Kapitel 1 - Cyber-King
***
-Diese Linie braucht neues Blut!
-Ich habe eine Nichte, Sir, im heiratsfähigem Alter, ich denke da könnte ich etwas arrangieren. Natürlich nur mit eurer Unterstützung ,Sir, wenn ihr wisst was ich meine...
-Lasst hören!
-16 Lenze, soll ungehorsam sein, aber ich denke das ist nichts was ihr nicht hinbekommen könntet, Sir.
-Name?
-Dörte, Sir.
-DÖRTE?!?
*****
"Das ist nicht dein Ernst das ist ein unmoralisches Angebot!"
"Warum nicht?"
"Na hör mal, hiermit spielen Kids!"
"Wir könnten den Privatchat auch als Gemächer bezeichnen."
Pat schüttelte den Kopf und warf genervt ihre Hörer auf die Tastatur.
"Das ist doch nicht zum Aushalten!"
Er grinste sie nur dämlich an.
Seit sie mit Rüdiger dieses Spiel testete , das er programmierte, verstand sie die Männer nicht mehr.
Was ging nur in deren Köpfen vor sich?
"Sex sells" hatte der Kunde gesagt, aber irgendwo war doch auch eine Grenze! Und als Programmierer hatte er schließlich auch Verantwortung.
"Ich hol mir mal 'nen Kaffee" knurrte sie, schnappte sich den Schlüssel und verließ 'Kingdom Revenge', wie sie den Keller von Rüdiger nannten. Draussen sog sie erst mal die frische Luft ein, es war doch recht stickig dort unten. Ein kalter Wind begrüßte sie und sie zog ihre Kappe tiefer ins Gesicht.
Pat lief zwei Strassen weiter, dort hatte ein neues Café eröffnet.
'Caffinette' prangte in pinker Leuchtschrift über dem Eingang. Wer war bloss auf so einen blöden Namen für ein Café gekommen, dachte sie belustigt. Sie betrat den Laden. Diese Türklingel war auch nicht von dieser Welt.
Kopfschüttelnd kruschtelte sie ein paar Münzen aus ihrer Hosentasche und bestellte an der Theke ohne aufzuschauen "einen Café au lait to go, bitte."
"Zwoifuffzig" sagte eine dunkle Stimme zu ihr. Wow, diese Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
Erstaunt hob sie ihren Kopf und lugte vorsichtig unter ihrer Kappe hervor.
"Zwei Euro Fünfzig" wiederholte der Typ nun nochmals in Hochdeutsch. Pat staunte nicht schlecht, als sie ihn betrachtete. Seit wann war der denn in dem Laden?
Gross, breitschultrig, dunkelhaarig, südländischer Typ, scannte sie ihn automatisch. Mit einem einnehmendem Lächeln nahm er ihr das entgegen gereichte Münzgeld aus der Hand. Ein elektrischer Schlag durchzuckte ihre Hand und sie zog sie erschrocken zurück.
Ihm musste es wohl genauso ergangen sein, denn er hielt ebenso kurz inne. Er musterte sie, sagte aber nichts.
Schnell schnappte sich Pat ihren Becher und machte das sie aus dem Laden kam.
Was war das denn?
Verstohlen blickte sie sich nochmals um und sah das auch er ihr hinterher schaute. Ihre Blicke hafteten einen kurzen Moment aneinander, dann bediente er weiter und Pat ging schneller als nötig die Strasse entlang.
Ausser Sichtweite des Cafés nahm sie erst mal einen grossen Schluck, ja, das brauchte sie jetzt. Seit Stunden spielte sie mit ihrem Freund aus Kindheitstagen dieses dämliche Spiel durch, checkte mit ihm alle Ungereimtheiten.
Rüdiger und sie hatten sich in der dritten Klasse kennen und schätzen gelernt. Er war schon immer dürr gewesen, von schwacher Statur und weil er karottenrote Haare hatte, wurde er immerzu von seinen Mitschülern gehänselt. Pat hatte es nicht ertragen können und sich schützend vor ihn gestellt. Rüdiger hatte ihr im Gegenzug bei schulischen Dingen geholfen, war er doch dankbar jemanden an seiner Seite zu wissen. Als sie älter waren hatte seine Affinität zu Computern gepaart mit seiner hohen Intelligenz aus ihm einen ausgezeichneten Programmierer werden lassen. Pat hingegen las viel lieber , stundenlang, in ihren Büchern konnte sie sich vergraben, vom wenig erfreulichen Alltag abschalten. Oftmals träumte sie die Geschichten weiter , stellte sich vor eine der Romanfiguren zu sein. Vorzugsweise jemand der ihrem Stiefvater ein Messer in den Leib rammte.
Nach der Schule hatte sie sich einen Job in einem Buchladen besorgt, und seitdem konnte sie zu jeder Tageszeit ihrer Leidenschaft nachgehen.
Ihre Verbindung zu Rüdiger war nie abgebrochen, sie konnte ihm alles erzählen und genauso andersrum. Sie waren beste Freunde geworden.
Die Tür zum Keller klemmte mal wieder, weshalb Pat sich mit aller Wucht dagegen werfen musste. Sie verschüttete dabei Kaffee. "Verflixte Bruchbude!"
"Dafür kostete sie gut wie nichts" gab Rüdiger seinen Senf dazu.
Angespannt starrte er in den Monitor und seine Finger flogen über die Tastatur. Pat ließ sich wieder in den schäbigen Sessel neben ihn fallen.
"Willst du nicht mal an die frische Luft?"
"NEE, muss den Auftrag fertig kriegen" sniefte er. "Hier", Pat reichte ihm ein Taschentuch. "Du brauchst dringend eine Frau, mein Freund. " "Mich will keine." "Hast du es denn irgendwann mal versucht!?" Stöhnend hielt er eine Hand an seine Stirn. "Die, die mir gefallen, wollen mich nicht. Und die die mich wollen, will ich nicht." Dabei zuckte er gleichgültig mit den Schultern.
Patricia schüttelte den Kopf. So konnte es nicht weitergehen, er war jetzt 26, jeder normale Mann in diesem Alter hatte eine Freundin.
"Was ist mit der Hübschen hinter der Theke im Café? " hakte sie nach. Er schwärmte jedes Mal von ihr wenn er sich wieder einen Muffin oder Kaffee besorgt hatte. Leider brachte er es nicht übers Herz sich mit ihr zu verabreden.
"Patty, bitte!" "Is ja schon guuuut." Rüdiger deutete ihr das sie den Kopfhörer wieder aufsetzen sollte. "Wie findest du das?"
Auf dem Monitor öffnete sich ein kleines Fenster, Privatgemach von King Rüdi stand im Rahmen des Fensters. Pat lachte, was für Ideen er nur wieder hatte. " Ungewöhnlich, aber ich liebe deine Kreativität " grinste sie ihn an. "Guuut, dann lasss uns mal chatten, Lady DÖRTE!" Er hatte sichtlich Vergnügen daran.
***
Privatgemach von King Rüdi geöffnet :
-Hallo kleine Lady!
-King Rüdi.....schön habt ihr es hier!
-Kommt etwas näher. ....Lady D.
- Au Lady D. ist besser als Dörte .
- Du sollst wie damals sprechen Frau!
-Sorry
-King R. habt ihr keinen Hunger?
-Jetzt wo du es erwähnst......gehen wir zum Chinesen?
- Cool, lass uns los gehen
Privatgemach von King Rüdi schließt sich.
***
Kapitel 2 - Lady D.
Der Chinese war brechend voll, sie ergatterten gerade noch zwei Plätze an der Theke. Sie quetschten sich auf die Hocker und warteten was am Laufband an ihnen vorbei kam.
Von Frühlingsrolle über Scharfes Huhn bis zu Wantan-Teigtaschen surrte alles an ihnen vorbei. Das Wasser lief ihnen im Mund zusammen, und nachdem sie sich mit Stäbchen eingedeckt hatten, nahmen sie sich reichlich aus dem Angebot.
"Oh ich könnte sterben für diese Dimsums!" Pat leckte sich geniesserisch über die Lippen und schloss dabei die Augen. Rüdiger betrachtete sie nachdenklich. Ob sie sich bewusst war wie sie auf Männer wirkte? Diese olle Kappe, die sie immer trug, hatte sie abgenommen und ein Schwall blonder Haare ergoss sich über ihre Schultern.
Patricia war hübsch, aber sie stellte es nicht zur Schau. Meist trug sie abgewetzte Jeans, Shirts und eine Weste, nur einmal hatte er sie in einem Kleid gesehen. Das war der Abschlussball gewesen, da hatten alle anderen blöd geschaut, das er mit ihr hingegangen war. Sie hatten sich dann noch einen Spaß daraus gemacht den Anderen weiß zu machen das sie ein Paar waren. Nicht einen Tanz hatte er abgegeben, er musste grinsen als er sich erinnerte. Sie hatten sogar einen Kuss ausgetauscht, sich danach neutral angeschaut, gleichzeitig "Nichts" gesagt und gelacht.
Jetzt waren sie schon so lange befreundet, er konnte es sich ohne Pat nicht mehr vorstellen.
Was auch gefährlich war, denn sicher wirkten sie so vertraut miteinander, das andere davon ausgingen, sie wären ein Paar.
"Hey, was ist los mit dir? " Sie boxte ihm ihren Ellenbogen in die Seite.
"Ich dachte gerade an unseren Abschlussball" grinste er. "Oh" sie kicherte, nur zu gut erinnerte sie sich an die blöden Gesichter ihrer Mitschüler.
Rüdiger rülpste und strich sich über seinen vollen Bauch.
"Geht's noch?! " Gespielt entrüstet schlug sie ihm auf die Schulter.
"Zahlen, bitte!" Ein Chinese kassierte ab und sie verließen satt das Lokal.
"Was machen wir jetzt?" fragte er. "Also ich muss nach hause noch was tun" meinte Pat.
"Hm" brummte Rüdiger. "Dann noch einen schönen Abend", er umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Pat tat es ihm gleich und schlenderte davon, nicht ohne sich noch einmal umzudrehen um ihm lächelnd zuzuwinken. Er schaute ihr noch lange nach und bemerkte das auch zwei junge Männer ihr hinterhe
Jacques wären fast alle Tüten mit den Lebensmitteln runtergefallen als er umständlich die Tür zum Laden aufschloss.
Wurde Zeit das seine Schwester wieder kam, es ging ihm gewaltig auf den Sack sie vertreten zu müssen. Es war schon immer ihr Traum gewesen solch einen Laden zu führen, weshalb er sie unterstützte wo er konnte. Aber jetzt ging das schon zwei Wochen und es war einfach nicht sein Ding hinter der Theke zu stehen.
Anna hatte ins Krankenhaus gemusst, irgendeine Frauensache. Leider gab es jetzt Komplikationen und er war gezwungen sie länger zu vertreten.
Er machte Licht im Laden und richtete zuerst diese Höllenmaschine für die verschiedenen Kaffees die sie anbot. Irgendwie stand er damit auf Kriegsfuß, mehr als einmal hatte er sich schon verbrüht. Die Bohnen und das Wasser einfüllen war ein Klacks, aber die Zubereitung war ihm zu hoch.
Er räumte die Lebensmittel in Regale, füllte den Kühlschrank auf.
Nachher würde Tina noch die Muffins und Cupkakes vorbeibringen, sie hatte sich freundlicherweise bereit erklärt diese köstlichen Teile herzustellen und zu liefern. Er mochte sie nicht besonders, alles an ihr war künstlich, ein Püppchen in seinen Augen. Aber sie konnte backen und das war in der jetzigen Situation mehr als nützlich.
Heute war Samstag, das würde wieder voll werden hier. Ihm grauste schon vor den shoppenden Frauen, die sich unverhohlen an ihn heran schmissen. Irgendwie hatte es sich herum gesprochen das er zur Zeit Single war, und es wunderte ihn wie schnell selbst die verheirateten Frauen auf ihn ansprangen. Aber hey, es war gut fürs Geschäft und Anna konnte den Umsatz brauchen.
Überhaupt hatten die Stammkunden kontinuierlich zugenommen, die Zahlen in den Büchern waren nicht schlecht.
Er nahm einen Lappen, wischte sowohl die Theke als auch die wenigen Tische sauber und füllte Zucker und Servietten auf. Wohlwollend betrachtete er sein Werk und schaute dann auf seine Uhr, kurz vor Neun, also gleich Zeit zu öffnen.
Eilig ging er in den hinteren Teil des Ladens, legte sich die Schürze an und kontrollierte die Auslage. Wo Tina nur blieb?
Wild klopfte jemand an die Ladentür und er ging raschen Schrittes nach vorn. Tina stand draussen und balancierte etliche Kartons auf ihren Unterarmen.
Er schloss auf und öffnete ihr."Heeeey, Jacques, guten Morgen!" Gott diese schrille Stimme, er musste sich zusammenreißen. "Morgen, Tina", brummte er. Einen Stapel der Kartons nahm er ihr im Vorbeigehen ab, sie tänzelte direkt hinter die Theke und stellte den Rest ab.
Ihre Hände in die Hüfte stemmend musterte sie ihn ungeniert von oben bis unten.
"Na, Schnuckelchen, kommst du klar, soll ich dir was helfen?"
Bloss das nicht!
" Danke, geht wunderbar. Was bekommst du?"
"Ach, lass mal stecken, das mach ich mit Anna aus" winkte sie ab.
Er strich sich durch seine dunklen Locken und lächelte dankbar.
Sie trat einen Schritt näher an ihn heran und zupfte einen imaginären Fussel von seiner Schulter. Ihre Fingernägel waren knallrot, er hasste diese künstlichen Dinger, warum machten Frauen das? "Wie geht's Anna denn?" heuchelte sie.
"Na ja, den Umständen entsprechend" erwiderte er ernst.
"Sag ihr von mir gute Besserung, ja?" Er nickte und ehe er sich versah gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. "Und den gibst du Anna von mir." Sie zwinkerte ihm zu und blickte ihn fordernd an.
"Ok." Es entstand eine kleine Pause und er räusperte sich.
Sie verstand und lief an ihm vorbei Richtung Tür. "Du verpasst was....ciao, Schnuckelchen" sagte sie und verließ den Laden.
Erleichtert atmete er auf.
Die Türklingel ging erneut und der erste Kunde betrat den Laden.
Schnell räumte Jacques ein paar Köstlichkeiten in die Auslage, ehe er die Bestellung aufnahm.
Patricia gähnte ausgiebig, dehnte und streckte sich in ihrem Bett. Eeeendlich Wochenende, dachte sie, ihr Magen knurrte laut und sie schlurfte barfuß zum Kaffeeautomaten. Sie schaltete ihn ein und ging ins Bad, wo sie sich die Zähne putzte und eine Katzenwäsche gönnte.
Zurück in der Küche wollte sie eine Tasse unter den Ausguss des Kaffeeautomaten stellen, als sie bemerkte das er nicht die gewohnten Geräusche von sich gab. Sie stutzte, das Ding blinkte wie verrückt. Sie kontrollierte Wasserstand, Kaffeebohnen und sonstige Fehlerquellen. Ein nochmaliges Ein- und Ausschalten brachte das rote Lämpchen jedoch auch nicht zum Erlöschen. Stöhnend stützte sie ihre Arme links und rechts des Gerätes ab und überlegte. Ohne Kaffee ging das nicht!
Entschlossen ging sie zurück ins Schlafzimmer und zog sich ihre Boyfriendjeans über, griff ein knappes, bauchfreies Shirt und schlüpfte eilig in ihre Chucks. An der Tür zog sie ihre Lederjacke vom Haken, setzte sich den alten grauen Hut auf, angelte aus der Vase ihren Schlüssel und verließ ihre Wohnung.
Schnurstracks lief sie ins Café, nur mit dieser braunen Flüssigkeit konnte sie so früh am morgen denken. Na ja, früh war relativ.
Der Laden war schon rappelvoll, seufzend ergatterte sie einen der Tische am Fenster. Sie linste Richtung Theke, der Typ von neulich war am rotieren. Dafür das dieser Laden so einen blöden Namen hatte lief er richtig gut.
Pat betrachtete ihn genauer. Bildete sie sich das ein oder hatte er Ähnlichkeit mit Anna? Sie schüttelte den Kopf, Anna hatte ihr noch nie etwas von einem Bruder erzählt. Allerdings auch nichts über ihre Familie, wie ihr gerade auffiel. Wo war Anna?
Der Laden leerte sich etwas und Jacques registrierte die neuen Kunden an den Tischen. Er lief systematisch die Tische ab, um die Karten zu verteilen. Anna hatte vor ein paar Monaten ein kleines Frühstück eingeführt das von der Kundschaft gut angenommen wurde. Am letzten Tisch blieb er verwundert stehen, das war doch diese Kleine......" ein petit dejeuner, bitte" sagte sie ohne Umschweife und reichte ihm die angebotene Karte sofort zurück. Er griff danach und starrte sie an, auch sie schaute ihm sekundenlang in seine Augen und ließ die Karte ebenfalls nicht los. Er grinste amüsiert, zog daran und Pat ließ erschrocken die Karte los. "Kommt sofort" raunte er leise, dabei beugte er sich dicht an ihr Gesicht. Pat war verwirrt was dieser fremde Mann bei ihr auslöste. Ihre Nackenhärchen stellten sich auf, sie hatte auch ein leichtes Zittern ihrer Finger unterdrücken müssen.
Sie schob dies dem Kaffeemangel in ihrem Organismus zu. Ja so musste es sein.
Jacques blickte immer wieder von seiner Arbeit auf um nach ihr zu sehen. Die war ja wirklich süß, und wunderschöne, grüne Augen hatte sie. Eine Naturschönheit, sie trug kein Make-up, stellte er fest. Lächelnd traf er auf ihren Blick, worauf sie eilig aus dem Fenster schaute.
Sooo sweet!
Kapitel 4 - Besuch
Pat schielte immer wieder zu dem Mann, versunken drehte sie unbewusst eine ihrer Strähnen zwischen den Fingern.
Er hatte merklich Stress, diese Arbeit schien er nicht oft zu machen. Gott seine Augen waren fast schwarz, tief und unergründlich. Seine Arme waren muskulös, das Shirt spannte verdächtig über seinem Rücken. Schade, seine Vorderseite hatte sie nicht sehen können, er trug diese blöde Schürze. Aber seinen Knackarsch, hmm. Pat seufzte und senkte den Blick. Ob er eine Freundin hatte?
Ach was, Männer waren eh wie Toiletten, entweder besetzt oder beschissen.
Das Klappern ihrer Tasse Kaffee riss sie aus ihren Gedanken. Jacques stellte noch einen Teller mit Besteck, einen Korb mit einem Croissant und Minibaguette, Butter und Marmelade auf dem Tisch ab. "Bon appetit" sagte er und zwinkerte ihr zu.
" D-danke" stotterte sie und griff sofort nach dem Kaffee. "Ich bin übrigens Jacques" fügte er hinzu und schaute sie erwartungsvoll an. "Patricia" grinste sie ihn an und nahm einen Schluck. Wieder schloss sie die Augen, um kurz das Herunterrinnen des Kaffees in ihrer Kehle zu geniessen. Fasziniert blieb Jacques stehen.
Verblüfft stellte Pat fest das er immer noch da stand und sie anstarrte als sie ihre Augen öffnete.
Um die peinliche Pause zu füllen, fragte sie: "Wo ist eigentlich Anna?"
"Sie ist im Krankenhaus" antwortete er. "Ich versuche sie zu vertreten, aber das ist nicht unbedingt mein Metier." Pat schaute bestürzt, fing sich wieder und hakte nach." Gott, in welchem Krankenhaus ist sie, was hat sie?" Jacques setzte sich auf den Stuhl gegenüber von ihr und schaute sie interessiert an. " Bist du eine Freundin von Anna?" "Na ja, wir kennen uns jetzt nicht wie Freundinnen, aber ich bin ja fast jeden Tag hier und...." sie brach ab. Pat schämte sich das sie nicht früher nach Anna gefragt hatte.
" Ich denke sie hat nichts dagegen wenn ich dir verrate das sie im Paracelsus liegt, Patricia" überlegte er laut. "Sie würde sich sicher...", er brach ab denn ein Kunde rief nach ihm. "Entschuldige, ich muss kurz" sagte er ernst, während er aufstand und ihr nochmals zunickte.
Pat aß schnell ihr Croissant und stürzte den Kaffee hinunter. Das musste unbedingt Rüdi erfahren, vielleicht konnte sie ihn überreden Anna zu besuchen. Sie legte einen Zehner unter ihre Tasse und verließ eilig das Café.
Als Jacques abkassiert hatte ging er zurück an den Tisch, aber Patricia war bereits zur Tür hinaus. Verwundert schaute er durchs Fenster, konnte sie aber nirgends entdecken. Er sammelte das Gedeck ein und nahm das Geld. Ehrlich schien sie ja zu sein, geprellt hatte sie ihn nicht.
Gedankenverloren dachte er an ihre Erscheinung. Er hatte trotz Lederjacke ihren nackten Bauch gesehen, das Shirt war extrem kurz gewesen, ihe Hose saß tief. Sie hatte ein Bauchnabelpiercing. Er grinste, was für eine Frau. Er beschloss sie näher kennenzulernen.
Im Kingdom Revenge war es wieder stickig, Rüdiger hatte wieder geraucht. "Gott, Rüdiger! Muss das sein?" Verärgert nahm Pat ihm den Glimmstengel aus dem Mund und zerdrückte ihn im Aschenbecher.
" Hey!" "Du sollst nicht so viel rauchen, das macht impotent Alter!"
Mann" brummte Rüdiger, "was 'n los mit dir?"
"Anna ist im Krankenhaus, dieser Jacques hat es mir gerade erzählt." Rüdiger drehte sich vom Monitor zu ihr und schaute sie erschocken an. "Was ist passiert?" "Na ja, das hat er nicht gesagt, aber sie liegt im Paracelsus-Krankenhaus." "Meinst du wir können sie besuchen?" Rüdiger schien besorgt. Er mochte Anna, ihre offene Art, etwas was er in seinen Augen nie erreichen würde.
Er schwärmte schon länger für sie, konnte sich gut mit ihr unterhalten,wagte aber nicht sie auf ein Date einzuladen. Ausserdem war sie hübsch und hatte Haufenweise Verehrer. Ihr schwarzes Haar trug sie meist zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, zwar waren ein paar Pfunde zuviel auf ihren Hüften, aber er liebte ihre Figur. In seinen Träumen konnte man viel mit ihr anstellen....
"Rüdi?!" Er schreckte aus seinen Gedanken, als ihn Pat fast schon anschrie. "Was?" "Komm schon, lass sie uns besuchen."
"Ja.....klar.....ich beende das hier kurz, dann gehen wir." Er tippte bereits wieder wild auf seiner Tastatur herum. Pat schüttelte den Kopf, so würde er nie weiter kommen bei Anna.
"Ich besorg noch kurz einen Blumenstrauß, treffen wir uns bei dir?" "Hm, ok" murmelte er. "Halbe Stunde."
Als sie mit dem Strauß bei Rüdiger ankam, wartete er bereits an seinem Auto auf sie. Dieses olle Ding! Übersät mit Beulen und Rost parkte sein alter, roter Renault ständig draußen. Einmal würde er vielleicht noch durch den TÜV kommen dann musste er sich sicher nach einem neuen fahrbaren Untersatz umschauen.
Sie stiegen ein und fuhren zum ausserhalb der Stadt liegendem Krankenhaus. Der Renault ächzte und stöhnte um jede Kurve, Pat wunderte sich schon lange das dieses Ding noch fuhr. Nach einer halsbrecherischen Fahrt - was nach Rüdigers Meinung nicht an ihm lag - kamen sie heil vor dem Krankenhaus an. Pat drückte ihm den Strauß in die Hand und schob ihn voran. Die Dame am Empfang nannte ihm Annas Zimmernummer. Pat entschuldigte sich kurz, mal wieder ihre Blase.
Mit schnellem Herzschlag klopfte er an die Tür mit der Nummer 221 und öffnete sie.
Anna blickte erstaunt auf als es klopfte. Das Café müsste doch noch auf haben, wieso kam Jacques so früh? Als sie den Rothaarigen erkannte huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. "Hey" grinste er sie verlegen an. Anna fuhr sich durch ihr Haar, ihr wurde bewusst das sie sicher schrecklich aussah.
"Hallo" erwiderte sie zaghaft. Rüdiger packte umständlich die Blumen aus, trat an ihr Bett und überreichte ihn ihr. Annas Wangen nahmen ein zartes Rosa an und sie steckte erst mal ihre Nase in den Strauß. "Danke" wisperte sie.
Pat lief vor dem Zimmer hin und her, den Gang rauf und runter, sie wollte Rüdiger die Gelegenheit geben zuerst allein mit Anna zu sein. Sie war sich sicher das die Beiden gut zusammen passen würden.
Schließlich klopfte auch sie an und trat ins Zimmer.
"Pat!" rief Anna erfreut aus. Sie begrüßten sich mit Küsschen links und rechts und Pat registrierte das Rüdiger bereits auf der anderen Bettseite Platz genommen hatte. Moment mal, hielten die schon Händchen?
" Wie geht's dir, Anna?" "Oh schon besser, ich denke ich komme nächste Woche hier raus." "Das freut mich, deine Aushilfe ist leicht überfordert " grinste Pat. "Oh, echt? Jacques hat sich aber nicht beschwert..." "Nee passt schon, er gibt sich alle Mühe." Erleichtert atmete Anna aus. "Ich weiß das macht er nicht gern, aber den Laden schließen geht finanziell nicht."
"Ich hol mal 'ne Vase" sagte Pat zwinkernd, als sie bemerkte das Anna die Blumen immer noch fest hielt.
Die Tür hinter sich zuziehend grinste Pat breit. Na das hatte ja geklappt.
Kapitel 5 - Wackelpudding
Pat gab den Beiden Zeit, wenn Rüdiger jetzt nichts daraus machte war er ein Idiot. Sie tigerte ungeduldig den Gang entlang, bog um die nächste Ecke und prallte unsanft auf eine harte Männerbrust. Überrascht taumelte sie rückwärts und krallte sich ins Shirt des Gegenübers.
Sie sah sich schon auf den Boden knallen, als zwei starke Arme ihre Taille umfingen und sie fest an die Brust zogen. Dies ging so schnell das ihr der Atem stockte. Verwirrt blickte sie in das ebenso überraschte Gesicht von Jacques. "Patricia?"
Er ließ nicht locker, seine Arme umschlangen sie bombenfest, seine Hände lagen auf ihrer nackten Haut und hielten sie an sich gepresst, kein Blatt Papier hätte mehr dazwischen gepasst.
Sein heisser Atem ließ Pat erzittern, sie konnte kaum denken so benebelte sie seine Anwesenheit. Sie konnte ihren Blick nicht von seinen Augen nehmen, eine unbekannte Starre überfiel sie.
Jacques durchfuhren kleine Stromstösse, ihre Haut fühlte sich wunderbar warm und weich unter seinen Händen an. Ihre Augen und Lippen waren vor Schreck geöffnet und es fehlten nur ein paar Zentimeter zu seinen. Ihr Atem streifte ihn, er musste dagegen ankämpfen diese Situation nicht auszunutzen.
Ihr Hut rollte gemächlich den Gang auf seiner Krempe entlang und kam am Ende kreiselnd zum Erliegen.
Er lockerte seine Umarmung ein wenig, nahm seine
Arme aber nicht von ihr, zu sehr genoss er sie zu berührend. Was war nur mit ihm los? Jacques riss seine Augen von den ihren los und streifte mit seiner Wange die ihre, als er sie heiser fragte: "Alles ok?"
Pat brachte gerade so ein Nicken zustande, ihre Knie hatten sich gerade in feinsten Wackelpudding verwandelt. Das er ihr direkt ins Ohr murmelte machte es nicht einfacher für sie. Sie entkrampfte ihre Hände und legte sie flach auf seine Brust. Fühlte sich gut an, überhaupt wurde sie von einer angenehmen Wärme übermannt.
Jacques zog seine Arme widerwillig zurück, ließ seine großen Hände jedoch auf ihren Seiten liegen. Mit den Daumen fuhr er immer wieder beunruhigend über ihre nackte Haut. So schnell würde sie kein bauchfreies Top mehr anziehen, schwor sie sich.
Nur Sekunden hatte alles gedauert doch für Beide schien die Welt stehen zu bleiben.
Er versenkte sein Gesicht in ihren herrlich duftenden Haaren, Gott sie roch so gut! Pats Hände ließen ihn erschaudern, sie wanderten langsam quälend von seiner Brust auf seine Oberarme. Er sog scharf die Luft ein, Himmel er würde sich doch beherrschen können?! Doch nicht genug, sie fuhr seine Arme hinunter, wobei sich seine Härchen aufstellten und legten sich auf seine Hände. Ein kleiner, nur von ihnen bemerkter Kampf begann, sie wollte seine Hände von ihren Seiten lösen,er ließ es nicht sofort zu. Er lachte leise in ihr Ohr, das würde noch interessant werden....
Sein Lachen holte sie zurück und augenblicklich versteifte sich Pat. Amüsiert beobachtete er ihre Mimik, war sie etwa verärgert? Abwechselnd verwirrt und verärgert darüber das er sie in diese Situation gebracht hatte, riss sie sich endgültig von ihm los.
"Ich...ich wollte eine Vase holen..." stammelte sie und rannte schon fast davon.
Grinsend schaute er ihr hinterher, sein Blick blieb an ihrem Hintern hängen. Entzückend! Wütend schnaubte Pat, als sie sich nochmal umdrehte und registrierte wo genau er hinschaute.
Gut gelaunt betrat Jacques das Zimmer von Anna. Rüdiger und Anna bemerkten ihn nicht, erst als er sich räusperte fuhren die Beiden aus ihrem Gespräch hoch. Anna wurde rot, so als hätte er sie bei etwas ertappt.
" Na dir scheint es ja besser zu gehen" grinste er und trat ans Bett um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Er nicke Rüdiger zu, der es erwiderte.
"Ja, Jacques, es wird besser" sagte Anna leise. "Schön, weißt du schon wann du hier raus kommst?" Er setzte sich lässig auf einen Stuhl und schaute sie fragend an. Nervös fingerte Anna an ihrer Bettdecke herum, schüttelte den Kopf. " Sie wollen sich nicht festlegen. Wie geht's mit dem Laden?" "Ganz gut, viel los. Man lernt interessante Leute kennen..." grinste er vor sich hin.
Rüdiger erhob sich von der Bettkante und machte Anstalten zu gehen. " Bleib doch noch ein bißchen. .." sagte Anna enttäuscht.
"Ich werde mal nach Pat schauen" meinte er und zog sich dezent aus dem Zimmer zurück. Annas Blick folgte ihm, an der Tür schaute er ihr nochmal direkt in ihre Augen, als er über seine Schulter zurückblickte.
Er konnte Pat nirgends entdecken, weshalb er kurz das Krankenhaus verließ um eine zu rauchen. Heftig zog er den Tabak in seine Lungen, ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und schloß die Augen. Hatte er sich das eingebildet, oder freute sich Anna wirklich ihn zu sehen? Sie sah nicht gut aus, was er ihr natürlich nicht gesagt hatte. Dieses Ding was sie ihr da herausgeholt hatten. Gutartige Wucherung, ha, das er nicht lachte. Genauso war es bei seiner Mutter gewesen. Dann war es doch ein bösartiger Tumor gewesen und hatte sie dahin gerafft.
Nachdenklich ging Rüdiger zurück zum Zimmer, er fand Pat zögernd vor der Tür. "Wieso gehst du nicht rein?" Erschrocken blickte sie ihn an, verzog das Gesicht und klammerte sich an die Vase. "Nicht allein," sagte sie unsicher. " Dann komm" brummte er und fasste sie bei der Hand. Er fragte nicht, meist hatte das keinen Sinn. Irgendwann würde er sowieso alles erfahren, oftmals sprudelte die Wahrheit völlig ohne Vorwarnung aus seiner Freundin.
Ohne anzuklopfen betraten sie Hand in Hand das Zimmer, was sowohl Anna als auch Jacques eine Augenbraue erstaunt in die Höhe ziehen ließ. Pat beachtete Jacques nicht, sie löste sich aus Rüdigers Hand und nahm Anna die Blumen ab. "Danke" murmelte diese und schaute verstört zwischen ihr und Rüdiger hin und her.
Jacques kniff seine Augen zusammen, hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Er verfolgte Pat aufmerksam mit seinen Blicken, konnte sie aber nicht ergründen.
Er gönnte Anna alles Glück dieser Welt, aber das die Zwei ein Paar waren war offensichtlich. Er musste sie darauf hinweisen. Das dies auch für ihn bedeutete das Patricia für ihn unerreichbar blieb, nahm er nur am Rande wahr.
Pat kam nach dem Füllen der Vase mit Wasser aus dem Bad und stellte den Strauß neben Anna auf den Nachttisch. Betreten blickte sie zu Boden, es war offensichtlich das ihr etwas unbehaglich war. "Ich muss gehen" sagte sie an Anna gewandt.
Rüdiger seufzte laut.
"Schön das ihr hier wart" sagte Anna warm, schaute dabei jedoch nur Rüdiger an. Er lächelte sie an und beugte sich zu ihr runter um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. "Ich denke das werden wir wiederholen" zwinkerte er ihr zu.
Pat umarmte Anna herzlich. "Patricia?"Anna schaute ihr forschend ins Gesicht. "Ja?" "Ich hab eine Bitte an dich, " sie räusperte sich. "Könntest du Jacques ein oder zweimal in der Woche im Laden helfen?" NEIN!
Sie äugte zu ihm, seine Mundwinke zuckten verdächtig. Anna sah sie flehent an. "Ähm, ja natürlich mach ich das."
"Oh, danke!" Anna umarmte sie glücklich. Dabei flüsterte sie ihr leise ins Ohr: "Er würde nie zugeben, das er überfordert ist, danke sehr."
