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Der 12. und letzte Monat im Jahr


Der 12. und letzte Monat im Jahr



Der Weihnachtsmonat



Manchmal erscheint der Dezember noch unter dem Namen Christmonat. Die Nationalsozialisten versuchten im Dritten Reich wieder die Bezeichnung Julimond attraktiv zu machen, so wie altgermanisches Brauchtum wie der Julklapp. Dabei werfen maskierte Gestalten mit dem Ruf < Julklapp> ein Geschenk durchs Fenster, doch gegen die viel hübscheren Weihnachtsbräuche, hatte dieser Brauch keine Chancen.

Jul kommt von altnordisch jehwla < Zeit der Schneestürme>. Auf den schwedischen Weihnachtskarten steht heute noch < Glad Jul> (Frohe Weihnachten)
Der Name Dezember ist lateinischen Ursprungs und bedeutet < der Zehnte >. Er leitet sich von decem < zehn> ab. Nach Cäsar war der Monat dann endgültig der zwölfte des Jahres.

Eine Bauernregel kommt aus Niederösterreich:

< Wenn`s Christmonat si net boit si kaans >



Sie meinen damit:

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Wenn diese Bauernregel stimmen sollte, käme dem letzten Monat eine ungeheuer wichtige Rolle zu.
Anfang Dezember zeigt sich das Wetter noch novemberhaft regnerisch und trüb. Der Schnee lässt noch auf sich warten.. Der Winter fängt nach dem Kalender erst nach dem 22. 12. an. Auf folgende Bauernregel ist deshalb kein Verlass:

< auf kaltem Dezember mit tüchtigem Schnee, folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlichem Klee.>



Mitte Dezember hält zwar der Frühwinter oft seinen Einzug, und die Kinder freuen sich über den ersten Schnee. Aber die Pracht hält sich meistens nicht bis Weihnachten. In der Mehrzahl der Jahre ist Weihnachten heute grün. Die Meteorologen sprechen vom Weihnachtstauwetter als einer typischen, wenn auch unromantischen Erscheinung.

< ist`s an Weihnachten lind und rein, wird ein langer Winter sein.>


Und

< Weihnachten nass, gibt leere Speicher und Fass.>



Diese Bauernregeln treffen für Mitteleuropa nicht mehr so recht zu. Die Gegensätze zwischen Sommer und Winter äußern sich nicht mehr so krass.

< Dezember veränderlich und lind, der ganze Winter ein Kind >



Über Klimaveränderungen wird viel diskutiert. Man redet von einem grün angemalten Winter, wenn der Sommer flau ist und schiebt es auf den Klimawandel.
Folgt ein glutheißer Sommer wird wieder geklagt und auf den Klimawandel geschoben.
Ist der Winter zu mild, ohne Schnee, dann heißt es: „ Wann fällt man wieder richtig Schnee.
Und kommt anschließend ein elend langer Winter wird wieder gejammert.

Bauernregeln sind seit Jahrhundertern festgeschrieben. Regeln wie

< Christfest kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh.>



spiegeln historische Klimadaten wider. Daneben sollen sie uns auch – nach einigem Nachdenken- schmunzeln lassen.:

Friert`s am kürzesten Tage (21. 12.) fällt das Korn im Preise, ist es gelindes Wetter, steigt der Preis.>



Das ist naiv, aber nicht unsympathisch,
Bevor der Januarfrost einsetzt, klart das Wetter am letzten Tag des Jahres oftmals auf.
Am 22. 12. Nach der Wintersonnenwende nimmt die Tageslänge bis zum letzten Tag des alten Jahres immerhin um vier Minuten zu.

Der klassische Weihnachtsbaum ist die Fichte. Obwohl nur die Fichte den vertrauten Geruch nach Stubengemütlichkeit und Bescherung vermittelt, verschmähen die Hausfrauen sie, weil sie nadeln und die Reste wochenlang in den Fußbodenbelägen zu finden sind.

Heute existieren allerhand phantasievolle Weihnachtbaumkreuzungen wie die Nordmanntanne, die in Dänemark plantagenmäßig hochgezogen und in LKW in die Lande transportiert wird.

Der Brauch einen Mistelzweig in die Tür zu hängen stammt aus England. Die immergrüne Mistel gilt als Symbol für die Wiedergeburt. Neuerdings werden Medikamente aus der Pflanze entwickelt, die in der Krebstherapie Bedeutung haben.

Am 4. 12. , dem Barbaratag schneiden sich viele ein paar Zweige von einem Kirsch- oder Apfelbaum. Der Zweig wird in eine Vase gestellt, damit man sich zum Christfest an einem blühenden Zweig erfreuen kann. In das Wassergefäß kommen ein Cent und ein Stück Würfelzucker. Die kleine Münze sondert Kupferionen ab, die dazu dienen, dass die Leitbahnen nicht verpilzen. Der Zucker schafft eine Nährlösung.

In Schweden feiert man den 13. 12. als Luciatag. Die älteste Tochter als Luciabraut mit einem Lichterkranz um die Stirn bringt den Eltern das Frühstücke ans Bett.

Zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar liegen die zwölf Rauhnächte. In den Alpenländern streifen, wenn in diesen Tagen Stürme wehen, wild Kostümierte beim Perchtenlauf durch die Straßen und tanzen in den Höfen. Manchen hüten sich noch heute davor, in den Rauhnächten Wäsche nach draußen zu hängen und

< Von Weihnacht bis Dreikönigstag aufs Wetter man wohl achten mag.>


Eine schlesische Spruchweisheit lautet:

<<font;_bold> Sylvesterwind und warme Sonne wirft jede Hoffnung in den Born (Brunnen)>

Die Sylvester Stimmung, die allerorts angesagt ist, muss für die Tiere eine seltsame und bedrohliche Nacht sein. Sie wissen nicht, warum die Zweibeiner böllern und Raketen schießen.

Im kommenden Jahr gilt im Hinblick auf die Witterung erneut die japanische Spruchweisheit:

Wenn man lange genug wartet wird das schönste Wetter>



Das Jahr neigt sich dem Ende. Was bleibt sind viele offene Fragen. Aber der Mensch neigt dazu, sich Hoffnung zu bewahren, Nutzen wir die Zeit, um im Kreise unserer Familien schöne und besinnliche Weihnacht zu genießen

Quellen nachweis: Horst Leisering, Wetter- und Bauernregeln

Beim Cover half mir, wie bei allen anderen Büchern, mein Mann


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.11.2010

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