Pubertätsstress
Vor ein paar Tagen telefonierte ich mit meiner Freundin, die genauso wie ich, stolze Oma zweier Enkelkinder ist. Die beiden sind sogar im gleichen Alter wie meine. Und sie erzählte mir folgende Geschichte, die sich zwischen ihrer Tochter Anke und ihrem Enkelsohn Mark, knapp 14 Jahre alt, abgespielt hatte.
Ich muss vorausschicken, dass Mark neue Möbel für sein Zimmer bekommen hatte. Die Kindermöbel kamen heraus , und wurden durch richtig schöne Jugendmöbel ersetzt. Bevor die Möbel eingeräumt werden konnten, musste das Zimmer neu tapeziert werden. Diese Aufgabe erledigte seine Mama. Meine Freundin verriet mir, dass ihre Tochter sehr gerne diese Arbeit verrichtet. Als sie fertig war, erfreute sie sich so an dem frisch tapezierten Zimmer, dass sie sich nicht satt daran sehen konnte und immer wieder stolz und erfreut über die gute Arbeit, die sie da geleistet hatte, ins Zimmer schaute.
Nachdem die Möbel aufgestellt waren, konnte der Sohnemann sein Zimmer wieder in Beschlag nehmen. In den ersten drei Tagen hielt er auch Ordnung darin, aber dann !!!!!!!!.
Oh wei, als seine Mama nach einer Woche das Zimmer zur Inspektion betrat traute sie ihren Augen nicht. „ Nee, das glaube ich jetzt nicht,“ entfuhr es ihr. Es war nicht nur nicht aufgeräumt, es war gelinde gesagt eine Mülldeponie, oder noch kürzer ausgedrückt ein „Saustall“.
Nun entfachte sich folgender Dialog zwischen Mutter und Sohn.
Die Mama: „Mein lieber Mark, so geht das nicht. Du bist jetzt alt genug, um dein Zimmer allein in Ordnung zu halten. Ich möchte, dass du das jetzt sofort aufräumst.“
Der Sohn: „Ja, gleich.“
Die Mama: „ Nicht gleich, ich habe gesagt sofort.“
Ihre Stimme nahm jetzt an Schärfe zu.
Der Filius darauf: „ Das ist mein Zimmer, und hier hast Du mir überhaupt nichts zu sagen. Ich möchte jetzt, das du mein Zimmer verlässt und mich in Ruhe lässt.“
Nachdem die Mama das erst einmal verdauen musste, erklärte sie ihm so ruhig, wie sie es in dieser Situation konnte: „ Mein lieber Mark, da befindest du Dich in einem gewaltigen Irrtum. Das Haus gehört uns und folglich auch das Zimmer. Wir stellen Dir lediglich das Zimmer zur Verfügung, solange du bei uns wohnst. Als Gegenleistung erwarten wir. Dass du dieses Zimmer in Ordnung hältst Und damit wirst du dich wohl oder übel abfinden müssen.
Wenn Du einmal eine eigene Wohnung hast, dann kannst du mir sagen, dass ich deine Wohnung verlassen soll, dann gehört sie dir und ich habe dir da keine Vorschriften zu machen. Aber erst dann. Du hast sonst keine Aufgaben hier zu erledigen, frage doch einmal Deine Freunde, was die alles zu Hause für ihre Eltern machen müssen.“
Darauf der Sohn: „ Es gibt aber auch Eltern, die räumen für ihre Kinder das Zimmer auf.“
Die Mama: „ Und, findest du das etwa gut?“
Darauf grinste der Sohn nur.
Töchterchen Sarah,10 Jahre alt, die alles mit angehört hatte. , heftete prompt einen Zettel an ihre Zimmertür, auf dem stand „ Betreten verboten“.
Die Mama, die das sah, wandte sich daraufhin an ihr Töchterchen und erklärte ihr: “Ja, wenn das so ist, kann ich dich morgen früh auch nicht wecken, wenn du aufstehen musst. Ich darf ja nicht in dein Zimmer.“
Das Töchterchen schaute nun ein wenig betreten drein. Aber oh Wunder, Mark, der sonst mindestens zehnmal am Tag mit seiner kleinen Schwester Zoff hat, war nun auf einmal ganz solidarisch und tröstete sie mit den Worten: „Dann wecke ich dich eben.“
Nach diesem Disput mit seiner Mama, informierte er sich hinterher im Internet über die Hotelpreise in unserer Stadt. Die waren ihm dann allerdings zu hoch. Da würde sein Taschengeld nicht reichen, also entschloss er sich wohl oder übel im Hotel „Mama „ zu bleiben.
Ob er nun Ordnung hält, habe ich bis jetzt noch nicht erfahren können.
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2010
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