Vorab muss ich erst einmal eine Tatsache klar stellen, damit es diesbezüglich keine Missverständnisse gibt:
Dies ist kein mediziner Ratgeber und soll auch keiner Sein. Krankheiten des Geistens können tödlich enden und sollten auf jedenfall von einem studierten Arzt behandelt werden. Weder meine Person, noch dieses Buch sind ein ädequarter Ersatz für einen echten Mediziner.
Wenn wir es einmal genau nehmen, dann ist dies sogar nicht einmal ein Ratgeber und doch habe ich den Anspruch, Euch mit Rat zur Seite zu stehen. Viel eher ist dies ein Lebensbericht, der Euch eine Möglichkeit aufzeigen soll und vielleicht hilft mein Werdegang Euch dabei, die Einzelheiten hinter dem Vorhang besser zu erkennen und zu verstehen.
Und mit “Euch” meine ich nur Autoren, sondern auch Ärzte, die sich mit dem Phänomen Schreibblockade, aber halt auch mit Depressionen und Burnouts beschäftigen. Vielleicht kein mein Leben, mein Krankheitsverlauf zu neuen Inputs führen, die bei vielen anderen Menschen ein solches Schicksal verhindert.
Aber viel wichtiger als alles, was dieses Buch noch positives tun kann, war das, was es bereits tat. Das niederschreiben hat mir persönlich dabei geholfen, das dunkelste Kapitel meines Lebens etwas besser zu verstehen und vor allem es als das zu akzeptieren, was es tatsächlich auch war.
Unwissen schützt vor Strafe nicht und mein Unwissen und meine Unerfahrenheit, haben meinen Absturz ausgelöst. Heutzutage bin ich schlauer, so dass ich mir sicher bin, dass die Schreibblockade sich nicht wieder bei mir einnisten kann.
Mein Leidensweg ist einer positven und lebensbejahenden Einstellung gewichen. Und ich hoffe, damit, dass ich hier und jetzt mein Schweigen breche, kann ich Euch ebenfalls dazu verhelfen, der Finsternis zu entkommen.
Gemeinsam können und werden wir dieses Schreckgespenst aus unserem Leben verbannen. Es mag seine Lebensberechtigung haben, doch wir sollten selbst entscheiden, ob es in unserem Leben eine Rolle spielt.
Kommt, lasst uns diesem Gespenst nun entgegen treten und es für immer aus unserem Leben verbannen.
Kommt nur, wir schaffen das!
Schreibblockade, geh mit Gott, aber verdammt nochmal geh! Geh auf nimmer wiedersehen!
Wir sind wir und wir sind stärker!
Gute, wie schlechte Ratgeber buhlen schon seit ewigen Zeiten um die Gunst von Schreiberlingen. Sie suggerieren ihnen den schnellen und nachhaltigen Erfolg, zumindest wenn sie deren Tipps und Tricks befolgen. So soll es sogar machbar sein, einen ganzen Bestsellerroman in nur wenigen Stunden zu erstellen.
Dabei vergessen sie jedoch gerne eine Kleinigkeit; jeder Mensch funktioniert anders und was bei dem einen sehr gut funktioniert, misslingt dem anderen vollkommen. Und natürlich, kein echter, kein wahrer Autor, der sich zu diesem Beruf berufen fühlt, schreibt einen Bestseller in nur wenigen Stunden. Das hat, zumindest soweit ich weiß, bisher noch niemand auf einem ehrlichen Weg geschafft und erst recht kein angehender Autor, der sein Wissen aus diesen Ratgebern bezog.
Die Autoren dieser Ratgeber spielen mit unseren Träumen, mit unseren Sehnsüchten auf der Suche nach dem schnellen Geld, dem großen Erfolg und nur zu gerne folgen wir ihnen blindlings. Auch ich war da keineswegs anders; auch ich träumte von einer Karriere als Bestsellerautor und natürlich auch von dem schnellen, vielen Geld, mit dem ich mir ein Leben im Luxus aufbauen konnte.
Ein Traum, der sein jähes Ende fand, als er begann sich zu erfüllen. Ein Ende, von dem ich zwar zuvor hier und da schon gehört hatte, von dem ich aber noch selbstsicher ausging, dass es mich niemals würde treffen können. Ich glaubte immun dagegen zu sein. Die Schreibblockade lehrte mich eines besseren. Und wenn ich heute auf sie zurück blicke, immer noch mit gleichen Horror den ich in ihren Fängen empfand, wird mir bewusst, wie sie sich bei mir einschleichen konnte und welchen Punkt diese tollen Ratgeber gar nicht behandelten.
In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit ihr beschäftigt, habe versucht alles nur erdenkliche über die Psychologie dahiner zu lernen und durfte festsellen, dass es zwar durchaus den ein oder anderen, in meinen Augen recht merkwürdigen, Ratgeber gibt, die uns Autoren aus einer Schreibblockade herausholen sollen, angeblich mit todsicheren Tricks, die bei jedem funktionieren. Bei jedem, nur nicht bei mir. Und bei anderen Autoren, mit denen ich mich unterhalten habe.
Mal abgesehen, so gut es sein kann, zu wissen, wie wir eine Schreibblockade besiegen; glaube ich, der viel bessere Weg ist, es gar nicht erst zu einer Schreibblockade kommen zu lassen. Nur die Vorbeugung, die tauchte in keinem dieser Ratgeber auf. Vermutlich wäre es auch nicht gut für das Geschäft, wenn das Schreckgespenst Schreibblockade plötzlich der Vergangenheit angehört.
Ich könnte Euch natürlich versprechen, mit meinen Rezepten seit ihr immun gegen sie; aber erstens wäre dies ein falsches Versprechen und zweitens müsste ich dann sehr genau wissen, wie jeder einzelne Autor und Schriftsteller tickt, was ich natürlich nicht tue. Demnach kann ich nur versprechen, Euch einen möglichen Weg zu zeigen, wie ihr wieder aus ihr herauskommt und gleichzeitig Euch ein paar Ideen zur Hand geben, die eventuell verhindern, dass ihr tatsächliche dem Schreckgespenst Schreibblockade begegnet.
Ich bin kein Doktor, kein Psychologe oder Psychater, einfach nur ein denkender Mensch, der Journalist von Beruf ist und nebenbei auch noch als leidenschaftlicher Autor arbeitet.
Doch dies hier ist meine Geschichte, mein fast Jahrzehnt in der Schreibblockade und mein Sieg über sie. Möge sie euch als Anregung und vielleicht auch ein wenig als Richtungsweiser dienen. Und wie anfangs erwehnt, alles begann mit nahezu haltlosen Versprechen diverser Ratgeber.
Um besser verstehen zu können, wie tief mich die Ratgeber beeinflussten, müssen wir tatsächlich etwas weiter zurück reisen. Vermutlich war ich gerade einmal acht Jahre alt, noch weit weg davon, tatsächlich richtig schreiben zu können, als wir Kinder dazu angehalten wurden, ein Musikinstrument zu erlernen. So wie es sich für eine klassische Ausbildung in einem vornehmen Haushalt nun einmal ziemte. Und wie es halt üblich war, das erste Instrument musste eine Blockflöte sein.
Wenn ich mir jetzt überlege, welch grausammen Töne dieses Instrument tatsächlich produzieren kann, ziehe ich den Hut vor allen Eltern, die sich dies auferlegen.
Wir Geschwister bekamen jeweils eine eigene Flöte und dazu individuellen Unterricht bei einer Privatlehrerin. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob ich dieses Instrument zumindest am
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 09.01.2024
ISBN: 978-3-7554-6690-1
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