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Es war ein Tag wie jeder andere. Mein Wecker klingelte um 6:30 Uhr, oh Gott wie ich die Schule doch verabscheute!! Ich stieg aus meinem Bett. Gut, dass ich mich selber so gut kannte und mir meine Kleidung, die ich heute anziehen wollte, schon gestern Abend ausgesucht hatte. Ich war ein Morgenmuffel, allein schon für das Aufstehen brauchte ich 10 Minuten. Ich ging in das Bad und duschte kurz. Ich putzte meine Zähne, zog mich an, trocknete meine langen dunkelen Haselnuss-Braunen Haare, schminkte mich dezent und war dann fertig. Ich ging runter in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen, dort traf ich meine große Schwester Lea. „ Hey Mia, gut geschlafen?“ Ich rollte nur mit den Augen, sie verstand und nickte. Denn sie kannte die Antwort: Nein! Ich schlafe nicht gut. Alle wussten das! Alle aus meiner Familie. Naja, eigentlich Adoptiv Familie. Ihr müsst wissen, dass ich eigentlich eine leibliche Familie hatte. 3 Brüder und die tollsten Eltern. Sie waren immer bereit etwas mit uns zu unternehmen! Doch meine Eltern verstanden sich nicht mehr gut …! Meine Mutter trank, oft! Als ich 10 Jahre alt war trennten sie sich. Das traf meine Brüder und mich sehr. Ahh… meine Brüder, wie ich sie doch geliebt habe. Mein ältester Bruder heißt Jay, naja eigentlich Can Jayden Black. Meine Eltern haben uns viele Namen gegeben fällt mir grade auf. Denn die zwei jüngeren, die zweieiige Zwillinge heißen: Daniel Cody Black und Nathaniel Alex Black. Daniel ist 2 Minuten früher auf die Welt gekommen und ist somit der ältere der beiden. Daniel und Nate sind nur 1 Jahr älter als ich. Ich heiße übrigens: Melody Mia Arriana Black, meine Mutter heißt ebenfalls Arriana Black. Mein Vater heißt Jeff Black. Ich bin heute 17 Jahre alt das heißt es sind genau 7 Jahre vergangen seit der Trennung meiner Eltern. SCHEIß 7 JAHRE!
Mein Vater hat seine Sachen gepackt gehabt. Er hat meine Brüder mitgenommen, nur mich ließ er bei meiner Mutter. Wieso? Weil meine Alci-Mum ihm drohte mich umzubringen, wenn er nur versuchte mich aus ihrem Haus zu nehmen. Traurig habe ich ihnen nachgeschaut, als sie davon fuhren. Verdammt… bei dem Gedanken fang ich ja schon wieder an zu heulen. Ich Erinner mich als wär es erst gestern gewesen. Wie Nate weinte, Daniel ebenfalls aber er versuchte es verstecken, um nicht als Weichei da zu stehen und Jay, er war kalt: Einen Kuss und eine Umarmung. Mehr nicht, … aber seine Augen sagten etwas anderes aus. Er war traurig, sehr traurig sogar. Es tat ihm leid, aber vor allem hasste er meine Mutter, weil sie mich nicht hat gehen lassen. Dafür liebte ich ihn. Er war einfach genau dieser Bilderbuch Bruder! Und das wars leider! Ich habe seit diesem Zeitpunkt nie wieder etwas von ihnen gehört. Ich weiß nicht wo sie wohnen, keine Telefon- bzw. Handynummer. Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, ob sie noch leben. 2 Jahre nach dem sie gegangen waren fing meine Mutter an Drogen zu nehmen. Es wurde sogar so schlimm, dass sie anfing mich zu schlagen. 1 Jahr … 1 ganzes Jahr lang schlug sie mich. Nicht mit der Hand, Nein! Das wär ja wie streicheln gewesen. Sie schlug mich mit einem Gürtel oder mit einer Faust. Irgendwann, gegen Nachmittag glaube ich, war ich in meinem Baumhaus und malte. Da kam sie hoch, ich wusste was passieren würde und genau das passierte auch. Sie schlug mich … aber heftiger denn je…und dann… ich spürte das Blut aus meiner Nase fließen, es tropfte auf mein Din A 3 Blatt. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, solche Schmerzen hatte ich. Sie ging weg. Meine Mutter ging einfach weg. Aber ich spürte, dass es nur schein war. Sie würde gleich wieder kommen, es war bloß die Ruhe vor dem Sturm. Und tatsächlich… sie kam wieder. Ich erinnere mich noch genau an diesen Satz: „ Nun…“ sie machte eine kleine Pause und legte den Kopf schief und sprach dann weiter: „ …werde ich das beenden was ich anfing.“ Mit diesen Worten hob sie die Pistole und hielt sie mir mit 1 m Abstand zielgerecht auf meinem Kopf. Eine Träne rollte mir aus den Augen…ich zitterte. Oh Verdammt hatte ich eine Angst. Doch dann hörte ich Sirenen… immer lauter immer lauter…immer näher kommen bis sie so laut waren, dass ich wusste sie waren hier…dann wurde alles schwarz.
Als ich aufwachte tat mir alles weh. Ich spürte einen Schmerz, der von meinen Zehen bis zu meinem Kopf ging. Meine Augen waren schwer wie Blei, ich hatte große Mühe sie zu öffnen. Als sie sich endlich an das grelle Licht gewöhnt hatten, wusste ich auch, wo ich war. In einem Krankenhaus. Ich sah mich eine Weile um. Neben meinem Bett war noch eins, aber dieses wurde nicht genutzt. Auf meiner linken Seite war ein großes Fenster mit Blick in die Landschaft. Ich war so in den Ausblick vertieft, dass ich nicht einmal merkte, wie jemand an der Tür klopfte und herein kam. Erst als die Person sich neben mich, auf mein Bett, setzte, merkte ich sie. Ich drehte mich um und sah in die dunkel-Braune Augen meines Arztes, der mich aufmunternd anlächelte. Er war Mitte 30, hatte blonde Haare die in alle Richtungen Standen und dunkel-Braune Augen die schon fast Schwarz waren. Nach dem ich ihn angeschaut hatte, richtete ich meinen Blick wieder stur ans Fenster. Ein leises seufzen seiner Seits. Er fing als erster an zu reden: „ Mia, deine Mutter wurde verhaftet. Du kannst stark davon ausgehen, dass du sie nicht mehr sehen musst. Aber beim Prozess musst du dennoch dabei sein. Es tut mir alles schrecklich leid!“ Ich drehte mich wieder um und sah ihm in die Augen. Ich nickte ihm zu, lächelte ihn an und schaute wieder aus dem Fenster. Das wars also, ich habe meine gesamte Familie verloren. Ich wurde für 1 Jahr ins Waisenhaus gesteckt. Nach diesem Jahr wurde ich von Chantal und Paul Schneider Adoptiert. Nun habe ich 2 Adoptivschwestern. Die ältere heißt Lea Schneider und die Jüngere heißt Erin Schneider. Seit 3 Jahren wohne ich nun mit meiner Adoptivfamilie in Düsseldorf. Ich gehe seit 3 Jahren auf meine Schule. Und ich habe seit 3 Jahren ein ganz normales Leben.
Ich stieg in meinen Bus und setzte mich nach hinten auf die rechte Seite. Das ist mein Stammplatz, seit genau 3 Jahren. Ich schalte meine Musik an, es dauert fast eine ganze Stunde bis wir in der Schule eintreffen. Als das Lied Ave Maria von Beyonce lief musste ich an die Gottesdienste im Waisenhaus denken. Das Waisenhaus war ein großes Gebäude, das eher einem Internat als einem Waisenhaus glich. Ich war damals 13 Jahre alt. Die Erzieher wussten über meine Vergangenheit Bescheid, aber sie behandelten mich nicht anders als alle Anderen und Dafür war ich dankbar. Ich hasse es bemitleidet zu werden, da komme ich mir vor, als wär ich schwach! ABER ich will nicht schwach sein, dass wollte ich noch nie. Ich will stark sein!
Unser Bus hielt an einer weiteren Haltestelle an. Mehrere Leute stürmten hinein. Mein bester Freund Sam kam ganz langsam und als letzter hinein, er hasste das ganze Gedrängel um einen Sitzplatz zu ergattern. Und außerdem wusste er, dass ich den Platz neben mir frei hielt, er saß seit dem ersten Tag schon neben mir, egal wie viele Plätze frei waren, er setzte sich immer neben mich. So auch heute. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und steckte sich seine Kopfhörer in seine Ohren. Er legte sein Kopf an meine Schulter und versuchte einzuschlafen. Das tat er immer, jeden Tag dasselbe. Kuss-Musik-Schlafen. Sam ist der größte Mädchenschwarm auf unserer Schule. Jeder kennt ihn als: der Lustig-freche Einser Schüler doch keiner kennt seine Vergangenheit. Seine traurige, einsame Vergangenheit. Seine Eltern waren glücklich miteinander Verheiratet, er hatte 2 Geschwister einen älteren Bruder und eine kleine Schwester. Sie waren alle glücklich. Bis sie Einestages einen schweren Autounfall hatten. Seine Eltern starben noch am Unfallort. Seine Schwester starb im Krankenhaus. Seine Schwester, das arme Kind, welches keine 5 Jahre alt mehr werden konnte. Er und sein Bruder überlebten, doch als sein Bruder erfuhr, dass seine kleine Schwester auch gestorben sei, hat er sich von der Brücke gestürzt. Sam kam mit 7 Jahren in das Waisenhaus. Das heißt Sam war also 8 Jahre im Waisenhaus bis er Adoptiert wurde. Wie es der Zufall wollte, wohnt auch Sams Familie in Düsseldorf. Er sah in mir seine verstorbene Schwester, schon seit dem ersten Tag als ich in das Waisenhaus kam, hat er mich beschützt und sich zu mir gesetzt. Es tat mir gut. Nein, Er tat mir gut! Er war mein Bruder Ersatz. Auch heute beschütz er mich wie ein Bruder, er hat immer ein Ohr für mich offen, selbst, wenn ich um 3 Uhr morgens bei ihm klingeln sollte würde er mich rein bitten und mit mir reden.
Wir kamen an der Schule an und stiegen aus unserem, Bus. Vor der Eingangstür stand schon June, meine beste Freundin. Sie umarmte uns beide und wir gingen zu unserer Klasse. Da wir in der ersten Stunde Mathe hatten, brauchten wir uns nicht zu beeilen da unserer Lehrer erst in einer halben Stunde kommen würde. In der Klasse angekommen, umarmte ich meine Freunde und ging auf meinen Platz. June und Sam taten es mir gleich, als Sam sich gegenüber von mir auf den Tisch setzte Fing June an zu reden: „Hey, sag mal Mia, heiratet deine Cousine Brianna nicht diesen Samstag?“ Oh Nein! Das hatte ich ja total Vergessen. „Oh! Ja, stimmt sie heiratet diesen Samstag, dass hatte ich total vergessen!“ Sam, der meine Vergesslichkeit nur als zu gut kannte, grinste. „Und hast du auch schon ein Kleid? Oder Schuhe? Weißt du wie du deine haare machen willst?“ fragte June. „ Nein ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung von irgendwas!“ antwortete ich. „ Wie wäre es mit shoppen?“ fragte June. Ich nickte kurz und sah Sam fragend an, sein Grinsen verschwand augenblicklich und er schüttelte hektisch den Kopf. June konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und auch ich musste Lächeln. „ Okay! Heute ist Montag, da hab ich Klavierunterricht. Dienstag gibst du Nachhilfe. Mittwoch hätte ich Zeit! Mh, und Freitag, was ist mit dir?“ fragte June. Ich nickte und sagte dann: „ Mittwoch hört sich gut an! Wenn wir fertig mit shoppen sind rufen wir Sam an und gehen Kaffee trinken, wie wäre es?“ Beide nickten. Unser Mathelehrer kam rein und der Unterricht begann.
Die Tage vergingen wie im Flug. Als es endlich Mittwochnachmittag war machte ich mich fertig für das shoppen. Da es wirklich heiß war zog ich mir eine kurze Hose und ein Top an. Es klingelte an der Tür und meine Mutter machte auf. Als ich meine Haare am zusammenbinden war hörte ich ein klopfen, ich lächelte und rief: „ komm rein, du musst doch nicht klopfen!“ ich ging aus meinem Bad raus und setzte mich auf mein Bett die Tür ging langsam auf, aber es war nicht June die in der Tür stand. Es war ein junger Mann, etwa Mitte 20. Er hatte blonde Haare und Blattgrüne Augen, ich erstarrte, mein Lächeln verschwand und meine Augen weiteten sich. Dieser Junge, der immer noch im Türrahmen stand war mein Bruder Jay! Ich spürte ein ziehen in meiner Magen Gegend. Er lächelte zart. Wie ich dieses Lächeln doch vermisst hatte, in meinen Augen sammelten sich Tränen, ich sprang vom Bett auf und ging auf ihn zu. Etwa 3 Meter vor ihm blieb ich stehen. Was wenn er mich gar nicht vermisst hatte? Diese Frage tat mir im Herzen weh! Ich schaute ihm in die Augen. „ Ich hab dich vermisst, Mia!“ mit diesen Worten überbrückte Jay die letzten 3 Meter und Umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung und ließ meine Tränen frei, sein Geruch erinnerte mich an meinen Vater! Langsam löste Jay sich aus der Umarmung, sah mich lächelnd an und sagte: „Du bist so Erwachsen geworden! Du warst doch immer so klein gewesen, was ist bloß passiert? Du hast doch keine Großmacher-Pillen geschluckt oder?“ Ich kicherte und schüttelte mein Kopf. Er Wichte mir eine Träne weg, ich lächelte ihn an. Doch dann kamen mehrere Fragen in mir hoch die ich unbedingt beantwortet haben wollte! „ Jay? Wie kommt es das du hier bist? Wie hast du mich gefunden? Wie geht es Nate und Daniel? Was ist mit Papa?“ Ich hätte wahrscheinlich noch weiter gefragt hätte Jay mich nicht Lachend unterbrochen: „ Hey, Hey! Langsam! Eins nach dem Anderen! Komm wir setzen und in ein Cafe und reden, wie wäre es?“ „ Das wäre zwar schön! Aber meine Freundin wollte heute kommen, deswegen muss ich erst mal absagen. Wartest du unten auf mich?“. Er nickte und verschwand, durch die Tür, nach unten. Eigentlich hätte ich June auch auf dem Weg zum Cafe eine Sms schreiben können, aber im Moment musste ich erst einmal allein sein. Mein Bruder war wieder da, er ist wieder zurück, einfach so? Es gibt doch bestimmt ein Grund, wieso er grade jetzt zu mir kommt. Mit diesem Gedanken ging ich dir Holztreppe runter und schrieb eine kurze Sms an June, das ich heute doch keine Zeit habe. Im Flur stand Jay und unterhielt sich mit meiner Mutter. Mein Vater war noch auf der Arbeit und meine Schwestern waren beide bei Freunden. Schade eigentlich, ich hätte ihn sehr gerne vorgestellt. Ich Lächelte zart und umarmte meine Mutter von hinten, sie erschreckte sich und gab einen lauten Schrei von sich, was mich zum Lachen bracht. Als sie sich beruhigt hatte schaute sie mich böse an und schlug mich Spielerich auf meinen Oberarm, was mich wieder zum Lachen brachte. Ich holte meine Ballerinas und zog sie und gesellte mich dann zu meinem leiblichen Bruder und meiner Adoptiv Mutter. Ich schaute meinen Bruder an, welcher in Richtung Tür nickte. Ich gab meiner Mutter einen Kuss und ging dann gemeinsam mit meinem Bruder Hinaus. „ Wow!“ rief ich entzückt als ich das Auto meines Bruders sah. Vor mir erstreckte sich ein schwarzer 3-er BMW. Wie ich dieses Auto doch liebte. Mein Bruder grinste und heilt mir, wie ein Gentleman, die Beifahrertür auf. Ich steig ein und wartete auf Jay. Als auch er einstieg fuhren wir los.

Nun saßen wir uns gegenüber, in einem kleinen Cafe. „Du findest es komisch das ich einfach so auftauche, oder?“ fragte mich Jay. „ Irgendwie ja, ich meine es sind 7 Jahre vergangen seit dem ich dich das letzte Mal gesehen habe und jetzt stehst du, naja sitzt du, vor mir, es kommt mir alles so unwirklich vor.“ Gestand ich ehrlich. Er Lächelte schwach, aber beließ es dabei. „ Okay Mia, na los fang an. Grade eben in deinem Zimmer hast du mich mit fragen bombardiert und jetzt bist du so still wie ein Fisch.“ Ich kicherte leise. „ Stimmt! Mh, es gibt so viel was ich dich fragen will, ehrlich gesagt weiß ich nicht wo ich anfangen soll. Mh, okay ich fang einfach mal an… wieso kommst du erst jetzt Jay, ich meine hat es einen besonderen Grund das du jetzt auftauchst?“ Jay wurde ernst und sah mir tief in die Augen bevor er sprach: „Ehrlich gesagt wollten wir schon viel früher zu dir nur hatten wir Angst das Mum dir etwas antun könnte wenn wir dich aufsuchen. Als wir dann vor 3 Jahren erfuhren, dass du nicht mehr bei Mum lebst, wollten wir zu dir aber wir wussten nicht wo du warst, wir wussten nur das du nicht mehr bei Mum warst.“ „ Und wie habt ihr mich dann jetzt gefunden?“ unterbrach ich ihn. „Naja… eigentlich haben nicht wir dich, sonder du uns gefunden.“ Was? Ich verstehe nur Bahnhof. „HÄ? Wie soll ich denn, das jetzt verstehen?“ Er grinste mich an. „ Vor einer Woche bekamen wir ein Anruf, von deiner Mutter, sie sagte das wir dich doch mal besuchen kommen können und deine Mutter hatte unsere Telefonnummer von einem Jungen namens… ach warte wie hieß der gleich, Tim, Tom oder war es doch John… ach warte! Er hieß Sam,… glaube ich.“ Sam, dieser Idiot! Konnte er mir nicht einmal sagen, dass er auf der Suche nach meiner leiblichen Familie ist? Aber verübeln kann ich es ihm auch nicht… eigentlich müsste ich ihm ja auch danken, ich hätte es nicht hinbekommen sie auch nur anzurufen aus Angst, sie könnten mich nicht sehen wollen… oder so. Eine lange Pause entstand zwischen uns, das ist ja nicht auszuhalten! „ Wie geht es Nate und Dan?“ „ Ganz gut, nur…“ er machte eine kleine Pause und sah mir tief in die Augen. Blattgrün trifft auf Ozeanblau. „ sie…, nein, wir vermissen dich sehr!“ Eine Träne kullerte mir die Wange herunter und hinterließ eine heiße Spur, ja! Ich hatte sie auch vermisst, sehr sogar! „ Und Dad?“ Er hatte sein Blick nicht von mir gewendet, doch als ich ihn nach Dad fragte wurde er…, er wurde traurig. „ Jay? Was ist mit Dad?“ „ Er… naja… er ist …“ „ Jay! Komm endlich zur Sache!“ „ Mia, Dad ist… er… er ist gestorben… er war sehr krank… Krebs…!“ Mein Vater…war tot? Das war zu viel. Mir kullerte eine Träne nach der anderen die Wangen herunter. Jay nahm mich in den Arm. Als ich auf schluchzte drückte er mich nur fester an seine Brust. Ich konnte meinem Vater nicht mehr sagen wie sehr ich ihn liebte? Ich konnte ihn nicht mehr umarmen, nicht mehr auf die Wange küssen, ihn nicht mehr mit meinen Fantasie Geschichten nerven und vor allem ich konnte ihn nicht sagen, dass er damals das richtige getan hatte als er wegging. Er war doch so gut zu uns gewesen! Wieso wurde er bestraft? Das hatte er nicht verdient! Ich erinnere mich nur zu gern an meine Kindheit mit ihm, er war immer für uns da… jetzt ist er weg und ich konnte ihm nicht einmal Tschüss sagen.
Die Tränen stoppten langsam. Ich löste mich aus Jays armen und fragte ob wir nachhause gehen könnten. Er nickte und wir standen auf. Wir gingen raus, es ist kühl geworden, aber immer noch angenehm. Wir mussten ein Stück gehen zum Auto. „ Er ist im Schlaf gestorben… er sah so friedlich aus, mach dir keine Vorwürfe das du nicht da warst… es ist alles Arrianas schuld!“ Jay sprach den Namen wie Gift aus, er wusste also Bescheid oder doch nicht? Jay muss meinen Nachdenklichen Blick gemerkt haben den er nickt und sagte: „ Ja ich weiß was passiert ist! Und das werde ich ihr niemals verzeihen können.“ Ich nickte nur. Ich kann es ihr auch nicht verzeihen. Wir liefen an weiteren Läden vorbei, mein Blick blieb bei einem wunderschönen Kleid hängen, ich blieb stehen um es mir genauer anzuschauen. Es war ein langes Kleid das bis zum Boden reichte. Es war dungelblau und an der Taille mit kleinen glitzernden Hellblauen und schwarzen Steinchen verziert. Es hatte keine Träger, neben dem Kleid waren passende Schuhe und um den Hals der Schaufensterpuppe war eine schöne blaue kette, alles in einem war es einfach ein Traum. „ Schönes Kleid, nicht wahr?“ fragte mich Jay, mit einem komischen grinsen auf dem Gesicht, was hatte er bloß vor? Ich fragte nicht nach und nickte nur auf seine Frage. Wir gingen weiter zu seinem Auto und fuhren dann nach Hause.
Vor meiner Haustür hielt er an. „ Hey sag mal was machst du Freitag?“ „ Nix, wieso?“ ich Lächelte ihn an und er erwiderte es. „ Wie wäre es, ich hole dich ab und wir machen uns einen schönen Tag, ich glaube nämlich das du immer noch eine ganze Menge an fragen hast!“ Er lachte und sah mich dann an. Ich machte eine Ernste Miene und tat so als ob ich über legte. Nach ungefähr 5 Minuten konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und musste los lachen. Als ich mich beruhigt hatte, sah ich in das leicht genervte Gesicht meines Bruders und nickte dann. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich steig aus dem Auto und lief ins Haus. Ich ging noch kurz in die Küche weil ich irgendwie hunger hatte… naja wieso sollte man auch sonst in die Küche gehen oder? Dort traf ich meine Mum ich gab ihr einen Kuss holte mir einen Apfel und erzählte ihr in knappen Wörtern was ich so rausbekommen hatte. Als ich sie drauf ansprach dass sie die ganze Zeit die Nummer meiner Brüder hatte, tat sie so als ob sie nicht wüsste was ich meine. Als sie jedoch merkte das, das nicht klappt… konnte sie ganz plötzlich meine Sprache nicht verstehen… Eh HALLO? Geht’s noch? Ich beließ es dabei und ging hoch in mein Zimmer, ich hatte gar nicht gemerkt wie müde ich war. Ich zog mich kurz um und legte mich dann auf mein Bett und schlief dann auch prompt ein.
Als ich morgens durch meinen Bescheuerten Wecker geweckt wurde… (was ja auch sein Job ist) stand ich auf und zog mich an. Als ich unten Ankam setzte ich mich an den runden Tisch und aß ein Brot. Wie jeden Morgen setzte sich Lea mit einem Kaffee bewaffnet zu mir und Lächelte mich liebevoll an. „ Gut geschlafen?“ Man! Das fragte sie mich wirklich immer! Aber warte… ich hab „ Mh Ja!“ seit ungefähr 2 Jahren habe ich nicht mehr gut geschlafen, diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. Gestern erst ist Jay aufgetaucht und jetzt? Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen. Wow! Dieser Junge tut mir wirklich gut! Das Lächeln meiner Schwester wurde breiter und sie sagte, nein, sie Kreischte schon fast: „ Das freut mich aber!“ Öhm okay! Ich nahm meine Tasche und lief (ja ich lief) davon! Okay heute wird ein verrückter Tag!
Die Schule verlief wie kann man es auch anders erwarten… Richtig! Langweilig!
Als ich zuhause ankam machte ich mir etwas zu essen. Schnell waren auch meine Hausaufgaben erledigt und da ich noch so viel power hatte machte ich noch ein wenig Sport… nein jetzt mal im Ernst ich machte mir wirklich was zu essen! Und das hinsetzten auf das Sofa war für mich wirklich Weltklasse Sport und ich sehe mir eine Doku über Tiere an das kann man auch als Hausaufgaben sehen! Haha… Sarkasmus lässt grüßen! So gegen 3 Uhr klingelte es an der Tür, ich machte auf und entdeckte ein ganz schön großes Paket und einen etwas älteren Postboten der mich an lächelte. Ich unterschrieb auf diesem komischen Teil und brachte das Paket in mein Zimmer. Ist ja auch klar wenn da dick und fett MIA draufsteht oder? Als ich das Paket aufgemacht hatte konnte ich meinen Augen nicht trauen… dass Kleid das ich mir letzten mit Jay angeguckt hatte lag darin. Mit den Schuhen und der tollen Kette. Ich legte alles auf mein Bett und guckte dann nochmal in den Karton dort lag eine kleine Schachtel und ein Briefumschlag. Ich nahm beides Hinaus und setzte mich auf den Boden. Kurzerhand öffnete ich in den Brief und las ihn.

