Mitten in der großen Wüste
wohnt ein schwarzes Käferlein
ohne Frau und ohne Kinder
furchtbar einsam und allein.
„Das muss endlich anders werden“,
denkt er sich und wünscht sich sehr
solch ein süßes Käferweibchen,
sie zu finden, das wird schwer.
Denn hier gibt es keine Zeitung,
wo man inserieren kann.
Er ist fast schon am Verzweifeln,
unser kleiner Käfermann.
Gibt kein Telefon, kein Postamt,
auch kein Internet mit Chat,
wo so mancher Single findet
was er gern als Partner hätt`.
Da erinnert sich der Käfer
an der Mutter klugen Rat,
nämlich das was einst der Vater
und auch schon der Opa tat.
Beinah hätte er vergessen,
dass er kräftig trommeln muss,
mit den Füßen auf den Boden,
seiner Liebsten einen Gruß.
Irgendwo in dieser Wüste
wohnt auch eine Käferfrau
ohne Mann und ohne Kinder,
ganz allein in ihrem Bau.
Heute war es dann zu hören
dieses Klopfen und Vibriern.
Schnell muss sie noch einmal duschen
und die Beine glattrasiern.
Glänzen auch die Flügel richtig,
frisch poliert nach käferart?
Sitzt das Haar auch wirklich duftig?
Mit Parfüm wird nicht gespart.
Sie packt eilig ein paar Sachen
und schon geht die Reise los,
überall lauern Gefahren,
ihre Angst ist riesengroß.
Und sie kämpft sich durch die Wüste,
über Dünen, über Sand,
schließlich wartet dann am Ende
Käfers liebevolle Hand.
Texte: Karin Hufnagel
Bildmaterialien: Cover: ▶️ https://www2.pic-upload.de/img/35885915/Wueste.jpg
Tag der Veröffentlichung: 01.09.2018
Alle Rechte vorbehalten