Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
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Über die Autorin
Weitere Werke der Autorin
Für meinen Sohn. Du inspirierst mich jeden Tag.
Ohne Dich würde es H.J.White und Seelenteil nicht geben.
Vielen Dank an meine Testleser!
Den lieben Autorenkollegen:
Aileana Blair, Monika Schoppenhorst und René Deter
sowie
Bianka und Regina
Ihr seid die Besten.
Kapitel 1
Der Beginn
Vatikan, Anfang September 2012
Ein modriger Geruch steigt in die empfindliche Nase von Benedikt Pius. Diese alten, mit unzähligen Spinnweben verhangenen Kellergewölbe waren und sind bis heute nicht sein Fall. Angewidert rümpft er die Nase. Besorgt blickt er auf seine hellen neuen Schuhe. Der Lehmboden unter seinen Füßen wird dem empfindlichen Material bestimmt nicht gut tun. Weshalb um alles in der Welt wollte ihn sein Amtsvorgänger hier treffen? Langsam zweifelt er am Verstand von Papst Johannes und begrüßt dessen Rücktritt umso mehr. Auch wenn er es selbst noch immer nicht fassen kann, dass er durch das Konklave zum Papst und damit zum Nachfolger von Johannes gewählt wurde.
Etwas weiter hinten flackert ein schwaches Licht auf. Benedikt Pius beschleunigt seine Schritte. Sein Ziel ist es, so schnell wie möglich hier wieder raus, nach oben an die Erdoberfläche und zu den Lebenden zu kommen. Als er die unscheinbare Leuchtquelle erreicht, erkennt er in deren Halbschatten die leicht zusammengesunken wirkende Gestalt von Johannes. Je näher er ihm kommt, desto mehr wirkt sein Vorgänger wie ein gebrochener alter Mann, obwohl die beiden Männer nur wenige Jahre trennen.
„Eure Heiligkeit“, spricht Benedikt Pius den emeritierten Papst an.
Johannes, der die Anwesenheit seines Nachfolgers nicht bemerkt hat, zuckt leicht zusammen und sieht verschreckt auf.
„Ah, Benedikt Pius. Alter Freund.“
Nun lächelt Johannes und breitet seine Arme zur Begrüßung aus.
„Bitte verzeih mir die Umstände, die ich dir bereite.“
Johannes muss husten.
„Allerdings gibt es Wichtiges, dass ich dir noch zusagen habe.“
Benedikt Pius zieht seine Stirn in Falten. Er versteht nicht, worauf Johannes hinaus will. Hatten sie sich doch bereits am Vortag in den privaten, weitaus gemütlicheren Räumen von Johannes bezüglich der Amtsübergabe getroffen und mehrere Stunden über alle geschäftlichen und glaubenstechnischen Belange des Christentums gesprochen.
Johannes lächelt schwach. Ihm ist klar das Benedikt Pius bis jetzt noch kein Wort versteht. Ein grauenhafter kalter Schauder durchzieht den Körper des emeritierten Heiligen Vaters. Nur noch wenige Minuten und er wird von der Bürde erlöst sein. Eine Vorfreude kommt in ihm auf.
„Benedikt Pius, was ich dir jetzt sage, ist nicht für die Welt bestimmt. Nur einige sind eingeweiht und noch weniger sind bereit zu glauben. Jedoch ist bedingungsloser Glaube alles, was die Welt noch hat, damit sie gerettet werden kann. Sollten wir am Ende scheitern, wird Satan selbst mitsamt seinen bösartigen Kreaturen auf die Welt kommen und diese vernichten.“ Johannes` Stimme bebt und mit zittrigen Händen übergibt er Benedikt Pius ein Buch.
Das in Krokodilleder eingebundene Werk ist schwer und bereits das Aussehen verrät, dass es sehr alt sein muss. Vielleicht zählt es sogar zu den ersten schriftlichen Aufzeichnungen der Menschheit. Den Einband zieren heidnische Symbole. Obwohl er diese Jahrzehnte lang studiert hat, hat Benedikt Pius viele von diesen hier noch nie gesehen. Vorsichtig, vor allem jedoch fasziniert, fährt er mit seinen Fingern voller Ehrfurcht darüber. Eine solche Faszination hat er noch nie in seinem Leben gespürt. Johannes sieht ihn mit ernster Miene an, er kennt die Anziehungskraft dieser alten Schriften nur zu gut.
„Vorsicht mein alter Freund. Zu viel Interesse und Begeisterung für die gefährlichen, falschen Dinge und das Dunkel in der Seele gewinnt die Oberhand.“
Benedikt Pius sieht Johannes argwöhnisch an. Was erlaubt sich dieser alte Greis? Er ist durchaus selbst in der Lage zu entscheiden, mit welcher Intensität er sich für etwas interessiert. Dennoch antwortet er auf den Ratschlag seines Vorgängers nicht.
