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MUTTERTAG 2011



Ein Mutterherz, so lieb und rein,
kann viel verstehen und verzeih'n.
In Freud’ und Leid, zu jeder Zeit,
lässt es dich niemals allein.

Ein Mutterherz, so hold und schön
wie Blumen hoch auf Bergeshöh’n.
Zu jedem Herzschlag Tag für Tag
sag’ ich ein frohes „Dankeschön!“

Ein Mutterherz, so treu und zart,
das Liebe wunderbar bewahrt.
An diesem Ort bleibt immerfort
dem Kinde manches Leid erspart.

Ein Mutterherz, das nicht mehr schlägt
und stille steht, sich nicht bewegt,
erfüllt mein Herz mit argem Schmerz,
den es beinahe nicht erträgt.






MUTTERTAG 2010



Gott sei Dank, dass es dich gibt,
Mutter, du, die mich noch liebt!
Jedem ist dies nicht geschenkt,
dass noch eine an ihn denkt.
Drum will ich am Muttertag
danken stets für alle Plag’,
die sie für mich sorgen ließ...
Mein Gebet sei ihr gewiss!
Selbst im Alter ehr’ ich sie
wohl als Dank für Sorg’ und Müh’.
Muttersegen wird allein
meines Lebens Hoffnung sein.
Wo meinst du, dass Treue sei?
Eine Mutter bleibt dir treu!
Gerne bin ich bei ihr Gast,
wenn mich Schmerz und Leid erfasst.
Tröstend reicht sie mir die Hand,
hat sie doch so viel Verstand!
Freudig kehr’ ich bei ihr ein,
denn sie ist mein Sonnenschein.
Dass ich nun auf Erden bin,
kam der Mutter in den Sinn.
Hat sie doch bei Tag und Nacht,
liebend nur an mich gedacht!
Nun geb’ ich ihr froh zurück
ihrer Liebe schönstes Glück.
Mutter, dich würd’ ich versteh’n,
könnte ich noch lang dich seh’n!
Und es ist wohl meine Pflicht,
dich zu loben im Gedicht
für die Arbeit tausendmal
und für Mühen ohne Zahl!
Einen Strauß Vergissmeinnicht
trag’ ich vor ihr Angesicht,
stelle sie auf einen Tisch,
und dass sie auch bleiben frisch,
gieß’ ich Wasser klar und rein
in die Blumenvase ein:
Lass, o Gott, mein Mütterlein
stets bei Dir geborgen sein!
Gib, o Gott, das es verzeiht
mir für alle Ewigkeit,
was ich hab’ ihm wehgetan,
wenn es noch vergeben kann!
Alle Wunden heile Du,
lieber Gott, doch endlich zu!
Mütterlein, o denk’ an mich,
denn nur lieben will ich dich
heute mehr als je zuvor!
Ich sag’s heimlich dir ins Ohr:
Lass’ vergessen allen Schmerz
und drück’ innig mich ans Herz!
Was ich dir von Herzen sag’

heut’ an diesem Muttertag:
Dass du meine Freude bist
und es mir am liebsten ist,
wenn aus tiefstem Herzensgrund
und aus deinem zarten Mund
Lachen mir entgegenklingt,
bis mein Herz vor Freude singt.
Bleib’ gesund, lieb Mütterlein,
und bleib’ du mein Sonnenschein!








MUTTERTAG 2009



L

ASS’ DIR DANKEN ALLE TAGE… -
A

UCH AN JEDEM MUTTERTAG - ,
S

EI HEUT’ FREI VON ALLER PLAGE!
SEI GEWISS, DASS ICH DICH MAG!

DANK SEI DIR FÜR ALLE MÜHEN!
ICH VERGESSE KEINEN TAG…
ROTE ROSEN SOLL’N DIR BLÜHEN!

DU SOLLST MÖGLICHST LANGE LEBEN!
ALTEN KUMMER HALTE FERN!
NUR MEHR FREUDE SOLL ES GEBEN…
KURZ GESAGT: „ICH HAB’ DICH GERN!!“
EINES MUTTERHERZENS STREBEN
NÜTZT MIR MEHR ALS JEDER STERN.

