Der März!
Eine Auseinandersetzung mit dem
Frühlingsmonat März !!
Jetzt ist die Hälfte des Monats März schon vorbei , und der Lenzing, so heißt der verklungene heimische Name des Frühlingsmonats hat sich bisher nur im Winterkleid gezeigt. Der Name Lenzing nennt die Verbindung zur Jahreszeit, die jetzt erwartet wird.
Der Lenz wurde nach einem Verb, das > länger werden > bedeutet benannt. Da Englisch und Deutsch beides westgermanische Sprachen sind, zeigen sie viele Wortverwandtschaften mit oft erstaunlichem Bedeutungswandel. – englisch lent entspricht Lenz, meint aber heute > Fastenzeit > und die reicht vom Februar bis in den März.
< Ein heiterer März erfreut des Landmanns Herz>
Diese Bauernregel traf in diesem Jahr bis jetzt nicht zu.
Auch die Bauernregel : > an Kunigund (3. 3.) wird`s warm von unt ``>
traf nicht zu. Bis jetzt konnte man eher von einem Märzwinter sprechen. Wo sollte die Wärme von unten auch herkommen?
Aber um den 17. März soll der Frühling endlich zur Stelle sein.
<Ist Gertrude sonnig, wird`s dem Gärtner wonnig >
Oder
<Sankt Gertrud führt die Kuh zum Kraut, die Bienen zum Flug und die Pferde zum Zug.>
An Gertrudes Geburtstag (der Todestag eines Heiligen ist im christlichen Sinne sein Geburtstag) feiern Leute mit dem grünen Herzen den Gartentag.
Wir erwarten, dass der Bodenfrost aufhört, der Insektenflug beginnt und die ersten Kühe auf die Weiden gebracht werden können – jedenfalls gilt dies für den Süden Deutschlands, in Norddeutschland hält sich der Winter länger, oft bis über das Märzdrittel hinaus.
<Märzenstaub bringt Gras und Laub >
Diese Bauernregel kündet vom Wunsch nach einem trockenen, milden Monatsverlauf.
Weiter heißt es : > Märzenregen bringt wenig Sommersegen und im Juni wieder Regen.>
Können die Bauern sich auf diese Regeln verlassen, dann beginnen sie im März mit den Feldarbeiten. Das allseits bekannte Lied vom Bauern, der im Märzen seine Rösslein einspannt, hat damit zumindest historischen Sinn.
Wenn der März unsere Erwartungen erfüllt, sind die Wälder vor dem Laubaustritt sehr artenreich an Blumen. Vielen Frühjahrsblumen gelingt es nur so, das nötige Quantum Licht zu erhalten, bevor die Wälder schattig werden. Es erscheinen Leberblümchen, Bingelkraut, Milzkraut, Buschwindröschen, Scharbockskraut, Baselwurz, Lerchensporn, Lungenkraut und Primeln.
Mitte März blühen im Gebirge die Wilden Krokusse. Die Weidmänner freuen sich auf die Waldschnepfen. Nach dem 20. März kommen normalerweise die Schwalben zurück. Schwalben als spezialisierte Insektenfänger leiden besonders unter Kälterückfällen. Es gab schon Jahre, in denen Tierfreunde versuchten, die nach einem Schnee-Einbruch geschwächten Vögel per Flugzeug in wärmere Gefilde zurückzubringen. 1996 kamen die Schwalben erst Mitte April. Wie wird es in diesem Jahr sein?
Die Krötenwanderung beginnt. In Nächten nach einem warmen Regen ist die Straße , die neben einem Tümpel entlang führt , plötzlich voll mit wandernden Kröten.
Wenn die Luft 15 Grad Celsius erreicht, beginnen die Bienen mit ihren Sammelflügen. Die Hasen werden liebestoll, laufen einem manchmal sogar selbstvergessen vor die Füße, und gelegentlich gibt es auch schon richtige Märzhäschen.
Um persönliche Frostschäden zu beheben, ist es ratsam im März Gesundheit zu tanken. Das heißt lange Wanderungen zu unternehmen, sich auslüften und wenn möglich eine Vitaminkur mit selbstgepflückten Kräutern zu versuchen.
Ende März wächst im Gebirge an einem extrem sonnenbeschienenen Hang vielleicht schon der Enzian mit der dunkelblauen Punktreihe im rahmgelben Kelchschlund.
Die ersten Gewitter treten vielleicht auf.
<Wenn`s donnert in den März hinein,
Wird der Roggen gut gedeih`n >
Lieber Monat März, bitte besinne Dich, erfülle Deine Pflicht als Frühlingsbote, schicke den Winter endlich in den wohlverdienten Schlaf.
Quelle: Horst Leisering. Wetter- und Bauernregel
Texte: Doris Frese
Tag der Veröffentlichung: 13.03.2010
Alle Rechte vorbehalten