Liebe Mia,
Ich dachte mir, dass du dich freuen würdest, wenn du in den großen braunen Karton guckst und das schöne Kleid von gestern Abend wiederfindest.
Und ich hatte recht, nicht wahr?
Es würde mich freuen wenn du das Kleid irgendwann mal anziehst.
Ach und pass gut auf den Ring auf… er ist von Mum. Sie hatte ihn mir gegeben und gesagt, dass ich ihn dir irgendwann geben soll, ich denke du hast lang genug gewartet.

Ich liebe dich,
Dein Bruder Jay

Ich öffnete die kleine blaue Samtschachtel und mein Kinn klappte auf. Ein Silberner Ring mit einem Blauen Stein. So einfach aber dennoch so wunderschön! Ich nahm den Ring in die Hand und sah in genauer an. Er hatte eine Innenschrift. Dort stand:

Für immer und Ewig Black MNDJ

Ich zog ihn an und schaute auf meine Hand. Dieser Ring… er kam mir so bekannt vor… Natürlich! Jay hatte auch so einen, nur für Männer, ich hab ihn gesehen als er Auto fuhr. Wahrscheinlich haben Nate und Daniel auch einen. Das erklärt auch dieses MNDJ: Mia-Nate-Daniel-Jay. Wie süß ist das denn? Mit diesen Gedanken schlief ich dann auch ein.
Die restlichen Tage vergingen ohne besondere Vorkommnisse.
Es ist Freitag ENDLICH! Selbst der Wecker hat mir meine gute Laune verschlechtern können. Ich zog mich an und machte mir einen Pferdeschwanz. Ich sah mich im Spiegel an, Mh ein bisschen Schmuck schadet doch nie oder? Ich ging zu meinem Schmuck-Schränkchen und sah mich darin um. Ich zog eine Kette an die ein Herz als Anhänger hatte dann noch ein Armband das mir Sam zum 16 Geburtstag geschenkt hatte und Ohrringe. Irgendwie war ich immer noch nicht zufrieden und sah mich weiter um. Mein Blick blieb an der blauen Samtschachtel hängen. Kurzerhand zog ich den Ring an und sah mich nochmal an, Ja, so konnte ich gehen! Ich hatte den Ring zum ersten Mal an, weil ich Angst hatte das er Kaputt geht oder so. Als ich fertig war nahm ich meine Sachen und verschwand dann auch wieder. Ich setzte mich in den Bus und wartete nur auf Sam um ihn mein Ring zu zeigen. Ich hatte ihm zwar erzählt was so alles passiert war aber trotzdem wollte ich wissen wie er den Ring findet. Mit einem Fetten Grinsen im Gesicht sah ich Sam beim einsteigen zu. Als mich Sam erblickte Lächelte er sofort zurück und setzte sich neben mich. Er gab mir ein Kuss auf die Wange und fragte dann:" Okay, wieso hast du so gute Laune?" "Ich hab dir doch von dem Ring erzählt den mir mein Bruder geschenkt hat oder?" Er nickt. " Hier" Ich streckte meine Hand aus, damit er in betrachten konnte." Wow! Der ist ja mal Richtig geil! Der war bestimmt mega teuer! Weißt du wie viel der gekostet hat? Vielleicht ist das ja ein Safier!!" " Ne, ich weiß nicht wie viel der gekostet hat. Anscheinend hat ihn mir meine Mutter schenken wollen, oder so,... denk ich mal!" Ich hab gar nicht gemerkt wie die zeit vergangen ist, da wir schon an der Schule hielten. Sam und ich steigen aus und gingen zusammen auf das grässliche blaue Gebäude zu.
Den restlichen Tag musste ich mir von June anhören, wie toll der Ring war und das sie auch gern so einen hätte. Das der Ring von meinen leiblichen Bruder war verschwieg ich aber, sie musste ja auch nicht alles wissen.
Als es dann endlich klingelte, packten June, Sam und ich unsere Sachen zusammen und schlenderten dann gemütlich raus. Vor dem Eingang blieben wir dann kurz stehen " Sag mal, Mia? hast du ne' Ahnung was die ganzen Mädchen da hinten wollen?" Sie zeigte auf eine Mädchengruppe, die vor einem schwarzen 3-er BMW standen. ich musste Lachen und nickte dann. " Ja! ich weiß ganz genau was die da hinten wollen!" June und Sam musterten mich und sahen sich dann fragend an. " Und was wollen die da?" fragte nun Sam. Ich grinste und zog beide an der Hand zu dem Auto. " Oh mein Gott ich verstehe was die Mädels da wollen! Schau dir bloß den Typen an der ist ja mal Hammer-mega-super-duper-mega-Geil!" Ich kicherte, June musste ja auch immer übertreiben! Aber sie hatte recht Jay sah heute richtig gut aus! Wahrscheinlich hatte er sich extra schick gemacht damit ihn auch ja jedes Mädchen ansprach... naja, es klappt ja auch! Als Jay mich sah musste er Grinsen und kam auf mich zu. Ich lächelte ihn an und musste mir ein Lachen verkneifen, da die Mädchen um uns aussahen, als ob sie mir gleich den Kopf abreisen wollen! Er legte ein Arm um meine Taille und fragte dann auch noch: " Na süße, lust auf ne Spritztour?" Okay, die Mädchen werden mir den Kopf abreisen! Aber Hey, es macht wirklich Spaß sie zu ärgern.Ich nickte und musste zu sehen wir Junes Kinn Aufklappte. Aber nein! Jay setzt noch einen Drauf un gibt mir einen Kuss auf die Wange! Okay Mia beherrschen! nicht Lachen! NEIN! Aus!!! Wir gingen zum auto und Jay fuhr ein wenig...schnell los. Als wir uns dann ein paar meter entfernt hatten, konnte ich mich nicht mehr zurück hallten und prustete los! Es war einfach zu lustig gewesen wie die ganzen Mädchen uns mit offenem Mund angestarrt hatten. Auch Jay stieg in das Lachen ein. Tja, wir zwei wussten schon immer wie man Mädchen zu Weißglut brachte!

Nach einer 1-stündigen Fahrt, kamen wir an einem kleinen See an. Wir stiegen aus und Jay holte einen Korb aus dem Kofferraum, ach so Picknick!!! Was für eine süße Idee! Ich nahm die Decke die noch im Kofferraum lag und wir gingen ein stück näher an den See. Auf einer Wiese, breitete ich die Decke aus und wir setzten uns hin. " Wo wohnt ihr eigentlich jay?" " In England, London" " Wie cool, habt ihr schon mal die Queen gesehen oder diese roten Männer mit dem Schwarzen Buschel auf dem Kopf geärgert?" Jay lachte und sagte dann: " Also die Queen haben wir jetzt nicht gesehen aber die *roten Männer* so wie du sie nennst, haben wir schon geärgert. War aber langeweilig weil die weder was gesagt oder getan haben." Ich kicherte " und wie habt ihr die dann geärgert?" " Öhhhm naja, ich hab mir villeicht, lipenstift genommen und in damit voll gekritzelt..." Einen Augenblick war ich total geschockt aber im nächsten prustete ich los! Allein die vorstellung wie der Mann später aussah brachte mich zum lachen. Jay stieg in das Lachen mit ein und so kam es das wir fast 10 Minuten ununterbrochen gelacht haben. Als Jays Magen dann knurrte hörten wir für eine sekunde auf zu lachen, aber auch wirklich nur für eine sekunde! Als wir nach weiteren 10 Minuten Lachen, uns dann endlich bruhigt hatten, schaute ich in den Korb, um zu sehen was Jay alles mitgenommen hatte. Ich hollte 2 Sandwitches raus un übergab eines davon Jay, der sofort anfing zu essen. " Warum sind Daniel und Nate nicht mitgekommen?" Jay blickte von seinem Sandwitch auf und lächelte. " Sie haben Schule, deswegen konnten sie nicht kommen!" " In welche Schule gehen die denn?" " Wirtschaftsgymnasieum ( soory wenn ich das falsch geschrieben hab!!)" " Achso! Wollen die Studieren?" "Ja! Nate will Jura studieren und Daniel Medizien. Was ist mit dir? Studierst du?" " Ja! Ist klaaar! Ich Studiere, ich seh ja auch aus wie ein Wunderkind das, dass Abbi mit 17 geschaft hat und jetzt studiert! Bist du doof?" Ich musste Lachen, ja, mein Bruder ist ein echter Idiot! " Kann ja sein..." murmelte Jay etwas verlegen, was mich nur wieder zum Lachen brachte. Jay lächelte mich liebevoll an. " Du hast ein wunderschönes Lachen!" Ich schaute ihn an und senkte mein blick. " Wenn du meinst..." " Ja meine ich! Es erinnert mich an Irgendjemanden." Ich schaute ihn an " Ich finde mein Lachen ganz und garnicht wunderschön Jay! Ich hasse mein Lachen, mein Lächeln, meine Haare, meine Augen und meine Stimme! Ich hasse mein Aussehen! Denn all das, Jay, all das erinnert mich an Arrianna. An meine Mutter!" Jay sah mich eine weile an und senkte dann den blick " Tschuldiege" nuschelte er. Denn Jay wusste das ich recht hatte, ich war das Ebenbild meiner Mutter. Langen Hasselnuss-braunen Haare, die mir bis zu Taille gehen. Meine lauen Augen die in der mitte Eisblau sind und nach aussen immer Dunkler werden, so dass sie am Ende in einem Ozeanblau enden. Meine vollen geschwungen Lippen. Mein Lächeln, mein brauner Teint. Alles erinnerte an meine Mutter. Selbst wenn ich rede, ich höre mich an wie meine Mutter.
Es war eine lange zeit still. Es dämmerte schon und mir wurde kalt. " Sollen wir fahren?" ,fragte mich Jay. Ich nickte und wir gingen gemeinsam zum Auto. Wir setzen und hin und Jay fuhr los. " Wie hast du das mit Mum rausgekriegt Jay?" " Chantal hat mir alles erzählt... und damit meine ich alles!" Er wusste also über alles bescheid. Das heißt, er wusste auch, was vor 2 Jahren passiert ist. Oder vielleicht doch nicht... vielleicht hatte Chantal das doch verschwiegen. Ich schaute Jay von der Seite an, er jedoch schaute stur auf die Straße. " Was weißt du Jay?" fragte ich leise." Wenn ich alles sage, dann meine ich auch alles!" Er wurde wütend das merkte man, denn er umklammerte das Lenkrad so fest das seine Knochen hervortraten. Ich beließ es dabei und lehnte mich an das Fenster. Meine Augen wurden immer schwerer und am ende schlief ich ein.

2 Jahre zuvor...

"Schatz, komm schon die Party wird lustig und wir haben ein wenig Spaß! BITTE BITTE BITTE!!!" " Okay, okay du hast gewonnen John! Aber auch nur weil ich dich Liebe" Ich kicherte und gab ihm ein Kuss. John war mein Freund, seid einem halben Jahr. Er war mein erster Freund. Die große Liebe, wie man sagt. Wir wurden auf eine Party eingeladen und eigentlich hatte ich wirklich gar keine lust dort hin zu gehen, aber John zu liebe tat ich es. Er hatte recht, es würde bestimmt lustig werden! " Um wie viel Uhr steigt die Party Schatz?" fragte ich aus meinem Kleiderschrank, da ich grade nach einem geeigneten Kleid suchte. " Um 22:00 Uhr!" gab er mir als Antwort. " Wieso fängt die Party denn bitte so spät an? bei Cira fangen die Partys normaler weiße doch immer Punkt genau um 20:00 Uhr an, wieso diesmal nicht?" fragte ich. Cira war das Mädchen, welches die Party schmiss. " Ihre Eltern fahren erst um 20:00 Uhr weg und bis die alles vorbereitet hat, ist es halt schon 22:00 Uhr!" "Ach so!" Ich nahm ein Kleid raus und zeigte es John, der es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht hatte. Er nickte eifrig und ich legte das Kleid auf einen Stuhl und holte mir schnell passende Schuhe und Schmuck. Das Kleid war enganliegend und Blau. Es ging mir bis zu Mitte meines Oberschenkels und hatte keine Träger. Under Meiner Brust war ein Schwarzes Band, welches Hinten in einer Kleinen Schleife endete. " Schatz? Es ist schon 19:00 Uhr und ich muss mich duschen, meine Haare machen und mich schminken und außerdem musst du dich auch noch fertig machen. Wie wäre es wenn du nach hause fährst dich fertig machst und mich um Halb 10 abholst?" John nickte gab mir einen kurzen Kuss und verschwand. Irgendwie ist John seit einiger Zeit komisch zu mir geworden. Er war irgendwie nicht mehr so Liebevoll wie früher. Aber egal darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken, denn ich muss mich fertig machen. Mit diesem Gedanken Sprang ich unter die Dusche.
Nach 1 Stunde war ich dann Fertig und ging schon mal runter um noch etwas zu essen. Unten angekommen traf ich auf Erin. " Na Schwester, wie sehe ich aus?" " Grandios, Geil, Hammer, Gigantisch, Perfekt, Ich werde neidisch, Die Jungs werden die Augen nicht von Dir kriegen... Öhm mehr fehlt mir grade nicht ein reicht das für heute?" Ich lachte und nichte. Nach dem ich etwas Gegessen hatte, schaute ich mit Erin noch etwas Fern bis ich das hupen von Johns Auto hörte. Mit einem Grinsen stieg ich ein und John fuhr sofort los. Kein Kuss? Mh, egal. Wir fuhren durch die Stadt und dann noch einen kleine Weg im Wald und schon waren wir da. Es war eine Holzhütte. Schon eine gute Idee von Cira, die Party im Wald zu machen, so können wir keine Nachbaren stören, die uns dann die Polizei auf den hals hetzen! John parkte und wir steigen aus. Die Musik war schon von draußen ganz schön laut, wir gingen rein und begrüßten Freunde die uns so über den Weg liefen. John holte uns etwas zu trinken und wir mischten und in die Menge.
Knapp nach Mitternacht suchte ich nach John, da ich ihn in der riesigen Menge, irgendwie verloren hatte. Nach einer Halben Stunde suchen fand ich ihn dann auch. Er stand bei einer kleinen Gruppe. Ich ging auf ihn zu und Lächelte ihn an, doch er blieb ernst. Öhm, okay? " Alles okay Schatz? Du bist so komisch" " Können wir kurz reden Mia?" " Klar wieso nicht?" Wir gingen in ein Nebenzimmer wo die Musik nicht so laut war. " Worüber möchtest du den reden John?" " Mia, es fehlt mir wirklich schwer das jetzt zu sagen aber... ich... ich habe..." " John komm zum Punkt so schlimm wird es schon nicht sein!" Ich lächelte ihn aufmuntern an, was kann schon so schlimm sein? Er schaute mich eine weile an bis er weiter sprach: " Ich habe... Ich habe dich betrogen, Mia, es tut mir so verdammt leid! Das hast du wirklich nicht verdient aber ich... ich war betrunken und naja, ich weiß nicht. Irgendwie klappt das zwischen uns doch sowieso nicht. Es tut mir leid Mia, aber ich mache mit dir Schluss." gestand er. " Schon okay, du hast recht. War nett mit dir John. Ich glaub ich geh jetzt besser. Es ist nicht so weit von hier bis zu mir, also, ja tschüss." ich lächelte schwach. Drehte mich um und ging weg. Er sollte meine Tränen nicht sehen. Wegen diesem Arsch wollte ich nicht weinen, aber es tat verdammt weh! Ich dachte wirklich er liebt mich! Ein halbes Jahr, 6 verdammte Monate, wirft er einfach mal so weg für eine billige Schlampe! Ich war Wütend, traurig und auch enttäuscht. Wütend auf John das er mich betrogen hatte, traurig weil wir Schluss gemacht hatten und enttäuscht von mir das ich wirklich geglaubt hatte das er mich liebte. Wie naiv ich doch war! Da ging ich also alleine, ohne irgendjemanden, den kleinen Kiesweg zwischen den großen Nadelbäumen. Ich trat einen kleinen Stein weg, weil ich so verdammt wütend war. Ich atmete tief durch und sah nach vorne Da saß ein Junge, etwas älter als ich und weinte, er tat mir leid also ging ich auf ihn zu " Hey, wieso weinst du?"...

Wieder zurück in der Gegenwart

"Hey, aufwachen kleines wir sind da." Jay weckte mich sanft. Ich schlug meine Augen auf und sah das wir vor unserem Haus zum stehen gekommen sind.Ich gähnte und streckte mich. Müde schleppte ich mich aus dem Auto gab Jay ein Kuss auf die Wange und verschwand im Haus nur um kurz darauf in meinem weichen Bett weiter zu schlafen. Am nächsten Morgen wurde ich durch das Geschrei meiner Mutter wach: „ Melody Mia! Wenn du dich jetzt nicht endlich aus deinem Bett bewegst, komm ich selber hoch und schubs dich raus!!“ „ Dir auch einen schönen, guten Morgen, Mama!“ Schrie ich immer noch verschlafen zurück. Ich wollte mich grade wieder zurück in mein Bett legen um weiter zu schlafen, als mir einfiel warum ich aufstehen musste! Meine Cousine heiratet heute. Verdammt, die Hochzeit steigt ja schon in 3 Stunden, wie soll ich das denn bitte schaffen?! Wie vom Blitz getroffen, lief ich in mein Bad und Duschte mich, putzte meine Zähne und trocknete mein Haar. Toll! Jetzt sehen meine Haare aus als wer der Föhn explodiert! Super! Ich würde mit den Haaren bestimmt super auffallen! Ich zog mir schnell Unterwäsche an um dann wieder in mein Bad zu rennen. Wieso denn Kleidung anziehen, wenn ich sowieso gleich mein Kleid anziehen muss? Ich band mir einen Zopf und begann mich zu schminken. Verdammt! Nur noch 2 Stunden. „MUUUUUM! Wie soll ich meine Haare machen?“ „ Mach dir Locken Schatz! Locken stehen dir immer besonders gut!“ Ich musste lächeln, meine Mum wusste eben schon immer was mir steht. Ich machte mir den Zopf wieder auf und fing an mir locken zu machen, anders als die meisten Mädchen, wie ich sie kenne, benutzte ich keinen Lockenstab, sondern das Glätteisen. Ich finde es sieht einfach besser aus. Als ich dann fertig war, ging ich zu meinem Kleiderschrank und schaute hinein. Mein Blick blieb an dem blauen Kleid hängen, welches mir Jay geschenkt hatte. Kurzerhand nahm ich es hinaus und zog es an. Dann noch die passenden Schuhe und ich war fertig angezogen. Aber da fehlte noch irgendwas. Genau!! Die Kette! Also ging ich noch zu meinem Schmuckschrank und holte die Kette raus. Ich zog sie an und sah mich dann im meinem Spiegel an. Ich war zufrieden. Ich holte mir noch eine kleine Tasche wo ich die wichtigsten Sachen rein legte das hieß: Schminke, mein Mp3 Player falls mir Langweilig wird und mein Handy. Als ich grade mein Handy vom Nachtisch nehmen wollte, sah ich den Ring von Jay, naja, von Mum. Ohne zu überlegen zog ich ihn an und nahm mein Handy. Ich war genau rechtzeitig fertig und ging runter. Meine gesamte Familie wartete schon im Flur. Langsam ging ich die Treppe runter. (ihr wisst schon, so wie in den Filmen, wenn die Mädchen in schönen Kleidern die Treppe runter gehen weil sie zum Abschlussball wollen) Mein Vater erblickte mich als erstes und lächelte mich warm an. Auch der Rest meiner Familie lächelte mich jetzt an. Ich lächelte zurück „ Wow Mia, du siehst echt Hammer aus!“ grinste mich Erin an. „ Dankeschön! Ihr seht aber auch alle bezaubernd aus“ sagte ich etwas verlegen. Ich hackte mich bei meinem Vater ein und schaute meine Familie genauer an. Erin hatte ein Dunkelgrünes enganliegendes Kleid, welches bis zu Mitte ihres Oberschenkels ging. Lea hatte ein Dunkelrotes Kleid ohne Träger, das bis zum Boden reichte, unter ihrer Brust war ein Schwarzes Band befestigt. Mein Vater Paul hatte einen schwarzen Anzug an. Meine Mutter Chantal, ein weißes Kleid mit schwarzen Steinchen. Wir gingen raus und stiegen ins Auto. Die Autofahrt verlief schweigend. Neben mir sah ich die Bäume vorbei rauschen. Meine Gedanken wanderten wieder einmal in die Vergangenheit.
Wieder einmal 2 Jahre zuvor…