Johannes räuspert sich und versucht das aufkommende schlechte Gefühl abzuschütteln. Benedikt Pius ist das neue Oberhaupt der Kirche, Bischof von Rom und Stellvertreter Jesu Christi hier auf Erden. Daher vertraut er darauf, dass Gott seinem Amtsnachfolger bei dieser schweren Bürde beistehen wird.
„Eine Liste mit den Namen der wenigen Auserwählten, die den Kampf gegen die vorherbestimmte Endgültigkeit aufnehmen, ist auf der letzten Seite des Buches vermerkt.“
Benedikt Pius blättert zum Ende. Es befinden sich darin etwa einhundert Namen aus der ganzen Welt. Ein Drittel ist bereits durchgestrichen. Benedikt Pius sieht mit ernster Miene und in Falten gezogener Stirn auf. Johannes lächelt, ein trauriges Lächeln.
„Alter Freund, dieser Kampf hat bereits vielen guten, aufrichtigen Männern und Frauen, das Leben gekostet.“
Kurz verweilt Johannes in den traurigen Erinnerungen, an jene, deren Namen von der Welt schon längst vergessen wurden.
„Neben den Prophezeiungen beinhaltet das Buch auch mehrere Beschreibungen von den Kreaturen der Hölle, die Satan bei der Vernichtung der Welt helfen werden. Allen voran die Dämonen.“
Benedikt Pius hört und versteht Johannes Worte, doch kann er sie nicht glauben. Dämonen, Kreaturen der Hölle. Satan. Warum fühlt sich Benedikt Pius gerade, als wäre er in einem Fantasyroman gefangen?
„Einige der Dämonen sind gefährlicher als die anderen“, setzt Johannes seine Erläuterungen fort. Seine Augen ruhen aufmerksam auf Benedikt Pius.
Er sieht deutlich, dass sich der Verstand seines Freundes noch weigert, das Unbegreifliche zu erfassen. Jedoch ist er überzeugt davon, dass es nicht mehr lange dauern wird.
„Die Schlimmsten unter den gottlosen Wesen sind die Esser. Diese teuflische Brut tötet ihre Opfer nicht nur auf bestialische Weise, sondern sie nährt sich zusätzlich von deren unsterblichen Seelen. Dadurch stärken sie ihre Lebensessenz und werden fast unsterblich. Sie wandeln seit Jahrhunderten auf der Erde. Verborgen vor den Menschen.“
Johannes nimmt dem staunenden Benedikt Pius das Buch aus der Hand und schlägt die Seite über die Esser auf. Die Zeichnung eines gut aussehenden Mannes blickt ihm entgegen und die tiefschwarzen Augen lassen ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Zur gleichen Zeit in Deutschland
Seit Anbeginn der Zeit existiert Gut und Böse. Während das Eine Helligkeit und Liebe bedeutet, steht das Andere für Dunkelheit und Hass. Jede Kreatur auf diesem Planeten hat die Wahl, sich für das Eine oder Andere zu entscheiden. Allerdings ist für einige die Dunkelheit und Zerstörung bereits seit Beginn ihrer Existenz vorherbestimmt.
Der Wind trägt ihn schnell und lautlos durch die hereingebrochene Nacht, freudig seinem Auftrag entgegen. Seine körperliche Gestalt aufgegeben, wird er eins mit dem Element, das in seiner vollen Macht das schlimmste Ausmaß an Zerstörung über die Welt bringen kann. Eine Welt, welche Menschen besiedeln wie Ungeziefer. Doch dies ist nur eine Frage der Zeit, die unaufhaltsam gegen sie arbeitet. Bereits in Bälde wird sich die Prophezeiung erfüllen und die Menschheit zu den Sklaven der wahren Herrscher über Leben und Tod machen.
Dieser Gedanke lässt sein Lachen ertönen, das in seiner körperlosen Gestalt einem grollenden Donner gleicht. Er materialisiert sich in einer abgeschiedenen, dunklen Gasse, nicht unweit eines Vergnügungsortes der Menschen entfernt. Ein widerlicher Geruch nach guter Launeund Ausgelassenheit steigt ihm in die Nase. Die Stimmen der Partygäste mischen sich mit lauter Musik. Seine Gemütsverfassung verfinstert sich, wie immer wenn er unter den Menschen wandelt.
Er holt das Bild aus seiner Jackentasche hervor, prägt sich das Gesicht der Frau darauf ein. Dunkelbraune Haare und dunkle Augen. Vorfreude steigt in ihm auf. Für eine Sekunde überzieht ein grausames Schmunzeln sein aschfahles Gesicht.
