Viele Stimmen grummelten durcheinander, als Rizzo plötzlich aufwachte. Was war nur wieder los? Es war ganz früh morgens und Rizzo konnte kaum die kleinen Augen aufbekommen. Er blinzelte ein paar mal und konnte seine Mama erkennen, die mit den anderen Ratten aus der gesamten Nachbarschaft wild und aufgebracht durcheinander redete.
Rizzo reckte sich erst einmal gründlich. Den kleinen Rattenkopf nach oben gereckt, die oberen kleinen Pfoten lang nach oben und die unteren kleinen Pfoten ganz lang nach unten. Er riss das kleine Rattenmaul weit auf wie eine große Ratte und gähnte ganz lange. Dann krabbelte er langsam aus dem Filzknäuel und tapste zu seiner Mama.
„Guten Morgen Mama. Was ist denn hier los? Was ist denn passiert?" wollte Rizzo von seiner Mama wissen. „Opa Wackelzahn ist gerade von den super schnellen Sanitäterratten zu Herrn Doktor Hokus Pokus ins Rattenkrankenhaus gebracht wurden. Wir wissen nicht, was er hat. Wahrscheinlich ist er einfach zu alt zum Weiterleben. So ist das eben manchmal." Rizzo guckte seine Mama nun aber ganz traurig an. „Der arme Opa Wackelzahn. Hoffentlich wird er ganz schnell wieder gesund." sagte Rizzo und ging sich erst mal die kleinen Nagezähne putzen.
Rolf kam wie jeden Morgen mit seiner Mama zu Rizzo, um ihn abzuholen. „Wir werden Opa Wackelzahn nach dem Mittagsschlaf besuchen gehen. Nun geh erst mal in den Rattenkindergarten und spiele mit den anderen. Bis nachher." sprach Rizzos Mama. Rolf tapste neben Rizzo und erzählte heute gar nicht viel. Er konnte einfach nur noch an seinen alten Opa Weisbart denken. Der war nämlich auch mal ins Rattenkrankenhaus gekommen. Aber da konnte ihn niemand mehr besuchen. Der arme Opa Weisbart war so alt und krank, dass er einfach einschlief und nie mehr aufwachte. So alt war er schon. Aber das wollte Rolf seinem lieben Freund Rizzo nicht erzählen. Denn Opa Wackelzahn ist ja nicht Opa Weisbart. Und Opa Wackelzahn ist auch noch nicht so alt wie Opa Weisbart. Also hoffte Rolf, dass Rizzo seinen Opa bald wieder zu hause besuchen kann.
Im Rattenkindergarten war Frau Mecker heute damit beschäftigt, den Kindern das Lied vom ABC zu lernen. Rizzo kannte bereits alle Buchstaben. Aber nur die großen. Die kleinen kannte er noch nicht. Darauf war Rizzo sehr stolz. Er hatte sie sich einfach beigebracht. Rizzo hat auch versucht, Rolf die Buchstaben zu erklären. Aber der verstand es leider gar nicht und alberte ständig herum. Dann hat Rizzo keine Lust mehr gehabt, Rolf die Buchstaben zu erklären. „Dann bleib halt dumm." hat Rizzo zu Rolf gesagt. Aber trotzdem konnten die beiden ganz toll zusammen spielen. Rolf spielte am Liebsten mit den Bauklötzen und Rizzo puzzelte dann einfach immer aus den Bauklötzen Buchstaben. So konnte er seinem Freund dann doch ein paar Buchstaben erklären. „Das ist doch das B wie Bauklotz, du Holzkopf, und das ist das H mit dem Holzkopf anfängt!" neckte Rizzo ihn dann manchmal. Die Beiden hatten wirklich viel Spaß im Rattenkindergarten.
Der kleine Tom hatte keinen so guten Freund. Tom war aber auch immer zu böse zu den anderen Rattenkindern. Und Buchstaben fand er ganz doof, hatte er gesagt. Immer wenn Tom dran war einen Buchstaben zu sagen, hat er gesagt: „Das will ich aber nicht! Das finde ich doof!" Aber Tom schaffte es nicht, den anderen Rattenkindern den Spaß am ABC-Lernen zu verderben. Das hat Tom noch mehr geärgert. Seine Laune wurde immer schlechter und er fing an, die anderen Kinder abzulenken. Tom machte Fratzengesichter und die anderen mussten lachen. „Bäh!" machte Tom, als er gerade seine Zunge ganz lang rausstreckte und mit den Augen auf die Nasenspitze guckte. Frau Mecker fand so was immer gar nicht lustig. „Geh und setz dich in die Ecke, Tom!" befahl Frau Mecker. Tom tapste langsam in die Ecke und saß dort ganz alleine.