Jacques erhob sich und kam auf sie zu "Dein Hut..." fing er an, aber Pat riss ihm diesen förmlich aus seiner Hand. "Kannst du mir Dienstag helfen?" fragte er zögernd. Pat nickte und schaute ihm nur kurz in seine dunklen Augen. MIST!
Die Frage war, WER hier überfordert wurde, dachte sich Pat.
Kapitel 6 - Jules Verne
Während der Rückfahrt mit meiner Klapperkiste, wir sind schon fast zuhause, bricht es aus ihr heraus.
" Er hat mich fast geküsst! " Völlig unvermittelt, wie ich es von Patricia gewohnt bin.
"Aha,&" brumme ich. " Erst rennt er mich um und dann küsst er mich fast!" Ich schaue meine Kleine von der Seite neugierig an.
"Wie nah war er denn?" "So!" Sie zeigt mit der flachen Hand direkt an ihre Nase." Soooo dicht war er!" "Aha" ich grinse in mich
hinein, "und was ist so schlimm daran?" Sie schnaubt und schaut mich böse an. Ich lasse ihr Zeit. Sie hat ihre Arme vor der Brust verschränkt, das deutet auf einen inneren Konflikt hin. Ich kenne meine Kleine.
"Es hat mir gefallen" stöhnt sie leise auf. Ich ziehe meine Augenbrauen nach oben und grinse mir einen ab. Das ihr das gefallen hat ist Jahre her. "Und wo ist das Problem?"
Unruhig rutscht Pat auf ihrem Sitz hin und her. "Ach ich weiß auch nicht..." sie knetet ihre Hände wie verrückt. Ich nehme eine Hand vom Steuer und umschliesse ihre nervösen damit. Sie atmet schwer ein und aus, aber wird ruhiger.
"Danke" wispert sie.
Ich ziehe meine Hand wieder zurück, in einer Kurve nehme ich gern beide. Wir schweigen eine ganze Weile, bis die Frage kommt.
"Hast du rausbekommen was Anna fehlt?" Ich fahre mir durchs Haar und sammle mich. " Ein Tumor" sage ich nur. Patricias Hand liegt urplötzlich auf meinem Schenkel und drückt ihn mitfühlend.
Ja so ist sie, meine Kleine. Kompliziert, aber mit so viel Herz und Gefühl. "Es muss nicht gleich ausgehen, Rüdi." Ich nicke nur, aber mir ist als hätte ich ein Deja vu. Gerade habe ich Anna erst gefunden, und schon greift der Tod nach ihr.
"Möchtest du das ich heute bei dir bleibe?" Ich schüttle den Kopf.
"Ok. Aber wenn was ist - ruf an!" Ich setze Pat bei ihr zuhause ab, sie geht widerwillig, drückt mich fest. Dann fahre ich ins Kingdom Revenge.
Ich muss heute allein sein.
*****
"Was sollte das?" fragte Jacques seine Schwester. "Was meinst du...?" "Warum soll sie mir helfen, ich komme zurecht im Laden."
Anna schaute ihn nachdenklich an. "Sie passt zu dir." WAS?!
Mit offenem Mund starrt er sie an. "Woher willst du wissen, wer oder was zu mir passt!" "Ich spüre es" grinst sie ihn an." Du hast sie fast ausgezogen mit deinen Blicken."
"Sie mag mich nicht." "Das habe ich anders gesehen" kichert Anna. Erstaunt schaut er sie an. "Schau, Bruderherz, du hast nichts zu verlieren. Versuch es." Kopfschüttelnd steht er auf und umarmt Anna zum Abschied. " Bis morgen, Kleine. Werd bald wieder gesund." "Bis morgen" flüstert sie, der Besuch hat sie doch mehr angestrengt als gedacht.
Erschöpft schaut sie ihm nach, er winkt noch einmal und ist weg.
Ja, Pat würde zu ihm passen. Wer sich so viel Mühe gibt zwei heimlich Verliebte zusammen zu bringen, kann nur gut sein. Und mit diesem Gedanken, und den an Rüdiger, schläft Anna ein.
****
Es ist Montag und es regnet in Strömen. Pat hat zwar Gummistiefel an und einen Riesenschirm dabei, aber wegen des Windes kann sie ihn nicht richtig nutzen. Schimpfend und klitschnass kommt sie im Buchladen an. "Morgen, was für ein Sauwetter!" "Na, na. Schaff dir endlich ein Auto an, dann hast du diese Probleme nicht mein Kind."
Natürlich, die alte Frau Schmidt wieder. Kein guten Morgen, aber einen sofort wieder zurecht weisen. Ein Auto! An die Umwelt denkt dabei keiner, grummelt Pat vor sich hin. Und leisten kann ich mir auch keins. Grimmig geht sie zu ihrem Schrank, zum Glück hat sie Ersatzklamotten hier.
Rasch zieht sie sich um und macht sich dann an die Arbeit. Es sind neue Bücher gekommen, sie müssen in den Bestand aufgenommen, nach Genre sortiert und etikettiert werden. Eine Arbeit die Pat nicht unbedingt gefällt , weil sie sich kaum Zeit für die Inhaltsangaben der Bücher nehmen kann. Und das würde sie liebend gern machen, schließlich muss sie den Kunden auch dieses oder jenes Buch empfehlen können.
Es ist bereits halb eins als sie mit der Auflistung fertig ist und im Laden nach dem Rechten sieht. Frau Schmidt ist fort, der Drachen arbeitet zum Glück nur halbtags. Pat grinst, jetzt fängt der gute Teil ihrer Arbeit an. Sie macht sich eine Tasse Kaffee und schnappt sich eines der neuen Bücher. Im Laden steht ein kleines Sofa und ein Tisch, wo sie es sich gemütlich macht. Sollte ein Kunde kommen, würde die Türglocke sich schon melden.
Am späten Abend, es ist kurz vor Schluss, läutet es tatsächlich noch. Pat erhebt sich und geht in den vorderen Bereich des Ladens.
Ein junger Mann im Anzug steht unschlüssig vor den Regalen und wartet.
"Guten Abend, kann ich ihnen helfen?" Sie lächelt ihn freundlich an und er sagt erst gar kein Wort, starrt sie nur an.
"Entschuldigung?" hakt sie bei ihm nach.
Er räuspert sich, " Ich möchte gern ein Buch für meine Nichte kaufen." "Wie alt ist ihre Nichte denn?" "Ähm, sie wird zehn." "Hat sie Vorlieben?" Fragend sieht er sie an. " Na ja, auf was steht sie, Fantasy, Tiere, Geister...?" "Keine Ahnung" er zuckt mit den Schultern.
"Hm", Pat zieht die Stirn krauss und denkt kurz nach. " Wie wäre es mit einem Klassiker? In 80 Tagen um die Welt von Jules Verne.
Das ist wirklich sehr gut."
Sie legt ihren Kopf leicht schief und mustert den jungen Mann genauer. Er hat kurzes blondes Haar, sieht gepflegt aus, sie schätzt ihn auf Anfang Dreißig. Seine Augen sind strahlend blau. Fasziniert bleibt sie an diesen hängen und merkt nicht das auch er sie taxiert. " Gut, ich nehme es. Wenn es ihr absolut nicht gefällt kann sie es umtauschen?" Pat nickt, " aber sicher, heben sie den Beleg auf."
Er kommt näher und schmunzelt. "Wie ist ihr Name?" Fragend schaut sie ihn an. "Nur damit sie weiß an wen sie sich wenden muss" setzt er erklärend hinzu. Sie nickt, "sagen sie ihr sie soll nach Patricia fragen." "Gut, ich nehme das Buch, Patricia." Ihren Namen spricht er extra warm aus, sie lächelt, irgndwie nett der Typ. " Macht 12 Euro 95." Er gibt ihr das Geld und will schon den Laden verlassen. " Ihr Buch! " ruft sie ihm grinsend nach.
"Ach Gott," kommt er zurück. Er schmunzelt und seine Grübchen treten extrem hervor. "Hatte einen stressigen Tag." Sie müssen beide lachen und er nimmt das Buch entgegen. Bevor er den Laden verlässt zwinkert er ihr kurz zu und meint noch " Sie sind ein Schatz, Patricia."
Hinter ihm schließt sie den Buchladen ab und nimmt noch den Duft seines Rasierwassers wahr. Wie er wohl heißt?
Kapitel 7 - Wortlos
Pat ging dieser junge Mann den ganzen Abend nicht aus dem Kopf. Hm, diese Augen, kalt durch die Farbe, aber gleichzeitig warm.
Jacques Augen tauchen vor ihrem Inneren auf, dunkel, unergründlich, heissblütig...... Moment mal, was dachte sie denn da? Kopfschüttelnd kuschelt sie sich in ihre Decke, Männer können ihr gestohlen bleiben. Die bringen nur Probleme mit sich.
Apropos Probleme, sie greift nach ihrem Laptop und logt sich ein.
****
Lady Dörte klopft an King Rüdis Privatgemach.
King Rüdi öffnet sein Privatgemach.
- Lady D...? Ihr hier?
- Hey King Rüdi wie geht's dir?
- Weiß nicht. Hab was geraucht. Und getrunken.
- Mann Rüdi. ...
- Ich weiß schon. War eh nicht genug, kann es nicht abstellen.
- Soll ich kommen?
- Nee.
- Sicher?
- Stinke.
- Dann geh duschen.
- Kein Bock.
- Hast was gegessen?
- Nee.
- Willst kommen?
- Hm.
- Mir wäre wohler.
- Weiß nicht.
- Lady D. befiehlt King Rüdi ihr einen realen Besuch abzustatten!
- Komme.
- Cool. Aber Rüdiger?
- Ja, ja, ich geh duschen.
- Bis gleich.
Lady Dörte verlässt King Rüdis Privatgemach.
King Rüdi schließt sein Privatgemach.
*****
Eilig räumt Pat ihre herumliegenden Sachen auf. Wenn es ihm so schlecht geht, das er wieder was geraucht hat, hilft nur eine Pizza und Kuscheln.
Seit seine Mutter damals gestorben ist, hat er solche Phasen. Während sie die Pizza in den Ofen schiebt, überlegt sie wie sie ihn aus den Tiefen der Trauer holen kann. Sie versteht ihn so gut. Es ist jetzt acht, nein, bereits neun Jahre her. Wahrscheinlich geht es ihm genauso wie ihr. Nur das er niemandem, ausser dem Krebs, vorwerfen kann seine Mutter umgebracht zu haben.
Sie ballt ihre Fäuste und wütend denkt sie daran, das ihr Stiefvater sich nie entschuldigt hat. Sammy starb seinetwegen und das würde sie ihm nie verzeihen. NIEMALS!
Gut das sie in Rüdigers Nähe wohnt, denkt sie, als es bereits an der Tür klingelt. Sie reisst die Wohnungstür förmlich auf und Rüdiger schlurft herein. Sie umarmt ihm innig und küsst ihn auf die Wange. Na wenigstens hat er geduscht, registriert sie. Er löst sich und geht mit hängenden Schultern ins Wohnzimmer. Besorgt läuft ihm Pat hinterher, er lässt sich stöhnend in eine Ecke des Sofas fallen, rauft sich die Haare .
Die Pizza ist fertig, die Zeitschaltuhr bimmelt durchdringend in der Küche. "Komme gleich" sagt sie zu ihm und holt alles auf einem Tablett herein.
Ohne Worte setzt sie sich zu ihm, verteilt die Pizza und sie fangen an zu essen. Ab und zu mustert sie ihn von der Seite, seine Augen sind rot gerändert , da hat auch eine Dusche nichts geholfen.
"Sag nichts." Sie nickt, legt eine Hand an ihr Herz und das andere an seins. Er nickt nur und sie legen sich eng aneinander aufs Sofa. Halten sich ganz fest, wie sie es dann immer machen. Beide fühlen sich geborgen, voneinander geliebt und schlummern bald ein.
Es ist Dienstag und Pat wacht mit schmerzenden Knochen auf. Sie versucht aufzustehen, aber etwas umklammert fest ihre Taille.
Ein vertrauter Duft steigt ihr in die Nase und sie muss lächeln.
Rüdiger. Gott wie oft ist sie schon so aufgewacht. Jahre geht das schon so.
" Tut dir auch alles weh?" nuschelt er ihr ins Haar. "Allerdings" stöhnt sie und will sich befreien. Er lässt es nicht zu und klammert noch mehr. "Rüdi! " "Was denn?" "Nimm deinen Zauberstab aus meinem Kreuz, aber pronto!" Er lacht leise und rückt ein wenig von ihr ab. "Ist aber grad so schööön...." brummt er.
"Ich muss aufstehen" quengelt sie. "Aber heut is doch dein freier Tag." "Schön wär's." " Wo willst du denn hin?"
Nach einigem Gerangel entkommt sie ihm und läuft ins Bad.
" Duschen, frühstücken und dann muss ich in Annas Laden." Ruft sie im Hinausgehen.
Annas Laden? Rüdiger erhebt sich, streckt seine Glieder, einschließlich seines Zauberstabs, und macht sich ungeniert auf den Weg zur Küche. Als er den Kaffeeautomaten anstellt, knallt es und dieser tut keinen Mucks mehr. Erschüttert starrt er auf das Gerät, hat er ihn jetzt geschrottet??
Pat erscheint barfuss mit nassen Haaren und nur mit einem Handtuch bedeckt. "Was hast du gemacht?" "Ähm..ich...ich...hab nur auf den Knopf...." Sie grinst ihn breit an. "Dein Gesicht solltest du sehen" kichert sie. Verblüfft sieht er sie an.
"War schon kaputt" winkt sie ab und geht ins Schlafzimmer.
Rüdiger atmet erleichtert auf, Pat ohne Kaffee ist normalerweise nicht zu ertragen.
Er holt Milch aus dem Kühlschrank und sucht nach dem Müsli. Als er fündig wird kommt Pat fertig angezogen und setzt sich mit ihm an den Küchentisch. Er mustert sie, wieso hat sie so gute Laune? Er richtet zwei Schüsseln Müsli mit wenig Milch, so wie sie es gerne mögen.
"Wie heißt er?" fragt er mit hochgezogener Augenbraue. Ertappt schaut sie in ihre Schüssel mit Müsli. "Weiß ich nicht." "Wie du weißt nicht?" "Na ja, ein Kunde. Den fragt man nicht einfach so nach seinem Namen." Sie stocherte im Müsli herum. "Aber er hat nach meinem Namen gefragt" grinst sie. Aus welchem Grund bindet sie ihm nicht auf die Nase.
Mal wieder schweigend knuspert jeder sein Müsli. Das einvernehmliche Schweigen ist nicht unangenehm oder störend, so war es schon immer.
Und wird es hoffentlich auch bleiben, denkt Rüdiger.
Kapitel 9 Parkgeflüster
Herrlicher Sonnenschein erwärmt Pats Haut und sie verlässt entspannt das Café. So übel ist er nicht, und irgendwie mag sie das Gefühl das er in ihr auslöst.
Ob sie mal kurz nach Rüdiger schaut? Nein, lieber wird sie sich ihr Fahrrad schnappen und in den Park fahren, um die Sonne zu genießen.
Zuhause angekommen holt sie ihr Fahrrad aus dem Keller und muss erst mal die Reifen aufpumpen. Sie schwingt sich aufs Rad und fährt am Fluss entlang zu den Parkanlagen. Der Park ist gross, Radfahrer, Jogger, Kinder mit ihren Müttern verteilen sich spielend. Pat radelt zur Liegewiese, setzt sich auf eine auslaufende Wurzel der alten Eiche und lehnt sich an deren Stamm.
Ihr Blick schweift langsam über den Park, sie liebt es unbeobachtet die umtriebigen Menschen in diesem Park zu betrachten.
Spielende Kinder mit Ihren Müttern oder Vätern, verliebte Paare, chillende Studenten. Sie schließt kurz die Augen, als etwas an ihre Beine prallt und ein Schatten ihr die Sonne nimmt.
Sie blinzelt und muß sich die Hand vor die Augen halten, kann nur die Umrisse einer männlichen Gestalt erkennen.
Er ist außer Atem, war wohl dem Ball hinterher gelaufen, der jetzt zu ihren Füßen liegt. Sie nimmt verwirrt den Ball in die Hände.
"Entschuldigung, war keine Absicht" sagt er und Pat erkennt diese Stimme. Als er sich nach dem Ball bückt erkennt sie den Typen aus dem Laden wieder.
Diesmal nicht im Anzug, nein er trägt Jeans und ein Poloshirt. "Patricia!" ruft er erstaunt aus und nimmt die Sonnenbrille von seiner Nase.
Er lächelt sie gewinnbringend an und Pat schmilzt dahin. Wie kann man denn nur so gut aussehen? "Oh, Sie sind das!" entfährt es ihr.
Er setzt sich neben sie und lächelt sie an. Pat hält den Ball immer noch in den Händen und starrt ihn mit offenem Mund an.
Ein kleines Mädchen kommt angerannt und bleibt vor ihnen stehen. "Wo bleibst du denn!?" Pat grinst, die Kleine war ja niedlich. Lange blonde Zöpfe fallen auf ihre Schultern, sie trägt eine Latzhose und ein Ringelshirt. Genau diesselben Augen wie der Typ schauen ihr neugierig entgegen. So klein und schon so ernergisch, denkt Pat belustigt.
Er greift nach dem Ball und gibt ihm dem Mädchen." Hier, geh schon mal vor, ich komme gleich" grinst er schelmisch. Das Mädchen verdreht die Augen und hüpft davon.
" Ich bin Zac, wissen Sie noch? Ich hab neulich das Buch für meine Nichte gekauft." Sie nickt , klar erinnert sie sich an ihn. Er hatte an diesem Tag einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen.
Er deutet in Richtung des Mädchens. " Das ist sie. Ein kleiner Wirbelwind" lacht er. Seine Sonnenbrille in den Händen drehend schaut er ihr lange in die Augen. Pat ist einfach überfordert, weder hatte sie mit einem Gespräch noch mit diesem heißen Typen hier im Park gerechnet.
"Haben Sie heute frei?" versucht er ein Gespräch in Gang zu bringen. "Ja, .......... "
"Onkeeeel Zaaac! Kommst duuu?" schallt es ungeduldig von der Wiese. Stöhnend streicht er sich durch seine Haare und lächelt Pat entschuldigend an.
"Tut mir leid, mein Typ wird verlangt." Er erhebt sich und steht unschlüssig vor ihr. " Vielleicht....möchten Sie uns Gesellschaft leisten?" fragt er vorsichtig.
" Warum nicht" meint Pat grinsend und erhebt sich ebenfalls. Erleichtert setzt er sich seine Brille wieder auf.
Sie schlendern gemeinsam zu der Kleinen und Zac stellt die beiden einander vor. "Natalie, das ist Patricia; Patricia das ist meine Nichte Natalie."
" Wie alt bist du?" fragt diese sofort und mustert sie von oben bis unten. Pat muß schmunzeln. " Ich bin 26 Natalie, und du?"
" Ich bin gestern 11 geworden!" sagt sie thriumphierend. "Na dann wünsche ich dir noch alles Gute zu deinem Geburtstag" legt Pat nach. " Danke! Spielst du mit?"
Zac nimmt ihr den Ball aus der Hand und rennt ein Stück davon, dreht sich um und zielt in Ihre Richtung. Natalie jauchzt vor Vergnügen, fängt ihn geschickt auf und schon fliegt der Ball
in Pats Richtung. So geht es eine ganze Weile und immer wieder müssen sich Pat und Zac lächelnd ansehen. Schließlich krallt er sich den Ball, rennt davon und die Mädels jagen gemeinsam hinter ihm her. Sie drängen ihn in die Enge und Pat flüstert etwas verschwörerisch in Natalies Ohr, worauf sie vergnügt kichert.
Gespielt verstört schaut er zwischen ihnen hin und her, und harrt der Dinge.
Pat geht grinsend nach links, Natalie kichernd nach rechts, er prallt mit dem Rücken an eine Mauer. "Jetzt!" ruft Natalie und gemeinsam stürzen sie sich auf ihn. Pat kitzelt ihn und Natalie
zieht am Ball, den er jedoch nicht los lässt.
Es dauert nicht lang und lachend landen alle auf dem Rasen. "Aufhören! Aufhören! Ich ergebe mich!" Zac kann nicht mehr und läßt von dem Ball ab.
Er hält inzwischen beide Mädels jeweils in einem Arm fest um ihren Kitzelattacken Einhalt zu gebieten. Die Kleine kichert "laß mich los Onkel Zac!" Er lockert seinen Arm und
lachend stiehlt sich Natalie aus seinem Griff. Patricia hingeben hält er weiterhin bombenfest. Sie schaut belustigt in sein Gesicht, leider kann sie wegen der Sonnenbrille nicht in seine Augen sehen. Aber das er amüsiert ist, weil sie ihm nicht entkommen kann, bemerkt sie relativ rasch. Ein paar Momente zu lang hält er sie nur, aber es genügt um Patricia in Erregung zu versetzen. Eine feine Gänsehaut überzieht ihre Haut, ein angenehmes Kribbeln durchströmt ihren Bauch. Er hat sie nun ganz auf sich gezogen, ihre Gesichter sind sich sehr nah.
"Das war NICHT fair, Patricia" raunt er ihr leise zu. Schmunzelnd windet sich Pat in seiner Umklammerung. "Frauenpower" zuckt sie grinsend mit ihren Schultern.
Er lacht und läßt von ihr ab, was sie sofort nutzt und sich aufrichtet. Verlegen streicht sie sich ihre Haare wieder glatt.
Er hilft ihr auf die Beine.
Seine Brille schiebt er lässig in die Haare zurück, betrachtet sie mit einem undeutbaren Blick. "Ich muß dann jetzt" sagt sie zögernd. "Wie schade" murmelt er nur für sie hörbar.
Natalie kommt angerannt und schaut zwischen den Beiden hin und her. Sie stemmt ihre kleinen Hände in die Hüften und sagt fast schon genervt: " Kommt ihr bald?" Zac gibt ihr einen Klapps
auf den Hintern und mahnt sie per Blick. "Patricia muß jetzt leider gehen, wir verabschieden uns gerade." "Och mannnnn," schmollt Natalie, " war grad so schön. Aber komm bald mal wieder Patricia, gelle." Sie umarmt sie spontan und Pat schmilzt das Herz. "Hat mir auch Spaß gemacht, Kleine" sagt sie und drückt sie herzlich. Zac wünscht sich in diesem Moment an die Stelle seiner Nichte.
"Dann komm gut nach Hause, Patricia" sagt er mit dunkler Stimme und nimmt bedauernd ihre Hand in die seine. Sie lächelt ihn verlegen an und erwidert: " Ihr Zwei auch, schön das ich
euch kennengelernt habe." "Ja, ich hoffe wir sehen uns bald wieder?" Zac legt seinen Kopf schief und hält noch immer ihre Hand fest. Sie entzieht sie ihm langsam und nickt.
Lange schaut er ihr noch nach, eine ganz besondere Frau, denkt er bei sich. Er würde es nicht auf den Zufall ankommen lassen sie wieder zu treffen.
Patricia schnappt sich ihr Fahrrad und fährt gedankenverloren nach Hause. Zac hieß er also, ein ungewöhnlicher Name. Seine Nähe hatte sie gleichzeitig beruhigt und erregt. Sie seufzte,
so ein sexy Typ wie Zac hatte sicher an jedem Finger eine Frau auf Abruf. Sie schüttelte den Kopf, den konnte sie sich wohl aus dem Hirn schlagen.
Kapitel10 - Blumen
Am nächsten Tag nahm sie wie gewohnt ihre Arbeit im Buchladen auf. Gegen Mittag kam ein Bote mit einem bunten Blumenstrauß in den Laden. Er ging zu Frau Schmidt und fragte nach Patricia.
Diese wies ihn in ihre Richtung. "Sind Sie Patricia?" fragte der Bote. Sie nickte und er übergab ihr den Strauß samt einem Briefumschlag. Wer schickte IHR denn Blumen?
Nervös öffnete sie den Umschlag, eine Karte kam zum Vorschein. In geschwungener Schrift stand da:
Liebe Patricia, vielen Dank für den vergnüglichen Nachmittag!
Zac Miller mit Natalie.
Darunter war eine Handynummer notiert und ein krakeliger Smily dazu gemalt.
Freudig betrachtete sie den Strauß, der würde einen Ehrenplatz bekommen. Zac, der heißeste Typ, den sie je kennengelernt hatte, schenkte ihr Blumen. Sie schüttelte ungläubig den Kopf, konnte es nicht glauben. Auch ihr hatte es Spaß gemacht mit den Beiden. Nachdenklich las sie wieder und wieder die paar Zeilen und blieb immer länger an der Telefonnummer hängen. Sie musste sich bedanken, aber einfach anrufen? Ginge eine SMS nicht auch?
Sie verschob unsicher die Entscheidung auf später und stellte die Blumen in eine Vase neben die Kasse. Frau Schmidt sah man ihre Neugierde förmlich an, Pat genoss es sie am langen Arm verhungern zu lassen. Das ging die Alte nun wirklich nichts an!
Es war bereits nach sieben Uhr als sich Patricia auf den Heimweg machte. Sie umklammerte ihren wertvollen Schatz fest, überlegte bereits wo genau sie ihn hinstellen würde. Zuhause angekommen musste sie wie jeden Tag über Fahrräder und Kinderwägen steigen, um überhaupt an ihren Briefkasten zu kommen. Genervt schloss sie auf , aber ausser ein Haufen Reklame war nichts drin. Enttäuscht stieg sie die Treppen hoch, schloss auf und zog ihr tägliches Ritual durch. Schlüssel -Vase, Schuhe- Ecke, Jacke - Haken.
In der Küche kramte sie nach einem Gefäß für die Blumen, irgendwo hatte sie doch diesen Saftkrug.....ah da! Perfekt! Sie füllte den Krug mit Wasser und stellte ihn auf den Wohnzimmertisch. Anschließend tauschte sie Jeans gegen Jogginghose, schmierte sich ein Butterbrot und verzog sich unter ihre Kuscheldecke.
Die Karte von Zac und ihr Handy in der Hand überlegte sie kauend was denn nun die bessere Option wäre. SMS war ihr erster Gedanke gewesen und meistens konnte sie sich auf ihre Intuition verlassen. Sie tippte die Nummer in ihr Handy und fing an zu schreiben:
>Danke für die wunderschönen Blumen, wäre nicht nötig gewesen. Patricia
Ja so könnte sie es schreiben , alles ganz unverbindlich, oder?
Zögernd tippte sie auf Senden und legte das Handy auf den Tisch, er würde sowieso erst morgen antworten. Erschreckt fuhr sie zusammen als kurz darauf ein Klingelton ertönte. Neugierig offnete sie die SMS von Zac.
> Liebe Patricia, freut mich das sie dir gefallen. Nat hat noch den ganzen Abend über dich geredet :-D , Zac
Pat grinste bei der Erinnerung an die aufgeweckte Kleine.
> Oh ja, mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht.
Antwortete sie.
>Hast du Lust mit uns in Kino zu gehen am Wochenende?
Ein freudiges Kribbeln machte sich in ihr breit, sie könnte ihn wiedersehen.....
>Was wollt ihr euch denn anschauen?
>Das wechselt täglich :-( , ich kann dir nichts versprechen.
>Na gut, dann lass ich mich überraschen ; -)
>Ich freue mich! Bis Samstag und ich wünsche dir eine gute Nacht Patricia.
>Danke, dir auch eine gute Nacht!
Sie drückte das Handy fest an ihre Brust, das war ja fast ein Date! Na ja, mit Kind, aber immerhin. Zufrieden lächelte sie, sah sein Gesicht vor sich und sein Lachen. Es hatte nichts Verkrampftes zwischen ihnen an diesem Nachmittag gegeben, alles war leicht und normal gewesen. Ganz anders als bei Jacques. Verwirrt schüttelte sie den Kopf, wie kam sie jetzt auf ihn?
Ständig hatte sie in seiner Gegenwart das Gefühl sie musste aufpassen, auf ihre Worte, ihre Gesten, das sie ihm nicht zu nah kam. Seltsam.
Sie hatte zugesagt! Zac freute sich tierisch und liess sich entspannt in die Kissen fallen. Das er Natalie missbrauchen würde müssen war ihm egal. Dran bleiben war seine Devise, und bei Patricia hatte er das Gefühl das es sich lohnen könnte. Überhaupt war bei ihr alles anders, er musste nicht den ganzen Kram aufführen wie bei seinen seitherigen Frauen. Blumen waren ok, aber dieses zum Essen ausführen ging ihm sowas auf den Sack. Sie hatte sich gut angefühlt auf ihm, er musste breit grinsen als er daran zurück dachte. Mit einem Seufzen und den Gedanken an ihre verführerischen Lippen schlief er ein.
Als Patricia erwachte war es kurz nach sieben, gähnend schlurfte sie Richtung Bad. Sich nochmal hinlegen würde nichts mehr bringen, um halb Neun musste sie im Café sein, sie hatte es versprochen.
Bibernd stieg sie unter die Dusche und ließ das Wasser so heiß wie möglich über ihre müden Glieder laufen. Ah, das tat gut.
Sie putzte sich gleichzeitig ihre Zähne, hatte sie von Rüdiger gelernt, so sparte Mann nämlich Zeit.
RÜDIGER! Erschrocken hielt sie inne, den hatte sie zum ersten Mal seit Jahren vergessen. Wie es ihm wohl ging? Sie beschloss ihn noch vor der Arbeit im Café zu besuchen.
Vielleicht hatte er ja schon einen Kaffee für sie?
Als sie wenig später bei ihm vorbei schaute war er tatsächlich bereits fit. Freudig nahm er ihr die frischen Brötchen aus der Hand, drückte ihr eine Tasse Kaffee als Tausch in die Hand.
Gierig trank Pat, ging gar nicht das ihre Maschine kaputt war.
"Wie komme ich zu der Ehre?" fragte Rüdiger neugierig. Pat verirrte sich selten zu ihm, eher umgekehrt. Sie fand es angeblich zu unaufgeräumt bei ihm. Meistens trafen sie sich deshalb unterwegs oder im Kingdom Revenge.
"Wollte einfach nach dir sehen, mein Freund" sagte sie schulterzuckend und schaute ihn prüfend an. "Aha."
"Wie geht's mit Anna?" Weiber. Wenn die was wissen wollen lassen sie nicht locker. "Hab sie nochmal besucht, geht ihr schon besser." Er erinnerte sich lächelnd an ihren erstaunten Ausdruck als er allein aufgekreuzt war. Sie hatten nicht viel gesprochen, sich einfach nur angestarrt und die von ihm mitgebrachten Pralinen verschlungen. Mit vollem Mund soll man schließlich nicht sprechen.
"Uuund...?" hakte Pat nach. "Alles gut." "Junge lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!" "Wir mögen uns, was willst du denn noch hören?" Leicht verärgert geht er an seinen Kühlschrank und holt einen Joghurt raus, nimmt sich einen Löffel und reisst die Folie energisch auf. Erst meldet sie sich tagelang nicht und dann soll er ins Detail gehen?
"Tut mir leid, Rüdi " schnurrt sie wie eine Katze und streicht ihm behutsam über seinen Arm. Ihre bittenden Augen lassen ihn alles verzeihen, gegen sie hat er keine Chance.
"Was war bei dir los?" fragt er und schiebt ihr einen Löffel des Joghurts in den Mund. Sie lächelt verträumt und beginnt zu erzählen. Muss ja 'n toller Typ sein, denkt er. Den muss er mal genauer unter die Lupe nehmen.
Patricia kommt gerade am Café an als Tina ihre Lieferung durch die Tür balanciert. "Morgen" sagt sie leise und schleicht möglichst unauffällig nach hinten um sich sofort eine Schürze zu holen. Jacques verfolgt sie mit seinem Blick, und ruft ihr fröhlich "einen wunderschönen guten Morgen " hinterher.
Während er einen Smalltalk mit Tina führt, beäugt Pat diese genauer. Was für eine Barbie, hängen geblieben in den Fünfzigern, denkt sie genervt.
Tina flirtet ungeniert mit Jacques, was ihr komischerweise einen leichten Stich versetzt. Sie schnappt sich einen Lappen, um die Tische zu säubern, muss dabei jedoch an Jacques und Tina vorbei. Pat hätte hinter ihm durchgehen können, wählt aber den Weg zwischen ihnen hindurch. Jacques schiebt sie wie selbstverständlich mit seinen Händen an ihren Hüften vorbei. Über die Schulter blickend wirft sie ihm einen kecken Blick zu, den er amüsiert erwidert.
Kapitel 8 - Gänsehaut
Es ist halb neun als Pat beim Café eintrifft. Wochentags ist es früher geöffnet, ab acht, weshalb es entsprechend voll ist. Schüler, Studenten und Berufstätige holen sich ihren Café to go und geben sich die Türklinke in die Hand.
Jacques hetzt vom Kaffeeungetüm zur Theke und von der Theke zur Kasse. Pat drängelt sich durch die Wartenden in Richtung Theke und gesellt sich zu ihm. Sie nickt ihm zu und nimmt die Bestellungen entgegen. Jacques lächelt sie dankbar an und wirft ihr zwischendurch eine Schürze zu. Sie hat schnell den Überblick, wer was möchte und deutet Jacques nur noch die Kasse zu bedienen. Geschickt bedient sie den Kaffeeautomaten und Jacques fragt sich wie schon so oft, ob es an ihm liegt, das dieser nur bei ihm spinnt.
Als der erste Ansturm abgefertigt ist, beobachtet er sie aus den Augenwinkeln. Sie hat ihre Hände in ihre Hüften gestemmt und schaut aufmerksam durch den Laden. Ihr Blick bleibt unvermittelt an seinen Augen hängen, worauf sie ihre Arme vor der Brust verschränkt.
"Guten Morgen, Patricia" grinst er sie an. "Morgen, Jacques." "Danke das du gekommen bist." "Kein Ding" sagt sie und dreht ihm den Rücken zu, um imaginäre Kaffeeflecken um die Maschine wegzuputzen. Plötzlich steht er direkt hinter ihr und reicht ihr eine Haarklammer von Anna. " Du solltest aus hygienischen Gründen deine Haare zusammenbinden, sonst meckert der WKD." Seine tiefe Stimme verursacht ihr eine Gänsehaut. Sie nimmt ihm die Haarklammer ab und steckt ihre Haare schnell unordentlich zu einer Banane hoch.
