Kapitel 1
7:20 Uhr. Es war viel zu spät. Normal stand ich um sechs Uhr auf. Heute war ich auch um sechs aufgestanden hatte geduscht, meine Haare gewaschen- und hatte mich wieder zu Minh Hai ins Bett gelegt, der heute bei mir übernachtet hatte. Und um 7:20 war ich aufgewacht und hektisch geworden.
„Schnell helf mir mal“, hatte ich angefangen zu schrien, er hatte nur gelacht.
„Soll ich dir vielleicht noch die Zähne putzen?“, hatte er grinsend gefragt.
„Das wär ein Anfang“
Das ganze endete in ziemlich viel Lachen und Spaß, sodass wir nun komplett zu spät waren. Tatsächlich hatte mich Minh Hai noch an ziemlich viele Dinge erinnern müssen, weil ich sonst alles vergessen hätte.
Wie jeden Morgen liefen Minh Hai und ich zur Schule. Wie jeden Morgen lachten wir und konterten uns gegenseitig. Wie jeden Morgen, hatten wir Spaß.
„Gehst du morgen mit auf die KS?“, fragte er mich.
Ich bedachte ihn mit einem Seitenblick. Er sah mich an. Dunklerer Hauttyp, Asiate, dunkle Augen, dunkles Haar. Mein Nachbar und so etwas wie mein bester Freund.
„Mh, mit wem gehst’ n?“
„Börner, Op, Lisa und so“
„Ja, denk schon“
„Gut“, er lachte.
Dann erreichten wir endlich die Schule.
Wir waren natürlich alles andere als pünktlich, und als wir die Klasse- eine Viertelstunde nach Unterrichtsbegin- betraten, rastete unsere Englischlehrerin aus.
„Warum seid ihr schon wieder zu spät?“
„Tschuldigung“, meinte ich.
„Warum eigentlich immer ihr beide zusammen“
„Hm, gute Frage“, meinte Minh Hai frech, die anderen lachten.
„Was macht ihr denn den ganzen Morgen?“
„Im Bett liegen“, sagte ich.
Jetz t lachten die anderen endgültig.
„- IM BETT?!“, schrie sie.
„Jab“
„Jeden Morgen?“
„Ich weiß eigentlich nicht, was sie das angeht“, sagte ich, „Aber ja, das kommt vor“
„Und was wir da immer für schöne Sachen machen“, grinste Minh Hai und fuhr sich mit der Zunge über den Mund, was die gute Meyer komplett aus dem Konzept und den Rest zum Lachen brachte.
Sie war wütend, komplett noch dazu weil wir uns über sie lustig machten.
Dann setzten wir uns, hinten, in die letzte Reihe, zu Börner, der noch neben mir saß und Lisa, die neben Minh Hai saß.
Abends verabredeten wir uns für die KS.
Ziemlich viele waren da und tanzten schon oder tranken, wir gesellten uns dazu. Irgendwann stellten sich zwei Jungs und ein Mädchen zu mir, ich redete mit ihnen. Die Jungs waren beide ziemlich groß, vielleicht eins achtzig. Einer war Halbspanier oder so der andere Deutsch. Der Halbspanier hieß Lucas. Dunkle Haare, hübsch. Der andere, Consti war brünett. Das Mädchen hieß Pia, dunkle Haare. Am Ende waren wir alle ziemlich zu, bei mir ging es noch. Wir mussten los, jedenfalls Börner, Minh Hai und ich. Auch Luc und Consti mussten los. Draußen stand ich noch kurz bei ihnen, während Börner und Minh Hai warteten.
„Ciao“, sagte Luc. Er war nicht so zu, auch wenn er ziemlich viel getrunken hatte.
„Tschüss“, sagte ich.
„Treffen wir uns mal?“
„Klar“, sagte ich. „Wann?“
„Morgen!“
„Wo?“
„In der Stadt, am Wasserfall da, um drei“
„Vergess es nicht“
„Dich vergess ich nicht, Ninsche “, er grinste.
Dann verabschiedete ich mich und drehte mich gerade um als er noch etwas sagte.
„Umarmst du mich nicht“, er zog einen Schmollmund, ich grinste, ließ ihn dann aber stehen.
„Man, endlich“, sagte Minh Hai grinsend.
„Was sind ‚n des für Spasten?“, fragte Börner.
„Das sind keine Spasten“
Zuhause ließ ich mich gleich ins Bett fallen. Am nächsten Tag, Wochenende, rief Börner um zwei an.
„Wollen wir uns mal treffen heut, Kino oder so?“
„Tut mir leid, ich kann nicht“, zwar zweifelte ich daran, dass Luc das ernst gemeint hatte und vor allem, dass er sich an die Verabredung erinnern konnte, dennoch würde ich hin gehen.
„Was hast du?“, fragte er enttäuscht.
„Ich bin in der Stadt“
„Mit Minh Hai?“
„Ne“
„Mit wem dann?“
„Nem Freund“
„Wem“
„Man, was spielt des für ne Rolle?“, fragte ich gereizt.
„Für mich ne große.“
„Warum?“
„Weil halt“
„Mit Luc“, sagte ich.
„Des ist doch ‚n Spast“
„Du kennst den doch gar nicht“
„Gut genug um zu sagen, dass des n Spast ist, komm schon?“
Ich legte auf. Darauf hatte ich keine Lust. Börner kannte ihn doch gar nicht, der konnte das nicht beurteilen.
Luc
Ich hoffte, dass sie es nicht vergessen hatte. Und so wartete ich am Wasserfall als das heiße Ding auf mich zulief. Sie grinste. Gerade, weiße Zähne. Schön braun gebrannt sah sie aus, sie trug eine hellblaue Röhre, Ein weißes Top, dazu noch eine Strickjacke und schwarze Schuhe, von H&M. Sie hatte einen perfekten Körper, süßes Gesicht, lange blonde Haare, die sich wellten. Irgendwas zwischen Megan Fox und Jessica Alba, auf jeden Fall war sie verdammt heiß. Sie umarmte mich.
„Du hast’s nicht vergessen“, grinste sie.
„Hab ich doch gesagt, dass ich dich nicht vergess“
Wir setzten uns in ein Cafe.
„Was willst?“, eigentlich rechnete ich mit einem Wasser. Alle Mädchen, mit denen ich bisher weggewesen war- und das waren nicht wenige gewesen- hätten sich in Anbetracht ihrer Figur, für ein Wasser entschieden. Nina war komplett anders.
„Mh, ich nehm eine heiße Schokolade“, sagte sie, und sah sie erstaunt an.
„Was?“, fragte sie.
„Nix“
„Warum schaust du so?“
„Naja, ich war noch keinem Mädchen in nem Cafe, die 'ne Schokolade, statt nem Wasser genommen hat“
„Tia, dann stehst du wohl auf Magersüchtige“, sagte sie kalt.
Nina
„Nein, eigentlich gar nicht, ich kenn das nur nicht“
„Wieso, ist’s schlimm?“
„Ehrlich gesagt…“, hier zögerte er kurz, „gefällt’s mir“, er grinste, ich lächelte. Dann bestellten wir.
„Schmeckt’s“, fragte er.
„Willste probieren?“
„Ja“
Ich streckte ihm den Löffel hin. Er steckte ihn in den Mund. „Woah, geil“
Ich lachte.
„Morgen bin ich noch mal in der Stadt, mit' m Consti und noch ‚nem Freund, kommst du mit“
„Ich weiß nicht, ob ich kann“, sagte ich ausweichend, wegen Börner, den ich auf morgen vertröstet hatte, nachdem er noch einmal angerufen hatte.
„Ich kann eigentlich nicht“
„Warum?“, er schien enttäuscht.
„Ich bin mit nem Freund verabredet, um drei“
„Oh man, da machen wir aber auch was, du musst mit, bitte bitte“, flehend sah er mich an.
„Tut mir leid“
„Na gut, und wenn du danach zu uns kommst vielleicht um fünf, und wir treffen uns im CENA?“
„Okay“
„DANKE“, er strahlte, ich lächelte. Dann zahlte er und wir waren noch ein bisschen unterwegs.
Am Abend chattete ich mit Börner.
B : Nina (:
NINA: heey
B : Wie geht’s dir?
NINA: gut, dir
B : mhn, auch
NINA : hört sich ja begeistert an :D
B: Naja, bin ich ehrlich gesagt auch nicht so, aber ich muss mal los, wir seh’n uns ja morgen
NINA: tschüssi (: <33333333333333
B: <3333333333333333333333333
Am nächsten Tag ging ich mit Börner in die Stadt.
„Wollen wir dann noch ins Kino, um vier?“
„Tut mir leid, da kann ich nicht“
„WAS?“
„Es tut mir leid, Börner“
„Na super. Wenn du nur bis vier kannst, bringt’s des ja gar nicht“
„Aber ich kann bis fünf, nur Kino ist zu knapp“
„Ja toll, was haste denn so wichtiges?“
Ich überlegte etwas zu erfinden, damit er nicht so verletzt war, aber wenn er noch in der Stadt bleiben würde und mich mit den anderen sehen würde, wäre es nur noch schlimmer.
„Ich bin verabredet“
„Mit wem?“
„Luc“, sagte ich leise. „Und ein paar Freunden von ihm“
Er sah wütend auf die Seite.
„Man, Börner es tut mir leid, der hat mich eingeladen“
„Ja, super, bin ich wohl egal“
„so ist das doch gar nicht.
„Ach ja, und wie ist es dann?“
„Ich wollte ihm ja absagen“
„Ja und dann war er halt einfach ein bisschen besser als ich“
„Man Börner! Das stimmt gar nicht. Ich hab gesagt ich kann nicht und dann hat er vorgeschlagen, dass ich eben später dazu komm“
„Aha“
„Ja, so ist es“
„Und wer geht da alles mit?“
„Luc Consti und noch ‚n Freund von den beiden“
„Ja, und dann wird rumgemacht oder was“
Ich konnte nicht anders, ich gab Börner eine Ohrfeige. „Nein, aber ich wüsste auch nicht was dich das angeht“
„Tut mir leid“; sagte er kleinlaut. Aber ich ließ ihn stehen und ging schon einmal in Richtung des Cafes. Börner rief mir etwas hinterher, doch ich ignorierte ihn. Mit wem ich was machte, das ging ihn nichts an, rein gar nichts.
