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Flammenengel

Luzifer wusste gar nicht mehr, wie oft er nun schon leise seufzte und auch gerade in dem Moment erschütterte ein weiterer tiefer Seufzer seine Brust.

Mit einer müden Bewegung hob er den geschliffenen Glaspokal mit blutroten Wein an die Lippen, ließ einen Schluck über seine Zunge rollen, genoss die Hitze und den Geschmack. Es gab eine Zeit, nur eine sehr kurze, die ihm kaum mehr wie ein Augenblick war, in der er eine solche Hitze verspüren durfte. Körperlich und der Geschmack ...

Ein weiterer trauriger Ton, ein weiterer Schluck des Weins, ein weiteres Mal die Wärme und der Geschmack nach Leben.
»Ach ja«, seufzte er leise, traurig, das sich jedoch in ein ebensolches Stöhnen wandelte, als der Herr der Hölle feststellen musste, dass sein Glas geleert war. Schwermütig und langsam erhob er sich aus dem Sessel. Diesen hatte er sich irgendwann in den vergangenen zweihundertfünfundfünfzig Jahren zugelegt, weil ihm die hochlehnigen Stühle für die einsamen Abende vor dem Kamin einfach zu unbequem geworden waren.
Mit einem weiteren Seufzen griff er zur Flasche, die auf einer Anrichte stand und stellte mit unwillig zusammengezogenen Augenbrauen fest, dass diese leer war.

»Wer dreimal verflucht in meinem Namen hat sie geleert?«, zischte er ungehalten. Das nichtswürdige Ding am Hals ergriffen, schritt er zur Tür, riss diese auf und blickte den Gang entlang, der viel zu still und dunkel vor ihm lag. Nur am Ende, ganz fern war ein goldgelbes Funkeln zu erkennen.
Ein ungnädiger Ton entfuhr ihm, der genauso müde klang, wie die vielen Seufzer zuvor. Den ganzen Weg und dann in den Keller hinauf ... Dazu hatte er nun bei weitem keine Lust.

Zu allem Überfluss müsste er an seinem gesamten Volk vorbei, das zu seinen Füßen kroch und es mit Freuden auf sich nehmen würde, dass er sie mit denselben träte.
Nein, das wollte er sich im Moment mit höllischer Sicherheit nicht antun. Aber einen Abend ohne dem seeligen Vergessen zubringen? Wieder ein tiefer Seufzer, der schwerer wog, als alle anderen zuvor und mit dem er die Tür wieder schloss.
Die Flasche stellte er zurück auf die Anrichte und ließ sich wieder in den Sessel sinken.
Nein, er wollte es.

Just in dem Augenblick, als sein teuflisches Gesäß über dem Sitzkissen schwebte, klopfte es leise an der Tür.
Verwirrt zog der Teufel die Augenbrauen zusammen, während sein Hintern noch immer in der Luft hing. Wieder klopfte es, nun jedoch lauter und eindringlicher.

Schlussendlich richtete sich Luzifer wieder auf und blickte zur Tür, als wollte versuchen zu ergründen, was oder wer sich hinter ihr verbarg. Wer mochte es nur sein? Der Flur war leer gewesen und niemand in der Lage, sich so schnell in diesem zu bewegen, dass er von einem Augenblick zum anderen die ganze Länge durchquerte.
Die Neugier siegte schließlich, überwältigte geradezu den Wunsch nach einsamer Traurigkeit, und so riss der Hausherr die Tür auf und ... erstarrte. Für einen Augenblick war er nicht fähig, zu verstehen, wer sich auf seine Schwelle verirrte hatte.
»Was machst du hier, Gabriel?«, zischte er schließlich den Engel böse an, als er endlich seine Stimme wiedergefunden hatte. Dieser lehnte im Türrahmen lehnte und die Fingernägel betrachtete. »Hast du nicht schon genug Schaden angerichtet?«
Ein sanftes Lächeln huschte um die Lippen des blonden Engels. »Du hast es nicht anders verdient«, erwiderte er und blickte den anderen erwartungsvoll an. »Willst du mich nicht hereinbitten?«
»Der alten Zeiten wegen«, gab Luzifer nach und trat zur Seite. »Aber nur deretwegen. Wegen mir würde ich dich von meiner Schwelle jagen und meinen Hunden zum Fraß vorwerfen.«
Gabriel sah sich interessiert um, als er die Stube betrat und dabei blieb sein Blick an der leeren Flasche und dem Weinglas hängen. »Du könntest wenigstens soviel Höflichkeit üben und mich zu einem guten Tröpfchen einladen.«
»Der gute Tropfen steht ihm Keller«, erklärte Luzifer knurrig und ließ sich endlich in seinen Sessel fallen. Mit einem eleganten Wink seiner Hand rief er für seinen Gast ebenfalls eine bequeme Sitzgelegenheit herbei.
Gabriel besah sich das Sitzmöbel kritisch, folgte dann jedoch dem Vorbild seines Gastgebers und ließ sich vorsichtig hineinsinken. Mit einem zufriedenen Ton machte er es sich schließlich darin gemütlich. Die langen Bein so weit wie möglich in Richtung des fröhlich lodernden Feuers ausgestreckt, blickte er zu Luzifer.

