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Kapitel 1


„Ich checke das einfach nicht!“, murrte Hanna grimmig, schloss ihr Mathebuch und legte es weg. Kurz darauf klingelte ihr Handy. „Lisa ruft an“, verrät ihr das Handy. Hanna hob ab und meldete sich: „Horse Ranch?“ Lisas Stimme klang aufgeregt: „Meine Eltern haben mir am Freitag ein Pferd gekauft! Toll, nicht? Du hast gesagt, ich könnte es hier abstellen!“ Hanna erinnerte sich und sah auf das Foto auf ihrer Pinnwand, das ihr Lisa geschickt hatte. „Ja klar. Wann kommt es denn?“ Kurze Pause. „Heute, besser gesagt schon in einer halben Stunde!“ Hanna erschrak und rief: „Okay, ich gehe schnell die Box vorbereiten und dann kommt es sicher!“


Wenig später lief Hanna am Hof und prallte fast mit Jasmin, einer Pferdepflegerin zusammen. „Wo ist meine Mom?“, fragte Hanna. „In der Reithalle. Für was brauchst du sie?“ Hanna erklärte ihr das kurz mit dem Pferd von Lisa. „Geht klar!“, freute sich Jasmin.
Hanna schob die Hallentür auf und ging zu ihrer Mutter, die gerade einen Anfänger longierte. „Mom? Das Pferd von Lisa kommt bald.“ Ihre Mutter sah zu ihr und sagte: „Okay. Geht in Ordnung. Mark Henderson! Gerade sitzen!“ Das Mädchen stutze. Mark Henderson? War es der Mark aus ihrer Klasse? Wenn dieser Mark genau dieser aus meiner Klasse ist, dann...Mark ist der süßeste Junge aus der ganzen Klasse.



„Hanna!“ Lisa rannte auf Hanna zu, die gerade vom Haus in den Stall ging, um die neuen Halfter aufzuhängen. „Starlight ist da!“ Hanna grinste. „Okay, lass in sehen!“ Lisas Vater stieg aus dem Wagen und öffnete gemeinsam mit seiner Tochter und Hanna die Tür des Anhängers. „Für ihn heraus!“, forderte Hanna Lisa ungeduldig heraus. Lisa schluckte und ging in den Hänger, kurz darauf präsentierte sie einen wunderschönen Hengst. „Ist der schön!“, hauchte Hanna. Ein großer Hengst stand auf dem Kiesweg und blähte die Nüstern. Das Fell schimmerte schwarz-braun und auf der Stirn befand sich ein Stern.
„Ein teurer Araber, ausgebildet bis Klasse S, hat schon viele Springen und Dressurvorführungen gewonnen, war schon mal in einer Pferdezeitung als schönstes und bestes Pferd in einem Artikel!“, erklärte Lisas Mutter und klopfte vorsichtig über den Hals von Starlight. Der Hengst schnaubte laut und wich zurück. „Ruhig, Starlight!“, rief Lisa und zog am Führstrick. „Das ist bloß meine Mom!“ Starlight schüttelte seinen Kopf und wieherte. „Er ist ziemlich erschöpft!“, meinte Hanna und betrachtete den Hengst kritisch. „Eine gute Wahl, perfekt für Lisa, würde ich sagen. Er kann nur schwer Vertrauen fassen und intelligent!“ Lisas Augen wurden groß. „Ich glaube, deine Freundin sagt ein bisschen Blödsinn! Er ist intelligent, klar, aber er lernt schnell, kann jeden Parcours und jeder“, lachte die Mutter von Lisa. „Es stimmt aber!“, rief Hanna und flüsterte Lisa zu: „Ich weis nicht, was deine Mom hat.“ Diese zuckte mit den Schultern. „Ich weis es auch nicht, sorry. Willst mit mir nächstes Woche nach L.A?“ Hanna wusste, dass man einige Stunden brauchte, dorthin zu kommen. „Ich würde gerne mitkommen. Aber ich muss....“ Wie auf Bestellung hörte man Hannas Mutter rufen: „Du darfst schon! Musst doch mal in die Stadt kommen, nicht immer im langweiligen Virginia rumhängen!“ Hanna kicherte, doch dann erstarb es. Lisa stupste Hanna an. „Das ist Mark!“, wisperte sie. „Hallo Lisa! Hi Hanna!“ Mark ging zu ihnen hinüber. „Tolles Pferd ist das!“, meinte Mark. „Darf ich es irgendwann mal reiten?“ Hanna und Lisa sahen sich an und lachten. „Seit wann reitest du schon bei uns auf dem Hof?“ „Seit heute! Ach und Hanna, können wir uns schnell mal kurz sprechen?“ Hanna nickte schnell und winkte ihrer Mutter. „Du kannst schnell mit denen reden. Lisa, Starlight soll in die rechte Box neben meinen Pferd.“ Sie wandte sich an Mark. „Können wir?“, fragte er ungeduldig. Hanna nickte und die beiden verschwanden Richtung Weide.




Kapitel 2




Außer Sichtweite nahm Mark Hannas Hand und Hanna bekam ein komisches Gefühl.
„Du Hanna, vielleicht weist du es noch nicht, aber...Meine Gefühle sprechen für dich. Also....ich wollte dir sagen, dass ich dich...liebe.“ Wow, das

ging aber schnell.

Vielleicht küsst er mich

, dachte Hanna. Und tatsächlich! Er berührte sie vorsichtig mit der Nase, dann mit der Stirn, und schließlich auf dem Mund. Es war der glücklichste Moment ihres Lebens. Ein paar Minuten küssten sie sich, bevor sich langsam lösten. „Ich reite wegen dir!“, flüsterte Mark und starrte Hanna an. „Ich möchte, dass du unsere Beziehung nicht verrätst. Bitte!“ Hanna erschrak und fragte: „Wieso?“ In Marks Augen war Wut zu erkennen. „Mein Vater schlägt mich, wenn es jemand weis, immer schlägt er mich. Ich traue mich nicht mehr, zu ihm zugehen.“ Hanna überlegte kurz und meinte: „Du könntest doch in meinen Atelier schlafen, da schaut nie jemand rein. Alles was du brauchst, weist du sicher! Komm ungefähr um acht noch mal vorbei, warte auf der Obstwiese hinter dem größten und dicksten Apfelbaum. Pass auf, dass dich niemand sieht!“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.07.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle

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