Ein gebrochener Wirbel und der Corona Virus
Ich habe Osteoporose und habe mir schon am 24. 12. 2019 durch eine falsche Bewegung einen Wirbel gebrochen. Das verursachte mir wahnsinnige Schmerzen. Am Anfang humpelte ich noch durch die Wohnung , schließlich konnte ich so gut wie gar nicht mehr laufen. Mit anderen Worten, ich war gezwungen das Haus zu hüten.
Erst am 11. 02. 2020 wurde bei einem MRT festgestellt, dass ein Wirbel gebrochen war. Warum so spät erst? Das ist wieder eine andere Geschichte. Einzige Alternative für mich war eine OP, die fand am 25. 02. Statt. Dabei wurde der Wirbel geschraubt. Ich habe jetzt 8 Schrauben im Rücken und einen Metallstift, der einzementiert wurde.
Nach 8 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde ich entlassen. Da hatte die Pandemie mit dem Corona Virus gerade begonnen.
Ich war drei oder vier Tage zuhause, da las ich in der Zeitung, dass bei uns in der Stadt auch die ersten Corona Fälle aufgetreten waren und dass die Patienten in allen vier Krankenhäusern ab sofort nur noch einmal am Tag für 1 Stunde einen Besucher empfangen durften. Ferner, dass alle nicht lebensnotwendigen Operationen verschoben wurden. Darunter wäre ich auch gefallen, wenn ich erst zu dem Zeitpunkt ins Krankenhaus gekommen wäre. Also hatte ich noch Glück im Unglück.
Und dann kamen die ganzen Einschränkungen. Keinen Kontakt mehr zu anderen. Die Kinder und Enkelkinder durften uns nicht mehr besuchen, 2 Meter Abstand musste eingehalten werden usw.
Ich war noch nicht so weit, dass ich einkaufen gehen konnte. Das erledigte seit Januar schon mein Mann. Lange Spaziergänge konnte ich auch noch nicht unternehmen. Ich war also auch ohne die Corona Vorschriften mit meinem geschraubten Wirbel ans Haus gefesselt. Also hatte sich für mich persönlich eigentlich nicht viel geändert.
Mit den Kindern und Enkelkindern halten wir per Video Telefon Kontakt. . Außerdem kocht die Tochter zweimal in der Woche für uns. Kleine Gerichte kann ich auch wieder kochen. Es geht mir auf jeden Fall viel besser als vor der OP. Dank der vielen Tabletten, darunter sind auch Opiate habe ich so gut wie keine Schmerzen.
Am 06. 04. Muss ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus. Am 14. 04. Sollte ich in Bad Sassendorf zur Reha. Die Krankenkasse hat es schon bewilligt . Wir konnten den Termin allerdings um 4 Wochen nicht nur wegen Corona , sondern auch, weil ich mir in den nächsten Tagen meine Injektion fürs Auge holen muss. auf den 14. 05 verschieben
Ich hoffe, dass sich bis dahin der Virus von dannen gemacht hat und meinen Aufenthalt in der Klinik nicht schmälern wird.
Texte: Doris FRese
Tag der Veröffentlichung: 30.03.2020
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