»Warum machst du nicht sooo und der Wein ist da?«, fragte er und wedelte dabei leicht mit der Hand, um die vorherige Bewegung des Teufels zu verdeutlichen.
Doch dieser schnaubte nur abschätzend. »Das hatte ich versucht«, erzählte er leise mit bekümmertem Unterton. »Das Problem ist, dass sich der Wein in Wasser verwandelt, wenn ich ihn in dieser Art holen will.«
»Also musst du selbst gehen? Aber du hast doch so viele Bedienstete!«
»Siehst du hier einen meiner ›Bediensteten‹? Nein. Weil sie sich den guten Tropfen wie billiges Gesöff in ihre fauligen Wänste kippen würden.«
»Also musst du selbst gehen«, stellte Gabriel nun nachdenklich fest, woraufhin der Höllenfürst noch bekümmerter nickte. »Aber, was würde geschehen, wenn ich ...?« Wieder wedelte der Engel mit der Hand und sah den Lichtbringer fragend an.
Der zuckte nur mit einer Schulter. »Versuch es ruhig. Wenn es nicht funktionieren sollte, musst du die Flasche holen gehen.«
Als würde Gabriel einen Apfel von einem Baum pflücken, hob er eine Hand und zog im nächsten Augenblick eine grüne, eingestaubte Weinflasche aus der Luft, die er dem Teufel reichte.
Dieser hob misstrauisch eine Augenbraue, hielt die Flasche gegen den Schein des Feuers, nachdem er die Wollmäuse vom Glas gewischt hatte.  »Naja«, murmelte er unwillig und überdeutlich war seine Skepsis zu hören. »Zumindest ist etwas Dunkles drin.«
»Mach sie einfach auf, Luzi«, forderte Gabriel und reichte dem Teufel mit einem schiefen Grinsen einen Korkenzieher.
Es war nicht ganz klar, worüber der Höllenfürst mehr verärgert war, die Anrede oder dass er sich in Gegenwart eines anderen körperlich betätigen sollte. Trotzdem griff er nach dem Öffner.
Sekunden später schnüffelte seine aristokratisch schmale und gerade Nase an der geöffneten Flasche, blähte sich leicht, als sie genüsslich den Duft einsog, der aus dem Flaschenhals stieg.