Mir blieb noch mehr als eine Stunde, was also sollte ich jetzt tun? Ich wollte dass Luc da war, ich wollte, dass alle drei da waren, weil ich nicht länger alleine sein wollte.
Und dann wartete ich schon mal im Cena. Als sie kamen, grinste ich.
„Hi“, grinste Luc und umarmte mich. Consti tat das selbe. Nur der andere, auch relativ groß, braunhaarig, auch verdammt heiß, grinste mich nur an und sagte „Shiiit“
„Was?“, fragte Luc.
„Die ist nicht heiß“
„Sag, mal…“ fing ich an, das machte mich wütend.
Eindringlich sah er mich an, dann blickte er wieder zu den anderen beiden. „Die ist VERDAMMT heiß“
Die lachten los, ich grinste.
Sie setzten sich.
„Wartest du schon lange?“, fragte Lucas.
„Mh, ne Stunde“
„Was? Aber wir waren doch erst in ner halben verabredet“, fragte Consti.
„Ja, ich weiß, aber ich hab dann schon mal gewartet, das mit Börner hat nur ne halbe Stunde gedauert.“
„Mh, warum?“, fragte Luc.
„Weil der sau ausgerastet ist, als ich gesagt hab ich kann nur bis fünf“
„Wird schon wieder“
„Was kann ich euch bringen?“, fragte der ein Franzose der hier bediente. Er war in etwa so alt wie wir.
„Ich nehm nen Cappuccino.“, meinte Consti. Marius, der ‚fremde‘ bestellte einen Eiscafe und Luc nahm einen Cafe, schwarz.
„Ich nehm ‚ne Latte“, das letzte n von ‚nen war mir abhanden gekommen.
Die Jungs lachten los und auch der französische Junge begann zu lachen.
„Also ich mein nen Latte, also Latte Macchiato“, inzwischen konnten wir alle nicht mehr vor Lachen.
„Gut nen Latte für dich hübsche Dame“, er zwinkerte mir zu, ich grinste.
„Oder doch lieber ne Latte?“, fragte Marius dann grinsend.
„Ne große oder ne kleine“, feixte Lucas.
„Redet nicht von Sachen, von denen ihr nix versteht“
„Wieso ich kenn mich eigentlich ziemlich aus mit meinem Schwanz“, grinste Consti.
„Welchem Schwanz denn?“, konterte ich und brachte die anderen erneut zum Lachen.
Dann kamen unsere Sachen.
Wir redeten die ganze Zeit und hatten echt Spaß.
„Und was machst du normal so, wenn du nicht mit drei heißen Typen rumhängst?“, fragte Marius.
„Dann nehm ich euch als Alternative.“
Er lachte. „Nicht schlecht“
„Wieso, werd ich hier getestet?“
„Naja, will mal sehen, dass du wirklich nicht auf den Mund gefallen bist“
„Pass mal auf dass du nicht auf dein großes Maul fällst“, ich wusste, dass ihm das gefiel. Es gefiel ihnen allen dreien, wie schlagfertig ich war.
„Ah ja, haste an die Kamera gedacht?“, fragte Luc, wir wollten Bilder machen, das war abgemacht gewesen.
„Klar“, ich zog den Foto hervor.
„Zuerst nahm ihn sich Consti und sah sich die Bilder an. Ich mit verschiedenen Freundinnen. Und dann waren da nch die Bilder vor gestern Nacht.
„Wow, nicht schlecht“, meinte er. „Bist du da nur im BH?“
„Wassss?“, fragte ich. „Was für Bilder schaust du da an.
„Du und der Asiate, von der KS.“
Na super.
„Also?“
„Ja“
„Heiß“
„Ja, die musste jetzt aber nicht alle anschauen“, meinte ich, aber jetzt wollten die anderen beiden sie auch sehen. Die Bilder an sich waren ja nicht schlimm, aber er ließ leicht vermuten, dass es mein Freund war. Nun hingen alle drei über dem Foto uns sahen wie gebannt die Bilder an. Auf einem saßen wir nebeneinander an die Wand gelehnt auf meinem Bett. Er war Oberkörperfrei, muskulös, ich war nur im BH und Unterhose. Es gefiel mir nicht, dass die drei mich nun fast unbekleidet sahen, ich hatte vergessen, die Bilder schon auf den Pc zu ziehen. Ich war nicht dick, aber manchmal fühlte ich mich so. Ich war genau auf der Ebene Normal, weibliche Figur, kurz gesagt, BH – Größe ende B und knackigen Arsch. Auf dem nächsten Bild lag ich mit dem Kopf auf seiner Brust, eines meiner Beine lag über seinem Körper. Beim nächsten gab er mir einen Kuss auf die Haare, und dann noch etliche weitere.
„Heiß“, meinte Marius, sah mich aber nicht an.
„Ehhh, sau scharf, biste mit dem zusammen?“, fragte Luc. Ich schüttelte den Kopf.
„Nicht?“, fragte Marius erstaunt.
„Ne, des ist sowas wie mein bester Freund, also mein Nachbar auch und der pennt manchmal bei mir“
„Auch mit dir?“, grinste Consti, ich begann zu lachen, verneinte dann aber.
Dann machten wir endlich unsere Bilder. Auf dem ersten waren nur Luc und ich- er saß ja neben mir auf der Bank. Ich hatte die Arme um ihn geschlungen und bei seiner linken Schulter Verschränkt. Mein Gesicht dicht an seinem. Beim zweiten gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Dann waren auf dem nächsten Consti, Luc und ich. Und dann baten wir Rene, den franzosen, ein Bild von uns allen zu machen. Hier landete ich seitlich auf Marius‘ Schoß und die anderen neben uns, beim darauffolgenden lehnte ich mich seitlich bei ihm an. Dann verließen wir das Cafe und setzten uns in den Park auf eine Wiese. Consti und Luc gingen Döner holen, Marius und ich blieben im Gras liegen. Mein Handy fiel aus meiner Tasche, was ich aber nicht bemerkte. Er schnappte es sich.
„Sind da auch so heiße Bilder drauf“ ich drehte mich um und sah in sein grinsendes Gesicht.
„Nein“, rief ich und er stand auf.
„Oder heiße Sms?“
Dann lief er ein paar Schritte.
„Ich warne dich“ rief ich. „Die liest du nicht“
Ich sprang auf und rannte ihm hinterher. Er ließ mich immer wieder heran kommen, und lief dann wieder weg, aber dann blieb er stehen, kurz vor ihm hielt ich auch an und wollte mir mein Handy nehmen, da zog er es nach oben und ich kam nicht mehr dran. Er begann zu lachen, als ich versuchte hoch zu springen und mein Handy zurückholen wollte. Schließlich war ich ja auch nur 1, 57m. Er war 1,80m. Dann begann ich ihn in den Bauch zu pieksen. Das war seine Schwachstelle, er begann zu lachen, ich konnte nicht anders, als das auch zu tun, dann ging er zu Boden. Allerdings hielt er mich fest und wir stolperten, sodass ich dann auf seinem Bauch landete und noch immer versuchte, mein Handy wieder zu bekommen. Ich piekte ihn immer weiter in den Bauch, bis er vor lauter Lachen nicht mehr konnte. Irgendwann richtete er sich auf, sodass er saß und ich immernoch auf ihm, auf seinem Schoß nur dass ich ihn ansah. Er versteckte das Teil hinter seinem Rücken und ich versuchte irgendwie um ihn herum zu greifen und über ihn herüber, aber ich kam nicht dran. Dann kamen die anderen kamen her, ich war noch immer auf Marius Schoß. Dann stieg ich aber herunter, um den Döner zu essen. Aber als ich fertig war, brauchte ich mein Handy nun doch wieder. Wieder entzog er mir es jedes Mal und wenn ich versuchte danach zu greifen, hatte er es schon wieder wo anders. Und dann war ich wirklich kurz davor, griff aber daneben und landete bäuchlings auf ihm, blieb dann aber kurz liegen.
Geschickt schob er das Handy zwischen meine Titten und begann zu lachen, auch die anderen blieben nicht still.
„Tut mir leid, ich hol‘ s auch wieder raus“, lachte er noch immer.
„Des schaff ich glaub ich alleine, du Depp“, lachte ich und zog es wieder hinaus. Dann wanderte es in meine hintere Hosentasche.
„Naja, da kann ich’s auch rausholen“; meinte er und ich schlug spaß halber nach ihm.
Luc und Consti hatten ein paar Bilder von dem ganzen gemacht. Consti blätterte immer wieder nach vorne zu den Minh Hai- Bildern.
„Ey die sind sowas von geil“, meinte er. „Lasst uns auch mal was mit übernachten machen“
„Jaaa, eh, das wär geil, ist doch jetzt eh Ferien. Loooos, bitte“, meinte Luc.
„Ohne Scheiß“, schloss sich Marius an. Dann sahen sie mich alle an.
„Ich weiß nicht“, sagte ich zögernd. Ich kannte sie alle gerade erst, obwohl es mir schon viel länger vorkam. Und ich wusste, dass das die Freundschaft zwischen Börner und mit nicht gerade stärken würde. Ich wollte nicht, dass sie vorbei ging, und so bald ich ihm erzählte, dass die drei bei mir übernachteten oder ich bei ihnen, würde er ausrasten. Aber warum eigentlich? Es war doch meine Sache, mit wem ich wie viel Zeit verbrachte.
„Och bitte, Nina“, meinte Luc.
„Warum denn nicht?“, fragte jetzt auch Consti.
„Wegen Börner“
„Was denn eigentlich mit dem?“, nun sah Marius mich an.