ACH, SO MÖGEN SICH ERFÜLLEN
LAUTER GUTE WÜNSCHE NUR!
LÄNGST WÜNSCHT’ ICH DIR SCHON IM STILLEN
EINE SCHÖNE SONNENUHR.

TAUSEND STUNDEN SOLL SIE SCHEINEN
AUF DEIN WERK NUN TAG FÜR TAG!
GANZ, GANZ SELTEN SOLLST DU WEINEN!
ES IST HEUT’ JA MUTTERTAG….

DANKE SAG’ ICH FÜR DIE LIEBE
ABENDS SPÄT UND MORGENS FRÜH.
SELIG WÄRE ICH, WENN’S BLIEBE
SO WIE HEUTE IRGENDWIE.

DANKE! SAG’ ICH FÜR DIE FREUDE
UND DEN TROST IN MEINEM LEIDE.

MUSS ICH EINMAL ABSCHIED NEHMEN,
ICH VERGESSE DICH GAR NIE!!
CHRISTLICH WAR STETS DEIN BENEHMEN,
HIMMLISCH DEINE FANTASIE.

DANKE! SAG’ ICH FÜR DEIN BETEN
UND DEIN GUTES, FROMMES HERZ…
RASCH WILL HELFEN ICH IN NÖTEN
CIRCA ZEHNFACH UND IM SCHMERZ.
HUNDERT TÖNE WILL ICH FLÖTEN
SCHON FRÜHMORGENS HIMMELWÄRTS.

LASS’ DIR DANKEN FÜR DIE GÜTE!
ES WIRD ZEIT, DASS ICH DIES TU’…
BITTE, BITTE, GOTT BEHÜTE
EWIG DICH UND IMMERZU!!
NIMM DIR ZEIT AUCH FÜR DIE RUH’!

FROH BIN ICH, WENN DU KANNST LACHEN
ÜBER DIES UND JENES GLÜCK.
HUNDERT ODER TAUSEND SACHEN
REICHEN OFT NUR FÜR EIN STÜCK,
SO EIN MUTTERHERZ WIRD WACHEN,
TREU DIR SEIN „DURCH DÜNN UND DICK“.


MUTTERTAG 2008



HAT NICHT JEDER EINE MUTTER, EINE OMA AUF DER WELT?
EINE GANZE REIHE MÜTTER OBEN HOCH AM STERNENZELT?
REICHT DOCH DEINE AHNENREIHE JA VIEL WEITER NOCH ZURÜCK!
ZWANZIG, DREISSIG... JA, VIEL MEHR NOCH LEBTEN EINST IM MUTTERGLÜCK.
LÄNGST VERGESSEN SIND DIE NAMEN DIESER MÜTTER DAZUMAL,
IN DES HERZENS TIEFEM GRUNDE IST VERMERKT NOCH IHRE ZAHL:
COURAGIERT, VERGNÜGT UND HEITER IST DEIN WESEN GUT GEGLÜCKT,
HERZZERREISSEND IST DEIN WEINEN, DOCH DU BIST SONST RECHT GESCHICKT.
ES ENTSPRINGEN VIELE GABEN AUS DEM ERBE, AUS DEM BLUT
NAMENLOSER MUTTERSEELEN ALS GESCHENKTES, TEURES GUT.

GRUND GENUG, IST DRUM ZU EHREN, ALLE MÜTTER JUNG UND ALT!
LEBEN SCHENKEN SIE DER ERDE, SONST WÄR’ SIE SCHON LANGE KALT.
ÜBER JAHRE UND JAHRZEHNTE GIBT ES KINDER HIER UND DORT...
CHRISTLICHES ERZIEHUNGSSTREBEN UND SO MANCHES GUTE WORT
KANN AUS MENSCHEN HELDEN MACHEN MITTEN DRIN IM GROSSEN SCHMERZ,
WENN DER MÜTTER LETZTES STREBEN IST GERICHTET HIMMELWÄRTS.
UND DIE MUTTER KANN DAS LEBEN MACHEN AUCH NOCH LEBENSWERT:
NACH DEM ENDE IHRES LEBENS WIRD IHR DAFÜR DANK BESCHERT.
SUCHE DESHALB AN DEM TAGE, DER NUR DEINER MUTTER GILT,
CHRONIKWISSEN AUS DEM BUCHE, HALT’ DER MUTTER TRAUTES BILD
HERZLICH LIEBEND IN DEN HÄNDEN, DENN SIE IST DEIN SCHUTZ UND SCHILD.




