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Was wir sind



Wir sind eine Glaskugel,
kalt, bewegungslos, stumm.
Tot wandelt herum,
wie ein schwarzer Vogel.

Ein Sprung im Glas,
ein Riss im Herzen
kann uns ausmerzen.
Manch‘ tun es aus Spaß.

Zerbrechlicher Körper
Milchig im strahlenden weiß,
gehorcht auf Geheiß
des verstehenden Körper.


Personalität



Gesiebte Kristalle, Tränen gleich,
wie hungrige Blutdiamanten,
leuchtend im Himmelreich,
die stumpf schreiend Verbannten.

Strecken den hellen Schein,
zum kreischendem Boden,
anmutig schreitend Toben,
im verdreht geschundenen Sein.

Versteckt, verraten, gebunden,
glitzernd im starken Un -Sein,
zerplatzt auf geschundenem Stein.
Die Mauer keuchend verwunden.


Bild der Erinnerung



Verglaste Tränen
gewinnen Form,
glänzen, tropfen.

Heiße Wangen
geben Norm,
glühen, fühlen.

Trauer, Schmerz.
Der Ausdruck
reiner Verzweiflung.


Glasmurmeln


Murmelsplitter tanzen im fallen,
bestäuben die nassen Tränen.
Angstschreie im Kopf verhallen,
sie die alten Ahnen erwähnen.

Splitter treiben sich in die Haut,
lassen Glasgewächse ersprießen.
Knackend richten sie sich auf,
um die Freiheit zu genießen.

Ein Wisch, nur ein kleiner Gruß,
kann sie auch wieder niederreißen,
um auf dann auf frischem Fuß
erneut in die Schicht zu beißen.


Glauben an die Götter (griechischen Götter)



Werde wütend, werde traurig,
kann es einfach nicht verstehn.
Alte Zeiten heulen schaurig,
längst gestorben, sie vergehn.

Glauben beflügelt und beseelt,
denken solche Narren hier.
Das ihr mir die Zeit weg stehlt,
merkt nur ein Menschentier.

Es atmet so wie du und ich.
Es lebt auf der Erde, gut,
glücklich und öfters fröhlich.
In mir kocht die heiße Wut.

Götter der verdammten,
Gedanken die ihr seid!
Verschwindet, mit Gesannten,
Hier beginnt die neue Zeit!


Drachenliebe



Mich zieht es wie magisch in den Bann.
Die großen Katzenpupillen verengt,
und von Rittern bedroht und bedrängt,
schickst eine Botschaft. Sie kommt an.

Deine Schuppen glänzen im Licht,
wie goldener Regen auf dem Körper.
Erinnerst mich an meinen Schöpfer,
der mich einst hat verkörper licht.

Du musst dein Spiegelbild in mir sehen,
so unberührbar und unglaublich stark.
So erschüttert es mich bis tief ins Mark,
hinter dir im härtesten Kampf zu stehen.

Schickst mich weg weil du es weißt.
Meine Muskeln sind gespannt. "Nein!"
Sein Blick so hart wie eiskalter Stein.
Ich gehe. Wissend was es dir verheißt.


Weidenäste



Deine Arme halten mich gefangen,
kann nicht rennen,
kann nicht Atmen.

So muss ich ums Leben bangen,
und kalt verbrennen,
mit meinen Arten.

Hass pulsiert in deinem Herzen,
niemand holt mich,
euch zu verbannen.

Du pflegst nicht nur zu scherzen.
Das ist unnatürlich.
Vögel leise sangen...


Die großen Alten
(sie sind frei....)



Grobe Runen, gemeißelt in Steine,
bilden den magischen Kreis.
Seit Ewigkeiten liegen Gebeine
unter ihm; Was keiner weiß...

Sprich die Worte die es öffnet;
Das große Weltentor der Zeit.
Wenn euch der Priester hat segnet,
seit für ein neues Leben bereit.

Runen tanzen durch kalte die Luft
und man hört nicht einen Laut.
Leis öffnet sich die Höllengruft.
Warum habt ihr Legenden vertraut?...


Vertrauen zum falschem



Trugbilder der Erinnerungen,
spiegeln sich in den Pfützen.
Vertrauen wart zerbrochen;
Betrogene schwiegen still.

Gestalten haben gerungen,
keiner konnte dich schützen.
Er hatte Blut gerochen;
Tötender tut was er will.

Hat das Herz durchdrungen.
Spiegelbild in den Pfützen,
hat mein Inneres zerbrochen.
So schweige ich stumm, still.


Engelsflügel



Engelsflügel
schwebend
durch Wolkenschaum
leicht.


Alles nur eine dünne Folie



Stell dir vor dass die Blumen aufblühen.
Das sie langsam ihre Farben verlieren
und zuletzt zu schwarzem Plastik erstarren.

Stell dir vor das das Wasser verstirbt,
auch wenn es das überhaupt nicht kann
und die Wellen verharren für immer still.

Stell dir vor dass die Menschen oft lügen
und das sie sich ständig Sachen lieben,
sodass ihre Herzen sich selbst narren.