Jacques bleibt erstaunt der Mund offen stehen, sie trägt ein Shirt mit freiem Rücken. Jetzt hat er freien Blick auf ihre Schulterblätter, ihren schön geschwungenen, zarten Hals und er schluckt elektrisiert. Warum zum Geier läuft sie so vor seiner Nase rum?
Pat spürt seine Körperwärme im Rücken, der Gang hinter der Theke ist eng, man kommt nicht ohne Berührung aneinander vorbei. Sein schwerer Atem streift ihren Hals und sie erschaudert.
Er langt an ihr vorbei um sich selbst eine Tasse zu holen und streift ihren Arm. Amüsiert bemerkt er ihre Reaktion auf ihn, wenn hier nicht Funken sprühen dann müsste er sich schon sehr täuschen. Gerade überlegt sie wie sie ihm elegant entkommen kann, als die Türglocke geht. Sie dreht sich um und steht nur eine Handbreit vor Jacques, der keine Anstalten macht auszuweichen.
"Kann man hier einen Kaffee haben?" Rüdi I Love you! " Hey Rüdiger " ruft sie erleichtert und bemerkt ein leichtes Seufzen das Jacques ausstösst.
"Na Kleine, was läuft ?" grinst er Pat breit an.
>Nichts du Idiot! < Denkt sich Jacques und mustert ihn grimmig.
"War schon die Hölle los hier" sagt sie und bereitet ihm eine Tasse Kaffee zu. Rüdiger will schon nach der Tasse greifen, als Jacques trocken "macht zwei fuffzig" sagt und ihm erwartungsvoll die Hand hinhält. Pat nimmt seine Hand weg und sagt nur "das geht auf mich." "O-k-a-y." Er sieht nicht erfreut aus, weshalb sie ihn entschuldigend anlächelt. Wieso ist er so grimmig?
Rüdiger lacht wissend auf und nimmt einen Schluck. "Boah, willst du mich umbringen!" Er hustet und hechelt, der Kaffee war viel zu heiß. Jacques grinst süffisant, endlich macht die Maschine mal im richtigen Moment Mucken.
Pat versucht die Temperatur runter zu stellen, scheitert aber am Kraftaufwand. Jacques packt den entsprechenden Hebel und drückt ihn in die korrekte Position. Dabei hat er Pat wieder direkt vor sich und hantiert links und rechts von ihr. "So, das müsste passen!" "Aber ich hab nichts verstellt" sagt Pat verwundert und kann kaum atmen ob seiner Nähe . "Da kannst du nichts dafür, solche Mucken macht sie andauernd, altes Ding." Er nimmt widerwillig Abstand von ihr und schnappt sich einen Lappen um die Tische im Laden abzuwischen.
Ab und zu linst er zu den Beiden die so vertraut miteinander umgehen, das er sich an Rüdigers Stelle wünscht. Genervt geht er ins Büro des Cafés und setzt sich stöhnend in den Stuhl, reibt sich übers Gesicht. Sie macht ihn verrückt, ist ihm so nah und doch so fern.
Als Rüdiger gegangen ist sucht Pat nach ihm. "Ach da bist du."
"Hm," brummt er." Sie zeigt in Richtung Laden, " Es ist nichts mehr los, meinst du ich kann jetzt gehen?" Forschend sieht er sie an, er muss Gewissheit haben. "Seid ihr...du und der Rothaarige.....seid ihr ein Paar?" Verduzt schaut sie ihn an. "Natürlich nicht " beantwortet sie seine Frage und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er beißt sich auf die Lippen, aber sie kann ein erleichtertes Glitzern in seinen Augen sehen.
"Ich frag nur weil..... Anna sich Hoffnung macht." SICHER!
Sie nickt, hat er es also auch bemerkt. Sie lehnt mit verschränkten Armen im Türrahmen und fixiert einen Punkt am Boden.
Abrupt steht er auf und stützt sich mit einem Arm über ihrem Kopf im Rahmen ab. Er beugt sich ein wenig zu ihr herunter. "Vielleicht sollten wir den Beiden etwas helfen, was meinst du?"
Zögernd nickt sie, im Grunde hat sie es ja schon versucht. "Wie sollen wir das machen?" Mit schief gelegtem Kopf schaut sie in seine dunklen Augen, er grinst spitzbübisch. "Uns fällt sicher was ein. Lass uns morgen weiter reden. Danke für deine Hilfe, Patricia." Dabei streicht er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und mustert ihre Züge intensiv.
Wie er ihren Namen ausspricht, mit so viel Wärme. Er verwirrt ihre Sinne zunehmend, sie könnte ihm stundenlang zuhören.
"Gut, dann bis Samstag.... Jacques."
Er nickt. "Vielleicht brauch ich dich vorher, hast du ein Handy?"
Sie geht zum Schreibtisch und notiert ihm ihre Nummer.
"Für den Notfall - und NUR für den Notfall!" Dabei schaut sie ihn eindringlich an.
"Ok, ok." Sie muss unter seinem Arm durch , er macht nicht einen Millimeter Platz. Ihre Köpfe streifen fast einander, und sie murmelt nur noch irritiert "Ciao." "Ciao, Bella."
Hat er ihr gerade zugezwinkert?!
Kapitel 11 - Dates
Das hat sie doch mit Absicht gemacht, schmunzelt Jacques und beobachtet Pat aus den Augenwinkeln während er mit Tina plaudert.
Als diese das Café verlässt - nicht ohne Pat geringschätzig zu mustern - schlendert er lässig zu Patricia. "Schön das du gekommen bist" lächelt er sie an. Sie nickt nur und wischt emsig an einem Tisch herum. Jacques fasst kurz an ihren Oberarm und raunt ihr noch "vergiss deine Haare nicht " ins Ohr. Grinsend schlendert er zur Theke zurück und bestückt diese mit den Leckereien von Tina.
Jacques Berührung an Pats Oberarm hinterlässt ein brennendes Gefühl, irritiert blickt sie in seine Richtung, während sie ihre Haare zusammenbindet. Genervt von sich selbst geht sie an den Kaffeeautomaten und lässt sich einen Café au lait heraus.
"Wie geht es Anna?" fragt sie ihn. "Oh, recht gut, sie kommt nächste Woche aus dem Krankenhaus" meint Jacques. "Dann brauchst du mich nächste Woche nicht mehr?"
Erstaunt dreht er sich zu ihr und verschränkt seine Arme vor der Brust. "Auf jeden Fall! Anna muss sich noch schonen, vor zwei Wochen wird das nichts." "Oh.....ja natürlich."
"Ich weiß nicht wie ich das sonst mit meiner Werkstatt hinkriegen soll, Patricia, ich brauche dich ganz dringend." Eindringlich sieht er sie an. "Werkstatt?" Langsam nippt sie an ihrer Tasse.
"Ich habe eine kleine Autowerkstatt im nächsten Ort, Pepe Mechanics" sagt er nicht ohne Stolz. Das Jacques eigentlich einen anderen Beruf hat war ihr nicht bewusst.
"Einige Termine konnte ich verschieben, aber wenn es noch länger dauert, laufen mir meine Kunden davon." Er streicht sich nachdenklich durch seine schwarzen Locken und kratzt sich am Hals.
"Das wusste ich nicht, kannst du niemanden einstellen?" Er seufzt. " Kann ich mir nicht leisten - und Anna auch nicht."
Sie nickt, stellt die Tasse ab und legt ihm eine Hand auf den Arm. "Schon ok, ich hab's Anna versprochen. Ich werde da sein."
Ehe sie sich versieht hat Jacques sie in die Arme gezogen und haucht ein " Dankeschön " in ihr Ohr. Er riecht gut, eine Mischung aus Aftershave , Kaffee und frisch gebackenem Kuchen, stellt sie fest. Die Türglocke geht und ein Kunde betritt den Laden. Ertappt lässt er sie los und Pat kann sich ein Kichern nicht unterdrücken. Er grinst, wackelt kurz mit den Augenbrauen und bedient den Kunden.
Das Café füllt sich und beide haben wieder alle Hände voll zu tun bis zum Feierabend.
Als Jacques das Café endlich schließt tun Pat die Füße weh und sie ist heilfroh endlich gehen zu dürfen. Sie wünschen sich noch gegenseitig einen schönen Abend und Pat verlässt eilig das Café. Jacques schaut ihr noch seufzend hinterher, bis sie um die Ecke verschwunden ist.
Zuhause legt sich Pat erschöpft auf ihr Sofa. Nur ein paar Minuten die Augen schließen, denkt sie und schon ist sie eingeschlafen.
Das Klingeln ihres Handys reisst sie aus ihren Träumen, verwirrt langt sie danach und nimmt den Anruf entgegen. "Ja?"
"Hallo Patricia" säuselt eine ihr bekannte Männerstimme. "Oh....hey Zac!" Mist, sie hat das 'Date' vergessen. "Wo bleibst du Patty, ich warte schon eine Weile..."
" Gott, e-es tut m-mir leid, ich b-bin eingeschlafen..." stottert sie.
Ein heiseres Lachen lässt sie schmunzeln, warum muss ihr immer sowas passieren?!
"Schade, der Film läuft bereits. Bist du sehr.....kaputt?"
"Es war anstrengend heute, ja, aber das ist nicht zu entschuldigen, es tut mir wirklich leid!" "Hm, hättest du Lust noch den Spätfilm anzuschauen,?" frägt Zac erwartungsvoll. "Ja, klar, aber das wird zu spät für Natalie." "Sie ist gar nicht mitgekommen, sie liegt mit Fieber im Bett. Ich wollte dich aber nicht stehen lassen..." " Oh Gott, Zac, und jetzt lass ich dich stehen...sorry."
"Schon ok, ich warte neben dem Kino im 'Pipers', ist das ok für dich?" "Sicher. Bis gleich." "Bis gleich Patty. Ich freu mich."
Patty. So hat sie schon lange niemand mehr genannt. Lächelnd legt Pat auf und geht ins Bad. Eine schnelle Dusche muss sein, sie hat das Gefühl alles an ihr riecht nach Kaffee und Törtchen.
Sie schlüpft noch schnell in frische Unterwäsche , ihr ist nach Spitze heute, und zieht ihr einzigstes Kleid aus dem Schrank. Kurz
zögert sie , dann streift sie es über. Meerestraum nennt sie es in Gedanken. Blaue, grüne , dunkelblaue und weiße Wellen überziehen das Kleid. Es ist kein Mimikleid, aber endet nur eine handbreit über ihren Knien. Sie steckt noch kurz ihre Haare hoch und schlüpft in ihre blauen Ballerinas. Pumps gehen heute definitiv nicht mehr!
Sie greift nach ihrer Lederjacke, will die Wohnung schon verlassen, als sie nochmals umdreht und ihre Lippen in einem zarten Rose-Ton nachzieht. Fluchend schmeisst sie nun auch noch die Ballerinas in eine Ecke und schlüpft in ihre Pumps.Sie wird es heute sicher noch bereuen, aber es ist schließlich ihr erstes Date. Sie stürzt die Trepen runter und begibt sich ein paar Strassen weiter zum Treffpunkt.
Das 'Pipers' ist gerammelt voll, die Musik laut, Pat muss sich durch eng aneinander stehende Körper pressen, eh sie Zac entdeckt und ihn am Ärmel zupft. Er ist gerade in ein Gespräch mit dem Barkeeper vertieft, lässt aber davon ab als er Patricia neben sich stehen sieht.
Er zieht sie sofort an seine Seite und umarmt sie herzlich. "Hallo schöne Frau!" Pat wird ein wenig rot, es ist ihr unangenehm zwischen so vielen Männern sein zu müssen, denn daraus besteht überwiegend das Publikum des 'Pipers'. "Möchtest du etwas Trinken?" fragt er sie und Pat verneint kopfschüttelnd. Zac bezahlt und zieht sie neben sich hinaus. Befreit atmet sie die Abendluft ein, Kneipen sind einfach nichts für sie.
"Schön das du noch gekommen bist" lächelt er sie an und legt seinen Arm um ihre Taille. Er mustert sie anerkennend von obem bis unten, " hübsch siehst du aus." Sanft schiebt er sie in Richtung Kino, läuft betont langsam. "Danke....und nochmals sorry das es LÄNGER gedauert hat" entschuldigt sie sich. Doch gut das sie sich für die Pumps entschieden hat, denkt sie.
Zac kauft die Kinokarten, er besteht darauf zu zahlen. 'Die Gärtnerin von Versailles' wird gespielt, Pat hat schon davon gehört das der Film grossartig sein soll. Bis zum Einlass in den Saal müssen sie noch warten, Zac gibt sich Mühe sie bei Laune zu halten. Pat bereut bereits jetzt doch noch die halbhohen Pumps angezogen zu haben. Ihre Füße schmerzen, was sie jedoch locker weglächelt.
Das Kino war so kurz vor der Vorstellung voll, Jacques musste sich in die Schlange an der Kasse einreihen und geduldig warten. Seine Begleiterin ging ihm jetzt schon auf die Nerven, ihr Mundwerk stand einfach nicht still und was da rauskam interessierte ihn relativ wenig. Er ließ seinen Blick durch die Menge der wartenden Kingogänger gleiten, als er auf der Treppe zu einem der Kinosäle Patricia erblickte. Sie wartete auf Einlaß, unterhielt sich mit einem Typen der ihm mit dem Rücken zugewandt stand. Sie trug ein Kleid, ihm fielen sofort ihre langen nackten Beine auf, das Kleid war eindeutig zu kurz. Der Typ legte ihr seine Hand ganz vertraulich auf den Rücken, ab und an lachte sie ihn amüsiert an.
Gereizt kaufte Jacques zwei Kinokarten, "für das Kino da oben brummte er den Verkäufer an." Was genau für ein Film dort lief war im egal, er mußte einfach in ihrer Nähe sein und auf sie aufpassen. Denn irgendetwas im Innersten sagte ihm das dieser Typ nicht gut für sie war.
~~~~~
Pat setzte sich mit Zac auf zwei Klappsessel, zog ihre Jacke aus und lehnte sich entspannt zurück. Zac war witzig, sie genoss diesen Abend, obwohl sie ziemlich fertig war. Immer wieder brachte er sie zum Lachen und sie fing an sich bei ihm wohl zu fühlen. Sie rieb sich wiederholt ihre Waden. Sie saßen auf den teureren Plätzen, so dass sich vor ihnen ein breiter Gang befand.
Gooott hätte sie nur ihre Ballerinas angezogen, ihre Füße schmerzten sowas von.
Verstohlen streifte sie die Pumps ab und bewegte ihre Zehen. Beherzt zog Zac ihre Beine auf seinen Schoß, lächelte verschmitzt und fing an sie zu massieren.
Zuerst schaute sie entsetzt zu ihm, aber nachdem sie seine entspannte Miene wahrnahm lehnte sie sich zurück, schloß kurz die Augen und genoß einfach. Dankbar grinste sie in sich hinein, was für eine Wohltat nach diesem Tag!
Auf Zacs Lippen legte sich ein Lächeln, als er sah das sie zunehmend lockerer wurde. Ihr Kleid war hochgerutscht, es war sowieso nicht besonders lang, aber nun lagen ihre Schenkel fast frei. Natürlich hatte sie peinlich berührt versucht den Saum des Kleides tiefer zu ziehen, aber Zac stellte genüßlich fest das dies nicht möglich war. Er massierte ihre Füße und stellte fest, das sie hübsche Beine hatte. Seine Hände glitten alsbald ihre Waden hinauf und massierten kräftig. Pat entfleuchte ein leises Stöhnen und Zac lachte leise auf.
Die entspannte Stimmung verflog schlagartig als sich ein Mann unsanft neben Pat setzte. Pat spürte sofort das irgendetwas nicht stimmte und öffnete die Augen in die Richtung des Sitznachbarn.
Sie erstarrte als sie in wütende Augen sah, die ihr nicht unbekannt waren.
Jacques hatte nicht lange nach ihr Ausschau halten müssen, sie stach eindeutig aus der Menge hervor. Er zerrte seine Begleiterin zielstrebig zum Platz neben Patricia.
Jacques kochte innerlich, was sich ihm darbot übertraf alles was er erwartet hatte. Ihre Beine lagen nackt auf dem Schoß dieses Widerlings, der sie sachte entlang streifte. Jacques Blick bohrte sich in die Augen seines Konkurrenten, er kannte ihn zur Genüge. Ein Weiberheld ohne Gleichen, wie konnte sie nur auf so einen reinfallen?! Immer wenn dieser Schnösel mit seiner Dreckskarosse bei ihm aufgetaucht war hatte es Probleme gegeben.
Zacs Miene verhärtete sich als er Jacques entdeckte. Dieser Mechaniker wieder, er konnte ihn nicht leiden, was er auch offen zur Schau stellte sobald er seine Werkstatt betrat.
Pat entzog ihm sofort ihre Beine, schlüpfte wieder in diese verhassten Schuhe und versteifte sich; kannten die sich etwa? Immer wieder blickte sie verstört von Jacques zu ihm, demonstrativ legte Zac beschützend seinen Arm um ihre Schultern.
Jacques bließ laut Luft aus seinen Lungen, das war echt die Höhe. Er hatte Mühe sich zu beherrschen, geschweige denn sich auf den Film zu konzentrieren.
Auch Pat konnte sich keinesfalls mehr auf den Kinofilm einlassen, Jacques Präsenz machte sie mehr als unruhig. Immer wieder streifte sein Arm den ihren, beabsichtigt oder nicht, kleine elektrisierende Schauer liefen durch ihren Körper. Was war hier los?
Als die Pause anbrach hielt sie es nicht mehr aus, stürmte regelrecht hinaus. Sie wurde fast wahnsinnig, im Nacken spürte sie Zacs Arm, neben ihr berührte sie Jacques, sie fühlte sich total überrumpelt, hatte nichts mehr unter Kontrolle.
Draussen lehnte sie sich mit der Stirn an die Wand und atmete erst einmal tief durch. Unvermittelt stand Jacques direkt hinter ihr und riß sie an der Schuter herum. "Was hast du mit diesem Schnösel am Laufen?!" schnaubte er mühsam beherrscht. Pat weitete ihre Augen, ängstlich wich sie zurück an die Wand.
Er stemmte seine Arme links und rechts neben ihrem Kopf ab und war ihrem Gesicht gefährlich nahe. So aufgewühlt hatte sie ihn noch nie gesehen, seine Augen funkelten sie an , als ob sie sonst was verbrochen hätte.
"Was geht es dich an?" wisperte sie erschrocken.
Augenblicklich tat es Jacques leid sie so angemacht zu haben und er wich etwas von ihr ab. Dann kam etwas das er nie von ihr erwartet hätte. Sie stiess hart mit ihren Fäusten gegen seine Brust und grollte : " Was glaubst du eigentlich wer du bist?! " Ihre Augen blitzten ihn jetzt ebenso wütend an. " Mir hat KEINER vorzuschreiben mit wem ich meine Zeit verbringe! KEINER!"
Pat hatte Mühe ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, wenn sie wütend war, kamen meist Tränen statts Worte heraus.
Auch jetzt fehlte nicht viel, verletzt schlug sie immer wieder gegen seine Brust.
Perplex versuchte Jacques ihre Fäuste einzufangen. Er hatte keinen Gedanken an ihre Gefühle verschwendet, so sehr hatte es ihn enttäuscht das sie ausgerechnet mit diesem arroganten Schnösel ausging. Pat sah ihn mit verschleiertem Blick an, ihr Mund zitterte. Er wollte sie in die Arme nehmen, doch sie duckte sich und rannte an ihm vorbei nach draussen in die Nacht.
Was hatte er da angerichtet? Warum waren ihm seine Nerven so dermaßen durch gegangen?
~~~~~
Zac hatte sich Pats Jacke geschnappt und rannte hinter diesem Trottel von Mechaniker her. Er kam die Treppe nicht schnell genug herunter, das gesamte Publikum des Kinos schien sich in der Pause die Füße vertreten zu wollen. Er beoachtete von oben entsetzt das dieser Typ Patricia bedrängte. Als er bei ihm ankam war sie weg. & Idiot!& knurrte er und blickte ihn anklagend an. Jacques stand mit den Händen in den Hüften nur da und konnte nicht glauben was da gerade geschehen war.
Zac wandte sich suchend um, instinktiv ging er aus dem Gebäude. Am Ende der Straße konnte er gerade noch so ihr auffälliges Kleid im Dunkeln leuchten sehen und stürzte hinterher.
Er rief immer wieder ihren Namen, doch Pat rannte weiter und weiter.
Atemlos blieb sie am Rande des Parks stehen, Zac holte sie endlich ein und griff nach ihrem Handgelenk. Sie weinte und tröstend zog er sie ihn seine Arme. Sie wehrte sich, ließ es dann aber zu. Er legte ihr besorgt die Jacke um die Schultern und nahm danach wortlos ihren Kopf in seine Hände. Ihr Atem kam immer noch stossweise, er strich beruhigend mit seinem Daumen über ihre Lippen. Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem rosigen Mund und Zac küsste sie zärtlich. Das Schluchzen hörte auf und Pat fühlte sich verstanden.
Kapitel 13 - Notfall
Jacques ging einfach. Es interessierte ihn nicht die Bohne wie seine Begleiterin nach Hause kam, zu aufgewühlt war sein Innerstes. Er hatte bei Patricia nun genau das Gegenteil erreicht, was er eigentlich wollte. Sie rannte fort von ihm, wo er doch so gern in ihrer Nähe hätte sein wollen.
Er fluchte und stieg erschüttert in seinen alten VW- Bus. Wie hatte er nur so ausrasten können?
Eifersucht, es lag klar auf der Hand. Aber warum war er darauf gekommen sie, ausgerechnet sie, stand auf ihn? Hatte er sich so in ihr getäuscht?
Dieses Knistern zwischen ihnen im Café, dieses niedliche Erröten wenn er sie heimlich beobachtete und ihre Blicke sich dann doch plötzlich trafen. Alles Einbildung?
Nein, energisch schüttelte er den Kopf, Anna hatte es auch bemerkt. Er stellte das Radio auf volle Lautstärke, Musik hatte ihn schon immer beruhigen können. Meatloaf sang herzzerreißend
'I do anything for love', wie passend dachte Jacques.
Es half aber alles nichts, er bekam Patricia und diese Situation nicht aus seinem Kopf. Allein die Vorstellung dieser Zaccharias Miller berührte diese wundervollen Lippen erhitzte sein Gemüt.
Pat schloss die brennenden Augen, genoss die Berührung ihrer Lippen. Gott er war so zärtlich und rücksichtsvoll. Nicht wie dieser elende Stinkstiefel, dieser ungehobelte Klotz, dieser, dieser......ihr fielen gar keine Ausdrücke für diesen Mann mehr ein. Herrgott warum schlich er sich ausgerechnet JETZT in ihre Gedanken?!
Zac nahm seine Hände von ihrem Gesicht und legte seine Arme fest um sie. Ihre Stirn landete automatisch an seiner Brust, ein tiefer Seufzer entwich ihr. Zac küsste sie sanft aufs Haar und wiegte sie ganz leicht. "Ich bring dich nach Hause" flüsterte er ihr zu. Sie nickte und schweigend schlenderten sie Hand in Hand zu ihrer Wohnung.
Zac beschloss ihr Zeit zu geben. Selbst für ihn war sie etwas Besonderes. Sicher, er hatte schon viele Frauen gehabt, wusste auf welche Knopfe er drücken musste. Aber diesmal wollte er alles richtig machen. Hoffentlich ließ dieser Volltrottel von Mechaniker seine Finger von Patty. Wenn nicht......er hatte jede Menge Beziehungen, die einem das Leben schwer machen konnten.
Pat hing ihren eigenen Gedanken nach, heute brauchte sie keinen Mann mehr an ihrer Seite. Vorsichtig schielte sie zu Zac, er würde es verstehen, oder? Was wenn nicht?
Vor dem Gebäude in dem ihre Wohnung lag, blieb sie zögerlich stehen. Zac nahm ihr die Entscheidung ab, er drückte sie nochmals fest in eine Umarmung und wünschte ihr noch eine gute Nacht. Sie gab ihm noch einen Wangenkuss und verschwand erleichtert im Haus.
In ihrem Flur stand Pat erst einmal unschlüssig rum, nicht fähig zu entscheiden was sie als nächstes machen sollte. Sie lächelte verträumt und strich mit ihren Fingern über ihre Lippen als sie an diesen Kuss zurück dachte. Wie sich wohl Jacques Lippen anfühlten? Erschrocken riss sie ihre Augen auf, was um Himmels Willen dachte sie denn da?!
Energisch zog sie ihre Jacke und diese unbequemen Schuhe aus,
lief ins Bad und streifte das Kleid ab. Eine kalte Dusche würde helfen. Half immer. Oder?
~~~~
Jacques tigerte in seinem Schlafzimmer umher, selbst das späte Bier konnte ihm nicht den ersehnten Schlaf bringen. Es war inzwischen zwei Uhr nachts, am liebsten hätte er bei Pat angerufen. Wenn dieser Typ jetzt neben ihr lag war es allein seine Schuld! Nur im Notfall hatte sie gesagt, als sie ihm ihre Handynummer notiert hatte.
Scheiße, das war ein Notfall! Er schmiss sich auf sein Bett und starrte auf sein Display. Vielleicht doch nicht anrufen? Sei nicht so ein Weichei, ruf einfach an!
Wie hatte sein Opa schon immer gesagt:
Der König ist tot, lang lebe der König!
Jepp, er musste es riskieren.
Pats Handy vibrierte auf dem Nachttisch, erstaunt griff sie danach.
Diese Nummer kannte sie nicht. Zac war seit dem Blumenstrauß gespeichert, wer konnte das sein? Neugierig öffnete sie die SMS.
- Dies ist ein absoluter NOTFALL! Es tut mir sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr leid! ALLES! Verzeih mir Patricia. Bitte.
Kein Name? Patricia grübelte noch, als auch schon die nächste SMS eintraf.
- Jacques.
Sie musste grinsen. Wirklich süß. Das hätte sie nicht von ihm erwartet. Sollte sie antworten? NEIN. Sie kuschelte sich in ihre Decke und behielt ihr Handy in der Hand, welche sie an ihre Brust drückte.
Jacques wartete. War die SMS etwa nicht angekommen? Warum schrieb sie nichts zurück? Hatte er sie vertrieben mit seinem Ausbruch im Kino? Er wartete. 2 Minuten. 5 Minuten. 10 Minuten.
Er hielt es nicht mehr aus und tippte nervös eine neue SMS.
- Patricia, bitte.
Wartete. Tippte erneut.
- Patricia???
Wartete. Herrgott warum konnte sie nicht einfach ja oder nein antworten?
- PAT?
Er raufte sich die Haare, er hatte es vermasselt. Traurig legte er sein Handy neben sich. Er stöhnte laut auf und warf sich kopfüber in sein Kissen. Schlug mit seiner Faust hart neben sich.
Da vibrierte sein Handy, er spürte es durch die Matratze. Schnell wischte er übers Display, tatsächlich da war eine SMS. Und sie war von Patricia.
- Du hast recht. DU bist ein Notfall.
Was bedeutete das? Verständnislos las er immer wieder diese Worte. Dann beschloss er sich Klarheit zu holen.
- Verzeihst du mir?
Diesmal kam rasch eine Antwort.
- Verzeihen heisst nicht vergessen. Und im Übrigen schuldest du mir diesen Film.
Jacques lachte erleichtert, seine ganze Verzweiflung entlud sich dabei.
- Das versteht sich von selbst. Ich mach das ganz grosse Programm. Mit Freuden. :-) Gute Nacht Pat.
-Nacht Jac.
Kapitel 14 -Engpässe
Anna war aufgeregt wie am Tag der Eröffung. Endlich hatte der Doktor ihr das OK gegeben, wieder arbeiten zu dürfen. Zwar nur ein paar Stunden täglich, doch für sie bedeutete es die Welt wieder in Ihrem Laden zu stehen. Am Montag hatte sie die Klinik verlassen, einen Tag später brannte sie darauf nach ihrem Café zu schauen.
Freudig betrat sie das Caffinette, Jacques fielen fast die Augen aus dem Kopf. "Was machst du denn hier?" rief er erstaunt aus und umarmte seine Schwester. " Hab das OK vom Doc" grinste sie ihn an.
Nachdem sie kurz den Laden gecheckt hatte mußte sie feststellen das alles zu Ihrer Zufriedenheit lief. Die kleinen Leckereien lagen bereits in der Auslage, die Tische waren gerichtet und der erste Kaffee lief aus der Maschine.
"Ich darf nur ein paar Stunden bleiben" sagte sie traurig, "aber wenn du willst kannst du solange gehen. Ich ruf dich dann an, wenn ich nicht mehr kann."
Jacques begrüßte dies, seit Tagen nörgelten seine Kunden weil er seine Werkstatt geschlossen hatte. "Ich hoffe Patricia kommt nachher noch, dann bist du wenigstens nicht allein." "Wie lief es denn mit ihr?" Anna beobachtete ihn neugierig. Er schien nicht begeistert, das sie nachfragte, irgendetwas musste vorgefallen sein. "Lief ganz gut," murmelte er nur und strich sich immer wieder die Locken aus der Stirn. Wenn er das tat, dann war was. "Ist alles o.k. , Jacques?" Anna war vor ihn getreten und musterte intensiv sein Gesicht. "Schätze ich hab da was verbockt" sagte er zerknirscht und blickte zu Boden. Was nutzte es schon, Anna bohrte sowieso bis sie raus hatte, was in den letzten Tagen geschehen war. Er kannte seine Schwester nur zu gut. "Na dann streng dich mal an, Brüderchen" grinste sie verschmitzt und boxte ihm in die Schulter.
Jacques holte seine Jacke und wollte gerde das Café verlassen, als Pat vor der Tür stand. Durchs Glas taxierten sich beide und verharrten einen Augenblick, bis Jacques reagierte und die Tür aufhielt. "Guten Morgen Pat...." Diese sah ihn nun distanziert an, mumelte leise "Morgen", nickte kurz und ging betont langsam an ihm vorbei. Er sollte leiden, auch wenn er sich entschuldigt hatte. So betreten wie er aussah musste es ihm wirklich leid tun. "Ach Jacques," sie drehte sich nochmals zu ihm um, "vergiss nicht das du mir noch etwas schuldest..."
Hatte sie ihm gerade zugezwinkert?!
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"Junge was ist los?" Jacques kratze sich verlegen über seine Bartstoppeln. "Was meinst du, Papa?" Pepe schüttelte den Kopf. "Ich seh doch das dich was bedrückt, seit Tagen rennst du ohne Plan herum, bist nicht mit dem Kopf bei der Sache."
Wie gut ihn sein Vater doch kannte. Das erstaunte ihn immer wieder, denn wirklich miteinander geredet hatten sie schon seit Jahren nicht mehr. "Ist es etwas Geschäftliches? Du weißt, ich stehe dir gerne mit Rat und Tat zur Seite, mein Sohn." "Nein, nein, es ist nichts mit der Werkstatt." " Dann kann es nur Anna sein." Jacques schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dieser verflixten Schraube zu, die ums Verrecken nicht aufgehen wollte.
Pepe setzte sich auf einen Schemel vor Jacques und schaute ihn durchdringend an. "Wie heißt sie?" fragte er grinsend und wackelte mit seinen buschigen Augenbrauen. Erstaunt hob Jacques den Kopf, mußte erleichtert lachen, als er den neugierigen Blick seines Vaters sah. "Ist noch zu früh" schmunzelte er seinen Vater an. Dieser nickte nur wissend und erzählte Jacques zum hundersten Mal von der Eroberung seiner Frau. Jacques hörte dieses Mal anders hin, vielleicht konnte er noch was lernen.
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Rüdiger saß wieder vor seinem Monitor, das Spiel stand kurz vor seinem Abschluss. Er bräuchte jetzt dringend einen Partner mit dem er noch ein paar Details durchtesten sollte. Er beschloss Patricia einen Besuch im Café abzustatten, Dienstags half sie dort aus, soviel er wusste.
Gemächlich trottete er zum Café, rauchte unterwegs hektisch eine Zigarette. Mit Genuss hatte seine Sucht nichts mehr zu tun, er brauchte den Tabak um seine Nerven im Zaum zu halten. Tabak und Kaffee hielten ihn seit Tagen wach, der Termindruck wurde immer höher. Wie lange würde er diesen Job noch so weiter machen können?
Vor dem Café trat er den Stummel seiner Zigarette aus und betrat beruhigt den Laden. Mehrere Leute standen Schlange, er konnte Pat zwischen den Tischen hin und her Tabletts balancieren sehen. Als er seinen Blick zur Theke wandte sah er direkt in Annas lächelnde Augen. Anna war hier?
Er stellte sich brav an und wartete geduldig. Leider war schlagartig seine Nervosität zurück, weshalb er erst nicht merkte das ihn Anna bereits mehrfach angesprochen hatte. "Rüdiger!" "WAS?" Er war total in Annas Erscheinung versunken gewesen. "Was kann ich dir anbieten, Rüdiger " grinste sie ihn an. "Ähem," er zeigte auf einen Schoko-Muffin. " Ah, gute Wahl" zwinkerte sie ihm zu. Er schluckte, hatte sie das jetzt gerade echt gemacht oder bildete er sich das ein? Anna richtete den Muffin auf einem kleinen Teller an und zog ihn mit an einen gerade frei gewordenen Tisch. "Kaffee kommt gleich!" Sie umarmte ihn unvermittelt und drückte ihn dann auf einen Stuhl. Erstaunt schaute er ihr hinterher.