MUTTERTAG 2007



AM ZWEITEN SONNTAG IM MONATE MAI
LASS’ ICH FÜR DIE MUTTER EIN „DANKESCHÖN!“ FREI.
LÄNGST HAB’ ICH DABEI AN SO VIELES GEDACHT:
ERRATE ICH’S WOHL, WAS FREUDE IHR MACHT?
SO ICH HAB’ ICH ZUM DANKE IHR ROSEN GEBRACHT.

GRÜN SIND JA DIE BLÄTTER, AN HOFFNUNGEN REICH
UND ROT SIND DIE BLÜTEN, VOLL LIEBE ZUGLEICH.
TREU IST AUCH MEIN GLAUBE ANS LIEBENDE HERZ:
EIN MUTTERHERZ WEISS JA UM ALL MEINEN SCHMERZ.

ZUM GARTEN HINAUS LAUFE ICH WIE EIN KIND

U

ND HOLE „VERGISSMEINNICHT“ MÖGLICHST GESCHWIND,
MEIN MÜTTERCHEN MOCHTE SEIN BLAU, WENN ES GRÜNT.

MAG ES AUCH VOR JAHREN GESTORBEN SCHON SEIN
UND RUHEN AM FRIEDHOF BEIM GRABKREUZ ALLEIN,
TRAG’ ICH MEINEN STRAUSS, GEB’ IHN IN EIN GLAS,
TU’ WASSER HINEIN – ES MISCHT SICH DAS NASS
EINSTWEILEN MIT TRÄNEN – UND STELL’ IHN AUFS GRAB.
RECHT TRAURIG SCHAU’ ICH AUF DIE BLÜMLEIN HINAB:
TAGTÄGLICH DENK’ ICH NUN: „VERGISS DU MICH NICHT!
ACH, LASS’ MICH DIR DANKEN…. ES IST MEINE PFLICHT!
GEDENKE DU MEINER, WIE ICH IM GEDICHT!“





MUTTERTAG 2006



AN MEINE VERSTORBENE MUTTER...


Wer’s nie erlebt hat, weiß noch nicht,
wie’s ist das Abschiednehmen
von Mutters trautem Angesicht
in Trauer, Leid und Grämen.

Ach, könnte ich am Krankenbett
ihr kurz die Hand noch reichen
und Morgens früh, des Abends spät
ihr über’s Haar noch streichen!

Oh, könnte ich ein liebes Wort
aus ihrem Mund noch hören
und ihr in Tränen immerfort
auch noch die Treue schwören!

Ach, könnte ich in stillem Schmerz
ihr noch die Hände halten
und ihr dieselben übers Herz
sanft zum Gebete falten!

Oh, könnte ich ihr tränenfeucht
ein letztes Wort noch sagen!
Dann wär’ ums Herz mir wieder leicht
wie in vergang’nen Tagen!


Ich will den Weg der Mutter geh’n
und wie sie Opfer bringen...
Ich möchte sie ja wiederseh’n
und ihr ein Danklied singen.

Bescheiden war sie und auch klug,
geplagt von ständ’ger Mühe,
besorgt war sie ja auch genug
in aller Herrgottsfrühe.

Der Kinder Wohl galt ihr so viel,
sie hielt mich in den Armen
und drückte mich an sich oft still
in Demut und Erbarmen.

Oh Mutterherz, gedenke mein
am hohen Gottesthrone
und führ’ mich in den Himmel ein
zu Jesus, seinem Sohne!



MUTTERTAG 2005



Lange schon in tiefer Erde
ruht mein liebes Mütterlein.
Doch am Muttertage werde
ich an ihrem Grabe sein.

Niemals will ich sie vergessen,
sie, die mich geboren hat
und mir reichlich gab zu essen,
bis ich fühlte: Ich bin satt.

Ganz mit Güte und Erfahrung
nährte sie mich Tag für Tag,
gab mir Kleid und gab mir Nahrung,
schützte mich vor Müh’ und Plag’.

