Hannes Langer wurde 1984 in Pirna, dem Tor zur Sächsischen Schweiz, geboren. Frühe dichterische Versuche wurden durch die eigenen Eltern belächelt und als „brotlose Kunst“ abgetan. Während einer Zeit der inneren Emigration in der Jugend, weg vom Elternhaus, fehlte ihm der Mut seine Gedanken zu Papier zu bringen, aus Angst erneut verspottet zu werden. Erst nach abgeschlossenem Studium zum Dipl. Sozialpädagogen (FH) und durch eine intensive Auseinandersetzung mit humanistischen Werten, Dichtern und Denkern, sowie durch die wertschätzende Unterstützung seiner Frau, Aura, gelang es ihm seine inneren Barrieren zu überwinden.
Einblick
Ein Dichter
zeigt nicht, wie die Welt wirklich ist,
vielmehr offenbart er sich,
durch ihre Beschreibung.
Er kehrt seine Verletzlichkeit heraus,
stellt sich nackt und angreifbar dem Leser.
In ihm lodert die Hoffnung,
der unbedingte Glaube
an die Menschlichkeit,
die er mit jeder seiner Zeilen
ein Stück näher zu ihrer Vollendung bringt.
Mit ihm zu fühlen,
statt über ihn zu richten,
entspricht einer reifen Haltung
und fördert die eigene Selbsterkenntnis.
Tanne
tiefe Narben an der Wurzel
der Stamm jedoch
stark und robust
Zweige wie Arme
flehend zum Himmel
an der Spitze
neue Knospen blühend
Vergangenheit
Gegenwart
Zukunft
alles jetzt!
alles gleich!
Spaziergang im bayerischen Wald
Am Wegesrand liegt zweisam
ein moosiger Stein unter alter Eiche.
Ich werde als Gast willkommen geheißen
und setze mich nieder.
Unter mir verläuft
mit weiblich geschwungenen Zügen
die grün befüllte Wiese
deren Nachbarin das Bächlein ist.
Obwohl schmal und kurvig
besitzt der Bach eine Wildheit,
Schönheit, Kraft und Ausdauer,
wie kaum ein anderer Waldbewohner.
Musikalisch wird dieses Erlebnis
durch Winde, Vogelgezwitscher,
sich leise wiegenden Bäumen
und dem Laubrascheln unter meinen Schuhen
sanft aber bestimmend untermalt.
Das Herz gefüllt mit Kostbarkeiten
und der Einzigartigkeit des Momentes
der Waldschönheiten,
ziehe ich glücklich weiter.
Unendlich,
immer während,
ist die Suche
nach dem Sinn.
Dabei
trägt ihn jeder Mensch
in sich.
Er klingt,
ganz leise
und sanft.
Wir müssen nur
hinhören!
Aura
Jeden Tag
auf´s neue blüht
die Liebe
in meinem Herzen
Gedanke
an dich
bringt mir
neue Kraft
Wir zwei
tiefes Vertrauen
große Wertschätzung
Ich
lerne Liebesfähigkeit!
Danke.
Reduziert
Einfachsein
ist nicht einfach
Fähigkeiten
der Schlichtheit
der Genügsamkeit
als Waffe
gegen mich gerichtet
Erfahre Verachtung
in einer Welt
des Konsumwahns
des Neides und
der Habgier
Bleibe stark
mir selber treu
fühle Größe
kann lächeln
Weg des Friedens
Erkenn deine Feindbilder
löse sie auf
Fühle deine Fähigkeiten
vertraue ihnen
Lebe die Menschlichkeit
wachse an dir selbst
Öffne deine Seele
werde groß
Sei Mensch!
Der Frieden
kommt dann von allein
Bin Botschafter der Hoffnung
Heiler für Leiden
bin kommunikativ hoch entwickelt
versprühe Spiritualität.
Stehe auf sicherem Fundament
kann dich tragen.
Das alles tue ich
mit Leichtigkeit
und Freude
Ich
bin Priester
der Menschlichkeit!
Blatt im Fluss
Als mir der Geiste
düster ward,
erlosch die Energie,
ward die Verbindung
zur Seele getrennt.
Allein und hilflos
trieb ich umher,
gleich einem Blatt
auf dem Fluss.