… „Hey, wieso weinst du?“ Der Junge sah mich eine Weile an, bevor er sein Gesicht wieder in die Hände gräbt und etwas murmelt das sich stark nach „ Lina“ anhört. Ich seufzte bevor ich mich einfach neben ihn setzte und in trösten über den Rücken streichelte. „ Hey, komm, hör auf zu weinen. Willst du mir vielleicht erzählen was passiert ist? Vielleicht kann ich dir ja helfen! Wie wär es?“ Der blonde Junge tat mir leid. Als ich ihn so weinen sah, waren meine eigenen Probleme wie weg geblasen. Ich war schon immer mehr für andere da, als für mich selber. Der blonde Junge sah mich mit seinen Moosgrünen Augen einfach nur an, das schwache Mondlicht schimmerte auf seinem Gesicht. „ Ich war Gassi, mit meinem Hund und meiner kleinen Schwester Lina… unser Hund hat sich von der Leine los gemacht… ich weiß selbst nicht wie, aber er hat es geschafft und dann ist er in den Wald gelaufen und meine Schwester ist ihm hinter her gelaufen um den Hund zu fangen und ich…ich finde sie nicht mehr!“ Er vergrub sein Gesicht wieder in seine Hände. Ich hörte ein gedämpftes schluchzen. „ Wie lange ist sie denn schon weg?“ Oh nein, wenn dem armen Mädchen was passiert ist,… immerhin haben wir schon halb 2 … wer weiß, was für Psychopathen hier rum lungern! „ Ich weiß nicht… ich glaub‘ so 4 Stunden schon… ach keine Ahnung! Ich…ich sollte weiter suchen!“ „ Hey, warte! Hast du die Polizei angerufen? Die könnten dir bestimmt helfen!“ „Das ist mir auch schon in den Sinn gekommen! Nur hab ich hier kein Netz!“ „ Mh…, weißt du was? Ich helfe dir, deine Schwester zu finden okay?“ „ Echt? Würdest du das machen?!“ Ein Hoffnungsschimmer strahlte in seinem Gesicht und ich nickte sanft. Er lächelte mich schwach an, bevor wir uns erhoben und in Richtung Wald gingen. Zusammen mit dem Jungen liefen wir immer weiter in den Wald, doch Lina blieb wie vom Erdboden verschluckt. Als wir schon ziemlich tief im Wald steckten, blieb James (so heißt der Junge) stehen. Auch ich blieb stehen und sah ihn fragend an. „ Was ist? Kommst du?“ Ein schiefes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „ Nein!“ „ Wie nein? Wir müssen doch deine Schwester finden!“ „ Ich habe keine Schwester!“ Perplex sah ich ihn an. Doch bevor ich auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, stürzte er sich auf mich. Ich landete auf dem kalten Waldboden und James auf mir. Mit einer seiner großen Hände hielt er mein Mund zu und die andere fand den weg unter mein Kleid. Ich versuchte ihn weg zu stoßen, ihn von mir runter zu bekommen oder ihn mit meinen Tritten zu treffen, aber er war zu stark. Immer wenn ich versuchte ihn von mir zu stoßen schlug er mich. Mit einem Ruck riss er mir mein Kleid vom Leib. In diesem Moment, wo er mich so gierig ansah und mit seiner Zunge über die Lippen leckte wäre ich am liebsten weit, weit weg gewesen. Mir liefen die Tränen aus den Augen. Eine nach der anderen hinterließ eine heiße Spur auf meinen Wangen. Seine Hände glitten über meine Brust. Ich wusste was er machen wird. Ich versuchte mich immer wieder aus seinem Griff zu befreien, doch es blieb erfolglos. Ich fühlte mich dreckig, einfach ekelerregend. Wieso ich? Warum? Hab ich etwas falsch getan?! „ Hör auf! ...bitte“ Meine Stimme war nicht mehr wie ein wimmern. Ich hörte ein knacksen, meine Augen wurden schwächer… ich merkte das die Last, die vor kurzem noch auf mir lag, nachgab und schließlich verschwand. Jemand schrie, doch ich hörte es nur noch gedämpft. Ich sah verschwommen blaue Augen bevor die Dunkelheit sich um mich legte und ich in Ohnmacht fiel…

Wieder zurück…
Wir Parkten grade vor einem riesigen Grünen Garten. Ein kleiner weg führte zum Altar, rechts und links vom Weg standen Weiße Stühle in 5-Reihen hintereinander. Neben dem Altar stand ein Klavier, das ebenfalls in Weiß gehalten wurde. Weiße Lilien schmückten jeden Stuhl und den Altar. Wir setzten uns in die erste Reihe, nachdem wir die restlichen Familienmitglieder begrüßt hatten. Nach einer Weile fing der Klavierspieler an zu spielen. Alle Standen auf und sahen nach hinten, wo meine Cousine mit ihrem Vater stand. Ihr weißes Kleid ging bis zum Boden und war mit Spitze bestückt. Es ging bis zu Taille enganliegend und von dort aus ging es etwas breiter zu Boden. Man konnte nur ahnen wie wunderhübsch ihr Gesicht ist, da es noch vom Schleier verdeckt wurde. Langsam ging sie nach vorne zum Altar. Ich sah von meiner Cousine Brianna zu ihrem zukünftigen Ehemann. Collin strahlte wie ein Sonnenschein, er war glücklich sie zu haben, das wusste ich. Er liebte sie noch wie am ersten Tag. So einen Mann würde ich mir auch wünschen. Hier die wichtigsten Infos über ihn: Collin Garziér, 30 Jahre alt, Basketballspieler bei Bulls, Dunkle Hautfarbe, blaue Augen und er kommt aus Venezuela. Die wichtigsten Infos über meine Cousine: Brianna Mercides zukünftig: Brianna Mercides Garziér, 27 Jahre alt, Ärztin, schwarzes Haar das bis zu Mitte des Rückens reicht, braune Augen, dunkler Teint und kommt aus Latein Amerika. Brianna und Collin sind einfach das Traumpaar schlecht hin. Sie passen einfach zusammen. Wie Puzzel Teile, die sich gesucht und gefunden haben.
Briannas Vater übergab sie nun an Collin, der sie verliebt ansah. Collin nahm den Schleier ab und Lächelte noch breiter. Ich musste Grinsen als ich hörte was er zu ihr sagte: „ Du bist wunderschön!“ Wir setzten uns und der Pfarrer begann zu sprechen. Collin warf Brianna immer mal wieder verliebte Blicke zu bis der Pfarrer den wichtigsten Satz sprach: „Deshalb frage ich Dich Brianna Mercides, möchtest Du den hier anwesenden Collin Garziér lieben, achten und beschützen, ihm die ewige Treue schwören, so antworte mit: Ja, ich will.“ Brianna lächelte Collin liebevoll an bevor sie sagte: „Ja, ich will!“ Der Pfarrer sprach weiter:“ Möchtest auch Du Collin Garziér die hier anwesende Brianna Mercides lieben, achten und beschützen und ihr die ewige Treue schwören, so antworte mit: Ja, ich will.“ Auch Collin lächelte und sprach die 3 Worte aus: „Ja, ich will!“ Der Pfarrer lächelte nun auch und Sprach weiter:“ Steckt nun im Zeichen eurer Liebe die Ringe einander an“ Die beiden Taten was von ihnen verlangt wurde und lächelten wieder verliebt. „Kraft meines Amtes erkläre ich euch nun zu Mann und Frau.“ Alle Jubelten und Applaudierten während Collin, Brianna einen Kuss verpasste.
Wir standen alle auf und machten uns auf den Weg, zu einem hinteren Bereich des Gartens. Dort erwarteten uns mehrerer runde Tische mit 5-4 Stühlen, die alle in Weiß gehalten wurden, der Tisch, so wie die Stühle wurden mit weißen Lilien bestückt. Auf einer kleinen Bühne stand eine Band, daneben war eine Tanzfläche. Die Bühne und die Tanzfläche passten zum Rest, sie waren weiß und wurden mit weißen Lilien geschmückt. Auf der linken Seite der Tanzfläche wurde ein Buffet errichtet. Wir gingen zu unserem Tisch und setzten uns, während die Band anfing, ein langsames Lied zu spielen. Das Brautpaar ging auf die Tanzfläche und eröffnete den Tanz. Nach einiger Zeit gingen weitere Paare auf die Tanzfläche und tanzten um das Brautpaar. Paul sprach mich an: „ Und? Hätte die junge Dame Lust, mit einem alten Mann, wie mir zu tanzen?“ Ich musste Grinsen und nickte dann. Er reichte mir seine große Hand und ich ergriff sie zaghaft. Zusammen gingen wir auf die Tanzfläche und begannen uns im Rhythmus der Musik zu bewegen. Ich merkte wie mir Chantal immer mal wieder Blicke zuwarf, aber ich ließ mir nichts anmerken und tanzte weiter. Als das Lied zu Ende war lächelte ich meinen Vater an. Meine Cousine und Collin gesellten sich zu uns. Wir beglückwünschten beide und umarmten sie. „ Hey Mia, komm doch mal mit“ Brianna lächelte mich an, doch ihre Augen sagten so viel wie: Sag einfach ja und komm mit, ich muss mit dir reden!
Also nickte ich und wir gingen zu ihrem Platz, ich setzte mich auf Collins Stuhl und sah sie fragend an. „ Was ist los?“ „ Das wollte ich dich fragen, hast du nicht gesehen wie Chantal dich angeschaut hat?“ „ Dass sie mich angeschaut hat, habe ich schon gemerkt!“Ich stellte mich extra dumm. „ Oh, Mia! Du weißt ganz genau was ich meine!“ Gab sie etwas genervt von sich. Ich musste mir ein grinsen verkneifen und meinte stattdessen: „ Wie hat sie mich denn angeschaut BriBri(englisch ausgesprochen)?“ „ Ich weiß auch nicht, irgendwie… naja … traurig! Oder irgendetwas das in diese Richtung geht.“ „ Meinst du?“ „ Ja, guck doch! Sie sieht dich schon wieder so traurig an!“ Ich drehte mich in die Richtung, in die Brianna nickte und sah Chantal, sie sah wirklich traurig aus. „ Komisch, weißt du was mit ihr los ist?“ fragte ich meine Cousine, die verneinend den Kopf schüttelte. „ Ich glaub ich sollte mal mit ihr reden! Sie hat bestimmt nur meinen Lippenstift verloren oder sowas! Mach dir keine Sorgen, du weißt doch wie sie ist, immer ein schlechtes Gewissen.“ Munterte ich die Braut auf. Sie lächelte mich dankbar an, nickte und ich verschwand in Richtung Buffet wo meine Mutter grade etwas zu essen aufgabelte. „ Na, tötest du oder isst du dein Hänschen?“ neckte ich meine Mutter, nachdem ich mich zu ihr gestellt hatte. Da Chantal meine Anwesenheit nicht mitbekommen hatte, ließ sie, vor Schock, ihr Glas, was vorher noch in ihrer Hand ruhte, auf den Boden fallen, wo es sich in tausend einzelne Teile verwandelte. Etwas geschockt sah ich auf die Glasscherben, die ein Kellner grade wegräumte, damit sich niemand verletzen konnte.“ Mum…“ weiter kam ich nicht da mich Chantal unterbrach. „ Ich bin nicht länger deine Mutter!“ Mit Tränen in den Augen sah sie mich an. Hab ich das grade richtig verstanden? Sie ist nicht mehr meine Mutter? Das war doch ein Schertz oder? Was soll das denn jetzt bedeuten, will sie mich etwa abschieben? Aber wieso weint sie dann gleich…? Ich ging auf sie zu, packte sie am Arm und ging mit ihr etwas weiter weg, damit uns keiner hören konnte. „ Okay… was soll das heißen, du bist nicht länger meine Mutter?“ Die ruhe mit der ich das grade sagte, war selbst für mich erschreckend. Chantal blickte auf ihre Füße und gestand dann: „ Ich…Ich habe nicht mehr dein Sorgerecht… ich…Jay… Ich hätte es dir sagen sollen…“ unter ihrem schluchzten bekam sie noch ein: „ Es tut mir schrecklich leid“ heraus. Ich nahm sie in den Arm. Es verletzte mich das sie mich weggab, aber sie so zu sehen, verletzte mich mehr. Sie war mehr eine Mutter für mich, als meine leibliche es je werden kann. Sie hat mich seit dem ersten Augenblick an geliebt als wäre ich ihr Kind. Selbst am Anfang wo ich nicht mal mit ihr geredet habe und nur mit meiner Eis Maske rumlief, die nie eine Emotion hinaus in die Welt ließ, hat sie nicht davon abgehalten mich zu lieben. Sie jetzt nicht mehr an meiner Seite zu wissen, nahm mir den Boden unter den Füßen weg. Da sie sich langsam beruhigte ließ ich sie etwas los und sah in ihre Augen, die etwas verschmiert durch die Tränen waren. Mein Lächeln war verloschen und ich sah sie Ausdruckslos an. Sie wusste das mein Ausdrucksloses Gesicht nur eine Maske war, sie wusste das ich nicht gerne weinte, aber ich glaube dass ich sie durch mein *nicht weinen* etwas kränkte und deswegen versuchte ich mich an ein aufmunterndes Lächeln das mir jedoch kläglich scheiterte. „ Du hast also mein Sorgerecht nicht mehr?“ sie nickte. „Was hat Jay damit zu… oh, er hat das Sorgerecht oder?“ wieder ein stummes nicken.“ Du weißt aber schon, dass egal ob du mein Sorgerecht hast oder nicht du immer meine Mutter bleiben wirst. Hast du das verstanden?“ Sie lächelte mich dankbar an, während ihr eine weitere Träne aus den Augenwinkel lief und nickte „ Werde ich zu ihnen ziehen müssen?“ wieder ein nicken, ich wusste das sie im Moment nicht im Stande war Worte zu formen, da sie wahrscheinlich wieder in Tränen ausbrechen würde. „Morgen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Irgendwann nächste Woche?“ Ein nicken. Wow 3 Jahre lebt man hier und alles wird einem, in einer Woche genommen. Ich nahm Chantal noch einmal in der arm und sagte noch bevor ich wieder zurück ging:“ Du solltest deine Schminke neu machen, es ist etwas sehr verschmiert“ Sie musste lächeln und ich drehte mich um, doch bevor ich gehen konnte packte meine Mutter mich am Arm, ich drehte mich um und sah sie fragend an. „ Du hasst mich wirklich nicht dafür, dass ich dein Sorgerecht an deinen Bruder übergeben habe?“ „ Es verletzt mich zu wissen, dass du mich weggibst aber du hast sicher einen Grund.“ Sie nickte bevor sie diese Worte aussprach:“ Du gehörst zu deinen Brüdern, mein Kind. Du brauchst sie, ich sehe doch wie gut es dir bei Jay geht! Du hast so viel Schlimmes durchgemacht…du hast es verdient glücklich mit deiner Familie zu leben.“ Ich wollte grade zu Antwort ansetzen das sie meine Familie sind und ich bei ihnen glücklich bin doch sie war schneller und fuhr fort: „ Ich weiß, dass du uns für deine Familie hältst, aber Mia… wir waren nur ein Ersatz und sag jetzt bitte nicht das es nicht stimmt. Es stimmt und du gehörst wirklich zu deinen LEIBLICHEN Brüdern!“ Das leibliche betonte sie besonders gut. Ich weiß, dass sie recht hat aber ich möchte trotzdem nicht hier weg, ich habe mich einfach an diese ruhe gewöhnt ich habe mich an die Menschen hier gewöhnt. Bis ich dort wieder Vertrauen zu jemanden fassen kann dauert es Jahre. Niemand dort würde mein wahres ich kennen… nur Meine Maske die ein lächelndes, höffliches, nettes und naives Mädchen zeigt. Es tut einfach so gut, mich bei meiner Adoptiv-Familie nicht verstellen zu müssen. Ich nickte und verschwand wieder unter die freudige Masse der Hochzeit. Chantal blieb zurück um ihre schminke neu zu machen. Auf dem Weg zu meine Tisch zog mich Brianna zurück und fragte:“ Und? Was ist mit ihr?“ Ich fälschte ein Lächeln und antwortete:“ Ich hab doch gesagt Lippenstift!“ Sie musste Lächeln und ging wieder auf ihren Platz zurück. An ihrem Hochzeitstag hatte sie das recht glücklich zu sein und sollte sich einfach nicht um mich sorgen. Außerdem hat sie seit Wochen stress um ihren schönsten Tag auch perfekt zu gestalten und ihn bis ins letzte Detail zu planen. Ich wollte nicht der Grund, sein wieso es nicht schön wurde!
Ich ging auf meinen Platzt und setzte mich gegenüber von Lea. Sie sah auf ihren Teller, den sie sich am Buffet geholt haben muss. „ Wusstest du es??“ kam ich direkt auf den Punkt, ohne eine Emotion raus zu lassen. Sie nickt leicht. „ Wieso hast du nichts gesagt?“ „ Ich konnte einfach nicht… ich konnte dir nicht in die Augen schauen und wissen das du jetzt nicht mehr zu uns gehörst! Zu wissen das ich dich bald nicht mehr nerven kann, dich über Schuhe und Jungs ausfragen kann, dir nur in die Augen zu schauen… das ich das bald nicht mehr kann… verletzt mich sehr.“ Sie sah mich an und eine einzige Träne verließ ihren Augenwinkel. „ Ich werde immer zu euch gehören! Nur weil ich nicht mehr deine Adoptiv Schwester bin, heißt das doch lange nicht, dass ich dich nie wieder sehen kann! Ich werde dich wahrscheinlich jeden Tag anrufen, nur weil ich euch alle so Doll vermisse! Du bist und bleibst die einzige bei der ich es dulde, dass man mich über Jungs, Schuhe, Kleider, Frisuren und so weiter ausfragt. Du bist und bleibst meine Schwester, auch wenn wir nicht Blutsverwand sind!“ Bei den letzen Wörtern ging ich zu ihr und umarmte sie. Sie ließ etwas von mir ab und empörte sich: „ Ich hab doch Garnichts von Frisuren und Kleider gesagt!“ „ Ach komm ich kenn dich doch!“ Wir mussten Lachen und ich umarmte sie noch einmal „ Ich meinte dass ernst…du bist und bleibst meine Schwester genauso wie Erin! Weiß sie das eigentlich?“ Sie nickte. „ Sag mal wer weiß das denn alles?“ etwas verwirrt sah ich sie an. Sie grinste „ Naja: Mama, Papa, Erin, Sam, Jay, Daniel, Nate, Brianna und ich“ „ Hast du grade ernsthaft Sam und Brianna gesagt? Ich glaub es nicht, ich wollte Brianna nicht beunruhigen und die dumme wusste es schon... Ach ich liebe diese Idiotin! Sam… naja der hat ja irgendwie alles eingefädelt… trotzdem gibt das Montag eine Heftige Diskussion!“ Lea musste laut über mein Selbstgespräch lachen, ich stieg mit ein und so lachten wir bis unser Magen weh tat.
Der Abend zog sich in die Länge, wir tanzten bis uns die Füße weh taten, wir lachten bis uns die Tränen kamen und wir aßen bis wir rund waren. Es war ein schöner Abend, ich beschloss Erin, Paul und Brianna nicht auf die Sorgerechts Geschichte anzusprechen. Ich wollte die letzten Tage noch glücklich, mit ihnen mein Spaß haben ohne an den bevor stehenden Umzug denken zu müssen. Nach dem wir zuhause ankamen gab ich jedem einen Kuss auf die Backe, wünschte ihnen eine gute Nacht und ging in mein Zimmer um mich umzuziehen. In Jogginghose und Superman T-Shirt machte ich es mir auf meinem Bett gemütlich. Ich lag einfach so auf dem Rücken und starte die Decke an. Jetzt wo ich so alleine war, fühlte ich mich wohler, ich konnte nun einfach nur nachdenken, ohne darauf zu achten, das meine lächelnde Maske perfekt sitzt. Langsam kam die Erkenntnis das ich bald nicht mehr hier liegen und nachdenken kann in meinem Gehirn an. Es war als ob ich den ganzen Abend nichts davon wüsste und es erst jetzt alles in mein Gehirn prallte. Die Gelassenheit, mit der ich auf der Hochzeit damit umging, war verschwunden. Wie von einem starken Windhauch weggeweht. Ich lag also dort und bemerkte, dass ich mein neues Leben, das ich mir schwer erarbeitet habe verschwand. Stück für Stück. Bis nichts als die Dunkelheit mehr da war. Die Dunkelheit, in der ich mich schon bei Arriana zurück zog. Ich vermisste sie… nicht die Arriana die mich schlug sonder meine Mutter. Die Frau, die sich um mich sorgte und mich in den Arm nahm wenn ich weinte. Die, die niemanden etwas antun könnte. Die Frau die ihren Mann so liebevoll ansah. Die mir etwas vorsang bis ich einschlief. Ganz leise, als ob es verboten wäre, sang ich das Lied, das sie mir einst vorsang. Jedes Wort krallte sich in mein Herz und zerriss es, als ob es mir zeigen wollte, dass es nie mehr so sein kann. Das ich meine liebevolle Mutter verloren habe. Oft dachte ich darüber nach sie zu besuchen, ihr eine zweite Chance zu geben. Ich glaube an das Gute in Menschen, ich finde jeder hat eine zweite Chance verdient, denn aus Fehlern lernt man. Und wer weiß vielleicht brauche ich selber irgendwann eine zweite Chance. Ich würde ihr so gerne verzeihen, ihr noch eine Chance geben… aber die Angst das wenn ich in ihre Augen blicke und daran zerbreche ist einfach so groß.
Meine Augen wurden immer schwerer, bis ich sie nicht mehr offen halten konnte. Mit dem letzten Gedanken an Arriana und einer Träne im Augenwinkel legte sich die Dunkelheit wie ein Mantel um mich und wog mich in ein Traumlosen schlaf.
Als ich nächsten Morgen Aufwachte, schien die Sonne in mein Fenster hinein. Ich setzte mich auf und sah auf mein Handy. 16:48 zeigte mir das Display an. Also hatte ich den halben Tag verschlafen. Ich ging runter in die Küche und machte mir etwas zu essen. Am Kühlschrank fand ich einen kleinen Zettel den ich mir gleich durchlas:

Hey Mel wir sind nicht zuhause!
Erin ist bei der Arbeit (am Sonntag) *hust* sie ist bei Eric *hust*
Ich also Lea bin bei Freunden und so
Deine Eltern sind wahrscheinlich bei der Fox Familie oder Einkaufen oder so
Hab dich lieb! ♥ Lea

Ich musste Grinsen, Lea hatte manchmal wirklich ihren eigenen Schreibstyl, welche für eine Bankkauffrau ganz schön interessant war. Ich zerknüllte den Brief und schmiss ihn weg bevor Erin ihn in die Finger bekommen kann. Sie dachte zwar wir wüssten nicht, dass sie etwas mit ihrem Chefarzt hat aber… naja, das ganze Krankenhaus wusste es. Erin arbeitet in der Plastischen Chirurgie. Ihr Chefchirurg war Eric. Er ist 42 Jahre alt, hat dunkelbraune Haare, Moosgrüne Augen und sein Teint ist caramelhaft. Aber das Beste an ihm, er ist ein richtiger Muskelprotz. Zwar ist Erin erst 27, das heißt 15 Jahre unterschied, aber wenn es ihr gefällt, ist es mir egal. Collin und Eric sind Übrigends beste Freunde. Sie haben sich durch Erics Unterstützung für das Team von Collin kennengelernt. Collin und Eric sind beide eine Frauenschwarm. Dass die beiden vergeben sind gefällt nicht jedem.
Nachdem ich mir etwas zu essen gemacht habe ging ich hoch in mein Zimmer, schaltete Musik an und machte mich ans lernen und an die Hausaufgaben, ab wohl das ja bald nicht mehr nötig sein wird da ich sowieso gehen werde. Dieser Gedanke hatte einen bitteren Geschmack hinterlassen und mir verging jegliche Lust auf irgendetwas. Und was macht ein Teeny wen er auf rein nichts Lust hat? Richtig, Facebook!
Ich nahm mir mein Laptop und mein essen das ich immer noch nicht angerührt hatte und setzte mich vor meinen Schreibtisch. Während der Laptop hochfuhr, aß ich endlich mein Brot. Ich legte den Teller beiseite und loggte mich bei Facebook an. Mal schauen ich war knapp eine Woche nicht mehr on.
Benachrichtigungen : 15
Nachrichten: 7
Freundschaftsanfragen: 19
Uppsi! Ich Antwortete auf alle 7 Nachrichten, schaute mir die Benachrichtigungen an die fast alle aus Spielanfragen bestanden und zuletzt nahm ich die Leute an die ich auch kannte. Als alles fertig war stalkte ich ein paar Leute. Bis ich schon wieder 3 Freundschaftsanfragen bekam, die ich mir auch gleich ansah.
Daniel Black
Nathaniel Black
Jayden Black
Ich nahm alle an und ging gleich auf ihre Seite. Das sie Facebook hatten wusste ich gar nicht. Hätte ich das gewusst dann… achso hat Sam die 3 gefunden. Darauf hätte ich auch kommen können! Manchmal bin ich echt einfach nur verblödet. Sam war on also schrieb ich ihm:‘ Ehrlich?? Du hast Jay per Facebook gefunden?! ‘
Die Antwort ließ nicht lange auf sie warten:‘ Ehrlich?? Du bist nie auf die Idee gekommen? :D‘
ich antwortete schnell:‘ Naja… nicht wirklich‘
Es kam nur noch ein: ‘:D‘ und das wars. Wie sollte ich den jetzt darauf antworten? Also beschloss ich es einfach nicht zu tun. Ich schloss das Chatfenster und schaute mir die Fotos von Daniel an. Er War größer geworden, hatte an Muskeln aufgebaut, sein blondes Haar stand ihm wirr vom Kopf ab.
Das blonde Haar hatte er von unserem Vater, genauso wie bei Jay. Im Gegensatz zu Jay hatte Daniel aber die Augen von Arriana genauso wie ich. Dass Daniel und Nate Zwillinge waren sah man ihnen wirklich überhaupt nicht an. Sie waren richtige Gegensätze. Nate hatte die braunen Haare von Arriana genauso wie ich aber die Grünen Augen Von unserem Vater genauso wie Jay. Wenn man uns alle 4 zusammen stecken würde, könnte man gut erkennen dass wir Geschwister waren. Ich loggte mich aus und legte mich auf mein Bett. Es war schon wieder Dunkel. Der Herbst lässt nicht mehr lange auf sich warten. Ich hörte eine ganze Weile Emeli Sandes stimme zu die Read all about it sang. Ich machte das Lied nochmal an und fing an lauthals mit zu singen:

