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Bettwurst



Weder Hunger habe ich, noch Durst,
was ich vermisse, ist meine so wichtige - Bettwurst.
Das Fehlen, ich mir inzwischen selbst verüble,
sitze also auf meinem Bett und grüble.

Sie zu waschen, war zwar zwingend wichtig,
doch OHNE - schlafe ich leider nicht richtig.
Nun nörgle ich mit mir und überlege, was kann ich tun,
denn OHNE kann bestenfalls, ich ein wenig ruhn.
Schlafen will ich aber, tief und fest -
den von dieser Nacht, verbleibenden Rest.

Lege also mich hin, komme leider aber nicht in die vollen,
träume nur von vielen schönen, weichen Bettwurst-Rollen!

Doch Traum ist Traum, fehlender Schlaf ist - Realität.
Wache gepeinigt, - ist es früh oder ist es spät?
Weil mir fehlt meine Rolle, habe leider nur ein Kissen.
Wie kann man die sch.... Rolle nur so vermissen!

Harry Reinert
Åträsk 18 Februar 2008


Der Unterschied




Fehlende Falten, ist sichtbarer Unterschied, zu den Alten.
Neugier, Tatendrang, praktizierendes anders sein
bedeutetet fast immer, noch sehr jung zu sein.

Fehler, welche schon die Alten gemacht, werden ignoriert.
Gleichwohl fabriziert, vielfach zuvor darüber gelacht und diskutiert.
Aber flugs, eben selbst getan und das macht den feinen Unterschied aus.
Tatsache ist auch, nur so lernen sie daraus

Alt und jung könnten aber, gut in Eintracht miteinander leben.
Wenn die Alten den Jungen, ihren Entfaltungsspielraum geben.
Ebenso aber, bedarf es der Akzeptanz der jungen Menschen -
betreff der Alten, innerhalb gemeinsamer Grenzen.

Unsichtbares wird sichtbar, für die jeweiligen Generationen,
wenn sie, sie sehen und nachdenken, über des Lebens Proportionen.
Eine Symbiose wird es niemals sein,
aber, der eine ist arm ohne den Anderen und lebt so -allein.

Lasst gemeinsam uns, dem ereignisreichen Leben frönen,
was anfangs schwierig, können wir demgemäss, so später schönen.


Harry Reinert
Åträsk
28.11.2007


Das Runde



Mit geschnürten Schuhen -
wird er von uns getreten.
Wir wollen nicht, etwas ihm antun.
Man würde aber, uns ausbuh`n,
wenn wir nicht genau - das täten!

Weil, treten wir ihn nicht,
hart, gekonnt und zielgenau,
gäbe es das Strahlen nicht -
wie beim Anblick einer schönen Frau,
in der Protagonisten Gesicht.

Mit viel Drall, Effet, die Flugbahn eben,
verfolgen gerne wir, den Flug genau.
Gehört er doch, zu unserem Fußballerleben -

und nun, weiß es wohl ein Jeder,
gemeint ist – das runde Leder.
Unsere Pille, unseren Fussi - ball,
welcher begeistert, Jeden hier und überall!

Harry Reinert Hamburg, Juli 2005


Der Steg




Der Steg reicht weit hinaus, in tiefe See.
Er steht auf hölzern Stangen.
Wie soll ich sonst , wenn ich denn geh,
trockenen Fußes, ins Boot gelangen.

Mit nassen Beinen rudern,
der Mensch, stets es empfand, als sehr unangenehm.
Auch tags darauf, erkält vielleicht, sich die Nase pudern.
Drum wollt, auf einem Weg er gehn,
den eigens dafür, er erfunden.
Für seine Kunst, ist heut Beleg -
der Steg


Harry Reinert Hamburg, 23 Januar 2005


Eine alte Dame




In ihrem kleinen abgedunkelten Zimmer,
sitzt auf einem Stuhl, die alte Dame wie immer.
Schwarz gekleidet, schwer auszumachen,
direkt am Fenster. Begibt nur selten sich dort fort.
Vor dieser Zeit, sah man sie häufig lachen,
jetzt richtet sie, an niemanden ein einzig Wort.
Will an diesem Platz, isoliert vor taktlos Erben,
Anteilnahmslos, geduldig warten auf das Sterben.

Nach vielen untrennbaren Jahren, ist ihr Mann gegangen.
In seinem Leben, war Jahrzehnte sie gefangen.
Zu funktionieren hatte sie, es war ihre Pflicht,
was sie tat, unternahm sie alles nur, aus seiner Sicht.
Doch plötzlich, ist ihr Leben leer und ohne Ziel.
Darum will sie folgen ihm, denkend, so geht das Spiel.
Kinder wollten sie, bekamen aber keine -
verbrachten, Bestimmung verfehlt, ihr Leben alleine.