Schnell steckt er das Foto wieder ein und macht sich auf den Weg. Die Menschen werden sofort auf ihn aufmerksam. Er spürt die anzüglichen Blicke der Frauen. Sein Aussehen wirkt auf die Mehrheit von ihnen anziehend und vor allem erregend. Ein sehr nuttiges Weibsstück wartet nicht mal ab, bis er das Etablissement betreten hat. Was ihm allerdings nur recht ist, denn es wird Zeit für neue Energie.
Der Geruch nach ihrem billigen Parfüm und Zigaretten weckt die Mordlust in ihm.
„Hey Herzchen, Lust auf eine heiße Nummer?“, lasziv leckt sie sich über die viel zu stark geschminkten Lippen. Seine schwarzen Augen mustern ihren spärlich bekleideten Körper und bleiben an ihrem außerordentlich großen Busen hängen. Schließlich nickt er ihr zu, ihm in die dunkle Gasse zu folgen.
Aufgeregt tapst das Weib hinter ihm her, wie ein trotteliger Hund seinem Herren. Er lockt sie in die dunkelste Ecke. Noch bevor sie weiß wie ihr geschieht, drückt er ihren Körper grob gegen die sanierungsbedürftige Mauer des Fabrikgebäudes. Sie stöhnt vor Erregung, während sie ihm lustvoll die Lippen entgegen spitzt. Ihre Wangen sind vor Begierde gerötet und eine große Hitze geht von ihr aus. Eine Hitze, die seinen Appetit zusätzlich anregt.
Er legt seine Hände um ihren schlanken Hals, während sein restlicher Körper die Frau mühelos fixiert. Willig spreizt sie ihre Beine und drückt ihm ihren Unterleib entgegen, doch hat er Besseres mit ihr im Sinn. Seine Hand fährt langsam ihren Hals hinauf. Sie keucht erregt unter seiner Berührung. Sie ahnt nicht, dass es ihre letzten Momente auf dieser Welt sind. Er wird diese gleich von ihrer unwürdigen Existenz befreien.
Erst als er seine Hand problemlos über ihren Mund und Nase legt, spürt sie erstmals die Gefahr, in der sie schwebt. Er kostet diesen Augenblick voll aus: Ihre Augen weiten sich und füllen sich mit Tränen. Ihr Körper beginnt unter seinem vor Todesangst zu zittern. Sein dunkles Lachen erklingt in ihren Ohren, bevor er ihr mit der einen Hand die Kehle und mit der anderen Mund und Nase zerquetscht.
Der Moment, in dem sich ihr Körper im Todeskampf unter seinem windet, und er spürt, wie ihre Seele den Leib zu verlassen beginnt, erregt ihn stärker, als er angenommen hatte. Er legt seine Hände auf ihr leichenblasses Gesicht und nimmt die Energie ihrer Seele auf. Es wird seinen Hunger für ein Weilchen stillen. Er wird sich heute Nacht noch eine Seele suchen müssen, um über die nächsten Tage zu kommen. Achtlos wirft er ihren leblosen Körper in die Gosse und schlendert gelassen zurück, um seinen Auftrag zu erledigen.
Nach einer Weile entdeckt er das sich eingeprägte Gesicht im Club. Es trennen ihn zwar mindestens hundert Meter von ihr, doch mit seinen scharfen Augen, kann er sie deutlich in der Menge erkennen. Wie ein Raubtier nimmt er die Fährte seiner Beute auf, umkreist es.
Auf seinem Weg kommt er an einer kleinen Gruppe Frauen vorbei, die es sich an der Bar gemütlich gemacht haben. Vom Alkohol angeheitert kichern sie kindisch in die Runde. Angewidert rümpft er die Nase. Wie er diese dümmlichen Tussis verabscheut! Aus dem Augenwinkel heraus erregt eine eher unscheinbare Gestalt seine Aufmerksamkeit. Sie steht mehr neben der Gruppe, als zu ihr zu gehören.
Ihr Gesichtsausdruck wirkt müde und traurig. Der Geruch, der ihn trifft, als er sich unbewusst auf sie konzentriert, wirft ihn fast zu Boden. Intensiv und fruchtig süß. Sofort wächst sein Appetit nach ihr ins Unermessliche. Am liebsten würde er alle Vorsicht vergessen und sie sich hier auf der Stelle nehmen.
Jedoch bemerkt er in der nächsten Sekunde, dass sein Auftrag gerade dabei ist, ihm durch die Lappen zu gehen. Lautlos knurrt er wütend vor sich hin und reißt sich mit aller Macht von dem betörenden Geruch der Frau los. Sie wird er sich später holen.
Kapitel 2
Betrug
Gleicher Abend, Anfang September 2012
Dicht an dicht drängen sich die Leute heute im Scalua. Für einen Donnerstagabend ist ziemlich viel los. Die Luft ist unerträglich heiß und stickig. Wie konnte ich mich von Tamara nur dazu überreden lassen, heute herzukommen. Bereits jetzt weiß ich, dass ich den Tag morgen vergessen kann, da ich unausgeschlafen und unkonzentriert sein werde. Über mich selbst ärgernd, blicke ich zu Tamara, die sich gerade angeregt mit einer ihrer Bekannten unterhält. Sie braucht mich überhaupt nicht. Wütend grummle ich leise vor mich hin und nehme einen Schluck aus meinem Glas Cola.
