Mirco wurde überall gesucht
Wie ist denn das möglich? Wie kann das denn sein?
Ein Bub ist halt einfach verschwunden…
Er kam nicht nach Hause, denn er war allein…
Man hat ihn bis heut’ nicht gefunden.
Es waren die Straßen wohl rundum fast leer,
der Fußball ließ steigen das Fieber…
Die Deutschen, sie siegten grad noch einmal mehr,
die Belgier vergaßen dies lieber.
Am 3. September zweitausendundzehn
war Mirco noch bei seinem Freunde.
Es war spät am Abend und knapp schon vor zehn
nach Uhrzeit der Heimatgemeinde.
Das Skaten gehörte halt einfach dazu,
er tat dies zu seinem Vergnügen.
Die Mutter zuhause gab einfach nicht Ruh’
und fand keinen Schlaf noch beim Liegen.
Deshalb rief sie Mirco am Handy schnell an
und fragte: „Wo bist du geblieben?
Dein Vater, er wartet ja auch nebenan…
Weißt du nicht, dass wir dich noch lieben?
Von „Oedt“ bis nach „Grefrath“ ist es nicht gar weit.
So mach’ doch für heut’ eine Pause
und nimm schnell dein Fahrrad, es ist ja schon Zeit,
dann bist du um 10 Uhr zuhause!!“
Sie sagte zum Gatten: „Ich leg’ mich jetzt hin…“
Doch dieser hat es nicht verstanden.
Er meinte, dass wohl schon im Hause nun drin
sich längst seine Kinder befanden.
So legte auch er sich schon spät in der Nacht
nun hin ganz mit müden Gebärden.
Er hatte nichts Böses im Sinne gedacht,
wenngleich es nie fehlt hier auf Erden.
Inzwischen war Mirco jedoch mit dem Rad
am Heimweg durch finstere Wege.
Da fasste ihn plötzlich ein Mann rabiat
und zwang ihn zu sich ins Gehege.
Das Auto stand abseits und war schon bereit,
den Buben ganz schnell zu entführen.
Doch vorerst nahm er ihm mit Wollust sein Kleid
und ließ ihn die Leidenschaft spüren.
Das Fahrrad warf er dann hinaus in das Feld…
Er ließ Mirco’s Hose auch liegen.
Das Poloshirt und auch sein Täschchen mit Geld
bereitete ihm kein Vergnügen.
Das rettende Handy lag auch bald allein
am Straßenrand abseits verlassen.
Und Mirco zwang schleunigst ins Auto hinein
der Sittenstrolch, wahrlich gelassen.
Damit niemand wüsste, was er je verbrach,
blieb ihm wohl nichts and’res zu denken,
als all das Gezeter, das Weh und das Ach
auf spurlose Fährte zu lenken.
Wohin er entführte das wehrlose Kind,
ist lange ein Rätsel geblieben.
Als morgens erwachte daheim das Gesind’,
war Mirco nicht da früh um sieben.
Zu spät ward gemeldet, wie dem auch sei,
dass Mirco jetzt fehlte im Hause.
Die Mutter rief schnellstens nach der Polizei,
bevor sie verzehrte die Jause.
Man hatte gesucht gleich am selbigen Ort,
wo man wohl den Knaben vermisste.
Daheim, in der Schule sprach niemand ein Wort,
denn alles schien traurig und triste.
Mit Hunden, mit Sonden, mit Hubschraubern gar
durchstöberte man alle Gräben…
So groß war die Zahl jener Sucher fürwahr
wohl nie je zuvor noch im Leben.
Man suchte im Heidesee, suchte am Feld,
wo derzeit der Mais wird bald reifen.
Ein Foto mit Fahndung ward auch aufgestellt,
dass niemand die Flucht mög’ ergreifen.
Warum warf der Täter die Hose denn weg,
denkt er nicht an DNA-Spuren,
und wárum das Fahrrad weitab von dem Weg,
wo sonst immer Ausflügler fahren?
Und wär’ er in Belgien, in Holland sogar
und würde man Lösegeld fordern,
auch das würden Eltern wohl zahlen fürwahr,
ließ man es ins Ausland beordern.
Ach, alles, gar alles, wär’ man gar bereit,
für Mirco’s Entführung zu geben,
wenn er gesund wär’ zur jetzigen Zeit
und wenn er noch wäre am Leben.
Ja, Mirco, wo bist du und lebst du vielleicht?
Dann wünschen dir alle das Beste.