»Perfekt!«, murmelte der schwarzhaarige Lichtbringer und mit einem Wink seiner freien Hand erschuf er ein Glas.
Auch Gabriel hielt plötzlich einen Glaspokal in den Fingern, den er dem Hausherrn auffordernd entgegen reichte.
Nach Augenblicken, in denen die blutrote Flüssigkeit in die edlen Gefäße gefüllt wurde, lehnten sich der Engel und der Teufel zurück, streckten ihre wohlgeformten Beine dem lustig prasselnden Feuer entgegen und genossen einfach still den Moment.
»Was machst du eigentlich hier?«, erkundigte sich der Hausherr, irgendwann, als er sein Glas geleert hatte und ein weiteres Mal zur Flasche langte. »Ich nahm nicht an, dass du dich nach der letzten Aktion hier blicken lassen würdest.«
Grübelnd schob Gabriel die Unterlippe vor. »Wird man so nachtragend, wenn man die Ewigkeit in der Hölle verbringen muss?«
»Ich möchte nicht über Grundsatzfragen diskutieren!«, erwiderte Luzifer. »Ich will nur wissen, warum du hier bist. Mehr nicht.«
Der Engel blickte in sein Glas, schwenkte die Flüssigkeit leicht und beobachtete die Welle, die sich dabei bildete. Ein tiefes Seufzen erschütterte seine Brust. »Es ist so ... langweilig!«, erklärte er. »Viele Menschen haben den Glauben an uns verloren ... und du ahnst nicht, wieviel die Menschheit innerhalb von nur 500 Jahren verhunzen kann!«
»Pffff«, machte der Teufel ungnädig. »Kommst du extra hierher, um dich bei mir auszuheulen? Warum gehst du nicht zu unserem Herrn Vater oder zu Raziel?«
»Bei Vater war ich und Raziel ist beschäftigt«, erwiderte Gabriel und leerte sein Glas. Prüfend blickte er Luzifer an. »Außerdem bin ich dir noch etwas schuldig.«
»Mir? Schuldig?«, fragte der Teufel ungläubig und im nächsten Moment zuckte ein freudiges Lächeln um seine Lippen. »Deine Seeheeeele!«, jubelte er.
»Nein«, zischte Gabriel. »Ich muss noch eine Behauptung widerlegen.«
Nun war es an dem Teufel ratlos den Engel anzublicken.
»Du hast uns als schwanzlose Hühnchen tituliert«, half Gabriel ihm auf die Sprünge. »Das hat besonders mich mehr als verletzt.«
Interesse funkelte in den dunklen Augen des Teufels – oder es mochte einfach die Wirkung des Weines sein, den er bereits genossen hatte. »Ah, das wollte ich nicht«, murmelte er mit einem mitleidigen Augenaufschlag, dem sofort ein teuflisches Lächeln folgte. »Und nun willst du beweisen, dass du den Sterz eines Gockels hast?«
Gabriel spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg. »Ja, das wollte ich«, verkündete er mit der Sicherheit, die ihm eine ausreichende Menge des roten Weines gab.
Auf die Aussage musste der Teufel noch einen Schluck des köstlichen Gesöffs trinken. »Na, dann lass mal die Hosen runter!«, erklärte er und kippte auch noch den Rest des Glases in seinen Schlund.
Als hätte die Aussicht, dem Teufel seinen Bürzel zu zeigen, den Engel etwas ernüchtert, zögerte er nun doch leicht, als er sein Glas wegen Ermangelung eines Tisches zu seinen Füßen abstellte und sich aus dem Sessel erhob. »Du warst selbst ein Engel des Herrn. Du weißt doch noch, dass wir ...«
»Es ist schon so lange her, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann«, sagte der Teufel ungehalten und wischte sämtliche Einwendungen des Engels mit einer Handbewegung fort.
Ungeduldig beobachtete der Teufel, wie Gabriel am Nestelband seines Hosenbundes zupfte und reichte ihm hilfreich ein Messer. Dieser zögerte, danach zu greifen, langte dann doch mit einem leisen Seufzen danach.
»Wenn du hältst, was dein Anblick verspricht, wirst du die Beinkleider sowieso nicht mehr benötigen«, erklärte der Teufel zustimmend.
Bevor Gabriel einen Schritt von ihm fortmachen konnte, spürte er Finger, die nur kurz über den rauen Stoff strichen, unter dem sich sein Gemächt verbarg. Die Berührung sandte ein Prickeln durch seinen Körper und nur Augenblicke später spannte sich der Stoff über seinen Schwanz.

