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Glück im Unglück


Der Regen prasselt hinter mir ans Fenster, doch die Gardinen sind zu gezogen so das ich ihn nicht sehen kann. Wieder mal stecke ich tief in meiner Arbeit fest und hinter mir klingelt alle 3 min das Telefon. Hoffentlich gewöhne ich mich irgendwann an dieses schrecklichen Klingelton. Mein Magen beginnt zu knurren, also werde ich erst mal Frühstück machen. Ich verlasse mein Büro und begebe mich in den Pausenraum, ziemlich kalt hier drin muss ich feststellen und drehe erst mal die Heizung höher. Ich führe meinen Löffeln Langsam in den Joghurtbecher, als das Telefon klingelt. Ziemlich genervt gehe ich ran. “Frau Paulus, können Sie die Briefe die in meinem Büro liegen bitte umgehend zur Post bringen? Und wenn Sie einmal unterwegs sind, besorgen Sie bitte auch gleich 5 Packungen Druckerpapier und 2 Schachteln Büroklammern. Danke.” bevor ich etwas erwidern kann legt er auf. Aber so ist der Job einer Büroaushilfe eben. Also esse ich meinen Joghurt und mache mich dann auf den Weg. Ich nehme die Briefe und die Schlüssel des Dienstwagens. Na toll jetzt muss ich raus in den Regen und der Wagen steht am anderen Ende des Firmengeländes. Augen zu und durch, ich bringe die Briefe zur Post und erledige den Rest. Als ich endlich wieder an meinem Schreibtisch sitze, klingelt mein Handy, obwohl ich es nicht tun sollte gehe ich ran, sieht ja gerade niemand. Auf dem Display sehe ich das es meine Mutter ist, komisch die ruft mich während der Arbeit nie an. Hoffentlich ist nichts mit Zoey meiner kleinen Tochter. “Hallo Mum.” gehe ich ran. “Cellin du musst sofort kommen, Zoey hat hohes Fieber.” erzählt Sie mir angespannt. “Oh Nein, ich komme.” Ohne nach zu denken, renne ich neben an zu meiner Kollegin . “Elsbeth, meine kleine ist Krank, meine Mutter hat mich eben angerufen ich muss sofort los.” erzähle ich ihr aufgeregt. Wenn es um meine kleine 5 Jährige Tochter geht, gibt es keine Grenzen. “Na dann schnell, ich sag Regel das mit unserem Chef.” “Super, du bist ein Schatz.” Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu einander, zum Glück.” Ohne meine Jacke mache ich mich sofort auf den Weg nach Hause. Als ich nach 25min endlich dort ankomme, geht es Zoey ziemlich schlecht. “Sie hat 40,6 Fieber.” Sagt meine Mutter.
“Oh hast du Ihr schon was dagegen gegeben?” ich bin total fertig mit den Nerven.
“Ja klar ich habe auch schon Wadenwickel gemacht, aber nach kurzer Zeit kam das Fieber wieder , deshalb habe ich dich angerufen.”
“Gut, ich fahre mit Ihr zum Kinderarzt.”
“Es ist Mittwoch 13:00Uhr der hatte nur bis um 12:00 Uhr auf.” Unterdessen fängt Zoey an zu krampfen.
“Oh Nein scheiße, ich rufe sofort einen Arzt.” Ich greife nach dem Telefon und erkläre dem Mann am anderen Ende mit zitternder Stimme was los ist. Er schickt einen Notarzt. Nur 10min später treffen Rettungsassistentin ein, diese Zeit kam mir wie eine Ewigkeit vor. Aber Zoey hat wahnsinnige Angst und weint. Meine Mutter und ich schaffen, es nicht Sie zu beruhigen. Kurze Zeit später kommt eine Notärztin dazu. Diese ist zu meinem Glück sehr nett und Zoey scheint, keine Angst vor Ihr zu haben. Sie erklärt Zoey das Sie Ihr jetzt mal kurz weh tun muss, aber dass es ganz schnell wieder Vorbei ist und Ihre Mama bei ihr bleibt. Als Sie Zoey dann den Zugang legt, kann ich gar nicht hinsehen. Doch ich halte fest Ihre Hand, meine kleine beginnt wieder zu weinen und ich wünschte ich würde an Ihrer stelle da liegen, aber ich glaube so reagiert jede Mutter. Ich fahre mit ins Krankenhaus, dort stellen die Ärzte nach Zahlreichen Untersuchungen fest das Zoey an einer leichten form der Meningitis leidet. Für mich ein Furchtbarer Schock. Doch die Ärzte sprechen mir gut zu. Jetzt ist auch meine Mutter bei uns und ich gehe nach draußen Luft schnappen. Als mein Handy klingelt, mein Chef was will er denn?
“Frau Paulus wie können Sie es sich erlauben ohne mir bescheid zu geben sich von der Arbeit entfernen? Wenn ich wollte, könnte ich Sie sofort entlassen.”
“Es tut mir sehr leid Herr Winkler, aber meine Tochter ist sehr Krank.”
Kurzes Schweigen
“Oh das tut mir sehr leid, vergessen Sie was ich gesagt habe. Aber melden Sie sich zukünftig bitte bei mir wenn so etwas ist auch wenn ich nicht im Hause bin Gute Besserung für Ihre Tochter.”
Er legt auf, noch mal Glück gehabt.
.In den nächsten Tagen, verbessert sich Zoeys zustand langsam und ich überglücklich. Nach 1,5 Wochen können wir das Krankenhaus endlich verlassen. Sie ist überglücklich darüber und verbringt die nächsten Tage bei Oma, während ich arbeiten bin. Bei der Nachkontrolle 2 Wochen später, ist alles in Ordnung. Ich würde sagen, da hatten wir noch mal richtig Glück. Jetzt sitze ich wieder an der Arbeit, der Regen dieses kalten November Tages trommelt an die Fensterscheibe und das Telefon hinter mir klingelt im Dauertakt.

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Tag der Veröffentlichung: 19.01.2012

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