Pat grinste, er war so süß wenn er überrumpelt wurde. Sie deutete Anna das sie den Thekenbetrieb übernehmen würde und so setzte sich Anna zu Rüdiger und trank mit ihm zusammen eine Tasse Kaffee . Er erkundigte sich nach ihrer Gesundheit und schnell waren sie in ein Gespräch vertieft. Er erzählte ihr von seinem Job und Anna wurde neugierig. "Wenn du es mir zeigst, vielleicht könnte ich dir helfen...." fragte sie zögernd." Ich brauch grad eh 'ne Pause."
So kam es das sie mit Rüdiger in die Welt des Computers eintauchte, sie würde alles versuchen um ihn besser zu verstehen.
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Pat war nun allein im Café, sie kam fast nicht hinterher. Kunden bedienen, kassieren, Geschirr abwaschen. Aber sie gönnte den Beiden ihr Computer-Date, besser hätte es nicht laufen können.
Als sie spät am Abend das letzte Geschirr abwusch, verstopfte der Ausguss. Sie versuchte ihr Bestes aber es rührte sich nichts. Hier half nur noch ein Klempner. Kaum gedacht hörte sie ein Klopfen an der Eingangstür. Jacques winkte durchs Fenster und erleichtert schloss sie ihm auf. "Jac, du kommst wie gerufen!" rief sie erleichtert aus. Verwundert ob ihrer Begrüßung betrat er den Laden und Pat schloss hinter ihm wieder ab. Sie zog ihn erschöpft an der Hand zum Waschbecken, das Geschirr türmte sich darin samt Schmutzwasser. Er legte seinen Motorradhelm ab und zog sich seine Lederjacke aus. Pat rieb sich müde übers Gesicht, er führte sie besorgt an den Schultern zu einem Stuhl. "Setz dich, trink was, ich mach das schon" sagte er bestimmt. Er krempelte seine Hemdsärmel hoch und holte Werkzeug aus dem hinteren Bereich.
Kapitel 15 - Geständnisse
Patricia erholte sich langsam, legte ihre Schürze ab und streifte ihre Schuhe ab. Trotz ihres bauchfreien Tops - ja sie hatte es heute aus Versehen wieder erwischt - war ihr warm. Sie krempelte ihre Jeans hoch und gesellte sich zu Jacques. Er zwängte sich unter den Spültisch, schraubte schon eine ganze Weile am Abflussrohr herum. Er sah nur zierliche, nackte Füße als er sie bemerkte. "Kannst du mir bitte einen Eimer bringen?" "Sicher" bestätigte Pat und in Null komma Nichts stand ein Eimer vor ihm. Es war verflucht eng für ihn, sein breiter Oberkörper behinderte enorm. Aber Jacques gab nicht auf, schon so oft hatte er es geschafft diesen blöden Abfluss frei zu kriegen.
Pat betrachtete gerade ausgiebig seine sehnigen Arme, als ein "bitte die Rohrzange!" aus den Tiefen der Spüle kam. Pat kniete vor dem Werzeugkasten und griff sicher nach der Zange. Sie legte sie in seine Hand und wartete gespannt. Jacques wollte sich keinesfalls die Blöße geben, er musste das hier hinkriegen.
So ging das nicht, verkrampft kam er herausgekrochen, wobei er fast mit ihrem Kopf zusammen stieß. Da war es wieder, dieses Knistern zwischen ihnen, so nah waren sie sich das jeder den Atem des Anderen spüren konnte. Pat wich nicht zurück, intensiv musterte sie sein Gesicht. Jacques verspürte kurz den Wunsch ihre Lippen zu kosten, unterliess es jedoch. Es würde sie verschrecken, und noch einen Fehler wollte er sich nicht leisten.
"Du hast ja ein Piercing." Er linste Richtung Bauchnabel, ihm war noch gar nicht aufgefallen das sie Bauchfrei rumlief.
"Und?" sagte sie mit frechem Gesichtsausdruck. "Cool" brummte er nur. War das ein Totenkopf als Stecker? Ja und zwar einer mit roten Augen, stellte er amüsiert fest. Die Frau wurde immer interessanter.
"Hilf mir mal" wies er sie an und legte ihre Hand um die Zange. Pat nahm beide Hände, stemmte sich dagegen als er in die andere Richtung drehte. Beide mussten viel Kraft aufbringen, plötzlich löste sich die Verschraubung und das Wasser spritzte ungehindert aus dem Rohr.
"Ihhh!" kreischte Pat und wollte flüchten bevor sie klatschnass werden würde. Jacques war natürlich im Weg und sie landete unsanft auf seiner Brust. Er fing an zu lachen, erst blitzte sie ihn wütend an, fing dann aber auch an zu glucksen. Die Situation war einfach zu komisch. "Jetzt sind wir beide nass" grinste er und hielt sie fester als nötig. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und kicherte. Behutsam strich er ihr eine Strähne hinters Ohr. Gott sie fühlte sich so gut an. Seine Hand strich ihren Rücken entlang, Pat erschauderte. Ruckartig löste sie sich von ihm und rappelte sich auf. Sehr zum Bedauern von Jacques. Verlegen strich er sich durchs Haar und betrachtete die Sauerei.
"Ich werd mal saubermachen" brummte er.
Pat nahm Abstand und fuhr langsam mit ihrem Finger über seinen Helm. "Seit wann fährst du Motorrad?" "Schon immer," sagte er ohne aufzuschauen. "Ich bin noch nie gefahren" kam leise zurück. Immer wieder musste Jacques den Lappen auswringen, aus den Augenwinkeln musterte er sie unentwegt. "Möchtest du mal mitfahren?" Er schaute sie dabei direkt an, sein Angebot zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. "Echt jetzt?" Mit grossen Augen sah sie ihn an. "Klar, ich besorg noch einen Helm, dann nehm ich dich mal mit."
Zufrieden mit sich wischte Jacques den letzten Rest auf und brachte das Wasser nach hinten um es in der Kloschüssel zu entsorgen. Danach schraubte er das Rohr wieder bombenfest und testete auf Dichtigkeit. Alles lief glatt und erleichtert räumte er das Werkzeug weg. Unterwegs zog er sich sein nasses Hemd aus, so konnte er unmöglich aufs Motorrad. Als er zurück kam wusch Pat bereits den Stapel Geschirr und war in ihren Gedanken vertieft.
Er nahm ein Geschirrhandtuch und fing an abzutrocknen. "Das musst du ni....." fing sie an, stockte aber als ihr Blick fasziniert seinen Oberkörper traf. Herrgott, wieso sprang er jetzt nur im Tankshirt hier herum?
"....musst du nicht machen" vollendete sie ihren Satz verlegen.
Jacques grinste, dieses kleine Fräulein Rührmichnichtan würde er noch knacken. Zu schade das sie ihre nassen Klamotten anbehielt. Unbeirrt fuhr er fort ihr zu helfen, sie räumten noch gemeinsam auf und verließen das Café gegen 22.oo Uhr.
"Ich würde dich ja bringen, aber ohne Helm fährt bei mir keiner mit" sagte Jacques bedauernd. "Die paar Schritte tun mir auch gut," erwiderte sie. "Gute Nacht Jac, und danke." Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und lief los. "Gute Nacht schöne Frau!" Rief er ihr noch hinterher und sie winkte ihm lässig.
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Anna saß vor dem Monitor und starrte gebannt hinein. Was ihr Rüdiger heute alles erklärt hatte verwirrte sie zusehens. Allein das sie in seiner Nähe sein konnte hielt sie bei der Stange.
Er hatte sich vor einen anderen Monitor gesetzt und jetzt würden sie das sogenannte Chatten ausprobieren. Sie sassen nebeneinander, man könnte das ja alles auch persönlich und auf direktem Wege besprechen. Sie seufzte, nun gut wenn es denn sein musste.
Ein Fenster ploppte auf. King Rüdis Privatgemach stand da.
*****
- Mylady?
("jetzt musst du antworten," flüsterte Rüdiger)
- King Rüdi....
- Ihr seid heute wieder wunderschön Lady A.
(Anna guckt verstohlen zu Rüdiger)
- Du findest mich schön??
- WUNDERschön!
- was genau?
- ich liebe deine Kurven, dein Lachen, deine Lippen, deine Augen...
- Rüdiger warum sagst du sowas?
(Anna bohrt ihren Blick in seinen Rücken, kann er ihr das nicht direkt ins Gesicht sagen?)
- Weil es wahr ist.
- Ich finde dich auch attraktiv....
- warum
- Du bist witzig, und stark und kannst zuhören und ich bin gern mit dir zusammen
- bereit für einen Kuss?
- wa
*****
Er ist plötzlich neben Anna und küsst sie einfach. Sie umschlingt seinen Nacken und erwidert seinen Kuss intensiv. Rüdiger zieht sie vom Stuhl und hält sie fest ."Das ist soviel besser als im Netz!" Ohne Pause knutschen sie weiter, erkunden einander bis spät in die Nacht.
Kapitel 16 - Sommernachtstraum
Der Traum war heiß. Der Typ war heiß. Er war sexy.
Und dieser heiße Typ stellte sexy Sachen im Traum mit ihr an. Aber sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. Was zum Geier wollte ihr der Traum nur sagen?
Patricia schlich gefrustet und immer noch müde aus ihrem Bett. Ein Kaffee wäre jetzt schön. Scheiß kaputter Kaffeeautomat. Sie nahm die Milch aus dem Kühlschrank und trank gleich aus der Flasche. Angewidert verzog sie das Gesicht, Kaffee musste her.
Rasch streifte sie ihre Jeans über, zog eine rote Bluse aus dem Schrank, schwang sich in ihre Weste und krönte ihren Aufzug mit der Kappe. Chucks an und los ging's Richtung Rüdigers Wohnung. Angekommen klingelte sie zweimal. Wartete. Gleich noch einmal. Wartete. Auch beim dritten Mal klingeln tat sich nichts, er war sicher im Kingdom Revenge hängen geblieben. Stopp! Da gab's keinen Kaffee. Verdammt, Anna hatte noch nicht auf, das hieß sie musste zu Starbucks. Sie hasste diesen Kaffee. Aber es war besser als nichts.
Pat schnappte sich ihr Fahrrad und visierte zügig ihr Ziel an. Starbucks war ziemlich voll, unzählige Berufstätige begannen hier ihren Start in den Tag. Nachdem sie sich in die Schlange eingereiht hatte, musste sie wohl oder übel warten. Sie erstand Kaffee und einen Muffin, damit bewappnet schritt Pat vorsichtig aus dem Laden. Sie nahm auf einer der Bänke davor Platz und frühstückte. Ein Haufen Anzugträger hasteten an ihr vorbei und erinnerten sie an Zac. Er hatte sich seither nicht mehr bei ihr gemeldet. Oder hätte sie sich melden müssen?
Verdammt, heute war nicht ihr Tag, sie war zu spät dran. Die olle Schmidt würde sie sicher rund machen. Hastig machte sie sich auf den Weg.
Als sie den Buchladen betrat versuchte sie sich möglichst unauffällig an Frau Schmidt vorbeizuschleichen. "Wen haben wir denn da?" Frau Schmidt zog eine überschminkte Augenbraue nach oben und musterte Pat mit verschränkten Armen. Diese stöhnte innerlich, rang sich aber ein gequältes "Guten Morgen" ab.
"Ob der soo gut wird ist noch die Frage" schnippte Frau Schmidt.
"Sie können heute die zehn Kartons Neuware katalogisieren."
"Yes, Mam" entfuhr es Pat und sie salutierte innerlich.
Sie machte sich an die Arbeit, war in Gedanken jedoch bei Jacques Oberkörper. Ob er trainierte? Da hatte sich deutlich ein Sixpack unter seinem Shirt abgezeichnet. Eigentlich wusste sie fast nichts über ihn. Ausser das er Annas Bruder ist und eine Werkstatt betreibt. Und er fährt Motorrad, sie grinste. Er sah so süß aus gestern als er gestern unter ihr lag und lachte. Und ihr fiel ein das sie Zuhause erschrocken festgestellt hatte das man durch das nasse Shirt deutlich ihre Nippel gesehen hatte. Sie sollte anfangen sich ordentlicher zu kleiden.
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Anna wachte in den Armen von Rüdiger auf, unbequem aber glücklich. Irgendwie hatten sie in diesem alten Ungetüm von Sessel übernachtet. Sie wollte sich ihm entziehen, was Rüdiger jedoch zu verhindern wusste. Verzückt betrachtete sie seine ersten Regungen. Er schlug die Augen auf und blickte sie verwundert an. Der gestrige Abend kam ihn in den Sinn und er grinste schelmisch. Anna war jetzt sein, er hatte es geschafft. Er packte sie und kichernd tauschten sie Küsse aus.
"Kaffee?" Murmelte Anna. "UNBEDINGT," brummte er und ließ von ihr ab. So kam es das das Café lange vor seinem eigentlichen Betrieb geöffnet war.
Anna stellte sofort fest das der Abfluss wieder Probleme gemacht haben musste. Jacques hatte versehentlich ein Werkzeug liegen lassen. Sie war Pat wirklich dankbar für ihren Einsatz, sie nahm sich vor sich endlich einmal ausführlich bei ihr zu bedanken.
Nach dem ausführlichen Frühstück richteten Beide gemeinsam den Laden, Rüdiger ging dann wieder zu seinen Computern, nicht ohne ihr vorher zu versprechen wenigstens einmal am Tag im Café vorbei zu schauen.
Anna widmete sich dem elendigen Papierkram und war froh als sie von Tina unterbrochen wurde. Wie versprochen brachte diese wieder Törtchen, Cupcakes und Muffins, Anna unterhielt sich etwas länger mit ihr. Tina war enttäuscht Jacques nicht im Café anzutreffen, neugierig erkundigte sie sich nach ihm. Ein paar Mal erwähnte sie auch Patricia, sprach aber eher abfällig über sie. Anna wusste, sie hatte sich auf Pat verlassen können, hier hörte sie eindeutig Eifersucht heraus. Jacques hatte ganz anderes über sie erzählt. Interessant.
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Geschafft steuerte Patricia ihre Wohnung an, die olle Schmidt hatte sie heute getrietzt wo sie konnte. Im Briefkasten war nur wieder Reklame, genervt schmiss sie den Stapel gleich mit Schwung in die Papiertonne. Sie wollte den Deckel schon schliessen, als ihr ein auffälliges Rot dazwischen auffiel. Sie griff nun doch nochmals nach den Prospekten und stellte erschrocken fest das es sich tatsächlich um einen Umschlag handelte, Absender Z.M. Sorgfältig durchsuchte sie nun den Stapel, nicht das sich noch mehr Briefe versteckten. Oben angekommenriss sie ungeduldig den roten Umschlag auf, er enthielt eine Karte für eine Theateraufführung am Samstag um Zwanzig Uhr.
*Ein Sommernachtstraum*
Eine Komödie von William Shakespeare.
Das Stück spielte zur Sommerzeit im antiken Athen und in einem an die Stadt angrenzenden verzauberten Wald, das wusste sie, so oft hatte sie das Buch schon gelesen. Z.M. Das konnte nur Zac sein, oder?
Sie kramte nach ihrem Handy und wählte seine Nummer. Es war besetzt, schade. Zu gerne hätte sie sofort geklärt ob er ihr die Karte geschickt hatte.
Sie wechselte ihre Klamotten und machte es sich auf ihrem Sofa bequem. Mit einer Tasse Tee in der Hand und dicken Socken an den Füßen dachte sie an das ungezwungene Beisammensein im Park mit Zac und Natalie.
Das Handy rappelte auf dem Tisch.
Nanu, das war doch Jacques Nummer? Was wollte der denn? Gespannt öffnete sie seine SMS.
> Hey Pat, wie wär's mit einem Film? Du brauchst dein Zuhause auch nicht zu verlassen. Jac.
WAS?
> Hallo Jac, wie meinst du das?
> Es gibt Dvd-Filme....du hast doch einen Player? Ich schulde dir noch einen Film ;-)
Na der traute sich was, grinsend überlegte sie wie sie aus dieser Nummer wieder raus kam - und ob sie es überhaupt wollte.
Sie müsste sich wieder umziehen.....
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Jacques wartete ungeduldig auf eine Rückmeldung. Die ganze Nacht war sie ihm nicht aus dem Hirn gegangen, ständig tauchten Bilder vor seinem Auge auf. Ihr Lachen, ihre Stimme, ihre zarte Haut. Nervös fuhr er sich durchs Haar. Hergott wieso antwortete sie nicht?
Sein Handy kündigte eine SMS an. Endlich!
> Trinkst du auch Tee?
Oh Gott!
> Nur mit Rum :-p
Mal schauen was sie darauf wusste, grinste er vor sich hin.
> Dann musst du ihn mitbringen!
YES! Das war eindeutig eine Zusage, er schnappte sich seine Schlüssel und fragte noch schnell nach ihrer Adresse, schwang sich aufs Motorrad und düste los. Unterwegs hielt er bei einem Verleiher und holte sich einen Film. An der nächsten Tankstelle folgte eine kleine Flasche Rum.
Mit klopfendem Herzen stand er vor ihrer Wohnung. Unterm Arm die Flasche Rum und in der Hand einen Film mit Kevin Kline und Michelle Pfeiffer, wie hieß er noch gleich? Ah ja,
Ein Sommernachtstraum.
Wie passend.
Kapitel 17 - Chips und so
Patricia hatte sich doch noch schnell umgezogen. Eine lässige Jeans und ein schwarzes Shirt mit Wasserfallkragen. Gerade bequem genug für einen DVD- Abend. Warum nochmal hatte sie beschlossen sich mit Jacques in ihrer Wohnung zu treffen? Ungläubig schüttelte sie den Kopf als sie ihre Haare zu einer unordentlichen Banane hoch steckte. Nun ja, jeder verdiente einen Fehler wieder gut zu machen. Und sie fing an sich wohl mit ihm zu fühlen. Es würde nicht schaden ihn näher kennenzulernen. Außerdem ist Anna seine Schwester und die war echt cool drauf.
Es klopfte an ihrer Wohnungstür und schnell zupfte sie noch am Ausschnitt rum. Lächerlich! Wieso achtete sie plötzlich auf ihr Aussehen?!
Pat öffnete die Tür und ein gutgelaunter Jacques stand vor ihr. Gut sah er aus, bepackt mit Helm, Flasche und DVD schritt er schnurstracks in ihr Reich. Seine Locken waren zerzaust, der Helm hatte sicher sein übriges dazu beigetragen. "Hey" lächelte er sie umwerfend an und stellte seinen Helm auf dem Boden ab. Er reichte ihr DVD nebst Flasche und streifte seine Lederjacke ab. Pat ging in die Küche um die Sachen abzustellen und Teewasser aufzusetzen.
"Wirklich nur mit Rum?" fragte sie zweifelnd. Er folgte ihr unaufgefordert. "Nur mit" nickte er und ließ sie keinen Moment aus den Augen. Sein Outfit war lässig, wie er selbst. Über einem weißen Shirt hatte er wieder ein kariertes Hemd an, dazu eine Jeans die seinen zugegeben knackigen Hintern in Szene setzte. Das alles realisierte Pat innerhalb von Sekunden. Er lehnte sich in den Türrahmen , kreuzte die Beine und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Schön hast du es hier" meinte Jacques und sein Blick wanderte durch den Raum. "Frau tut was sie kann" schmunzelte sie vor sich hin. "Setz dich doch schon mal ins Wohnzimmer, zweite Tür links " deutete sie ihm an.
Kaum das er die Küche verlassen hatte, atmete sie schwer aus. Das würde heute was werden, er verwirrte sie jetzt schon. Selber schuld, schalt sie sich. Sie hätte nur Nein sagen brauchen.
Die zwei Teetassen in den Händen balancierend, bedacht nur ja nichts zu verschütten, den Rum unter den Arm geklemmt, kam sie ins Zimmer und registrierte das er sich bereits in ihrer Ecke bequem eingerichtet hatte. "Zucker? Milch?" "Danke, nur Rum" sagte er amüsiert. Jacques hatte wohl bemerkt das sie auf dem Rum herum ritt. Seufzend hielt sie ihm die Rumflasche unter die Nase. "Nimm dir selbst, ich will nachher nicht schuld sein wenn du Schlangenlinien fährst." Jacques lachte leise, goss sich großzügig ein. Erwartungsvoll schaute er sie an. "Wo hast du die DVD?" "Ach, sorry" Pat sprang auf und holte sie aus der Küche. Sie kicherte als sie sah was er da mitgebracht hatte. "Ist nicht dein Ernst," schaute sie ihn fragend an.
"Kennst du den Film schon?" Er schien enttäuscht. "Ich kenne das Buch" grinste sie. "Na dann ist doch gut" sagte er erleichtert und schob die DVD in den Player. Sie startete den Film, musste aber immer wieder kichern. Was für ein Zufall, ausgerechnet Shakespeare. Sie kniff die Lippen zusammen und stierte amüsiert in den Bildschirm. Jacques sah sie unsicher an, was genau löste bei ihr so eine Erheiterung aus?
"Patricia?" "Hmmm." "Hab ich was falsch gemacht?" "Alles gut, Jac." Pause. "Aber warum lachst du?" "Das würdest du nicht verstehen, glaub mir." Pause. "OK."
Was für ein dämlicher Film, Jacques verfluchte innerlich den Verleiher, der ihm diesen hier empfohlen hatte. Er schenkte dem Film schon lange keine Aufmerksamkeit mehr, viel lieber betrachtete er Patricia. Sie schien konzentriert zu schauen. Ein paar Strähnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst, am liebsten hätte er sie ihr aus dem Gesicht gestrichen. Ab und zu leckte sie sich verführerisch über ihre Lippen oder biss sich auf ihre Unterlippe.
Pat langte es, der Tee war längst ausgetrunken, sie stand auf und holte eine Tüte Chips. Verwundert hatte Jacques ihr hinterher geschaut, sein Blick krallte sich an ihrem Hintern fest. Sie setzte sich wieder neben ihn und bot ihm die Chips an. "Möchtest du auch?" "Hm, danke" brummte er und griff in die Tüte. Er rückte näher an sie heran, "nur damit ich dein Sofa nicht vollkrümmel." Dabei schmunzelte er sie breit an. Gott wie süß, Pat war nur noch am Grinsen. Er legte seinen Arm klischeehaft auf die Lehne, und so langte jeder mal zu, wobei sich auch ihre Hände berührten.
Pat rutschte tiefer und irgendwann lehnte sie sich automatisch an seine Schulter. Die Dialoge im Film wurden zusehends anstrengender, im Buch war ihr das gar nicht so aufgefallen. Eigentlich hatte sie keine Lust sich das auch noch im Theater anzutun. Vielleicht war sie auch einfach nur zu müde. Sie schloss die Augen für einen Moment und spürte die Hitze des Körpers neben ihr. Wärme und Geborgenheit, das kannte sie nur von Rüdiger.
Jacques nahm ihr vorsichtig die Chipstüte aus der Hand, legte seinen Arm um ihre Schulter. Er sog ihren Duft in sich auf, genoss ihre Nähe. Ihr Kopf war nun vollends an seine Brust gesackt, unbeholfen überlegte er wie er jetzt mit dieser Situation umgehen sollte. Er könnte sie ins Bett bringen. Oder sie hier hinlegen und gehen. Wecken wäre auch eine Möglichkeit. Oder er könnte sich neben sie legen und sie festhalten. Was er dann auch tat. Das Sofa war breit genug, er kippte sich mit ihr auf die Seite und sie kuschelte sich bereitwillig an ihn. Hatte dieser blöde Film doch seinen Zweck erfüllt. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief er entspannt ein.
Kapitel 18 - Verspätungen
Am nächsten Morgen war Jacques früh wach. Fasziniert spürte er den Atem von Patricia nach, sie schlief noch tief und fest. Er unterdrückte den Impuls sie zu streicheln, gerne wäre er dem Bedürfnis nachgekommen. Allein der Gedanke ihr unter das Shirt zu fahren und ihre Haut zu spüren liess seine Männlichkeit wachsen. Verdammt, er durfte sie nicht verschrecken. Vorsichtig griff er ein Kissen und stopfte es zwischen sich und Patricia. Erleichtert stellte er fest das sie weiter schlief. Die Zeit verstrich und er hatte keine Ahnung wie spät es war, aber so langsam wurde es hell.
Vorsichtig strich er über ihre Wange, spielte mit einer ihrer Strähnen. Patricia seufzte leise und begann sich zu strecken. Das heisst sie versuchte es, aber irgendetwas hielt sie fest umklammert. "Rüdiger, lass los" brummte sie und drehte sich zu ihm um.
Jacques war schockiert. Hatten die beiden doch was miteinander? Aber hatte Anna nicht freudig erzählt das sie jetzt mit diesem Rotschopf zusammen war?
Patricia öffnete ihre schweren Lider und erstarrte. Wieso lag sie hier eng umschlungen mit Jacques? Wortlos blickten sie sich minutenlang an. Er schaute anklagend, so kam es ihr vor. Ihm kam es vor als ob sie verstört wäre gerade ihn vorzufinden.
"Morgen" fand sie schließlich als erste ihre Fassung wieder. "Morgen" brummte Jac. Verunsichert rekelte sich Pat, er ließ nicht los. " Könnte ich...." "Nein."
WAS? War er sauer oder so? "Was hast du?"
Er schluckte. "Warum hast du diesen Rüdiger neben dir erwartet?" fragte er tonlos. Ah daher wehte der Wind. Das Problem hatten sie doch schon einmal?
"Er ist ein guter Freund, und tröstet mich manchmal." Just als sie es ausgesprochen hatte, merkte sie wie missverständlich ihre Aussage war. " Also....nicht so....wie du denkst...freundschaftlich, weißt du?" Wieso rechtfertigte sie sich vor ihm?!
"Aha." "Jac, bitte, lässt du mich jetzt frei?" Bittend sah sie ihn an. Ihre Blase drückte, wenn er nicht gleich losließ würde es ein Unglück geben.
Jacques gab sie frei und Patricia rannte regelrecht aufs Klo.
Er hatte es schon wieder gemacht, er könnte sich dafür ohrfeigen.
Es lief gut bis ein anderer Mann mit ins Spiel kam. Diese Überreaktion kannte er nicht von sich. Unzufrieden mit sich selbst durchkämmte er sich mit seinen Fingern seine Locken, setzte sich auf und streckte seine Knochen.
"Ich kann dir leider keinen Kaffee anbieten" schreckte ihn ihre Stimme aus seinen Gedanken. "Meine Maschine ist seit Tagen kaputt." Er nickte, wagte nicht sie anzusehen. "Wie spät ist es?"
Nach einem Blick auf ihr Handy schrie Pat: "Au verdammt! Die olle Schmidt bringt mich um!" Im Eiltempo schnappte sie sich Schlüssel und Jacke, schlüpfte in ihre Schuhe und sah ihn hastig an. "Komm schon!" Jacques beeilte sich, so schnell war er auch noch nie einer Wohnung verwiesen worden. Sie schloss hinter ihnen ab und fiel ihm vor dem Haus noch schnell um den Hals.
"Danke für den schönen Abend!" flüsterte sie und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Und weg war sie.
Verdattert und unfähig sich zu rühren stand Jacques da. Diese Frau machte ihn wahnsinnig. Grinsend fuhr er sich über die Lippen, das schmeckte eindeutig nach mehr.
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Natürlich gab es wieder Ärger wegen der Verspätung. Allein der Umstand das sie im Laden unabkömmlich war rettete ihr den Job.
Pat beschloss durch Fleiß ihre Unpünktlichkeit auszugleichen und erledigte heute mehr als nötig. Die Cefin nickte zur Mittagszeit zufrieden und Patricia trat erleichtert ihre Pause an.
Sie lief Richtung Park, ein wenig Sonne würde ihr gut tun. Die Bänke waren fast alle besetzt, so dass sie sich auf den Rand des Brunnens setzte. Sie beobachtete die Leute, wie jeden Tag tummelten sich Anzugträger, Jogger und Familien im Gelände. Patricia nippte an ihrem Kaffee, den sie sich im Vorbeigehen am Kiosk geholt hatte. Sie lehnte sich auf ihre Arme gestützt nach hinten und reckte ihr Gesicht der Sonne entgegen.Genoss die Wärme und das Licht. Ein Jogger blieb keuchend neben ihr stehen, verwundert betrachtete sie ihn, als sie Zac erkannte.
"Hey Schönheit!" Er grinste ihr leicht erschöpft ins Gesicht und ließ sich neben ihr nieder. "Zac!" Sie freute sich wirklich ihn zu sehen, gleichzeitig überfiel sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatte vergessen ihn anzurufen. Sie drehte sich zu ihm und fing sofort an sich zu entschuldigen. " Tut mir leid, ich wollte dich gestern noch anrufen, zuerst war belegt und dann war es zu spät um anzurufen..." Zac lachte. "Hör schon auf dich zu entschuldigen, alles ist gut." Verlegen schaute Pat ihn an.
"Hast du denn Lust mit mir ins Theater zu gehen ?" fragte Zac forschend. " "Gerne" lächelte sie ihn entwaffnend an. Zac strahlte,
"Ok, ich hol dich dann am Samstag ab." Er stand auf und Pat langte nach seiner Hand. "Zac.....was zieht man denn da an?" "Das kleine Schwarze wäre passend." Ihrem verunsichertem Gesichtsausdruck entnahm er das sie wohl nicht über so etwas verfügte. "Mach dir keine Sorgen, heutzutage kannst du sogar in Jeans kommen." Er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Schau halt das du keine Löcher in der Hose hast. Bis Samstag!" Und damit lief er wieder los und winkte ihr nach ein paar Metern nochmals zu.
Als ob sie schon jemals Löcher in den Hosen hatte! Sie hasste solche Hosen, auch wenn sie gerade Mode waren. Pat beschloss sich anziehtechnisch Rat bei Anna zu holen. Zufrieden beendete sie die Mittagspause und schlenderte zurück in den Buchladen.
Ihr Handy kündigte eine SMS an. Sie wischte übers Display und las.
- Hey, hast du Ärger bekommen? -
- Jacques -
- Konnte mich grad so retten, grins. -
- Schön. Es hat mir gestern gut bei dir gefallen, auch wenn ich noch nie so schnell rausgeschmissen wurde. :-D -
- Ja tut mir leid. Warum bist du nicht gegangen? -
- Es hat mir gefallen.... -
- Mir auch. -
- Wirklich? -
- Nein.-
- WAS???-
- Der FILM, du Trottel! -
- Ach so....-
- Trottel???-
- :-D -
- Warte bis ich dich in die Finger kriege, grrrr. -
- Ich hab jetzt schon Angst. -
- Ich könnte dir nie etwas tun.-
- Das ist gut.-
- Muss weiter machen, bis bald Pat. -
- Mach's gut, Jacques. -
Patricia musste lächeln. Der Typ hatte was. Und er ließ nicht locker. "Hallo?! Nicht träumen, es sind noch einige Bestellungen zu erledigen! " Frau Schmidt holte sie gnadenlos aus ihren Gedanken zurück. "Hopp, hopp!" Patricia äffte sie hinter ihrem Rücken nach und vertiefte sich wieder in die Arbeit.
Kapitel 19 - Sexy
Endlich Feierabend! Patricia machte sich schnurstracks auf ins Kingdom Revenge. Kaufte unterwegs eine Pizza und Cola, das brauchte sie heute unbedingt.
Alltvertrautes empfing sie, die Tür klempte, Rüdiger hockte vorm Monitor und rauchte. Er schaute nur kurz auf und winkte ihr huldvoll mit seinem typischen Grinsen. "Was gibt mir die Ehre, Lady D.?"
Sie zuckte mit den Schultern, ließ sich in den ollen Sessel fallen.
"Einfach so." Sie öffnete die Pizzaschachtel und bot ihm ein Stück an, Rüdiger langte ohne Umschweife zu. "Geil, danke" und schon biss er genussvoll hinein. Pat grinste und bediente sich ebenfalls.
Schweigend aßen sie, tranken die Cola aus ein und derselben Flasche.
Rüdiger ahnte was kommen würde. Er kannte sie zu gut. Es brach wieder völlig unvermittelt aus ihr heraus.
"Bin ins Theater eingeladen." "Von wem?" "Zac." "Wer is Zac?"
"Du weißt doch, der Typ mit dem ich im Kino war." Davon hörte er zum ersten Mal, neugierig musterte er sie. Sie erzählte ihm doch sonst alles? "Davon weiß ich nichts. Hab ich was verpasst?" Gott stimmte ja, sie hatte es ihm noch nicht erzählt.
"Hab ihn neulich im Park kennengelernt. " "Und?" "Na ja, hat mich dann noch ins Kino eingeladen." Sie druckste rum. "Uuuund?" Rüdiger wurde langsam ungeduldig. "Na ja, ging nicht so gut aus." "Warum?" Jetzt wollte er alles wissen. " Jacques war auch da und irgendwie ist er ausgerastet." Rüdiger grinste, " gab's ne Schlägerei? " Pat schaute ihn entrüstet an und haute ihm gegen seine Schulter. "Nein, Mann, bin geflüchtet." "Tsss," entkam ihm "hätte ich jetzt cool gefunden."
"Also weißt du, es ist echt kompliziert, mach keine Witze!"
"Sorry!" Er hob abwehrend die Hände. Weiber und ihre Probleme. Er schüttelte den Kopf.
"Hab kein Kleid fürs Theater." Noch ' n Problem?
" Frag doch mal meine Freundin," grinste er schelmisch. Pat schaute ihn erstaunt an. "Freundin?" "Japp, Anna und ich sind jetzt zusammen." "Rüdi wie geil is das denn!" Sie umarmte ihn. "Erzähl!" forderte sie. Sie quatschten noch eine ganze Weile, so das sie wieder bei jedem auf dem neuesten Stand waren. Gegen acht Uhr kam Anna noch vorbei und sie wurden immer lockerer.
"Anna, Pat bräuchte mal deine Hilfe" meinte Rüdiger. "Wobei genau?" Anna schaute fragend zu Pat. " Na ja, ich geh ins Theater, hab aber kein sogenanntes kleines Schwarze" druckste Pat herum. "Hm , also ich würde sagen meine Klamotten passen dir sicher. Komm morgen doch mal vorbei, ich bring was ins Café mit." Der Vorschlag kam Pat gelegen, morgen war sie eh ein paar Stunden dort um Anna zu helfen. Sie umarmte Anna dankbar und verabschiedete sich von Beiden. Sie grinste zufrieden, da hatte Rüdiger einen guten Fang gemacht.
