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Über das Älterwerden

Ich habe lange gezögert, den folgenden Text zu veröffentlichen, da ich sicher bin, dass dabei nichts Erbauliches für den Leser herauskommt. Doch irgendwie musste ich die wenigen Zeilen auf das Papier bringen, da meine Mutter vom Tod erlöst wurde.

Das Alter ist eine Last für viele Betroffene. Ich weiß es aus eigenem Erleben am Beispiel meiner Eltern und anderer alter Menschen, die mir lieb waren.

 

Lest meine Gedanken:

 

Ich frage mich, ist das Älterwerden schön, wenn

 

der geliebte Partner stirbt und man nach einer guten Ehe wie amputiert zurückbleibt?

 

permanente Arztbesuche notwendig werden?

 

der Arzt eine Unzahl an Medikamenten verschreibt?

 

jeder Schritt zur Last wird?

 

das Auto verkauft werden muss, weil die Reaktionsfähigkeit nachlässt?

 

ohne fremde Hilfe notwendige Besorgungen, wie Arztbesuche, Einkaufen usw., unmöglich werden?

 

ein Hörgerät benötigt wird?

 

das Gedächtnis nachlässt?

 

die Bedienung technischer Geräte, wie Kaffeemaschine Telefon, Fernseher, usw. zum Problem wird?

 

die Frage auftaucht, wie der Kühlschrank zu öffnen ist?

 

die Zubereitung von Abendbrot und Frühstück im Disaster endet?

 

die Orientierung in der eigenen Wohnung nicht mehr klappt?

 

Wortfindungsstörungen auftreten, die Sätze immer kürzer werden, bis man schließlich über einen Satz nicht mehr hinauskommt, die Kommunikation versagt?

 

man auf einmal Pflege braucht, gewaschen werden muss, angezogen wird, ...?

 

Windeln benötigt werden?

 

die Beine zu schwach sind, sodass sie nicht mehr laufen können?

 

ein Pflegebett im Zimmer steht?

 

die selbstständige Nahrungsaufnahme nicht gelingt?

 

der Schluckreflex kaum noch funktioniert?

 

usw.

 

So oder ähnlich sieht oft das Lebensende aus.

Wo steckt dahinter der Sinn, wenn der Mensch nach einem wertvollen, schönen Leben wie ein Kind enden muss? Sich quälen muss? Leidet, Schmerzen hat?

Ich finde auf diese Fragen keine Antworten, obwohl ich ein positiv denkender Mensch bin. Auch mit dieser Seite des Alterns sollten wir uns beschäftigen und die Augen nicht davor verschließen.

Impressum

Texte: Brigitte Voß
Bildmaterialien: Wolfgang Voß
Tag der Veröffentlichung: 09.03.2014

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