In meinem neuen Stuhl sitzend, den Kopf leicht gesenkt,
sehe ich wie ein alter Bekannter stehen bleibt, mich erkennt
und sich mir zögerlich nähert.
Zu mir herunter schauend fragt er:
„Hej, wie geht es dir, mein Alter?“
Aufschauend ..
bleibe ich sitzen.
Überlege eine Weile
und antworte dann:
„Was soll ich sagen,
bin sehr zufrieden.“
„Ich habe gehört
und ich sehe …..“
Mein Zeigefinger
auf den Mund gelegt,
bewirkt Schweigen.
Den Blick gesenkt,
falte ich meine Hände
und beginne:
Du bist doch Mechaniker.
Stelle dir vor,
der Motor deines Autos
ist stark beschädigt.
Austausch nicht möglich.
Aggregate morbide, defekt.
Darum musst du,
um an dein Ziel zu kommen,
mit ein wenig mehr
als das Standgas hergibt,
Strecken bewältigen.
Nicht hochdrehen.
Und so, geduldig
das Ziel anstreben.
Ob du ankommst -
dass weißt du nicht.
Rollst aber,
auf den Klang hörend,
immer weiter.
Schneller, einfach schneller
möchtest du.
Aber noch lieber,
das ist dein
größter Wunsch,
Ankommen!
Also bist du nur
darauf fixiert.
Verzichtest bewusst
auf das,
was einmal möglich war.
So - geht es mir,
lieber Freund
© harry reinert
Es regnet
Da sind sie, die große Pfützen,
ich spring hinein und lass es spritzen.
Dabei werden meine Füße nass,
egal, es macht mir Heidenspaß.
Zu Hause wird mit mir geschimpft:
Was habe ich dir eingeimpft?
Bekomme nun ein heißes Bad,
Planschen, nur ich, so eine Wohltat.
Den heißen Tee gibt es danach,
was war das für ein schöner Tag.
Und jetzt gehüllt in warme Decken
kann Regen Morgen, mich nicht schrecken
© harry reinert
Texte: harry reinert
Bildmaterialien: harry reinert
Tag der Veröffentlichung: 13.08.2015
Alle Rechte vorbehalten