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1 Kapitel

„ Aufstehen Jack“, schrie mein Mum.
Meine Mutter war eine rundliche Frau. Sie hatte ungewöhnlich blaue Augen. Über ihren Augen waren buschige braune Augenbrauen. Sie hatte rote Haare, die sie immer zu einem Pferdeschwanz zusammen band. Unter dem Strich ist sie eigentlich ganz hübsch.
„ Aufstehen Jack“, schrie sie noch einmal.
„ Jetzt schon“? , stöhnte ich.
„ Ja natürlich, was denkst du denn? Du kannst dir ruhig mal eine Scheibe bei deinem Bruder abschneiden“.
Mein Bruder hieß Erik und war ein Fettsack und das ist noch nett formuliert. Er hatte grüne Augen, die mit ein wenig Wimpern umrahmt waren. Auf seinem Kopf waren nicht viele Haare, er schnitt sie sich immer ganz kurz, er denkt er wäre damit cool.
Falsch gedacht!!
„Nur über meine Leiche“, flüsterte ich so leise, dass meine Mum es nicht hören konnte.
Also hievte ich mich aus meinem Bett. Ach so, ich bin 12 Jahre alt und habe und habe genauso Eisblaue Augen wie meine Mum. Ich habe mittellange, dunkelblonde Haare. Eigentlich bin ich auch ein ganz attraktiver Junge, wenn man bedenkt, dass ich schon zwei Freundinnen hatte. Ich wollte mich gerade, als Erik vor mir stand.
„ Na Hohlbirne“, verhöhnte er mich.
Hohlbirne im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin nämlich Legastheniker. Mum sagt, dass er mich nicht mit diesem Thema aufziehen soll, aber so ist er halt.
„ Ich weiß was heute für ein Tag ist“, sagte er verächtlich.
„ Ach, hast du endlich die Wochentage auswendig gelernt?“
„ Nein, du hast heute Geburtstag und Mum hat noch kein einziges darüber gesagt“, sagte er.
„ Wird sie noch du dummer-“
„ Kommt ihr jetzt mal“, schrie Mum.
„ Ja klar“, riefen wir wie aus einem Munde.


Zwanzig Minuten später war ich aber dann auch schon auf dem Weg zu meinem letzten Schultag. Mum hatte mir ein Buch geschenkt, wir hatten nicht viel Geld, aber das finde ich nicht so schlimm.
Du fragst dich jetzt bestimmt, was mit meinem Dad passiert ist. Er ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Als ich sieben war fand ich ihn überströmt mit überbrochenem in seinem Bett. An seiner eigenen Kotze erstickt, wie dumm ist das denn?! Ich rede eigentlich nicht gerne darüber.
Das einzige gute an der Sache war, das meine Mum seit dem Vorfall, aufgehört hat zu rauchen.
Morgen waren Ferien demzufolge hatten wir heute nur eine Stunde und zwar Deutsch. Als ich in der Schule ankam wurde ich schon erwartet. Alle gratulierten mir, als ich in die Klasse reinstolperte.
„ Du bist zu spät“, polterte Herr Pseudoka -unser Deutschlehrer- mit einem Ton der mir die Nackenhaare zu Berge stiegen ließ.
„ Entschuldigung, der Bus ist ausgefallen“, antwortete ich kleinlaut.
„ Setz dich auf deinen Platz, Jack“, schnaubte er.
„ Ja, Sir“
Ich schlurfte zu meinem Platz und setzte mich hin. Ich schlief nach fünf Minuten ein.
Ich träumte von einem Wald. Hell- und dunkelgrünes Moos wucherte an den Bäumen hoch. Der Waldboden war von hohem Gras gesäumt und hier und da war ein Reh zu sehen. Plötzlich kamen vier verschwommene Gestalten. Ich konnte vage erkennen, dass es sich um Männer handelte. Sie sahen alle gleich aus und alle hatten den gleichen schwarzen Mantel an. Die Männer kamen auf mich zu und- ich wachte auf. Zum Glück hatte keiner mitbekommen, dass ich eingeschlafen bin.
„Die Stunde ist beendet“, sagte Herr Pseudoka.