„ You’ve got the words to
change a nation but you’re
biting your tongue
You've spent a life time stuck in silence
afraid you'll say something wrong
If no one ever hears it how we gonna learn your song?
So come on, come on
Come on, come on
you’ve got a heart as loud as lightening
so why let your voice be tamed?
Baby we're a little different
there's no need to be ashamed
You've got the light to fight the shadows
so stop hiding it away
Come on, come on “

Ich hörte langsam auf das Lied zu singen weil ich dachte die Klingel gehört zu haben. Ich ging nach unten und Tatsächlich, durch die kleine Glasspalte sah ich die Gestalt von Jay. Ich machte die Tür auf und begrüßte ihn mit einem:“ Hallöchen Popöchen!“ etwas verwirrt sah er mich an und sagte dann ganz langsam und gedehnt:“ okaaaay!“ ich musste kichern und machte die Tür noch ein Stück weiter auf um ihn rein zu lassen. Mit einer Handbewegung zeigte ich ihm, dass er rein kommen soll, was er auch gleich tat. Zusammen gingen wir in das Wohnzimmer und setzte uns auf gegenüberliegende Sofas. „ Hat die Chantal gesagt wie es um dein Sorgerecht steht?“ Ich nickte. „ Bist du mir Böse das ich es sozusagen hinter deinem Rücken gemacht habe?“ Ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch „ Du hast es nicht ‚sozusagen‘ hinter meinem Rücken gemacht, du hast es hinter meinem Rücken gemacht!“ Jay fing an auf seinen Lippen zu kauen, soweit ich mich erinnere hatte er das immer gemacht wenn ihm etwas Peinlich war, er nervös wurde oder wenn ihm etwas unangenehm wurde. „ Wann werde ich umziehen?“ Er sah mir in die Augen und hörte auf seine Unterlippe zu misshandeln. „ Montagabend.“ Knapp und emotionslos sagte er das. Als müsste ich nicht meine gesamten Freunde, meine geliebte Cheerleader Mannschaft und vor allem nicht meine Adoptiv Familie hinter mir lassen. Als ich daran dachte schossen mir die Tränen in die Augen, ich senkte den Kopf um mich wieder zu fassen und den Klos in meinem Hals runter zu schlucken. Jay musste bemerkt haben das es mir nicht so gut ging und wechselte schnell das Thema: „ Weißt du was? Wir sind auch umgezogen, wir wohnen jetzt gegenüber von Tante Mimi. Erinnerst du dich noch an sie?“ Ich musste Grinsen und sah wieder auf. „Wie kann man den diese Kekse vergessen?“ Jay lächelte mich an „ Sie hat das Rezept verfeinert, dank ihr hab ich Zugenomen!“ empörte er sich. Ich musste lächeln, dass er zugenommen hatte, konnte ich ihm nicht wirklich glauben, da er mir eher vorkam, als ob er aus Stein bestände. „ Wo wohnt Tante Mimi denn?“ „ Kennst du Eastbourn?“ Ich nickte „ Die Stadt liegt doch am Meer oder?“ Er nickte „ Woher weißt du das?“ „ Bei uns gab es eine Klassenfahrt nach England die Leute wurden in 3 Gruppen aufgeteilt, eine ging nach Eastbourn eine nach Hastings und die letzte nach Birmingham.“ „ Und wo warst du?“ „ Ich bin nicht mitgefahren, da diese Klassenfahrt in der 8 klasse war und ich erst mit 14 an die Schule kam, also direkt in die 9, konnte ich sie nicht mitmachen.“ Er nickt verständnisvoll. „ Das ist schade für dich, diese 3 Städte sind wirklich schön!“ „ warst du schon in allen 3?“ fragte ich wirklich neugierig. „ Ja, wir haben dort Krankenhäuser eröffnet.“ „ Führst du die Krankenhauskette Von Dad alleine weiter?“ Er sah mich lächelnd an bevor er antwortete: „ Nein, Onkel Julius hilft mir. Und wenn Daniel sein Medizin Studium beendet hat führen wir zu zweit die Krankenhauskette.“ Ich war erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass er mit seinen 28 Jahren schon eine ganze Krankenhauskette führen würde. „ Unser Haus ist groß, du hast ein Zimmer mit Bad und Kleiderzimmer. Ich dachte mir das würde dir gefallen.“ Sie gaben sich wirklich mühe es mir so angenehm zu machen wie möglich, es war süß von ihnen aber trotzdem würde ich das alles hier vermissen. Aber ich wollte es mir nicht noch schwerer machen und versuchte einfach mich auf die Zukunft zu freuen. Es gelang mir wirklich gut. Ich bin neugierig was die Zukunft für mich bereit hält. „ Und welche Farbe hat das Zimmer?“ „ Wir haben alles in schwarz-weiß gehalten, ist das okay?“ „Ja! Ich wollte schon immer ein schwarz-weißes Zimmer haben!“ Anscheinend war Jay erleichtert, dass es mir gefiel, denn er lächelte. „ Du hast auch schon ein Bett, ein Schreibtisch eine Kommode und nach ein Regal. Also es ist alles eingerichtet du braucht nur deine Sachen mitzunehmen!“ Ich lächelte doch dann viel mir etwas Wichtiges ein „ cool, Mh du Jay?“ „ Ja?“ „ Hat Tante Mimi nicht 2 Söhne?“ Seine Augen wurden ein Stück größer „ Eh, ja…?“ „ Das heißt ich muss mich ernsthaft zusammenreisen um Gabriel keine zu klatschen?“ Und schon wieder misshandelt Jay seine Arme Unterlippe. „ kann ich ihm einfach aus dem Weg gehen oder ihn ignorieren?“ Jay grinste nickend. Gabriel Black, mein Cousin, 19 Jahre alt, braune Haare und braune Augen. Kurz gesagt ich hasse ihn, schon seitdem wir klein waren haben wir uns nicht ausstehen können. Ich weiß zwar nicht wieso er mich nicht mochte aber ich hab ihn angefangen zu hassen als er mir am 4 Geburtstag vor meine Gesamten Kindergarten Freunden Sand ins Gesicht schmiss und mich beleidigte. Ich mein Hallo! Ich war 4!! Naja, zu mindestens gab es noch Liam mein anderer Cousin, 17 Jahre alt, hellbraune Haare und Grüne Augen. Er hat mich damals getröstet als ich voller Sand und weinend in mein Zimmer gelaufen bin. Ich fasse es immer noch nicht, dass die beiden verwandt sein sollen. „ Mh hilfst du mir paar Sachen einzupacken? Ich glaub unten im Keller müssten noch ein paar Kartons sein.“ Er lächelte mich an und nickte. Wir standen beide auf und machten uns auf den Weg zum Keller. Unten im Keller packten wir uns ein paar Kartons und gingen wieder hoch in mein Zimmer. Gemeinsam Packten wir alle meine Klamotten ein die ich bis Dienstag nicht mehr brauchte. Danach ging es ab zu schmink- Schmuck und den restlichen Notwendigen Sachen. Als wir uns Grad an allen unnötigen Sachen wie Bilder, Briefe, Blöcke, eben alles was sich mit der Zeit angesammelt hat, ranmachten, klingelte die Tür. Ich ging schnell runter und machte auf. Es war Erin „Na du… wie war die Arbeit….am Sonntag?“ Ich grinste sie wissend an, sie bekam einen roten Kopf und lief in ihr Zimmer ohne mir eine Antwort zu geben. Als ich wieder in mein Zimmer ging, um Jay zu helfen, fand ich ihn mit einem Bilderrahmen in der Hand auf meinem Bett sitzen. „ Was schaust du so nachdenklich Jayjay?“ Er sah von dem Bild auf und guckte mich eine Weile an, bis er aufstand und zu mir kam. „ Wie lange hast du das Bild eigentlich behalten?“ Ich sah auf das Bild das er mir hin hielt und musste Lächeln. „ Na seit dem wir es gemacht haben.“ Erklärte ich Trocken. Es war das Bild von unserer Familie an meinem 5 Geburtstag. Wir blickten alle Lächelnd zu Kamera. Vor mir war ein Kuchen mit 5 brennenden Kerzen. Ich kann mich noch erinnern das ich damals ein rosiges Kleid trug was mir bis zu den Knien ging. An den Ärmeln waren schleifen befestiget. Ich hatte es von meinem Vater geschenkt bekommen. Lächelnd über die Erinnerung packten wir beide gedankenverloren weiter ein.
Völlig fertig setzten wir uns auf mein Bett. „ Ich glaub den Rest mach ich morgen! Du sag mal, wie ist das mit der Schule und so?“ „ An der jetzigen bist du abgemeldet. Morgen ist dein letzer Schultag. Und an der neuen in England wirst du für Mittwoch erwartet. Du hast also einen freien Tag.“ „ Hat Tante Mimi an dem Tag Zeit?“ Jay antwortete lachend: „ Sie hat den ganzen Tag für euch zwei geplant.“ „ Oh nein sag jetzt nicht sie will mit mir zu maniküre, pediküre, Friseur und shoppen“ gab ich genervt von mir. Jay grinste mich an „ Nein!“ mir fiel ein Stein vom Herzen solche Tage mit ihr konnten ganzschön anstrengend sein. Jay sagte gelassen: „ Sie will mit dir auch ins Kino irgend so ein Liebesfilm gucken“ Während ich so am verzweifeln war, lachte mich Jay erst einmal herzlich aus. „ Naja süße ich bin mal weg tschau“ Er gab mir ein Kuss auf den Scheitel und stand von meine Bett auf „ Liebe dich“ „ ich dich auch“ und dann war er wieder verschwunden. Von dem anstrengenden Tag war ich ganz schön müde geworden. Ich packte meine Schultasche, zog mich um und ging schlafen.
Mein Wecker klingelte wie jeden Morgen um 6:30 Uhr. Müde schleppte ich mich aus dem Bett. Schnell zog ich mich an und putze meine Zähne. Ein wenig Wimperntusche drauf und fertig. Ich nahm meine Tasche und ging nach unten. Zum ersten Mal, seit dem ich in dieser Familie war, saßen alle zusammen am Frühstückstisch und sahen mich an. „ Morgen“ kam es leise von mir. „Morgen“ antworteten mir alle im Chor. Ich setzte mich zu ihnen und wir begannen schweigsam zu essen. „ Ich hab mir heute frei genommen.“ Informierte Erin uns. „ Also bist du heute ganz allein? Hier in diesen großen Haus?“ neckte Lea sie mit einem wissenden grinsen auf dem Gesicht. Ich begann zu kichern während Erin Lea böse anschaute und meine Mutter sich an ihrem Brötchen verschluckte. Als wir uns wieder alle beruhigt hatten fragte ich meine Mutter: „ Um wie viel Uhr werden wir fliegen?“ „ Um 19:00 Uhr werdet ihr fliegen, das heißt wir müssten so um 16:00 Uhr losfahren.“ „ Okay.“ Gab ich reichlich emotionslos als Antwort. Ein Blick auf die Uhr, die an der Wand hängt, zeigte mir dass ich mich auf den Weg zum Bus machen sollte. Der Abschied von Meinen Freunden wird bestimmt schwer fallen. Vor allem bei Sam. An der Bushaltestelle wartete der Bus schon. Ich beeilte mich ein wenig um ihn nicht zu verpassen. Ich hatte Glück und mein Stammsitzplatz war noch frei. Ich setzte mich und wartete, dass der Bus los fuhr. Der Motor brummt, ich lehnte meinen Kopf an die kühle Glasscheibe. Es fing leicht an zu Regnen, die Regentropfen bahnten sich den Weg an der Glasscheibe herunter. Der Bus fuhr los und ich versuchte mich ganz auf die Regentropfen und die Musik in meinen Ohren zu konzentrieren. An mir rauschte die Landschaft vorbei, ich versank in meinen Gedanken. Bald würde ich nicht hier sitzen, die Landschaft musste ich in ein paar Stunden verlassen. Unser Haus lag außerhalb der Stadt, Paul mochte die ruhe mehr als das ganze Getümmel in der Stadt. Der Bus hielt an und weitere Schüler stiegen ein. Ich sah mich um, doch Sam war nicht dabei. Vielleicht war er ja krank oder hatte einfach keine Lust auf Schule. Ich könnte mich auch nach der Schule noch schnell verabschieden. Ich lehnte mich zurück und horchte weiter der Musik, Tommy Reeve I’m sorry drang in mein Ohr. Ich konzentrierte mich auf den Text, um das Gekreische und Rumgealber meiner Mitmenschen weg zu drängen.

I know i wasn't there
when you needed me the most
I know i didn't care
and was afraid to get so close
tonight it's getting hard to fall asleep
cause it becoming clear that I broke all into pieces
and i can not reverse it
so I've got one more thing so say

