Vorwort
Es gibt viele Irrtumslexika, z. B. „Das Lexikon der populären Irrtümer“, „Das Lexikon der Öko-Irrtümer“ oder „Das Lexikon der Medizin-Irrtümer“. Allerdings hat es bislang noch keines über das Thema Zeitmanagement gegeben! Warum ist das so? An fehlendem Bedarf kann es nicht liegen, denn das Thema „Zeitmanagement“ ist nach wie vor aktuell. Viele Menschen leiden unter Stress und Zeitnot.
Es liegt wahrscheinlich daran, dass es in der Zeitmanagement-Bewegung zu wenig Selbstreflexion gibt. Es fehlt neben einem umfassenden Rückblick auf die Geschichte des Zeitmanagements eine systematische Prüfung von Zeitmanagement-Techniken. Dadurch konnten sich Irrtümer einschleichen, die sich wie Viren verbreiten und viele an sich interessante Ansätze und Systeme infiziert haben.
Zu den Irrtümern zählen beispielsweise...
…Neuromythen, z. B. über die linke und rechte Gehirnhälfte oder die vermeintliche Multitasking-Fähigkeit des Menschen,
...das Nichtbeachten von psychologischen Erkenntnissen, z. B. über den sekundären Nutzen von Problemen,
...das Festhalten an kontraproduktiven Methoden, z. B. der klassischen To-Do-Liste,
...das uneingeschränkte Empfehlen von Techniken, die allerdings nicht für jedermann geeignet sind, wie z. B. das Eisenhower-Prinzip,
...und das Ignorieren von Techniken, deren Wirksamkeit bewiesen worden ist, wie z. B. der Checkliste.
Das Ziel dieses Buches ist es, die Zeitmanagement-Bewegung zu fördern, indem es mit chirurgischer Präzision Irrtümer herauspräpariert und diskutiert. Es kann somit mit einem Antivirenprogramm für das Zeitmanagement verglichen werden.
Daher ist dieses Buch nützlich für jeden, der sich mit Zeitmanagement befasst, egal ob als Coach, Zeitmanagementtrainer oder jemand, der sein persönliches oder berufliches Zeitmanagement verbessern will.
A, B
Aufschieberitis
siehe Prokrastination
C
Checklisten
"Checklisten sind kein Zeitmanagement-Werkzeug.“
Die Checkliste wird in kaum einem Zeitmanagement-Buch erwähnt, man könnte meinen, dass sie folglich auch nicht zum Zeitmanagement gehöre.
Wenn man Checklisten benutzt, kann man jedoch Zeit sparen und Stress vermeiden. Beides gehört zu einem guten Zeitmanagement.
Checklisten schreibt man häufig für wiederkehrende Aufgaben (z. B. Was ist zu erledigen, bevor man in dem Urlaub geht?) oder für Projekte. Mit einer Checkliste entlastet man sein Gedächtnis, da man alle wichtigen Punkte aufgeschrieben hat, Man verhindert außerdem, dass einzelne Arbeiten doppelt ausgeführt werden und kann sich im Vorfeld über eine zweckmäßige Reihenfolge Gedanken machen. Checklisten für wiederkehrende Tätigkeiten legt man einmal an und kann sie wiederverwenden.
D
Dringlichkeit
"Dringlichkeit ist gleich Dringlichkeit.“
Der Begriff „Dringlichkeit“ taucht regelmäßig in Zeitmanagement-Büchern auf, wobei er nur selten definiert wird. Eine differenzierte Betrachtung findet man auch nur in Ausnahmefällen. Dabei wäre dies durchaus relevant, denn schließlich ist Dringlichkeit ein zeitlicher Begriff. Ein tieferes Verständnis für Dringlichkeit führt idealerweise zu einem besseren Gefühl für Dringlichkeit und damit zu einem besseren Zeitmanagement.
Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Dringlichkeit unterscheiden. Zunächst gibt es die hochakute Dringlichkeit. Eine Angelegenheit muss unbedingt sofort erledigt werden. Dies sind die klassischen Notfälle und Krisen, aber auch unvorhergesehene oder zufällige Zwischenfälle wie ein Brand gehören in diese Kategorie. Diese Aufgaben stellen für sich genommen kein Zeitmanagementproblem dar, denn der damit verbundene Druck sorgt dafür, dass man sie sofort komplett erledigt. Problematisch wird es, wenn zu viele Aufgaben mit dieser Dringlichkeit auf einmal auftreten. Dann kommt es schnell zur Überlastung.
Davon abzugrenzen ist die terminbezogene Dringlichkeit. Diese liegt vor, wenn eine Aufgabe oder ein Projekt zu einem bestimmten Termin bzw.
Impressum
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 24.08.2015
ISBN: 978-3-7396-1066-5
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