»Der Anblick gefällt mir«, sagte Luzifer und leckte sich über die Lippen. »Sehr sogar.«
Gabriel konnte nur auf den anderen herabblicken und auf das, was sich unter dem Stoff seiner Hose verbarg und diese ausbeulte. Er spürte, dass ihm das Messer aus den tauben Fingern gewunden wurde und dass ihm nächsten Moment der Stoff locker um seine Beine herabfiel.
Ein Ton wie das Schnurren einer Katze erfüllte den Raum, übertönte das leise Knistern und Prasseln des Feuers und wurde Eins mit dem Seufzen Gabriels, als Finger das harte Fleisch streichelten.
»Ich muss feststellen, dass sich wohl doch etwas im Himmel geändert hat«, sagte der Teufel mit rauer Stimme.
»Inwiefern?«, brachte Gabriel mit einem leisen Stöhnen heraus, weil eine warme Zunge kurz über die Spitze seines Schwanzes strich und die ersten Tropfen seiner Lust mitnahmen.
Luzifer erhob sich ebenfalls aus dem Sessel, legte eine Hand um das harte Fleisch und lehnte sich zum Engel, ohne ihn anderweitig zu berühren. »Ihr verspürt Lust«, murmelte er, blickte Gabriel in die Augen, die Samtigblau waren. »Vater hat euch verändert.«
»Dann trifft es wohl nur auf eine geringe Auswahl zu«, erwiderte Gabriel, der Mühe hatte, sich auf die Worte zu konzentrieren. Immer wieder wanderte sein Blick zu den leicht geöffneten Lippen des Teufels, die ihn einladend anlächelten. Doch das Übelste war die Hand, die seinen Schwanz fest und locker zugleich umschlossen hielt. Sie verführte ihn dazu, sich in ihr zu bewegen, in sie zu stoßen.
»Mir ist egal, welche Auswahl davon betroffen ist, solange ich dich Engel in der Hand halte«, flüsterte Luzifer, der nun begann, die Finger zu bewegen.
Ein Beben schien durch Gabriels Körper zu gehen und unwillkürlich griff er nach dem nächsten, das ihm Halt geben könnte. Seine Hände legten sich auf Luzifers Brust, glitten darüber hinweg und fanden ihren Weg in den Nacken des Teufels, verflochten sich mit seinen Haaren, während sich Lippen auf seine pressten, sich eine Zunge in seinen Mund stahl.
Nur am Rande vernahm Luzifer ein seltsames Geräusch, das wie ein Pulsieren klang, ein Klopfen oder Hämmern. Mit einem tiefen Seufzen, das sich anders anfühlte, als die in den Abenden zuvor, schob er die Gedanken an das komische Klopfen zur Seite, wobei er noch dachte, dass das Hämmern auch von Gabriels Schwanz herrühren könnte, der unter seinen Fingern zu pulsieren schien. Doch gerade, als er dem Gedanken noch etwas mehr Raum geben wollte, löste sich sein Hosenband.
»Was ist denn das?«, zischte Gabriel in dem Augenblick geradezu angewidert.
Unwillkürlich wanderte Luzifers Blick an seinem Körper herab, doch konnte er nicht feststellen, was Gabriels Unwillen hervorgerufen haben mochte. Sein Schwanz stand stolz und schön von ihm ab. Das einzige, das daran gemäkelt werden könnte, wäre, dass er sich in seiner prallen Pracht leicht zur Seite neigte. Aber das wäre nichts, was einen solchen Ekel hervorgerufen hätte.
»Wer hämmert hier eigentlich die ganze Zeit gegen die Tür?«, grollte Gabriel unwirsch und löste sich vom Teufel. Mit einer hastigen Bewegung raffte er seine Beinkleider zusammen, die um seine Kniekehlen hingen und zog sie hoch. Dass Luzifer ihn über sein Gebaren geschockt anblickte, ging er einfach hinweg.
Den Hosenbund mit einer Hand haltend, eilte er zur Tür und riss diese auf. Zwei seltsame Gestalten stand vor ihm. Zwei Männer. Der Eine in einen himmelblauen Anzug aus Samt gekleidet mit opulenten Spitzenbesatz an den Ärmeln und am Kragen sowie für sein schütteres Haar viel zu lange Strähnen. Der Andere wirkte gegen den ersteren geradezu überdurchschnittlich normal. Volles Haar, graumelierter Fünftagebart, dazu einen Anzug in ebensolcher Farbe. Insgesamt machte er einen sehr ordentlichen und gesetzten Eindruck auf Gabriel und an diesen wandte er sich, als er fragte: »Was wünschen Sie?«