Wir hielten und ich machte die Musik aus. Ich stieg aus und ging auf das Gebäude zu. June war nirgends in Sicht. Wahrscheinlich war sie schon rein gegangen, was man ihr bei dem starken Regen nicht verübeln konnte. Ich Schritt in die Klasse in der wir jetzt Unterricht haben sollten, doch dieser war vollkommen leer, bis auf eine Botschaft auf der Tafel:‘ Komm in Die Aula Mia! Wir warte (:‘ Aha. Ich ging die Treppen runter und erblickte… nichts? Okay das war ein schlechter Witz. Ich drehte mich um und wollte grade wieder gehen als ich meine Gesamte Klasse auf dem Geländer erblickte. Von dort aus konnte man direkt in die Aula schauen. Ich sah jetzt auch June und Sam, die mit allen anderen ein Riesiges weißes Tuch hielten. Es war noch zusammengerollt so, dass ich nicht sehen konnte was darauf stand. „Fertig Leute? 1…2…3…Aufrollen!“ Schrie Sam jetzt. Alle zusammen ließen das weiße Tuch aufklappen und ich erblickte ein ‚Wir werden dich schrecklich vermissen Mia! ‘ Darunter waren viele Unterschriften. Ich erkannte sogar die von meinem Bio-Lehrer denn ich abgrundtief hasste und musste lächeln. „ Ihr seid so süß!“ schrie ich zu meinen Klassen Kameraden. Sie grinsten mich an und machten sich auf den Weg nach unten. Unten angekommen umarmte ich erst einmal alle und bedankte mich noch einmal. Als letztes umarmte ich mich bei June. Sam zog ich etwas beiseite und fragte ihn: „ Woher wusstest du das?“ „ Oh..guck mal Pizza.“ Versuchte er meiner Frage auszuweichen. „ Sam!“ „Okay, okay. Aber bring mich nicht um!“ „Jay?“ Er nickte. „ Wieso hat er dir das gesagt? Ich meine dir hätte ich es eh gesagt aber… wieso?“ „ Naja, Mia er hat das alles organisiert. Er dachte sich irgendwie das du uns wohl sehr vermissen wirst und naja… Tada!“ Ich grinste. „ Er hat das echt alles nur gemacht um mir den Abschied zu vereinfachen?“ Ich sagte es mehr zu mir selber als zu Sam, doch er nickte lächelnd. „ Ich werde dich zwar vermissen Mia, aber sei froh das du noch eine Familie hast. Ich werde sie dir ganzbestimmt nicht wegnehmen, in dem ich dir sage bleib hier. Glaub mir wenn du jetzt nicht gehst… wirst du es sehr bereuen!“ Die letzten paar Wörter wurden immer leiser und sein Blick immer verschleierter als ob er in seiner eigenen Welt war, Die Welt der Vergangenheit. Dank dieser Worte von ihm, kam ich mir sicher vor. Als hätte ich wirklich nur auf seinen Segen gewartet. Ich fühlte mich zwar immer noch schlecht, dass ich ihn alleine lasse, aber er hatte recht. Ich würde es wirklich bereuen. Aber es würde komisch sein. Nach all der Zeit, wieder mit ihnen unter einem Dach zu wohnen. Aber ich liebte sie. Ich liebte sie wirklich! Sie waren meine Brüder und daran haben die 7 Jahre nichts geändert. Wir gingen zusammen zu den anderen, die sich in der Aula mit mehreren Schachteln Pizza und vielen Getränken breit gemacht hatten. „ Sagt mal Leute, haben wir nicht sowas wie Unterricht?“ Alle fingen an zu lachen. „ Naja sagen wir mal so… wir sind heute mal alle krank!“ Rief Jonas mir zu. Ich muss Kichern und die anderen machten es mir gleich. „ Ihr wisst schon das wir hier in der Schule(!) sind?“ Alle wurden still. „ Scheiße Leute! Packt alles ein und ab zu McDonalds!“ Halb-tot lachend packten wir das wichtigste ein und schon waren wir weg. „ Gut, dass uns Keiner Erwischt hat. Sonst hätten wir jetzt… Erkunde!“ Sagte Jennifer. Alle zusammen machten würg Geräusche. Lachend kamen wir bei McDonalds an, der um diese Uhrzeit nicht viele Kunden aufwies. Wir kauften uns 1 (!) Cola und quetschten uns zusammen in eine Ecke.
Der Vormittag verging und wir blieben bei einer Cola, die wir dann immer wieder neu füllten. Langsam löste sich dir Gruppe auf bis nur noch Sam und ich übrig blieben. „ Sam?“ fing ich leise an. Ich wusste, das ich mich nun verabschieden musste, da wir schon fast 4 hatten und er dann in den Bus nachhause und ich zu meinem Vater ins Auto steigen würde, der schon beim Eingang auf mich wartete. Sam schaute mich nachdenklich an. „ Ich will nicht Tschüss sagen Mia! Denn Tschüss heißt das du gehst und das heißt das du vergisst… und ich will nicht das du mich vergisst!“ „ Sam! Ich würde dich nicht mal in hundert Jahren vergessen! Du bist wie ein Bruder für mich, du warst vor Chantal und Paul meine neue Familie. Tschüss heißt nicht vergessen. Den das könnte ich nicht.“ Egal wie viele Freunde ich auch hätte Sam würde nicht dazu gehören denn, er ist mein Bruder nicht mein Freund. „ Versprich mir, dass du deinen Brüdern eine Chance gibst okay?“ „ Ich verspreche es dir, Sam.“ Ich sah ihm tief in die Augen bevor ich ihn umarmte und wir hinaus zu meinem Vater gingen. Sam drehte sich in die Richtung in die er jetzt gehen musste, doch bevor er ganz verschwinden konnte lief ich noch einmal zu ihm und nahm ihn in meine Arme. Ich hielt in feste und flüsterte leise zu ihm: „ Du bist ein guter Mensch Sam. Du hast das nicht verdient. Du hast nichts Schlimmes verdient. Du bist etwas Einzigartiges und das musst du wissen! Immer wenn du dich alleine fühlst bitte denk daran das ich immer für dich da bin okay?“ Er nickte nur mit Tränen in den Augen. Ich wusste, dass er diese Worte brauchte. Ich wusste einfach, dass seit dem Tod seiner Familie ihn Schuldgefühle plagten. Ich wusste auch das er sich jeden Abend vor dem Schlafen gehen die Frage stellte ‚ Wieso habe ich überlebt und nicht meine Schwester? ‘ Wir umarmten uns ein letztes Mal bevor wir unsere eigenen Wege gingen. Ich steig in das Auto, schnallte mich an und mein Vater fuhr los. Die Fahrt verlief schweigsam. Zuhause angekommen stiegen wir aus und gingen rein. Drinnen erwarteten mich im Wohnzimmer meine gesamte Adoptiv-Familie, Jay und zwei Koffer sogar Collin und Brianna waren anwesend. Ein Koffer war blau. Er gehörte mir der andere schwarze, war mir unbekannt, es war wahrscheinlich Jays Koffer. Ich setzte mich zu ihnen auf eines der grauen Sofas. Die Stille im Raum war erdrückend, doch ich war zu schwach um sie zu brechen. Wenn der Abschied von Sam schon so wehtat wollte ich erst gar nicht erfahren wie es bei meiner Adoptiv-Familie ist. Ich starrte meine Koffer gebannt an, als würde er verschwinden wenn ich nicht auf ihn aufpasste. Alles was ich noch hier in Deutschland hatte befand sich in diesem kleinen, blauen Koffer. Die restlichen Kartons wurden am Abend noch abgeholt. Das war es, mehr nicht. Mein altes Zimmer war nun leer. Einsam und kahl. Es gibt kein Anzeichen mehr, das dort je jemand gewohnt hatte. Meine Mutter guckte auf die Uhr an ihrem Handgelenk und sagte dann: „ Wir müssen los, bis wir am Flughafen ankommen und die ganze Gepäck und Ausweißkontrollen sind auch nicht grade schnell.“ Wir nickten alle zustimmend. Ich nahm die Handtasche die mir meine Mutter vorbereitet hatte, darin war alles Wichtige vorhanden. Vom Pass bis zum Kaugummi. Wir gingen gemeinsam raus, Brianna fuhr mit Collin, Erin fuhr mit Eric, der schon draußen wartete, Lea fuhr mit meinen Eltern und ich stieg bei Jay mit ein. Alle zusammen fuhren los in Richtung Köln-Flughafen. Ich holte meinen Mp3 Player aus meiner Handtasche und fing an Musik zu hören. Der leise Bass drang in meine Ohren und ließ mich träumen. Ich sah aus dem Fenster und erblickte Bäume und Asphalt, neben uns fuhren viele Autos doch ich schenkte ihnen keine Beachtung. Meine Gedanken kreisten nur so um mein neues zuhause. Neue Schule, neue Freunde, neue Feinde und neue Umgebung. Ich dachte, ich hätte es abgehakt, aber die Angst blieb trotzdem. Ich hatte immer noch Angst wie es wohl sein wird wenn ich vor meinen Brüdern stehe und ihnen ins Gesicht sehe. Es wäre sicher komisch nach so einer langen Zeit wieder vor ihnen zu stehen.
Je näher wir dem Flughafen kamen desto nervöser wurde ich. Jay bemerkte meine Nervosität und legte mir deshalb seine Hand auf mein Knie und lächelte mich aufmunternd an. Ich lächelte zurück und wurde auch um einiges ruhiger.
Um 18:23 Uhr kamen wir am Flughafen an und parkten. Zusammen mit unseren Koffern gingen wir hinein. Beim ‚Check in‘ angekommen gaben wir unsere Koffer ab und bekamen unsere Tickets und die Anweisung wo wir hin mussten. Alle zusammen machten sich auf den weg. Um 18:45 Uhr war es dann so weit, es hieß abschied nehmen. Nachdem Jay und ich durch diese dicke Glastür und der Kontrolle durch waren, würde ich meine Adoptivfamilie eine lange Zeit nicht mehr sehen können. Ich ging auf Lea zu und nahm sie in den Arm. Leise flüsterte ich:“ Wenn du jemals rat bei Klamotten oder Freisuren suchst, ruf mich an!“ Ich löste mich von ihr und sah in ihre, mit Tränen gefüllten, Augen. Sie lächelte mich an und nickte dann zaghaft. Nun ging ich rüber zu Brianna und umarmte auch sie. Zu ihr flüsterte ich: „ Du mieses Stück wusstest es die ganze Zeit und hast mir nichts gesagt?“ sie kicherte und nickte an meiner Schulter. Ich fuhr fort: „ Bleib bitte wie du bist, denn du bist wundervoll so! Wenn du jemals rat brauchst und nicht mehr weiter weißt, meine Tür steht dir immer offen, auch wenn ich nicht mehr nebenan wohne ich werde immer für dich da sein okay?“ Ich löste mich auch von ihr und sah eine Träne ihren Augenwinkel verlassen. Sie lächelte mich dankbar an und nickte. Ich drehte mich zu Collin um und umarmte auch ihn. „ Wehe du behandelst meine Cousine nicht gut! Werdet Glücklich!“ Auch von ihm löste ich mich und sah in sein Lächelndes Gesicht. Jetzt ging ich auf meine Schwester Erin zu und umarmte auch sie. „ Wenn irgendwas ist, ruf mich an süße okay? Sei nett zu sei Leuten im Krankenhaus, sie sind deine Mitarbeiter und nicht deine Sklaven! außer die Assistenzärzten das sind wirklich Sklaven.“ Sie musste Lachen und ich löste mich von ihr. „ Werd Glücklich mit Eric!“ flüsterte ich leise und sah wie ihre Wangen etwas rötlich wurden und sie mich anlächelte bevor ich mich auch zu Eric umdrehte und ihn umarmte während ich das selbe sagte wir bei Collin auch. Ich drehte mich zu meiner Mutter die schon am weinen war. Ich nahm sie in mein Arm und flüsterte ihr das zu was sie braucht: „ Du bist und bleibst meine Mutter, ich bin dir wirklich nicht böse das du das gemacht hast! Ich bin sogar ein wenig froh darüber! Du hast eine wundervolle Familie die immer für dich da ist, du bist eine wundervolle Mutter. Also zeig mir jetzt bitte dein wunderschönes Lächeln damit ich weiß das es dir gut geht.“ Auch mir kamen jetzt die Tränen die ich schon seit der losfahrt immer wieder runterschluckte. Ich sah in das Gesicht meiner Adoptiv Mutter die mich nun Anlächelte und eine Reihe weißer und grader Zähne aufblitzen ließ. Ich lächelte zurück und ging auf meinen Vater Paul zu. Er lächelte mich schwach an und nahm mich in den Arm. Diesmal flüsterte er mir was zu und nicht ich ihm, so wie ich es bei den anderen gemacht hatte. „ Jay ist ein guter Junge und ein guter Bruder! Er wird sich gut um dich kümmern, da bin ich mir mehr als sicher! Du hast verdient glücklich mit deinen Brüdern zu werden! Du hast viel zu viel durchgemacht und das alles in so jungen Jahren… wir werden dich vermissen aber wir werden glücklich sein, denn wir wissen das auch du glücklich bist!“ Ich löste mich von ihm und mir rollte eine Träne aus dem Augenwinkel als ich ihn anlächelte und tonlos ein ‚Danke‘ formte. Ich drehte mich zu Jay und zusammen gingen wir zu den Kontrollen. Bevor wir ganz durch waren drehte ich mich noch einmal um und winkte allen zu. Als wir durch die Glastür durch waren sah ich sie nicht mehr. Da wir schon 18:55 Uhr hatten mussten wir uns sehr beeilen. Knappe 3 Minuten bevor sich die Türe schlossen kamen wir an und setzten uns. Ich saß am Fenster, in der Mitte Jay und am Rand eine etwas ältere Frau. Die Türen schlossen sich und das Symbol, das anzeigte, dass man seinen Gort festschnallen soll, leuchtete auf. Langsam rollte das Flugzeug über die Rollbahn bevor es ganz abhob. Als wir die ‚Flughöhe‘ erreicht hatten begannen die Hostessen mit ihrem üblichen Sicherheitsregeln. Ich sah zu Jay rüber der in seine Zeitschrift vertieft war. Ohne zu fragen lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen. Langsam wurde ich müde und fiel in einen ruhigen Schlaf.
Jemand rüttelte an meiner Schulter, langsam und noch sehr verschlafen machte ich meine Augen auf und sah in das Gesicht der älteren Frau die lächelnd sagte: „ Wir landen gleich und deinen Freund hier habe ich nicht auf wecken können „ Ich musste grinsen und sagte:“ Ich werde es nochmal versuchen Ma’am!“ Sie lächelte noch einmal und drehte sich nach vorne. Nun fing ich an Jay zu pieken und ihn zu kneifen. Langsam öffnete Jay seine Augen um sich nach dem Übeltäter umzuschauen. Als er mein breit grinsendes Gesicht erblickte lächelte er sanft uns sagte ganz ruhig:“ das gibt Rache süße, mich weckt man nicht aus dem Schönheitsschlafe!“ Ich musste lachen und konterte frech: „ Dein Schönheitsschlaf bringt ja sowieso nichts Bruder!“ Die Frau neben uns und Jay musste über meine Wörter lachen obwohl Jay die ganze Zeit versucht mich böse anzugucken Und Die ältere Dame das Lachen unterdrücken wollte. „ wir landen gleich, du kannst dich irgendwann anders an mir rächen!“ Ich grinste ihn an und Schnallte mein Gurt fest weil das Symbol wieder aufleuchtete. Jay und die Frau machten es mir gleich. Als wir endlich gelandet und zum stehen geblieben sind stiegen wir aus und gingen zu Gepäckausgabe. Nachdem wir unsere Koffer hatten gingen wir raus. Etwas unsicher blickte ich mich um, wie sollten wir eigentlich zum Haus kommen? Wurden wir abgeholt, nehmen wir ein Taxi oder hatte er sein Auto im Parkhaus geparkt? Als wüsste Jay was in meinem Kopf abging sagte er: „ Mein Auto ist im Parkhaus, komm!“ Ich nickte und folgte ihm schweigend. Im Parkhaus blieb er dann vor einem matt schwarzen Auto stehen. Es war ein Mercedes AMG c63 (wer es nicht kennt einfach googlen :)) Jay half mir bei meinem Koffer den wir im Kofferraum unterbracht, danach setzten wir uns in das Auto und Jay fuhr los. Ich war immer noch Müde von der Fliegerei deswegen schloss ich meine Augen und lehnte mein Kopf an die kühle Fensterscheibe. Das sanft rütteln der Fahrbahn machte mich nur noch mehr müde. Langsam wurden meine Augen noch schwerer und ich gab mich völlig der Dunkelheit hin und fiel wieder in einen ruhigen Schlaf.
„Mia? Hey süße aufwachen wir sind in 3 Minuten schon da.“ Lachte eine Stimme und rüttelte mich leicht an der Schulter. Ich öffnete meine Augen und guckte mich nach dem Verräter um, der mich geweckt hat. Ich sah Jay eine Weile Böse an, aber er grinste nur und sagte dann schließlich: „ Wir sind in 3-2-1...Tada wir sind da!“ Ich hörte auf Jay Böse anzugucken und schaute nun aus der Windschutzscheibe. Wir parkten vor einer großen Garage, die in weiß gehalten wurde, genauso wie die Villa daneben. Vor der Tür der Villa war eine Veranda, die man durch 3 Stufen erreichte. Auf der Veranda standen 2 Stühle und ein kleiner Tisch. Auf dem Tisch und den Ecken der Veranda konnte man verschiedene Blumen sehen, die aber durch die Kälte des Herbstes langsam verwelkten. Die weiße Tür öffnete sich und zwei breit grinsende Jungs kamen zum Vorschein. Ich lächelte und stieg aus. Als ich grade die Tür zugemacht hatte und mich eigentlich auf den Weg zu meinen Brüdern wollte, wurde ich auch schon in eine innige Umarmung von Dan gezogen. Ich musste mir ein erschrecktes keuchen unterdrücken und erwiderte lächelnd die Umarmung. "Du hast keine Ahnung wie sehr ich dich vermisst habe Sweetheart!" Ich grinste und sagte dann flüsternd: " Oh doch das kann ich!" Als Nate schon ungeduldig mit dem Fuß wippte, lösten wir uns und ich schloss Nate in eine Umarmung. " Boa Leute, ich friere hier noch ein! ihr könnt auch noch im warmen und gemütlichen Haus kuscheln! Los jetzt!" motzte Jay los. Ich kicherte und erwiderte:" Oh, ist da etwa jemand eifersüchtig weil er keine so lange Umarmung gekriegt hat?" Nate und Dan lachten nun auch. Dan und Jay gingen zum Kofferraum um noch schnell die Koffern rauszuholen während Nate und ich schon einmal rein liefen. Als wir durch die Tür gingen erblickte man eine Große Treppe, links von der Treppe war das offene Wohnzimmer, rechts von der Treppe war eine Große Tür. Sie war offen also konnte man gut in die moderne Küche schauen. Wir gingen nach rechts in das Wohnzimmer und setzten uns auf eines der 2 weißen Sofas. Ich schaute mich etwas um, das ganze Wohnzimmer war in weiß und beige gehalten. Vor uns war ein Runder weißer Tisch der auf einem beigen flauschigen Teppich stand. Gegenüber hing ein flachbild Fernseher an der Wand. Hinter dem anderen Sofa erblickte man eine Fensterfront mit Schiebetür dir direkt in den Großen Garten führte. Hinter uns war ein Großes beiges Regal voller Bücher, vor ihm stand ein weißer Liegesessel. Unter dem Flachbild Fernseher war eine Kommode mit Bildern, die ich vom weiten nicht erkennen konnte. Auf dem Tisch vor uns standen weiße Kerzen und in einer Vase, Lilien. Ich drehte mich nun vollkommen zu Nate um und sah in lächelnd an. Er lächelte zurück und fragte: " Willst du mal dein Zimmer sehen? Ich meine das Wohnzimmer hast du ja schon analysiert." Er grinste frech und ich nickte während ich das neckende in seinem Satz gekonnt ignorierte. Wir standen Auf und machten uns auf den Weg zu der großen Treppe wo Nate und Jay grade die Koffer an einem älteren Herrn abgaben. Nate flüsterte kurz bevor wir an der Treppe ankamen: "Das ist Phil, unser Butler. Seine Frau Amanda ist unsere Köchin und Putzfrau. Sie sind ein sehr nettes und freundliches Paar. Übrigens du kannst ruhig mit ihnen Deutsch sprechen." Er zwinkerte und ich nickte lächelnd. Wow. damit hätte ich nicht gerechnet. Ich war früher zwar gewöhnt mit vielen Kindermädchen, Putzfrauen, Butler und Köchinnen zusammen zu wohnen aber, dass war eben früher. Das letzte Mal das mir eine Köchin gesehen habe war im Waisenhaus. Und auch daran kann ich mich nur sehr schwach erinnern. Als wir an der Treppe ankamen wo die drei Männer grade miteinander sprachen, gab ich Höfflich dem Butler die Hand und sagte: "Hallo, ich bin Mia" "Ich weiß mein Kind. Ich bin Phil Henderson, einer von 3 Butlern dieses wunderschönen Hauses." Er lächelte mich väterlich an. Ich lächelte zurück und schaute nun zu Nate. "Wolltest du mir nicht mein Zimmer zeigen?" lachte ich. Nate grinste und sagte: "Ja, genau das wollte ich. Wenn sie uns entschuldigen meine Herren." Nate ging die Treppe hoch und ich folgte ihm brav, nachdem ich den Jungs noch schnell lächelnd zugenickt hatte. Wir gingen die große Treppe hoch und dann in einen breiten Flur nach rechts. Dort erwarteten uns 3 Türen 2 auf der linken Seite und eine auf der rechten Seite. Für diesen großen Flur, fand ich drei Türen ein bisschen zu wenig. Aber als Nate die einsame Tür auf meiner rechten aufmachte verstand ich wieso so wenige Türen dort waren. Wenn man durch die braune Holztür schaute, sah man einen riesigen Raum. Auf der linken Seite war ein großes, rundes, graues Doppelbett, das man durch drei weiße Stufen erreicht vor einer Fensterfront. Gegenüber der Tür war ein breiter schwarzer Schreibtisch auf dem mein Laptop und meine Hefte Ordentlich in Ordnern draufstanden. Auf der linken Seite des Schreibtisches war ein großer weißer Regal wo alle meine Bücher und noch weitere die ich nicht kannte geordnet und ordentlich nebeneinander standen. Auf der linken Seite des großen Raumes war ein flachbild Fernseher an der Wand montiert. Vor dem Fernseher stand ein weißer Tisch und eine graue Couch. In der linken Ecke stand ein weißer Flügel, meine Brüder hatten also nicht vergessen, dass ich Klavier spielte. Meine Lieblings Gitarre stand neben dem Weißen Flügel. Ohne zu zögern ging ich auf den Flügel zu und öffnete den Korpus Deckel (der Große Deckel der bei dem Flügel immer aufrecht steht). Langsam umrundete ich den schönen Flügel und öffnete auch den Deckel für die Tasten. Ich drückte auf eine Taste und der Flügel gab ein C von sich. Ich lächelte und Nate kam zu mir und rückte den kleinen weißen Hocker nach hinten. Wir setzten uns drauf und Nate schaute mich auffordernd an. Ich überlegte kurz und spielte dann Johann Sebastian Bach ‚Invention C-Dur‘, mein lieblingsstück. Als dann der letzte ton langsam verklang musste ich lächeln, ich hatte lange nicht mehr Klavier gespielt und dennoch hatte ich es geschafft fehlerfrei zu spielen. Es war eine fröhliche Melodie, die erste Melodie die ich gelernt hatte. Ich schaute Nate an der immer noch verträumt lächelte, ich stupste ihn an und er schaute mich lächelnd an. „Wodran denkst du Nate?“ Er lachte „Weißt du noch unsere Träume? Wir wollten doch Superstars werden und Musik machen.“ Wir lachten bei der schönen Erinnerung. Wir waren damals grade erst 8 und 9, Nate der Gitarrist, Daniel der Klavierspieler und ich die Sängerin. Es hatte Spaß gemacht einfach zu singen und zu tanzen wie bekloppt. Wir hatten schon früh Klavier und Gitarren Unterricht bekommen, auch Gesangs Unterricht mussten wir ausüben. In einer so hohen Gesellschaft erwartet man viel von einem. Vielleicht war diese Erwartung der Perfektion der Auslöser für den hohen Alkohol Konsum meiner Mutter. Ich schüttelte leicht meinen Kopf, ich wollte nicht an sie denken. Wir standen auf und gingen aus meinem Zimmer weil Nate unbedingt noch mehr zeigen wollte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flures waren immer noch die zwei ungeöffneten Türen. Wir gingen auf die rechte zu, es war ein sehr modernes Bad mit Marmor und einer Regenwalddusche. Nate erklärte mir das dieses Bad ausschließlich mir gehörte. Wir gingen auf die linke Tür im Flur zu und Nate öffnete sie. Ich hatte ein riesiges Zimmer, ein wunderschönes Bad und…ein Einkleide Zimmer. Der Wahnsinn! Ich kam aus dem Staunen nicht raus, in MEINEM Einkleide Zimmer standen meine Koffer und es waren Kleider und Schuhe in den Schränken die ich nicht kannte. Ich schaute Nate fragend an der sagte:„ Wir haben uns ein kleines Geschenk erlaubt.“ „Die Kleider gehören mir?“ fragte ich ungläubig. Nate nickte grinsend. Ich war erstaunt, sie waren wirklich großzügig zu mir… „Danke…für alles“ schwach lächelte ich Nate an. Er lächelte mich liebevoll an, dieses Lächeln…es erinnerte mich so sehr an unseren Vater. Ich blinzelte die aufsteigenden Tränen weg und tat so, als würde ich den Raum studieren. Man hörte die Tür klingeln und ich schaute zur Tür. „Das sind bestimmt ein paar Freunde von uns…“ Er schaute mich grinsend an „...Ab jetzt musst du leider Englisch reden Mia“ Ich grinste nickend und folgte ihm runter in das Wohnzimmer. Schon von weiten konnte ich lautes Gelächter hören. Wir kamen im Wohnzimmer an, jedoch hatte uns niemand bemerkt und so konnte ich mir ein Bild von jedem machen. Drei Mädchen und 2 Jungs. Ein blondes Mädchen welche sich grade mit einem Braunhaarigen Jungen stritt. Ein Braunhaariges Mädchen welches auf dem Schoss von Jay saß. Und ein Blondhaariger der freundschaftlich den Arm um Dan gelegt hat und mit ihm redete. Das letzte Mädchen hatte feuerrote Haare und hörte aufmerksam dem Streit des blondhaarigen Mädchens und dem Braunhaarigen Jungen zu. Jeder redete durscheinander und ich grinste. Nate grinste und rief dann lautstark:„ Leute! Darf ich euch jemanden vorstellen?“ Ich sah ihn erschrocken an, Oh nein! Alle 7 Augenpaare waren auf mich gerichtet. Ein leises „Hey“ kam aus meinem Mund ich winkte leicht. Das Mädchen mit dem Feuerroten Haar kam lächelnd auf mich zu und streckte mir die Hand aus „Hey, ich bin Ella! Und wer bist du?“ Ich schüttelte lächelnd die Hand und antwortete „Ich bin Mia“ Das Mädchen guckte mich etwas überrumpelt an und ich hatte schon Angst etwas Falsches gesagt zu haben als sie sich zu Nate drehte und leise fragte „eure Schwester?“ Nate nickte. Die anderen zogen hörbar die Luft ein. Jetzt lächelte mich Jenny an und umarmte mich. Etwas irritiert erwiderte ich die Umarmung. Auch die anderen Mädchen und Jungs kamen auf mich zu. Ich blickte zu Nate rüber, hatten sie ihnen erzählt was alles passiert ist? Mit Arriana und Jeff? Nate lächelt mich entschuldigend an. Das blondhaarige Mädchen mit den grünen Augen und der braunhaarige Junge mit den braunen Augen, die sich grade eben noch gestritten hatten, stellten sich als Rose und Tyler vor. Der Junge mit den Straßenköter blonden Haaren, den grauen Augen und einem 1000 Watt Lächeln der eben noch den Arm um Dan gelegt hatte nahm mich jetzt in die Arme und flüsterte: „Ich bin Jack.“ Er grinste weiter und löste sich nach einer Weile von mir. Ich war immer noch immer etwas überrumpelt, gut dass ich so gute Englischkenntnisse hatte und somit alles verstand. Nun kam das Mädchen mit den braunen Locken zu mir, ihre braunen Augen strahlten mich an und ich fühlt mich pudel wohl. Sie umarmte mich und ich hatte irgendwie das Gefühl geborgen zu sein, ich wusste schon jetzt, dass wir gute Freundinnen werden könnten. „Hey, ich bin Megan. Es freut mich dich mal kennen zu lernen!“ Sie lächelte mich liebevoll und dennoch mitleidig an. Ich lächelte schwach zurück, bevor mich Ella auch schon auf das Sofa zog und begann mich voll zu quatschen, ihre verrückte und Lebensfrohe Art ließen mich lächeln. Sie war zuckersüß, wie eine kleine Schwester! Sie redete anscheinend viel und gerne aber ich hörte ihr trotzdem aufmerksam zu und beantwortete alle Fragen die sie mir stellte. Auch Megan und Rose stellten mir viele Fragen über mein Leben in Deutschland. Ich hatte das Gefühl das mich Megan etwas fragen wollte aber das sie sich nicht traute. Ich ließ es dabei und wartete einfach auf einen ruhigen Moment in dem ich sie fragen könnte. „Hey Jack wo sind eigentlich Harry, Ethan, Bobby und Dylan?“ Fragte Jay an Jack gewandt. Ich sah Rose fragend an, die mir leise erklärte „ Harry und Ethan sind die Brüder von Jack, Dylan und Bobby sind sehr gute Freunde von uns.“ Ich nickte und gab ein leises Ok von mir. „Bobby und Ethan haben noch Training aber wo Harry und Dylan sind weiß ich nicht.“ Gab Jack als Antwort. Da klingelte auch schon die Tür. Und Jack grinste und murmelte ein leises „Wenn man vom Teufel spricht…“ Ich grinste ihn an und schaute zur Tür die von Phil geöffnet wurde. Zwei Jungs traten ein und schüttelten höfflich die Hand von Phil. Einer der Jungs hatte braune Harre und hellbraune Augen der andere hatte schwarze Haare und Kristallblaue Augen, Sie waren beide Muskulös und groß. Ich konnte mich irgendwie nicht von den Kristallblauen Augen lösen die mich die ganze Zeit anschauten. Ich glaube wir starren uns schon regelrecht an, es war mir etwas unangenehm weshalb ich den Blick lösen wollte aber diese Augen…sie hielten mich regelrecht gefangen und er…er lächelte mich nur spöttisch an. Erst als Ella mir in die Seite stieß und sagte: „Der braunhaarige ist Harry und der Typ, den du grad so anstarrst ist Dylan.“ Konnte ich mich von diesen Augen lösen. Mir war das alles ganz schön peinlich weshalb ich auch aufstand und mit den Worten „ Ich bin echt voll müde ich geh schlafen, Nacht.“ In mein Zimmer flüchtete.
Ich legte mich auf mein gemütliches Bett und konnte einfach nicht aufhören an diese blauen Augen zu denken oder die verwuschelten Haare. Er sah wirklich gut aus, aber das wusste er wahrscheinlich auch selber, genauso wie John. Zwar war Dylan vollkommen anders im Aussehen aber das Arschloch war trotzdem in ihm, dass konnte man schon an dem Spöttischen Grinsen von grade eben sehen. Dennoch ließen mich diese Augen nicht los und verfolgten mich sogar in meine Träume hinein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wusste ich erst gar nicht wo ich war. Erst langsam kamen die Erinnerungen an die letzten Tage zurück. Es war also doch kein Traum, meine Brüder waren wirklich zurück und ich war wieder bei ihnen. Mit einem Schlag musste ich lächeln und konnte einfach nicht mehr aufhören. Ich hatte meine Familie zurück, ist das zu glauben? Nach allem was geschehen ist, nach allem was mir passiert ist, bin ich wieder bei meinen Brüdern. Ich schaute auf mein Handy, 8:00 Uhr. Ich stand auf da ich, wenn ich einmal wach bin, nicht mehr schlafen konnte. Langsam tapste ich auf mein Kleiderzimmer zu, holte mir ein paar Sachen raus und ging dann direkt duschen. Nach dem ich geduscht, meine Zähne geputzt, meine Haare geföhnt und mich angezogen hatte schaute ich mich im Spiegel an. Die schwarze Röhren Jeans schmiegte sich an meine langen Beine an. Die weiße Bluse hatte ich in die Hose Gesteck und eine Lederjacke angezogen. Ich hatte wenig Schmuck an, meine Haare lies ich offen so, dass sie mir lockig bis zur Mitte des Rückens reichten. Da ich von Natur aus reine Haut und lange, dichte Wimpern hatte braucht ich kein Makeup. Ich zog mir meine schwarzen Chucks an und ging runter in die Küche. Dort traf ich Phil und eine andere Dame die mich freundlich anlächelte. Ich lächelte freundlich zurück und stellte mich höfflich vor. Wie ich schon erwartet hatte war es Amanda die Frau von Phil. Amanda brachte mir ein Teller mit essen. Ich bedankte mich und setzte mich an die Kücheninsel. Wir redeten eine Weile über dies und das. Vor allem erzählte sie mir wie Phil und sie sich kennen gelernt hatten. Ich hörte aufmerksam zu und lächelte immer wieder. Irgendwann kam auch Jay dazu und setzte sich neben mich. „Hey, du hast doch nicht vergessen, dass heute dein Tag mit Mimi ist?“ Ich verschluckte mich an meinem Orangensaft und Jay musste sich erst einmal kaputt lachen. So viel Schadenfreude…das gibt Rache, dachte ich böse grinsend. Nachdem wir uns beide beruhigt hatten fragte ich: „ Wann kommt Tante Mi…“ weiter kam ich nicht da genau in diesem Moment die Tür klingelte…Wenn man vom Teufel spricht, na dann auf in die Schlacht…der Klamotten.Wir standen grade auf, als eine bunt gekleidete Frau kreischend auf mich zu kam und mich so fest umarmte, dass mir die Luft wegblieb. Tante Mimi hatte sich kein Stück verändert. Ihr langes dunkel blondes Haar reichte ihr bis zu den Schultern, ihre braunen Augen erinnerten immer noch an einen Teddybären und ihre schlanke und sportliche Figur zeigte wirklich nichts von der 47 Jährigen die sie nun mal war. „Mia… ich hab dich so vermisst, wie geht es dir? Wie war dein Flug? Wie läuft die Schule?“ „Tante Mimi!!! Beruhig dich, ich verstehe kein Wort. Du redest wie ein Wasserfall!“, unterbrach ich sie lachend. Mimi lächelte mich mütterlich an und lies von mir ab. „Ich freu mich einfach dich wieder zu sehen! Wie lange ist das schon her? 5 Jahre?“ Ich nickte. Bevor ich in ein Waisenhaus gesteckt wurde hatte mich Tante Mimi aufgenommen. Doch da ich mich nicht sonderlich mit Lucas, einem meiner zwei Cousins, verstanden stellte Lucas, Mimi vor die Wahl, entweder er bleibt und ich gehe oder ich gehe und er bleibt. Krass was? Mein eigener Cousin…
Ich hätte zu einem meiner vielen Onkeln oder Tanten gehen können doch ich traute mich nicht. Zu groß war die Angst wieder abgeschoben zu werden. So brachte mich Mimi zum Waisenhaus in dem ich Sam kennenlernte. Sie entschuldigte sich so oft, doch ich verstand sie. Im Gegensatz zu Arianna liebte sie ihre Söhne und würde immer zu ihnen halten. „Komm wir fahren jetzt Shoppen!“ Mimi saugen strahlten förmlich bei diesem Satz. Ich musste Schmunzeln und folgte ihr nach draußen. Als wir dann endlich in ihrem Auto saßen und los fuhren herrschte Stille zwischen uns. Nach etwa 10 Minuten fragte mich Mimi leise: „Bist du sauer auf mich?“ „ Wieso sollte ich Mimi?“ „Immerhin habe ich dich einfach in ein Waisenhaus abgeschoben…ich hätte mit Lucas reden sollen…ich hätte dich nicht einfach alleine lassen sollen.“ Ich schaute sie an, doch ihre Augen waren auf die Straße gerichtet. Trotzdem entgingen mir nicht die Reue und die Traurigkeit die sich in ihren Augen wieder spiegelten. „Mimi, ich hätte an deiner Stelle genau so reagiert. Arianna war nicht wie du, du tust alles für deine Familie und versuchst sie zusammen zu halten während Arianna meine Familie zerstört hat. Ihr Egoismus und der Alkohol Konsum haben uns aus einander gerissen. Luca uns Liam können sich glücklich schätzen so eine Mutter wie dich zu haben! Du brauchst dich nicht zu Entschuldigen, du hast getan was du konntest und dafür bin ich mehr als nur Dankbar.“ Sie lächelte erleichtert. „Aber eine Frage hab ich noch Mimi…“ „Ich höre?“ Sie lächelte mich mal wieder mütterlich an. „Warum hasst mich Lucas?“ „Weil du immer die ganze Aufmerksamkeit auf dich gezogen hattest. Erinnerst du dich? Lucas weiß nicht von Arianna oder…also…das was vor 2 Jahren passiert ist…also…eh“ „Meine ‚fast‘ Vergewaltigung?“ fragte ich trocken. Sie nickte, anscheinend war ihr das unangenehm denn sie rutschte etwas peinlich berührt auf ihrem Platz rum. Ich ging nicht weiter drauf ein. Ich wurde damals nicht Vergewaltigt. Anscheinend hatte jemand die Polizei gerufen, als man die Sirenen hörte fluchte James kurz und verschwandt einfach. Die Polizei ist eigentlich nur wegen der Party gekommen weil es anscheinend doch zu laut war. Ich wurde erst am nächsten Tag von einem Jäger gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Es hat zwar seine Zeit gebraucht aber mit der Hilfe einiger Psychiatern, meiner Adoptivfamilie und Sam konnte ich mich wieder normal mein Leben leben. Doch seit diesem Tag sehe ich einiges anders. Für meine 17 Jahre denke ich zu viel, ich sehe lieber zweimal hin anstatt mich einfach fallen zu lassen. Am Shoppingcenter angekommen stiegen wir aus und machten uns auf den Weg hinein.