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Stöhnend sackte Zac nach dem Akt auf der Blondine zusammen.
Er liebte schnellen heißen Sex mit unbekannten Frauen, es war so einfach für ihn Tussis aufzureißen. Er rollte sich von ihr und blieb ermattet liegen. Seit drei Wochen hatte er schon keinen Sex mehr gehabt, Dauerstress in der Firma verhinderte jegliches Vergnügen, dringend hatte er es heute gebraucht. Angewidert schaute er die schlafende Blondine an, sie war noch nicht mal gut gewesen.
Er stand auf um sich im Bad frisch zu machen, zog seine Sachen an und verschwand aus ihrer Wohnung. Er hatte es satt, ständig dasselbe Muster. Anzügliche Blicke austauschen, falsche Komplimente machen, Drinks ausgeben, um dann in ihren Betten zu landen und schlechten Sex zu haben. Da musste sich was ändern. Ihm fiel Patricia ein, er musste lächeln. Mit ihr könnte er sich vorstellen mehr als einmal seinen sexuellen Bedürfnissen nachzugehen. Aber dazu brauchte er eine andere Taktik, sie war schlauer als seine ganzen bisherigen Betthäschen zusammen.
Und schwerer zu beeindrucken.
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Als Patricia am nächsten Nachmittag bei Anna im Café auftauchte war gerade wenig los. Anna wusste das ihr Bruder demnächst auch hier auftauchen würde und es wäre sicher gut wenn er Patricia mal in einer anderen Kluft sehen würde als in ihren sonstigen Klamotten. Sie mochte Patricia und durch Rüdiger hatte sie von seinem Eifersuchtsausbruch erfahren. Für sie war klar das er mehr für sie als nur Freundschaft empfand. Sie kannte ihren Bruder besser als er sich selbst. Und diese Spannung zwischen den Beiden hatte sie bereits im Krankenhaus gespürt. Frau musste nur etwas nachhelfen....
Pat hatte vorsorglich ihre schwarzen Pumps mitgebracht, irgendwie war es ihr wichtig einen guten Gesamteindruck zu erstellen. Die Kleider von Anna waren sehr unterschiedlich. Vom kleinen Schwarzen bis zum roten Cocktailkleid war alles dabei.
Im Büro zog sie das erste Kleid an, blutrot, mit ausgestelltem Rockteil. Da es keinen Spiegel gab musste sie sich immer von Anna begutachten lassen und erschien dazu in der Tür, die zum vorderen Teil des Ladens führte.
"Oh, wow, das sieht ja echt gut aus!" rief Anna begeistert. "Die Farbe steht dir gut, aber schau mal, hier sitzt das Kleid nicht gut genug." Sie fummelte an Pats Taille herum und schüttelte den Kopf. "Zieh mal das Blaue an." Pat drehte sich um und schaute geknickt an sich herunter. Dadurch bekam sie nicht mit das Jacques das Café betrat . Er hatte sie sofort erkannt, zwar konnte er nur noch einen Blick auf ihren Rücken erhaschen, aber das war doch eindeutig Patricia gewesen.
Er begrüßte seine Schwester, legte Helm und Jacke ab. "Was treibt ihr denn da?" Neugierde packte ihn. "Patricia braucht was Vornehmes" zwinkerte sie ihrem Bruder zu. "Setz dich, willst du einen Espresso? " "Gern." Jacques setzte sich auf einen Stuhl, legte sein rechten Fuß lässig auf seinen linken Oberschenkel ab und wartet.
Pat trat aus der Tür, das blaue Etuikleid saß nicht schlecht, betonte ihre Kurven jedoch nicht so wie gewollt, da Anna eben etwas fülliger um die Hüfte war. "Anna, ich weiss nicht..." nörgelte sie und schaute plötzlich direkt in Jacques neugierige Augen.
Er grinste amüsiert, die Kleine wurde rot, wie niedlich.
"Hey Pat" grüßte er lässig. "Jacques" nickte sie ihm zu. "Dreh dich mal" forderte er sie auf. Pat tat was er verlangte und schaute ihn fragend an. "Hast du noch was anderes?" Er legte sein Kinn in eine Hand. "Das ist auch nichts, geh probier das Schwarze an." Anna hatte amüsiert den Blickkontakt zwischen den Beiden beobachtet, es war Zeit für das Bombenkleid. Sie war sich sicher das es Patricias Vorzüge gut zur Geltung bringen würde, war es doch aus Stretch und passte sich dem Körper genau an.
Seufzend ging sich Pat noch einmal umziehen. Das das so ein Aufwand mit sich zog wenn man mal ins Theater wollte hatte sie sich auch nicht vorgestellt.
Oh, das Kleid war eng, verflixt, man konnte alles sehen. Und draußen saß Jacques und würde ganz genau hinsehen. Gewissenhaft zog und zerrte sie den Stretch an die richtigen Stellen, Gott sie fühlte sich fast nackt. Sie atmete noch einmal tief aus und betrat dann den Cafébereich.
Jacques verschluckte sich fast an seinem Espresso, seine Augenbrauen schnellten bewundernd nach oben. Holla die Waldfee, was für ein heißer Feger!
"Wow!" Anna brachte es auf den Punkt. "Das nimmst du, keine Widerrede." Pat drehte sich einmal um ihre Achse und strahlte. "Meinst du echt....?" "Sicher, es ist PERFEKT, oder was meinst du Jacques?"
"Es ist wie für dich gemacht," zwinkerte er Pat zu. Verlegen strich diese sich das Kleid glatt. Sie hatte wohl das Verlangen in seinen dunklen Augen bemerkt, fast tat es ihr schon leid nicht für ihn das Kleid zu tragen.
Der pure Sex, dachte Jacques bei sich. Nur gut das ihr nicht bewusst war, wie sie auf Männer wirkte. Und überhaupt, für wen machte Patricia sich so chic?!
Kapitel 20 - Shakespeare die 2.
Als Patricia wieder in ihren alten Klamotten und mit umgebundener Schürze an die Theke trat war Anna schon weg und Jacques hatte den Betrieb übernommen. Sie machte sich an den Abwasch und war tief in ihren Gedanken versunken. "PATRICIA!" drang Jacs Stimme in ihr Bewusstsein und verwirrt schaute sie ihn an. "Ich hab dich was gefragt!" "Ähem, ja?"
"Wo hat Anna die Bohnen hingestellt, ich finde sie nicht." Sie ging in den Lagerraum und hatte die Nachfüllpackung Kaffeebohnen mit einem Griff. "Ich mach schon," werte sie ab als er sie ihr abnehmen wollte. Jacques musterte sie eingehend, irgendetwas beschäftigte sie stark. "Ich würde zu gerne wissen was in deinem hübschen Köpfchen vor sich geht" raunte er ihr zu. Ein leichtes Rosa überzog sofort ihre Wangen und Jacques lachte leise. Pat kniff ihre Lippen zusammen und arbeitete angestrengt konzentriert weiter. Zum Glück sind Gedanken frei und keiner kann sie lesen, dachte sie bei sich.
Die Stunden vergingen wie im Flug, alsbald räumten sie alles auf und schlossen das Café. Jacques hatte heute mehrfach an sie im kleinen Schwarzen gedacht und bedauerte das nicht er der Glückliche war, für den sie sich so herausputzte. Hoffentlich war der Kerl anständig. Bevor er sich von ihr verabschiedete sprach er sie nochmals an. "Tust du mir einen Gefallen?" Fragend sah ihn Pat an. "Zieh dir Strümpfe zu dem Kleid an." WAS?! Er beugte sich zu ihr ans Ohr. "Strumpfhosen haben schon so manches verhindert," brummte er und grinste süffisant.
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Patricia war schon lange fertig. Sie hatte sich Mühe gegeben, sogar Mascara hatte seinen Weg in ihr Gesicht gefunden. Nun war der besagte Samstagabend da und voller Vorfreude stöckelte sie in ihrer Wohnung umher.
Ein dunkler Bentley hielt vor ihrem Haus, das musste Zac sein.Tatsächlich entstieg er der Limousine. Er trug einen Anzug, dem Anlass entsprechend. Pat schaute noch schnell ob sie Eintrittskarte, Geld, Handy und Schlüssel in der Tasche hatte und machte sich auf den Weg nach unten.
Zac kam ihr bereits entgegen und pfiff anerkennend als er sie von oben bis unten musterte. "Hey, du siehst wunderschön aus!" rief er und begrüßte sie mit Küsschen rechts, Küsschen links. "Danke" murmelte Pat, sie war sich nicht mehr so sicher ob sie hier das Richtige tat. Sie war Jacques Rat gefolgt und hatte doch noch eine Feinstrumpfhose gekauft. Sie mochte dieses Gefühl aber nicht auf der Haut, sie hatte das Gefühl ihr Körper abwärts des Bauchnabels konnte nicht mehr atmen.
Zac bemerkte ihre Unsicherheit, fand es aber entzückend, denn er bezog diese Unsicherheit auf sich. Er bot ihr seinen Arm und führte sie zur Limousine. Ganz Gentlemen hielt er ihr die Tür auf und Pat stieg ein. Als auch Zac eingestiegen war fuhr der Chauffeur los. "Ein Chauffeur?" Pat zog ihre Augenbrauen hoch und schaute belustigt zu ihm. " Für dich ist mir nichts zu teuer, meine liebste Patty" säuselte er. Nahm eine Flasche Sekt aus der vor ihnen befindlichen Bar und öffnete sie mit einem Plopp. Pat schüttelte innerlich den Kopf über soviel Dekadenz, was für ein Schauspiel fuhr er hier auf? Shakespeare für Reiche?
Zac füllte zwei Sektkelche und reichte ihr eines. "Auf einen schönen Abend!" Sie stießen klirrend an und Pat nahm einen großzügigen Schluck. Der Sekt perlte in den Gläsern und sie betrachtete fasziniert die aufsteigenden Bläschen. Schmeckte schlechter als gedacht, aber wenn es dazu beitrug das sie dies alles leichter ertagen konnte, nur her damit.
Kaum war ihr Glas leer goss Zac nach. Hatte einen ganz schönen Zug die Kleine, amüsiert glitt sein Blick über ihre nackten Beine.
Es dauerte nicht lang und sie kamen vor dem Theater zum Stehen. Der Chauffeur öffnete ihr die Wagentür und bot ihr seine Hand. Dankbar ergriff Pat diese und entstieg der schwarzen Karrosse.
Das Theater war hell erleuchtet, rote Banner links und rechts des Eingangs wehten im Wind. Zac stand geduldig neben ihr und übernahm ihren Arm vom Chauffeur. Die einbrechende Dunkelheit zauberte eine stimmungsvolle Atmosphäre, die Pat faszinierend fand.
Im Theater gaben sie ihre Jacken an der Garderobe ab und begaben sich auf ihre Plätze. Anhaltendes Gemurmel erfüllte den Saal, und Pat sah sich interessiert die Leute an. Alte, Junge, Schöne und Reiche unterschiedlichster Herkunft warteten gespannt auf den Beginn des Theaterstücks. Ein Gong ertönte und augenblicklich verstummte das Gemurmel im Publikum.
Ab und zu raschelte noch etwas aber als sich der Vorhang hob herrschte absolute Stille. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Die Kulisse war fast leer gehalten, nichts deutete auf ein fantasievolles Bühnenbild hin. Patricia war enttäuscht. Aber war es mit den Büchern nicht gleich? Man musste seine Fantasie einsetzen um sich ein eigenes Bild vom Geschehen zu machen, und hier kam es dem Intendanten wohl auf genau das an. Die Dialoge waren gut einstudiert, es gab sogar den einen oder anderen Schauspieler der Patricia gefiel. Besonders der kleine Elf Puck hatte es ihr angetan.
Der Streit des Elfenkönigs Oberon mit seiner Königin Titania fand sie auch sehr gelungen, aber es fiel ihr schwer sich einen verwunschenen Wald ohne Dekoration vorzustellen.
Zac legte während des Stücks seine Hand wie selbstverständlich auf ihrem Knie ab, streichelte mit dem Daumen kleine Kreise auf ihre Haut. Er überlegte bereits krampfhaft wie er diesen Abend mit Patricia ausklingen lassen würde. In der Pause spazierten sie kurz an die Bar und tranken weiteren Alkohol. Da Patricia nicht viel gegessen hatte stieg ihr der Alkohol schnell zu Kopf. Amüsiert betrachtete sie nun das Publikum unter ganz anderen Aspekten und verteilte Spitznamen.
Sie kicherte vor sich hin, der dicke Alte mit dem Watschelgang und dem runden Gesicht hieß für sie plötzlich Mr. Pannekoeken. Seine beleibte Begleiterin betitelte sie als Trude Herr. Und diese Blondine mit den überlangen Perlenketten um den Hals und den spitzen Eckzähnen benannte sie gedanklich als Gräfin Dracula. Ihr Blick blieb an Zac hängen, sie grinste, der Name Sexgott drängte sich ihr förmlich auf.
Er musterte sie belustigt, Alkohol schien sie nicht wirklich zu vertragen. Gut zu wissen, bei Gelegenheit würde er es zu nutzen wissen. Er legte seinen Arm um ihre Taille und sie kicherte erneut.
Pat konnte gar nicht mehr aufhören mit der Gluckserei. Wie auch wenn ihr ständig noch blödere Spitznamen einfielen. Als sie zurück auf ihre Plätze zusteuerten, flüsterte sie ihm etwas nicht ganz jugendfreies ins Ohr, worauf Zac laut auflachen musste.
"Ich kann nischt mehr" flüsterte sie entschuldigend und vergrub ihr Gesicht kichernd an seinem Hals. Zac hatte schon lange genug von diesem Theaterstück und zog sie aus dem Saal zur Garderobe.
Er holte die Jacken und sie verließen das Gebäude. "Ich glaube du brauchst was zu Essen" brummte er. "Bitte ein Bic Mäc!" Kam es aus ihr heraus geschossen und dabei kicherte sie entwappnend.
"Na gut" lenkte er ein und winkte dem Chauffeur. Tatsächlich fuhren sie bei Mac D. vorbei, er kommentierte diesen Ausflug wieder mit " für dich ist mir nichts zu teuer" und Pat lachte noch herzhafter.
Sie blieben im Wagen, aßen und krümmelten ungeniert die teure Limousine voll. Pat beruhigte sich zusehends, verstohlen blickte sie Zac an. Mit schlechtem Gewissen flüsterte sie ein "Entschuldige" und wollte ihm einen Kuss auf die Wange drücken. Zac hatte seinen Kopf jedoch gedreht und ihre Lippen trafen unvermittelt auf seine. Zac zögerte nicht lange, umschlang ihren Nacken und küsste sie erneut und länger als beabsichtigt. Durch seine Hand konnte sie sich nicht wehren, es folgten intensivere und begierige Küsse. So ging es bis vor ihre Haustür und Zac sah sich bereits in ihrem Bett.
Während er noch mit dem Chauffeur verhandelte fingerte Pat nach ihrem Schlüssel. Ihr Handy blinkte, eine SMS wurde angekündigt. Neugierig öffnete sie diese und las:
- Na, Strumpfhose noch an? -
Kapitel 21 - Maximillianstrasse 11
Schlagartig war Patricia wieder nüchtern. Diese eine Frage brachte sie total durcheinander, die eben noch so leidenschaftliche Stimmung war wie verflogen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Jacques im Café sitzend, lässig seine Beine übereinander geschlagen, wie seine Augen geglänzt hatten, als er sie in diesem Kleid gesehen hatte.
Und sie begriff das er ihr nicht so egal war, wie sich vormachte.
Irgendwie schaffte er es immer wieder in ihrem Kopf herum zu spuken wenn sie Zac näher kam. Als dieser nun neben ihr stand, schaute sie ihn - schon wieder - schuldbewusst an. "Ich kann nicht" zuckte sie mit den Schultern, kniff ihre Lippen zusammen, drehte sich um und verschwand im Haus. Als er realisierte was sie da gerade gesagt hatte, rannte er ihr hinterher. Sie beschleunigte ihre Schritte, schloss mit zitternden Händen ihre Wohnung auf und knallte ihm die Tür direkt vor der Nase zu. "Verdammt, wie lange willst du noch davon rennen!" Wütend schlug er mit seiner Faust gegen die Tür.
Sie konnte sein Keuchen hinter der Tür hören und seine Enttäuschung spüren. Pat ließ sich innen mit dem Rücken an die die Tür gelehnt, hinuntergleiten und wisperte: " Im Gegenteil, ich werde nicht mehr davon laufen..."
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Jacques starrte auf sein Display, war ja irgendwie klar das sie darauf nicht antworten würde. Er schloss die Augen und es bereitete ihm Herzstiche, nicht zu wissen wo und mit wem sie unterwegs war. Nervös fuhr er sich durchs Haar, nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank und flätzte sich auf seinen Sessel.
In der Glotze lief auch nichts Interessantes, er legte seinen Kopf in den Nacken und kniff Augen und Lippen zusammen. Es hatte keinen Sinn, er musste sich ihr wenigstens einmal erklären. Sonst bekäme er nie Ruhe. Er starrte auf die Uhr, fast 24 Uhr. Ein ungutes Gefühl überkam ihn. Unbewusst spürte er ihren Zwiespalt.
Er räumte die geleerte Bierflasche in den Altglaseimer. Zurück im Sessel leuchtete sein Display, hastig langte er nach dem Handy. Es entglitt ihm und fiel auf den Boden. Fluchend bückte er sich,
hob es auf und endlich las er ihre Antwort.
- Ich hasse Strumpfhosen. Aber sie haben ihren Zweck erfüllt. :-( -
Jacques musste lachen. Er wollte gerade antworten, da kam noch eine SMS.
- Kann ich morgen in die Werkstatt kommen? -
Ein breites Grinsen huschte über seine Gesichtszüge. Das war zwar überraschend, aber SIE kam zu IHM!
- Maximillianstrasse 11, geh einfach durch die Tür im Tor.....ich freue mich auf dich.-
Erleichtert legte er sich ins Bett, jetzt konnte er endlich schlafen.
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Patricia schlief unruhig. Sie hatte einen Traum in dem sie ins Bodenlose fiel, sie zappelte und ruderte mit ihren Armen und Beinen während des Falls. Scheinbar endlos zogen diverse Dinge der letzten Tage an ihr vorbei. Zac griff nach ihr, Anna warf ihr Kleider zu, der Elfe Puck wollte ihr eine Blume überreichen, verwandelte sich in Tina , die sie hämisch auslachte, Frau Schmidt warf mit Unmengen an Büchern nach ihr. So plötzlich wie das Fallen angefangen hatte hörte es mit einem Ruck auf. Sie wurde von sehnigen, starken Armen aufgefangen und landete an einer harten Brust.
Schweissgebadet schreckte Patricia auf, tastete nach Halt. Ein Glück, es war nur ein Traum gewesen. Und wem diese Arme gehörten war nicht schwer zu erraten. Erleichtert ließ sie sich in die Kissen zurück fallen. Es wurde Zeit ein paar Sachen zu klären.
Die Maximilianstrasse war leicht zu finden, Patricia radelte langsam an den unzähligen Gebäuden vorbei, um ja nicht die Nummer 11 zu übersehen. Nummer 7..... Nummer 9...Nummer 13....? Sie stoppte ihre Fahrt, wo zum Teufel war die 11? Sie konnte niemanden fragen, die Strasse war am Sonntag wie ausgestorben. Vielleicht ein Hinterhof? Sie stieg ab und befestigte ihr Rad an einem Laternenmast. Sie zog ihre Lederjacke aus und warf sie über ihre Schulter. Gespannt schlenderte sie zwischen den Häusern hindurch und tatsächlich lag die Werkstatt nach hinten versetzt.
Ein riesiges Rolltor aus Stahl mit kleinen Glasfenstern deutete eindeutig auf die Werkshalle hin. Neugierig betrachtete sie die alten Autos die überall herumstanden. Es waren einige Oldtimer dabei, manche sahen bereits restauriert aus, andere als fielen sie sofort auseinander.
Laute Musik drang aus der geöffneten Tür, ein schwarzer Rastaman kam mit federnden Schritten heraus und legte Schrotteile in einen Container. Er hatte Pat noch nicht bemerkt, denn er wiegte sich gerade geschmeidigt zur Musik, seine Rastalocken flogen unkontrolliert um seinen Kopf, ab und zu ahmte er Passagen des Liedes theatralisch nach. Als er sie aus dem Augenwinkel bemerkte hielt er inne und ließ schneeweisse Zähne in seinem sonst dunklem Gesicht aufblitzen.
"Hey!! Wassse scheeene Laddy! Keennaaa helfaaa eehnna? " Mit einem breiten Grinsen kam er auf Pat zu.
"Ich suche Jacques...." fing Pat an. "Ahhh, Cheeffe seein da drinna." Er deutete ihr mitzukommen. Ohrenbetäubende Musik dröhnte aus einem Radio, kaum in der Halle schnappte sich der Schwarze Patricia und fing an mit ihr zu tanzen. Pat war verduzt, ließ sich dann aber darauf ein, er war ein lustiger lockerer Typ und es lief einer ihrer Lieblingslieder. Shakira sang La Tortura und bei diesem Lied musste selbst Patricia ihre Hüften schwingen lassen.
"Louis verdammt!" Genervt über seinen Arbeiter rollte Jacques unter dem Auto hervor. Was er dann sah erstaunte und fesselte ihn zugleich. Der Schwarze wiegte sich zusammen mit Pat im Rhythmus nach der Musik.
Sowohl Louis als auch Pat hatten Spaß, sie rieb ihren Hintern an seiner Voderseite, warf ungehemmt ihre Arme in die Luft und lachte dabei herzhaft. Und Louis hatte sowieso Spaß daran.
Genüsslich liess auch Jacques seinen Blick über ihre Hüften zum Hintern gleiten. Sie trug einen kurzen schwarzen Hüftschmeichler, darunter eine Legging in derselben Farbe. Ihr Oberteil war verrutscht und ließ neckisch eine Schulter hervor blitzen. Ihre Haare trug sie offen, spielte aber immer wieder aufreizend mit ihnen zum Tanz.
Als das Lied endete rollte er geschwind unter das Fahrzeug zurück, ließ grinsend einen markerschütternden Schrei los. "Louis, Schraubenschlüssel! "
Erschrocken beendeten die Beiden ihre Bewegungen und Pat suchte das Auto unter dem das Brüllen hervor gekommen war.
Shakira legte bereits mit dem nächsten Song los, und Jacques wippte im Takt mit seinen Füßen. "Wird's bald!" bellte er und streckte seine Hand fordernd unterm Wagen hervor.
Er brauchte nur Bruchteile von Sekunden um ihre schlanken Fesseln vor sich zu erkennen. Pat ging in die Hocke und suchte den Schraubenschlüssel heraus, legte ihn Jacques in die Hand.
Eine Weile passierte nichts, er schraubte an etwas herum. Interessiert begutachtete sie seine ölverschmierten Hosen, seine Beinmuskeln wölbten sich an den Schenkeln hervor.
"Rätsche!" Pat suchte verzweifelt, was meinte er nur damit? Jacques deutete mit der anderen Hand ungeduldig auf der anderen Seite von ihm nach einem Werkzeug. Pat stieg mit einem Bein über ihn und langte nach dem Teil. Plötzlich schnellte er auf seinem Roller unterm Auto hervor und landete direkt zwischen ihren Beinen. Breitbeinig stand Pat da, hätte sie keine Legging getragen hätte er freien Blick auf ihr Höschen gehabt.
Erschrocken blickte sie auf ihn hinunter, Jacques Augen blitzten spitzbübisch und er grinste schon fast unverschämt ob der Situation. Sekundenlang verharrten sie bis sich Pat bewegte und mit hochrotem Kopf zurück sprang. Er erhob sich und ging lässig zum Radio um es leiser zu stellen.
Kapitel 22 - Vibrationen
Mit Patricias Mut war es vorbei als sie Jacques genauer betrachtete. Er trug diese dunkelblaue, verschmutzte Arbeitshose, seine Hosenträger hingen locker an den Seiten herunter. Ein Tankshirt spannte über wohl definierte Muskeln, sie konnte ihren Blick nicht von seinem Oberkörper und den starken Oberarmen abwenden.
"Schön das du gekommen bist" sprach er sie lächelnd an.
"Geht das hier immer so zu?" "Im Grossen und Ganzen schon" grinste er und wischte sich seine Hände an einem Lappen ab.
Pat sah sich genauer um, die Halle war so gross das bequem drei Autos gleichzeitig nebeneinander stehen konnten. Überall lagen Schrottteile und Werkzeug herum, eine grosse Pinnwand mit Rechnungen und Zetteln aller Art zierte eine Wand.
"Möchtest du was trinken?" fragte Jacques. "Nein, danke." "Ich brauch aber was," sagte er und trabte in die Richtung eines alten amerikanischen Kühlschranks. Er zog eine Cola heraus, köpfte diese an einer Werkbank und setzte zum Trinken an. Wie in der Coke - Werbung, dachte Pat amüsiert und leckte sich unbewusst über die Lippen.
"Schöne Werkstatt" lächelte sie ihn an, nur um etwas zu sagen.
"Arbeitet ihr immer Sonntags?" "Normalerweise nicht. Aber wir haben Aufträge und durchs Aushelfen bei Anna blieb viel liegen."
Jacques lehnte lässig an einem Durchgang, Pat konnte dahinter eine Treppe entdecken.
"Louis!" brüllte er so plötzlich, das Pat einen Satz machte, so erschrak er sie. Der Rastaman kam lässig angetrabt, nickte Pat grinsend zu und blieb vor Jacques stehen. "Cheeeffee?"
"Du kannst für heute Schluß machen." "Dankeescheeeen, bis moargeee dann!" Er salutierte und lachend sahen ihm beide nach.
"Wo hast du denn den aufgegabelt, " kicherte Pat.
"Hat irgendwo Musik gemacht, und suchte 'nen Job. Er ist wirklich gut mit Motoren."
Nachdenklich schaute er Patricia an. " Hast du Lust auf 'ne Runde Motorrad?" "Warum nicht?" erwiderte sie zu seiner Freude.
Nun ja, sie war nicht gerade korrekt gekleidet für eine Ausfahrt, aber es mußte gehen. Er nahm sie an der Hand und führte sie in einen Nebenraum. Verschiedene Helme hingen an der Wand, schwarze, bunte, mit Flammen verzierte.
Jacques fuhr mit seinem Blick über die verschiedenen Größen und pickte dann einen heraus.
"Probier den mal." Unsicher setzte sie den Helm auf, er öffnete das Visier und prüfte kritisch den Sitz. "Perfekt!" meinte er und zog sie wieder nach draußen. Patricia nahm den Helm wieder ab.
"Das nächste Mal ziehst du bitte ' ne Lederhose an" sagte er im Hinausgehen. Pat schaute ihn ungläubig an, er redete schon von einem NÄCHSTEN Mal und sie zitterte jetzt vor dem ERSTEN Mal! Geht's noch?!
"Hm, also so geht das nicht" überlegte er laut und musterte ihre Beine. "Wart mal kurz", verschwand eine Treppe höher und kam mit einer Lederhose zurück."Mir wäre lieber du ziehst die hier an, müßte passen." Er drückte sie ihr in die Hand und schob sie sanft zurück in die Kammer. "Gehört Anna," fügte er hinzu.
Damit ließ er sie in dem Raum allein und zog die Tür hinter sich zu. Die Hose paßte perfekt, Pat stopfte ihren Hüftschmeichler in ihre Tasche und trat in die Halle.
Ein greller Pfiff ließ sie zusammenschrecken, Louis brabbelte in irgendeiner Sprache etwas Anerkennendes. Jacques grinste breit, lege den Kopf schief und strich sich über sein Kinn. Man hatte die ' nen süßen Arsch.
Errötend nahm sie seinen wohlwollenden Blick wahr. Jacques war nun auch umgezogen, er trug jetzt ebenfalls Lederhose und Lederjacke. Er winkte sie zu ihm und setzte ihr erneut den Helm auf. Sanft dirigierte er sie mit seiner Hand am Rücken hinaus zum Motorrad. Er registrierte das es Pat nicht wohl bei der Sache war. "Du kannst jederzeit Nein sagen", raunte er ihr noch durch das Sichtfenster des Helms zu. Sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn an.
"Vertraust du mir, Kleine?" kam noch aus seinem Helm und diesmal nickte sie sofort. Kritisch begutachtete sie die schwere Maschine. Er schwang sich auf Motorrad und hielt ihr den Arm beim Aufsteigen. Pat klammerte sich an seine Brust, er legte beruhigend eine Hand auf ihren Handrücken. "Kann's losgehen?" versicherte er sich und als die Zustimmung kam startete er die Maschine und fuhr los.
Unglaublich, Pat fühlte sich frei und durch die Nähe seines Körpers gleichzeitig sicher und geborgen. Das Vibrieren des Motors drang durch jede ihrer Zellen und ein noch nie dagewesenes Gefühl der Freiheit machte sich in ihr breit. Neue Gerüche durchströmten ihre Nase, Leder, Motorenöl, Asphalt, leider auch ab und zu Abgase der anderen Verkehrteilnehmer.
Jacques fuhr erst langsam, testete aus wie sie sich mit ihm in den Kurven verhielt. Als er merkte das sie wie ein Stein jeder seiner Bewegungen folgte, legte er an Tempo zu. Sie wurde immer mutiger und nahm bald mit dem Oberkörper Abstand zu ihm. Immer wieder schaute Jacques über seine Rückspiegel in ihre Augen, es lief gut, sie schien auf ihn zu vertrauen. Pat fing langsam an die Fahrt zu genießen, ließ seine Brust los und legte ihre Hände auf ihren Schenkeln ab. Als hätte sie nie etwas Anderes gemacht.
An einer Ampel mussten sie halten, und Jacques verschränkte seine Finger mit ihr. Sie linste über seine Schulter und traf seinen amüsierten Blick im Spiegel. Schien als hätte er noch mehr Spaß als sie. Er legte ihre Hand sanft an seine Brust zurück und fuhr weiter, die Ampel zeigte grün.
Schneller als gedacht waren sie wieder bei der Werkstatt. Euphorisch stieg Pat von der Maschine und zerrte den Helm vom Kopf. "Geil!" entfuhr ihr. Jacques lachte, bockte das Motorrad auf und entfernte ebenfalls seinen Helm.
Patricia fiel ihm um den Hals, sie musste sich strecken um ihre Arme um seinen Hals zu legen. "Danke!" sagte sie und presste ihre Wange an seine. "Das sollten wir wiederholen," meinte er heiser. "Unbedingt!" kam entschieden von ihr zurück. Mit leicht geröteten Wangen blickte sie ihm glücklich in die Augen. Jacques drückte sie fest an seinen Körper.
Er beschloss Sonntags nicht mehr zu arbeiten, er hatte definitiv Besseres zu tun.
Kapitel 23 Liebeserklärungen
Ein Räuspern ließ beide auseinander fahren. Pepe saß schmunzelnd auf der Bank vor der Werkstatt. Jacques fasste Patricia bei der Hand und ging zu dem alten Herrn. "Hallo Papa," strahlte er ihn glücklich an. " Darf ich dir Patricia vorstellen!" Pepe erhob sich und ergriff Pats ausgestreckte Hand. " Freut mich, Pepe mein Name." Dazu verbeugte er sich und Patricia lächelte ihn warmherzig an. " Die Freude ist ganz meinerseits."
"Setzt euch doch" sagte Pepe und liess sich ächzend wieder auf der Bank nieder. Ohne Scheu setzte sich Pat neben ihn, Jacques ließ dabei ihre Hand nicht los, er drückte sie eher noch fester. Pepe musterte Patricia gründlich ohne das sie es merkte. Was für eine hübsche Frau, und so natürlich. Wie seine Emma damals. Wehmütig erinnerte er sich an seine verstorbene Liebe, ließ sich aber nichts anmerken. Jedenfalls wünschte er seinem Sohn mit ganzem Herzen endlich das verdiente persönliche Glück.
Sie plauderten noch eine Weile angeregt, als Patricia erschrocken feststellte das es bereits dunkelte.
"Ich sollte geh'n, es wird ja schon dunkel." Pepe erhob sich und verabschiedete sich. "Komm gut nach Hause, Kind. Und schau bald mal wieder vorbei!" zwinkerte Pepe ihr zu und ging ins Haus.
" Ich fahr dich," sagte Jacques bestimmt. "Ich bin doch mit dem Fahrrad da....." "Nein, kommt nicht in Frage, ich fahr dich." Entschlossen stand Jacques auf und holte den Schlüssel seines VW-Busses und ihre Tasche. "Jacques versteh mich nicht falsch, aber ich bin selber groß. .." versuchte sie noch einmal ihn umzustimmen.
"Hol bitte dein Rad, darüber diskutiere ich nicht." Irritiert gehorchte Pat, aber sie war verstimmt und schaute ihn nicht mehr an.
Als das Fahrrad eingeladen und beide vorne Platz genommen hatten, konnte sie sich ein "Aber warum?!" nicht verkneifen.
Er schnaubte, hielt sich krampfhaft an seinem Lenkrad fest, so das seine Knöchel hervor traten. "Ich hab deswegen mal einen Freund verloren, deshalb."
Verständnisvoll legte sie ihre Hand über seine Rechte, dieses Thema schien ihm echt zuzusetzen. Jacques drehte sich zu ihr und nahm sie wortlos in die Arme, vergrub seinen Kopf an ihrer Halsbeuge.
"Du bist zu kostbar als das ich dich verlieren möchte" flüsterte er .
Alles hatte seinen Grund, wie Patricia wieder einmal feststellen musste. Seine Überreaktionen basierten auf Erfahrungen, die nur er gemacht hatte. Ihre Erfahrungen hatten sie ebenso geprägt.