„Naja, des ist eben ‚n ziemlich guter Freund, ich kenn den schon sau lang.“
„Ja und weiter?“
„Naja, der ist ebenvorhin schon sau ausgerastet, weil ich was mit euch mach“
„Der kennt uns doch gar nicht“
„Ja ich weiß dass hab ich ihm auch gesagt, aber das versteht er nicht“
„Aber du kannst doch selbst entscheiden, mit wem du was machst“
„Ja, ich weiß, aber ich will eben nicht die Freundschaft mit ihm auf’s Spiel setzten“
„Mh,…“, machte Consti.
„Bitte du musst aber kommen“, sagte Luc.
„Na gut!“, sagte ich dann schließlich, Börner konnte mich mal.
Kapitel 2
Wir waren am Dienstag verabredet. Montags machte ich etwas mit Minh Hai und Lisa, Börner wollte auch kommen. Das stimmte mich nicht gerade fröhlich aber bitte, ich konnte ihm auch gerne unter die Nase reiben, was ich am Dienstag machen würde, damit hatte ich kein Problem.
Als er dann kam, saßen wir anderen schon bei Lisa auf dem Bett.
„Und, wie war’s in der Stadt?“, fragte er zornig.
„Ziemlich lustig“
„Mit wem warste?“, fragte Minh Hai.
„Luc und so“
„Und so?“, er lachte.
„Ja, also Consti und Marius noch“
„Wer ist Marius?“, wollte Lisa wissen.
„Eh, den hab ich kennengelernt, ist ‚n Freund von denen.“
„Ahh cool, ist er heiß“, grinste sie.
„Ja“
Börner sah mich ziemlich wütend an, ich verstand sein Problem nicht.
„Aha“, machte Minh Hai, sein Grinsen wurde immer breiter.
„Nix Aha“, lachte ich.
„Ach ja?“, machte er.
„Doch aha, die ham ja auch schon rumgemacht gestern“, wir sahen alle zu Börner.
„Was?“, fragte ich entsetzt.
„Naja, ich habs ja gesehen“
„Ham wir doch gar nicht“
„Oh doch ich habs doch gesehen“
„Ah, Ninchen, so kennt man dich ja gar nicht“; grinste Minh Hai. „Auch noch öffentlich.. tz tz tz“
„Ich hab nicht mit dem rumgemacht“
„Haha, sicher“
„Ist so, was ham wir denn gemacht?“
„Naja, saßt ja die ganze Zeit auf dem und der hat dir an die Titten gelangt“
„Nee, oder?“, fragte Lisa.
„Oho, mein Ninalein lässt sich in der Öffentlichkeit begrapschen“, lachte Minh Hai und ich schlug lachend nach ihm.
„Der hat mir nicht an die Titten gelangt sondern mir mein Handy dazwischen gesteckt“
„Oh ja, ist ja soviel besser“, antwortete Börner sarkastisch.
„Wieso ist doch heiß“, sagte Minh Hai. „Warum bist’ n so gereizt?“, gerade heraus sah er Börner an.
Der sah auf die Seite ohne etwas zu sagen.
Am nächsten Tag rief mich Consti an und sagte mir dass wir uns Abends bei Luc treffen würden.
Ich packte meine Sachen zusammen und fuhr mit dem Bus zu ihm. Die anderen waren schon da. Wir gingen in sein Zimmer, dort stand Bier und so. Großes Bett.
Wir machten es uns bequem und gingen dann an seinen Laptop. Luc schaltete auch seinen Fernseher an und wir sahen uns ein paar Sachen an.
„Los wir schaun ‚nen Film“, meinte Consti.
„Saw!“, sagte Marius.
„Nein“, meinte ich gleich.
„haha, doch“, erwiderte Consti.
„Du darfst dich auch an einem von uns fest halten, wenn du Angst hast“, feixte Luc. Wir begannen alle zu lachen. Dann schaltete Luc Saw III. ein.
Ich saß auf Luc’ s Schoß. Wir hatten drei Decken, eine teilten Lucas und ich. Vorher aber hatten wir uns umgezogen, die Jungs waren in Boxershorts, ich in einer rpsa Karierten Boxershorts und gerade noch im BH. Gerade – als ich schon auf Luc saß – wollte ich mein schwarzes Top über den BH ziehen, als Marius, der Links von uns saß, es sich schnappte. Ich lehnte mich zu ihm herüber und wollte danach greifen, aber wie bei dem Handy zog er es wieder weg.
„Gib her“, grinste ich.
„Nö“
„Doch!“, inzwischen saß ich schon wieder auf ihm drauf, um an des t-Shirt zu kommen. Aber jetzt hielt er es extra weit nach oben.
„Ne, bei Minh Hai läufst du auch nur in Unterwäsche rum“
„Das ist was anderes“
„Nein“, er lachte. Ich hüpfte leicht nach oben, also während ich noch saß, und mir entging nicht, dass er auf meine Titten, die jetzt leicht auf und ab wippten, blickte. Dann warf er das Top weg und es landete nun auf Lucs Schrank.
„Oh nee, des holst du jetzt“
Er schüttelte grinsend den Kopf. Ich stand auf und lief zu dem Schrank aber er war viel zu hoch für mich.
„Jetzt hol’s wieder runter“, meinte ich grinsend.
„Nee“
Ich zog einen Schmollmund.
„Hör auf so zu schaun“
„Wieso“
„Sonst werd ich noch weich und hol’s dir“
Natürlich sah ich dann extra so weiter bis er aufstand. Kurz tat er so als würde er versuchen, das Shirt zurückzuholen, aber er kam nicht dran, natürlich nurweil er sich nicht wirklich ausstreckte.
„Oh, Schade, ich komm auch nicht hin, wirste jetzt wohl im BH schlafen müssen, aber falls dir kalt wird darfst du dich gern näher zu mir legen, dann wird dir nicht kalt“
„Oh danke, ist ja großzügig, aber bist‘ ja so cool, da hol ich mir noch ne Unterkühlung“
„Naja, cool bin ich schon, aber ich bin viel heißer“ Auch die anderen begannen zu lachen.
„Luuuc, hilfst du mir mal bitte?“
„Naja, würd ich ja, wenn du nicht so heiß wärst, nur in Unterwäsche“. Grinste der und dann packte Marius mich und trug mich wieder zurück ins Bett. Ich strampelte, damit er mich runterließ aber er reagierte nicht darauf. Er lachte nur über meine Versuche, mich zu befreien. Dann lag ich nur neben Marius.
Luc und Consti hatten Bilder gemacht, während ich versucht hatte Mein T- Shirt zu holen. Ich lehnte mich über Marius zu Luc und sah die Bilder an.
„Wäääh da hab ich sau den fetten Arsch, des kommt weg“
„Nee, das haste sau den geilen Arsch“, wieder schlug ich nach Luc.
Als wir dann das Licht ausmachten, redeten wir noch ein bisschen. Aber bald schon waren Luc und Consti eingeschlafen. Marius drehte sich zu mir und grinste. Dann rückte er immer näher, so dass ich extrem nah an der Kante lag, und fast rausfiel.
„Woah rück mal n Stück“
Noch einmal schob er mich ein Stück nach hinten, sodass ich nun wirklich drohte, herauszufallen. Noch einmal kam er näher und ich klammerte mich an ihn.
Marius.
Sie hatte die Arme um meinen Hals und ein Bein um meinen Körper geschlungen, um nicht aus dem Bett zu fallen. Sie versuchte mit Titten und Bauch gegen mich zu drücken, um mich wieder zurückzuschieben, weil sie ihre Hände ja nicht frei hatte. Ich spürte ihre Titten, die sie immer fester an mich drückte, weil sie mich zurückbewegen wollte.
Als ich wieder dichter zu ihr rückte klammerte sie sich immer fester an mich, drückte mir fast die Luft ab, aber es gefiel mir. Es gefiel mir verdammt gut.
„Jetzt rück mal ich fall sonst raus“, flüsterte sie.
„Wieso hältst dich doch fest“
„Aber ich hab kein Gleichgewicht mehr.“ Ja sie lag jetzt echt nur noch ungefähr zur Hälfte auf dem Bett. Ich legte einen Arm um sie, am Rücken und zog sie noch dichter zu mir, was eh so gut wie unmöglich war. Und dann rückte ich gerade soviel zurück, dass sie nur aufs Bett passte, wenn sie genau so dicht an mir liegen blieb.
Nina.
Als ich aufwachte lag ich noch immer an Marius gequetscht. Luc war über uns und machte Bilder.
„Nee“, sagte ich und hielt die Hand vor die Kamera. Er lachte.
„Hab schon ganz heiße Bilder“, grinste er. Dann bewegte sich Marius. Auch er grinste breit. Dann drehte er sich auf mich.
„Heiße Sau“, meinte er leise, ich begann zu lachen.
„So und jetzt hattest du Nina lang genug“, feixte Consti.
„Nee, gar nicht“, erwiderte Marius, dann gingen wir nach unten, zum Frühstücken. Luc beschloss Rührei zu machen. Das ganze wurde dann aber doch mehr zu einer kleinen Essensschlacht weil er mir ein Ei an den Titten aufschlug. Ich rächte mich natürlich und schlug eins an ihm auf. Dann holte irgendwer Sprühsahne aus dem Kühlschrank und ich wurde damit besprüht.
„Iiiih!“, rief ich aus. Die anderen lachten.
„Ich kann’s dir wieder ablecken“, bot Marius grinsend an.
„Hey Marius, ist ja richtig großzügig von dir“, ein brünettes Mädchen, das Luc verdammt ähnlich sah kam herein und legte Post auf den Tisch.
„Tja, so bin ich“, grinste der.
„Lass dich von dem nicht verarschen“, meinte sie zu mir. „Hi ich bin übrigens Caro, Lucs Zwillingschwester.“
„Hi“, meinte ich.
„Das ist Nina, ‚ne Freundin“
Sie lächelte mich an. Ich grinste zurück.
„Keine Sorge, ich bin vorsichtig“
Sie lachte. „Gut“
„Oh man Caro, du bist echt blöd, jetzt hätt ich’s weglecken dürfen“
„Oh das tut mir aber leid“
„Ich hab mich schon so gefreut“
Wir lachten alle. Dann zog er mich zu einem Stuhl und setzte sich und dann leckte er über mein Dekolleté. Wir mussten alle lachen, auch er selbst.
