Ein Fan von Justin Bieber.
Meine Enkelin Sofia, ein pubertierender fast 14 Jahre alter Teenager, ist ein glühender Fan von Justin Bieber.
Ein richtiger Fan sammelt alles von seinem Idol, verfolgt sein Leben, seine Konzerttourneen und verzeiht ihm alles. Er hat auch für das schlechte Benehmen dieses Superstars immer eine Erklärung und Entschuldigung. Kurz er findet all sein Tun und Handeln cool. So auch Sofia.
Vor ein paar Wochen fand in Dortmund in der Westfalenhalle ein Justin Bieber Konzert statt. Meine Tochter hatte für sich und ihrem Töchterchen Sofia schon lange vorher Karten für dieses Konzert besorgt. Ich glaube es war ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenkt für Sofia. So genau weiß ich das nicht. Aber das spielt ja auch keine Rolle.
Schon paar Wochen vor dem Konzerttermin war Sofia ganz aufgeregt. Sie freute sich riesig, erzählte allen, dass sie bald das Justin Bieber-Konzert besuchen würde.. Sie konnte es kaum erwarten, zählte die Tage bis dahin, wurde immer aufgeregter. Die Nacht vor dem Konzert, konnte sie vor Aufregung kaum schlafen. Dann war es endlich soweit.
Sie fuhr mit ihrer Mama frühzeitig los . Das Konzert sollte um 18.30 Uhr schon beginnen. Es war ein Freitag, und am anderen Tag hatten die Kids schulfrei.
Ein paar Tage vorher meinte ich zu Sofia: Hoffentlich lässt er seine Fans nicht so lange warten wie er seine Fans in London und Berlin warten ließ.
Sofias Antwort: „, Das hat er ja nicht extra gemacht, das waren Logistikprobleme „.
In Dortmund wurde es inzwischen 19.00 Uhr, kein Justin Bieber zu hören geschweige denn zu sehen. Erste Unruhe machte sich bei den Fans , und vor allen Dingen bei deren Begleitung bemerkbar.
Um 20.oo Uhr tat sich noch immer nichts , die ersten Unmutspfiffe waren zu hören, darunter waren auch ein paar von Sofias Mama, was Sofia zu der Bemerkung hinreißen ließ : „Mama, du bist vielleicht peinlich.!“
Endlich, mit zweieinhalb Stunden Verspätung, als die ersten Eltern ihre Sprösslinge um 22.00 Uhr schon abholen wollten, in der Gewissheit, dass das Konzert zu ende wäre, bequemter sich der „Star“ zu erscheinen. Er hielt es aber noch nicht einmal für nötig, sich zu entschuldigen und das bei Eintrittspreisen bis zu 160 €.
Die Eltern, die ihre Kids, bevor das Konzert angefangen hatte, mit nach Hause nahmen, bekamen das Eintrittsgeld zurückerstattet, die Eltern die bleiben wollten, konnten nun dem Konzert ohne Ticket beiwohnen.
Ja, dann lief laut Aussage meiner Tochter und natürlich von Sofia eine Show der Superlative ab.
Sofia war happy!!!
Doch ich meine, das entschuldigt nicht sein schlechtes Benehmen seinen Fans gegenüber
Vor allen Dingen nicht, wenn die Gründe stimmen, warum er seine Fans zweieinhalb Stunden warten ließ. Angeblich soll er vor dem Konzert Tischtennis gespielt und das Match verloren haben. Darüber wäre er so sauer gewesen, dass er sich schmollend in seinen Tourbus zurückgezogen und sich geweigert hätte aufzutreten. Für mich ein unmögliches Benehmen, doch Sofia zeigte auch dafür Verständnis.
Ihr Kommentar dazu: „Macht doch nichts, wir haben doch in der Halle gesessen und gewartet, wir haben doch nicht draußen in der Kälte warten müssen.“
Tochter und Enkelin waren erst um 0.30 Uhr zuhause.
Meine Empörung über Justin Biebers Benehmen schlug in Erheiterung um, als ich folgenden Dialog zwischen Sofia und einer Freundin meiner Tochter mitbekam.
Die angesprochene Verspätung des Stars tat Sofia mit einer lässigen Handbewegung ab. Empört war sie über die angeblichen Fans von Justin Bieber, die laut kreischend schon vor dem Count down in Ohnmacht fielen. Ihr Kommentar dazu:“Da warten sie ein paar Stunden und fallen um bevor der Count down beginnt.“
Die Frage der Freundin, ob denn auch Jungen im Konzert waren, beantwortete sie so:
Ja, hinter mir saß einer, aber der hat, glaube ich, nur seine Freundin begleitet.“
Und dann kam der Satz, der meine Erheiterung erregte.
Sofia: „Stellt euch mal vor, da verlassen die angeblichen Fans frühzeitig die Halle und bleiben nicht noch länger. Obwohl wir doch die gleiche Luft von Justin Bieber einatmen konnten,.“ Verständnisloser Beifall heischender Blick von Sofia in die Runde.
Diese Aussage erzeugte bei mir und allen anderen die zuhörten einen Lachkrampf und ich beschloss, dass diese Geschichte unbedingt weiter erzählt werden müsste.
Bevor ich aber dieses Erlebnis aufschrieb, holte ich mir von Sofia ihr Einverständnis dazu ein.
Texte: Doris Frese
Bildmaterialien: Fotos Internet
Tag der Veröffentlichung: 13.05.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine 'Enkeltochter Sofia