Schweigend waren sie durch die fast Menschenleere Stadt gefahren, Worte hätten nichts geändert. Taten schon.
Vor ihrem Haus hielt Jacques in zweiter Reihe und lud ihr Rad aus. Er strich sich nervös durchs Haar.
"Patricia, ich..." Sie legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen, schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn spontan. Überrascht nahm er die Wärme ihrer Lippen wahr, reagierte aber binnen Sekunden und erwiderte den Kuss. Ihre Augen waren geschlossen, sie gab sich ihm voll hin.Liebevoll nahm er ihren Kopf in seine Hände und legte nach. Patricias Knie gaben nach, doch Jacques umfing ihre Taille mit einem Arm und zog sie fest an sich. "Das wollte ich schon seit Tagen tun" murmelte er zwischen zwei Küssen.
Ein lautes Hupen zerstörte den intimen Moment, und widerwillig lösten sie sich voneinander. Ein Autofahrer schimpfte lauthals, er kam nicht an Jacques' Bus vorbei.
Verwirrt und noch von ihren Gefühlen übermannt blinzelte Patricia den Fahrer an. "Ich ruf dich an, " brummte Jacques und gab ihr noch schnell einen Kuss auf die Stirn. Dann verschwand er ebenfalls hupend aus der Strasse.
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Anna saß frontal auf Rüdigers Schoß, fuhr mit ihrem Zeigefinger langsam seinen Backenbart nach. Er hatte sich in den letzten Tagen seine Koteletten wachsen lassen. &Aber bitte nicht wie Elvis& grummelte sie. Rüdiger fuhr im Gegenzug die Konturen ihrer Brüste entlang, küsste sie anstelle einer Antwort. Sie befanden sich in seiner Wohnung, er hatte extra aufgeräumt als Anna darauf bestand endlich seine Behausung kennenzulernen.
Sie waren jetzt jeden Abend zusammen, Rüdiger platzte schier, er wollte Anna endlich ganz.
Er begann wiederholt unter Annas Rock ihre Schenkel zu liebkosen, übersäte ihren Hals mit heissen Küssen, begab sich weiter zum Dekolleté. Seine Hand war an ihrem Hintern angelangt und fuhr unter ihr Höschen, Anna stöhnte bereits begierig unter seinen Küssen. Seine Finger krallten sich in ihren Hintern, kräftig zog er sie an sich, sie sollte seine harte Männlichkeit spüren. Seine Finger fuhren weiter in Richtung ihrer heissen Mitte, er wollte sie erkunden und sie unter sich spüren.
Anna stockte der Atem, ihr Herz schlug hart gegen ihre Brust, ihr war klar das sie nicht mehr lange ihre Lust bezwingen könnte. Seine Hände waren überall, lösten prickelnde kleine Feuer auf ihrer Haut aus, sein Mund hatte sich zu ihren Brüsten vorgearbeitet und brachte ihre Nippel zum Erhärten. Seine Hose war zum Zerreissen gespannt, sie konnte ihn an ihrer Mitte spüren. "Rüdiger. .." stammelte sie atemlos. "Hmmm?" kam von ihm zurück während er weiter an ihr rum fummelte. Anna nahm allen Mut zusammen und nahm sein Gesicht in ihre Hände.
Sie schaute ihn verlegen an. " Schatz, ich..... ich weiß nicht wie.. ..ich es sagen soll..." stotterte sie rum. Er hielt inne und blickte ihr liebevoll in die Augen. "Du kannst mir alles sagen, Anna." Sie senkte den Blick und lehnte ihre Stirn an seine. "Ich hab noch nie...." fing sie an und wagte nicht aufzublicken.
Rüdiger schluckte, alles hatte er erwartet, aber nicht das seine selbstbewusste, willensstarke Anna noch Jungfrau ist. Mit 25.
"Du bist noch Jungfrau?! " Er musste einfach nochmal nachfragen. Sie nickte und vergrub ihr Gesicht beschämt an seiner Schulter.
Rüdigers Gehirnzellen rotierten. Was machte Mann in solch einer Situation? Er streichelte beruhigend über ihren Rücken, hob ihr Kinn an und schaute ernst in ihre ängstlichen Augen. "Das macht es um so schöner für uns Zwei."
Anna lächelte ihn dankbar und erleichtert an. Er küsste sie zur Bestätigung und drückte sie noch fester an sich. "Du bist nicht sauer?" "Ich bin froh das du es mir gesagt hast, Liebling." Er räusperte sich, strich ihr über die Wange. "Ich nehme mal an, das du noch nicht bereit bist? Also....heute.... hier..?" Anna verzog ihre Lippen, "nicht wirklich, tut mir leid."
"Das ist ok, Anna, wirklich. Ich liebe dich und kann warten." "Du liebst mich?" Er lachte leise und küsste sie auf ihre Nasenspitze.
"Mehr als alles andere auf der Welt."
Kapitel 24 - Nestbau
Patricia lag im Bett und ließ den Tag revue passieren. Heute hatte sie endlich seine Lippen auf den ihren gespürt - und es hatte alles Bisherige übertroffen. Immer wieder fuhr sie sich über die Lippen,
wollte der Hitze ihrer Münder nachspüren. Alles in ihrem Körper hatte geprickelt, war bis in die kleinste Zelle ihres Organismus vorgedrungen.
Am liebste hätte sie Jacques jetzt neben sich, eine unbekannte Sehnsucht ergriff ihr Herz. Als sie vorhin in den Spiegel über dem Waschbecken geschaut hatte lag ein neuartiger Ausdruck in ihrer Mimik. Ein Strahlen, das da vorher noch nie so dagewesen war erhellte ihre Augen. Und sie bekam dieses dämliche Grinsen nicht mehr aus ihrem Gesicht.
Der Tag war mehrfach berauschend gewesen. Die erste Fahrt mit Jacques auf seiner Maschine war schon der Hammer gewesen, endlich seine Nähe zu spüren. Auf der Bank hatte er ihre Hand nicht mehr losgelassen, und dieser Kuss zum Schluss war die Krönung gewesen.
Wie er es wohl empfunden hatte? Im Grunde hatte sie ihm vorgegriffen, hatte er überhaupt vorgehabt sie zu küssen? Sie hatte es nicht im Griff gehabt, keine Kontrolle mehr über ihren Körper, ihr Tun. Die Gefühle hatten sie einfach überrannt. Sie prüfte zum gefühlten hundersten Mal ihr Handy, es funktionierte, weshalb rief er nicht an?
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Gut gelaunt zog Jacques den Zündschlüssel seines VW-Busses ab. Er befand sich in Hochstimmung, das sie ihn mochte war jetzt Fakt. Gerne wäre er derjenige gewesen der ihr den ersten Kuss raubt, aber Gott so war es eben heute. Frauen nahmen sich was sie wollten und wenn er für sie das war, was sie wollte, dann war er dabei.
Er schloss den Wagen ab und ging über die Halle nach oben in sein Reich. Skeptisch betrachtete er seine Behausung, ob sie sich hier wohl fühlen würde? Sein Wohnbereich war nicht unbedingt das was Frauen erwarteten. Zwar 'bewohnte' er die gesamte oberen Etage, aber alles sah eher zusammengewürfelt aus. Nie hatte er sich die Mühe gemacht, nie Zeit gehabt, alles etwas gemütlicher zu gestalten.
Er fand es konnte locker mit einem Loft mithalten. Die alten Backsteinmauern bedurften vielleicht etwas Renovierung, seine Trainingsgeräte mussten eventuell verschwinden, aber sonst? Ein grosses Plus waren sicherlich der dunkle Parkettboden und der Kamin. Er grinste, er sah sie sich schon auf dem dicken Fell räkeln und sich mit ihr Kuscheln. Kissen wären noch nötig.
Nun ja eine Palette mit Rollen als Tisch war sicher auch nicht das was Frauen gefiel, aber war dieser Industriestyle nicht gerade modern? Entweder hatte das Geld oder die Zeit nie gereicht. Jacques war eben erfinderisch geworden. Im Improvisieren war er schon immer gut gewesen.
Vielleicht sollte er ein paar Pflanzen kaufen, eine Palme käme gut.
Eine Palme hinterm Bett, er mit Patricia im Arm darunter - cool. Er konnte nicht aufhören zu Grinsen wenn er an sie dachte.
Er würde sie fragen, sie auswählen lassen. Frauen hatten am Einrichten Spaß.
Stirnrunzelnd betrachtete er sein Bett..... viele Frauen hatte es noch nicht gesehen. Einerseits aus Zeitmangel - seit der Übernahme des Betriebs war Zeit einfach Mangelware - andererseits aus Rücksichtnahme.
Er war nicht der Typ der Frauen nur um sich Befriedigung zu verschaffen missbrauchte. Jedenfalls nicht mehr. Ausserdem wollte er Pepe nicht in Verlegenheit bringen, waren seine letzten Frauen doch dermaßen laut beim Sex gewesen.
Jacuqes räumte seine Möbel um, strukturierte den Wohnbereich neu. Das Bett war nicht mehr sofort einsehbar, wenn man den Raum betrat. Der Tisch hatte endlich seinen Platz vor dem Kamin gefunden. Zufrieden begutachtete er sein Werk , es wirkte alles etwas anders, aber gut.
Er raufte sich die Haare, Gott sie hatten sich gerade einmal geküsst und er fing an ein Nest zu bauen? War er nicht mehr ganz dicht!?
Erschöpft ließ er sich aufs Bett fallen. Griff nach seinem Handy und wählte ihre Nummer.
Es dauerte, aber dann meldete sich ihre süße verschlafene Stimme.
"Hallo Prinzessin" raunte er in den Hörer.
"Guck mal auf die Uhr...." kam es sofort leicht verstimmt zurück.
Jacques bemerkte erschrocken das es bereits 2.oo Uhr nachts war. "Verdammt, sorry Süße, ich hatte zu tun. Ich wollte dich nicht wecken" sagte er entschuldigend. "Schon gut. Gibt 's was Wichtiges?" "Du bist mir wichtig, Prinzessin." Schweigen.
"Patricia?" "Hmmmm?" "Schlaf gut." "Du auch." Klick. Jacques starrte auf sein Display. Hatte sie jetzt einfach aufgelegt?
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Pepe saß aufrecht im Bett, seine Arme über der Brust gekreuzt und schaute genervt nach oben an die Decke. WAS ZUM TEUFEL TRIEB JACQUES? Seit Stunden ging das so, rückte der Möbel oder was?
Zwar plagte ihn des öfteren Schlaflosigkeit, aber heute hätte er wirklich gerne geschlafen. Ein Uhr nachts! Er schüttelte den Kopf. Dieser Junge, wurde Zeit das er ein regelmäßiges Leben bekam. Diese Patricia schien ganz in Ordnung zu sein. Mit beiden Beinen im Leben, soweit er das nach dem heutigen Kennenlernen sagen konnte. Pepe legte sich ächzend wieder unter seine Decke, lauschte noch ein paarmal. Schien aufgehört zu haben. Zufrieden legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Vielleicht würde er ja nochmal Kinderlachen in diesem Haus hören.
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Nachdem Patricia einfach aufgelegt hatte fing Jacques an zu Grübeln. Er hätte seinen Bus irgendwo parken sollen und mit ihr nach oben gehen sollen. So hatte er sie irgendwie stehen gelassen. Und sich dann erst mitten in der Nacht bei ihr gemeldet. Er beschloß besser darauf zu achten was er tat. Und zwar bevor er etwas entschied. Mann gewöhnte sich so einige Macken an wenn man lange allein lebte. Er würde sie von seiner Prinzessin zu seiner Königin machen, soviel war sicher.
Vielleicht war noch Überzeugungskraft nötig, aber er hatte da auch schon eine Idee.
Kapitel 25 - Kampf
Am nächsten Morgen hat Patricia schlechte Laune. Kein Kaffee, ihre Milch und die Cornflakes sind aus, und müde ist sie noch dazu. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein?! Erst küsst er sie und dann lässt er sie einfach stehen. Als wäre das alles nicht genug, entdeckt sie auch noch Augenringe.
Mürrisch kleidet sie sich an, Boyfriendjeans und ein enges webisses Shirt, schnappt sich ihre Schlüssel und will gerade nach ihrer Jacke greifen, als sie die Motorradhose von Anna daneben hängen sieht. Pat streicht andächtig über das Leder. Ein Lächeln schleicht sich in ihr Gesicht, vielleicht interpretiert sie ja das alles falsch. Die meisten Missverständnisse entstehen schließlich nur aus Misstrauen.
Milder gestimmt verlässt sie ihre Wohnung, will gerade die Treppe runtergehen, als sie eine ihr bekannte Stimme vernimmt. Oh nein, Zac! Eilig dreht sie um und will wieder in ihrer Wohnung verschwinden. Zac erwischt sie noch am Arm und zieht sie an sich, Pat zuckt zusammen. Was will der denn?
Sie kann jetzt nicht mit ihm reden, nicht nach dem letzten Date mit ihm. "Morgen Schönheit," sagt er gefährlich leise und lächelt sie an. Das Lächeln kommt jedoch nicht bei seinen Augen an, und Pat trifft die Erkenntnis hart, das dieser Mann ein gewalttätiger Egoist ist. Genauso hat Werner sie damals angeschaut, überlegen und machtgierig. "Mo-morgen," stottert Pat verschüchtert.
Er nimmt sie hart in seine Arme und presst ihr einen Kuss auf den Mund. Als sie zurückweichen will, legt er eine Hand in ihren Nacken und verhindert das sie sich entfernen kann. Alles in ihr sträubt sich vor ihm, Ekel überfällt sie. "So schüchtern? " lacht er amüsiert, es scheint ihm Spaß zu machen. Erneut erzwingt er einen Kuss, schiebt seine Zunge zwischen ihre vor Entsetzen geöffneten Lippen. Das Adrenalin schießt in ihr Blut und mit Wucht stößt sie ihn von sich. Perplex bleibt Zac stehen und Pat nutzt den Moment um in ihre Wohnung zu flüchten.
Zac lässt nicht locker und klopft schließlich nach mehrmaligem Klingeln hart an ihre Wohnungstür. "Patty, mach auf!"
Sie schüttelt heftig mit dem Kopf, hat ein ungutes Gefühl.
Sein Klopfen wird stärker, " Mach! Endlich !Die !Tür ! Auf!" befiehlt er lautstark.
Zitternd wählt Patricia Jacques Nummer.
"Hey Prinzessin, " spricht er sie fröhlich an, als er ihre Nummer erkennt. "Jacques," flüstert sie atemlos in den Hörer. Alarmiert lauscht Jacques ihrer gedämpften Stimme. "Was ist los?" "Zac, er....er steht vor meiner Tür. Ich hab Angst." Genau in dem Moment brüllt Zac wieder und Pat hebt das Handy in seine Richtung damit er es hört. "Verdammt mach die Tür auf!" brüllt Zac. Jacques läuft bereits los, lässt alles stehen und liegen, jumpt in seine Karre und fährt los. "Jacques??" Entsetzt bemerkt Pat das er nicht mehr am Telefon ist. Zitternd rutscht sie an der Wand herunter, unfähig klar zu denken.
Im Treppenhaus bricht ein Tumult los, Nachbarn sind auf Zac aufmerksam geworden. Er lässt nicht von der Tür ab und trommelt unentweg dagegen.
Jacques fährt wie der Henker, ruft unterwegs noch Anna an, die wiederum Rüdiger informiert. Rüdiger ist als Erster da, zerrt Zac mit all seiner Kraft auf die Straße.
"Was soll das, du Idiot?" faucht ihn Zac an, kann sich nicht beruhigen. Rüdiger macht sich schon auf alles gefasst, und nimmt Kampfstellung ein.
Plötzlich steht Zac Jacques gegenüber, der ihn wütend anblitzt. Und hätten Blicke töten können, wäre Jacques jetzt tot.
"Was zum Teufel treibst du hier?" grollt er. Eiskalte Blicke treffen aufeinander, Zac lacht spöttisch, als ihn Jacques am Kragen packt.
"Ach, der Herr Mechaniker," sagt Zac abschätzig und strafft seine Schultern. "Ist ja wie DAMALS!" Mehr braucht Zac nicht zu sagen, als auch schon die Faust von Jacques hart sein Kinn trifft. Zac fackelt jedoch nicht lange, entlädt seine Wut und Enttäuschung mit einem Schlag in Jacques' Magengrube. Dieser ringt nach Luft, ihm schwindelt ob der Härte des Schlages.
Jeder seiner Muskeln spannt sich an und ungebremste Wut trifft Zac als er zuschlägt. Er hat aus Anna das gemacht, was sie heute ist...
Sie knurren sich an wie zwei Kater während eines Revierkampfes, jedes Härchen am Körper ist aufgerichtet. Erneut greift Jacques schnaubend seinen Erzfeind an und verpasst ihm eine blutige Nase. Ungeachtet dessen rammt Zac seinen Kopf in den Bauch seines Gegners und plötzlich finden sich beide auf dem harten Asphalt wieder.
Umstehende Passanten zerren Jacques mit Mühe vom blutenden Zac. Zu zweit halten sie ihn fest, denn er kann weder seine Wut kontrollieren noch kann er klar denken.
Zac wischt sich taumelnd das Blut von der Nase und entfernt sich vom Geschehen, nicht ohne noch zu zischen, "Wir sehen uns wieder..."
Als sich Jacques beruhigt hat geht er nach oben in Pats Wohnung. Rüdiger sitzt im Flur neben ihr und hält sie mit beiden Armen fest umschlungen. Erschöpft sackt er gegenüber von Rüdiger und Pat an der Wand zusammen, starrt mit immer noch eisigem Blick Rüdiger an.
Dieser wiegt Pat immer noch in seinen Armen um sie zu trösten.
Seine Eifersucht kann er auch ihm gegenüber nicht verstecken.
Laut lässt er ein Stöhnen entweichen, als er seine Verletzungen registriert.
Pat kriecht zu ihm rüber, nimmt vorsichtig seinen Kopf in die Hände und schluchzt: " Oh Gott, Jac!"
Sein eben noch verhärteter Blick wird butterweich, als er der schluchzenden Pat in die verschleierten Augen blickt. Er nimmt sie ihn die Arme und sie drückt sich fest an ihn.
Soweit seine Verletzungen es zulassen küsst er sie auf ihre Stirn, zuckt aber schmerzhaft zurück als sie an seinen Bauch kommt.
Erschüttert flüstert sie : "T'schuldige." Streicht dann sachte über seinen Unterarm. Sie muss ihn jetzt einfach berühren.
Rüdiger erhebt sich und will verschwinden, aber Jacques hält ihn an der Hand auf. " Danke Kumpel," meint er und schaut ihm dabei ehrlich in die Augen. "Wir sollten bei Gelegenheit mal reden...."
Rüdiger nickt und ist froh das es keine Toten gegeben hat.
Kapitel 26 - Nachwirkungen
Nachdem Rüdiger gegangen ist versorgt Patricia so gut es geht Jacques, der sie immer wieder schief anlächelt.
Nach und nach merkt er was für Blessuren er davon getragen hat. Er hat eine kleine Platzwunde oberhalb des linken Auges, welche ihm Patricia mit einem Heftpflaster so gut es eben geht versorgt.
Zahlreiche blaue Flecken werden folgen, er hat nicht mitgezählt wie oft ihn ein Schlag von Zac getroffen hat. Seine Hand nebst Handgelenk schmerzt und pocht heftig.
Jacques beobachtet jede Regung ihres Gesichts, für diese Frau würde er durchs Feuer gehen. "Geht es dir gut?" fragt er forschend. Pat hält inne und schaut ihm in die Augen. Sie nickt und antwortet: "Ich danke dir, Jacques." Dann fährt sie unbeirrt fort irgendwelche ätzende Sachen aufzutupfen, er muss des öfteren scharf die Luft anhalten. "Komm," sagt sie nach einer Weile und zieht ihn auf die Beine. Dabei erwischt sie seine schmerzende Hand, weshalb er sie ihr mit einem lauten "Uuaah!" entzieht. Pat hält sich ihre Hand vor den Mund um einen mitfühlenden Laut zu unterdrücken. Sie schiebt ihn auf das Sofa und holt eine Packung tiefgekühlte Erbsen aus der Küche.
"Halt das drauf," sagt sie mitfühlend und er gehorcht. "Hast du Hunger? Durst?" "Nein.Komm her." Sie setzt sich und Jacques zieht sie auf seinen Schoß . Vergräbt sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
"Warum ist das so eskaliert? " flüstert sie. "Ich hatte Angst um dich, und Zac ist mir kein Unbekannter." Bezog er dies auf den Kinoabend? "Er hat Anna damals so verletzt, sie lässt keinen Kerl mehr an sich ran." Es fällt ihm schwer darüber zu reden, das merkt sie deutlich. "Wenn er dir etwas angetan hätte. .." brummt er erschöpft. Wortlos nimmt sie seinen Kopf in die Hände und legt ihre Stirn an seine, schließt ihre Augen.
Jacques' Mund findet ganz automatisch ihre Lippen, vorsichtig, als könne sie wie eine Seifenblase zerplatzen, küsst er sie. Ihre Lider flattern, seine Berührung geht ihr durch jede Faser des Körpers. Ihm geht es nicht anders, in seinen Ohren fängt das Blut an zu rauschen, sein Herz pocht wild. Die Küsse werden mit jedem forschender, Patricia schlingt ihre Arme um seinen Nacken, Jacques Hände erkunden ihren Rücken. Fahrig wandern sie unters Shirt, sie lächelt in den nächsten Kuss hinein. Ihre Finger durchfahren gerade seine wilden Locken, als ihr Handy klingelt.
Atemlos löst sie sich von ihm, leckt sich ihre Lippen. Ohne den Blick von ihm abzuwenden greift sie nach dem Störenfried und nimmt den Anruf an.
"Ja?" Jacques spielt mit einer Strähne von ihr. "Ja tut mir leid, ich bin krank" krächzt sie und grinst. Amüsiert schaut er sie an. Pat fängt auch noch das Husten an. "Ja, ok. *hust* Danke Jenny." Sie legt auf, "Du kannst definitiv nicht lügen" lacht er.
"Rüdiger hat mich krank gemeldet" grinst sie und wird rot.
"Aber im Ernst, Prinzessin, du kannst hier nicht bleiben." Sie schnauft tief ein und aus. "Wo soll ich denn hin?"
"Du kommst mit zu mir." Er klatscht ihr auf den Hintern. Empört will Pat aufspringen, wird aber von ihm festgehalten. " Wenn es für dich in Ordnung ist?" hakt er noch nach, denn er will dieses Mal nicht über ihren Kopf hinweg entscheiden. "Na guuut" ergibt sie sich.
Sie steht auf und räumt schnell ein paar Sachen von sich in eine Reisetasche. Jacques begutachtet seine Hand, so kann er nicht Auto fahren.
Er geht hinter ihr her und schaut ihr nachdenklich beim Packen zu. "Meinst du, Rüdiger kann uns fahren?" Er verschränkt seine Arme vor der Brust und lehnt sich am Türrahmen an.
Patricia lacht. Sie stellt sich dicht vor ihn hin, legt den Kopf schief.
"Warum?" "Na ich kann unmöglich so fahren." Sie hält ihm ihre Hand hin und fordert: "Den Schlüssel bitte!" Verduzt schaut er sie an. "Welchen Schlüssel? " "Deinen AUTOSCHLÜSSEL! "
Es dauert ein bischen, bis Jacques begreift. "Du kannst Autofahren? " "Ich bitte dich!" sagt sie schon fast beleidigt. "Schätze wir wissen zu wenig voneinander...." Pat stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst ihn schnell. "Das sollten wir ändern, meinst du nicht?"
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Während Rüdiger Anna alles brühwarm von der Prügelei erzählt, wird sie immer stiller. Alles von damals kommt wieder hoch, raubt ihr fast den Atem. Wie er sie hoffierte, um ihr weis zu machen das er sie liebte. Wie er sie drängte Sachen zu machen, die ihr nie im Leben selbst eingefallen wären. Wie er sie zum Schluß gefangen gehalten hatte, tagelang wie ein Tier behandelte. Jacques hatte sie damals befreit, sich um sie gekümmert , immer war er für sie da gewesen. Sein Versprechen, immer für sie da zu sein, sie zu beschützen, hatte er gehalten bis zum heutigen Tag.
"Anna?!" Rüdiger schaute sie besorgt an, er hatte sie bereits zweimal angesprochen, aber sie reagierte nicht. " Ja?" " Was ist los mit dir?" Er legt seinen Arm um ihre Schulter und wartet.
Als sie ihren Kopf zu ihm dreht stellt er erschüttert fest das ihr Tränen die Wangen runter laufen. "Schatz!" Sie wirft sich an ihn und es bricht alles aus ihr heraus. Erst weint sie, dann fängt sie stockend an zu erzählen. Und Rüdiger schwört sich das er das nächste Mal derjenige sein wird der Zac die Fresse poliert.
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Der VW-Bus ist ungewohnt zu fahren, aber Patricis schlägt sich tapfer. Seit Jahren fährt sie mal wieder Auto. Jacques verhält sich ruhig, greift nicht ein und ist sichtlich erstaunt über ihr Können.
"Ganz schön altes Ding, " stöhnt Pat, sie hat das Gefühl der Bus hat keine Servolenkung. "Wo hast du den eigentlich her?"
"Hab ich von meinem Papa zum 18. geschenkt bekommen." Pat zieht eine Augenbraue nach oben, "Wann hast du denn Geburtstag? Und wie alt bist du überhaupt? " Jacques grinst. "Ich bin dreißig und hab am 19.August Geburtstag. Und was ist mit dir?" "Was glaubst du?" fragt sie ihn schelmisch. " Na jaaaa, das ist schwierig, aber ich schätze mal du bist so.... 25?" Er reibt sich das Kinn, hoffentlich hat er sie jetzt nicht beleidigt. "Bingo, aber nur noch bis nächsten Freitag!" Erschrocken sieht er sie an und Pat muss lachen. "Nächste Woche schon? " "Jepp." Jacques mustert sie von der Seite, "du siehst jünger aus." "Danke" zwinkert sie ihm zu.
Im Hof der Werkstatt angekommen empfängt sie schon ein aufgelöster Louis. "Cheefffeee, woo waarst duuu?" Sein federnder Gang ist wie weggeblasen, als er den ramponierten Jacques sieht.
"Uuuuuuhh, was macha?" Er schüttelt seine rechte Hand als hätte er sich verbrannt. "Lange Geschichte" winkt Jacques ab. Louis nimmt Pat die Reisetasche ab und strahlt sie an. "Scheeenee Laddy auch wiedaaaa daaa?" " Ich bin Patricia, Louis, keine Lady" lächelt sie ihn an. "Oh, gut!" Er geht wieder federnden Schrittes ins Gebäude und schwingt mit ihrer Tasche davon.
Pat und Jacques schauen sich belustigt an und gehen eng umschlungen hinterher.
Kapitel 27 - Luft und Liebe?
"Willkommen in meinem Reich" - Jacques breitet theatralisch seine Arme in einem Bogen aus als er mit Patricia die obere Etage betritt. Erwartungsvoll begutachtet sie seine Wohnung. Sehr industriell gestaltet, aber männlich. "Schön" sagt sie und lächelt ihn an. "Wo kochst du?" wackelt sie grinsend mit den Augenbrauen.
Niedergeschlagen blickt Jacques auf den Boden. "Zur Küche hat es noch nicht gelangt..." Patricia umarmt ihn tröstend, reibt ihre Wange an seinem Dreitagebart. "Luft und Liebe?" kichert sie fragend. Er nimmt ihren Kopf in die Hand und brummt : "Zum Luft holen wirst du nicht kommen." Lächelnd schauen sie sich an, als es klopft und Pepe eintritt.
"Na ihr Zwei, alles ok?" Er hat von Anna gehört was vorgefallen ist und will nach seinem Sohn sehen. Erschrocken fällt ihm sofort sein lädiertes Gesicht auf. "Himmel, was..?" "Alles gut, Papa, uns geht es gut," unterbricht ihn Jacques strahlend, er hält Pat bombenfest.
"Patricia wird ein paar Tage hier bleiben, Papa" sagt er bestimmt.
Pepe nickt, "dann leg ich ein Gedeck mehr auf, bis später. "
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Zac ist immer noch ausser sich. Das wird er ihm büßen, soviel ist mal klar. Er zündet sich zitternd vor Wut eine Zigarette an, jahrelang hat er nicht mehr geraucht. Aber heute braucht er es.
Dieser hirnamputierte Mechaniker braucht sich nicht einzubilden das die Sache erledigt ist. Nach seinen Informationen hat er Schulden, nicht zu wenig als das er ihn nicht ruinieren könnte. Er lacht hysterisch. Wenn nichts weiter hilft, wird er ihm halt einen Deal vorschlagen müssen. Seine Schulden gegen Patty. Und er wird Dimitri mitnehmen, schon manch anderer ist unter seinem Einfluss zusammen gebrochen und hat zugestimmt. Zac nimmt einen letzten Zug und zerquetscht den Reststummel in einem Blumenstock.
Er wird jetzt erst mal zu Natalie gehen, die Kleine macht aus ihm immer wieder einen anderen Menschen, er muss lächeln als er an sie denkt. Vielleicht sollte er noch ein Buch für sie kaufen?
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Um sieben Uhr beendet Jacques seine Arbeit in der Werkstatt und geht mit Louis zum Abendessen nach oben. Pepe hat Spaghetti Bolognese gekocht, das ganze Haus duftet verführerisch. Patricia
hat ihm geholfen und sich angeregt mit ihm unterhalten. Dabei hat sie so manche Story aus Jacques Kindertagen gehört und muss schmunzeln als er das Esszimmer von Pepe betritt. Jacques lässt es sich nicht nehmen und begrüßt als erstes seine Freundin mit einem innigen Kuss. Die Tür geht auf und Anna kommt mit Rüdiger im Schlepptau herein, Pepe hat sie eingeladen. Hungrig fallen die Jungs über das Essen her, und Pepe strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Genau so hat er es sich immer vorgestellt, eine grosse Familie um den Tisch. Leben in der Bude. Es fehlen nur noch die Kleinen.
Nach dem Essen geht Jacques zu Rüdiger und bittet ihn um ein Gespräch. Zuerst bedankt er sich für seine Hilfe bei dem heutigen Zwischenfall, dann schneidet er das Thema Geburtstag an. Er weiht ihn in seine Pläne ein und Rüdiger ist Feuer und Flamme.
"Versprich mir dicht zu halten" bittet er ihn nachdrücklich. Rüdiger kreuzt Zeige- und Mittelfinger und führt sie zum Herzen, "Ehrenwort!"
Nach dem gemütlichen Abend mit Familienanschluss gähnt Patricia immer wieder hinter vorgehaltener Hand. Jacques verabschiedet sich und zieht seine Prinzessin mit sich in sein Reich.
"Ich geh kurz duschen," meint er und verschwindet im angrenzenden Bad.
Patricia ist sich nicht sicher wie sie sich verhalten soll, zieht kurzerhand ihre Jeans aus und wechselt ihr Oberteil mit einem weiten Schlafshirt. Irgendwie geniert sie sich dafür, das sie kein tolles Negligé vorzeigen kann.
Blödsinn, schalt sie sich, Männern gefällt man eh am besten nackt. Sie schlüpft unter die Decke auf der Couch und stellt sich gerade ein knisterndes Feuer im Kamin vor, als Jacques nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad zurück kommt.
Sie legt ihren Kopf auf ihre Knie und stiert fasziniert auf seinen gut gebauten Körper. Seine schmale Hüfte bringt sein breites Kreuz erst richtig zur Geltung, seine kräftigen Arme sind beeindruckend. Jeder Muskel an seinem Rücken schreit danach von ihr berührt zu werden, Pat rutscht unruhig auf ihrem Platz hin und her, als sie ihm mit ihren Blicken folgt.
Jacques spürt ihren Blick und grinst, holt sich aus dem Kleiderschrank eine Boxershorts und lässt das Handtuch fallen, um hineinzusteigen. Er lässt sich Zeit und beobachtet sie im Spiegel des Schranks. Ihr Mund ist erst vor Erstaunen geöffnet als er sein Hinterteil frei gibt , sie blinzelt ein paar Mal, um sich dann gedankenverloren auf die Unterlippe zu beißen. Jacques lacht leise, jumpt zu ihr auf die Couch und reißt sie mit sich in eine stürmische Umarmung.
"Erwischt, Baby," raunt er in ihr Ohr. Pats Wangen färben sich ertappt rosa, sie kichert leise in seinen Arm. Er strahlt unheimlich Wärme ab und Pat fühlt sich total sicher und geborgen. Ihre Hände gleiten völlig vertraut über seine nackte Haut. Jacques
hält mehrfach die Luft an, ihre Berührungen hinterlassen einen Sturm der Gefühle. Pat geht es nicht anders und sie unterbricht hastig diese Innigkeit, steht auf, um schnell im Bad zu verschwinden.
Als sie nach dem Zähne putzen wieder kommt liegt Jacques bereits im Bett, hat den Fernseher angeschaltet. Er hebt die Decke an und Pat steigt zu ihm. Locker und wie selbstverständlich legt er seinen Arm um sie, zieht sie eng zu sich.
"Ich bin froh das du hier bist," brummt er in ihr Haar.
Ein letzter Sonnenstrahl kitzelt ihn und Jacques atmet tief ein. Ein ihm vertrauter Duft von Zitrone steigt ihm in die Nase, lächelnd zieht er Pat noch ein wenig näher an sich.
Sein rechter Arm um ihre Schultern, die linke auf ihrem Bauch, schauen sie noch ein bißchen fern, bis Patricia die Augen zufallen. Seine Hand ist unter ihr Shirt gerutscht und er spürt ihre zarte Haut. Liebevoll küsst er sie aufs Haar und schließt ebenfalls die Augen.
Ihr gleichmäßiges Atmen beruhigt ihn, was hat er doch für ein Glück ihr begegnet zu sein.