„Wäh, da ist noch Ei“, rief er aus und hörte auf.
„Man die Arme, mit was habt’n ihr die beschmiert?“
„Nur mit Ei und Sprühsahne“, antwortete Marius.
„Und sie hat sich ja auch gewehrt“, Luc deutete auf seine Brust.
Caro lachte. „Ich will nicht wissen, was ihr mit dem armen Mädel die ganze Nacht schon alles angestellt habt“
„Nix“, meinte Luc.
„Nur des Oberteil abgenommen, damit sie im BH schläft“, grinste Marius.
„Pass auf, die ham sowas auch schon bei mir abgezogen“
Ich lachte.
„Tia, aber du bist eben nicht so heiß wie Nina“, antwortete Luc grinsend und sie jagte ihn durch das Haus.
Ich war jetzt komplett verklebt auch Marius und Consti ging es nicht anders, die letztendlich auch noch einiges abbekommen hatten.
Consti packte mich und lief in das riesige Bad, wo wir dann, so wie wir waren in der Dusche standen. Es war eine dieser Multifunktionalen Duschen, bei welchen man auch Duschsträhle von allen Seiten einschalten konnte. Das taten wir und von überall her schien Wasser zu kommen. Auch Radio ließ sich einschalten und wir hörten Musik. Während die beiden sich setzten tanzte ich zu der Musik.
Irgendwann ließ ich mich auch nieder aber sie machten sich so breit, dass ich dann irgendwie auf ihnen beiden lag. Ich sah nach oben und ließ mir das Wasser ins Gesicht prasseln.
„Weiter machen“, sagte Consti. „Das war heiß“
„Wieso, ich find‘s auhc jetzt heiß ich kann ihr perfekt in Ausschnitt schaun“, grinste Marius.
Mittags klingelte bei mir. Es waren Minh Hai und Börner. Sie kam mit nach oben in mein Zimmer.
„Und, wie war’s gestern?“
„Gut“
„Was habt ihr so gemacht?“
„Film geschaut, Im Bett gelegen, dann hat Marius mit mein Top abgenommen und auf’ n Schrank geworfen.“
Minh Hai lachte.
„ER HAT WAS?!“; fragte Börner.
„Mein T-Shirt genommen“
„Dich ausgezogen?“
„Nein, ich hatte es noch nich an“
„Und dann?“
„Dann kam ich nicht dran“
„Eh und dann?“
„Ja dann hab ich im BH geschlafen, was sonst?“
„Eeh hallo, du kennst die nicht mal“
„Natürlich. Ich hat’s ja so nicht mal vor.“
„Tia, nur bei mir zieht se sich freiwillig aus“, grinste Minh Hai.
„Na, für heiße Asiaten zieh ich mich ja auch aus“
Wir lachten beide, Börner fand das aber alles gar nicht komisch.
„Was habt ihr noch gemacht?“
„Bilder“
„Die will ich sehn“ Minh Hai nahm den Foto. Und er sah sich die Bilder an.
„Was machst’ n da?“
„Da versuch ich mein Top vom Schrank zu holen“
„Warum trägt der Spast dich?“, fragte Börner bei den Bildern
„Warum nicht?“, sagte ich provozierend.
„Des ist scharf“, sagte Minh Hai bei den Bildern wo ich dicht an Marius lag aber ich nahm ihm die Kamera weg.
„Und was habt ihr sonst noch tolles gemacht?“
„Gefrühstückt, Uns mit Sprühsahne besprüht, also mich“
„Aha, ham ses wenigstens auch wieder sauber geleckt“, grinste Minh Hai.
„Jaa, und dann ham wir noch geduscht“
„Alle zusammen?!“, erschrocken sah Börner mich an.
„Zu dritt“
„He, Ninschen, so kenn ich dich jetzt echt nicht, flotter Dreier unter der Dusche, oder was?“, er lachte.
„NICHT WIRKLICH“
„Haha, Börner eh, was regsten dich so auf ey?“
„GAR NICHTS!“
Minh Hai begann zu lachen.
„ICH REG MICH GAR NICHT AUF“
Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, noch immer lachend. „Wenns dich beruhigt, wir hatten noch Unterwäsche an.“
Jetzt war er perplex und komplett aus dem Konzept gebracht.
Dann klingelte das Telefon. Ich bedeutete den beiden still zu sein und nahm ab.
„Hi“, meldete sich Luc.
„Hey“
„Na, wie geht’s dir?“
„Gut und dir?“
„Jab auch. Danke dass du da warst“
ich lachte. „Klar“
„Magst du dann noch mal kommen?“
„Eh ich kann heut nicht sorry“
„Bitte“
„Tut mir leid, Morgen vielleicht?“
„Oh man“
„Ich war vorhin doch bei dir“, lachte ich.
„Ich vermiss dich aber“
„Ohhh, du Armer“
„Ja, ich bin ganz einsam.“
Dann hörte ich jemanden im Hintergrund. „Sag der heißen Sau ich will se flachlegen dann kommt se“, er lachte leise.
„Gib mir Mal den Marius“
„Ok“
„Was hast du grad gesagt?“
„Nichts“; er lachte.
„Da bin ich mir aber nicht so sicher“
„Ach, was haste denn gehört?“
„Dass du mich flachlegen willst“, ich lachte.
„WAS WILL DER?!“; rief Börner los.
„Wer ist da?“, fragte Marius leicht erschrocken.
„Börner“, sagte ich entnervt.
„Bist du mit dem zusammen?“
„NEIN!“
„Gut…“
„Gut?“
„Naja, wenn der grad mitkriegt was ich zu dir sage, dann wär des nicht gut, wenn du mit ihm zusammen wärst“
„Naja, bin ich aber ja nicht“
„Ich ruf dich heut Abend mal an, ja?“
„Ok, also ich weiß nicht ob Börner und Minh Hai dann noch da sind“
„Übernachten die?“
„Nein, also ich weiß nicht, denk nicht“
„Ok, also ich ruf dich dann mal an, sag dann ob die noch da sind… ich leg jetz tauf tut mir leid aber Luc nervt grad“, er lachte kurz, ich auch. „
„Okay, bis heut Abend“
„Soll ich dann Festnetz oder Handy anrufen?“
„Kommt drauf an wie lang du willst“
„Ok“, er lachte wieder, dann legte er auf.
„Kommt drauf an wie lang er will?! Was?“
„Oh man Börner du musst nicht alles wissen“
„Hallo, ich wird ja wohl noch wissen dürfen, was du machst mit dem“
„Es gibt auch sowas wie Privatsphäre“, entgegnete ich wütend. Dann rannte ich aus dem Zimmer.
Minh Hai.
„Ah ja, also geht mich dein Leben jetzt gar nix mehr an?, rief er ihr hinterher.
„Gott Börner, des hat se doch gar nicht gesagt. Aber ist doch ihre Sache ob sie lang oder kurz mit ihm Ficken will“; lachte ich.
„Ja, klar fall mir noch in den Rücken“
„Ja was denn, man Börner du führst dich auf wie keine Ahnung was“; meinte ich genervt. „Was ist denn los, biste eifersüchtig?“
„Ich? Nein? Warum sollte ich denn bitte? Mein Gott wer kommt’ n auf die Idee.
Aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Dann begann ich zu lachen. „Du stehst auf sie!“
„NEIN TU ICH NICHT“
„Oh doch, deswgen willste immer ganz genau wissen, was die mit denen macht, und deswegen sagste immer, dass des Spasten sind.“, ich musste so sehr lachen, weil er wieder versuchte alles abzustreiten.
„Hast übrigens gut hinbekommen, mit Nina, die geh ich jetzt mal wieder suchen, und ich glaub es ist besser tu verpisst dich jetzt“, dann ging Börner.
Und ich fand Nina in der Küche, sie weinte.
„He, mein Schatz“, ich setzte mich kurz auf ihren Schoß und umarmte sie.
„Was ist denn mit dir los?“, jetzt setzte ich mich ihr gegenüber.
„ach man Börner nervt so, dauernd will er wissen was ich mit denen mach, des geht den doch gar nichts an, ich kann mit dem gar nix mehr machen, ohne dass ich mit ihm streite, weil er wieder alles ganz genau wissen will“
„Hm, versteh ich aber jetzt mach dir keinen Kopf, der beruhigt sich schon wieder, ich red mit dem ok?“
„Ja, danke“
„Für dich immer“, ich zwinkerte und sie musste lächeln.
Dann stand sie auf und setzte sich auf meinen Schoß um mich zu umarmen.
Ziemlich lange sogar. Dann kam ihre Mutter nach Hause.
„Hi ihr beiden, habt ihr Hunger?“
Ich hatte ein ziemlich gutes Verhältniss zu ihrer Mutter, sie war jung hübsch und lieb. Sie fragte mich oft, wenn mit Nina etwas nicht stimmte und manchmal, nur wenn ich wusste, dass es notwendig war und Nina einfach unfähig war zu reden, dann tat ich das. Sie behandelte mich immer wie einen Sohn, schon immer, ich ging hier aber auch schon seit Jahren ein und aus. Bei meiner Familie und Nina war das das gleiche.
„Hi“, machte ich. „Ne danke, also ich nicht“
„hast du Hunger, schatz?“
Nina antwortete erst nicht. Fragend sah Mila, ihre Mutter, mich an.
„Hey, Ninchen, hast du Hunger?“, fragte ich. Sie schüttelte den Kopf und sagte dass sie Müde war. Dann trug ich sie wieder nach oben.
„Darf deine Mum das wissen?“
„Mir egal, die wird mich eh solang fragen bis ich was sag“
Unten angekommen fragte Mila was los war.
„Mh, sie hat Streit mit Börner“
„Ah stimmt, wo ist der denn? Ist er dann gegangen?“
„Jab“
„Und was ist los?“
„Naja, er akzeptiert ihre neuen Freunde nicht.“
„Welche neuen Freunde?“
„Sie hat auf der KS drei Jungs kennengelernt und bei denen hat sie ja auch schon übernachtet letztens und so und Börner will das nicht“
„Ah stimmt, die warn das, sie meinte nur sie übernachtet bei Freunden… Und kennst du die?“
„Ne, also nur von der KS ein bisschen. Ich glaub halt einfach dass Börner eifersüchtig ist“, grinste ich, sie lachte.