Wenn ich zuhause geblieben wäre, hätte ich den restlichen Abend vielleicht mit Rainer verbringen können. Eine Zeit der Zweisamkeit, die wir beide dringend benötigen. Stattdessen habe ich mich hierher schleifen lassen.
In meiner Handtasche suche ich nach meinem Handy. Mein Verlobter ist sicherlich schon daheim, er wollte mir eine SMS schreiben. Gespannt sehe ich aufs Display, keine Mitteilung erhalten. Enttäuschung drückt mir die Luft ab. Die Uhr zeigt bereits fünf Minuten nach Mitternacht an. Schon wieder Überstunden. So lange. Traurig stöhne ich auf. Er schiebt seit Wochen Überstunden. Wenn ich nicht als seine Sekretärin arbeiten würde, würde ich ihn wahrscheinlich tagelang nicht zu Gesicht bekommen. Ich hoffe inständig, dass diese komplizierte Firmenübernahme bald abgeschlossen ist. Ich vermisse meinen Rainer. Seit Tagen lässt er seine miese Laune an mir aus. Auch heute wieder, bevor ich das Büro verlassen habe.
Mein Herz schmerzt, wenn ich an seine Worte denke. „Hannah verschwinde einfach.“ Dabei habe ich ihm doch nur meine Hilfe angeboten, doch selbst die nimmt er in diesen Tagen nicht mehr an. Er stößt mich bei jeder Gelegenheit weg. Unweigerlich steigen mir Tränen in die Augen.
„Süße, alles in Ordnung?“, wendet sich Tamara zu mir und nimmt mich in den Arm. Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie ihr Gespräch unterbrochen hat. Fest beiße ich mir auf die Lippen und schlucke die Hilflosigkeit hinunter. „Ach, komm schon, lass dich von Rainer nicht runter ziehen. Der kriegt sich schon wieder ein. Wirst schon sehen“, versucht sie mich aufzubauen, obwohl sie ihn nicht leiden kann. Es vergeht keine Woche, in der sie mir sagt, dass ich jemanden Besseres verdient habe. Kurz lehne ich meinen Kopf an ihre Schulter an. Tröstend streicht sie mir über den Rücken. „Geht´s wieder?“
Ich nicke und versuche zu lächeln. Sie nimmt ihr Cocktailglas zur Hand und stößt mit mir an. Dann wird ihre Aufmerksamkeit wieder von den anderen Frauen beansprucht. Ich ziehe mich etwas weiter in die Ecke zurück, um mit meinen trüben Gedanken allein zu sein. Mit leerem Blick starre ich vor mich hin und ergebe mich meiner Traurigkeit.
Plötzlich überfällt mich eine Gänsehaut, ein unerklärlich starkes Unbehagen. Einen kurzen Augenblick lang hat mich die nackte Angst umfangen. Aus heiterem Himmel. Ohne ersichtlichen Grund. Ich ringe nach Luft, sehe mich nervös um. Doch alles ist wie wenige Minuten zuvor. Tamara redet mit den Frauen und die restlichen Leute tanzen dicht gedrängt durch die Nacht.
Sobald mich dieses merkwürdige Gefühl wieder loslässt, beschließe ich nach Hause zu gehen. Der Tag war lang und meine Nerven sind offensichtlich überspannt. Ich nehme meine Jacke und Handtasche vom Tresen und stupse Tamara auf die Schulter. Sie dreht sich überrascht zu mir um.
„Ich gehe. Wir telefonieren.“ Eilig mache ich mich auf den Heimweg.
Zwanzig Minuten später schließe ich die Tür zu unserer kleinen Altbauwohnung im Zentrum der Stadt auf, lediglich fünf Minuten von der Kanzlei entfernt, in der wir beide arbeiten. Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung im Büro. Ich lief Rainer, voll bepackt mit alten Akten, an seinem ersten Tag als Rechtsreferendar, direkt in die Arme. Er fing mich auf, und als ich in seine grauen Augen blickte, war es um mich geschehen. Das ist drei Jahre her. Mit Schmetterlingen im Bauch und wild klopfendem Herzen betrete ich unsere Wohnung.
„Rainer, Schatz?“, rufe ich laut, ohne eine Antwort zu erhalten.
Seine Aktentasche lehnt wie gewohnt neben der Couch, daher muss er da sein. Ich gehe weiter und sehe, dass im Schlafzimmer Licht brennt. Ob er vielleicht schon schläft?