„Also, was hast du für heute geplant?“ Fragte ich vorsichtig. Mimi grinste und antwortete:“ Wir gehen zuerst in ein Kosmetikstudio, wo wir uns eine Maniküre und Pediküre machen lassen. Dann werden wir richtig schön shoppen! Zwischen durch gehen wir irgendwo was essen und dann schauen wir uns einen Film Marathon von Nicholas Sparks an, also das heißt 3 Filme hintereinander!“ Aha okay… Ich werde sterben! Sagt meinen Brüdern das ich sie geliebt habe, Bei der Maniküre und Pediküre werde ich bestimmt ausgefragt, Shoppen wird wahrscheinlich 5 Stunden dauern und zum Schluss also drei Schnulze. Wuhu, da Freu ich mich schon. Ironie lässt grüßen… Bevor ich mir jedoch Gedanken über einen möglichen Fluchtweg machen könnte, wurde ich schon an der Hand in ein Salon namens ‚Schön und Schick-Hier wirst auch du zum Star‘ gezogen. Echt jetzt? Ein anderer Name ist denen wirklich nicht eingefallen? Ein freundlicher aber eindeutig Schwuler (ich hab ein Gefühl dafür) Mann begrüßte uns Strahlend. „Mimi meine liebe! Welche Schönheit hast du mir den da mitgebracht?“  „Henry mein Schatz, das ist meine Nichte Mia.“ Ich lächelte in Freundlich an und er lächelte zurück. „Na dann ,Herzlich Willkommen in meinem Salon! Sag mal hast du einen älteren Bruder?“  HA! Wusste ich es doch! „Also Henry! Natürlich hat sie große Brüder, aber die sind nicht Schwul! Wie oft den noch?“ „Ach warte, bist du eine Blake, Steel oder Smith? Also ich kenne nur diese Nachnamen.“ Fragte er mich. „ Ich heiße Blake, meine Mutter Steel.“ Antwortete ich Freundlich. Mimi ist die Schwester meiner Mutter, also auch eine geborene Steel. Aber als sie Heirateten nahm sie den Nachnamen ihres Mannes an. Also Smith, Arianna nahm den Namen von meinem Vater an, weswegen ich auch Blake heiße. „So genug geplaudert! Wir möchten gerne eine Pediküre und Maniküre haben!“ Sagte Mimi freundlich lächelnd aber dennoch bestimmt. Henry nickte kurz und rief nach seinen Mitarbeitern, welche uns an einen Tisch führten und auch sofort mit der Maniküre begannen. „Sag mal Mia, vermisst du deine Adoptivfamilie?“ Ich schaute kurz zu Mia, wand mein Blick aber schnell ab. Es tat weh über sie zu reden. Also nickte ich nur kurz und schaute weiter der Frau zu, welche mir die Nägel machte. „Wieso rufst du sie nicht einfach mal an?“ „Ich habe ihnen eine SMS geschickt, dass ich gut angekommen bin, jetzt müssten sie eigentlich noch alle Arbeiten.“ Gab ich kühl von  mir. „Achso, okay.“  Anscheinend merkte sie das ich nicht gern darüber reden wollte also fragte sie mich:“ Und hast du schon die Freunde deiner Brüder kennen gelernt? Nett sind die!“ Ich musste sofort an die Kristallblauen Augen denken, so schön…und seine Haare…Mh, Dylan…Nein! Stopp Mia! Er ist ein genauso großes Arschloch wie John! Nein! Wag es nicht! „Ehm ja, ich glaub ich werde mich gut mit den Mädchen verstehen, sie sind alle… wirklich… lieb.“ Antwortete ich stockend. Mimi grinste  „Was ist mit den Jungs? Jack und Dylan sind doch ganz schön Sexy! Findest du nicht?“ Sie grinste noch mehr. Während ich rot wurde und sagte: „ Jaja, ganz okay. Nicht mein Geschmack.“  „Nicht dein Geschmack ,hm?“ „Ja, ich mag blaue Augen nicht…“ Ach was labber ich, ich liebe sie…eh nein, ich meine ich mag sie! Ich mag! „Du magst keine blauen Augen, hm?“ Kann sie nicht einmal aufhören so zu grinsen? „ Miss? Wir könnten dann rüber zu Pediküre gehen.“ Sagte eine Mitarbeiterin freundlich. Glück gehabt! Ich stand schnell auf und folgte der Frau. „Ich weiß das du was verheimlichst Mia!“ Hörte ich Mimi noch lachend rufen. Scheiße! Aber warte…ich verheimliche nichts…also, außer dass ich Dylan wirklich sexy finde…und seine Augen sind wunderschön…okay Stopp! Man Mia du kennst ihn ja nicht einmal…das kann man änder…NEIN! Okay, Stopp! Du wirst diesen Tag genießen (Hallo, Ironie! Lange nichts mehr gehört.), ohne noch einmal an ihn zu denken. Gesagt getan. Während die Mitarbeiterin mit der Pediküre anfing dachte ich eigentlich nur an die neue Schule. Wie es wohl da ist? Werde ich schnell neue Freunde finden? Ich hoffe mal dass Rose, Ella und Megan auf meiner Schule sind. Als die freundliche Frau mit der Pediküre fertig war wartete ich auf Mimi, die noch mit Henry plauderte. Als wir dann endlich bezahlt hatten gingen wir raus und machten uns auf den Weg zum Shoppen. Wie ich schon erwartete hatte wurde aus dem bisschen Shoppen ein richtiger Marathon. Mimi schleifte mich von einem Laden zu dem nächsten, am Ende hatte ich ca.  10 Tüten und Mimi 15. Geschafft setzten wir uns in ein kleines gemütliches Kaffee und bestellten ein Cappuccino und ein Latte Macchiato. „Hat doch Spaß gemacht!“ Strahlte Mimi von ihrem Sitz aus. „Ja, schon. Aber meine Füße bringen mich um.“ Gab ich lachend als Antwort.  Sie lächelte mich wie so oft mütterlich an. Die Sonnenstrahlen die durch das Fenster reinkamen spielten mit ihren dunkel blonden Locken und lies sie wir flüssiges Gold aussehen. Durch ihr Lächeln und ihren braunen Teddy Augen sah sie aus wie ein Engel. Ich lächelte sie an und fragte dann eher zurückhaltend „Vermisst du sie?“ Ihr Lächeln wurde traurig. „Ja, ich muss zugeben, dass ich meine Schwester vermisse. Ich vermisse die Frau die sie mal war, nicht die Frau die der Alkohol aus ihr gemacht hat. Sie war so voller Lebensfreude, jeder der sie gesehen hat musste Lächeln. Ich vermisse diese Frau! Diese verrückte Geschäftsfrau die sogar die stärksten Männer in die Knie zwang…“ Ich musste Lächeln, meine Mutter war Hauptberuflich die Leiterin einer großen Firma, doch sie hat auch Kleider designet und selber gemodelt, einfach so. Aus Spaß und Freude daran, sie war eine tolle Frau, auch wenn die Erinnerung an diese Frau langsam verbläst, sie ist immer noch da. Still saßen wir da und dachten an Arriana, jeder in seinen Gedanken. Als wir dann auch unsere Getränke getrunken und bezahlt hatten machten wir uns auf den Weg nach draußen. „Sag mal Mia? Wäre es okay, wenn wir das Kino auslassen? Ich hätte nicht gedacht das, dass Shoppen so ansträngend wird!“ Fragte sie leicht lächelnd. Ich lächelte und nickte, ich hatte sowieso keine große Lust, irgendwelche Schnulzen zu schauen. Also setzten wir uns in das Auto und fuhren Heim, auf der Fahrt lief Musik doch ich hörte sie mir nicht an. Immer wieder schwirrte die Frage in meinem Kopf ‚Wie geht es wohl Arriana? ‘  Egal was sie mir alles angetan hat, ich vermisste sie. Komisch…eigentlich müsste ich sie hassen, verachten…aber ich vermisse sie. Ich vermisse meine Mutter, ich war doch noch so klein als alles anfing. Ich hab sie gebraucht! Ich hätte sie bei John gebraucht. Sie hätte sagen sollen, dass er nicht gut genug für mich ist, dass er ein schlechter Umgang für mich wahr. Ich hätte sie gebrauch nach meiner ‚fast‘ Vergewaltigung, sie hätte diejenige sein sollen die mich in den Arm nimmt und mir verspricht, dass sowas nie wieder vor kommt. Sie hätte da sein sollen, ich habe sie gebraucht…doch das war sie nicht. Sie war nie da, diese Erkenntnis tut weh. Ich hatte sie gebraucht, wie oft habe ich sie verflucht? Wie oft habe ich gesagt, dass ich sie hasse? Wie oft habe ich mir meine Mutter zurück gewünscht? Wie oft wollte ich nur in IHREN Armen gehalten werden? Ihren Geruch in meiner Nase…wie oft hab ich ihn vermisst? Ihr Lächeln, ihr Stimme? Wie oft hab ich einfach nur sie vermisst? „Würdest du ihr verzeihen? Alles was sie dir angetan hat?“ Etwas überrascht schaute ich zu Mimi. „Ich weiß es nicht.“ „Wie du weißt es nicht? Entweder Ja oder Nein. Ist doch einfach.“ „So einfach ist das nicht Mimi. Ich habe Angst wieder von ihr verletzt zu werden, Angst  wieder den Alkohol Geruch zu riechen…Ich habe Angst sie wieder zu verlieren. Und dennoch will ich sie zurück haben…also, ich weiß es nicht! Okay? Ich weiß nicht ob ich das noch einmal aushalte!“ Wir kamen an und ich steig aus. Ich hörte noch wie Mimi zu einer Entschuldigung ansetzte doch ich wollte sie nicht dass sie sich entschuldigt. Ich nahm meine Taschen und überquerte die Straße zu unserem Haus. Ich war wütend, wütend auf diese Frage…wie kann sie nur denken, dass es so einfach ist? Ja oder nein? Lass mich überlegen…ich nehme…Oder! Ich Klingelte weil ich merkte, dass ich noch keinen Schlüssel hatte, was mich jetzt noch mehr aufregte. Okay heute hab ich eindeutig zu viele Aggressionen…aber auch nur ein bisschen. Als Phil mir lächelnd die Tür aufmachte, ging ich einfach ohne groß hallo zu Sagen die Treppen hoch. „Mia? Alles okay?“ Hörte man von unten Jay rufen. Mit einem vielleicht etwas zu lauten Knall warf ich die Tür hinter mir zu. Mit einem vielleicht etwas zu lauten Knall warf ich die Tür hinter mir zu. Ich warf die Tüten in eine Ecke und schmiss mich auf das Bett um Mein Kopf im Kissen zu vergraben. Ich weiß gar nicht wieso ich so wütend bin. Dennoch regt es mich auf das Mimi immer alles so einfach sieht. Bei ihr ist immer alles schwarz oder weiß. Die verschiedenen Grau töne sieht sie nicht. Ich seufzte der ganze Umzug hat mir ganz schön zu schaffen gemacht. Das alles hat mich aus meiner gewohnten Umgebung raus gerissen, als hätte man alles neu zusammen gewürfelt. Ohne mich zu fragen.  Ich wurde durch ein leises Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken gerissen. „Was?“ fragte ich barsch. „Darf ich reinkommen?“ kam es leise von Daniel. Ich sagte irgendetwas murmelt das keinen Sinn ergab, trotzdem kam Daniel rein.  Kurze Zeit später spürte ich wie das Bett an meiner rechten Seite runter gedrückt wurde. Er hat sich also hingesetzt. „Alles okay?“ wieder murmelte ich etwas. „Mia? Würdest du mal bitte antworten und nicht murmeln?“  seufzte er. „Ja, alles gut.“ Gab ich nun lauter zu Antwort. „Und ich bin die Queen, was ist passiert?“ scherzte er. Ich Grinste in mein Kissen hinein und drehte mich um. „Puh, alles okay. Wirklich, wie war die Schule?“  „Schule ist Schule, langweilig wie immer. Und jetzt rede mit mir! Was ist passiert?“ Daniel rollte mit den Augen aber grinste dennoch. „Ach Daniel. Lass gut sein, ist wieder gut. Wollen wir runter?“ Daniel grinste mich schon wieder an. „Grins nicht so Daniel!“ Er versuchte ernst zu gucken, was ihm aber nicht gelang und schon wieder grinste er. Ich grinste ihn auch an „Komm Grinse backe, lass uns runter gehen. Nimmst du mich Huckepack?“ Ich strahlte wie ein kleines Kind. Daniel lachte und nickte, lachend nahm er mich Huckepack und wir liefen die Treppe runter. Bei der letzten Stufe stolperte Dan und wir fliegen beide hin. Ich musste nur mehr Lachen und  hielt mir schon den schmerzenden Bauch als mir auch noch Tränen in die Augen traten. Auch Daniel lachte und rollte sich auf dem Rücken hin und her. „Hey ihr zwei alles in Ordnung?“ Fragte eine Männliche Stimme die ich nicht kannte, worauf  Ich und Daniel noch mehr Lachen mussten. Langsam tat das echt weh.  „Leute? Habt ihr irgendwelche Pillen geschluckt?“  mischte sich nun auch Megan ein. Langsam beruhigten wir uns.  Ich wischte mir die Lachtränen weg und wurde auch prompt hoch gezogen. Immer noch Kichernd schaute ich hoch in zwei Hellbraune Augen und Braune Locken.  „Hey dich hab ich doch gestern gesehen! Wie heißt du nochmal?“ gab ich immer noch kichernd von mir. Der Junge grinste mich breit an und sagte: „Mein Name ist Harry und wie heißt du Schönheit?“ Ich musste lachen uns sagte Grinsend „Mia, nett dich kennen zu lernen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite!“ Flirtet der mit mir? Ich grinste immer noch und bemerkte erst jetzt, dass er mich immer noch im Arm hielt. „Hör auf zu Flirten Harry!“ Eine starke Hand  legte sich auf die Schulter von Harry und drehte ihn so um das er mich los lassen musste. Als ich der Hand folgte sah ich direkt in zwei Kristallklare blaue Augen. „Hey ich bin Dylan. Mia, richtig?“ Er streckte mich Höfflich die Hand hin. Oh, das Arschloch von Adonis hat auch Manieren? Ich dachte kurz daran mich einfach wieder Harry zuzudrehen aber meine Erziehung hat mich gelehrt immer höflich zu bleiben. Also bis ich mir auf die Unterlippe, schüttelte ihm freundlich die Hand und antwortete: „ Ja. Nett dich kennen zu lernen.“ Etwas distanziert aber immer noch höflich! Mit diesem Satz drehte ich mich auch schon wieder zu Daniel und strahlte ihn an. Dani hatte wohl noch Schwierigkeiten sein Lachen zu unterdrücken da er immer wieder komische Grimassen machte, was mich wiederum zum kichern brachte. 