„Soso, naja die kriegen sich schon wieder ein“
„Ja, denk auch. Also ich geh dann mal ich schau nochmal kurz bei ihr vorbei.“
„Ja, danke Minh Hai, viele Grüße an deine Eltern“
„Ja, richte ich aus Ciao“
„Ciao“
Dann lief ich noch mal nach oben zu ihr ans Bett. Sie war im halb schlaf.
„Mach‘ s gut, Kleine, wird schon wieder“ Dann gab ich ihr einen Kuss auf die Wange.
„Gehst du schon?“
„Soll ich denn noch dableiben?“
„Jaa“, sie grinste. Ich lachte.
„Ne quatsch, tschüss, danke“
Dann verschwand ich.
Nina.
Später fühlte ich mich besser und um zehn klingelte das Telefon.
„Hallo?“, fragte ich in den Hörer, bevor meine Mama abnahm.
„Hi, ich bin’s“
„Ah, Marius“
„Alles klar bei dir?“
„Ja, bei dir auch?“
„Mh“
Ich schwieg.
„Tut mir leid wegen vorhin“
„Was?“
„Naja, dass ich das gesagt hab“
„Was?“
„Mit dem Flachlegen“
Ich lachte. „Wieso tut’s dir leid? War’s denn ernst gemeint?“
„Naja, ich weiß nicht“
Ich lachte leise.
„Ich hör glaub ich lieber auf, so Sachen zu dir zu sagen, also ich hab das nicht so gemeint“
„Ist doch nicht schlimm, ich habs überlebt“
„Ne, ich mein, vielleicht hat’s dich ja verletzt“
„Warum sollte es?“
„Vielleicht denkst du jetzt von mir dass ich dich nur ins Bett bringen will oder so“
„Sollte ich das befürchten?“
Er lachte. „Nein“
„Gut“ ich lachte auch.
„Ich hab sau Lust jetzt eh..“
„Was?“
„Egal“, er lachte leicht verlegen.
„Sag jetzt“
„Ich hab Lust dich zu umarmen oder so“
Ich lachte. „Oder so?“
„Naja, ich hab grad Lust dich zu sehen. Im BH“ Er lachte wieder, ich grinste in mich hinein.
„Tja haste wohl jetzt Pech gehabt“
„Du solltest mich jetzt Trösten und Bemidleiden“
„Ach ja?“
„Ja!“
„Oh es tut mir leid“ lachte ich.
„Wenn du nochmal beim Luc übernachtest und wir alle da sind“
„Was ist dann?“
„Schläfst du dann im BH oder muss ich dir dann wieder des Top wegnehmen?“
„Ich glaub auf Dauer entscheid ich mich für das erste, sonst hängen alle Meine Oberteile an Lucs Schrank.“
Er lachte.
„Tut mir Leid, ich muss mal Schluss machen, meine Mama war grad da“
„Nein!“
„Tut mir Leid, aber morgen wollte der Luc eh was machen, kommst du da auch?“
„Ja aber trotzdem“
„Sorry, ich leg jetzt auf tschüss“
„Ciao, ich hab dich lieb“
Schmetterlinge flogen in meinem Bauch umher.
„Ich dich auch“
„Schlaf gut“
„Jab mach ich, du auch“
„Ja, träum von mir“ er lachte und ich stimmte mit ein.
„Wenn du von mir träumst“
„Immer“
Dann legte ich auf.
Und ich freute mich auf Morgen.
Am nächsten Tag beschlossen wir, beachvolleyball zu spielen. Consti konnte nicht aber dafür kam Pia mit.
Die Jungs bestanden darauf, uns die Sachen auszuleihen, ihrer Meinung nach mussten wir in original Beachvolleyballdress spielen. Knappes Höschen, Sport BH.
Dann begannen wir, ich und Marius gegen Luc und Pia. Wir waren echt gut, irgendwann kam eine Gruppe von ca gleichaltrigen zu uns. Einer von ihnen war Rene, der Franzose, ein anderer war Türke und dann noch ein schwarzhaariges Mädchen und eine rothaarige.
„hi“, meinte Rene, wir grüßten zurück.
„Wollen wir nicht alle zusammen spielen?“, fragte der Türke.
„Ne, lass mal“, sagte Luc, der keine Lust darauf hatte.
Aber wir anderen waren dafür, weil es zu viert eh langweilig war.
Also spielten sie mit uns.
„Wie sind die Teams?“, fragte Pia.
„Die süße blonde kommt auf jeden Fall zu mir“, grinste der Türke.
„Eh, ne“, meinte Luc.
„Willste dich mit mir anlegen, he?“
Ich hatte keine Lust darauf, dass das wirklich geschehen würde, nur wegen mir.
Ich stellte mich zu Sinan, so hatte er sich inzwischen vorgestellt.
„Geht’s noch man?“, fragte Luc. Aber ich sagte bloß „Ich spiel mit ihm zusammen“
„Dann komm ich noch zu euch“, sagte Marius.
„Ok“, nickte Sinan. „Und Ana noch“, die rothaarige kam zu uns.
Dann fingen wir an. Marius schlug auf, zwei Berührungen im Feld galten, also sprang ich hoch und beförderte den Ball hart übers Netz.
„Nicht nur heiß sondern auch gut“, grinste er. Ich lächelte.
Marius.
Nina sah so geil aus. Sie schaut kurz nach hinten, zu mir. Ich blickte in ihre großen, blauen Augen, dann auf ihre vollen Lippen, die sich jetzt zu einem Grinsen verzogen.
Sie hatte die dicken, langen, blonden Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden.
„Müssen wir nicht mal rotieren?“, fragte Anabel. Sie wollte auch einmal nach vorne, dorthin, wo jetzt Nina stand. Die nickte.
„Nee, des passt wenn Nina vorne ist, hat man ne bessere Aussicht“, rief Sinan, was alle, außer Ana zum lachen brachte.
Nina aber lief zu Sinan, ihrer nächsten Position. Sie fuhr ihm durch die Haare.
„Oh, tut mir leid“
Er grinste.
Dann ging er zur nächsten Position und Ana war jetzt ganz vorne. Der nächste Ball der von drüben kam war rechts von Anabel ziemlich weit vorne für Nina, die aber warf sich nach vorne, auf den Boden und bekam den Ball noch zu Ana, die ihn herüber spielte.
„Oha“, machte ich.
„Heiß“, machte Sinan.
„Nina!“, rief jemand, sie drehte sich auf dem Boden und sah zu einem Asiaten der da mit ein paar Freunden stand.
„Ich komm gleich, macht schon mal weiter“, sagte sie zu uns, dann sprang sie auf und rannte zu ihm. Sie nahm ihn in die Arme und drückte ihn lange an sich.
„Ist das ihr Freund?“; fragte Sinan mich.
Ich schüttelte den Kopf. „Ihr bester“
„Ah okay“
„Aber der hat’s gut mit ihr“
„Warum? Die sind doch gar nicht zusammen“
Wir ließen uns in den Sand nieder.
„Ne, aber der kommt total oft zu ihr und übernachtet da und dann schläft die nur in Unterwäsche wir mussten sie dazu zwingen bei uns.“
Sinan grinste. „Und bei dem zieht die sich einfach aus?“
„Jab, da hab ich schon Bilder gesehen“
„Der hat’s echt mal gut“
„Oh ja“
„Und die hat keinen Freund“
„Nö, aber sau viele stehen auf die“
„Wundert mich nicht, ist ‚ne süße“
Ich beobachtete sie weiterhin. Sie drehte sich kurz zu uns und deutete auf uns.
Dann gab sie Minh Hai einen Kuss auf die Wange. Er grinste. Der blonde neben ihm, ich war mir ziemlich sicher, dass es Börner war sagte etwas. Sie stemmte die Hände in die Seiten, sie schien aufgebracht. Minh Hai versuchte sie zu beschwichtigen, aber es schien ihm nicht zu gelingen.
Sie gab dem blonden eine Ohrfeige. Er rief ihr noch etwas nach als sich schon zurückkehrte, aber sie zeigte ihm nur den Mittelfinger.
„He, was denn los?“, fragte ich.
„Nix“
Dann spielten wir weiter.
„Ich setz mal aus und mach ein paar Bilder“; sagte Luc und nahm Ninas Foto. Bei uns machte Anabel eine Pause.
Ich sah immer wieder auf das Feld neben an, auf dem Minh Hai und Börner mit ein paar anderen spielten.
„Oke, welches Team noch einen Punkt macht, hat gewonnen“, verkündete Luc bei einem gleichstand. „Und das Verliererteam lädt die Gewinner im Cena ein“.
Die anderen hatten Aufschlag. Sinan bekam den Ball, ich spielte ihn rüber. Bei den anderen wurde es knapp, aber sie bekamen den Ball noch. Dann war er wieder bei uns. Nina sprang wieder nach vorne, und bekam den Ball gerade so, Sinan spielte ihn dann rüber. Er landete auf dem Boden.
„JA“, rief er aus.
Dann umarmte er Nina und schlug bei mir ein, dann umarmte ich Nina.
„Ich sag noch Tschüss“, rief Nina und rannte zu Minh Hai, der sein Spiel unterbrach.
Sie umarmte ihn, wieder ziemlich lange und er drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
Wir zogen uns wieder um und liefen dann zum CENA. Dort suchte dann jeder etwas heraus und die anderen mussten bezahlen.
Rene holte dann auch noch einen Schokoladenbrunnen mit allen Möglichen Früchten- der auf‘ s Haus ging.
„Ich hab Lust, mal wieder was mit übernachten zu machen“, sagte Marius. „Wie wär’s mit heute?“
„Ja“, stimmte Luc zu.
„Sinan willste auch?“, fragte Marius. Der nickte.
„Bei wem?“, fragte er.
„Wie wär‘ s mit dir Nina?“, fragte Luc.