Ohne deine helfende Hand,
ohne deine Wärme
und Herzlichkeit
wäre ich im weiten Ozean
der Verlorenen untergegangen.
Lichtschatten
Verfinstere nicht
dein Herz und deine Seele,
obgleich der Grausamkeit
des Menschen.
Denn zu jeder Zeit
im Hier und Jetzt
passieren unendlich viele
liebevolle und wohlwollende Dinge.
Wo Hässlichkeit
dort auch Schönheit.
Wo Schönheit
dort auch Hässlichkeit.
DU entscheidest
welche Kraft dich lenken,
leiten und führen soll.
Öffne deine Augen!
Dankbarkeit
ist Fähigkeit
sich selbst
zu reflektieren
ist Tugend
die die Welt
benötigt
dringend!
bringt Freude
schafft Erkenntnis
ist Teil
der Menschwerdung
Abschied
vergangen
sind die schweren Stunden
vergessen
aber nicht
keine Traurigkeit
keine Freude
beim Gedanken
an dich
zwei verschiedene Menschen
keine Gemeinsamkeiten
gelernt voneinander
haben wir doch
Abendrot
Unsichtbar sichtbar,
mit Farbspektrum von rot zu blau,
reisen sie auf der Straße des Wandels,
kontinuierlich
sich verändernd.
Ihr Freund wird,
wer Fantasie zu nutzen weiß.
Ihm stehen Tore
zu anderen Welten offen.
Wie ein Spiegelbild
gleichen die Emotionen der Wesen
denen der Menschen.
Zorn und Güte bilden die Pole.
Ich bin fantastischer Beobachter,
gleite mit offenem Herzen hinüber
in die Geisterwelt
der Wolken.
Einkehr
und wieder
zwingt mich mein Körper
zur Ruhe
doch statt zu verzweifeln
frage ich nach der Aussage
für meine Situation
Pause
bewirkt Entspannung
bewirkt neue Kraft
hier ist die Möglichkeit
zur Einkehr
ins Ich
Tor zur Seele
Stephanie
Du musst dich nicht fürchten
in den Spiegel zu blicken
keine Fratze
sondern Begegnung
mit deinem Wesen
erwartet dich
Stephanie
Du
bist Mensch
Du
bist Macht
Du
bist liebenswert
Vertraue dir
blicke in deine
eigenen Augen
Schau dich an!
Was siehst du?
Blinder Fleck
Menschen
spielen Cowboy & Indianer,
nur dass am Ende
alle verlieren.
Wann
lernen sie,
dass Krieg niemals
echte Lösung bringt?
Wann
wachen sie auf,
reichen einander
die Hände
und beenden
diese sinnlose Barbarei?
Immer die gleichen Fragen...
Erst wenn ein Jeder
in sich selber blickt,
sich spürt und erkennt,
den eigenen
inneren Krieg beendet,
ist der Weg frei
für Frieden!
Sobald ein Mensch
seine Ziele
erkennt
und diese verfolgt
verwirklichen sie sich
Lerne deine Fähigkeiten kennen
fühle sie
lebe sie
vertraue ihnen
Sie bringen dich ans Ziel
Alltag
Tage schwinden
nichts passiert
erwähnenswert trotzdem
denn Selbstreflexion
somit
einen Schritt
weiter gekommen
im Leben
Der linke Kampf
Sie sehen Feinde
überall
Vorsicht!
Gefahr lauert
hinter jeder Tür
Den Törichten
bringen sie
Wissen
Den Einfachen
wollen sie
bekehren
Denn die Anderen
denken und leben
falsch!
Augen sind geöffnet
für Leid und Schmerz
für Korruption und Missgunst
für all das
woGEGEN es sich "zu kämpfen lohnt"
Doch das große Ziel
ihre Vision
liegt in ferner Zukunft
ist nur im Denken
Wacht auf
Brüder und Schwestern
Mit Kampf
wurde niemals
Gutes gewonnen
Schönheit
Wandlung
Wachstum
umgeben euch längst
Öffnet eure Seelen
erkennt euch!