Kapitel 28 - Zwilling
Am Morgen kitzelt Pat etwas im Gesicht, als sie die Augen öffnet hat sie Jacques direkt vor der Nase, sein Atem streift gleichmäßig ihre Wange, und nun merkt sie auch was sie da killert. Eine Locke von ihm hebt und senkt sich mit seinen Atemzügen. Lächelnd betrachtet sie ihn, alles ist irgendwie aufregend und beruhigend zugleich. Sie ist glücklich nicht allein in der Wohnung sein zu müssen, wo sie sich bedroht gefühlt hat.
Sie kann nicht wiederstehen und streicht sanft über seine Wange, weiter zur Nase, die rechte Augenbrauen bis sie an seinen Lippen hängen bleibt.
Sie hält inne, schläft er noch oder ist er wach?
Jacques genießt und schweigt, sein Atem verrät ihn allerdings, er wird unregelmäßiger. Er zieht sie näher an sich, ihre Lippen spürt er jetzt direkt neben seinem Mund. Mit geschlossenen Augen streift er ihre wundervollen Lippen, nur gerade soviel das sie sich vorbereiten kann.
Als er sie anschaut hat sie ihre Lider geschlossen, zittert erwartungsvoll. Er schließt zu ihren Lippen auf und ein elektrisierender Schauer überfällt beide. Seine Zunge erbittet Einlass und Pat lässt es zu. Ihre Zungen erkunden den jeweils anderen ausgiebig, keiner will diesen Moment zu schnell enden lassen. Ihre Hände vergraben sich in seinen wilden Locken, ihre Fingernägel streichen behutsam über seinen Nacken.
Schließlich unterbricht er abrupt, beide ringen schwer nach Luft.
"Wow!" entweicht ihm mit Reibeisenstimme. Sie lächelt ihn aufgewühlt an. "Dito," bringt sie nur heraus.
Der Wecker klingelt, und bedauernd lässt sie Jacques frei.
"Komm schon, Principessa, frühstücken." Er klatscht ihr auf den Hintern und Pat blitzt ihn spielerisch verärgert an. Zwinkernd erhebt sich Jacques und geht mit einer unübersehbaren Beule in der Short Richtung Bad.
Patricia zieht sich an und wechselt sich dann das Bad mit ihm ab.
Jacques schmeißt sich in seine Arbeitshose und gemeinsam gehen sie einen Stock tiefer. Frischer Kaffeeduft durchströmt das Haus und Pepe begrüßt die Beiden lächelnd.
Nach dem Frühstück, zudem sich auch Louis gesellt hat, fährt sie Jacques zum Buchladen. "Vergiss nicht kränklich drein zuschauen," küsst er sie grinsend. *hust* macht Pat und gluckst hinter vorgehaltener Hand.
Ihre Wege trennen sich und Pat schleicht in den Laden, winkt ihm verhalten hinterm Rücken. Er schaut ihr noch lange nach, ist stolz sie erobert zu haben.
Wie hat er das nur geschafft?
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Seit Tagen checkt Jacques den Wetterbericht, zu ihrem Geburtstag ist beständiges Wetter angesagt. Er hofft das es trocken bleibt und packt am Abend davor die Schlafsäcke und Decken so klein wie möglich, befestigt sie an den seitlichen Satteltaschen des Motorrads. Er ist gespannt was Pat dazu sagen wird. Heute war sie besonders ablehnend gewesen und deshalb ist er unsicher ob es das Richtige ist. Sie wollte heute nicht mit zu ihm kommen, unbedingt zu sich nach Hause. Jacques ist das nicht recht, er traut diesem Zac nicht. Der hat schon früher keine Ruhe gegeben.
Jacques packt noch viele Dinge ein, die ein romantisches Camping benötigen, das Zelt und die Stühle verstaut er in seinem Bus.
Er hat mit Rüdiger ausgemacht, das er zusammen mit Anna die Sachen zum vereinbarten Treffpunkt mitbringt.
Gerne hätte er den Abend allein mit Patricia verbracht, aber nachdem was ihm Rüdiger anvertraut hat, ist es wohl besser wenn die Beiden dazu kommen. Das sie irgendetwas bedrückt hat er bereits gemerkt, und er hofft das sie sich ihm öffnet.
Wenn sie Glück haben kann er noch ein paar Fische im See fangen und grillen. Gut das er diese zusammenklappbare Angel von früher noch hat. Falls nicht tun es auch die leckeren Sachen, die er eingekauft hat.
Seine Vorfreude ist riesig, hoffentlich können sie diese schrecklichen Tage der letzten Woche vergessen. Und die Aussicht ein paar Stunden allein mit Pat zu verbringen bestärkt ihn in seinem Vorhaben.
Mit Rüdiger hat er ausgemacht, das sie sich am See am späten Nachmittag treffen. Die Übernachtung im Zelt am See ist eine wirkliche Überraschung. Sie weiß noch nichts von ihrem Glück. Jac hat lange überlegt wie er ihr eine Freude machen kann. Und weil er sie noch nicht gut genug kennt war es schwierig für ihn etwas Passendes zu finden.
Nachdem er alles verstaut hat, nimmt er seinen Helm und schwingt sich auf sein Bike. Er wird sie nicht allein in ihrer Wohnung lassen.
Bei ihr angekommen parkt er seine Maschine im Hinterhof und jumpt beschwingt in ihren Stock.
Patricia hat wie jedes Jahr Bammel vor dem Tag. Ist er doch nicht nur ihr Geburtstag sondern auch der von Sammy. Sie schwelgt gerade in Erinnerungen und hat sämtliche alten Fotos aus dem Schrank gezogen, als es an ihrer Tür klingelt.
Vorsichtig frägt sie nach, und als sie Jacques Stimme erkennt reißt sie freudig die Tür auf. Sie strahlen sich gegenseitig an,
und Pat zieht ihn ungeduldig in ihr Reich. Kaum hat er die Helme abgelegt liegt sie ihm auch schon in den Armen. "So stürmisch? Hast du mich etwa vermisst?" Als Antwort bekommt er nur ein Nicken und einen langen Kuss.
Als sich Jacques seiner Lederjacke entledigt hat begibt er sich ins Wohnzimmer und staunt nicht schlecht.
Überall verstreut liegen Fotos, neugierig nimmt er ein paar in die Hand, während Pat Getränke holt. Als sie in den Raum kommt erstarrt sie, kurz hatte sie alles vergessen.
Jacques betrachtet gerade ein Foto auf dem ein Junge Patricia innig umschlingt. Ein Foto weiter ein junger Mann, der sie von hinten umfasst und beide schauen lachend in die Kamera. Von den Gesichtszügen her vermutet Jac das es derselbe ist.
"Wer ist denn der Glückliche?" Pat stellt die Getränke ab und setzt sich zu ihm. Nervös streicht sie sich durch ihre Haare, ihr Gesicht wird traurig und Jacques legt ermutigend eine Hand auf ihr Knie.
"Das.....das ist.....nein, war...mein Zwillingsbruder Sam." Jacques kann den Schmerz in ihren Augen sehen. "Was heißt war, Patricia?" fragt er sanft. Es fällt ihr sichtlich schwer darüber zu reden. "Er ist tot." Nur ein Flüstern, aber es liegt noch soviel Trauer darin, das es Jacques schaudert.
Er nimmt sie in den Arm und hält sie fest an sich gedrückt. Ein Beben ihres Körpers zeigt ihm das sie ihre Tränen nicht zurück halten kann. Er streichelt und wiegt sie wie ein kleines Kind, es zerreißt ihm das Herz sie so leiden zu sehen.
So sitzen sie noch den ganzen Abend eng aneinander und betrachten Fotos. Pat erzählt ihm mit leuchtenden Augen von ihrer Verbundenheit mit Sammy, ihrer Kindheit und ihren gemeinsamen Streichen.
Manchmal stockt sie und wird traurig, aber Jacques gibt ihr viel Zeit alles rauszulassen. Er weiß das es wichtig ist das sie darüber redet. Und Patricia ist dankbar das er zuhört und bei ihr bleibt.
Kapitel 29 - Happy Birthday
"Haaappy biiiirthdaaaay to youuu, haaappy biiiirthdaaay to youuu,
Haaappy biiirthdaaaay liiiiiebe Patriiiciaaa, haaappy biiiirthdaaaay toooo youuuu!"
Patricia öffnet lächelnd die Augen, Jacques hat ihr ganz leise ein Geburtstagsständchen ins Ohr gebrummt. Sie dreht sich zu ihm und wird mit einem zärtlichen Kuss beschenkt. "Morgen, meine kleine Schlafmütze!" Sie kichert, Jacques sieht zu süß aus. Seine Haare sind total durcheinander, und als er noch mit den Augenbrauen wackelt und sie angrinst, ist es um sie geschehen. Lachend vergräbt sie ihr Gesicht an seinem Hals. "Was ist so lustig?" fragt er gespielt ernst.
Sie reckt sich und gibt ihm einen Kuss. " Du bist soooo süß! "
"Süß ? Frauen sind süß, Männer sind..." er sucht empört nach einem Wort "...anbetungswürdig!"
Schallend lacht Patricia und entwindet sich seinem Griff. Sie zwinkert ihm zu und wirft ihm ihr Kissen ins Gesicht. Verdattert starrt er sie an, rafft sich aber schnell auf und Patricia rennt Schlimmes ahnend davon. Jacques holt sie mit Leichtigkeit ein, legt sie sich über seine Schulter schmeißt sie locker zurück ins Bett. "Du weißt das sowas bestraft werden muss?" Sie kichert und schaut ihn herausfordernd an. "Das wagst du nicht!" "Und ob...." knurrt er und schon beginnt er sie zu kitzeln. Pat wehrt sich so gut es geht, ergibt sich dann aber erschöpft als Jacques über ihr liegt und ihre Arme festhält, kein Entkommen mehr möglich ist.
"Du gibst auf?" grinst er amüsiert, lässt seinen Körper schwer auf sie gleiten. Er nähert sich ihrem Gesicht, ihr stossweiser Atem macht ihn unheimlich an. Seine Augen blitzten verlangend, er leckt leicht über ihre Lippen. Ihre Beine schlingen sich um seine Hüften, ziehen ihn noch näher an sich heran. Sie öffnet ihre Lippen erwartungsvoll, doch Jacques neigt plötzlich den Kopf und setzt einen heißen Kuss auf ihren Brustansatz. Pat hält kurz die Luft an, ihre Haut brennt intensiv wo seine Lippen liegen.
"Jac," stöhnt sie leise. Er küsst sich weiter vom Dekolleté über ihre Halsbeuge, Pat bietet ihm ihren Hals. Begierig nimmt er von ihm Besitz, küsst ihren Kiefer entlang bis seine Lippen die ihren finden und sie sich stürmisch erforschen. Jacques Männlichkeit erhärtet sich und bevor er die Kontrolle verliert, erinnert er sich an sein Vorhaben.
"Lust auuuff.." er schaut sie vielsagend an, "...eine Runde Motorrad?"
Verdattert schaut sie ihn an, was war denn jetzt los?!
"Wa-warum nicht," ihre Enttäuschung schwingt deutlich mit, aber Patricia sammelt sich und atmet tief durch. Nochmal würde sie sich nicht anbieten.
Nachdem sie gefrühstückt haben ziehen sie sich an und Pat ist verwundert über das fix und fertig bepackte Motorrad.
"Was hast du denn vor?" Das er irgendetwas besonderes geplant hat ist offensichtlich.
"Lass dich überraschen, " zwinkert Jacques. Patricia zögert, normalerweise geht sie auf den Friedhof und legt Blumen auf Sammys Grab. Aber durch ihren Umzug liegt dieser sowieso weit weg.
Sie zieht ihren Helm auf und setzt sich hinter Jacques. Das Dröhnen und Vibrieren des Motors versetzt sie sofort in eine andere Stimmung. Sie beschließt diesen Tag einfach zu genießen, komme was wolle.
Jacques fährt scheinbar unwillkürlich in der Gegend rum, bis sie bemerkt das er gemächlich ihre alte Heimat ansteuert. Als sie vor dem alten Friedhof zum Stehen kommen fließen bereits einzelne Tränen. Dieser Mann ist unglaublich. Woher weiss er von ihrem jährlichen Ritual?
Sie steigt vom Motorrad und wartet bis er die Maschine aufgebockt hat. "Woher....?" stammelt sie und Jacques küsst ihr die Tränen fort. "Rüdiger." Er fasst nach ihrer Hand und gemeinsam begeben sie sich zum Grab.
Er lässt ihr Zeit, Pat hockt vor dem Grabstein und streicht liebevoll darüber. Als sie sich erhebt legt Jacques behutsam seine Arme von hinten um ihre Taille. "Danke," flüstert sie ergriffen. "Irgendwie ist er immer noch ein Teil von mir." Jacques nickt und zieht sie dann schweigend Richtung Ausgang.
Nachdem Pat immer noch ihren Gedanken nachhängt kommt sie nicht darauf zu fragen wohin es jetzt gehen wird.
Erst nach einer Weile bemerkt sie, das sie die Stadt hinter sich gelassen haben und die ländliche Gegend um sich herum. Saftige Wiesen mit bunten wilden Blumen als Farbtupfer ziehen an ihnen vorbei und sie wird wieder aufmerksamer.
Frisches zartes Grün sprießt an allen Ecken, mächtige Bäume säumen die Allee. Der Fahrtwind spielt mit Jacques Locken und Pat schmiegt sich eng an ihn.
Jacques genießt ihre Nähe, erfreut sich an den immer wärmer werdenden Sonnenstrahlen. Es passt perfekt in seinen Plan. Vielleicht kann man schon im See baden.
Nach einer Stunde biegt er von der Landstraße ab und fährt einen geschotterte Weg entlang. Neugierig begutachtet Patricia die Gegend, es wird waldiger und in einiger Entfernung kann sie einen See in der Sonne glitzern sehen.
Tatsächlich steuert Jacques den See an, fährt halb um ihn herum und stoppt an einer uneinsehbaren Stelle. "So, Prinzessin, absteigen!" Pat kommt dem nur zu gern nach, sie reibt sich ihren Hintern als sie endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen hat.
"Das ist toll hier!" Begeistert schaut sie sich um, der See liegt tiefgrün vor ihnen, sie stehen an einem steil abfallenden Ufer. Eine kreisrund angelegte Feuerstelle aus Steinen, umgeben mit drei liegenden Baumstämmen als Sitzgelegenheit lädt zum Verweilen ein. Sie ziehen sich ihre Jacken aus und Jacques kramt die Decken aus seinen Satteltaschen hervor.
Patricia nimmt sich sofort eine und breitet sich auf der Wiese aus.
Jacques legt sich neben sie, nicht ohne nach ihrer Hand zu greifen. "Gefällt es dir?" fragt er sie , streichelt mit seinem Daumen ihren Handrücken.
Sie blinzelt ihn an, rollt sich auf ihn und flüstert :"Wunderbar!"
Jacques umfängt ihre Mitte und grinst sie frech an. "Wir übernachten heute hier, Prinzessin ." Überrascht blickt sie ihn an.
"Hast du das alles gut durchdacht?" sagt sie mit schief gelegtem Kopf. "Ja! Und deshalb werde ich jetzt fischen gehen, damit wir später was zu essen haben." Damit schiebt er sie von sich und krempelt sich seine Jeans bis zu den Knien hoch.
Patricia legt sich lachend auf den Rücken. "Bin gespannt ob du was fängst!"
"Du wirst schon sehen!" sagt er überzeugt und holt seine Angelsachen. Er bereitet gekonnt alles vor, spießt die Fliege am Angelhaken auf, zieht vorsichtshalber noch sein Hemd aus und watet in den See. Mit Schwung landet die Angelschnur im Wasser.
Pat liegt in der Sonne und beoachtet fasziniert seine Rückseite. Er hat sein Hemd ausgezogen, sie kann jedes Muskelspiel seines Oberkörpers ausgiebig mustern. Jac verhält sich still, er will unbedingt wenigstens einen Fisch fangen. Wäre zu blamabel wenn keiner anbeißt.
Tatsächlich dauert es nicht lange und ein Fisch zappelt wie wild am Haken. Freudig zieht er die Angel mit einem Ruck nach hinten und der Fisch landet zappelnd am Ufer.
Er schaut nach Pat, aber sie hat zum Glück die Augen geschlossen, scheint eingeschlafen zu sein. Er tötet ihn schnell indem er ihn mit dem Kopf auf einen Stein schlägt. Jac angelt noch zwei weitere Fische und lagert sie am seichten Ufer zwischen. Später wird er sie ausnehmen und zum Grillen vorbereiten.
Kapitel 30 - Camping
Patricia hat sich längst ihrer Klamotten entledigt und sonnt sich in Unterwäsche. Die dunkelblauen Dessous lassen viel freie Haut blitzen und mehr als einmal hat Jacques seine Vorbereitungen an diesem Tag unterbrochen um ihren perfekten Körper mit Küssen zu erkunden. Besonders dem Nabelpiercing hat er volle Aufmerksamkeit gewidmet. Patricia regiert empfindlich auf seine Berührungen, und auch Jacques kann fast nicht mehr an sich halten.
Vorsorglich hat er jedoch seine Jeans angelassen, wissend um den baldigen Besuch. Seine Erregung kann er nur noch schwer verstecken, Patricia freut sich das er so auf sie abfährt. Warum er noch immer seine Hosen an hat versteht sie aber nicht wirklich.
Es ist später Nachmittg als der VW-Bus hupend um die Ecke biegt.
Erschrocken greift Pat nach ihrem Shirt und streift es sich über. Jacques grinst sie nur amüsiert an, er war gerade dabei ihren Rücken ausgiebig zu massieren. Ihr wohliges Gestöhne und ihre zarte Haut unter seinen Händen macht ihn nur noch ungeduldiger.
Als Pat erkennt wer da angefahren kommt springt sie auf und fällt Rüdiger um den Hals. "Alles Gute zum Geburtstg, meine Kleine," lächelt er sie an und drückt sie fest. Auch Anna umarmt sie herzlich und wünscht alles Gute. Glücklich rennt sie zu Jacques zurück, springt ihn an. Er fängt sie lachend auf und wirft ihre Beine um seine Taille. "Du hast es gewusst!" "Natürlich, oder warum glaubst du trage ich immer noch meine Hosen? " Er presst sie fest gehen seine Hüfte und Patricia wird rot. Jacques lacht leise und rauh, "wir holen das alles nach, Prinzessin."
Rüdiger packt bereits Stühle und eine Kiste mit Sekt, Bier und Baguettes aus dem Bus. Jacques läßt Pat wieder herunter und kümmert sich um seinen Fang. Geschickt nimmt er die Fische aus, während Rüdiger das Feuer entzündet. Anna richtet Teller und diverse andere Sachen und die Frauen unterhalten sich angeregt. Wenig später brutzeln die Fische am Stock über dem Feuer, allen läuft bereits das Wasser im Mund zusammen.
Jacques zaubert immer wieder Neues aus seinem Bus, er steckt Fackeln rings um das Lager, verteilt Sitzkissen an jeden. Bevor es dunkelt baut er das Zelt auf, und Patricia ist froh nicht im Freien übernachten zu müssen.
"Oh Gott, das schmeckt herrlich!" Patricia hat noch nie so guten Fisch gegessen und genießt ihr Geburtstagsdinner am Feuer.
"Du darfst ruhig weiter Jacques zu mir sagen," raunt er ihr ins Ohr und sie stößt ihn freundschaftlich gegen die Schulter. "Du bist unmöglich und...." "....gutaussehend, anbetungswürdig?" vervollständigt er ihren Satz grinsend. Alle lachen und mit jedem Schluck Alkohol wird die Stimmung ausgelassener.
Als es wird dunkel wird zündet Jacques die Fackeln an. Er setzt sich dicht zu Patricia, legt eine Decke um beide und zieht sie an sich. Rüdiger macht dasselbe bei Anna, die Paare schauen abwechselnd vom Feuer zum Sternenhimmel. Eine romantische Stimmung überkommt alle und Patricia flüstert ergriffen: "Das ist das schönste Geburtstagsgeschenk das ich je erhalten habe."
Dabei sieht sie Jacques tief in seine Augen und ist wirklich glücklich.
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"Wieviel schuldet er Ihnen?" Zac hat den Termin mit dem Bänker im Golfclub einschieben können. Gewöhnlich macht er auf dem Golfplatz keine Geschäfte, aber hier macht er eine Ausnahme.
"Rund 45.000,- Euro, Herr Miller. Für Sie eine kleine Summe, aber für einen überschuldeten Kleinbetrieb eine Menge Holz." Zac streicht sich grinsend übers Kinn und nimmt einen Schluck des besten Château Vermont Bordeaux zu sich.
"Ich werde Ihnen das Geld geben, Herr Snyder. Und Sie veranlassen alles weitere. Wäre doch gelacht, wenn mir das nicht nützlich sein könnte." Herr Snyder nickt wissend und genehmigt sich ebenfalls einen Schluck Whiskey. "Sie wissen aber schon das es nicht ganz legal ist was wir hier machen?" "Nun im Grunde treten Sie die Schulden des Betriebs 'Pepe Mechanics' an mich ab, richtig?" "Gewiss." "Also, wo liegt das Problem. Es kommt oft vor das eine Bank die andere übernimmt. Offiziell steht ihre Bank noch auf dem Papier, ich bin nur der Geldgeber im Hintergrund."
Zufriedenheit macht sich auf Zacs Gesicht breit. Der Deal lief besser als erhofft und er ist sich sicher dieses Pfand irgendwann in die Waagschale werfen zu können.
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Anna und Rüdiger fahren später als gedacht zu ihrer Pension. Anna wollte nicht im Bus übernachten, geschweige denn in einem Zelt. Und auch Rüdiger ist ein weiches warmes Bett angenehmer als der harte Boden, Romantik hin oder her.
Jacques räumt nur noch die Reste des Mahls weg, er hat keine Lust nächtlichen Besuch von irgendwelchen hungrigen Tieren zu bekommen. Das Feuer glüht noch ein bisschen nach, aber das wird sich von selbst erledigen.
Patricia hat es sich bereits im Schlafsack bequem eingerichtet, es ist kühl, aber ihre Wärmflasche kommt sicher gleich. Sie betrachtet den Himmel und die Abermillionen von Sternen und fühlt sich eins mit der Welt.
Jacques zieht sich bis auf seine Boxershorts aus, rasch schlüpft er zu ihr in den Schlafsack. Wie selbstverständlich nimmt er sie eng in seine Arme und Patricia genießt seine Nähe. "Ist dir kalt? " frägt er vorsorglich nach. "Nein, jetzt nicht mehr." Das ihr seine Nähe abwechselnd Hitze - und Kälteschauer verursacht verrät sie ihm nicht.
Jacques' Finger fangen an sachte über ihre Haut zu streichen, er ist fasziniert von ihrer weichen Haut. Sie strömt Hitze aus, ihm wird schnell wärmer so nah an sie gekuschelt.
Seine Nase vergräbt er in ihren Haaren, sie duften wieder so herrlich nach ihrem fruchtigem Shampoo. Sein Atem streift abwechselnd vom Ohr zu ihrem Hals und Patricia wird ganz kribbelig. Ihr schneller werdender Atem streift seine Brust, ihre Hände fahren langsam von seiner Vorderseite über seine Taille zum Rücken. Sie kann spüren wie er jeden Muskel vor Wonne anspannt, sie lächelt und drückt ihm einen heißen Kuss auf seine Brust.
Jacques zieht sie so nah es geht an sich, eines ihrer Beine landet zwischen seinen.
Er atmet unregelmäßiger, hat Angst das es aus dem Ruder läuft. Denn er will diese Frau mehr als alles andere auf der Welt. Vorsichtig rückt er ein Stück von ihr ab, legt seine linke Hand in ihren Nacken und zieht ihr Gesicht zu sich heran.
Patricia sieht ihn mit diesem dunklen, sexy Blick an und leckt sich unbewusst über ihre Oberlippe. "Oh bitte Patricia, tu das nicht," stöhnt er leise. Ihre Hand findet den Weg in seine Shorts, sie greift beherzt an eine seiner Pobacken. Erstaunt zieht er eine Augenbraue nach oben, sie grinst ihn frech an. Er dreht sich auf den Rücken und nun liegt sie auf ihm, kann seine Härte spüren. "Siehst du was du mit mir machst?!" flüstert er rauh. Ihre Lippen finden zueinander, sie tauschen leidenschaftliche Küsse aus. Während er unter ihren BH fährt und ihre Brustwarzen liebkost, reibt sie ihr Becken fordernd an seiner Härte. Jacques dreht sich erneut schwungvoll und sie liegt nun unter ihm. Geschickt hat er ihren Busen freigelegt, seine Zunge verlässt ihren Mund, fährt nun heisse Spuren über ihre Brüste. Seine Hände sind nun überall und ihre Lust überrollt ihren Körper, ihre Mitte verlangt nach mehr. "Jacques, bitte..." stöhnt sie verlangend.
Schnell sind beide nackt und brennen füreinander. Die anfängliche wohlige Wärme weicht einer sie überrollenden Woge der Hitze. Sämtliche Emotionen brechen über sie herein und es gibt kein Halten mehr. Sie lieben sich als gäbe es keinen Morgen mehr, der Höhepunkt raubt ihnen ihre ganze Kraft; Patricias Unterleib zieht sich zusammen, sie keucht seinen Namen und explodiert zitternd unter ihm. Jacques kommt nur wenig später und beide liegen ermattet vor Anstrengung eng aneinander.
Er verschränkt fest ihre Finger mit seinen.
"Du bist... einfach nur WOW, Prinzessin!"
"Ich dachte ich muss sterben. .." wispert sie. "Können wir das wiederholen?"
"So oft du willst, meine Liebste, so oft du willst."
Kapitel 31 - Deal or no Deal?
Lautes Vogelgezwitscher wecken die beiden Camper in den frühen Morgenstunden. Sie genießen nicht sofort aufstehen zu müssen und kuscheln ausgiebig.
"Wir sollten baden gehen," meint Jacques und küsst ihren Protest einfach weg. Tatsächlich wagt er es, springt beherzt in den See. Patricia steht noch unschlüssig am Ufer als er langsam auf sie zukommt. Das Wasser tropft aus seinen Locken, er grinst sie schelmisch an. Sie begreift das er etwas vorhat und kreischt:
"Das machst du nicht!"
Doch bevor sie flüchten kann hat er sie schon an sich gezogen und versinkt mit ihr im Wasser. Patricia schreit erschrocken auf, das Wasser ist saukalt und ihr ist als ob ihr Herz kurz stehen bleibt. Entsetzt nach Luft ringend schlägt sie ihm heftig gegen die Brust. Lachend greift er nach ihren Handgelenken und legt ihre Arme hinter ihren Rücken, so dass sie sich nicht wehren kann. "Ich liebe es wenn du wütend bist, Prinzessin," brummt er amüsiert in ihr Ohr. "Du sollst mich nicht so ärgern," kommt energisch von ihr wieder. Aber ihr Widerstand bröckelt zusehends als ein zärtlicher Kuss alles wieder gut macht.
"Hast du auch Hunger?" fragt Patricia ihn, als sie Hand in Hand den See verlassen.
"Ich könnte eine ganze Herde Rinder verdrücken," grinst Jacques. "Wir werden mit Anna und Rüdiger essen, ist alles arrangiert."
"Oh," bewundernd sieht sie ihn an "du denkst auch an alles, was?"
Er lacht nur, schnell trocknen sie sich ab und ziehen sich an. Sie räumen ihre Habseligkeiten zusammen, verstauen alles in den Satteltaschen und fahren zur Pension, wo die Anderen bereits auf sie warten.
Nach einem bombastischem Frühstück mit allem was das Herz begehrt verlassen sie gestärkt das Haus. Jacques verstaut seine Satteltaschen im VW-Bus, es fährt sich bequemer ohne. Sie verabschieden sich voneinander, fahren getrennt zurück.
Patricia geniesst angelehnt an Jacques die vorbeiflizzende Landschaft, die Wiesen mit den bunten Blumen kommen ihr heute wie ein Gemälde vor. Sie hat das Gefühl alles intensiver wahrzunehmen, seine Nähe, die Luft, den Wind, das Leben. Jacques hat soweit es der Verkehr erlaubt immer eine Hand auf ihrem Schenkel abgelegt. Er will sie spüren, am liebsten nie wieder loslassen.
Der VW-Bus steht schon im Hof als sie eintrudeln. Anna und Rüdiger sind aber nirgends zu sehen. Nachdem die Maschine versorgt ist, gehen beide Hand in Hand nach oben.
Ein seliges Lächeln liegt auf Patricias Zügen, Jacques mustert sie immer wieder liebevoll von der Seite.
"Das war schön, " zieht sie ihn zu sich, kaum das sie oben sind. Irgendwie können sie nicht voneinander lassen. Jeder Kuss durchdringt sie von den Fingerspitzen bis hinunter in den kleinsten Zeh. Der Wackelpuddingeffekt lässt auch nach 100 Küssen nicht nach, aber Jacques hält sie eng an sich gepresst.
"Lass uns duschen gehen," meint er leise und widerstandslos bugsiert er sie ins Bad.
Sich die Klamotten gegenseitig vom Körper schälend schiebt sie Jacques Richtung Dusche, er kann nicht aufhören sie zu knutschen.
Patricia dreht das Wasser auf und greift nach dem Duschgel.
Ohne ihren Blick von seinen Augen zu nehmen seift sie seine Brust betont langsam ein, ihre Hände scheinen jeden Zentimeter von ihm berühren zu wollen. Jacques tut es ihr gleich, fährt die Konturen ihres Körpers genüsslich nach, die gegenseitigen Berührungen entfachen bei ihnen wieder das Feuer. Jacques setzt sie auf seine Hüfte, Patricia spürt deutlich seine Erektion. Er presst sie gegen die Kacheln, ihre Arme krallen sich um ihn, als er sie nimmt. Wild und ungestüm bringt er sie zum 'petit mort', ihren Schrei erstickt er in einem heissen Kuss.
Auch Jacques kommt zum Höhepunkt und ergießt sich kurz darauf stöhnend in ihr. Zitternd lösen sie sich voneinander, duschen fertig und fallen dann nackt wie sie sind ins Bett. Schlaf überfällt beide und es ist bereits Mittag als sie hungrig erwachen.
Jacques betrachtet sie schon eine Weile eingehend, auf seinen Ellenbogen gestützt, als Patricia ihre Augen öffnet. "Ich hab jetzt keine Lust auf Familie," flüstert Jacques, er möchte sie ganz für sich allein. Sie beschließen zu einer Pizzeria zu gehen, wo sie sich ausgiebig den italienischen Leckereien widmen. Sie sind so ineinander versunken, das sie nicht den Wagen bemerken, der ihnen schon die ganze Zeit über folgt.
Arm in Arm betreten sie die Werkstatt, Jacques bedauert das er noch dieses eine Auto bis morgen fertig machen muss, aber der Kunde war so verärgert, das er ihn eingeschoben hat. Patricia versichert ihm das es für sie kein Problem ist, ein oder zwei Stunden allein zu verbringen und begibt sich nach oben. "Wir haben noch die ganze Nacht," zwinkert sie ihm zu.
Jacques sucht sich das entsprechende Werkzeug zusammen, bemerkt dabei nicht das zwei Männer das Gebäude betreten haben.
Er will gerade anfangen, als er direkt hinter sich ein lautes Schnauben hört. "Hallo Jacques," knurrt Zac und erschrocken dreht sich Jacques um.
Zac ist nicht allein, ein bulliger Hüne in schwarzen Klamotten steht hinter ihm und malträtiert einen Zahnstocher zwischen seinen Zähnen.
"Verpiss dich von meinem Gelände," Jacs Tonfall ist angespannt.
"Na, na, wer wird denn so ungastlich sein?!"
"Gäste sucht man sich selbst aus" kontert er alarmiert.
"Nicht wenn man keine Wahl hat..." droht Zac und kommt ihm gefährlich nahe.
"Was willst du!?" Jacques ist sich bewusst das er allein nichts gegen beide ausrichten kann. Er wird immer wütender, was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein!
Zac geht ein paar Schritte von ihm weg aber Jacques beobachtet ihn genau. "Nun, du hast etwas das mir gehört...." Zacs Stimme ist kaum zu hören. "Und ich habe etwas das dir gehört."
Misstrauisch schaut Jacques ihn an. "Was genau meinst du?"
"Deine Schulden gegen Patricia, Jacques, ganz einfache Sache."
Jacques bleibt die Spucke weg, er denkt er hat sich verhört, was erlaubt sich der Kerl?!
"Das ist nicht dein Ernst." Er ballt seine Fäuste und muss sich zurückhalten Zac nicht die Fresse zu polieren. Aber dieser Zahnstocherkauende Bodyguard ist schon in Habachtstellung.
Kapitel 32 - Gefahr
Jacques wird schlecht vor Wut, er beherrscht sich, denn er sieht Gefahr für Patricia. Er hofft das sie sich nicht in der Werkstatt blicken lässt.
Sein Gesicht verhärtet sich, seine Kiefermuskeln spannen sich an und als er schlussendlich doch ausholt, trifft Zac die volle Wucht seiner Empörung.
Der Bodyguard ist sofort zu Stelle und greift sich Jacques. Er nimmt ihn von hinten in die Zange und Zac schlägt unbarmherzig zurück. Ein Schlag in den Magen lässt Jacques fast schwarz vor Augen werden, er taumelt mit schmerzverzerrtem Gesicht.
"Wirst du akzeptieren?" hakt Zac drohend nach, sein Atem streift Jacques Wange.
"Niemals!" stößt Jacques hervor und eh er sich versieht landet Zacs Faust gnadenlos in seinem Gesicht. Blut tropft auf sein Shirt, doch Jacques nimmt nicht wahr das seine Lippe aufgesprungen ist.
Ein hämisches Grinsen entkommt Zac und ein weiteres Mal trifft er mit seiner Faust den wehrlosen Jacques. "Hast du es immer noch nicht kapiert?" grollt Zac direkt vor ihm. "Sie gehört mir allein."
