Traumreise in die Toscana.
Vor kurzem hat eine Freundin von mir eine vierwöchige Reise ihrer Wahl gewonnen. Als Reiseziel suchte sie sich Schottland aus. Zugegeben Schottland ist bestimmt ein interessantes und schönes Land, aber es wäre nicht mein Traumziel.
Mein Traumziel wäre die Toscana, dieses Fleckchen Erde möchte ich schon lange einmal bereisen.
Anlässlich der Bowling-Europameisterschaft 2015 in Bologna, verbrachten mein Mann und ich einen wettkampffreien Tag in Florenz. Aber der eine Tag zählt nicht. Das war nur ein Schnuppern. Und Florenz wäre nur der Anfang meiner Traumreise.
Meine erste Station wäre also Florenz. In der historischen Altstadt von Florenz befindet sich die weltgrößte Anhäufung bekannter Kunstwerke.
Die Altstadt wurde 1982 in das Unesco-Welterbe aufgenommen. Es gibt dort so viel zu sehen, das kann man nicht in ein oder zwei Tagen schaffen. Da braucht man schon ein wenig länger. Ich habe schon so viel von der Galerie der Uffizien gehört. Ich habe gelesen, dass sich dort die Meisterwerke des 13. Bis 18. Jahrhunderts mit Gemälden italienischer Künstler wie Raffaello. Leonardo, Michelangelo und Botticelli befinden. Highlight im Palazzo ist Michelangelos David. Doch da es vor den Uffizien immer sehr voll ist und die Wartezeiten sehr lang sind, um hinein zu kommen, würde ich mich auch ein zweites Mal mit der Kopie des Davids vor dem Palazzo zufrieden geben, die ich ja schon bei unserem Schnuppertag bestaunen konnte.
Da ich nicht gerne in den großen Hotelketten übernachte, würde ich mir eine kleine schnuckelige Pension in einer der vielen reizenden Nebenstraßen suchen.
Bevor ich mit dem Bus auf den Berg fahre , um den schönen Überblick über die Stadt Florenz und der Ponte Vecchi zu genießen ,nehme ich ein kleines Mal in der Pension zu mir ein. Vielleicht Parmaschinken mit Melone, Weißbrot und ein kleines Gläschen Wein.
Vielleicht ist aber auch an einem anderen Tag der Andrang vor den Uffizien nicht so groß und ich komme ohne Probleme hinein. .Es sollen dort unzählige Säle mit grandiosen Meisterwerken geben. Bekannte, die schon mal da waren haben mir erzählt, dass man es nicht schaffen kann, alles zu sehen.
Ganz oben im Haus gibt es eine kleine Dachterrasse mit einem Cafe´.Die Plätze wären meist alle besetzt. Vielleicht hätte ich Glück und ein Plätzchen wäre noch frei. und ich würde mir ein Cappuccino bestellen.
Auch der Ponte Vecchio (Brücke über dem Arno ), die ganz in der Nähe ist, statte ich einen Besuch ab Früher sollen auf der Brücke nur Juweliere und Goldwarenhändler gewesen sein. Jetzt würde man fast nur Imbiss-Läden sehen. Das ist eigentlich sehr schade.
In den kleinen engen romantischen Gassen in der Stadt kann man sich anschließend sehr gut bei einem Imbiss und einem Gläschen Wein, von der vielen Kunst erholen.
Am nächsten Tag würde ich der Kathedrale im Centrum einen Besuch abstatten. Ein schönes Erlebnis wäre auch ein Spaziergang durch den Park Giardino di Boboli. Schattige Alleen, erfrischende Brunnen und auf der Anhöhe lockt das Fresken geschmückte Kaffeehaus mit einer schönen Terrasse. Wer hier seinen Espresso oder Cappuccino trinkt, dem liegt Florenz zu Füßen.
Bevor ich zu der nur 100 Km entfernten Stadt Pisa weiter fahren würde, hätte ich Lust ein paar Tage in Siena zu verbringen. Siena soll nicht nur sehenswürdig sein, sondern darüber hinaus auch die schönste Stadt Italiens. Der Weg führt durch die Weinberge und Olivenhaine. Und ich würde die vorüber ziehende Landschaft genießen und auf einem Weingut in Greve eine Pause einlegen. Der Ausblick von dort soll traumhaft sein.
In Siena sehe ich mir dann den Platz „ Piazza del Campo „ an, der bekannt dafür ist, dass von dort die Pferderennen ausgetragen werden. Gegründet wurde Siena schon 1240 n. Chr. Sie gehört zu den ältesten Universitätsstädten Italiens und hat 20000 Studenten. Ein Muss ist der Besuch des Doms mit seinem Marmorfußboden und den wunderschönen Bildern.
Von Siena sind es nur 42 Km zur nächsten Stadt Volterra. Das Hotel, in welchem ich mir ein Zimmer buche, ist ein gutes Hotel in mittelalterlichen Gemäuern, aber drinnen modern und gut ausgestattet. Es wurde mir von Bekannten empfohlen. Die Stadt Volterra soll mit ihrem spektakulären landschaftlichen Umfeld eine der schönsten der Toscana sein.
Die Toscana ist das zweitgrößte Anbaugebiet mit Olivenbäumen .Als Mitbringsel bietet sich eine Flasche Olivenöl aus Volterra an.
Von Volterra aus geht es dann 68 Km weiter nach Pisa. Pisa war im Mittelalter neben Genua, Amalfi und Venedig eine der vier Seefahrer Republiken Italiens, 1406 verlor Pisa die Unabhängigkeit an Florenz. Laut Reiseführer führt die Fahrt durch enge Serpentinen, kleine Dörfer, Weinberge und Olivenhaine
Wahrzeichen von Pisa ist der schiefe Turm. Erbaut wurde er 1173 bis ins 14. Jahrhundert. Er ist 54,75 m hoch und die Neigung an der Spitze beträgt 4,86 m. Um den Turm und dem Dom herum ist ein riesiger Rasenplatz. Man nennt ihn auch Platz der Wunder. Rechts ist ein Weg mit Basaren und kleinen Läden -
Ich habe im Reiseführer etwas über den Platz gelesen. Der Platz ist die Piazza del Miracoli und wurde 1987 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Neben dem herrlichen Dom ist man fasziniert von dem imposanten Baptisterium sowie dem einzigartigen Friedhof Composanto auf dem Platz.
Ich liebe Friedhöfe und so ein alter historischer erweckt meine besondere Neugierde. Und nach so viel Kultur wäre ein Eis hinterher als Belohnung auch nicht schlecht Und anschließend eine Woche Erholung am Meer wäre ein verdienter Abschluss..
Apropos Friedhof!. Halt! Stopp !!
Mein Mann liebt Friedhöfe noch mehr als ich. Was, wenn der Gewinn nur für eine Person ist? Also, dann verzichte ich. Denn ohne meinen Mann geht gar nichts. Ohne ihn, wäre diese Traumreise kein Genuss für mich.
Da ich aber nie an einem Gewinnspiel teilnehme, hat sich die Traumreise sowieso erledigt. Es sei denn, mein Mann und ich raffen uns irgendwann auf und unternehmen diese Traumreise auch ohne Gewinn. Wer weiß vielleicht komme ich dann doch noch einmal zur Toscana.
Texte: Doris Frese
Bildmaterialien: Cover-Foto Werner Frese
Tag der Veröffentlichung: 03.06.2017
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