Eure Feindbilder
löst sie auf
und werdet Mensch
Frieden und
Gerechtigkeit
kommen nicht von außen
Ihre Wurzeln
liegen
in jedem von uns
Selbsterkenntnis
Liebe
Menschwerdung
nährt sie
Vergangene Tage
die Liebe zur Musik
ist Erinnerung
an vergangene Tage
für mich
erste
eigene
Gehversuche
Achtung!
wir sind Halbstark
die Füße
tragen noch nicht sicher
mit der Zeit
stärker
reifer
erfahrener
viel gekommen
viel gegangen
viel geliebt
viel gehasst
doch geblieben
Liebe zur Musik
Liebe zur Erinnerung
Mutterliebe
Zwischen uns
sind geknüpft
ganz natürlich
zarte Bande
Mit der Zeit
wurden sie länger
bei uns
auch dünner
Nun da ich dich
nicht sehe
blicke ich
auf das Bändchen
Erhoffe dich
am anderen Ende
Kann dich fühlen
spüre Traurigkeit
doch sehe Hoffnung
Wir sind beieinander
Vertrauen braucht keine Worte!
Lebensbaum
In den Wurzeln
Gefühle
stützen Stamm
voller Erleben
Aus den Knospen
wächst
Erkenntnis
Baum
beseelt
von Geist
Herausforderung Liebe
Kann dir nicht
böse sein
Deine Echtheit
zwingt mich
zur Emotion,
zwingt mich
zum Ich
Durch Dich
spüre ich mich,
wandle sicher
auf meinem Weg
Sehe Zukunft
spüre Vergangenheit
lebe Gegenwart
Bin ganz
ICH!
Das Ritual
Rücken an Bauch
tiefe Liebe!
wenden
Bauch an Rücken
tiefes Vertrauen!
wenden
Herzen schlagen gleich,
Wörter fließen,
wir schlafen ein
und genießen.
Mike
Welche Worte
kann der Schüler
zum Meister
sprechen, ohne
dass dieser sie
schon hörte?
Wie kann er
auf Augenhöhe
d a n k e n ?
Einfach durch
die Frage.
Esther
Lass dich nicht
beirren
trotz Nebel
und Schwere.
Sicher,
lebensfroh
und glücklich
folgst du
deinem unsichtbaren Weg.
Hab Vertrauen!
Selbstverständnis
In Zeiten der Dürre
ist es meine Aufgabe
die Geschwächten,
gleich einer kühlen Brise,
zu stützen und aufzumuntern.
Damit sie auch während
größter Entsagung
ihrer Fähigkeiten und
ihrer Menschlichkeit
nicht beraubt werden.
Winterlandschaft
weite flache Felder
liegen still und weiß
im Winterschlaf
der schimmernde Himmel
färbt sich - langsam
wird Spiel
der feurig aufsteigenden Sonne
dicke weiße Wolken
reisen mit dem Wind
in unbekannte Weite
Mensch steht klein
im Schauspiel der Natur
öffnet seine Seele
fühlt Einklang
wird groß!
Lied der Ewigkeit
Hoch oben
in kargem Gestein
spielt das Lied
der Ewigkeit
Wind ist Dirigent
Berge und Täler
sind Orchester
formen Klang
In den Pausen
erklingt lautstarke Stille
Die Schönheit
und Kraft
des Liedes
ist unermesslich
Ich bin dankbarer
Zuhörer
Geistertanz
Als mich die Stille umgab
schloss ich meine Augen
Tausend Gedanken an dich
unzählige Töne von dir
und dein Geruch
umhüllten mich
Obwohl körperlich getrennt
tanzten unsere Geister
gemeinsam und vertraut
im Takt der Liebe
Tango
Im Takt der Leidenschaft
schwingen unsere Körper
Zärtlichkeit durch Abweisung
Seelen beben
Herzen schlagen im Gleichklang
Spannung knistert
ist fühlbar
Im Fluss des Tanzes
verschmelzen unsere Geister
Sind eins!
Der Fall
Heftig getroffen
von der Erkenntnis
der Sinnlosigkeit
und Schwachsinnigkeit
meines Handelns
fiel ich
tief.
Ich fiel aber auch
tief in mich
und da ich meine Augen
nicht verschloss,
konnte ich
MICH
selbst sehen
und ward wieder glücklich.