Nina
„Ok“
Also gingen wir dann alle zu mir, also Pia, Luc, Marius und Sinan. Komisch dass man manchmal etwas mit Menschen macht, die man eben erst kennengelernt hat. So zum Beispiel Sinan. Aber mir machte dass nichts aus.
„Geiles Haus“, machte Marius. Dann liefen wir in mein Zimmer.
Sie ließen sich gleich auf Sofa und Bett nieder.
„Ahh das ist also das berühmte Bett, in dem du schon mit Minh Hai gelegen hast“, grinste Luc ich lachte.
„Echt was besonderes,… jetzt will ich mal die Bilder sehen.“ Ich blätterte durch.
„Wääh was’n des?“, fragte ich Luc bei einem Bild von mir von hinten, wo ich meinen Arsch rausstreckte, weil ich in einer Volleyballstellung war.
„Ich würd sagen ein geiler Arsch von nem scharfen Mädchen“, sagte Marius grinsend.
Ich schlug nach ihm, er zog mich auf sich. Heute saß ich schon aus Prinzip nur in Unterwäsche da.
Dann klingelte es.
Kurze Zweit später öffnete jemand die Tür, aber das bekam ich gar nicht richtig mit, weil ich schon wieder damit beschäftigt war, mir diesmal meinen Ipod zurück zu holen. Er hielt ihn aber extra hoch.
„Ja lass se extra hochspringen, damit ihre Möpse wackeln“, feixte Sinan. Empört sah ich ihn an. Dann versuchte ich aufzustehen, um so dranzukommen, was er auhc zu ließ dann stand er aber selber auf. Und so kam ich natürlich wieder nicht daran. Er drängte mich in eine Zimmerecke, gegen die Wand. Dann kam er immer näher an meinen Hals. Er gab mir einen Kuss, seitlich an den Hals, und steckte mir währenddessen seelenruhig den Ipod zwischen die Titten.
„HAST DU N ARSCH OFFEN ODER WAS“, Börner schrie herum und packte Marius dn knallte ihn auf den Boden. Er schlug sich den Kopf auf- und blieb liegen.
„MARIUS?“, rief ich.
„MAAAAAAAAARIUUS“, nein. Bitte, er musste aufwachen.
Auch die anderen hatten sich um ihn herum versammelt und Luc rief einen Krankenwagen. Fassungslos sah Börner aug das, was er angerichtet hatte.
Ich bagann zu weinen, schire, weinte, schlug auf Börner ein.
„WAS HAST DU GETAN?!“
Der Notarzt kam, und er verkündete, dass er tot war, dass Marius tot war. Ich schrie, ich schrie und ich weinte.
„Nina“
Jemand rüttelte.
„Hey, Nina?“
Langsam öffnete ich die Augen und sah in Marius‘ Gesicht. Immer mehr Tränen kamen da, diesmal der Erleichterung. Der Erleichterung darüber, dass er nicht tot war, dass alles nur ein Traum gewesen war.
Ich drückte mich so fest an ihn, wollte ihn gar nicht mehr los lassen, weil ich solche Angst hatte, dass er auf einmal sterben würde.
„Süße, was’ n los? Du hast grad so geschrien“
„Ich hab schlecht geträumt“
Er lächelte.
„Was denn“
„Egal“
„Ne, jetzt will ich wissen, was an mir so schlecht ist“
„Nix, wie kommst du drauf?“
„Na, weil du nach mir gerufen hast und dann angefangen hast zu weinen“
Ich lächelte.
„Ich hab geträumt dass der Börner dich umgebracht hast“
„Warum“, er grinste.
„Weil du mir meinen Ipod zwischen die Titten gesteckt hast.“
„Haha, das lässt sich sogar einrichten“
Er gab mir einen Kuss aufs Ohr.
„Komm her“; dann zog er mich ganz dicht zu sich. Immer dichter, jetzt hätte zwischen uns sicherlich nichts mehr gepasst und drückte mich gegen die Wand.
Tränen stiegen mir in die Augen, dennoch. Aber er hielt mich einfach fest.
Am nächsten Morgen lag ich auf ihm. Er hatte einen Arm über mich gelegt, den anderen auf meinem rechten Oberschenkel platziert. Knapp unter meinem Po. Mein Kopf lag neben seinem, so weit oben war ich. Meine Arme hatte ich um seinen Hals geschlungen. Ich richtete mich leicht auf, um ihn anzusehen, er war schon wach. Er grinste. Ich lächelte. Dann wachten langsam auch die anderen auf und Marius nahm seine Hände von mir.
„Wir dürfen nicht so oft übernachten machen“, sagte ich.
„Warum“, fragte Luc.
„Naja, zu mindest schlaf ich dann im T- Shirt, wenn man im BH schläft kriegt man Hängetitten“
Sie lachten.
„Tia, den BH darfste auch gern ausziehen“, feixte Marius. Ich saß noch immer auf ihm, er lag zwischen Meinen geknieten Beinen.
Dann aßen wir etwas.
Und dann klingelte es. Ich öffnete, noch immer in Unterwäsche.
Und da standen Minh Hai und Börner. Minh Hai grinste mich an.
„Na, besuch“
„Ja“
„Von?“, fragte Börner.
Minh Hai.
Er starrte ihr auf die Titten. Geradewegs auf die Titten.
„Eh Sinan, Marius und Luc eh und Pia“
„Sinan?“
„Jab“
„Wer ist das?“
„N Freund“
„Aha“
„Oh Börner“, sagte ich. „Entschuldig dich mal lieber für gestern.
„Tut mir leid“
„Mh“, machte sie. „Magste rein, Minh Hai?“, fragte sie dann.
„Öh, klar“ sie ließ mich rein. Börner kam mit. Die anderen saßen in der Küche. Sie grüßten alle.
„Minh Hai und Börner“, sagte sie knapp. Ich setzte mich auf einen Stuhl, sie nahm auf meinem Schoß Platz.
Dann gingen Luc Pia und Sinan. Nur Marius blieb sitzen.
„Du bist also Marius?“, meinte Börner.
„Und ‚n Problem damit?“, fragte der scharf.
„Ja, eins mit dir“
„Und zwar?“
„Hör auf dich an Nina ranzumachen“
„Man, Börner, sei leise“, sagte Nina genervt auch ich blieb nicht still.
Lässig blieb Marius sitzen.
„Hör mir mal gut zu, Kleiner“
Börner lief rot an vor Wut.
„Mit wem ich wann wie wo und wieoft rummache, ist ganz allein meine Sache, ok“
„Eh nein, nicht wenn‘ s um Nina geht“
„Ach ja, wieso?“
„Weil halt.“
Marius lachte, und trank etwas.
„Verpiss dich einfach“
Nina und ich redeten dazwischen, aber Börner war nicht zu bremsen. Er beleidigte Marius am laufenden Band.
„Übrigens, Börner“, unterbrach Nina. „ Er hat mir schon meine Titten abgeleckt seine Hand an denen gehabt, Ich lag grad mit ihm im Bett, und er hatte seine Hand so gut wie auf meinem Arsch und weißt du was?“, hier machte sie eine Pause.“Ich fand‘ s geil“
Börner blieb wie angewurzelt stehen, Marius grinste zu ihr. Dann schob sie Börner nach draußen.
Ich grinste, gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging.
Marius.
„Du fandest’s geil?“
Sie sah mich mit ihren großen Augen an und grinste.
„Wär das schlimm?“
„Ich könnt mich dran gewöhnen“
Wir lachten beide. Wir standen beide in der Küche- mitten in der Küche- und grinsten uns an.
Dann musste ich los, leider. Zu gern wäre ich noch bei ihr geblieben.
Auf dem Nachhauseweg dachte ich über das nach, was sie gesagt hatte. Er hat mir schon meine Titten abgeleckt seine Hand an denen gehabt, Ich lag grad mit ihm im Bett, und er hatte seine Hand so gut wie auf meinem Arsch und weißt du was? Ich fand’s geil!
Ich war mir nicht sicher ob sie das ernst gemeint, oder nur aus Wut auf Börner gesagt hatte. Natürlich hoffte ich das erste.
Nina. Natürlich kam Börner angekrochen um mit mir zu reden. Meine Mutter ließ ihn herein. Zu meinem Bedauern, ich wollte ihn nicht sehen, und er wusste ja nicht mal richtig was er sagen wollte, irgendwie. Er stammelte ein wenig herum, um dann zu verstummen.
„Was willst du“, fragte ich gerade heraus.
„Du fandest es geil?“, fragte er leise.
„Ich weiß nicht was es dich angeht“
„Viel“
„Ach ja“, ich zog eine Augenbraue nach oben, er sah verlegen auf die Seite.
„Kommst du mit mir und Minh Hai und Lisa was machen heut?“
Ich zögerte. Minh Hai gerne. Aber Börner. Er war in letzter Zeit so ein Arsch, aber ich wollte mich auch wieder besser mit ihm verstehen, also willigte ich ein.
„Was macht ihr?“
„Ich weiß nicht, such du aus.“
„Mh“
Ich überlegte.
„Keine Ahnung, ihr könnt entscheiden“
Er zuckte die Achseln. „Gut“
Wir schwiegen beide.
„Vielleicht baden“
„Wo“
„In einem dieser Tümpel im Wald“
War er verrückt?! Nein ich würde nicht mit ihnen baden gehen, nicht in einem Tümpel den ich wusste dass die Konzequenz nackt war. Niemals.
Im nächsten Moment stellte ich mir vor, was ich aber wieder abschüttelte.
„War nur Spaß“, meinte er nach einer langen Pause.
Das Lachen blieb ihm im Hals stecken, als ich ihn wütend ansah.
„Ich überleg mir was“, sagte er dann, nachdem er geschluckt hatte und verschwand.
Mittags klingelte mein Handy.
„Hey“; machte Marius.
„Hi“, sagte ich fröhlich, mein Herz schlug aufeinmal schneller.
„Wie geht’s dir?“
„Gut, dir?“
„Mh auch, kommst du mit heut Mittag?“
„Wohin?“
„Mh wir wollten Schwimmen gehen“
„Oh mh, tut mir leid, ich kann nicht“
„Wieso?“, fragte er enttäuscht.