Ich kann mir ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Ich liebe es, ihm beim Schlafen zuzusehen. Allerdings findet er das gar nicht lustig, wenn er mich dabei erwischt. Dann verzieht er wütend seinen Mund und bekommt diese süßen Grübchen. Ich liebe diesen Mann. So leise wie möglich gehe ich ins Schlafzimmer und öffne sachte die angelehnte Tür. Gleich werde ich meinen Liebsten sehen.
Mein Herz setzt aus. Schock. Wie gelähmt bleibe ich unter dem Türrahmen stehen. Kann mich nicht vor- oder zurückbewegen. Meine Augen sind gefesselt von dem Anblick. Der Mann meines Herzens liegt nackt über einer jungen, ebenfalls nackten Frau und versenkt sich immer wieder, immer tiefer, rhythmisch in ihr. Dabei stöhnt er laut auf. Seine Muskeln spannen sich mit jedem neuen Stoß an. Schweiß rinnt über seinen Rücken hinab zu seinem Po. Die Frau keucht und windet sich genüsslich unter ihm.
Gebannt starre ich Rainer an und spüre einen ungeheureren Schmerz in meinem zerberstenden Herzen. Jegliches Gefühl entweicht aus meinen Gliedern, meiner Seele. Ich kann nicht atmen, nicht denken, mich nicht bewegen, nicht lieben, nicht hassen. Alles in mir schmerzt. Ein Wimmern erfüllt den Raum und er dreht seinen Kopf zu mir. In seinen Augen brennen Lust, Leidenschaft und Hohn. Er grinst mich boshaft an und lässt mich an seinem nun folgenden Orgasmus teilhaben. Ein letztes Mal stößt er fest und tief in die Frau, wirft dabei seinen Kopf in den Nacken und schreit ihren Namen heraus. Sekunden später sinkt er erschöpft über ihrem, noch immer voll Wonne stöhnenden Körper zusammen. Dabei umarmt und küsst er sie innig. Beide lachen, als sie noch einmal kurz zu mir sehen, bevor sie sich erneut ihrer körperlichen Begierde widmen.
Langsam kehrt das Leben in meine Beine zurück. Benommen wende ich mich ab und verlasse mein Zuhause. Draußen in der Dunkelheit erfasst mich die volle Wucht dieses Verrats, unzählige Tränen strömen über mein Gesicht. Vor unerträglicher Pein blutend pocht mein Herz gegen meine Rippen. Verloren irre ich durch die Stadt, bis die Nacht zu Ende ist.
Kapitel 3
Neuanfang
Deutschland, Mitte September 2012
Für einen Spätsommertag im September ist es eindeutig zu heiß. Ich stelle die Kiste mit meinen Habseligkeiten auf dem Gehweg ab und wische mir mit dem Ärmel meiner weißen Bluse über die Stirn. Ich starre auf das Betongebäude vor mir, in dem nun mein neues Zuhause sein soll. Ich weiß, ich sollte dankbar sein, der Hölle, zu der die letzten zwei Wochen geworden sind, so schnell entkommen zu sein. Dennoch zerreißt es mir die letzten verbliebenen Stücke meines Herzens, das schwer wie ein Stein in meiner Brust liegt.
Noch immer kann ich es nicht glauben. Rainer hat mich betrogen und eiskalt abserviert. Ausgetauscht gegen die gerade volljährig gewordene Tochter des Kanzleiinhabers. „Hannah, nicht träumen. Wir haben noch viel zu tun“, reißt mich Tamaras Stimme aus meinen Gedanken. Ohne meine beste Freundin hätte ich die vergangenen Wochen nicht überlebt.
„Nicht grübeln, Kisten schleppen.“
Zur Verdeutlichung drückt sie mir eine der Kisten, in denen ich mein Geschirr verpackt habe, in die Hand. Ich stöhne unter dem Gewicht und sacke ein wenig in den Kiesweg ein.
„Du hast recht“, stimme ich ihr zu und versuche ein Lächeln zustande zu bekommen, was mir jedoch misslingt.
„Ach Süße. Dieser Arsch ist es doch gar nicht Wert.“ Sie sieht mich mitleidig an und streichelt mir tröstend über die Schulter. Wie so oft in den letzten Tagen.
„Benötigen die Damen Hilfe?“
Gleichzeitig drehen Tamara und ich uns überrascht zu der Stimme hinter uns um. Sie gehört einem gut aussehenden, blond gelockten, großen Mann. Einer, wie er genau in Tamaras Beuteschema passt. Sie wirft ihre langen Haare zurück und zupft fast unbemerkt an ihrem T-Shirt herum, das nun ihre wohlgeformte Brust besser zum Vorschein bringt. Nun muss sogar ich schmunzeln. Ich sehe dem freundlichen Fremden in seine stechend blauen Augen und antworte ihm: „Hilfe ist nie schlecht.“
Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus und gibt einen Blick auf seine perfekt weißen Zähne frei. Es ist ein Lächeln, das selbst ein zutiefst verletztes Herz, wie meines, schneller schlagen lässt.