Schloss Frieden mit mir.
Wandlung
aus Kampf
entstand
Mitgefühl
aus Feind
ward
Mensch
aus Ideologie
wuchs
Selbsterkenntnis
aus Aktionismus
wurde
Ruhe
als ich mich
selbst gewandelt
erkannte ich
das alles
was ich anstrebte
mich bereits umgab
Wortlos
Wortlos
schreie ich dich an.
Stumm
formuliere ich Vorwürfe an dich.
In mir
maßlose Enttäuschung über dein Verhalten.
Sehne mich nach Verständnis,
Wertschätzung und Zuwendung.
Doch erhalte nichts als
Schweigen.
Denn Du
sehnst dich nach Verständnis,
Wertschätzung und Zuwendung.
Bist maßlos enttäuscht
von meinem Verhalten.
Formulierst Vorwürfe gegen mich
aber stumm.
Schreist mich an
nur Wortlos.
Wer hat die Größe,
Güte und Besonnenheit
für das erste Wort?
So viele,
so unendlich viele
entrückte Seelen
treffe ich jeden Tag.
Einsam,
im Dunkeln liegen sie,
ihre Worte, ihre Rufe
verhallen ungehört.
Ich
blicke in die Menschen,
versuche unter tausenden Gedanken
ein kleines weißes Licht zu finden.
Helfe
den kalt Gewordenen
in sich zu blicken, zu sortieren,
ihr Licht zu entdecken, um ihm zu folgen.
Erwarte keinen Dank.
Das Lächeln all der Menschen
bestätigt mich kontinuierlich
in meiner Berufung,
im Leben!
Pause
Gleich einem Baumblatt
im Herbst des Jahres
welke ich dahin.
Bin müde,
fühle mich ermatten,
meine Kräfte schwinden.
Der letzte Halt
zum Ast – er reißt.
Ich falle, sinke zu Boden.
Doch ich weiß,
dass dies nicht
das Ende bedeutet.
Ich ruhe aus,
werde wieder Eins,
sammle neue Energie.
Um im nächsten Frühjahr,
lebensfroh und munter,
neu zu erblühen.
Wasserschatten
Einst stand ich
inmitten von tausenden
funkelnden Diamanten,
die Auge und Seele erfreuten,
nicht aber den Geldbeutel.
Ich schien glücklich zu sein
und bemerkte die Wolken,
die sich in der Ferne zeigten,
nicht.
Als mich der Schleier
der Wehmut umhüllte,
glitt ich hinab
ins nass-kalte Grab
sterbender Büsche und Sträucher.
Du
entdecktest mich.
Hörtest meine stummen Schreie,
brachtest mir weißes, warmes Licht.
Nahmst mich bei der Hand
und halfest mir
zu mir zu finden.
Durch deine Liebe
stehe ich nun wieder
am See des Lebens,
betrachte die tanzenden Lichter,
weiß aber auch um die Dunkelheit
unter der Wasseroberfläche.
Seinen inneren Zielen
folgen
ist Türe öffnen
zu unbekanntem Raum
zunächst
mit schwachem Licht
Suche nach
Erkenntnis
über sich selbst
ohne Angst
den Raum
begehen
neue Möglichkeiten entdecken
Licht
ins Dunkel bringen
Wachstum!
Luisa
Einst träumte ich
von dir, mein Kind.
Trugst rotes Hemd,
strahltest und warst fröhlich.
Dann sehnte ich mich
nach dir, mein Kind.
Spürte Reifewunsch,
begann zu wachsen und ward bereit.
Nun sehe ich dich
wachsen und gedeihen, mein Kind.
Biete dir Wärme,
mit aller Liebe sorge ich für dich.
Willkommen
auf dieser schönen Erde!
Nur mit Enthusiasmus
kannst du
deine Berufung erfüllen!
Der Dichter
tief versunken
die innere Stimme
hörend
Worte
Gedanken
Gefühle
fließen von allein
Seelenquell
ist unerschöpflich
macht
Taube hörend
Blinde sehend
Stumpfe einfühlsam
alles
für Menschwerdung
für Menschsein
Tag der Veröffentlichung: 19.06.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
für Aura