Lange Zeit ist schon vergangen und um neu zu gestalten,
müssten erkennende Gedanken, endlich Einzug halten.
Nicht allein gelassen, nein, sondern, ich bin endlich frei!
Entscheide selbst für mich und mir ist einerlei,
wie die Anderen , die sogenannten Lieben, darüber denken.
Mein Leben will fortan, nur ich noch lenken.

Es wird kommen die Zeit, sich nicht mehr aufzulehnen.
Nahrung ein und wichtige Erkenntnisse anzunehmen.
Nach der Trauer kommt, gelernte neue Situationen.
zurück wird sie finden, auch zu gewohnten Positionen.
Und erfahren wird sie, ein neues Lebensglück.
So fängt das Leben sie, verändert sie, in die Gegenwart zurück.

Geben wir ihr die erforderliche Zeit.


Harry Reinert Hamburg, 16. 09.2005



Welch ein Vergnügen




Er ist noch so klein
will es aber nicht mehr sein
die Schuhe seiner Schwester sind schön hoch
er steigt hinein
sie sind zu groß
was macht er bloß
auch Watte oder Socken in die Spitz
machen keinen passend Sitz
seine Füße sind so zierlich
fast possierlich

der nackte kleine Fuß
auf dem Schemel Halt nun sucht
seine kleine tastend´ Hand
sucht eifrig nach des Tisches Kant`
findet sie, zieht sich hoch, blickt mit Genuss
in das Gesicht von seiner Tante
mit Augen groß, sieht sie erstaunt ihn an
den kleinen frechen Mann

„ fall nicht vom Stengel,
du frecher Bengel!“
ruft sie laut
„was der sich traut
du willst gewiss
doch auf den Tisch!“
die Tante hat`s zu spät begriffen
er in die Torten schon gegriffen
und beginnt, mit Sahne an den Händen
den Getränken sich nun zuzuwenden

verkippt, heißer Kaffee aus den Tassen
den Weinbrand, setzt er an und trinkt
Gesicht verzogen, sich zum trinken zwingt
das patschen mit den tapsig Händen
kann er aber auch nicht lassen
die Spritzer an den Wänden
findet Tantchen, nicht zum lachen
doch ich versteh, was soll sie machen

der Kleine kräht vergnügt
versucht den Tisch nun zu erklimmen
das ihn die Tante lautstark rügt
wird sicher nicht, den Zwerg umstimmen
jetzt sitzt er in der Sahnetorte
die nackten Füße auf dem Tisch
es gibt dafür keine Worte
die Tante schreit ganz fürchterlich


mit strampelnden Beinchen, kräht er froh
in der Sahne, den nackten Popo
zeigt er lachend, seine beiden Zähnchen
klatscht in die Hände das es nur so spritzt
das Tantchen quetscht lachend, schon ein Tränchen
er jauchzt und jodelt, nun strampelnd in der zweiten Torte sitzt
die mit dem Obst inzwischen, auch nur noch ein Gemisch
schiebt er mit seinen Füßen, samt Gabeln und Geschirr vom Tisch
s`ist höchste Zeit und endlich kommt Mama nun angeflitzt
sie packt den kleinen Pimpf
mit Zeter und Geschimpf `
und der kleine Mann
fängt bitterlich zu weinen an

Es schreit der Knirps nun zum erbarmen
gewonnen sicherlich, auch an Gewicht
so sehr verschmiert, ist Kleidung und Gesicht
Mama hält ihn an ausgestreckten Armen
die Sahne mag sie schon, doch auf dem Kuchen
auf dem guten Kleid, hat sie nun wirklich nichts zu suchen
Tantchen sitzt ganz still, ganz opportun
Als hätte sie damit nichts zu tun

das gute Familienservice, von Oma schon
liegt auf dem Boden, und welch ein Hohn
Tassen, Teller zum Teil in Scherben
was haben sie gestritten, die unversöhnlich Erben
dem strampelnd Kind, dem Kleinen, ist das egal
beginnen seine Märchen doch: es war einmal

das Chaos unter und auch auf dem Tisch
lässt alle nun ,zusammenrücken
es wird gesaugt, geputzt und aufgewischt
die Reste können hinterher, wir doch verdrücken
erst müssen wir uns nach den Scherben bücken

der Kleine inzwischen, geht auf nackten Sohlen
schleicht in den Flur verstohlen
das Tantchen sieht ihm lächelnd zu
lässt ihn in Ruh
sie weiß genau: er ist noch so klein
und will es nicht mehr sein
drum sucht er Schuhe, die seiner Schwester
unser Kleinster, ist unser Bester


Harry Reinert Hamburg, 05.08.2004

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Man sagt die Hoffnung stirbt zuletzt,
da in mir etwas gestorben ist,
muss es wohl die Hoffnung gewesen sein


Harry Reinert
Dezember 2004

Impressum

Texte: Jede Verwendung derTexte bedarf der Genehmigung des Autors
Tag der Veröffentlichung: 02.01.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
geschrieben für alle die, die sich wieder finden können

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