Zusammen mit Daniel, Harry und Mr. Arschloch gingen wir dann ins Wohnzimmer wo ich auch  Megan, Rose und Jayden fand sowie zwei weitere Jungs die ich nicht Kannte. Mein Schwulengespür fängt leise an zu Piepen, ob meine Brüder das wohl wissen?  Beide Jungs standen auf und Begrüßten mich. Der Junge mit den schwarzen Haaren und den Grünen Augen stellte sich als Bobby raus. Der Andere hieß Ethan und hatte dunkelblonde Haare und Hellbraune Augen. Ich setzte mich zwischen Rose und Bobby, die mich lieb anlächelnden. Ich lächelte zurück und hörte den Wirren Gesprächen zu. Rose und Nate redeten viel miteinander, anscheinend verstanden sie sich wohl sehr gut und ich könnte schwören, da liegt mehr in der Luft als nur Freundschaft. Eins habe ich in den sieben Jahren wirklich gut gelernt, zu beobachten. Man kann so vieles aus der Körpersprache eines Menschen lesen, lügen enttarnen, Gefühle sehen. Ich blickte auf die Kerze die vor mir auf dem Tisch brennte. Mein Lächeln verblasste, ich sah nur noch diese Flamme, wie sie hin und her loderte. Wie sie lebte. Die Gespräche um mich herum wurden leiser, ich merkte nicht einmal wie ich beobachtet wurde. Ich sah nur noch die Farben dieser Flamme, meine Gedanken übertönten die Geräuschkulisse. Ich musste lernen zu beobachten, weil ich mir nie Sicher sein konnte das Arriana nichts getrunken hatte. Ob sie wütend oder nur müde war. ‚Mama, hör auf! Bitte, ich flehe dich an! Bitte. Was habe ich dir getan? ‘ ‚Halt deine Klappe! Du mieses Miststück! Du hast mein Leben zerstört! Du sollst Büsen! ‘  Immer wieder loderten solche Bilder auf. ‚Mama? Wieso nimmst du so viele Tabletten? Bist du etwa Krank? ‘ ‚Verschwinde!‘ Sie knallte die Schlafzimmertür zu und ich kuschelte mich wieder an Frank mein Teddybär, den mir Daniel einst schenkte. Vor mir kommt das Bild eines Mädchen auf, im Pyjama wie sie sich an ihren Teddybären Kuschelt, während ihre Mutter ihr ein Schlaf Lied vorsingt. Ich schaute von der Kerze Hoch zu Daniel, er saß mir gegenüber und lachte über einen Witz von Bobby. Ach Daniel, wenn du wüsstest was mit deinem Teddybären passiert ist. Die Erinnerung kam wieder hoch. ‚Mama, Mama! Gib Teddy zurück! Ich hab ihn doch lieb‘ Weinte das Mädchen, welches ihrer Mutter wie ein Ei dem anderen glich. ‚Nenn mich nicht Mama! Du willst deinen Teddybären? Du bist aus diesem Alter Raus, du bist nicht besser wie die Schlampen auf der Straße! ‘ ‚Mama, bitte! Gib mir Teddy zurück! ‘  Arriana schwankte zum Kamin. ‚Du willst deinen Teddy? Hol ihn dir‘ Mit diesen Worten Schmiss sie Frank, den Teddybären in den Kamin.  Das Feuer umfing ihn, loderte und knisterte. Das Mädchen ging näher zum Kamin, wollte die Hand rein strecken um ihren Teddy raus zu holen, doch es war zu heiß. Sie musste zu sehen wie ihr geliebter Teddy, das einzige was sie von ihren Brüdern noch hatte, in Asche zerfiel. „Mia? Warum glotzt du mich so an?“ Daniels lachende Stimme holte mich aus meinen Erinnerungen.  Ich schaute mich um, alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. „Ich? Ach nichts, hab wohl zu viel geträumt.“ Gab ich als Antwort. Fast alle gaben sich auch mit dieser Antwort zufrieden, nur Dylan nicht. Er schaute mich nur weiter mit seinem ‘Ich-Weiß-Das-Du-Lügst‘ Blick an. Ich schüttelte leicht meinen Kopf, um ihm verständlich zu machen, dass ich nicht darüber sprechen möchte, Er nickte zum Glück. Ich schenkte ihm ein Dankbares Lächeln, vielleicht war er doch nicht so ein Arschloch. Er lächelte Zaghaft zurück, um uns herum sind die Gespräche wieder im vollen Gange. Ich drehte mich zu Bobby und grinste ihn an, er sah mich fragend an. Ich lehnte mich weiter vor, so dass meine Lippen an seinem Ohr waren. „Sag mal Bobby, wissen meine Brüder eigentlich das du und Ethan Schwul seid?“  Er schreckte zurück und flüsterte genauso leise wie ich „Woher weißt du das? Ich meine, was?“ Mein Grinsen wurde Breiter, ich zog ihn wieder näher zu mir. „ Ich hab ein Gespür dafür, also? Wissen meine Brüder jetzt Bescheid?“  Er schüttelte seinen Rot gewordenen Kopf. Ich lächelte immer noch. „Du wirst es ihnen doch nicht sagen oder?“ Etwas Panik war aus seiner Stimme heraus zu hören, weshalb ich meine Augenbrauen zusammenzog und langsam meinen Kopf schüttelte. Bobby atmete erleichtert aus, ich lächelte wieder. „Seid ihr zusammen?“ „Ja, vier Monate schon.“ Gab er verträumt von sich und legte sein Kopf auf meine Schulter. Ich musste Lachen, weil das einfach zu Süß war. Ich gab ein ‚Aww‘ von Mir, das Bobby zum Grinsen brachte.  Die anderen schauten uns verwirrt und  fragend an, außer Ethan der schaute mich geschockt an, was mich lachend zum Kopfschütteln brachte. Er verstand, dass ich ihm klar machen wollte, dass ich nicht vor habe es irgendjemanden zu erzählen und lächelte mich glücklich an. „Warum Aww Mia?“ Fragte mich Megan Grinsend. Ich schaute zu Bobby und wir beide fingen an wie kleine Weibliche Teenager zu kichern und sagten gleichzeitig „Nichts“ Was die anderen nur mehr verwirrte. Bobby grinste mich an, was ich lächelnd erwiderte.  Ich schaute auf meine Armband Uhr ‚22:11 Uhr‘ Oh, schon so spät? „Jay?“ „Was denn, Mia Bärchen?“ Ich grinste. „Ist Morgen nicht mein erster Schultag, Riesenbaby?“  Er grinste nun auch. „Ja, stimmt! Du sollst zum Sekretariat, deinen Stundenplan abholen, deine Bücher stehen oben im Regal. Für Morgen sollst du nur einen Block und Stifte mitbringen, Schmusebär.“ Die anderen fingen an über unsere Kosenamen zu lachen. „ Auf welche Schule gehe ich eigentlich, Mein fetter Schmetterling?“ Diesmal lachte Jay mit. „Auf die gleiche wie wir.“ Gab nun Dan lachend von sich. Ich lachte nochmal bevor ich gähnend sagte, dass ich schlafen ginge. Ich stand auf, bückte mich aber noch einmal zu Bobby runter und flüsterte „Ich wollte schon immer einen Schwulen besten Freund haben“ Er lachte und sagte dann lauter: „Jaja, gute Nacht du Schleimerin.“ Ich lachte und gab meinen Brüdern einen Kuss. „Gute Nacht euch allen, bis morgen“ „Nacht“ Kam es im Chor. Lächelnd ging ich die wenigen Treppen hoch, Zog mir ein großes T-Shirt an, welches mir bis zu Bitte meines Oberschenkels Reichte, putzte meine Zähne und stieg dann in mein Bett. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Mein Handy gab ein ‚Piepen von sich und zeigte mir das ich eine Nachricht bekommen habe. ‚Mia? Bist du Wach? – Erin‘ Ich lächelte und tippte schnell eine Antwort ‚Jap. Morgen der erste Schultag. Bin wohl etwas nervös. Wieso schläfst du nicht? –Mia‘ ‚Lange Geschichte. Telefonieren Wir? –Erin‘ ‚Wird das nicht ein Wenig Teuer? –Mia‘ ‚Ach du hast Recht, ich hasse es das du so weit Weg bist! –Erin‘ ‚Was ist Passiert Erin? –Mia‘ ‚Stell dir vor du bist ich und Eric macht die einen Heiratsantrag, was würdest du sagen? So ganz Rhetorisch? –Erin‘ Ich kreischte auf ‚Oh Mein Gott, Oh mein Gott! Er hat dir ein Heiratsantrag gemacht? Verdammt Hast du Ja gesagt? –Mia‘ Dylan stürzte in mein Zimmer „Alles Okay? Wieso schreist du?“  Ich lächelte in glücklich an „ Meine Adoptiv Schwester hat einen Heiratsantrag bekommen, nicht besonderes. Mach dir keine Sorgen.“ Er zog eine Braue hoch und schrie dann, dass alles Okay ist und schloss die Tür, ohne hinaus zu gehen. ‚Ja! Ja! Ja! Verdammt wir werden Heiraten Oh Mein Gott! Wirst du meine Trauzeugin Mia? –Erin‘ Ich lächelte und schaute Hoch zu Dylan der mich von der Tür aus beobachtet. „Kann ich dir helfen Dylan? Ich dachte du gehst wieder Runter?“ sagte ich während ich auch die Antwort für Erin tippte ‚ Natürlich! Oh man! Ich freu mich für dich! Aber ich glaube wir sollten jetzt beide Schlafen. Liebe dich xoxo. –Mia‘ „Ich wollte dich etwas fragen.“ Antwortete mir Dylan und setzte sich auf mein Bett. ‚Okay, gute Idee! Nacht, Ich dich auch xoxo. –Erin‘ Ich legte mein Handy beiseite und machte Platz für Dylan. „Und was möchtest du mich fragen?“  Er schaute zu gegenüberliegenden Wand. „Woran hast du Gedacht, ich meine grade eben? Es sah so aus als wärst du in Schlimmen Erinnerungen. Du hast ihn ja regel Recht begafft. Was war los?“ Ich hörte seine Sorge raus. Ich schaute hinaus, Vollmond. Ich atmete tief durch und antwortete ohne meinen Blick vom Mond zu lösen: „ Manchmal kommen einfach die Erinnerungen Hoch.“ „Was für Erinnerungen meinst du?“ Ich lächelte den Mond schwach an. „Alle möglichen, wie sie mich schlägt, wie sie vor meinen Augen ihre Tabletten nimmt, wie sie mir das einzige weg nahm das ich noch von meinen Brüdern hatte, die Szene im Baumhaus.“ Ich presste meine Lippen aufeinander. „Willst du reden? Ich kann zwar Arrogant sein, aber ein guter Zuhörer bin ich trotzdem.“ Er lächelte mich leicht an. Ich schaute wieder zu ihm und rückte weiter weg, klopfte auf den Platz neben mich um ihm zu verdeutlichen, dass er sich hinlegen soll. Er legte sich neben mich und schaute mich abwartend an. „Was weißt du denn alles über mich?“ fragte ich ihn. „Nicht viel, nur das du von deiner Mutter geschlagen wurdest und das sie Alkoholikerin war.“ Ich fuhr mit meinen Händen über mein Gesicht. Sie waren kalt und kühlten so mein Gesicht. „Arriana war Alkoholikerin und Drogen Abhängig. Am Morgen war sie das Perfekte Beispiel einer Frau von Nebenan. In der Nacht jedoch wurde sie zum Monster. Ich weiß nicht was ich getan habe oder wieso sie überhaupt angefangen hat mit dem Alkohol Konsum. Aber sie fing an mich zu Schlagen. Ich habe mehrere Narben, weil sie mit einer ihrer Flaschen nach mir geworfen hat. Sie schrie mich an. Sagte mir wie Wertlos ich bin, dass selbst die Huren auf der Straße mehr Ehre haben, als ich je haben werden würde. Dass ich es nicht Wert bin, geliebt zu werden. Und dennoch blieb ich. Und dennoch liebe ich sie. Ist das verrückt Dylan? Bin ich verrückt?“ Er schaute mich Ernst an. „Nein Mia, du bist nicht verrückt. Sie war nicht sie selber und das wusstest du. Sie wird immer ein Teil deines Lebens bleiben! Das weißt du und das weiß ich.“ Ich nickte und Atmete Zitternd ein und wieder aus. Dylan nahm mich in den Arm, er war wirklich ein guter Zuhörer. Und vielleicht habe ich mich mit dem Arroganten Arschloch wohl doch ziemlich vertan. Es begann langsam zu Regnen. Er war wirklich nett zu mir, hörte mir zu und sagte genau dass was ich im Moment brauchte. Die Frage war nur, wieso Vertraute ich ihm? Wieso ließ ich ihn Einblick in meine Zerstörte Vergangenheit, in die ich sonst niemanden lasse? Ich weiß keine Antwort darauf. Vielleicht liegt es an diesem Gefühl der Geborgenheit, das sich in mir breit macht. Vielleicht aber auch an der Sicherheit die er mir auf unerklärlicher Weiße gab. Der Regen wurde zum Sturm, es blitzte und donnerte. Der Regen prallte gegen mein Fenster, die dichten Wolken ließen kein Lichtstrahl mehr hindurch.  „Hat es weh getan?“ fragte er mich leise, als wüsste er nicht wie ich darauf Reagiere. Mit dem Kopf an seiner Brust antwortete ich, genauso leise: „Nicht so sehr wie das Bild von ihr zwischen den ganzen leeren Flaschen. Dem vollen Aschenbecher. Den Tabletten auf dem Tisch. Nein, dieses Bild das ich mit meinen 10 Jahren Jeden Abend zu Gesicht bekommen habe. Das hat mehr weh getan.“ Er drückt mich fester an sich. „Ich bewundere dich Mia, du schaffst es nach all dem, jeden Tag zu lächeln.“ Ich schaute zu ihm Hoch „ Das Mädchen das am Tag so viel Lacht ist auch das Mädchen, welches sich in den Schlaf weint.“  Er schaute mich mit zusammengezogenen Brauen an, etwas Trauriges lag in seinen Augen, etwas Gequältes. „Was würde ich dafür geben, dass du einmal wieder ein echtes Lächeln aufsetzt. Ein Lächeln das nicht gezwungen und falsch ist. Ein Lächeln das die glückliche Mia zeigt.“ Es war berührend. Er kannte mich nicht. Es wusste nichts über mich. Und dennoch wärmten mich diese Worte, ein kleines echtes Lächeln zog sich über meine Lippen. Sein Blick wurde weich leise flüsterte er: „ Genau so eins!“ Es klopfte an meiner Tür. „Ja?“ Die Tür ging auf, Nate kam herein. „Dylan? Oh. Ehm, ich sollte fragen ob es okay wer wenn du heute hier schläfst, wegen dem schweren Gewitter. Aber wie ich sehe, hast du es dir schon bequem gemacht.“ Er grinste uns an, was Dylan nur arrogant grinsend erwiderte. „Tja, da siehst du mal, wie schnell das bei mir geht.“ Gab Dylan an, Nate verließ mein Zimmer Grinsend. Ach so war das, sein Arrogantes Ich war gespielt. Ich schmunzelte, da fragt er mich nach meinem Geheimnis und versteckt selber eins hinter dieser Maske. „Warum Schmunzelst du?“  „Es ist nur Interessant was man alles hinter einer Maske verstecken kann, nicht wahr? Wenn man lächelt denkt niemand, dass man in seinem inneren weint. Wenn man Selbstbewusst Auftritt kommt niemand darauf, dass man alles an einem Hasst. Und wenn man sich Arrogant zeigt kann keiner wissen, wie verletzt man doch ist. Nicht Wahr?“ Er schaute mich mit erstaunten Augen an. „Was willst du mir damit sagen Mia?“ Kam es scharf von ihm. Ich schaute ihn mitleidend an „Was hast du hinter deiner Arroganten Maske zu verstecken Dylan? Was hat dich so verletzt das du jeden so verscheuchst?“  Er sah mich lange schweigend an, bis er sich seufzend auf den Rücken legte und die Decke anstarrte. Sein linker Arm war immer noch um mich geschlungen. Mein Kopf ruhte immer noch auf seiner Brust. Ich konnte sein schnell schlagendes Herz hören. Auch sein tiefer Atemzug entging mir nicht. „Rede schon, Dylan. Immerhin habe ich dir von meiner Mutter erzählt.“ Er sah weiter die Decke an. „Meine Eltern haben nie wirklich viel verdient. Das war aber kein Problem für mich, ich habe sie geliebt. Doch als mein Vater und meine Mutter dann mehr Geld bekamen weil die Firma bekannter und gefragter wurde, war nichts mehr wie früher. Mia, ich sehe meine Eltern ein, zwei Mal im Jahr. Sie versuchen meine Liebe mit Materiellen Sachen zu kaufen. Natürlich genieße ich den Luxus, dennoch würde ich alles aufgeben nur um meine Eltern öfter zu sehen. Und das verstecke ich hinter meiner Maske, meiner Arroganten Maske. Ich verstecke den kleinen Jungen der die Aufmerksamkeit seiner Eltern möchte. Mehr ist da nicht.“  „Weißt du was Dylan?“ „Hm?“  „Zwei Sachen.“ Ich spürte ihn lächeln „Ich höre?“ „Erstens: Bei mir kannst du deine Arrogante Art lassen, wirklich. Lass es!“ Ich Grinste, das hörte ich deutlich raus „Und das zweite?“ „Ich beneide dich. Klar es ist nicht schön, dass du deine Eltern kaum siehst, aber im Gegensatz zu meinen Brüdern und Mir, siehst du sie zu mindestens. Wir haben keine Eltern mehr. Haben wir schon zu lange nicht mehr“  Dylan drückte mich wieder fest an sich, meine Augen wurden Schwerer. Ich hörte ein leises „Danke.“ Bevor mich eine Wolke der Dunkelheit in meine Träume riss.  Und ich mit einem Lächeln auf den Lippen in den Armen von Dylan einschlief. 

‚Wieso ich? Warum? Hab ich etwas falsch getan?!  Hör auf...bitte! ‘ –Blaue Augen- ‚Du wurdest von einem Jäger gefunden‘ -Blaue Augen- ‚ Mama, Mama! Gib Teddy zurück! Ich hab ihn doch lieb‘ -Der Teddybär im Kamin- ‚Du ehrenloses Miststück! ‘ ‚Mama! Nein! Hör auf, hör auf! ‘ -Daniel- ‚Hey Kleine, es tut mir leid! Ich war nicht ich gestern Nacht. Komm her. ‘ ‚Nein Mama! Du hast mir weh getan‘ ‚Es tut mir leid!‘ -Nate- ‚Und Nun‘… ‚Werde ich das beenden, was ich anfing‘ -Die Sirenen- ‚Du hast kein Recht auf dieses Leben!‘ ‚Mama, du tust mir weh! ‘ -Jayden- ‚Ich hab dich besser Erzogen!‘ ‚Die einzige die mich erzogen hat, war die Nanny! ‘ ‚Na warte! ‘ -Das Krankenhaus- „Mia, Mia! Wach auf! Du hast ein Albtraum, hörst du? Wach auf süße komm schon.“ Dylans Stimme riss mich aus meinem Traum. Mit einem Ruck saß ich Kerzen Grade im Bett, eine leichte Schweißspur hatte sich in meinem Nacken und auf meiner Stirn breit gemacht. „Was? Was ist passiert?“ Meine Stimme war immer noch geschockt und leise. „Süße, schau mich an! Du hattest nur einen Alptraum okay?“ Dylan nahm mich in den Arm und wog mich hin und her. „ Alles ist okay. Dir wird nichts Passieren. Ich bin ja da, Pscht.“ Langsam beruhigte sich mein Atmen wieder. „Danke, Dylan.“ Es war nicht mehr wie ein flüstern, doch er verstand mich. „Wovon hast du geträumt süße?“ Ich krallte mich in sein T-Shirt als die Bilder wieder in mein Kopf rumspukten. „Ich…es war vieles auf einmal…Meine Mutter…Daniel…Jayden…Nate…James…Der Teddybär…der Krankenhaus Aufenthalt…alles.“ „Es war nur ein Traum, beruhig dich.“ Ich schaute auf meinen Wecker. „Tut mir Leid das ich dich, um drei Uhr aufgeweckt habe.“ Sagte ich Schuldbewusst. „Kein Problem, jetzt schlaf wieder. Ich beschütze dich Süße“ Ich musste lächeln und driftete wieder in einen, diesmal Traumlosen, Schlaf. Das Piepen eines Weckers, der eindeutig nicht mir gehörte, weckte mich. Ich wurde schnell wach und schaute mich nach der Lärmquelle um. Dylans Handy Wecker klingelte, leicht rüttelte ich ihn „Dylan? Hey, wach auf. Dein Wecker klingelt.“ Er gab etwas Gemurmeltes von sich und zog mich mit einem Ruck auf seine Brust. Ich keuchte und musste mir ein Lachen verkneifen. „Dylan, Sweetheart. Wach auf!“ Das ‚Wach auf‘ hab ich etwas lauter gesagt was ihn wohl endlich aus dem Schlaf riss. „Huch, Mia. Ich wusste gar nicht das du es so eilig mit uns hast.“ Grinste er und Schalltete sein Wecker aus. Ich verdrehte die Augen und stand dann auf. Was ich nicht bedachte war, dass ich immer noch nur das T-Shirt an hatte, welches mir nur knapp über die Hälfte meines Oberschenkels reichte. „Also, an diesen Anblick morgens, könnte ich mich gewöhnen.“ Ich lachte und ging dann rüber in mein Kleiderzimmer. 