Rizzo beobachtete Tom immer sehr genau. Er konnte einfach nicht verstehen, warum Tom immer so viele böse Dinge tat. Aber Rizzo bemerkte auch, dass Tom oft sehr traurig aussah. Tom guckte immer dann traurig, wenn er alleine war und glaubte, das ihn gerade niemand ansah.
„Und der letzte Buchstabe im ABC ist das Z! Welches Wort beginnt den mit dem Buchstaben Z?" wollte Frau Mecker wissen. „Zahn!" rief Rizzo und wurde plötzlich traurig, weil er bei dem Wort Zahn an Opa Wackelzahn denken musste.
Nun war das ABC zu ende und die Rattenkinder konnten wieder spielen. Rizzo lief zu Tom. „Ich fand das ABC-Spiel heute auch doof!" sagte Rizzo und Tom freute sich, dass er das nicht allein doof fand. „Ehrlich? Obwohl du das schon kannst?" wollte Tom wissen. „Ja ich finde es heute einfach doof und nun lass uns doch mal ne Runde Murmelfußball spielen!" schlug Rizzo vor. Die beiden Rattenjungs schossen sich die Murmel ein paar mal zu. Dann kamen auch die anderen und wollten mitspielen. So gab es noch ein richtiges Murmelfußballspiel an diesem Tag und Rizzo hatte so viel Spaß, dass er wieder lachen konnte.
Gleich nach dem Abschlusskreis kam Tom zu Rizzo. „Wollen wir heute Nachmittag zusammen spielen?" wollte Tom von Rizzo wissen. „Heute kann ich nicht Tom. Ich will meinen Opa im Krankenhaus besuchen. Aber vielleicht geht es morgen."
Rolfs Mutter stand schon an der Tür, um Rolf und Rizzo abzuholen. Rizzo freute sich nun, seinen Opa im Rattenkrankenhaus zu besuchen. Und der Opa Wackelzahn freute sich auch immer ganz doll, wenn Rizzo ihn besuchen kam.
„Hallo Kinder! Lasst uns gleich zu Herrn Schmatz gehen!" reif Rizzos Mama und kam den Rattenkindern entgegen. Sie tapsten gemeinsam zum guten Herrn Schmatz, der wie jeden Mittag den Rest seines Essens durch das Klo in die Kanalisation spülte; zur Freude aller Ratten vom Krummberg. Es lauerten immer einige Ratten aus der Nachbarschaft bei Herrn Schmatz. Jeden Mittag waren alle gespannt, was es wohl zu essen gäbe. Das Abflussrohr von Herrn Schmatz war einer der beliebtesten Plätze vom Krummberg bei den Ratten.
Endlich ging die Klospülung und alle guckten gespannt, was es wohl zu essen gibt. „Lecker! Kartoffeln mit Spinat und Spiegelei!" rief Rizzo. Schnell machten sich alle über das gute Essen her. Denn sie wussten ja, dass Spinat groß und vor allem aber auch stark machte. „Nun machen wir aber einen kleinen Mittagsschlaf!" schlug Rizzos Mama vor und alle gingen gemeinsam zur schönen weichen Kuschelecke aus Filz und Papprollenresten und hielten ihren Mittagsschlaf. Rizzo und Rolf waren nach dem wilden Murmelfußballspiel in dem Rattenkindergarten ganz kaputt und vom vielen essen auch ganz müde. So lagen alle ganz dicht aneinander und schliefen.
„Aufwachen!" Melix war mit den Hausaufgaben fertig und wollte nun zusammen mit Rizzo zu Opa Wackelzahn ins Rattenkrankenhaus. Morgens auf dem Weg zur Schule hatte Melix nämlich gesehen, dass die Sanitäterratten Opa Wackelzahn ins Rattenkrankenhaus brachten. Darum wollte Melix seinen besten Freund Rizzo natürlich begeleiten. „Ja super das du mitkommst, Melix!" freute sich Rizzo. Auf dem Weg zum Rattenkrankenhaus gab sich Melix ganz viel Mühe, Rizzo immer wieder zum Lachen zu bringen. Rizzo durfte auf Melix Rücken klettern und die beiden spielten Pferd und Reiter, was bei Ratten natürlich recht komisch aussah. Aber Rizzo freute sich und der Weg zum Rattenkrankenhaus war für ihn ein riesengroßer Spaß.
