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Kapitel 1


Ich starrte aus dem Fenster. Bäume, Sträucher und Wiesen sind vom Schnee bedeckt, der silbrig glänzte. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien ein wenig, aber nicht so schlimm, dass der Schnee schmelzen könnte…
Warum ist Liebe so eine komplizierte Sache? Warum muss man sich immer so überwinden, um zu sagen, dass man denjenigen mag? Es ist ja eigentlich keine schlimme Sache. Und warum… „ Eve, komm bitte mal!“
„ Ja Mutti ich komme!“
Ich stand auf und ging die Treppe hinunter. Dort stand sie, in einem Kleid, dass…Oh Gott…einfach schrecklich aussah. Es sah aus wie aus Lumpen selbst zusammen genäht!
„ Und wie findest du es? Toll oder?“
„ Ehm Mutti, ich weiß ja nicht…“
„ Ja ich weiß, ich muss noch die passenden Schuhe finden und die Haare ordentlich machen. Dann wäre es Perfekt und ich kann es heute Abend anziehen, wenn wir zu Elisa und Paul gehen.“
„Zu wem gehen wir?“
„ Na ja, habe ich doch gerade gesagt, zu Elisa und Paul!“
„ Ja gut ich habe es verstanden, aber in diesem Outfit…“
„ Sehe ich perfekt aus. Danke Schätzchen!“
Und schon huschte sie aus der Küche und lies mich alleine stehen, wie bestellt und nicht abgeholt.
Wie peinlich ist das denn bitte? Sie hatte schon immer einen komischen Geschmack, aber so etwas hat sie noch nie getragen und ich möchte auch nicht dass sie das macht! Ich muss schließlich auf meinen halbwegs guten Ruf achten!
Ich ging wieder die Treppe hinauf in mein Zimmer. Dort zog ich eine kurze Hose und ein Top an, ging die Treppe wieder hinunter, zog Schuhe an und lief zu meiner besten Freundin Ronja. Ich musste sofort mit ihr darüber sprechen! Schließlich kann ich mit meiner Mutti nicht so aus dem Haus gehen!

Die Tür wurde geöffnet und Ronjas Mutti machte auf.
„ Hallo Eve. Du möchtest bestimmt zu Ronja. Sie ist oben in ihrem Zimmer.“
„ Hallo. Dankeschön“, sagte ich noch schnell im vorbei laufen und rannte in Ronjas Zimmer.
Als ich die Tür aufriss, flog Ronja vor lauter Schreck von ihrem Bett auf den Boden.
„ Mensch Eve, jeder gesittete Mensch macht eine Tür normal auf!“
„ Ja sorry. Aber ich muss dir unbedingt etwas erzählen!“
Und somit fing ich an, ihr die Geschichte über meine Mutti zu erzählen.
„ … das wäre echt peinlich“, endete ich schließlich.
„ So was kann aber auch nur dir passieren“, sagte Ronja seufzend, „ Und ich kann mir auch denken, dass du eine Idee hast, um sie vor diesem peinlichen Auftritt zu stoppen. Und natürlich soll ich dir wieder einmal helfen nicht wahr?“
„ Richtig. Und du hilfst mir doch oder?“
„ Na ja, was anderes bleibt mir anscheinend nicht übrig.“
„ Oh Danke, du bist wirklich die beste!“, rief ich fröhlich, „ Eine Idee habe ich natürlich auch schon.“
„ Das war mir so was von klar!“, sagte sie lachend und zwickte mich in die Hüfte.
„ Kennst mich doch!“, erwiderte ich ebenfalls lachend.
Ja, ich hatte eine Idee. Eine gute Idee, wie ich finde. Hoffentlich läuft alles nach Plan!

Kapitel 2


„ Eve, es hat geklingelt. Kannst du bitte aufmachen“, rief mir meine Mutti von unten zu.
Ich ging die Treppe hinunter zur Tür und machte sie auf.
„ Hey Ronja. Du bist ja schon da.“
„ Morgen“, sagte sie in einem gut gelaunten Ton.
Wir gingen zusammen hoch in mein Zimmer und setzten uns aufs Bett.
„ So, jetzt wird’s ernst“, sagte ich.
„ Wann geht deine Mutti zu ihrer Freundin?“, fragte Ronja.
„ Sie müsste so in fünf Minuten gehen und dann können wir ans Werk.“
„ Das wird ein Spaß!“
„ Das kannst du laut sagen“, erwiderte ich fröhlich.

Nach geschlagenen 5 Minuten fiel die Haustür endlich ins Schloss. Meine Mutti war gegangen.
„ Okay, wo hat die gute das Kleid?“, sagte Ronja mit der Schere in der Hand und einem Grinsen auf dem Gesicht, „ Ich kann es nämlich gar nicht mehr abwarten.“
„ Das Kleid ist in ihrem Kleiderschrank. Aber du machst alles nach Plan okay? Ein Loch rein schneiden und dann wieder gehen. Fertig.“
„ Ja ich hab´s verstanden. Ich geh dann mal.“
Ich musste nicht lange warten. Mit einem Stofffetzen in der Hand kam sie wieder in mein Zimmer.
„ Mission erfolgreich erledigt.“
„ Okay, jetzt bin ich auf Muttis Reaktion gespannt, wenn sie wieder kommt.“ Ich hatte kein schlechtes Gewissen. Schließlich ist es allein ihre Schuld. Und um dieses Kleid ist es ja auch nicht schade.

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Tag der Veröffentlichung: 12.02.2012

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