Ich holte einen dünnen Beigen Pullover, eine schwarze Röhren Jeans und Unterwäsche heraus und lief ins angrenzende Bad. Ich schloss die Tür ab und Zog mich aus, der Spiegel an der Wand zeigte mir ein schönes Mädchen. Doch in ihren Augen war die Müdigkeit zu sehen, sie war blass und Kraftlos. Der Schlafentzug in der letzten Nacht hatte ihr nicht gut getan. Ihre Haselnussbraunen Haare sind gewachsen, ihre Augen sahen dunkler aus. Ich schloss meine Augen, ja, das war ich. Ich war müde, die Alpträume sind wieder zurück. Seit zwei Jahren schon konnte ich nicht mehr ohne Alpträume schlafen, es wird sich wieder häufen, ich werde öfter in der Nacht schreien und weinend aufwachen weil mich die verdrängten Erinnerungen plagen. Ich sprang unter die Regenwald Dusche, das warme Wasser entspannte meine Versteiften Muskeln, für einen kurzen Moment konnte ich meine Gedanken ausschallten. Ich wollte nicht in die Schule, ich hatte keine Lust wieder diese Maske der lächelnden Mädchens aufzusetzen, ich hatte keine Lust nett und freundlich zu sein.
Meine Gedanken wanderten zu meinem Traum, ich weiß nicht woher sie kamen aber diese blauen Augen. Es war wie Bilder Fetzen, die sich in meinem Kopf zusammen gewürfelt haben, jedoch konnte ich mich nicht erinnern je solch blaue Augen gesehen zu haben. Sie waren leicht verschwommen und es sah aus wie Nacht. Ach verdammt, ich habe die Zeit ganz vergessen!
Ich duschte, zog mich an, föhnte meine Haare und überschminkte die Müdigkeit und dass in weniger als 10 Minuten. Schnell schnappte ich mir eine Schwarze Tasche, wo ich einen Block und ein Mäppchen rein Warf und lief die Treppe runter. Ich hörte schon von weiten, lautes Gelächter und folgte den Stimmen zu einer Tür die mir bis jetzt noch nicht aufgefallen war. Als ich sie aufmachte, erblickte ich ein Esszimmer, einer großer Rechteckiger Tisch aus dunklem Holz und mehrere dunkle Stühle waren zu sehen. Wie schon erwartet saßen alle am Tisch, frühstückten, redeten und lachten. Ich setzte mein Lächeln auf und ließ mich neben Daniel und Nate nieder. Dylan der gegenüber von mir saß, sah mich etwas verwirrt und besorgt an, was er wohl hatte. Fragend sah ich ihn an, doch er schüttelte nur seinen Kopf. Ich war etwas irritiert, also drehte ich mich zu Nate und fragte: „Wann fängt die Schule an?“ ich war nicht wirklich aufgeregt, es war mein vierter Schulwechsel, ich kannte das Schemata schon, nett und freundlich begrüßen, etwas über sich erzählen… Nate sah auf seine Uhr „Um…scheiße! In 5 Minuten, raus hier, alle. Los!“ Ich lachte und schnappte mir noch einen Apfel, schnell waren auch Lederjacke und Beige Chucks angezogen und wir gingen Raus. Der Wind peitsche um meine Haare, es sah nach Regen aus. Ach England, wieso musst du so verregnet sein?
Der Geruch von Salzwasser stieg mir in die Nase, waren wir so Nah am Meer? Tatsache, ich drehte mich nach rechts und sah in etwas weiterer Entfernung das Meer. Ich ging zu Daniel der mir sagte, dass ich bei Dylan einsteigen soll, da das andere Auto schon voll wäre, ich nickte lediglich. Noch immer fasziniert von dem Anblick des Meeres und dem starken Wind stieg ich in einen matt schwarzen Mercedes. „Hey“ sagte ich leise an Dylan gewandt als ich einstieg und er sofort los fuhr, sein Abwegiges Verhalten mir gegenüber am Esstisch und auch jetzt, macht mich unsicher. „Wieso?“ etwas überrumpelt starrte ich ihn fragend an „Wieso, was?“ „Wieso du lächelst obwohl du so ein beschissenes Leben hast? Ich verstehe dich nicht, im einen Moment bist du verletzlich und zeigst mir Trauer, im nächsten bist du total glücklich und lächelst jeden an? Stimmt es überhaupt was du mir erzählt hast?“ Es war mir klar, dass er noch darauf zu sprechen kommt. „Ich lächel, stimmt. Glücklich? Ab und zu. Aber meinst du nicht, dass es einfacher ist zu lächeln, als jedem daher gelaufenen zu erklären warum man weint? Ich habe nicht gelogen, es ist die volle Wahrheit. Mein Leben ist beschissen verlaufen, stimmt. Aber ich werde nicht um meine Vergangenheit Weinen, nur um meine Gegenward und meine Zukunft zu versauen. Wenn ich immer Depressiv und Verletzlich bin, werde ich mich nicht auf mein Morgen konzentrieren könne, da ich immer im Gestern bleibe. Vergleich dich nicht mit mir Dylan. Ich bin nicht du, ich gehe anders mit schweren Schicksals Schlägen um.“ Für mich war dieses Gespräch beendet, wie naiv Menschen doch sein können. Natürlich lächel ich, lächeln ist einfach. Denkt denn keiner daran, dass dies nur eine Maske ist? Ich schüttelte meinen Kopf leicht, entweder ich bin eine besonders gute Schauspielerin oder die Menschheit ist Blind geworden.
Als wir an dem Großen Grauen Gebäude ankamen, sank meine Wut und Frustration und wich der Angst vor der neuen Klasse. Wäre doch nur Sam hier. Ich schluckte schwer als Dylan, den Wagen zum stehen bleiben brachte.  Einmal durch atmen, Schultern straffen und austeigen. Mit dem immer noch Grübelnden Dylan im Schlepptau gingen wir auf meine Brüder und deren Freunde zu. Ich spürte jetzt schon einige Neugierige Blicke die sich in meinen Rücken bohren, Vielleicht auch einige Neidische, da Dylan seinen Arm um mich legte. Ohne den Mund zu bewegen zischte ich: "Was wird das?" Er grinste mich und antwortete ebenso leise: "Wenn die Idioten schon sofort Gerüchte verbreiten wollen, dann lass sie doch noch ein wenig mit Ideen füttern." Als wir uns neben Daniel stellten, löste ich mich aus seinen Armen und ging zu Bobby um ihn in eine Lange Umarmung zu ziehen. "Was ist denn los das du sofort zu mir flüchtest, süße?" Fragte er mich leise in mein Ohr, ich grinste. "Der Affe meinte doch tatsächlich es wäre lustig wenn hier mal mehr als nur ein paar Gerüchte verbreitet werden." Ich spürte das vibrieren seiner Brust und wusste sofort das er am lachen war. Ich hob mein Blick grinsend und  umarmte noch die restlichen zur Begrüßung, bevor ich wieder zu Bobby ging. Der schiefe Blick von Dylan wurde gekonnt Ignoriert, als ich sagte: "So Bobby zeigt mir jetzt das Sekretariat, richtig Bobby?" Bobby legte sich eine Hand auf das Herz und sagte mit so einer Überzeugung: "Oh mein Gott, genau dass hatte ich vor! Wir sind Seelenverwandte!" Ich lachte und wurde schon von Bobby mitgezogen.  Als zwischen uns und den anderen schon eine kleine Distanz herrschte, fing Bob sofort an: "Oh Gott! Hast du Ethan heute gesehen? Diese Jeans passt sich ja mal perfekt an diesen süßen, Knackigen Hintern an!" Ich lachte, wie konnte er das nur vor seinen Freunden so gut verstecken? "Ja, er sieht zum anbeißen aus. Wie lange seid ihr schon zusammen?" Fragte ich lächelnd. "Ganze vier Monate." Gab er verträumt von sich. "Werdet ihr es je den anderen sagen?" "Mia! Du spinnst doch, sie werden uns verurteilen und Simsalabim ich habe meine besten Freunde verloren, Ethan seine WG." Seine Stimme wurde immer Trauriger. "Wie wäre es wenn ich einfach mal auf das Thema "Homosexualität" anspreche, wenn sie gut reagieren werdet ihr es ihnen sagen, wenn nicht sind das keine wahren Freunde. Einverstanden?" Bobbys Kopf schellte zu mir, seine Hoffnung war mit Händen zu greifen. "Würdest du das für mich tun?" "Natürlich würde ich das tun. Ein Leben in Geheimnissen zu führen, ist nichts neues für mich. Aber um ehrlich zu sein, es ist doch schöner das Leben zu genießen, ohne sich Jeden Tag, neue Lügen einfallen zu lassen." Sagte ich Lächelnd. "Danke" Bobby strahlte mich an und hielt mir, ganz der Gentleman, die Tür zum Sekretariat auf.
Eine Ältere freundlich aussehende Frau begrüßte uns, sie fragte ob ich die neue Schülerin sein, was ich bejahte. Nach einem kurzem Moment bekam ich meinen Stundenplan, ein Plan der Schule und ein Blatt Papier, worauf mein neuer Klassenlehrer unterschreiben solle. Draußen vergleichte Bobby meinen Stundenplan mit seinen "Hey! Wir haben Mathe und Geographie zusammen." Freute er sich, ich grinste. "Bob? Kannst du mir vielleicht noch zeigen wo ich jetzt Geschichte habe, bevor du verschwindest?" Fragte ich lächelnd. Bobby nickte und führte mich in den zweiten Stock, Raum 210. "Hier hast du Geschichte bei Ms. Dean. Und ich bin mal weg, Miss Jackson ist bestimmt schon da, man sieht sich!" "Ciao" Rief ich ihm noch dankbar hinterher, bevor auch ich anklopfte und ein genervtes 'WAS?' mich freundlicher weiße rein bat. Ich öffnete die Tür und betrat den stickigen, in grün gehaltenen Raum. Jetzt schon spürte ich alle Blicke auf meinen Schultern haften während ich langsam auf Ms Dean zu ging und ihr den Zettel gab. Sie überflog ihn, unterschrieb und bat mich ein wenig von mir zu erzählen. "Ich heiße Mia, bin 17 Jahre alt und habe 3 Brüder." "Fragen?" kam die Kratzige Stimmer meiner Lehrerin, mit ihrem strengen Dutt und dem Hosen Kostüm sah sie zum Fürchten aus. Einige Meldeten sich unter anderem Dylan, Rose und Ella. Ich nickte Ella zu die mich anlächelte:" Bist du vergeben?" "Nein." Grinste ich während ich die Augen verdrehte. "Rose?" "Wo hast du vorher gewohnt?" "Ich hab drei Jahre lang in Düsseldorf gewohnt. Dylan?" "Willst du mich heiraten? Nein Witz, Hast du heute Abend Zeit?" Etwas schockiert über die Erkenntnis das ich Dylan schon kenne sahen mich meine neuen Klassenkameraden schief an, was Dylan nur zum Grinsen brachte. "Weißt was Dylan? Wenn du mich zum Essen einlädst und mit Blumen abholst und bei meinen Brüdern noch ein wenig auf mich wartest, okay." Grinste ich zurück, dass würde er nicht wagen, vor allem da meine Brüder zwar mit ihm Befreundet, aber was mich angeht immer noch sehr beschützerisch sind. "Na, na, na! Ihr sollt richtige Fragen stellen, ob ihr ein Date ausmacht oder nicht, hat hier nichts zu suchen. Andere Fragen?" piepte die genervte Stimme Ms. Deans in mein Ohr. Ich unterdrückte ein Lachen und nickte ergeben. Ich nickte einer Brünetten in der letzten Reihe zu, sie war Recht hübsch, dennoch hatte sie einen Kleidungsstyl einer Prostituierten. "Woher kennst du Dylan?" Kam die zischende und viel zu hohe Stimme. "Na, hast du nicht die neuesten Gerüchte gehört? Sie sollen anscheinet zusammen sein." Sagte eine Blondine, in der Reihe vor ihr. Ich lachte etwas zu laut und zu falsch, genauso wie Rose und Ella. Nur Dylan sah ernst zu ihnen und Antwortete auf die nicht ausgesprochene Frage:" Wir wollten es eigentlich noch nicht bekannt geben aber wir sind Verlobt." Das Lachen blieb mir im Hals stecken und ich musste erst mal Husten, was hat er gesagt? Ich schaute Dylan geschockt an, was soll das? "Ach Dylan, nicht mal du kriegst so ein hübsches Mädchen wie Mia ab, Hör auf so viel zu Träumen." Gab Ella genervt von sich, ich nickte ihr zustimmend zu. "Aber sie liebt mich doch nicht wahr?" fragte Dylan mich jetzt mit einem Bösen Lächeln im Gesicht. "Hoffnung?" Fragte ich kalt und zog eine Augenbraue hoch. Die Klasse begann zu lachen, was durch das Klingeln der Schulglocke übertönt wurde. Mit Ella und Rose im Schlepptau machten wir uns zusammen auf den Weg zu Philosophie, bei Mr. Coward. Wir hatten anscheinend fast alle Fächer gemeinsam.
"Was war das denn? Wieso labbert er so viel, das wird nur mehr Gerüchte geben." Jammerte ich genervt und wütend auf Dylan. "Genau deswegen, er benutzt dich um seine Ex Freundin los zu werden, die Brünette aus der letzten Reihe." antwortete mir Ella, genauso wütend. "Ich soll mich also mit seiner Ex Freundin rumschlagen, werde wahrscheinlich von ihr fertig gemacht, damit er ein ruhiges Leben haben kann? Nicht mit mir." Jetzt war ich tatsächlich, richtig Wütend. "Was hast du denn vor? Dylan hat seine Ganze Basketball Mannschaft hinter sich." Gab mir Rose zu bedenken. "Na und? Mir wird schon was einfallen." Lächelte ich bösartig.
In der Klasse angekommen setzte ich mich zwischen Rose und Ella an einen Einzeltisch, Vor mir setzte sich Jack hin, seine blonde Mähne stand ihm wirr vom Kopf ab und seine blauen Augen guckten mich fragend an "Was stimmt denn von den ganzen Gerüchten, bis du jetzt Schwanger von Dylan oder hast du ihn nur schon Geheiratet?" Lachte er sich schlapp. "Ach nein Jack, ich wurde davor noch von Aliens gekidnappt und wurde als Versuchskaninchen missbraucht." Grinste ich zurück, was Jack, Ella und auch Rose zum grinsen brachte. Und als ich ein Knurren aus der Richtung von Dylan hörte, wurde mein Grinsen nur breiter.
"Hallo meine Lieben, Ich bin Mr. Coward und ihr Philosophie Lehrer. Beginnen wir mit etwas Spontanität. Ich habe hier ein Gedicht, Jack teile bitte die Blätter aus, was denkt ihr will der Anonyme Schreiber damit beschreiben? Ich denke das kriegt ihr schnell raus, was denkt ihr, ist diese Person weiblich oder Männlich? Was ist diesem Schreiber oder dieser Schreiberin passiert?"
Ich las mir das Gedicht durch:

Die Sehnsucht umarmt mich von hinten, aber ich halte stand, denn die Sonne scheint in mein Herz und lässt mich strahlen, ich schließe ab, besser noch ich lasse los und das ist leicht, so leicht, dass ich fast das Gefühl habe, zu schweben, ich treibe durch die Welt und lasse mich von der Zukunft leiten, das wovor ich einst so große Angst hatte, gibt mir jetzt Hoffnung, Ich bin eine Überlebender und die Last, die mich fast erdrückt hat, treibt mich jetzt in Richtung Sonne
.

-Anonym

Aber dieses Gedicht, ich kenne das doch. Oh nein! "Emma?" Ein Blondes Mädchen aus der zweiten Reihe, sie sah sehr gebildet aus. "Ich denke es geht darum, das der Anonyme ein Lichtblick in seinem Leben gefunden hat und das der Schmerz ihn gelehrt hat und er es jetzt besser weiß." Ich runzelte meine Stirn, sie hat es nicht verstanden. "Melody, wieso runzelst du die Stirn, denkst du etwas anderes?" "Nennen sie mich doch bitte Mia, ja ich denke etwas anderes. In der ersten Zeile wird klar, dass es hierbei um die Sehnsucht nach etwas geht, wahrscheinlich die Sehnsucht nach jemanden. Es geht darum das der Anonyme, wobei ich eher denke das es eine weibliche Person ist, endlich Abschließen kann mit dieser Zeit. Es geht eher darum dass die Tränen der Vergangenheit zu den Perlen ihrer Zukunft werden können. Das sie etwas verloren hat aber es jetzt wieder gefunden hat, etwas kleines was wir Hoffnung nennen. Sie hatte Angst, große Angst. Sie konnte nicht in die Zukunft blicken weil sie so große Angst hatte. Sie hatte Angst wieder verletzt zu werden, sie hatte Angst das sie wieder alleine bleibt und das die Sehnsucht sie dieses mal umbringen könnte. Aber nun, nun hat sie wieder Hoffnung, sie hat wieder Mut. Wahrscheinlich hat sie sich geschworen nie wieder so leiden zu müssen und kann jetzt mit der Angst besser umgehen. Diese Angst treibt sie, denn sie möchte nie wieder so etwas fühlen." Mr. Coward sah mich erstaunt an "Wieso bist du dir so sicher?" Ich lächelte schwach. "Weil dieses Gedicht in der 10 Klasse geschrieben wurde, 2 Jahre zuvor. Und zwar für ein Wettbewerb, Es ging um einen Gutschein im Wert von 20 Euro, für ein Parfümladen. Es war nichts besonderes aber das Mädchen mochte es Gedichte zu schreiben, dies war ihre Chance das ihr Gedicht bekannter werden konnte." Antwortete ich immer noch schwach lächelnd. "Woher weißt du das?" Fragte mich Emma. "Ich war mit ihr in einer Klasse." Grinste ich. Lüge, dieses Mädchen war ich."Echt?" Fragte mich Ella, ich nickte. "Meinst du, dass sie noch ein paar Gedichte für uns anfertigen könnte, wenn ich ihr Themen gebe?" Fragte mich Mr. Coward neugierig. Ich nickte Lächelnd "Bestimmt, kein Problem." " Super! Vielen Dank, also Mia hat das genau richtig gesagt, es geht genau darum. Liebe, Sehnsucht. Viele Romane, Filme, Theater usw., handelnd davon..." weiter hörte ich nicht mehr zu. Ich fragte mich ob Gedichte tatsächlich zum Philosophischen Bereich gehörten, in meiner Alten Schule hatten wir sowas nicht. Dennoch, ich hatte genug Gedicht, ein zwei werden bestimmt passen.
Als es klingelte stürmten die Schüler hinaus, Mittagspause. "Mia, kommst du mal?" fragte mich Mr. Coward. "Klar, geht schon mal vor." sagte ich an Ella, Rose und Jack gewandt , sie nickten und verschwanden. "Ja?" "Hier ist die Liste mit möglichen Themen. Übrigends, dein Gedicht hat mich mehr als nur berührt, falls du dich jetzt fragst woher ich das weiß, ich informiere mich immer sehr gut." Zwinkerte er. "Guten Appetit bei der Mittagspause." "Danke, Sir." Der Hunger war mir nun wirklich vergangen. Ich setzte mich draußen auf eine Mauer und las mir den Zettel durch:

Mögliche Themen;

-Magersucht
-Bulimie
-Depressionen
-Liebeskummer
-Suizidgedanken
-Familien (Streit; Komplexe)

-Liebe (im guten Sinne)
-Freunde
-Familie (im guten Sinne)
-Leben
-Fantasievolles

Mr. Coward, Philosophie Lehrer.

 

Das waren genug Themen, ich würde bestimmt etwas Finden.
"Na, was machst du da Schwesterchen?" "Nichts, ich lese mir nur etwas durch. Warum bist du nicht beim Essen Nate?" ich hatte ihn schon kommen gehört, weshalb ich nicht allzu erschreckt war."Ich hab dich gesucht, Rose meinte du wolltest nach kommen. Da habe ich mir halt Sorgen gemacht." Gestand er leicht lächelnd, ich lächelte zurück und schüttelte meinen Kopf. "Ich hatte keinen Hunger, du kannst ruhig zurück gehen ich will die Sonne noch ein wenig genießen." erklärt ich in die Ferne schauend. "Nein, nein. Ich hatte schon gegessen als die anderen ankamen. Und außerdem würde ich dich gerne etwas fragen." Ich nickte und er fuhr fort. "Ich weiß dass du nicht gerne über dich redest. Aber ich dachte du würdest gerne mit einem Psychologen darüber sprechen, vielleicht hilft er dir mit dem ganzen Zeug klar zu kommen weißt du?" Ich lachte gehässig. "War ich schon, direkt nach der James Sache." "Und was hat er gesagt?" Fragte Nate vorsichtig. " Er sagte dass in mir eine Menge an Wut, Trauer und Verzweiflung in mir ist. Diese Depressiven Gefühle sind mit mir aufgewachsen und haben sich in mich gefressen. Er sagte, dass ich nur schwer mit anderen Menschen in engere Bindungen eingehen kann und dass mich ein weiterer Vertrauensbruch oder auch eine Stich in mein nicht vorhandenes Herz mich höchst wahrscheinlich zum Nervenzusammenbruch treiben wird."  Ich hörte Nate nach Luft schnappen und ein deutliches Schlucken. "Ach und er hat gesagt das ich keine Gefühle und Emotionen zeigen kann, das ich Stimmungsschwankung und Selbstzweifel habe und höchst Wahrscheinlich auch Suizidgedanken, was natürlich in meiner Lage vollkommen normal wäre. Lustig nicht wahr?" Ich sah immer noch in die Ferne, dort drüben rechts von mir war ein kleiner Bach ich konnte ihn hören, da außer uns kein anderer Schüler auf dem Hof war. Wahrscheinlich habe ich meine Lage etwas zu Kalt geschildert, vielleicht konnte Nate mich aber auch nicht nachvollziehen. Vielleicht konnte er es sich einfach nicht vorstellen, dass seine kleine Schwester, die immer lächelt und jeden zum Lachen bringt, ein Wrack ist. "Hast du den Suizidgedanken? Hasst du diese Welt wirklich so sehr?" Stotterte er flüsternd. Ohne ihn anzusehen nahm ich seine Hand und küsste den Handrücken. "Ich habe keine Suizidgedanken, ich hasse diese Welt auch nicht. Ich habe nur verdammt große Stimmungsschwankungen, bin oft zurückgezogen und kann schlecht tiefere Bindungen eingehen weil ich jeden wegstoße der mir zu nahe kommt. Nathaniel, ich möchte das du mir jetzt gut zuhörst, denn ich werde das nicht oft wiederholen, weil es mir wirklich schwer fällt. Ich liebe euch, Daniel, Jayden, Dad, Erin, Lea. Alle, wirklich ich liebe euch. Aber ich kann es euch nicht sagen, weil mich einfach irgendwas daran hindert. Merk dir das gut, egal was ich sage oder mache Ich liebe dich, okay? Mir geht es besser als den meisten, denen etwas Ähnliches passiert ist. Das hat Dr. Perth gesagt, alles gut bei dir?" Nun sah ich in seine tief traurigen Augen, in denen sich Tränen sammelten die er weg blinzelte, eine tiefe Beruhigung lag in ihnen, als hätte er nur darauf gewartet, Er nickte und umarmte mich fest. Ich war bei 5 verschiedenen Psychologen. Mit keinen von ihnen habe ich wirklich geredet, außer mit Dr. Perth. Als ich jedoch merkte, dass er genau wie die anderen vor ihm, ein Idiot ist, habe ich gestoppt über mein Leben zu reden. Er erfand sich den Rest dazu, damit war das geklärt und ich konnte aufhören meine kostbaren stunden mit ihm zu verschwenden.  Es klingelte und ich machte mich mit Nate auf den Weg hinein in das Schulgebäude.  „Was hast du jetzt?“ „Theater Ag, es ist wirklich idiotisch dass man sich hier für mindestens eine Ag anmelden muss, als hätte ich nichts anderes zu tun.“ Gab ich kopfschüttelnd von mir, Nate jedoch lachte. „Ich hab Werken genommen, glaub mir, Theater ist um einiges besser.“ Grinste er, ich lächelte leicht und winkte, während ich links und er rechts abbog. Auf meinem Weg zur Theater Bühne, begegnete ich einigen neugierigen Blicken. Ich konnte mir schon vorstellen was sich die Engländer dachten, sie überlegten wer ich war und ob ich neu sei oder ob sie mich einfach noch nie gesehen hatten. Es war schon lustig, wie durchschaubar Menschen waren. Eine Breite Doppeltür erstreckte sich vor mir, als ich hinein trat sah ich eine Reihe von vielen Roten Samtstühlen, die nach vorne zur Großen und hell beleuchteten Bühne schauten. In den ersten Reihen sah ich einige Schüler und auf der Bühne tobte ein Lehrer hin und her. Ich setzte mich in die dritte Reihe, hinter all den anderen, so dass ich zwar hinter ihnen saß, sie mich aber nicht sehen konnten, solang sie sich nicht umdrehten. Ein zweites Schulklingeln zeigte uns, dass der Unterricht jetzt begann. Der Braunhaarige Lehrer mit den blauen Augen blickte lächelnd in unsere Runde, die aus mindestens 27 Personen bestand. „Ich bim Mr. Joyce, aber ihr könnt mich George nennen, ich mag es nicht so förmlich.“ Zwinkerte er.  Ich schaute mich um und erblickte Dylan der neben seinen Freunden saß und lächelte. „Zuerst einmal, müssen wir ein Stück aussuchen. Ich habe vier Stücke heraus gesucht: Schneewittchen, Romeo und Julia, wobei ich sagen muss, dass es schon ziemlich ausgeleiert ist.  Deswegen dachte ich an Musicals wie: We will Rock you oder Me and my Girl.“ „Me and my Girl? Was ist das?“ fragte ein blondes Mädchen in der ersten Reihe neugierig. „Das ist doch egal, We will Rock you ist viel cooler!“ sagte ein Junge links von Dylan. Der Lehrer schaute umher und  blickte dann mich an, lächelnd kam er auf mich zu und setze sich neben mich. „Still.“ Sagte er laut, so dass jeder unwillkürlich mit dem Gesicht zu uns saß. Ich sah einige irritierte blicke, anscheinend hatten sie mich wirklich nicht bemerkt. „Mia, du hast doch bei dem Musical We will Rock You mit gemacht, wenn ich mich recht an deine Schulakte erinnere.“ Ich schaute ihn mit großen Augen an, dass heißt seine Entscheidung für das Stück stand schon lange fest, wir würden We will rock you aufführen. Ich lächelte und nickte. „Wen hast du gespielt?“ „Ozzy, ich war Ozzy.“ Er lächelte verträumt. „Meine Frau hat damals auch Ozzy gespeilt, ich war ihr J.B.“ Ich grinste. Ozzy und J.B. spielen in dem Stück ein paar, welches die Hautfiguren bei allem unterstütze. „Worum geht es in We will Rock you?“ fragte eine braunhaarige gegenüber von mir freundlich. George schaute mich an. „Naja, es geht darum das die Killer Queen, alles und jeden beherrscht und das die Gagas, so heißen die Untertanen von ihr, keinen freien Willen haben und alles auf Knopfdruck abläuft. Und da kommt Scaramouche und Galileo ins Spiel, sie sind anders als die Gagas, sie haben einen eigenen Willen und Galileo kann die verbotene Sprache sprechen. Gemeinsam brechen sie aus einem Gefängnis der Killer Queen aus und treffen später auf J.B. und Ozzy, sowie deren Gruppe. Die Bohemiens sind mehrere Leute, die sich gegen die Killer Queen stellen. Und der Legende Nach wird irgendwann ein Träumer erscheinen und sie in die Schlacht gegen die Killer Queen führen, durch ihn wird es wieder Rock in ihrer Welt geben. Dieser Träumer ist Galileo und ja, Scaramouche und er können sich zwar am Anfang nicht ausstehen, verlieben sich aber nach und nach auf dieser Reise.“ Erklärte ich schnell das Wesentliche. „We will Rock you hört sich cool an!“ Gab das Braunhaarige Mädchen gegenüber von mir, von sich. Die anderen nickten, mein neuer Theater Lehrer klatschte in die Hände und Sprang auf, so jetzt ist es beschlossen, Wir werden We Will Rock you aufführen und Mia? Würdest du unsere Scaramouche werden, immerhin hast du die meiste Erfahrung mit diesem Stück!“ Ich schaute ihn aus großen Augen an, er wollte mir die Hauptrolle geben. „Aber nur wenn ich Galileo bin!“ Sagte Dylan lächelnd. Geschockt sah ich ihn an, ich sollte mit ihm ein Pärchen spielen? Ihn küssen und ihn tief in die Augen blicken mit einer Leidenschaft die mit den Händen schon greifbar sein muss? „Was?“ fragte Dylan scheinheilig. „Das kannst du sowas von vergessen, ich werde ganz sicher nicht Scaramouche spielen wenn du Galileo bist!“ „Oh, spürt ihr das? Dylan und Mia? Ihr seid perfekt für die Rollen, ihr könnt euch zwar nicht im geringsten Ausstehen und trotzdem spürt man es knistern zwischen euch. Die Klasse lachte, George schaute uns lächelnd an. „Ihr spielt die Hauptrollen, keine Wiederrede. Ich habe es so beschlossen oder will jemand anderes diese Rolle?“ Die anderen schüttelten fies grinsend den Kopf, diese Verräter. Als es klingelte sprang ich auf und ging hinaus, ich hatte noch ein Gespräch mit der Direktorin vor mir, und zwar jetzt. 

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Texte: Alle Rechte liegen bei der Autorin
Bildmaterialien: Weheartit.com
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2012

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Widmung:
An die Träumer. An die Bücherfreaks. An die Hoffnungslosen Romantiker. An die, die noch auf ihren Prinzen warten. Oder einen glitzernden Vampier. An euch meine Leser.

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