, mit 11 begann ich Drogen zu nehmen. Wir raubten und verprügelten Grundlos Menschen. Von da an lebte ich bis ich 14 war auf der Straße, dann kam ich in ein Kinderheim. Meinen Vater sah ich nie wieder, alle bis auf meine kleine Schwester gingen an einer Überdosis Drogen drauf. Sie war immer die besser von uns, ja sie ist sogar Ärztin geworden ich habe tiefen Respekt auch wenn ich Sie für eine Sch…e halte. Mit 19, lernte ich meine Freundin kennen, holte meinen Schulabschluss nach und machte eine Ausbildung zum Koch. Dann kamen meine beiden Prinzessinnen zur Welt und meine geliebte Angelina verstarb, scheiß Krebs.“
„Bist du nicht Stolz auf dich?“
„Wieso sollte ich stolz auf mich sein?“
„Weil du es von ganz unten zu einem normalen Leben geschafft hast. Du bist Vater Zwei Wunderschöner Töchter und stehst mitten im Leben.“
„So habe ich das noch nie betrachtet. Scheiß Staat“
„Der Staat hat dich aber auch aufgefangen oder? Er hat dich von der Straße geholt, was ist dann so schlimm an Ihm?
Er überlegt lange, wieder dieses Verdammte schweigt. „Du hast vollkommen recht, mein Vater der Penner ist an allem Schuld.“
„Also willst du jetzt tausende Menschen töten und das Leben deiner Kinder zerstören nur weil dein Vater ein Versager war?“
„Nein, sie können nichts dazu. Diese Menschen haben Träume so wie du.“
„Hast du denn keinen Traum?“
„Doch ich möchte Chefkoch werden.“
„Meinst du nicht du kannst das, wenn du wirklich willst?“
„Doch kann ich.“
„Also? Was wartest du noch, dein Traum will gelebt werden. So wie ich meinen Leben werde, ich komme auch von ziemlich weit unten. Wollte aufgeben und jetzt steh ich kurz vorm Abschluss und bin stolz es geschafft zu haben.“ Nur noch 20 min, wir sind fast unten. Schweinfurt haben wir hinter uns gelassen.
„Was soll ich den tun wenn wir am Boden sind?“
„Sag einfach das es dir leid tut. Rede mit den Leuten, es ist ja nichts passiert.“
„Da hast du recht, aber ich habe Angst“
„Wir haben alle einmal Angst, aber wir müssen uns Ihr stellen um weiter zu kommen. Ich bin Stolz auf dich.“ Er sagt nichts mehr, sondern schaukelt auf dem Boden hin und her. Wie ein kleines Kind, das seine Mutter vermisst. Ich atme tief durch und versuche diese Stille zu genießen, ich zittere Innerlich. Mama so wie es aussieht, werden wir uns wieder sehen.
Nach ca. 15 Minuten durchbricht der das schweigen. Mein Herz pocht wie wild nur noch 5 Minuten bis zur Landung. Was passiert danach eigentlich?
„Kommst du bitte mit nach draußen?“
„Aber klar.“ Antworte ich gezielt ohne darüber nach zu denken.
Erst jetzt bemerke ich wieder den gefesselten Copiloten und die Stewardess. Der arme Kerl sieht aus als hätte er einen Geist gesehen. Rumps die Maschine setzt auf. Geil wir sind am Boden. Manuel erhebt sich um nach draußen zu schauen.
„Scheiße stehen da viele Polizisten.“
„Ich bin bei dir und ich lege viele Gute Worte für dich ein.“
„Danke, das du mich bekehrt hast, beinahe hätte ich meinen Kinder Ihr Leben zerstört.“
„Hast du aber nicht und darauf kannst du Stolz sein.“ Dabei lächle ich ihn an.

Wir haben unsere Parkpositon erreicht, die Triebwerke sind aus, doch irgendwie fühle ich mich noch nicht befreit. Wir bleiben noch eine Weile im Cockpit stehen, die übrigen Passagiere werden zum Hinterausgang aus der Maschine gebracht.
„Es ist Zeit zu gehen, findest du nicht auch?“ Ich entriegle die Tür und trete einen Schritt nach draußen. Die Rampe steht da.
„Kommst du Manuel?“ Er packt mich, oh mein Gott Nein. Doch er Umarmt mich, mit allem hätte ich gerechnet aber nicht damit, ich erwidere vorsichtig seine Geste und wir gehen Gemeinsam die Treppe hinunter. 4 Polizisten kommen angerannt, doch Manuel stellt sich freiwillig.
„Ich bin Stolz auf dich“ Rufe ich Ihm zu und er lächelt zurück und steigt in den Streifenwagen.