Plötzlich schüttelt er den Kopf. „Wo sind nur meine Manieren. Ich bin Christian Engel und betreue die Pfarrei St. Engelbert.“
Er deutet auf die Kirche, die schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt. Tamara und ich sehen uns verwirrt an. Als wir allerdings begreifen, was uns diese Worte sagen sollen, ist in Tamaras Augen bittere Enttäuschung zu lesen. Männer in festen Beziehungen, sogar verheiratete Männer stoppen Tamara auf ihren Beutezügen normalerweise nicht, doch von einem Priester lässt sogar sie die Finger.
Erst jetzt fällt mir seine Kleidung auf. Schwarzes Hemd, schwarze Stoffhose, ein weißer Kragen. Ich setze die Kiste in meinen Händen ab und muss unwillkürlich kichern, wie ein kleines Schulmädchen. Sobald ich mich wieder ein wenig gefasst habe, reiche ich dem Priester die Hand.
„Freut mich sie kennenzulernen. Ich bin Hannah Fromm, ihre neue Nachbarin“, verlegen deute ich auf den sanierungsbedürftigen Betonklotz hinter mir.
„Und das ist meine Freundin Tamara Nikols, sie hilft mir heute netterweise beim Einzug.“
Der Händedruck des Geistlichen ist unerwartet stark und seine Hände fühlen sich sehr rau an. Man könnte meinen, man schüttelt die Hand eines Bauarbeiters anstatt eines Seelsorgers.
In seinen blauen Augen könnte man glatt versinken und die Welt vergessen. So sanft und liebevoll ist ihr Ausdruck einer völlig Fremden gegenüber, und mit einem Mal wird mir leichter ums gebeutelte Herz. Zum ersten Mal seit Wochen habe ich das Gefühl, mich nicht verstecken zu müssen. Tamaras räuspern holt uns aus unseren jeweiligen Gedanken zurück. Offenbar waren wir ziemlich lange darin versunken. Da ich allerdings trotzdem nicht gleich reagiere, stupst sie mich ungeniert in die Rippen.
„Hallo, Erde an die zwei Herrschaften. Könnten wir dann weiter machen?“ Der giftige und genervte Unterton in ihrer Stimme ist nicht zu überhören.
Abrupt lassen Christian Engel und ich unsere Hände los. Er räuspert sich leicht beschämt und hebt die schwere Kiste hoch. Deutlich treten seine Muskeln und Sehnen bei der Anstrengung hervor. Die schwarze Kleidung lässt einen durchtrainierten Körper darunter erahnen.
Tamara seufzt bedauernd und stößt mich abermals etwas kräftiger in die Rippen.
„Der steht auf dich“, und in ihren Augen kann ich eine Spur von Neid erkennen.
„Tamara!“ Empört schnaube ich aus. „Er ist ein Priester und hat kein Interesse an Frauen.“
„Vielleicht nicht an Frauen, aber an verlorenen Seelen“, sie zwinkert mir zu und geht ihm mit einer weiteren Kiste in der Hand nach.
„Verlorene Seelen“, grummle ich in mich hinein. Aber irgendwie muss ich ihr recht geben. Im Moment ist mein Leben ein Trümmerhaufen, in dem ich heillos verloren bin.
Es wird bereits dunkel, als Christian Engel die letzte Kiste in meiner neuen Wohnung abstellt. „So, das war`s“, erleichtert atmet er aus und grinst mich an.
Schon wieder dieser intensive Blick. Tamaras Worte hallen in meinem Kopf nach. Ich spüre wie meine Wangen rot werden und versuche mich darauf zu konzentrieren, mich nicht völlig lächerlich zu machen.
„Wie kann ich ihnen nur danken.“
Selbstlos winkt er ab. „Ist doch eine Selbstverständlichkeit unter Nachbarn.“
Erneut nimmt er meine Hand in seine. Mein Herzschlag beschleunigt sich automatisch. Verdammt reiß dich zusammen!
„Sie können mir eine Freude machen und mich am Sonntag in der Messe besuchen“, er grinst verschmitzt, während er seinen Vorschlag ausspricht. Tamara kommt gerade zur Tür herein und sieht uns mit diesem vielsagenden Er-steht-auf-dich-Blick an.
„Gern“, stimme ich zu.
„Schön, bis dann.“ Er drückt noch einmal fest und doch einfühlsam meine Hand und wendet sich zum Gehen. „Ich wünsche den Damen noch einen schönen Abend.“
Er nickt meiner Freundin freundlich zu und dann ist er auch schon durch die Tür verschwunden.
Tamara kichert los und meint: „Ich glaube, du hast jemanden schwer beeindruckt. Kalt lässt du den braven Priester jedenfalls nicht.“
Sie legt triumphierend einen Arm um meine Schulter.
