Ausgedrückt die Zigarette.
Weißer Rauch steigt aus dem Aschenbecher empor und löst sich im spärlichen Licht auf.
Was bleibt ist die die Asche und eine zerdrückte Kippe. Eine Weile gedankenverloren auf die vor mir befindlichen Reste sehend, kreisen meine Gedanken um skurrile Parallelen.
Ein heißes Feuer
manchmal auch
ein Feuerwerk
erweckt den Tabak
zum Leben
ein langes, kurzes
Vorhandensein
mit Einhalt und
Phasen des Aufglühens
welche das Tempo
des Bestehens Verkürzen
was aber der Endzweck
der geschaffenen Art ist
bei Realem,
allen Körpern
den Lebewesen
und Pflanzen
ist bei Entstehung
die Zeitlichkeit vorausgestellt
vom Feuer zum Rauch
vom Baum zum Humus
Vom Feuerwerk Liebe
zur späteren Geburt
nichts existiert unvergänglich
Wiedererneuerungen
mit Bildern in meinem Kopf
Entstehen und zeigen mir
Randerscheinungen, Gestalten
sie Tauchen auf, Verschwinden
Bestehen, atmen nicht mehr
Zeigen mir so deutlich auf
die eigene
Endlichkeit
entzünde erneut, mir eine Zigarette.
© harry reinert
Akzeptanz
Vieles ist
in uns’rem Leben
uns leider
nicht gegeben.
Wir probieren,
Lamentieren,
und studieren,
ferner doch -
welch ein Mist -
war eben noch
in den Sternen,
stürze nun zu Boden.
Ist es Talent
das fehlend
mich trennt,
von dem
was ich will ?
Werde weiter es tun
mit einem Lachen
weil solche Sachen,
stärker mich machen.
Unangebracht ist - Ruh’n
© harry reinert
Langsam verebbt das Stimmengewirr. Letztes Scharren rückender Stühle.
Vereinzeltes Ächzen alter Möbel. Dann herrscht absolutes Schweigen.
Die Lesung beginnt.
Im Licht einer Leselampe das Buch zurechtrückend, sitzt die Autorin, dass Mikrofon an den Mund führend. Sich leise räuspernd, den Blick hebend lächelt sie angespannt ins Publikum.
Den Beifall nach der Begrüßung verstreichend lassend, beginnt sie beginnt mit ihrem Vortrag:
Stille
Auf meinem Lieblingsplatz
sitze ich,
in eine Decke gehüllt,
unter der alten Linde
und lausche in den Abend
Den Himmel,
hinter dem lichten Wald,
färbt die untergehende Sonne
in ein rotes Meer.
Sanfter Wind
erfindet federartige
Blätterrauschmelodien,
unterlegt mit
lieblichem Vogelgesang.
Entrückt verweilt mein Blick
durch das Blätterwerk,
im Rot des Himmels.
Besinnliches Atmen
empfundene Regungslosigkeit
Dankbarkeit
Stille
Der Abend
neigt sich dem Ende.
Jenes Rot verblasst
versinkt langsam
schiebt sich
hinter den Horizont.
Lichter Wald
verdichtet sich.
Ruf des Kauzes
Flügelschlag
Unruhe
im Buschwerk
den Zweigen
plötzlich ausklingend,
nur noch
Schweigen.
Das des Windes,
der fächelnden Blätter,
rauschende
Stille.
Kühle verspürend
erhebe ich mich.
Streife die Decke ab.
Mit steifen Gliedern
wende ich mich ab.
„Danke“ Flüsternd,
sehe ich,
das warme Licht
im Haus.
Erwartungsvoll
erfreut.
Doch sie ist
für mich
so fruchtbar,
die Stille
© harry reinert
Hoffnungslos ?
Ich bin gegangen
ich wollte es nicht tun.
Die Zeit, sie war reif
und nun kann ich ruhn.
Du bist nicht alleine
stets bin ich bei dir
und achte auf dich,
dass dir nichts passiert.
Denn von hier oben
kann alles ich sehen
und dir kann somit
nichts mehr geschehen.
Ich schütze dich
weil Ichs nun kann.
Mach es wie immer,
war doch dein Mann.
Ist es an der Zeit
und du eilst mir nach,
ich steh dort bereit,
schau auf dich und lach.
Sind wieder zusammen
wie es vorher schon war.
war ich doch einzig nur,
ein wenig früher da.
Nun kommt die Zeit,
entzweit nie mehr!
Für immer zu zweit
in dem Himmelsmeer.
Das Leben es bindet,
uns alle doch nur auf Zeit.
Die Liebe stets findet,
den Weg in die Ewigkeit.
Dort treffen wir sie
es ist nun soweit,
all unsre Lieben -
in der Endlosigkeit.
© harry reinert
Selbstherrlichkeit
Stehend vor dem was ich geschaffen,
spüre ich diese Kraft in mir,
welche, mich so sehr unterscheidet.
Menschen die staunen, nicht gaffen,
Assoziieren ausgestelltes hier,
einfach als Kunst. Einer wie ich leidet
Mein Genie, vom Schnitt nicht zu greifen!
Einer wie ich, den die Götter berührten!
Der verlangt keine Zeit um zu reifen.
Hmmm …?.. :
Selbstüberschätzung gleich Größenwahn,
tötet das, was uns eigentlich ausmacht.
Auch hat es niemals - irgendwem gut getan
© harry reinert
SOMMER
dunkle graue Tage
stürmisch, peitschender Regen
die Kleidung
durchnässt,
feucht glänzendes Gesicht.
Hände klamm und kalt
in nicht wärmende Taschen
tief vergraben.
Wasseransammlung
in den Schuhen,
zwischen den Zehen.
Bedachte Schrittfolge.
Geräuschvoll patschend
ist deren Abfolge.
Den Kopf gesenkt,
mit Blick auf angestrebtes Ziel.
gilt mein Blick.
Dem Schützenden,
wärmenden Haus
Wär’ ich doch schon da.
So ist Sommer auch
wie in jedem Jahr
© harry reinert
Texte: harry reinert
Bildmaterialien: harry reinert
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2015
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