3. Geil ich Lebe


Doch ich laufe direkt einer Notärztin in die Arme. „Geht es Ihnen gut? Kommen Sie bitte mit in den Rettungswagen.“ „Mir ging es noch nie besser und Nein ich komme nicht mit, kümmern Sie sich lieber um den Copiloten der sieht aus als hätte er einen Geist gesehen“ Antworte ich ihr sicher, doch sie gibt nicht nach und schleppt. mich mit. Im Krankenwagen bekomme ich Blutdruck und Puls gemessen. Wow nur 160 bei der Aufregung, also war alles nur halb so wild. Die Ärztin will mir ein Beruhigungsmittel geben doch das Lehne ich ab, wozu denn auch. „Ich möchte jetzt bitte zu meiner Familie.“ In einem Streifenwagen werde ich zusammen mit dem Piloten zum Terminal gebracht. Die Stewardess und der Copilot werden noch ärztlich versorgt.
„Respekt“ sagt der Pilot plötzlich zu mir. „Achso ich heiße übrigens Thomas du kannst mich gerne duzen“
„Danke, ach so toll war das gar nicht. Ein bisschen Psychologie und viel Verständnis.“
„Nur keine Falsche Bescheidenheit du hast uns allen das Leben gerettet, du bist eine Heldin.“
„Eine Heldin? Das ich nicht lache. Ich habe nur getan was zu tun war.“

Gemeinsam betreten wir die Ankunftshalle in der alle Passagiere auf den Boden sitzen. Das DRK ist anwesend und verteilt Getränke, viele Notfallseelsorger sind vor Ort. Wir haben kaum die Halle betreten, in der eine Mischung aus Angst und Erleichterung in der Luft liegt, beginnen alle Passagiere sich zu erheben. Sie klatschen im Takt, einige Jubeln. Irgendwie kann ich gar nicht begreifen warum, bis mir klar wird was diese Menschen da oben gerade durchgemacht haben und mir dafür danken das Sie noch Leben.

Meine Mum und Stephan kommen auf mich zu gerannt. Ich falle Ihnen in die Arme und entgegne Kühl, „Das war schon ganz schön Strange. Findet ihr nicht auch?“ Die Menge beginnt zu schmunzeln und mir fließt eine kleine Träne über die Wange. Eine Frau kommt auf mich zu und nimmt mich zu Seite. „Hallo ich bin Susanne Seifert, Fachärztin für Psychotherapie. Wie fühlen Sie sich jetzt?“ „Och ich bin etwas Müde und hab Hunger, aber von Psychologie habe ich jetzt wirklich genug. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Ich wende mich ab schnappe meine Eltern, mittlerweile ist unser Gepäck da und will mit Ihnen gerade die Halle verlassen als. „Charly, warte mal bitte.“ Ruft mir Thomas hinter her. „Ja was ist denn?“ frage ich entgeistert. „Hast du Lust auf Burger? Ich lad euch ein, nach dem Schreck.“ Ich lächle Ihn an und antworte: „Klar gerne.“ Gemeinsam wollen wir den Landeberreich verlassen, doch als wir beim Zoll rausgehen werden wir von einer Horte Reporten überfallen. Ach du scheiße nicht auch noch, nimmt dieser Horror nicht mal an Boden ein Ende?

„Wie fühlt man sich so als Heldin?“ spricht mich ein Reporter von der Seite an.
„Heldin? Ach übertreiben Sie es nicht. Ich habe nur getan was zu tun war. Ich habe zugehört und Ihm Verständnis entgegen gebracht. Vielleicht sollten wir das alle etwas öfter tun, kann wunder bewirken.“
Ich wende mich ab und wir gehen zu Mc Donalds, Bürger essen, Doch der Reporter kann es nicht lassen und folgt uns, erstaunlicher weiße ohne Kamera.
„Einige Passagiere redeten von einem neuen Flugziel. Welches war das?“
„Das Atomkraftwerk bei Schweinfurt, ich habe schon immer gesagt die Dinger sind gefährlich.“ Der Reporter schluckt und Atmet tief durch.
„Dann haben Sie nicht nur, die Passagiere gerettet sonder eine große Katastrophe verhindert.“
„Naja, schon möglich. Und jetzt lassen Sie uns bitte alleine.“
Ohne ein weiteres Wort verlässt der Reporter uns, ach endlich allein. Nach einer ordentlichen Mahlzeit verabschiede ich mich von Thomas, er drückt mir seine Handy Nummer in die Hand.