Schon als Kindlein in der Wiege
spürt’ ich ihre Zärtlichkeit
und dann später zur Genüge
ihre traute Herzlichkeit.

Selig trug sie in den Armen
mich in Krankheit und im Schmerz,
und sie drückte voll Erbarmen
mich ans mütterliche Herz.

Mutter lehrte mich auch beten
zum Schutzengel schon als Kind,
denn sie wusste von den Nöten,
die ja fast alltäglich sind.

Liebevoll war ihre Pflege,
bis ich groß und größer ward...
Sie gab mir Geleit am Wege,
der oft steinig war und hart.

Tröstend waren ihre Worte,
als der Schnitter Tod dann kam,
und sie an der letzten Pforte
still für immer Abschied nahm.

Mutterliebe war Begleiter
mir bisher an jedem Ort.
Sie begleitet mich auch weiter
Tag und Nacht gar immerfort.

Meine Mutter schaut von drüben
her auf mich und gibt mir Kraft
zum Verzeihen und zum Lieben
hier auf meiner Wanderschaft.






MUTTERTAG 2004


MUTTERHÄNDE



Was hast du doch in all den Jahren.
o Mutter, du für uns getan!
Wie konntest du Geduld bewahren,
als du pflegtest deinen Mann?

Den Kindern stand’st du treu zur Seite
und führtest sie an sich’rer Hand...
Du gabst ins Leben zum Geleite
den Segen mit als Unterpfand.

Du hast sie Gottes Schutz empfohlen,
als sie von dir dann zogen fort.
Du konntest dann dich erst erholen,
als du sprachst dein Segenswort.

Ein Kreuzlein auf der Stirne Falten,
ein’s auf den Mund, ein’s auf die Brust
gabst zitternd du, die Augen strahlten...
Die Segenskraft war dir bewusst!


Die Arbeit brachte auch viel Segen
durch deiner Hände Müh’ und Fleiß.
Der Herr ging mit auf allen Wegen
und segnete der Arbeit Schweiß.

Wie oft hast du die zarten Hände
gelegt auf manches kranke Haupt:
Die Krankheit nahm auch stets ein Ende,
weil du selbst hast fest geglaubt.

Nie, Mutter, hast du je vergessen,
dass jeder Hunger sei gestillt:
Du bereitetest das Essen
so gut, so mütterlich und mild.

Du lehrtest auch die Kinder beten
und hielt’st dabei voll Hoffnung ganz,
wenn du warst in tiefen Nöten,
den heißgeliebten Rosenkranz.


Noch heute denkst du still und leise
an die Deinen im Gebet,
du dankst Gott ganz auf deine Weise,
ob’s schlecht dir oder besser geht.

Du liegst nun krank und matt darnieder
und hältst dich fest an meiner Hand,
ermüdet sind der Finger Glieder,
kraftlos, schwach und „ausgebrannt“.

Du, Mutter, sprichst für alle Zeiten
mit letztem Mut den Treueschwur:
„Oh, Kinder, hoffet schon beizeiten
auf Gott und folget seiner Spur!“

Die Mutter ist nun alt und schwächlich,
schon ganze neunzig Jahre voll.
Die Hände sind nun zwar gebrechlich,
doch ihr Händedruck tut wohl.







MUTTERTAG 2003



Danke, Mutter!


“Danke!” will ich heute sagen,
Mutter, dir nur ganz allein.
Danken will ich für die Plagen,
für Geschenke, groß und klein.

“Danke!” sag’ ich für die Liebe,
für das Glück aus deiner Hand.
Wenn es immer doch so bliebe,
dieses feste Liebesband!

“Danke!” sag’ ich für dein Mühen,
für die Freundschaft inniglich.
Was gesät hast du, wird blühen!
Vorbild warst du stets für mich.


“Danke!” sag’ ich für das Schöne
gleich wie für ein strenges Wort,
wenn auch öfters eine Träne
floss aus meinem Auge dort.

“Danke!” sag’ ich für die Freude,
die auf mich oft überging
wenn im Trübsal und im Leide
mich dein Trost so lieb umfing.

“Danke!” sag’ ich für’s Vertrauen
untertags und in der Nacht.
Ich darf in die Zukunft schauen,
da mein “guter Engel” wacht.