„Bin mit Minh Hai und so weg“
„Und so?“
„Börner ist auch dabei“
„Börner?!“
„Ja“, sagte ich kleinlaut.
„Ich dacht du bist sauer auf den“
„Ja, aber ich versuch mit ihm klar zu kommen, ich mag ihn ja total gerne“
„mh“
Ich wusste dass es ihn nicht gerade glücklich machte, und ich fragte mich, ob ich ihn verletzt hatte. Eben weil ich vorher noch gesagt hatte dass ich es geil fand, vielleicht dachte er jetzt es war eine Ausrede.
Marius. Ich fragte mich ob sie das vorhin nur so dahin gesagt hatte, damit Börner seinen Mund hielt.
„Marius?“, ihre Stimme war so weich, so angenehm.
„Ja?“
„Vielleicht sehen wir uns, ich denk ich bin auch im Schwimmbad, mit Minh Hai und so eben“
„Ok“, ich freute mich.
Dann legte sie auf.
Im Schwimmbad dann, sah ich sie ziemlich lange nicht, dann aber erblickte ich sie. Sie lag auf Minh Hai. Ich war nah genug um sie zu sehen, aber sie hatten uns noch nicht bemerkt, auch nicht als wir uns ziemlich nah an ihnen niederließen. Ich beobachtete, während die anderen etwas anderes machten, nur Nina. Sie war nass, man sah noch die Tropfen auf ihrer und Minh Hais Haut. Sie lag auf ihm, hatte die Arme um ihn geschlungen, redete und lachte, und er grinste. Börner saß wütend nebendran.
„Es könnte ihr Freund sein“, meinte Consti leise neben mir, während Luc mit Sinan schon beim Wasser war.
„Mh“
„Oder, meinst du nicht“
„Oh doch, der Junge hat’s so gut“
„Ja, ich frag mich, wie sie ist, wenn sie mit jemandem zusammen ist“
„Wie meinst du das?“
„Naja, wenn sie schon so an ihrem besten hängt und Öffentlich auf dem liegt“
Ich musste ihm Recht geben. Wie heiß sie war. Richtig gute Figur, ihr Bikini war rot. Verdammt geile Kurven.
„Ich mein den knutscht se wenigstens auf die Wange“, sagte Consti gedankenverloren.
Ich antwortete nicht. Ich war eifersüchitg.
Eifersüchtig weil sie auf Minh Hai lag, dessen Hand ihre Beine berührte. Sie ließ sich von ihm anfassen, sie zog sich für ihn aus, sie umarmte ihn länger, sie küsste ihn auf die Wange.
Ich wollte das auch. Alles.
Minh Hai sah zu uns, erkannte uns und grinste. Er sprang auf und zog Nina mit sich. Dann sagte er kurz etwas und auch Nina sah herüber. Sie lächelte breit.
Sie begannen ziemlich schnell zu rennen, vielleicht wollten sie sehen wer schneller war, und hatten so die knapp 30m schnell zurückgelegt. Minh Hai war schneller. Währen Nina rannte, bewegte sich nichts an ihr, außer ihrer Titten.
„Heiß“, meinte Consti.
Sie griff nach Minh Hai um ihn zurückzuhalten, stolperte dann und fiel gegen ihn. Der verlor auch das Gleichgewicht, fiel und sie rollten ein paar Mal übereinander, bis sie lachend vor uns liegenblieben, Nina wieder auf ihm. Jetzt stand sie aber auf, immernoch lachend. Ihr Körper. Ich konnte den Blick nicht abwenden.
„Hey“, stand sie dann grinsend genau vor mir, uns trennten keine 10 Zentimeter. Ich konnte sie überall spüren. Ich spürte ihr Herz, dass so schnell schlug, von laufen.
Ich grinste. „Hi“
„Mh soll ich dich trotzdem umarmen?“
„Warum nicht?“
„Naja weil ich jetzt eh schon so nah bei dir steh“, sie lächelte breiter.
„Wie du willst“, na klar wollte ich, dass sie es tat. Aber sie tat es nicht.
Stattdessen gab sie mir einen Kuss auf die Wange, also an den Wangenknochen.
Das war natürlich noch besser. Ich grinste sie an.
„Okay, auch nicht schlecht“
„Besser?“, sie sah mir geradewegs in die Augen.
Ich ließ sie warten.
„Vielleicht“
Sie grinste noch immer. Dann löste sie ihren Blick herab auf meinen Sixpack, den sie skeptisch mit Minh Hais verglich.
Sie drückte dagegen.
„Hilft fühlen, um zu wissen welcher besser ist, mh?“, fragte ich.
„Ja“
„Was ist mit meinem, den musst du auch noch fühlen“; meinte Minh Hai.
„Den kenn ich schon in und auswendig“
„Aha“, machte Consti lachend. „Woher denn das“
Sie lachte los. Mittlerweile war Börner mit Lisa herüber gekommen. Sie standen ein bisschen Abseits.
Sie stand immernoch sehr dich an mir. Und das gefiel mir- verdammt gut.
Dann gingen wir zum Becken, wo auch schon Lucas und Sinan waren. Sie umarmten Nina. Dann tauchten wir uns gegenseitig herunter und hatten Spaß.
Abends kam ich mit zu Nina, genau wie Minh Hai und Consti. Wir hatten das spontan beschlossen. Also Minh Hai war eh schon eingeladen gewesen. Ihre Mutter öffnete die Türe, es war schon dunkel.
„Ich dachte, nur Minh Hai kommt“, grinste sie.
„Ja, des war spontan“, erklärte Nina, wir gingen auf ihr Zimmer.
„Ich mag die Bilder noch mal sehen“; sagte Consti.
„Welche Bilder“, fragte Minh Hai.
„Mh egal“, machte Nina, die genau wusste, welche gemeint waren.
Auffordernd sah er uns an.
„Die von ihr und dir“, meinte ich grinsend.
Er begann zu lachen. „Was ist an denen?“
„Die sind heiß“, es war Consti.
„Ohne Scheiß“, beteiligte ich mich. „Bei dir zieht die sich einfach so aus, bei uns nicht“
Er lachte wieder.
Irgendwann lagen wir dann im Bett. Ich am Rand, dann kam Nina und dann Minh Hai und Consti. Das dumme war nur, dass Nina sich zu Minh Hai legte. Minh Hai war cool, echt ich mochte ihn, aber es war ungünstig dass er auch hier übernachtete.
Nina schlief ziemlich schnell ein. Sie lag auf Minh Hais ausgestrecktem rechten Bein, ihr linkes ausgestreckt, das rechte angewinkelt, die Arme um seinen Hals und drückte sich ziemlich fest gegen ihn. Ich dachte daran wie sie eng bei mir gelegen hatte, aber nur, weil ich sie dazu gebracht hatte. Bei Minh Hai funktionierte dass einfach so, und er hielt sie nicht mal fest, sie blieb einfach genau so.
„Wie schaffst du’s, nicht auf sie zu stehen?“, fragte ich.
Er grinste. „Warum sollte ich?“
„Sie ist heiß“, mischte sich Consti ein.
„Ja und?“
„Ja und?!“, ich war fassungslos.
„Sie wird immer meine Süße bleiben“, meine betonte er. „Wenn ich will, kann ich alles von ihr haben“
„Was meinst du“, fragte Consti.
„Ihr sagt’s oft genug selbst. Sie zieht sich für mich aus, sie legt sich auf mich, ohne dass ich was mach, sie vertraut mir, sie ist immer für mich da, sie ist einfach ne verdammte gute Freundin, wozu sollt ich das mit ner Beziehung auf’s Spiel setzen?“
Ein bisschen Recht hatte er schon. Er hatte das alles hier. Er hatte Nina, die immernoch eng umschlungen um ihn lag. Für ihn tat sie all das freiwillig.
Wir schliefen ein.
Irgendwann wachte ich auf. Nina lag noch immer da, wo sie vorher gelegen hatte. Irgendwann bewegte sie sich und sah zu mir. Als sie erkannte, dass ich wach war, rollte sie sich vorsichtig von Minh Hai herunter. Jetzt lag sie auf der Seite und sah mich an.
Sie lächelte. Ich musste es erwidern.
Dann wusste ich nicht richtig was ich sagen wollte und blieb still.
Nina. Er sah mich einfach an. Ich wollte das er etwas sagte.
„Deine Gedanken müsst man lesen können“
„Warum“
Er lachte statt einer Antwort.
„Ich frag mich -…“
„Was?“
„Naja, wie du bist, wenn du nen Freund hast“
„Wieso?“
„Eben weil du deinem besten schon so nahe bist“
Ich lächelte. Er grinste.
„Ich weiß nicht, ich lieb Minh Hai eben“
Er sah auf die Seite.
„Also auf ne andere Art eben“, ich drehte mich kurz und sah zu Minh Hai, der schlief.
Er wollte etwas sagen, tat es dann aber doch nicht.
Marius. Ich wollte fragen, was sie schon alles gemacht hatten, aber ich traute mich zuerst nicht.
„Was?“, fragte sie.
„Mh“ ich zögerte. „Nicht so wichtig“
Sie sah mich an.
„Man könnte meinen, ihr seid zusammen“
Sie lachte.
Ich wollte auch, dass sie sich jetzt zu mir legte, aber irgendwann drehte sie sich zu Minh Hai, der sich bewegt hatte.
Minh Hai.
Nina lag wieder auf mir. Sie drückte mich fest an mich, ich gab ihr einen Kuss auf’ s Haar. Ich sah kurz herüber zu Marius, der uns beobachtete. Er wendete seinen Blick auch nicht ab, als ich ihn fragend ansah. Ich fragte mich, ob er eifersüchtig war. Vielleicht hatte er deswegen vorhin gefragt, wie ich es schaffte, mich nicht in sie zu verlieben. Mh, ja, das schaffte ich, weil ich sie als Freundin wollte, und sicherlich mehr Anspruch auf sie hatte, also zum Beispiel Marius. Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich dachte, dass es ihn eifersüchtig machte, dass er deswegen so schaute. Weil er das auch wollte. Weil er auch Ninas Nähe haben wollte. Und na klar war sie heiß´, verstehen konnte ich ihn schon. Ich genoss es ja auch, wenn se da war.