4. Es wird einfach weiter gehen


Ach endlich geht’s nach Hause. Auf der Rückfahrt wird mir erstmal bewusst, was da eigentlich in den letzten Stunden passiert ist. Bei dem Gedanken wird mir übel. Jeder Radiosender berichtet von mir, aber keiner weiß was wirklich da oben in 11 000km Höhe passiert ist. Ich glaube, es muss auch niemand wirklich wissen, aber meiner Psychotante Fr. Z. werde ich es erzählen, so habe ich wenigstens ein Thema für unsere nächste Sitzung.
Meine Mum durchbricht die Stille. „Mein Schatz ich hatte Angst die nie wieder zu sehen.“ Tränen liegen in Ihren Augen. „Ich hatte auch Angst Mama, große sogar. Aber ich konnte doch nicht einfach zusehen wie der uns alles ins verderben treibt.“
„Du bist wirklich eine Heldin“ sagt sie Stolz.
„Nein Mama, das bin ich nicht. Ich habe nur meine Angst überwunden und getan was ich für richtig gehalten habe. Wenn es schief gegangen wäre, klar dann würden wir jetzt nicht mehr Leben, aber es ist nicht schief gegangen. Zu verlieren hatte ich sowieso da oben nichts mehr, deshalb konnte ich ruhig bleiben.“
Der restliche nach Hause weg ist still, ich genieße diese stille ich sauge sie förmlich in mich auf. War doch echt ein Geiler Urlaub denke ich mir, nur auf den Rest hätten wir alle verzichten können.

Endlich wieder daheim, als erstes hohle ich unsere Katzen, Jamie und Jolie von unserer Nachbarin wieder Nachhause es ist so Leer ohne die beiden. Ich möchte verdrängen was passiert ist, doch irgendwie holt es mich eiskalt ein so mehr Zeit vergeht. Ich beginne zu Zittern, Angst durchfährt meinen Körper und kalter schweiß bildest sich auf meiner Stirn. „Also okay Charly?“ fragt meine Mum besorgt. „Ja Mama es war nur alles ein bisschen viel, für uns alle.“

Die Nacht ist unruhig ich habe Albträume, in denen wir abstürzten ich sehe mich sterben in mitten eines Fallenmeeres völlig schweiß gebadet wache ich auf. Die halbe Nacht liege ich wach, an toll um 6 muss ich eh wieder raus arbeiten gehen. An arbeit kann ich das geschehene etwas verdrängen. Als ich allerdings am Nachmittag die Nachrichten einschalte, merke ich das von nichts anderem die rede ist als von mir. Die sollen es ja nicht übertreiben, das Telefon klingelt. Eine Dame der Zeitung mit 4 Buchstaben möchte mit mir sprechen. Aber ich erzähle ihr nur das selbe wie dem Reporter am Tag zu vor. Auch Thomas hat ein interview gegeben, in dem er beschreibt was passiert ist und welche Angst er hatte. Er beschreibt mich als Heldin verdammt noch mal das bin ich nicht.

Am nächsten Tag führe ich ein langes Gespräch mit meiner Psychologien, die im Grunde genau das gleiche tut. Sie schenkt vertrauen und hört zu. Dieser Höllentrip hat mich gelehrt öfter mal einfach zu zuhören und mit viel Empathie Verständnis für andere aufzubringen. Verstehen heißt ja nicht gleich akzeptieren, gut das, das Manuel nicht wusste. Damit können wir manchmal aussichtslos geglaubtes verändern und kleine Wunder schaffen, wenn wir fest an uns glauben und unsere Angst überwinden, auch wenn wir dazu manchmal unsere ganze Kraft benötigen.

Marcel befindet sich in Psychologischer Behandlung und darf in 6 Monaten zu seinen Kindern zurück, ich habe vor Gericht ein gutes Wort für ihn eingelegt auch wenn niemand verstehen kann warum. Das ist mir nicht so wichtig, denn ich habe ihm verziehen. Mittlerweile habe ich mein Abitur und der Rummel um meine Person ist so gut wie verschwunden.

Wenn wir wirklich wollen, ist nichts unmöglich.

Ende

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.08.2012

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