„Komm hör auf“, protestiere ich. „Wir sollten weiter machen, damit wir irgendwann fertig werden.“
Sie seufzt. „Wie du meinst“ und schweigend setzen wir unsere Arbeit fort.
Kapitel 4
Flirt mit einem Unbekannten
Zwei Wochen später
„Sorry Tamara, ich trage nur noch schnell den Müll hinunter und dann bin ich auf dem Sofa.“ Den Telefonhörer habe ich zwischen schräg gelegtem Kopf und Schulter eingeklemmt, während ich die Mülltüte zubinde.
„Nur auf ein Stündchen“, bettelt sie weiter.
„Wenn es mit dir bei nur einer Stunde bliebe. … Ich muss morgen früh raus“, wiegle ich ihr Betteln vehement ab, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Tamara Nikols schlägt man für gewöhnlich nichts ab.
Sie schnaubt verächtlich am anderen Ende der Leitung. „Triffst du dich schon wieder mit dem Pfaffen?“, fragt sie mich spöttisch und beginnt zu kichern.
Mist, woher weiß sie das immer? Ich beiße mir auf die Lippen.
„Wir gehen nur einen Kaffee trinken. Nichts weiter. Christian ist nur ein guter Freund.“
„Ach ihr seid schon bei den Vornamen angekommen?!“
Ich kann mir ihr erstauntes Gesicht im Moment sehr gut vorstellen und die schmutzigen Gedanken dazu.
„Wir sind nur Freunde. Es tut mir gut mit ihm zu reden.“ Weshalb rechtfertige ich mich überhaupt vor ihr?
„Ja klar, Freunde“, wiederholt sie und die Doppeldeutigkeit in der Art, wie sie das Wort ausspricht, entgeht mir nicht.
Ich seufze auf und beschließe das Gespräch zu beenden.
„Also wir hören uns morgen. Gute Nacht.“
„Nachti“, trällert sie zurück.
Mit aufkeimendem schlechten Gewissen nehme ich den verpackten Müll und bringe ihn nach unten zu den Mülltonnen. Es ist dunkel und still im Treppenhaus. Ein seltener Zustand um diese Uhrzeit, da es noch nicht mal halb neun Uhr abends ist. Warum fühlt es sich immer an, als würde ich ein Verbrechen begehen, wenn ich mich mit Christian treffe? Wir unterhalten uns nur. Darf man als Frau nicht mit einem Priester befreundet sein, ohne dass die Welt an eine heimliche Affäre denkt? Der Gedanke an unser Treffen morgen zum Frühstück lässt mein Herz höher schlagen. Seine Nähe tut mir einfach gut.
Im Erdgeschoss angekommen gehe ich zur Hintertür raus und werde fast von einem meiner Nachbarn umgerannt. Er schubst mich achtlos gegen die Wand und ist auch schon zur Vordertür raus. Es geht alles so schnell, dass ich nicht mal Zeit habe, um mich über sein rüpelhaftes Verhalten zu beschweren. Fassungslos und ärgerlich schüttle ich den Kopf. Leise vor mich hin motzend gehe ich hinaus in die Dunkelheit zu den Mülltonnen. Es ist ein kalter, leicht regnerischer Herbstabend. Ich beginne zu frösteln. Hätte ich mir doch schnell eine Jacke übergezogen.
„Verfluchter Mist“, schimpfe ich, als ich die Mülltüte in die Tonne werfe und mir dabei mein Shirt mit einer undefinierbaren Flüssigkeit vollsaue.
Plötzlich: ein röchelndes Keuchen hinter mir! Schwere Schritte ertönen. Ich erstarre. Mein Herz rast. Dennoch versuche ich meine Atmung ruhig zu halten und nicht hysterisch zu werden. Meine Hände fangen bereits zu schwitzen an. Vielleicht ist es ja nur ein Tier. Eine Katze? Bestimmt. Tief atme ich durch und drehe mich um. Alles, was ich erkennen kann, sind die tiefschwarzen Augen, die mich in einen Abgrund ziehen. Sie gehören zu einer riesigen Gestalt, die nur ein paar Meter von mir entfernt steht. Der Lichtschein des Treppenhauses wird von der bedrohlichen Erscheinung gänzlich verschluckt. Mein Herzschlag setzt aus. Mir stockt der Atem.
Der Mann vor mir ist eineinhalb Köpfe größer als ich, kommt unaufhaltsam auf mich zu, packt mich in der nächsten Sekunde mit seinen riesigen Pranken fest an den Schultern. Sein Oberkörper ist breit, breiter als ich es jemals zuvor bei einem Mann gesehen habe. Ich will schreien, doch es gelingt mir nur ein leises, ersticktes Quietschen. Er lacht. Ein tiefes dunkles Lachen, das mir einen eiskalten Schauder über den Rücken jagt.