Stell dir vor das dies Gedicht euch verdirbt,
weshalb das Leben, nicht mehr kommt an
wie der Schöpfer im Himmel es jetzt will.


Vorbei



Hilfe suchende Blicke durchbohren den Geist.
Schon halb verrückt von der andauernder Stille.
Ein Handgerippe den zersprengten Weg weist.
Überlebenswiederstand zerbrochen; Kein Wille.

Führt die blinden Augen glasig, gebrochen, leer,
durch leere Schemen und schwarze Schatten.
Felsbrocken auf Rücken gestemmt; Zu schwer.
Unfähige Gehwerkzeuge gefressen von Ratten.


Countdown



Sonnengetauchte Wiesen schillern im fließenden Regen.
Stille verbreitet sich flüsternd stumm durch die rasenden Böen.
Sekunden entscheiden ob Tod oder Leben.

Blutrot der Himmel von kreischenden Stimmen ohn Segen.
Die Stille naht rasch brausend heran; Bald tobt sie in bergigen Höhen.
Minuten verrinnen mit wildem Bestreben.

Rasend vor Wut prallen die Urgewalten an die zerrütteten Küsten.
Reißen Stücke aus ihnen; Verteilen sich einsam auf der Welt.
Stunden vergehen; Gleich bricht alles entzwei.

Als ob die geknechteten Lebewesen dieser Welt es wüssten,
das es alles nun hat keinen Sinn, schaun sie zum Himmelszelt.
Ein helles Licht; Ein einzelner Schrei; Vorbei.


Verspielt...



Zerbrochenes Stundenglas am Boden;
Die Zeit ist stehen geblieben.
Gefühle hinter Stirnen toben;
Sucht die Lösung in leisen Bächen.

Zerbrochenes Stundenglas am Boden;
Lebenssucht wird vergehen.
Engel leise Menschen roden;
Schon ist sie weit weggeschwemmt...


Es hilft nicht...



Seelengedanken lassen Menschengefühlgerippe erstarren.
Trauer nasse Vorhänge wollen nicht wegeschoben werden.
Langsam entstehende Leidenstierchen rasten in Herden.
Doch vor dem einzigen Auswegen zweifelnd, lauernd, verharren.

Dunkle Gedanken, die von tiefen Nebelschwaden umbaut,
drängen dazu sich endlich in Gebärden, offen zu zeigen.
Lässt man die Seele los und furchtsam auf der Stelle treiben,
geschieht das was schon längst gewollt doch nie getraut.

Am nächsten morgen zerreißt ein Stöhnen die unbewegte Stille.
Heißer Lebenssaft ist schon längst geronnen und trocken.
Hilflos, verzweifelt, enttäuscht, verloren in der Ecke hocken.
Nichts hat sich gebessert; Was bleibt ist der gestörte Wille.


Gegensatz




Asymmetrisch ineinander verlaufende Tropfen,
formen sich zu einem Muster der Vollkommenheit.
Sie verkünden verlockende Klarheit,
wenn sie als Regen ans Fenster klopfen.

Symmetrisch ineinander verlaufende Tropfen,
formen sich zu einem Muster der Zerstörung.
Sie verkünden offene Empörung,
wenn sie als Regen an dein Fenster klopfen.

Ob asymmetrische oder symmetrische Tropfen,
sie verlaufen in Klarheit und Empörung,
und verkünden meist nur Verwirrung,
wenn sie als Regen an dein Fenster klopfen.


Hoffnung



Tränen tropften auf den Boden;
Doch du hieltest sie versteckt.
Hast sie einfach weggeschoben;
Lächeltest hinter Händen keck.

Doch die Fassade war zerbrochen.
Ich sah sie bröckeln Tag für Tag.
Hast an Trauerblüten oft gerochen;
Helfen konnt´ ich nicht egal was ich tat.

Er ist Schuld an deinem Leid.
Doch du liebst ihn genau wie mich.
Täglich gibt es bei uns Streit.
Hörst du wie mein Herz anbricht?

Nun wein ich auch und bin allein.
Was habe ich denn falsch gemacht?
Meine Tränen fließen wie roter Wein
und schauen traurig in die Nacht.

Ich hoff so stark das deine Tränen,
bald versiegen und erwägen,
nicht allzu bald zurück zu kehren,
um sich wieder zu vermehren.


Schrift



Formende Linien, filigran
verwurzelte Bögen.
Wie schwarze Lilien Purpur
rote Adern strömen.

Ergießen über schlicht weiß,
blau, gelb in Schwüngen,
saugend das Bunt
verschlingend, zeigen.

Hölzernes weiß in Fetzen,
geschöpft aus Kaltem.
Bietet Boden für die
Linien, Bögen, Adern...


Angstnacht



Ledernes Knarzen im Obergeschoss,
Glaszersplitterndes Crescendo.
Hämisches Lachen zwischen Boden,
Tür.

Reißendes Krachen, zersplittern.
Schreiendes Kreischen in Nischen.
Trappelnde Schritte oben, ganz
unten.

Folgend die geräuschvolle,
qualreich, permanent quiekende,
summende, angstvoll verharrende
Stille.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 01.11.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Brit und Torsten

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