„Nun müssen wir aber aufhören mit dem Rumalbern." sprach Melix. „Ein Krankenhaus ist kein Spielplatz. Hier müssen die Leute mehr Ruhe haben, damit sie schnell gesund werden können. Wo liegt den eigentlich dein Opa Wackelzahn?" wollte Melix wissen. Rizzos Mama, die hinter den beiden tobenden Rattenkindern erst jetzt im Krankenhaus ankam, schnaufte: „Guckt mal Kinder; da steht das Wort: Information. Da kann man fragen, wo jemand zu finden ist. Wollt ihr zwei mal fragen gehen? Ich muss mich erst mal hinsetzen und kurz ausruhen. Ihr seid zu schnell für mich gewesen." Rizzos Mama plumpste auf einen freien kleinen Haufen aus Papprollenkrümeln. Davon gab es genau zwanzig Stück gleich neben der Information und Anmeldung. Auf einem saß eine dicke, alte Ratte mit einer ganz verbundenem Hinterpfote. Sie hatte auch einen kleinen Verband am Kopf und in der rechten Pfote hielt sie einen kleinen aber dicken Ast. Den benutzte sie wohl als Stütze. Neben ihr saß ein dicker, alter Rattenmann. Der streichelte mit seiner Pfote immer ganz liebevoll über die Pfote der alten, dicken, kranken Ratte. Rizzo fragte sich, was der wohl passiert ist. Aber nun wollte er so schnell
es nur ging zu Opa Wackelzahn. „Komm mit Melix, wir fragen mal, wo wir Opa finden." Die beiden Rattenfreunde tapsten gemeinsam zu der Ratte an der Information. „Ich möchte wissen, wo mein kranker Opa Wackelzahn liegt." Wollte Rizzo von der Ratte an der Information wissen. „Mal sehen." sprach die Ratte „W wie Wackelzahn... hmmm ...da habe ich einen Herrn Walter Wackelzahn, der liegt in der dritten Ecke die zweite Kanalröhre durch, gleich neben dem Rattenschwesternstützpunkt. Könnt ihr gar nicht verfehlen. Einfach nur hier gerade aus durch!" sprach die freundliche Ratte von der Information. „Also gut. Komm Mama. Opa liegt da hinten." Rizzo tapste mit seiner Mama und Melix das Kanalrohr entlang. Manche kranken Ratten schnarchten ganz laut. „Die sind noch in der Vollnarkose!" lachte Melix. „Vollnarkose? Was ist das denn?" wollte Rizzo wissen. Melix erklärte ihm: „Wenn man ganz doll Schmerzen hat, gibt der Doktor Hokus Pokus einen Zaubertrunk von dem man ganz tief und lange schlafen muss. Guck mal, da ist ja schon der Rattenschwesternstützpunkt. Dann sind wir gleich bei Opa." Sagte Rizzos Mama und schon flitzte Rizzo los. Er war so neugierig, wie es wohl seinem Opa geht.
Ganz vorsichtig schlich Rizzo um die Ecke und hielt Ausschau nach seinem Opa. Er entdeckte ihn auf den dicken, alten Po sitzend mit einem Kartenspiel in den Pfoten. Er sah das Opa lachte und mit seiner beiden Papprollenhaufennachbarn sprach. Die drei alten Rattenopas spielten Rattenskat und hatten wohl eine Menge spaß.
Rizzo schlich sich leise an und sprang seinem Opa mit einem riesigen Satz an den alten, grauen Rattenbart und küsste ihn auf die dicken, alten Rattenbacken. „Oh hallo mein Kleiner!" freute sich Opa Wackelzahn. „Warum bist du hier im Rattenkrankenhaus Opa? Du bist doch ganz gesund!" wollte Rizzo wissen. Melix und Rizzos Mama kamen auch herangeschlichen und guckten nicht schlecht, dass es dem alten Opa schon wieder so gut ging. „Schaut mal her!" sprach Opa Wackelzahn und zeigte stolz einen kleinen Verband, zwischen dem eine kleine Kanüle herausguckte. Opa Wackelzahn erzählte, was passiert war. „ Hier habe ich einen Tropf gehabt. Da lief so ein Zaubertrunkzeug von Doktor Hokus Pokus durch. Das hat meinen alten Rattenknochen so gut getan, dass ich heute schon wieder besser laufen kann als die ganzen letzten Monate! Der Doktor Hokus Pokus hat gesagt, ich soll mich viel mehr bewegen. Meine Knochen sind zu kaputt und darum brauche ich mehr Muskeln, damit die alten Knochen besser geschützt werden. Also werde ich jetzt jeden Tag eine Runde durch die Kanalrohre unseres Krummberg laufen. Und meinem alten Herz wird das auch gefallen, denn das ist ja schließlich auch ein Muskel, wisst ihr? Und wenn heute Nachmittag bei der Untersuchung alles wieder besser ist, dann darf ich heute Abend schon wieder nach hause. Toll, oder? Dabei gefällt es mir hier ganz gut mit meinen beiden Papprollenhaufennachbarn. Aber die werde ich einfach besuchen und mit ihnen Rattenskat spielen!" freute sich Opa Wackelzahn. „Aber guckt euch mal die große Beule auf meinen Rücken an!" sagte Opa Wackelzahn und zeigte seinen Rattenrücken. „Oh waia!" riefen Rizzo und Melix. „Mensch Opa, was ist denn da passiert?" wollte Rizzo wissen. „Ach Junge" antwortete Opa Wackelzahn „da bin ich heute morgen so doof aus meinem Schlafplatz gerutscht und genau auf die Kante von meinem Nachtischholzklotz geprallt. Das hat so weh getan, dass ich gar nicht aufstehen konnte. Aber mehr ist mir nicht passiert. Und nun geht es mir wieder gut!" freute sich der Opa.
