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Lisas Entscheidung

 

Lisas Entscheidung



Es war an einem Sonntag im April, als Lisa bei einem gemeinsamen Frühstück mit ihren Eltern erfahren musste, dass sich ihre Eltern trennen wollten..
Lisas Eltern waren nach dieser Eröffnung auf einen Tränen – oder Wutausbruch von Lisa gefasst. Aber Lisa war mit ihren 14 Jahren nicht nur ein intelligentes und kluges Mädchen, nein, sie war auch sehr sensibel , und es war ihr nicht entgangen, dass ihre Eltern sich im letzten Jahr ständig gestritten hatten . Ihre Eltern nahmen sich zwar in ihrer Gegenwart zusammen , aber sobald Lisa außer Hörweite war, wurden es sehr laut zwischen ihnen.

Deshalb war Lisa nicht allzu überrascht über den Entschluss der Eltern, und sie reagierte für ihr Alter sehr ruhig und gefasst. Sie wollte lediglich den Grund der Trennung wissen. Warum? Die Eltern faselten zuerst etwas von „auseinander gelebt „. Damit gab sich aber Lisa nicht zufrieden. Sie wollte die Wahrheit wissen.

Nach einer , wie es Lisa vorkam, langen Pause meinte Lisas Mutter schließlich : „ Da musst du deinen Vater fragen.“

Lisa sah ihren Vater fragend an. Der musste nun wohl oder übel mit der Wahrheit heraus und den wahren Grund nennen. Zögernd gab er nun zu, dass er eine andere Frau kennengelernt hätte. Das wäre zwar nur eine Affäre gewesen, und er hätte sich schon längst wieder von ihr getrennt, aber Lisas Mama könnte ihm das nicht verzeihen und bestehe auf einer Trennung.

„ Und was wird jetzt aus mir?“

Lisa sah beide erwartungsvoll an.

Lisas Mutter holte tief Luft, bevor sie folgenden Vorschlag machte.
„Dein Vater und ich dachten uns, da du ja schon so ein großes vernünftiges Mädchen bist und wir dich nicht hin und her zerren möchten, dir die Entscheidung zu über lassen, bei wem du von uns beiden leben möchtest.“

Lisa sah ihre Eltern entsetzt an.

„ Das ist doch nicht euer Ernst? Wie könnt ihr mich vor so eine schwierige Wahl stellen und eine Entscheidung von mir verlangen?“

Nun konnte Lisa doch die Tränen nicht mehr zurückhalten. Lautlos liefen sie über ihre Wangen und tropften auf die Tischdecke. Die Eltern sahen sich ein wenig hilflos an.

„ Wir dachten, das wäre die beste Lösung . Wir möchten doch, dass es Dir gut geht und du nicht unter dieser Trennung leiden sollst,“ entschloss sich Lisas Mutter endlich zu einer Antwort.

Lisa schnäuzte sich, putzte ihre Tränen ab und bat mit fester Stimme um eine Bedenkzeit.
Alleine auf ihrem Zimmer warf sie sich auf ihr Bett und weinte bitterlich. Wie konnten die Eltern , die sie doch beide liebte, von ihr verlangen so eine schwere Wahl zu treffen.
Dann kam ihr eine Idee. Sie ging zurück zu ihren Eltern, die immer noch stumm am Frühstückstisch saßen und teilte ihnen mit, dass sie sich entschieden hätte.

„ Zu wählen, bei wem von euch beiden ich in Zukunft leben möchte, fällt mir einfach zu schwer. Ich liebe euch beide und möchte euch bitten, dass ihr mir erlaubt, die Schule zu wechseln und ich bis zu meinem Abitur ein Internat besuchen darf. Eine frühere Klassenkameradin von mir besucht schon seit zwei Jahren ein Internat und es gefällt ihr dort sehr gut. Ich kann ja dann am Wochenende, wenn es euch recht ist abwechselnd mal den Papa und mal die Mama besuchen und ebenso in den Ferien“, „ oder ist das finanziell nicht machbar, fragte sie weiter mit einem ängstlichen Blick auf ihre Eltern.“

Die Eltern blickten sich erleichtert an und fanden, dass diese Lösung auch für sie akzeptabel sei. „Einverstanden, erklärten sie , es war sehr dumm von uns, du hast uns gerade sehr beschämt. In Zukunft werden wir gemeinsam versuchen für unsere Probleme eine Lösung zu finden.“

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Texte: Dora Fries
Bildmaterialien: Cover Google Bildmaterial
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2012

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