Du hast gar inzwischen schon elf Jahr’ erreicht:
Du wärest geladen zum Feste.
Man ist sehr empört, man ist ganz schockiert
in Nordrhein sowie in Westfalen.
Wer ist dieser Mann, der Mirco entführt?
Und wer soll die Sucher bezahlen?
Im Westdeutschen Rundfunk wird Mirco erwähnt…
Es trauern die Eltern zuhause!!
Hat denn der Täter ein Herz aus Zement?
Wo steckt denn doch dieser „Banause“?
Wenn alle mithelfen und auch denken mit,
wird man wohl den Täter bald finden:
Ein „Puzzlespiel“ ist es, doch voll „Dynamit“!!
Das ist auch des Volkes Empfinden…
Verbrechen, Entführung, brutale Gewalt...
Verschone uns, Gott, vor dem Bösen!!
Martyrium, Lustmolch und Irrenanstalt..
Oh, möge doch Gott uns erlösen!!
Ja, Teufel und Satan, das Böse schlechthin,
vermag alle Welt zu erschüttern,
und flieht mit der Beute durch’s Dunkel dahin,
sodass jeder Mensch muss erzittern.
Was nützt denn dem Volke die Demokratie,
wenn jedwede Sicherheit schwindet
und allmählich vorherrscht die Autokratie,
die sich mit den Gaunern verbindet?
Ach, Schrecken und Horror und Machtlosigkeit
verschleppen die Opfer im Karren,
sodass mancher nur noch nach Sicherheit schreit,
wenn Eltern auf Kinderschutz harren.
Laterne, Laterne, erleuchte das Herz,
erflehe vom Himmel den Segen!
Hilf tragen der Eltern entsetzlichen Schmerz
und leuchte auf finsteren Wegen!
Was ließ uns der Täter von Mirco zurück?
Es waren ja nur dessen Kleider…
Sie sind nun der „Trost“ für des Mirco’s Geschick:
Doch Mirco selbst fehlt uns, der Leider.
Oh, welche Verbrecher umlagern uns heut’?
Ja, furchtbar ist es, dies zu wissen…
Dämonen umzingeln uns und sind bereit,
zu quälen ein Kind, ganz verbissen.
Was machen wir falsch? So fragt man sich gar.
Hat denn nicht ein Krieg schon begonnen?
Und wir, wir halten für Frieden sogar,
was uns längst im Netz schon umsponnen.
Ihr Müden, verschlaft nicht das grausame Tun!
Sucht Mirco, bis dass ihr ihn findet,
und legt euch nicht nieder, um friedlich zu ruh’n,
solang’ ihr für ihn was empfindet!!
Und wieder gibt es so ein Belgien-Spiel…
Der Fußball „leert“ abends die Straßen.
Der „Räuber“ jedoch hat ein anderes Ziel:
Er möchte zum „Kinderfang“ rasen.
Als Kain einst voll Zorn den Bruder erschlug,
da irrte er ruhelos weiter,
bis er seine Schuld fast nicht mehr ertrug,
denn Satan war nun sein Begleiter…
Vielleicht führt das Fahrzeug - ein Kombi-Passat -
zum Täter auf ganz heißen Spuren...
Vielleicht gesteht er die grausame Tat
auf Grefrath's getarnten Fluren...
Die Hoffnung stirbt sicher als letztes allhier,
und Gott wird uns alle erwecken…
Auch sollten wir sterben fast so wie ein Tier,
Er wird uns bestimmt bald entdecken.
Allein, für Entführer von Kindern ist tot
die Hoffnung auf ewiges Leben.
Für solcherlei Menschen gibt es nur noch Not
und sinnlos wird sein all sein Streben.
Der Herr, unser Gott, schenkt ewigen Trost
und gibt uns auch Kraft für die Güte.
Drum mag der November mit eisigem Frost
zerstören das Rot jeder Blüte.
Sowie St. Maria den Sohn einst gesucht
und Ihn hat im Tempel gefunden,
so ist auch der Ort von Mirco verbucht,
wo man ihn findet – zerschunden.
Doch wehe dem quälenden, grausamen Mann,
der dieses Vergehen begangen!
Ob diesem die Reue was anhaben kann?
Erst dann, wenn er endlich gefangen…
Nun ist er gefangen, gestanden hat er
den grausamen Mord, das Verbrechen.
Vier Monate waren vergangen seither,
worüber man lang noch wird sprechen.
Tag der Veröffentlichung: 28.04.2011
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