"Vergiss es!" Keucht Jacques und bekommt als Quittung einen Nierenschlag versetzt. Der Hüne lässt ihn los und er sinkt vor Schmerzen auf die Knie. Zac grinst verzerrt und nickt dem Schwarzgekleideten zu, ein Befehl ihn vollends zusammen zu schlagen. "Wer nicht hören will muss fühlen," knurrt Zac noch.
Der Bullige nimmt Jacques als wöge er nichts, schleudert ihn hart gegen die Wand. Jac landet unsanft mit dem Rücken an dem angebrachten Stahlregal, das sich scheppernd von der Wand löst. Er kann gerade noch davon hechten als auch schon alles mit Getöse auf dem Boden landet. Ihm bleibt nicht viel Zeit zu reagieren, der aufgepumpte Typ umklammert ihn bereits wieder von hinten und Zacs Faust rast erneut ungebremst in seine Niere.
Patricia befällt ein unwohles Gefühl, sie hört Krach und begibt sich nach unten. Auf der Treppe hält sie kurz inne, sie erkennt die Stimme von Zac. Was macht der hier? Alarmiert schleicht sie weiter, hört entsetzt seine Drohungen gegenüber Jacques.
Er erpresst ihn mit IHR? Sie kann es nicht fassen.
Sie wagt sich weiter vor und sondiert die Lage. Pat erstickt mit beiden Händen einen Schrei als sie entsetzt Jacques sieht, der sich krümmend am Boden windet. Das Regal mit den schweren Maschinen ist umgefallen und sämtliches Werkzeug liegt weit verstreut im Raum.
Die Männer bemerken nicht das sie die Werkstatt betritt, malträtieren Jacques so sehr das er schreit. Unfähig sich zu wehren treffen ihn immer weitere Hiebe.
Zac lacht nur hysterischund scheint das Schauspiel zu genießen.
Patricia ist entschlossen Jacques mit ihrem Leben zu verteidigen und stellt sich direkt vor Zac. Dieser ist so verblüfft sie zu sehen, das er nicht ihre heransausende Hand registriert. Sie trifft ihn hart auf der Wange, Patricia stemmt ihre Hände in die Hüften und schreit ihn wutentbrannt an.
"WAS FÄLLT DIR EIN!" erschüttert ihn ihre Stimme. "Wie kannst du es wagen!" Schreit sie ihm entgegen. "Mach dich vom Acker und laß dich nie, nie, nie wieder blicken!" Ihre Stimme zittert und trotzdem klingt es bedrohlich.
Sekundenlang sehen sie sich an, ihr Blick lässt keine Zweifel zu wie sehr er sie anwidert.
Zac berappelt sich und geht auf sie zu, Patricia ergreift schnell eine herumliegende Eisenstange vom Boden.
Mit beiden Händen die Stange umklammernd steht sie in abwartender Verteidigungshaltung vor ihm, bereit zuzuschlagen.
"DU drohst MIR......mit einem Brecheisen?" lachend und sich seiner Sache sicher geht er auf sie zu und drängt sie immer weiter zurück an die Wand.
Patricia holt aus, zischend fährt das Brecheisen dicht an seinem Kopf vorbei. Zac weicht aus, nimmt sie immer noch nicht ernst. Sie tritt ihm entgegen und wiederholt den Schlag. Er kann ihre Wut und Entschlossenheit in ihren Augen sehen. Ich werde sie schon zähmen, wenn sie erst in meiner Gewalt ist, denkt sich Zac.
"Komm schon Kätzchen, ich liebe deine Krallen!" foppt er sie.
Jacques will ihr zu Hilfe eilen, kann sich aber nicht aus dem Griff des Bulligen befreien. So muss er mit ansehen wie Pat verzweifelt ausholt und Zac das Brecheisen abfängt. Er lacht höhnisch, entreißt ihr das Eisen, schmeißt es fort und presst sie an die Wand.
"Wir können auch gleich hier mit deiner Zähmung anfangen..." lacht er gefährlich, hält ihre Arme fest über ihrem Kopf an die Wand gedrückt.
Ein markerschütternder Schrei zerreißt die angespannte Stille und Zac trifft etwas Hartes am Kopf. Ihm wird schwarz vor Augen und er sackt zu Boden.
Im gleichen Moment fällt Rüdiger über den Bulligen her, der so überrascht ist, das er erstarrt. Rüdiger nutzt das Überraschungsmoment und zieht ihm hart ein Blech über den Kopf.
Anna steht zitternd vor Patricia, zwischen ihnen liegt der bewusstlose Zac. Sie hat ein Radkreuz in der Hand, Zacs Blut läuft an dem Metall entlang. Patricia fasst sich als erstes und sprintet zu Jacques, zieht ihn vorsichtig an sich. Es bricht ihr das Herz ihn so leiden zu sehen. Ihre Finger fahren zitternd über seine Wange,
immer wieder küsst sie ihn tröstend auf die Stirn.
Jacques ist fertig, er kämpft mit der Bewusstlosigkeit und dem Drang ihr zu sagen das er sie liebt. Das letzte was er hört ist Patricias verzweifelte Stimme.
"Nein, bitte bleib bei mir. JACQUES!" Hilflos muss sie mit ansehen wie sein Kopf an ihre Brust sackt und er den Kampf an die Bewusstlosigkeit verliert.
Rüdiger redet beruhigend auf Anna ein, nimmt der zur Salzsäure erstarrten Frau das Metall aus den Händen. Verständnislos schaut ihm Anna in die Augen, sie begreift nicht was da gerade abgelaufen ist. War sie das?
Rüdiger nimmt sie ihn seine Arme und registriert erschüttert die blanke Angst in ihren Augen. Anna klammert sich schon fast schmerzhaft an ihn als die ganze Spannung ihren Körper verlässt und sie schluchzend in seinen Armen zusammenbricht.
Wenig später betritt Pepe mit der Polizei und den Sanitätern die Szenerie, er hat sofort gehandelt.
Zac will sich gerade wieder erheben, der Schwindel, der ihn überfällt, verhindert dies jedoch. Die Polizisten nehmen ihn und den Bulligen in Gewahrsam, keiner der beiden wehrt sich, zu sehr haben sie mit ihren beschädigten Köpfen zu tun.
Während die Sanitäter Jacques' und Zacs Wunden verarzten, nehmen die Polizisten alles zu Protokoll. Da Anna noch immer geschockt ist, vertagen sie die Aufnahme für sie und übergeben sie in Rüdigers Obhut.
Danach fahren diese dann mit Blaulicht ins Krankenhaus. Das Jacques immer noch bewusstlos ist gefällt weder dem Arzt noch den Sanitätern.
* = Gedanken von Jacques
Die nächsten Tage sind für alle kaum zu ertragen, für Patricia sind sie die Hölle auf Erden.
Bei Jacques wurde eine Blutung festgestellt die auf sein Gehirn drückt, er muss aus Sicherheitsgründen in ein künstliches Koma gelegt werden. Ihn dort so liegen zu sehen ist für Patricia unerträglich, immer wieder verflucht sie im Stillen Zac. Nichts tun zu können macht sie schier wahnsinig. Die angeschlossenen Geräte geben fast sekündlich piepende Töne von sich, etliche Messwerte erscheinen minütlich auf den Displays. Immer wieder beruhigt sie der Arzt, meint alles brauche seine Zeit.
Täglich sitzt sie mehrere Stunden an seinem Bett, redet mit ihm, hält seine Hand und hofft. Sie isst nichts und schläft sehr wenig.
"Weißt du, es hilft ihm nichts, wenn du auch noch zusammenklappst," hört sie Rüdigers Stimme an ihrem Ohr. Sie muss eingeschlafen sein, ihr Kopf liegt neben Jacques Hand auf dem Bett.
Müde schaut sie ihren treuen Freund an, erwidert nichts. Der pure Schmerz übermannt sie, als sie das friedliche Gesicht ihrer Liebe mustert.
Rüdiger hält ihr einen Schoko-Muffin und einen Café au lait unter die Nase, doch Pat schüttelt nur den Kopf. "Ich kann nicht," flüstert sie leise.
"Du solltest wenigstens etwas trinken," lässt er nicht locker und drückt ihr den Kaffeebecher in die Hand. Resigniert nimmt sie einen Schluck. Durstig trinkt sie dann doch fast alles aus, selbst vom Muffin kostet sie. "Braves Mädchen," kommentiert Rüdiger erfreut.
"Das ist alles so sinnlos," stöhnt Pat.
"Das sehe ich nicht so. Dieser Zac sitzt endlich für alles ein, was er verbrochen hat." Rüdiger denkt mit Grauen an die Vernehmung von Anna zurück. Er hat dadurch erfahren was Anna durchmachen musste, warum sie so geworden ist. Aber gemeinsam werden sie die Schatten der Vergangenheit besiegen, davon ist er überzeugt.
"Das stimmt schon. Aber was wird aus der Werkstatt? " Ratlos schaute sie ihn an. "Was würde Jacques wollen, Pat?"
*Na, was würde ich wollen? Das der Laden weiter läuft, das euer Leben weitergeht! * Jacques hört alles und versucht krampfhaft sich mitzuteilen. Aber er kann weder seinen kleinen Finger rühren, noch seine Lider öffnen. *Verfluchte Scheiße, was ist hier los?!*
"Ich weiß es nicht," seufzt Pat tief und greift nach seiner Hand.
"Aber ich werde für ihn kämpfen!" Damit steht sie auf und küsst ihn auf den Mund.
*Das ist mein Mädchen! *
"Komm, wir müssen einige Dinge regeln, Rüdi," sagt sie bestimmt und verlässt mit ihm das Krankenzimmer.
*Gott, bleib!* schreit es in Jacques. *Ich liebe dich..* flüstert er im Kopf und eine Träne findet seinen Weg nach draussen.
~~~~
Patricia, Rüdiger, Pepe und Louis sitzen am grossen Esstisch und überlegen wie es mit der Werkstatt weitergehen soll.
"Wir müssen unbedingt die monatlichen Raten einhalten," sagt Pepe ernst. "Ich kann zwar aushelfen, aber nicht mehr stundenlang unterm Auto liegen."
"Eyyyy Cheeeeffeee, null Probleeem. Ich macha des!" Louis ist Feuer und Flamme und Pepe ist dankbar für so viel Enthusiasmus eines Angestellten.
"Gut, ich mach was ich kann," meint Pat unsicher. "Also mit Zahlen kann ich gut umgehen," wirft Rüdiger in die Runde. "Ich werde mir die Bücher vornehmen. "
"Was, wenn er nicht mehr aufwacht?" Pat spricht schaudernd aus was alle denken. Pepe springt auf und fängt an herum zu tigern. "Daran will und kann ich nicht denken!"
"Wir schaaffaa dees!" Louis nickt nachdrücklich mit seinem Kopf, seine Rastalocken wippen entschlossen mit.
"Dann lasst uns anfangen," bestimmt Pepe und geht allen voran ins Büro. Er hat zwar schon lange nichts mehr machen müssen, aber jahrzehntelange Erfahrung vergisst man nicht so leicht.
Er weist Pat ins Terminbuch ein, zeigt Rüdiger die Bücher und geht mit Louis in die Halle.
So vergehen die Tage und alles spielt sich irgendwie ein.
Pat hat im Buchladen gekündigt, empfängt jetzt die Kunden der Werkstatt, erledigt Telefongespräche. Rüdiger führt die Buchhaltung, Anna versorgt neben ihrem Laden alle mit Kochen und Haushalt.
*Verdammt seid ihr verrückt? Nimm sofort deine schwulen Finger von mir!* Jacques regt sich innerlich so auf, das seine Werte auf den Displays ansteigen. Es graust ihn, ständig von fremden Männern abgetastet zu werden, kalte glitschige Gele für die Sonografie auf dem Bauch verteilt zu bekommen. Und dann dieses geschwollene medizinische Gerede! *Redet normal!*
Der Arzt wischt ihm gerade die restlichen Spuren des Gels vom Körper als die Tür aufgeht und Patricia sein Krankenzimmer betritt.
"Guten Tag," hört Jacques ihre verhaltene Stimme und innerlich schreit er ihr entgegen: *Pat, endlich. Sag diesen Kappen sie sollen die Maschinen abstellen und mich nicht mehr anfassen!*
"Wie geht es ihm?" "Wir können nichts genaues sagen, seine Werte steigen manchmal urplötzlich an, vielleicht eine chemische Reaktion."
Patricia streichelt sanft über seinen Arm, Jacques beruhigt sich augenblicklich. "Das is ja 'n Ding!" Sagt der Doktor und schüttelt den Kopf. "Was?" panisch schaut ihn Pat an. " Er reagiert auf Sie, schauen sie sich das an!" Er zeigt auf die bunten Zahlen, wovon Patricia nichts versteht. Sie beugt sich zu ihm und küsst ihn kurz auf die Wange, der besondere Duft steigt Jacques in die Nase und er wird immer ruhiger.
*Nicht aufhören, Prinzessin...* sein Mundwinkel zuckt.
"Aaahhh! Haben Sie das gesehen?" Aufgeregt streicht ihm Pat über seine Lippen. "Er hat sich bewegt!" Ihre warme Hand verursacht ein wärmendes Gefühl auf seiner Haut.
*Bei deiner Anwesenheit regt sich noch was ganz anderes!*
Schmunzelt Jac innerlich.
Wiederholt hält der Arzt dieses fiese Licht in seine Augen und Jacques flucht innerlich.
"Beobachten Sie ihn gut und wenn ihnen etwas auffällt, sagen sie es mir. Vielleicht können wir ihn langsam zurückholen." "Was heisst langsam?" Ihre Stimme ist weinerlich.
*Nicht weinen mein Liebes!*
"Wir müssen da wirklich schonend vorgehen. Sonst behält er etwas zurück. "
Die Tür klappt und weg ist der Arzt. *Knalltüte!*
Patricia setzt sich zu ihm aufs Bett und streicht vorsichtig über seinen Bauch. Sie erzählt ihm von seiner Familie und wie sie alles managen. Sie haucht ihm einen zarten Kuss auf die Lippen und flüstert leise: "Ich brauche dich, Jacques, hörst du? Ich liebe dich so sehr!" *Oh, das tue ich auch, mehr als du glaubst!*
Eine Träne rinnt ihm übers Gesicht und Patricia zieht heftig die Luft ein. Sie wischt sie ihm fort und küsst ihn erneut. "Es wird Zeit dich zurück zu holen," sagt sie entschlossen, lässt ihn los und ihm wird furchtbar kalt.
Nach langem Diskutieren mit Oberarzt und Stationsarzt beschließen sie Jacques aus dem künstlichen Koma zu holen, die Aufwachphase einzuleiten. Der Arzt nimmt Patricias zur Seite und klärt sie über die weitere Vorgehensweise auf. Ihr wird es eiskalt als er alle möglichen Szenarien aufzählt die noch kommen können. Von zeitweiligem Gedächtnisverlust bis zum Kontrollverlust seines Körpers. Die Ärzte sagen es kann Wochen dauern bis sein Körper von den Opiaten entwöhnt ist, bis sein Organismus wieder alles selbstständig übernehmen kann.
Patricia sitzt wieder stundenlang an seiner Seite, betet das er unbeschadet wieder zu ihr findet und lässt ihre Augen nicht eine Sekunde von seinem Gesicht. Um ihm die Zeit angenehmer zu machen spielt sie ihm Musik vor, erzählt ihm Erlebnisse aus dem Geschäftsalltag in der Werkstatt.
Als nach Tagen seine Augenlider anfangen zu flattern wird sie ganz hibbelig, greift nach seiner Hand. Leider dauert dieser Zustand fast einen ganzen Tag, Patricias anfängliche Euphorie weicht der Erschöpfung und sie schläft neben Jacques ein.
Als erstes sieht er nur weiss, überall grelles weiss. Licht blendet ihn, schmerzhaft schließt er immer wieder die schweren Lider. *Sieht so der Himmel aus?*
Er fühlt sich wie damals beim Militär, als habe er einen tagelangen Querfeldeinmarsch hinter sich. Die Knochen schmerzen, sein Kopf pocht dumpf. Immer wieder versucht er seine Lippen zu bewegen. *Gott, was hab ich gestern nur gesoffen?!*
Irgendetwas Warmes liegt auf seiner Hand und Jacques dämmert das er wohl doch noch auf der Erde weilt.
Er versucht etwas zu sagen, aber es entweicht ihm nur ein Stöhnen. Patricias Kopf schnellt in die Höhe und sofort schaut sie ihm besorgt ins Gesicht.
Seine Augen sind geöffnet, endlich sieht sie wieder diese wunderbaren dunklen Augen. Zwar fehlt ihnen das Glühen und Blitzen, aber sie ist unendlich dankbar das er sie anschaut. Sie greift nach dem Notfallknopf um eine Schwester herbei zu rufen, die auch in Windeseile mit einem Arzt erscheint.
Sie überprüfen seine Reaktionen, die Werte auf den Displays und Jacques verflucht sie innerlich. Denn er hätte zu gern weiter ihn diese herrlich grünen Augen geschaut. Wem gehörten sie?
Als Pepe mit Anna und Rüdiger ins Zimmer kommen gibt es nach anfänglichem Weinen nur noch lachende Gesichter. Jacques sucht immer wieder nach den grünen Augen, er ist sichtlich überfordert und diese Augen beruhigen ihn. Der Arzt schmeißt nach einer halben Stunde alle raus, es wäre zu anstrengend.
Vergnügt gehen sie wieder in die Werkstatt und alle hoffen das bald wieder ein geregelter Alltag einzieht.
Nur Patricia hat ein ungutes Gefühl, hat sie doch erkannt das es nicht mehr 'ihr'Jacques ist. Wie er sie angesehen hat, fragend, forschend, nicht wissend.
Die plötzliche Ruhe nach dem grossen Hallo macht Jacques ganz kribbelig. Er hat seinen Vater erkannt, und seine Schwester, Anna. Aber dieser Rüdiger und diese hübsche Kleine kann er nicht recht zuordnen. Er hofft das seine Erinnerung zurück kommt, denn angeblich sei sie seine Freundin und habe die ganze Zeit an seinem Bett gesessen. Der Arzt hat ihm gesagt das alles sei normal und er braucht sich keine Sorgen machen.
Er schläft noch viel und träumt viel wirres Zeug.
Immer kommt Patricia in seinen Träumen vor, tänzelt lachend vor ihm und lockt ihn hinter sich her. Dann tut es einen Schlag und alles wird schwarz.
Nur langsam kehrt sein Lebensgeist zurück, wenn Patricia den Raum betritt schlägt sein Herz doppelt so schnell . Er wartet inzwischen jeden Tag ungeduldig auf einen Kuss der Schönheit mit den grünen traurigen Augen. Stundenlang erzählt sie ihm von den Dingen die sie gemeinsam erlebt haben, viel ist es noch nicht, aber es kommt ihr vor wie ein ganzes Leben lang. Jacques lauscht ihr fasziniert, aber eigentlich will er sie nur spüren.
Patricia wird immer unsicherer in seiner Nähe, er hat ihr nie wirklich gesagt das er sie liebt. Gezeigt ja, aber gehört hat sie es nie. Darüber denkt sie nach wenn sie mit versunkenem Blick die Strassen zum Krankenhaus entlang läuft.
An einem der täglichen Krankenbesuche steht sie plötzlich vor einem leeren Bett. Der Schreck fährt ihr in die Glieder, wo ist Jacques? Panik erfasst sie. Verwirrt frägt sie bei der Schwester nach und erfährt erleichtert das Jacques zur Physiotherapie abgeholt wurde.
Auf der Suche nach den Praxisräumen wird ihr bewusst das sie ohne ihn nicht mehr sein möchte. Auch wenn es bedeutet diesen beschwerlichen Weg zu gehen.
Jacques ächzt und stöhnt während seinen Übungen, der Therapeut ist unerbittlich. Zitternd vor Anstrengung sitzt er auf einer Bank als Patricia den Raum betritt.
Sie schließt leise die Tür und als sie zu ihm blickt treffen sich ihre Augen. Jacques trifft die Erkenntnis das er sie seither noch nie in den Arm genommen hat. Er breitet die Arme aus und Patricia schmeißt sich ihm regelrecht an die Brust.
Ihr Körper bebt und bestürzt drückt er sie noch fester an sich, streichelt ihren Rücken. Sein Herz bummert wie verrückt in seiner Brust, ER will sie dieses Mal küssen, hier und jetzt, schließlich ist sie seine Freundin und er weiss noch nicht mal wie sie sich anfühlt.
Er hebt ihr Kinn an, ihre Blicke treffen sich durchdringend und seine Lippen suchen die ihren. Erst zaghaft und vorsichtig, dann forschender erkundet er ihren Mund.
Ein wohliges warmes Gefühl breitet sich in ihren Körpern aus, es fühlt sich an wie nach Hause kommen. Alles kribbelt bis in die kleinste Faser ihrer Körper und als er sie schwer atmend anblickt sieht sie dieses Blitzen in seinen Augen, das sie so vermisst hat.
Lächelnd lehnt sich Patricia an seine Schulter, streicht ihm langsam über seine Brust. Sie weiß das er sie liebt, und irgendwann wird er es ihr sagen.
Es ist ein warmer Tag und sie sitzen nach einem Spaziergang im Park auf einer der Bänke. Jacques betrachtet Patricia von der Seite. Warum nur kann er sich nicht an sie erinnern? Immer wieder stellt er sich diese Frage.
Seit einer Woche ist Jacques nun wieder zuhause. Er muss jeden Tag noch zur Physiotherapie, aber es geht schon besser und er ist nicht mehr so schwach. Patricia behandelt ihn wie ein rohes Ei, hat Angst das es nie wieder wie früher wird.
Jacques fühlt sich wohl mit ihr, aber zu mehr als Umarmungen und flüchtigen Küssen ist es noch nicht gekommen.
Sie ist so süß, er liebt ihre Augen, dieses wundervolle naturblonde Haar, diesen grazilen Gang. Und ihr Hintern macht ihn an, oftmals wackelt er verführerisch vor ihm. Heute trägt sie ein Kleid in blauen Farben, das ihm irgendwie bekannt vorkommt. Ihre nackten Beine verursachen bei ihm wieder ein unbeschreibliches Verlangen. Das Ding ist viel zu kurz, aber gut es ist heute auch warm und solange kein anderer Mann sie anfasst, ist es ok. Außerdem hat sie extrem schöne Beine....
Plötzlich prallen Bilder auf ihn ein. Ihre Beine auf dem Schoß eines anderen Mannes. Kino. Eifersucht. Ihre angstgeweiteten Augen. Ihre Flucht.
Er nimmt Pat in die Arme und lässt ihr kaum Luft zum Atmen. "Ich hab 'ne Erinnerung", murmelt er. Erwartungsvoll mustert sie ihn. "Was genau?" frägt sie ihn erfreut. "Ich war nicht fair dir gegenüber,.....waren wir im Kino?"
Pat nickt und lässt den Abend revue passieren, sie erzählt ihm lächelnd was vorgefallen ist an diesem besagten Tag. Den Kuss mit Zack lässt sie weg.
"Tut mir leid", flüstert er ihr ins Ohr und wieder durchströmt ein Kribbeln ihren Körper. Sie lächelt ihn an und ist froh das wenigstens etwas wieder an die Oberfläche tritt. Sie genießt seine Nähe und strahlt ihn an. Da blitzen sie wieder, diese grünen Augen, die er so faszinierend findet.
~~~~
Strinrunzelnd und mit zusammen gekniffenem Mund betrachtet Jacques den Mann, der sichtlich nervös von einem Fuß auf den anderen tritt.
Zack hat beschlossen sich seinem Problem zu stellen, sein Seelenklempner hat ihm nahe gelegt, nur so würde er Erfolge mit seiner Therapie haben. Und die Auflagen des Staatsanwalts sind unbedingt einzuhalten, wenn er nicht im Knast sitzen will.
Er hat sich mit Jacques im Park verabredet, neutraler Boden hatte sein Seelenklempner gemeint.
"Jacques", nickt er ihm zu und reicht ihm die Hand. Nur widerwillig ergreift Jacques Zacs Hand und nickt ebenfalls. "Ich....ich wollte mich entschuldigen." Himmel, dieser hirnlose Mechaniker schaut ihn sowas von verloren an.
"Wofür genau?" hakt Jac nach. So leicht wird er es ihm nicht machen.
"Na ja, ich hätte nicht so ausrasten sollen. Das ist nicht zu entschuldigen." Er überlegt kurz, und fügt mit gesenktem Kopf hinzu: "Jedenfalls befinde ich mich jetzt in Therapie und hoffe das ich nie wieder so einen Blödsinn machen werde."
"Was ist mit Anna? Tut dir das auch leid? Wie vielen Frauen hast du noch Leid zugefügt?" Entsetzt schaut Zac auf. Die Sache ist Jahre her!
"Ich werde mich auch bei Anna entschuldigen, das ist alles unverzeihlich, ich weiß, aber vielleicht kann sie dann mit allem abschließen. Und ich auch." Zac ist mulmig zumute, vielleicht hatte sein Seelenklempner doch recht und er braucht diese Konfrontation.
Jacques ist gereizt, er traut dem Frieden nicht. Das dieser Typ überhaupt auf freiem Fuß ist, bedauert er sehr.
Sie sitzen auf einer Parkbank und als er den sichtlich zerknirschten Zac von der Seite betrachtet prallen wieder Bilder auf ihn ein.
Wut. Schmerz. Kampf. Unerträgliche Kopfschmerzen. Die verängstigte Patricia, die ihn an ihre Brust presst und auf ihn einredet.
Er steht auf, weiß plötzlich genau was er zu tun hat. Er wendet sich zu Zac und mit hartem Gesichtsausdruck beendet er diese Farce.
"Ich verzeihe dir, aber ich werde es nie vergessen können." Sein Ton ist gefährlich leise. "Und wenn du jemals auf den Gedanken kommen solltest einem meiner Familienmitglieder oder Freunde zu nahe zu kommen - töte ich dich." Damit dreht er sich um und geht.
Zac sitzt wie verdattert noch eine Weile im Park und denkt zum ersten Mal in seinem Leben über den Sinn seines Daseins nach.
Jacques eilt regelrecht nach Hause. Während er mit Zac im Park saß kamen noch mehr Bilder hoch. Patricia in der Werkstatt, Patricia an seinem Rücken auf der Maschine, Patricia im See, die Liebesnacht. Plötzlich ist alles wieder da, er muß ihr etwas ganz Wichtiges sagen.
Patricia ist weder in der Werkstatt noch in seiner Wohnung, auch bei ihr Zuhause findet er sie nicht. Panisch überlegt er wo sie sein könnte.
Hoffentlich ist es nicht zu spät, verdammt wieso hat er es ihr noch nie gesagt?
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Patricia sitzt im Kingdom Revenge, Rüdiger ist kurz fort, Kaffee und Muffins bei Anna holen.
Er hat ihr eben verschmitzt erzählt das Anna sich ihm endlich hingegeben hat und das es einfach der Knaller gewesen sei. Dabei hat er verliebt gestrahlt, Patricia freut sich wahnsinnig für ihn.
Sie erschrickt heftig, als die Tür rumpsend auffliegt und ein grinsender Jacques auf sie zustürmt.
"Ich weiß wieder alles !" bricht es aus ihm heraus, dabei zieht er sie aus dem Sessel und drückt sie heftig an sich.
"Du weißt ALLES?!" Sie kann es fast nicht glauben, forschend sieht sie ihn an. "Wie das?" frägt sie verwirrt.
"Ich hatte ein Treffen mit Zac", fängt er an und Pat verzieht das Gesicht. "Wie auch immer, Prinzessin, ich muß dir etwas ganz Wichtiges sagen!" Erstaunt hebt Pat ihre Augenbrauen und sieht in seine blitzenden dunklen Augen.
Er läßt etwas mehr Abstand zwischen ihnen und blickt sie liebevoll an. Seine Hand fährt von ihrer Wange über ihren Hals zu ihrer Schulter, wandert weiter runter zu ihren Händen. Er nimmt ihre Hände in seine und küsst ihre Fingerknöchel, Patricia durchfährt ein wohliger Schauer. Ihre Mitte brennt für diesen Mann und am liebsten würde sie ihn küssen.
Auch Jacques hat Mühe sein Verlangen nach ihr unter Kontrolle zu bringen, er ist sich sicher das er sie heute nicht nur in seine Arme nehmen wird.
Und dann sagt er es endlich. "Ich. Liebe. Dich."
Er nimmt seine Hände und legt sie sachte um ihre Wangen. Der Kuss der folgt macht beiden weiche Knien und die Gewissheit, das sie niemals wieder von einander lassen, breitet sich wohlig in ihnen aus.
"Du bist meine Prinzessin", flüstert Jacques ."Und ich möchte dich zu meiner Königin machen - wenn du willst?" Er legt seinen Kopf leicht schief und schaut sie schwer atmend an.
Patricia schlingt ihre Arme um seinen Nacken, flüstert ein zartes "JA!" und besiegelt dieses Ja mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Es ging laut zu, alle waren heute gekommen. Pepe betrachtete zufrieden seine stetig wachsende Familie.
Anna saß mit Rüdiger zu seiner Linken, ihre kleine vierjährige Tochter Chantal zwischen ihnen. Die Kleine plapperte unentwegt und hielt alle ganz schön auf Trab.
Jacques saß mit Patricia zur seiner Rechten. Ihr Bauch wölbte sich inzwischen beachtlich, weshalb sie eher im Stuhl lag als das sie saß. Jacques strich immer wieder liebevoll über Patricias Bauch und versuchte ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen.
Pepe seufzte, schade das seine Emma dies alles nicht mehr miterleben durfte. Aufregende Monate lagen hinter ihnen allen.
Sein Schwiegersohn Rüdiger hatte sich nach der überstürzten Heirat mit Anna in Jacques Betrieb eingekauft. Unglaublich das dieser junge Mann mit seinen komischen Computerspielen soviel Geld verdient hatte. Als er mitbekommen hatte, das Jacques arg in Bedrängnis kam, weil er seine Schulden bei der Bank zurückzahlen musste; hatte er ihm ohne langes Überlegen den Vorschlag gemacht sein Gespartes zu investieren.
Jacques hatte lange mit sich gerungen, aber da sie ja nun eine Familie waren, stimmte er schlussendlich zu. Und weil er sehen konnte, wie gut Anna Rüdigers Liebe tat. Umgekehrt allerdings auch - aus King Rüdi war ein verantwortungsvoller Familienvater geworden.
Patricia war Jacques in all seinen schlechten Tagen nach dem "Unfall" eine grosse Stütze gewesen, auch ohne Trauschein.
Irgendwie kam immer irgendetwas anderes dazwischen, aber er hatte unbedingt vor, sie zu heiraten. Gerade jetzt, wo seine eigene kleine Familie entstand, wollte er geregelte Verhältnisse. Und er wusste das es auch Pat wollte.
"Morgen machen wir alle zusammen eine kleine Schifffahrt", verkündete Jacques gerade gelassen. "Yuppiiii, Schiff fahren!" Die kleine Chantal jubelte.
"Was für eine nette Idee", zwinkerte Pepe ihm zu. Alle waren eingeweiht, hatten mit ihm die Ringe und alles andere organisiert. "Wann soll's denn los gehen?" Hakte Rüdiger so emotionslos wie möglich nach, jedoch entwich ihm ein Grinsen.
"Gleich morgens um elf", meinte Jacques gelassen. Aber er war sowas von aufgeregt, das er keinen Bissen runter bekam. "Zieht euch bitte was Nettes an, ich möchte ein paar Bilder machen."
"Aber ich hab nichts anzuziehen", stöhnte Patricia und wies auf ihren Bauch. "Du darfst auch nackt kommen", raunte er ihr ins Ohr und sie wurde augenblicklich rot.
"Ich hab dir noch was Schönes, keine Sorge", fiel Anna mit ein.
So einigten sie sich darauf und trafen am anderen Tag alle pünktlich am Schiff ein.
Die Sonne strahlte als hätte Jacques sie bestellt, der Kapitän stand rausgeputzt mit seinem Schiff an der Anlegestelle.
Er half allen an Board und startete den Motor. Patricia ahnte nichts, wunderte sich aber das alle Anderen sie immer wieder verstohlen musterten, und sie spürte das man ihr etwas verheimlichte.
Als sie auf dem Fluss dahin trieben, nahm sie Jacques auf die Seite und schlenderte mit ihr ans andere Ende des Schiffes.
Dort waren bunte Bänder an der Reling befestigt, ein Rednerpult, mit einer Rosengirlande geschmückt, stand auf dem Deck und ein paar weisse Stühle umrundeten das ganze Arrangement.
"Das sieht mir nach einer Feier aus, lass uns nicht stören ", flüsterte Patricia und wollte kehrt machen. Jacques hielt unbeirrt ihre Hand fest. Verwundert blickte sie zu ihm auf.
Er räusperte sich und hauchte ihr einen Handkuss auf die Hand.
"Patricia, weisst du noch was ich dir gesagt habe, als ....als mein Gedächtnis zurück gekommen ist?" Wie könnte sie das je vergessen?! Jedes einzelne Wort hätte sie ihm sagen können.
Die Erkenntnis traf sie und er konnte die Überraschung in ihren Augen ablesen.
"Ich möchte dich hier und heute endlich zu meiner Königin machen, Prinzessin." Dabei drückte er ihre Hand noch fester und schaute sie erwartungsvoll an. Ein Kichern hinter ihr ließ sie sich umdrehen. Alle warteten gespannt grinsend auf ihre Antwort.
"Ihr habt das gewusst!?" Ihr Blick huschte zwischen den nickenden Familienmitgliedern und Jacques hin und her. Sie schüttelte den Kopf und senkte diesen. Jacques rutschte das bummernde Herz in die Hose, war es zu spät?
Er hob ihr Kinn angespannt an und eine breit grinsende Patricia schaute ihn mit strahlenden grünen Augen an.
"Worauf warten wir noch!?" Sagte sie leise. Dunkel lachend zog er sie in seine Arme und küsste sie glücklich.
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Tag der Veröffentlichung: 06.05.2015
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