Die ÅTRÄSKARNA
Ein schwedisches „Gruftie- Musikduo“!!
Zweiundsechzig Jahre alt bin ich inzwischen, noch einmal:
62 Jahre alt - und ich habe mich noch nie so jung gefühlt.
Ein Seitenhieb (?) auf die, welche
gleichaltrig sich „alt“ fühlen.
Alt ist ohnehin relativ.
Aber wenn ich bedenke, was ich noch alles auf die Beine stelle,
dann kann ich so alt - nicht sein.
Meine Frau ist noch nicht so alt wie ich. Sie ist „erst“ 58. Sie und ich machen noch mit sehr viel Erfolg, und was mir viel wichtiger erscheint, mit ungeheuer viel Engagement und Freude - Musik.
Wir spielen Country/Western aber auch Musik aus den 50 - bis 70 Jahren.
Das ist Musik, die uns ein Leben lang begleitet hat.
Wir können sie also leben. Was soviel heißen soll, wir spielen Melodien, singen Texte und haben unsere wunderbaren Erinnerungen.
Erleben - alles verändert - noch einmal.
Meine „große“ Kleine sitzt an einem High Tech Keyboard, unser großes Orchester, und spielt virtuos darauf
Allein diese vielen Knöpfe und Schalter zu beherrschen, ist schon eine Kunst.
Sie entstammt aber auch aus einer sehr musikalischen, einer Zirkusfamilie.
Wenn sie in ihr Spiel vertieft, die alleinige Arrangeurin unseres Stückes ist, welches wir gerade proben, ist es mir immer wieder ein Vergnügen sie zum Lachen zu bringen.
Über die Anlage sage ich im holländischen Akzent bemüht, direkt in Ihr Spiel hinein: "Gut Helga!"
Ungefåhr so: Chuut Chelga!
Ihr Name ist aber ein völlig anderer. Der Spruch stammt von dem deutschen Schlager "Schmidtchen Schleicher mit den elastischen Beinen".
Doch Lachen ist garantiert.
Dann begann sie irgendwann in meinen Vortrag hinein, mich mit den Worten - Gut, Herr Schneider - zu loben. Also sich zu revanchieren.
Was ebenfalls zu "Atmosphärischen" Störungen führte.
Lachend brachen wir ab und begannen gut gelaunt erneut.
Bis heute weiss ich nicht genau welchen Schneider sie meint. Den Helge Schneider??
Singe ich doch lediglich. Bewege mich dabei aber zwischen Elvis, Tom dem Tiger, Reinhard Mey oder wenn es erforderlich ist singe, interpretiere ich auch Gesangsstücke von Fats Domino, Ray Charles oder Freddy Fender, um einige Beispiele zu nennen.
Meine Frau, sie hatte eine Country Band, ist von der Vielfalt dessen was ich im Gesangsrepertoire habe (angeboren), immer wieder aufs Neue angetan.
Sie weist mich auf ihre Gänsehaut hin, wenn ich zum Beispiel Lieder von Freddy Fender, Don Williams oder Peter Maffay singe mit dem Kommentar:
Würden Peter, Don oder Freddy dich hören, sie würden ihre Scheiben vom Markt nehmen.
Ist mir suspekt, gebe ich zu, aber - es schmeichelt mir selbstverständlich ungemein.
Die Liebe meiner Frau zu mir lasse ich einmal außen vor,es bleibt doch genug fürs Ego.
Oder??
Mein kurzes, langes Leben singe ich.
An Wettbewerben teilgenommen (nie wirklich ernsthaft), habe ich Angebote/Aufnahmen im Studio einfach ignorant "vergessen".
Sagen will ich aber nur, nun im Alter wo die Stimme natürlich nicht mehr die Oktaven rauf und runter huscht wie noch vor Jahren, bade ich mich im kleinen Erfolg auf die Menschen bezogen, welche noch zu den Events von Britta und Harry, die Åträskarna, gehen und ihre Freude daran haben.
Es ist schon bezeichnend, mit welcher Akribie Britta und ich üben und immer wieder neue Stücke einstudieren – ohne den finanziellen Erfolg im Kopf zu haben, den wir aber auch nicht anstreben.
Wir könnten selbstverständlich einen Geldregen mit Freuden ertragen, aber das ist nicht unsere Triebfeder.
Was gibt es schöneres als zu singen, einen Kloß im Hals zu haben, eine Gänsehaut zu spüren - wenn man eine wunderschöne Melodie singt.
Zu sehen wenn beim Vortrag sich die Augen der Zuhörer in der ersten Reihe verklären und der eigene Vortrag auch dich erreicht und du ein schwummeriges Gefühl beim Singen bekommst.
Wasser in den Augen am Ende?
Keine passenden Worte wollen dir einfallen, nur ein gestammeltes: Danke, Danke!
Der Blick zu deiner Partnerin um Bestätigung zu finden....
Sie empfindet ebenso und lächelt dich noch immer ergriffen an.
Dann weiß ich, ich war gut, ich habe es nicht nur selbst empfunden, ich habe den Menschen, welche hierher gekommen sind, das was ich empfinde, mitgeteilt.
Und sie fühlen wie ich und sind jetzt noch gefangen von dem eben Erlebten, dem Gehörten.
Wie wunderbar.
Ein unübertreffliches Gefühl, das mit nichts und durch Niemanden zu bezahlen ist.
Ich liebe es - und sie, meine kleine geliebte Frau am Keyboard.
Und meine kleine Frau am Keyboard liebt dieses wunderbare Gefühl genauso wie ich.
Wir beide machen Musik aus Leidenschaft und erfahren immer wieder den Zuspruch oder die Dankbarkeit unseres Publikums-
Leider – oder besser gesehen: wie schön, dass wir das auch jetzt noch in unserem Alter so geballt erleben dürfen.
Pausen sind ein wichtiger Teil des Auftritts.
So, nur so ist es möglich, sich (lach) mit dem Publikum zu unterhalten.
Das gehört für uns einfach dazu.
Ich singe lediglich ....
... meine Britta hat ein wenig mehr um die Ohren.
Schafft sie alles mühelos.
Sie ist der wichtigste Teil der Åträskarna.
Das war beim Einspielen/-singen, vor einem Auftritt im Sommer in Sörbyn.
Nicht nur das gute Wetter haben wir positiv in Erinnerung.
Es war mir ein Bedürfnis diese ungewöhnlichen Gefühle – Euch mitzuteilen.
Harrein.
Die eine Hälfte der „ÅTRÄSKARNA“
So - nun habt Ihr es geschafft!
Texte: Copyright beim Autoren
Tag der Veröffentlichung: 03.10.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen die Musik lieben wie wir.
Und meiner geliebten Frau