“Danke!” sag’ ich für die Treue,
für dein liebevolles Herz.
Darum stehe ich auf’s Neue
dir auch bei in Leid und Schmerz.


“Danke!” sag’ ich für die Güte
Tag für Tag und immerfort.
Und mein Dank sei eine Bitte:
“Sei für mich mein Halt und Hort!”

“Danke!” sag’ ich für dein Beten,
für dein Segnen, fromm und rein.
Dir will ich in deinen Nöten
auch so ein Begleiter sein.

“Danke!” sag’ ich für die Lehren,
für dein Opfern jederzeit.
Doch auch ich muss mich bewähren
in der allernächsten Zeit.

“Danke!” sag’ ich für den Glauben
an den einen wahren Gott.
Niemand wird ihn je mir rauben
auch in meiner größten Not.


Geh’ mit deinem Beispiel gerne
mir voll Hoffnung treu voran!
Auch in weiter, weiter Ferne,
lieb’ ich dich, so gut ich kann..

Schließe mich mit deinen Armen
fest mit meinem Kummer ein!
Wenn mich Sorge will umgarnen,
lass’ mich, bitte, nicht allein!

Bleib’ bei mir mit deiner Milde
und mit deiner Zärtlichkeit.
Unter deinem Schutz und Schilde
ist mir auch kein Weg zu weit.

Nun will ich mit neuem Mute
auf dem Lebenswege geh’n
und dir danken für das Gute,
hoffend auf ein Wiederseh’n.







MUTTERTAG 2002


Am Krankenbett einer alten Mutter




Schlohweiß ist ihr dünnes Haar,
über neunzig ist sie gar.
Weiß wie Schnee ist ihr Gesicht,
lautlos nur ihr Mund mehr spricht.
Lilienweiß, von Tränen feucht
und vom Liegen aufgeweicht,
ist das Kissen, auf dem ruht,
Mutters Haupt so treu und gut.
Wie die Augen einer Braut,
die den Bräutigam bald schaut,
ist ihr gütig milder Blick,
hoffend auf ein neues Glück.
Zwar geht es ihr gar nicht gut,
doch ist stark der Lebensmut.
Aus dem Radio tönt Musik,
wohl des Meisters letztes Stück.
Langes Liegen macht oft wund
selbst beim besten Untergrund
bald den Rücken, bald die Haut,
weil sich’s Blut im Kreislauf staut.
Und die Wunde heilt nicht zu,
stört die Kranke bei der Ruh’.
Schon beim Essen wird sie schwach:
Mutters Kräfte lassen nach.
Mit dem Löffel gibt man ihr
Speise langsam mit Gespür
und bedächtig in den Mund.
Zähes Schlucken in den Schlund
zwischendurch mit Flüssigkeit
rauben Kräfte mit der Zeit.
Drehen, wenden muss man dann,
weil sie’s selbst nun nicht mehr kann,
ihren matten Körper oft,
da man dadurch eher hofft,
dass die Haut bleibt unverletzt
bis zu aller guter Letzt.
Gute Pflege auch bei Nacht
hat das Meisterwerk vollbracht,
dass sie vierundneunzig ist,
was man nicht so schnell vergisst.
Treue und auch Redlichkeit,
stets geprägt von Sparsamkeit,
war der Mutter nur bekannt,
dafür reich’ ich ihr die Hand.
Für die Kinder sorgte sie,
scheute niemals eine Müh’,
und ich weiß wohl lange schon:
Kärglich nur war je ihr Lohn.
Fröhlich ging sie ein und aus
in dem alten Bauernhaus.
Kühe melken in dem Stall
und im Haushalt überall
sich in Sorge umzuseh’n,
ließ die Zeit oft schnell vergeh’n.
Harte Arbeit auf dem Feld,
sich zu kümmern noch um Geld,
wenn der Krieg im Heimatland
tobte gar mit Unverstand,
war oft täglich eine Last
und begleitete die Hast.
Segnend, betend hoffte sie
auf Gesundheit für das Vieh,
doch vielmehr noch war gefragt,
und dabei war sie geplagt,
ihrer Kinder aller Wohl
treulich und gar sorgenvoll.
Essen stand stets auf dem Tisch,
denn sie war erfinderisch,
für den Mann an jedem Tag,
mochte kommen, was auch mag.
Was ein frommes Ehepaar
arbeitet im ganzen Jahr,
weiß vielleicht der liebe Gott,
der es führt in jeder Not.
Als der Gatte und Gemahl
alt und krank war dazumal,
war die Ehefrau ihm nah.
Sie allein weiß, wie’s geschah:
Viele Nächte blieb sie wach
und war selbst oft viel zu schwach.
Pflegen musste sie ihn auch
ganz nach altem treuen Brauch.
Nicht ins Altersheim, o nein,
brachte sie ihn dann hinein,
sondern selber sorgte sie
für den Mann in Harmonie.
Lange lebt er nun nicht mehr...
Ganz allein fiel es ihr schwer,
zu erhalten Hof und Haus
jeden Tag jahrein, jahraus.
Leise denk’ ich für mich hin
über jedes Leides Sinn,
während ich recht andachtsvoll
Weihwasser vom Krüglein hol’.
Um zu lindern ihren Schmerz
zeichne ich auf Stirn und Herz
und auch auf den bleichen Mund
Kreuzlein noch zur selben Stund’.
Weil sie kurz vom Schlaf erwacht,
streichle ich die Wangen sacht,
lobe ihren Leidensmut,
was ihr sichtlich wohl auch tut.
Bald macht sie die Augen zu
und schläft ein in tiefer Ruh’.
Meine Hand die ihre nimmt:
Ihre Finger sind gekrümmt
wohl vom harten Arbeitssinn
einer fleiß’gen Bäuerin.
Der Besuch ist kurz fürwahr,
doch ich spüre selbst nun klar,
wie es einmal werden kann,
wenn man ist ein alter Mann.
Ob für mich wohl jemand sorgt
und mir seine Zeit auch borgt,
weiß der güt’ge Gott allein:
Ihm gehört mein Tun und Sein.
Was ich tun kann, tu ich gern,
Helfen lag mir niemals fern:
In Gedanken bin ich nah
meiner Mama, dem Papa,
die schon längst im Grabe sind,
doch sie liebten mich als Kind
ganz so wie die Mutter ich,
die so früh, so früh verblich.
Eine Kerze zünd’ ich still,
weil ich allen helfen will,
andächtig und bittend gar
in der Kirche am Altar
an für’s arme Mutterherz,
dass gelindert sei ihr Schmerz.
„Gute Mutter, Schmerzensfrau,
Helferin dort in Luggau,
hilf im Leiden immer neu
und mach’ viele Gnaden frei
für die Kranken und für mich!
Dafür dank’ ich inniglich.“