»Hören Sie!«, forderte der Ordentliche mit näselnder, leicht quäkender Stimme und stach mit einem Finger in Gabriels Richtung. »Wir sind vom Alten gekommen und der wollte uns nicht reinlassen, sondern hatte uns gesagt, dass wir uns zum Teufel scheren sollen.«
Verwirrt zog Gabriel eine Augenbraue hoch und warf einen Blick über die Schulter zum Lichtbringer. »Luzi, Besuch für dich!«, verkündete er.
Der Teufel stand zum Glück so günstig, dass ein Sessel seine Blöße verdeckte. »Ich erwarte niemanden!«, entgegnete er. Er griff nach seinem Weinglas, das er wohl schon in der Zwischenwartezeit gefüllt hatte und hob es an seine Lippen.
»Dürften wir uns hier solange einladen, bis unsere Angelegenheit geklärt ist?«, fragte der Strähnige mit salbungsvoller Stimme und blickte geradezu lüstern auf den Wein.
»Nein, das dürft ihr nicht!«, erklärte Gabriel. Selbst dem gutmütigsten Engel würde das Gebaren dieser Männer aufs Gemüt schlagen.
Ohne Rücksicht darauf, dass ihm die Beinkleider wieder vom Leib rutschten und sein Gemächt den Blicken anderer freigab, schob er die beiden Männer zurück in die Dunkelheit des Flures und schloss mit einem endgültig klingendem Krachen die Tür.
»Sie werden sich nicht so einfach abwimmeln lassen!«, mutmaßte der Hausherr. »Sie sind schlimmer als Scheißhausfliegen oder Vertreter.«
»Und was machen wir nun?« Unsicher blickte Gabriel auf die Tür, deren Klinke sich heftig auf und ab bewegte, als würde an ihr von der anderen Seite gerüttelt und Hämmern und Rufen wurde laut, das vom weitläufigen Flur nur noch verstärkt wurde.
»Rein lassen wir sie in jedem Fall nicht«, stellte Luzifer fest, der ebenfalls seine Hose gerafft hatte und neben Gabriel getreten war. »Wir verbarrikadieren uns«, schlug er vor und deutete auf die Anrichte, einen großen Tisch sowie einige Regale, die im hinteren Bereich standen und von Gabriel bisher nicht beachtet wurden.
Nun kurze Zeit später war zumindest die Anrichte vor die Tür geschoben, was nur mit jeweils einer Hand gar nicht so einfach war. Unter die Klinke wurden kurzerhand mehrere Bücher geklemmt, so dass sie nicht mehr zu betätigen war.
»Das müsste ausreichend sein«, stellte der Hausherr zufrieden fest. »Und wenn du dich noch auf den Schrank setzt, bist du die ideale Galionsfigur«, verkündete er einladend und mit einem breiten und sehr teuflischen Grinsen.
Tatsächlich kletterte der Engel auf die Anrichte.
Was er jedoch nicht bedacht hatte, war, dass sein Hosenlatz beim Sitzen auseinanderklaffte und den Blick auf ein halb erigiertes Engelsgeschlecht freigab. Unter Luzifers Augen erhob es sich wieder aus dem Stoff.
»Mir gefällt wahrlich, was mir gezeigt wird«, sagte der Hausherr mit einem frechen Zwinkern zu seinem Gast und machte sich mit Zunge, Lippen und Händen über das her, was dieser ihm anbot. Schnell fielen die Beinkleider zu Boden ...

An dieser Stelle wollen wir den Fürsten der Hölle und seinen Gast verlassen, denn ebenso hielten es die beiden seltsamen Herren, die wohl vom Seufzen und Stöhnen und sonsterlei seltsamen Geräuschen vertrieben wurden. Oder haben sie womöglich einen Ort gefunden, der sie mit Freuden aufgenommen hat? Wer weiß? In der Hölle sind sie zumindest nicht gelandet.

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Tag der Veröffentlichung: 21.08.2017

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