Marius. Ich war eifersüchtig auf Minh Hai. Und es wurde immer schlimmer. Auch wenn ich wusste, dass es nur ihr bester Freund war. Nur. Aber irgendwie waren sie sich so verdammt nahe. So nahe, wie ich ihr gerne wäre. Gut sie küssten sich nicht, oder so, aber wenigstens auf die Wange. Nina hatte kurz den Kopf gehoben und nach oben, zu Minh Hai geschaut. Dann hatte sie etwas geflüstert, und er hatte gelacht.
„Ich würd das nicht unbedingt bereden, wenn sie nebendran liegen“, meinte er leise.
Was? Es ging um Consti und mich?
Ich hatte meine Augen schon eine Weile geschlossen nun und stellte mich schlafend, um noch mehr zu hören.
„Jetzt schlafen se doch, oder“
„Ich glaub nicht“
„Soll ich’s testen?“
„Wie willst du das denn testen?“, er lachte leise.
„Sag du“
„Mh küss sie und dann weißt du ob se schlafen“
„Wieso?“
„Naja, wenn nicht, werden se ja wohl den Kuss erwiedern.
Danke Minh Hai, dachte ich und grinste innerlich. Nina schien zu zögern.
„Auf’ n Mund?“
„Wohin sonst?“
„Ich weiß nicht“
„Soll ichs dir vormachen“
„An Marius und Consti?“, lachte sie.
„An dir, du Depp“
Beide lachten leise. Ich flehte dass sie nicht darauf eingehen würde.
„Ich mach das nicht“, sagte sie bestimmt.
NEIN!
„Wieso?“
„Na, das ist nicht fair, vielleicht wollen sie ja gar nicht“
WAS? Ich war kurz davor ‚Doch‘ zu schreien, ließ es dann aber doch lieber sein.
„Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?“
„Doch, cih mein, sie können ja gar nichts machen.“
Minh Hai begann zu lachen.
„Dann probier’s anders“
„Wie?“
„Dir fällt bestimmt was ein, als Tipp, ich glaub dann musst du von mir runter“
„Gut, dann lass ichs“, meinte sie.
Ich war kurz vorm ausrasten, ich wollte ihr sagen, sie sollte mich jetzt einfach küssen, aber ich musste mich beherrschen. Oder wenigstens sollte sie jetzt sagen, was sie sagen wollte.
„Los, mach jetzt“
„Nein“
„Dann kriegst du auch was von mir“
„Und was?“
„Mh…ne Dauerberechtigung auf mir zu schlafen“
„Wuuuh, wie großzügig“, lachte sie.
„schon, ich hab dich oft genug nicht gelassen und dann warst du böse“
„Ich war nicht böse“
„Haha, klar ich erinner dich dann mal an ‚Woah Minh Hai, du Arsch, du kannst mich mal‘“
Sie begann zu lachen. „Das war nicht ernst gemeint“
„Jaja, n anderes Mal wolltest du dass ich geh, weil ich dich nicht gelassen hab“, er lachte auch.
„Ou man.“
Ich konnte nicht fassen, dass er sie nicht auf sich hatte schlafen lassen.
„Ach man ich hab mich auf schon, also du dich dann auf’ n Bauch gelegt hast, damit ich da nicht schlaf, auf deinen Rücken gelegt“
„Ja stimmt“ wieder lachen.
„Des war aber nicht so geil, wie der Bauch“
„Ok, dann mach und du darfst ab jetzt immer.
„Warum durfte ich eigentlich ne Zeit lang nicht?“
„Ich weiß nicht mehr, ich wollte dich ärgern, weil ich wusste, dass dus unbedingt willst“
„Drecksau“
Ich schaute vorsichtig auf.
„Tut mir leid“, er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Ich schloss die Augen schnell wieder.
„Also los“, forderte er.
Das hatte ich in Gedanken wiederholt.
Und auf einmal spürte ich wie sie neben mir lag. Sie fuhrt mit ihrer Hand über meine Wange. Ich wollte sie berühren, anfassen, küssen- aber ich durfte nicht. Dann gab sie mir einen ganz kurzen Kuss auf die Lippen.
Nina. Ich spürte diese geilen Lippen. So weich und sanft, ich wollte dass er wach war und diesen Kuss erwiderte. Aber er rührte sich nicht.
„Schläft wohl“, meinte Minh Hai und ich stieg wieder auf ihn um mich dicht an ihn zu kuscheln. Manchmal wünsche ich mir, dass es mein Freund ist. Manchmal bin ich mir gar nicht so sicher ob er mein bester Freund ist, oder in wahrheit viel mehr. Aber ich trau mich nicht mit ihm darüber zu reden, weil ich Angst habe, dass ich ihn verletzte, und dass dann unsere Freundschaft kaputt ist. Manchmal frage ich mich ob ich ihn nicht nur auf eine andere Weise- sonst ganz und gar- liebe. Zum Beispiel jetzt, wo ich eng umschlungen mit ihm da liege und er seine Hände überall hat. Manchmal frage ich mich, ob er mehr will, oder nicht. Manchmal weiß ich überhaupt nicht weiter. Minh Hai ist immer da, viele denken, er wäre mein Freund. Ich bereue es gerade, vor ihm Marius geküsst zu haben. Ich spüre in mir das Verlangen, Minh Hai zu küssen. Aber ich überlege ob ich es versuchen soll. Ich habe riesen Angst, dass er es Ablehnt. Aber warum hatte er es mir vorhin noch vormachen wollen? War das Scherz oder Ernst gewesen?
Ich wollte es wissen, jetzt. Ich wollte dass er es mir sagte, aber ich konnte nicht fragen. Wenn es nicht Ernst gewesen war, wenn er wirklich nur mit mir befreundet sein wollte, und ich versuchte mehr zu bekommen, dann war alles vorbei. Er würde mir nicht mehr so sehr vertrauen können wie jetzt. Was wenn er einfach wollte, dass alles so blieb?
Ich wusste nicht einmal was ich wollte.
Ich drückte mich enger an ihn und gab ihm einen Kuss auf den Hals.
„Womit hab ich den verdient?“, grinste er.
„Ich weiß nicht“; sagte ich.
Er lächelte. Dann zog er mich ganz dich zu sich, also noch dichter als ich eh schon war. Ich überlegte, ob ich weiter gehen sollte, oder lieber nich. Es hatte ihm ja gefallen und er hatte gut reagiert, also noch weitergehen? Alles auf’s Spiel setzen, um ans Ziel zu kommen? Ich war mir nicht sicher, wollte reden. Nur ging das jetzt leider nicht.
Er drehte sich auf die Seite, mich noch immer fest im Arm, sodass wir uns jetzt ansahen. Ich war gleichzeitig ein bisschen nach oben gerückt sodass unsere Lippen jetzt genau gegenüber waren. Ich drückte mich enger an ihn, unsere Lippen nun 10 Zentimeter entfernt. Er sah mich an, ziemlich lange und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Meine Hand näherte sich seinem Oberkörper. Seine Hände fuhren über mein Gesicht, über meinen Rücken, blieben an meinen Beinen liegen. Ich glaube, wir wussten beide nicht, wie weit wir gehen wollten. Meine Gedanken rasten, mein Herz genauso.
„Grad nen Marathon gerant oder was?“, schmunzelte er.
„Was?“
„Dein Puls rast“, er sah mich an.
„Oh“
„Wieso rast der so“
„Keine Ahnung“
Marius. Ich ertrug es nicht sie zu hören. Ich wusste, dass ich egoistisch war, aber ich war verdammt eifersüchtig. Ich fragte mich warum ihr Puls so raste und war mir sicher, dass es nicht wegen mir war. Ich hatte die Augen geöffnet und sie beobachtet, ich war mir ziemlich sicher dass irgendetwas passieren würd, jetzt, des wegen setzte ich mich ruckartig auf.
Jetzt tat es noch mehr weh, das was ich sah: Die Beiden, zirka 10 Zentimeter entfernt, ihr linker Unterarm an seiner Brust, das linke, nackte Bein, um ihn geschlungen, seine Hand darauf, die andere an ihrem Gesicht. Ihre Blicke.
Als ich dann saß, sahen beide erschrocken zu mir.
Minh Hai hatte sich ebenfalls aufgerichtet, auch Nina.
„Ist alles okay“, fragte sie und sah mich besorgt an. Ich nickte.
„Nur komisch geträumt“. Minh Hai und Ninas Blicke wichen meinen fragenden aus. Nina sah die ganze Zeit verlegen auf die Seite und fing zweimal mit „naja, also, das grad, … also“, an um dann wieder zu verstummen. Ich fragte mich ob sie sich einer Antwort schuldig fühlte. Okay, ich wollte eine Antwort darauf, sie hatte gesagt, es war ihr bester Freund. Bester Freund. Nicht weniger aber ja auch nicht mehr. Ich fragte mich, was geschehen wäre, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre.
Scheinbar konnte keiner der beiden etwas sagen, sie waren auf einmal beide auffällig still und auch distanziert.
„Ist irgendwas?“, fragte ich leise. Sie verneinten. Minh Hai legte sich hin. Er drehte sich von uns weg, aber ich merkte, dass er die Augen offen hielt, vielleicht dachte er nach.
Ich und Nina saßen einfach da, und starrten uns an. Ich wollte das hier nicht ansprechen, vor allem nicht ,wenn Minh Hai es mitbekam. Sie wollte etwas dazu sagen, dass merkte ich, aber sie brachte nichts heraus. Irgendwann lehnte sie sich an mich und begann zu weinen. Ich drückte sie an mich.
Die Süße.
Texte: copyright by halli.hallo
Tag der Veröffentlichung: 27.02.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich allen Menschen, denen es schlecht geht, und die nicht den Mut haben, nach draußen zu dringen, und all denen, die Leid und Schmerz erkennen, und versuchen, diese zu Bannen.