MUTTERTAG 2001


Lexen Mutter ist gestorben



Lexen Mutter ist gestorben. Es geschah im Monat März.
Da zog ihre liebe Seele mit den Engeln himmelwärts.

Lexen Mutter ist gestorben. Ihre Kinder sind betrübt.
Denn sie gab den Kindern Liebe, wie nur eine Mutter liebt.

Lexen Mutter ist gestorben. Bäuerin war sie voller Kraft.
Und sie lebte unverdrossen für das Wohl der Landwirtschaft.

Lexen Mutter ist gestorben. Ach, wie sehr man sie vermisst!
Abschied nahm sie auch vom Gatten, der sie nicht so schnell vergisst.

Lexen Mutter ist gestorben. Sie war vielen alles wert.
Schön ist es in einem Hause, wo man eine Mutter ehrt.

Lexen Mutter ist gestorben. Und der Himmel ist ihr Lohn.
Rechten Dank kann ja empfangen niemand auf der Erde schon.

Lexen Mutter ist gestorben. Jeder Abschied ist so schwer.
Dennoch hoffen alle Lieben auf ein Wiedersehen sehr.

Nun ruht sie in kühler Erde. Und ihr Platz im Haus ist leer.
Mögen doch auf ihrem Grabe Blumen blühen immer mehr!



Maria Obererlacher, geb. Winkler (29. 3. 1910 - 10. 3. 1978)


Mutter, du wirst auferstehen! Kurz nur ist des Grabes Rast.
Ew'ges Leben kann Gott geben nach des schweren Kreues Last.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.05.2011

Alle Rechte vorbehalten

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