2 Kapitel


Es war schon spät, als Erik, Mum und ich endlich im Auto saßen und nach Brandenburg fuhren. Wir haben ungefähr eine Stunde für die Fahrt eingeplant.
Mein Bruder spielte Nintendo DS mit dem Spiel Pokemon. Wie kindisch!!!
Außerdem aß er seine tägliche Tüte Chips. Als wenn er nicht schon fett genug wäre.
Ich hörte mir nur ein paar Lieder auf meinem drei Jahre alten I Pod an. Wir sind gerade fünf Kilometer weit gekommen, als Erik plötzlich panisch schrie:
„Mum, ich hab meine Schokolade vergessen.
„Das ist doch völlig egal“, erwiderte ich.
„Jack hat Recht, Erik. Wir können doch nicht nur wegen einer Tafel Schokolade zurückfahren. Ich kaufe dir eine neue, ja, mein Schatz“
„Na gut, aber nur weil du es bist.“
Nach zwanzig Minuten Fahrt guckte Jack auf die Uhr am Armaturenbrett im Auto. 20:00 Uhr.
„Zeit für die Nachrichten“, seufzte Mum.
Sie drehte das Radio ein bisschen lauter.
„…..gesichtet“, ertönte die Stimme des Nachrichtensprechers.
„ Sie waren zu viert. Sie sahen alle gleich aus und alle trugen dieselbe Kleidung:
Schwarze Mäntel. Ihr Opfer wurde tot aus der Spree gefischt. Zeugen sahen die Tat, trauten sich aber nicht sich den Männern zu nähern. Danach gingen sie sofort zur Polizei, um dort auszusagen. Sie sagten, dass sie gesehen hätten, dass sich die Männer kurz nach der Tat in Luft auflösten, sozusagen weg gebeamt. Natürlich hat ihnen keiner geglaubt.“
Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Waren es nicht genau die Männer, die ich in meinem Traum hatte? Nein, das konnte nur Zufall sein, versuchte ich mir einzureden. Doch tief in mir drinnen glaubte ich, dass es kein Zufall sein konnte. Ich musste nur ruhig bleiben, einfach nur ruhig bleiben, deswegen fragte ich: „K-komisch w-was?“
„K-komisch w-was?“
„Was ist denn los, mein Schatz? Du siehst ja schweißgebadet aus. Was ist denn?“
Jetzt hörte sogar Erik auf DS zu spielen. Er fragte:
„Was´n los“
„Nichts Erik“, antwortete ich so ruhig wie möglich.
„Mum, der hat doch bestimmt nur an seine nächste Deutsch- Arbeit nach den Ferien gedacht“, verhöhnte er mich.
Ich hätte ihn in jeder anderen Situation dafür geschlagen, aber in dieser hat er Mum abgelenkt und mich somit gerettet.
„Erik, ich hab dir doch schon so oft gesagt, dass dieses Thema tabu ist.
„Schon gut Mum er kann es doch nicht a-“
Mir wurde das Wort abgeschnitten. Irgendetwas hatte den Wagen zum Stehen gebracht. Nun waren wir vermutlich mit ner dummen Panne mitten auf der Landstraße im nirgendwo gefesselt.
Ich stieg aus. Ich bückte mich, um nach dem kaputten Reifen zu gucken.
Plötzlich erschienen auf der anderen Seite des Wagens erschienen ein Paar schwarzer Schuhe.
Ich fuhr hoch.
Und da sah ich ihn zum ersten Mal.


3. Kapitel

Sein Blick ließ mir die Eingeweide gefrieren. Ich dachte mir, wo einer war, konnten die anderen nicht weit sein. Er suchte meinen Blick. Als ich ihn ansah, fing er an zu grinsen. Auf einmal tauchten drei weitere, in schwarzen Mänteln gehüllte Personen auf. Ich vermutete, dass dieser Kerl vor mir der Anführer sein musste. Meine Vermutung bestätigte sich, als er mit tiefer Raucherstimme sagte:
„Guten Tag, Jack. Mein Name ist Godwin, Terry Godwin. Das hier, sind meine drei Freunde, Michele, Tano und Alessandro.“
Sie machten ihren Namen aller Ehre, denn ihr Blick funkelte, wie der einer Raubkatze. Und woher wusste der Kerl meinen Namen??
„Würdest du so freundlich sein und zu mir kommen?“
Sein Blick funkelte genauso, wie der seiner Kumpanen. Ich konnte wegen dem Kloß in meinem Hals nicht sprechen. Mein Magen zog sich zusammen.
„Komm her“, sagte er ruhig.
Da spurtete ich los. Ich war ein sehr guter Läufer, sogar der beste aus meiner Klasse. Das ist wahrscheinlich mit das Beste was ich kann, aber plötzlich stand der Typ fünf Meter vor mir. Wie kam er so schnell dorthin?
Meine Mum und mein Bruder saßen mit geschlossenen Augen im Auto. Wie konnte man in so einer Situation denn einschlafen? Oh Mann. Jetzt bin ich auf mich gestellt. Godwin streckte seine hand aus. Auf einmal kam ein Sog von vorn. Ich spürte leichte Windstöße durch meine Haare gleiten. Eine hundertstel Sekunde später stand ich vor ihm. Wie machte er das bloß? Ich versuchte mich zu vergewissern, dass es nur ein Traum ist, indem ich mir auf die Zunge biss. Aber Godwins Stimme, holte mich wieder in die Realität zurück:
„Hab ich dich“, sagte er.
Er setzte zum Schlag an und traf mich mitten im Gesicht. Ich sank zu Boden und sah nur vage, die Umrisse der Typen.
„Nehmen wir ihn mit, im Lager sind wir sicher“, murmelte einer der Kerle.
„ Sollen wir die Frau und dem Fettsack im Auto töten?“, fragte der zweite hoffnungsvoll.
„ NEIN“, schrie ich als Antwort.
Ich schaffte es irgendwie mich aufzuraffen. Sie staunten nicht schlecht, als sie mich sahen wie ich angetorkelt kam. Der erste Kerl, der mich erblickte, wollte mich zu Boden treten. Ich wich ihm aber aus und gab ihn einen Schlag auf den Hinterkopf. Er fiel zu Boden. Ich wusste innerlich, dass ich keine Chance hatte, mich gegen diese Übermacht durchzusetzen, trotzdem versuchte ich mich zu Godwin durchzukämpfen- mit wenig Erfolg. Die zwei übrig gebliebenen Muskelprotze hielten mich an den Armen fest und stellten mich zappelnd vor Godwin ab.
„Was wollt ihr von mir und meiner Familie“, spukte ich ihm ins Gesicht.
„ Das wirst du noch früh genug erfahren“, erwiderte er erbost.
Er holte erneut zu einem Schlag aus, aber plötzlich heulten die Sirenen von Polizei- Wagen ganz in der Nähe auf.
Godwin verharrte eine Weile in dieser Position, bevor mich die Männer losließen und sie verschwanden. Wo Godwin,Michele, Tano und Alessandro vorher gestanden hatten, war jetzt nur noch ihre Kleidung.
Ich sahnte noch ein stilles Dankeschön an die Polizei, bevor ich in Ohnmacht fiel.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner besten Freundin Aylin.

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