Schwer atme ich ein und nehme seinen Geruch in meine Nase auf. Ein unbeschreiblicher Geruch, süß und bitter, gefährlich und doch beruhigend zu gleich. Er ist mir nun so nah, dass sich unsere Körper berühren. Deutlich kann ich die harten Muskeln der athletischen Brust spüren. Diese Nähe lässt meinen Körper, mit jeder einzelnen Zelle, vibrieren. Nach Luft ringend japse ich auf. Mein Herzschlag klopft kräftig gegen das Brustbein. Meine Ohren dröhnen. Sein Schatten hüllt mich zur Gänze ein. Magisch werde ich von seinen Lippen angezogen. Langsam wandert mein Blick über sein blasses, kantiges Gesicht und bleibt schließlich erneut an den glänzenden schwarzen Augen hängen. Er spielt mit mir, leckt verlockend über meine Lippen, bis ich alles um mich herum vergesse und mich ihm, seiner Verführung ergebe. Meine Beine geben nach, als sich unsere Lippen endlich berühren und wir in einem wilden Kuss aus purer Leidenschaft versinken.
Kapitel 5
Einzige Hoffnung
Vatikan, Februar 2013
Dunkle Wolken ziehen über den Petersplatz. Der Wind weht stürmisch und selbst für Februar ist es eindeutig zu kalt. Mit sorgenvollem Blick steht Papst Benedikt Pius am Fenster seines Arbeitszimmers und blickt hinab auf den ungewohnt leeren Petersplatz. Mindestens genauso dunkel wie die Wolken sind auch die Gedanken, die im Kopf des Pontifex umher kreisen.
Er ist so darin vertieft, dass er das Eintreten seines treuen Kammerdieners Ronaldo Paele, der ihn seinen täglichen 16:00 Uhr-Tee serviert, nicht registriert. Erst als sich dieser respektvoll räuspert, taucht der Papst aus seinen mehr als trüben Gedanken wieder auf und sieht seinen Kammerdiener müde an.
„Eure Heiligkeit!“, beginnt Ronaldo, der bereits seit Tagen bemerkt, dass der Papst äußerst besorgt ist. Er stellt das Tablett behutsam auf dem Schreibtisch von Benedikt Pius ab. „Ihr Tee“, fügt er erklärend hinzu.
„Vielen Dank.“ Die Stimme des Papstes klingt matt und erschöpft, auch seine gesamte körperliche Verfassung zeugt von einer erdrückenden Müdigkeit.
„Heiliger Vater kann ich noch etwas für Sie tun?“, fragt Ronaldo in der Hoffnung, den Grund für die Besorgnis seines Dienstherrn irgendwie lindern zu können.
Doch Benedikt Pius schweigt. Der Kammerdiener will gerade gehen, als sein Blick auf das uralte, dicke, sagenumwobene Buch fällt, das aufgeschlagen auf dem antiken Schreibtisch liegt.
Sagenumwoben! Er kann sich ein belustigtes Schmunzeln nicht verkneifen, da er an diese ganzen mystischen Prophezeiungen nicht glaubt. Außerdem kann er nicht nachvollziehen, wie ein so weiser, intelligenter und – für einen Papst - hochmoderner Mann wie Benedikt Pius diesen uralten Märchen Glauben schenken kann.
Mit Schritten so schwer wie Blei geht der Papst zurück zu seinem Arbeitsplatz und setzt sich. Mit einer Hand streicht er über das Buch, dessen Inhalt ihn fasziniert und gleichzeitig so unendliche Angst einjagt. Natürlich ist ihm die Reaktion seines Mitarbeiters nicht entgangen. Diese ungläubige, unwissende Jugend!
„Nein, danke“, antwortet er und lässt den Blick auf seinem Kammerdiener ruhen, der noch immer ein bisschen belustigt aussieht. Dem Ausdruck seiner Augen nach zu urteilen, liegt Ronaldo noch etwas auf dem Herzen.
„Kann ich noch etwas für sie tun?!“
Der junge Pater räuspert sich erneut, dieses Mal aus Verlegenheit und schüttelt den Kopf. Doch die warmherzigen Augen des Pontifex ermutigen sein Herz.
„Heiliger Vater, warum seid Ihr seit Tagen so besorgt?“
Über das Gesicht von Benedikt Pius huscht
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: h.j.white
Bildmaterialien: h.j.white
Tag der Veröffentlichung: 21.07.2014
ISBN: 978-3-7368-2679-3
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meinen Sohn. Du inspirierst mich jeden Tag.
Ohne dich würde es h.j.white und Seelenteil nicht geben.
Vielen Dank an meine Testleser!
Den lieben Autorenkollegen:
Aileana Blair, Monika Schoppenhorst und René Deter
sowie
Bianka und Regina.
Ihr seid die Besten.