Rizzo, seine Mama und Melix drückten den alten Rattenopa noch einmal ganz doll und beschlossen, wieder nach Hause zu gehen. „Wir basteln ihn am besten schnell eine dicke Polsterung aus Pappe um die Kanten von seinem Nachtischholzklotz, damit so was nie wieder passiert!" schlug Rizzo vor. Also sammelten die beiden Rattenkinder auf dem Weg nach Hause Papprollenreste. Zu Hause angekommen bastelten die beiden Freunde dem Opa einen altersgerechten Nachtisch, wie Rizzos Mama ihn nun nannte. Und als Opa abends nach Hause kam, freute er sich sehr darüber, dass die kleinen Rattenkinder sich so viel Mühe gemacht haben. „Na ihr Lieben, nun kann mir ja nichts mehr passieren!" freute sich Opa Wackelzahn und sprang fröhlich auf seinen Schlafplatz. Er schlief gleich ein und schnarchte, dass die Papprollen unter ihn vibrierten.
Auch Melix war nun müde und ging nach Hause. Rizzo wollte auch sofort ins Bett. Er freute sich auf den nächsten Morgen im Kindergarten. In dieser Nacht träumte Rizzo, dass Opa beim Krummberg-Kanalrohr-Ratten-Marathon als erster durch das Ziel flitzt. Vergnügt piepste Rizzo im Schlaf herum und wachte am Morgen fröhlich auf.
Nach dem Nagezähneputzen wurde Rizzo mit Rolf und seiner Mama wieder zum Rattenkindergarten gebracht.. „Mein alter Opa Wackelzahn durfte gestern Abend wieder nach Hause kommen! Er hatte nur eine schwere Prellung auf dem alten Rattenrücken! Darum konnte er sich kaum bewegen!" erzählte Rizzo seinem Freund Rolf. Rolf sprach traurig. „Aber mein Opa Weisbart hatte keine Prellung. Ich konnte ihn nicht mehr im Rattenkrankenhaus besuchen, weil sein altes Rattenherz ganz schnell aufgehört hat zu schlagen." Rizzo nahm seinen kleinen Freund zwischen seine kleinen Pfoten. „Aber dafür hat dein alter Opa nun keine Schmerzen mehr und ist bei dem lieben Gott im Rattenhimmel. Es wird ihm da viel besser gehen, als hier bei uns. Glaub mir. So ist das irgendwann für jede alte Ratte. Die sind dann froh die Alten, wenn sie zum lieben Gott dürfen. Traurig sind nur die Ratten, die noch hier bleiben müssen. Denn nur auserwählte Ratten dürfen zum lieben Gott. Nicht jeder darf da hin!" erklärte Rizzo seinem Freund. „Woher weißt du denn das?" wollte Rolf wissen. Rizzo erklärte Rolf: „ Das hat mir mal die Pastorenratte Gottlieb Himmelreich erzählt. Der betet doch immer und erzählt dem lieben Gott was. Der muss es doch wissen!" Rolf überlegte kurz und wunderte sich. „Aber wo kommen die Ratten hin, die nicht zum lieben Gott dürfen?" wollte Rolf wissen. Rizzo wurde nachdenklich. „Hm, dass hat mir die Pastorenratte gar nicht gesagt. Aber ich habe mal gehört, dass es auch einen bösen Rattenengel gibt und der versucht immer, die Ratten zu verzaubern. Die werden dann immer böser. Und dann wendet sich der liebe Gott ab von den bösen Ratten und der böse Rattenengel treibt seine bösen Spiele mit ihnen."
Beide Rattenkinder überlegten erst mal ganz genau, ob sie auch schon zu böse geworden sind. Aber beide waren der Meinung, dass das nicht so ist. Sie waren bestimmt immer ganz lieb und der böse Rattenengel wird sicher nicht zu ihnen kommen. „Hilfst du mir, nie wieder böse zu sein?" bat Rolf seinen Freund Rizzo. „Na sicher! Aber du musst mir auch helfen, okay?" Rizzo und Rolf gaben sich das Rattenehrenwort und klatschten mit ihren Pfoten aufeinander.
Fröhlich sprangen die beiden durch den Rattenkindergarten an der ganz verdutzt guckenden Frau Mecker vorbei. Sofort erblickte Rizzo wieder einmal Tom, der gerade mal wieder den Frank gegen den Oberarm boxte. „Hast du gesehen wie böse Tom schon wieder ist?" wollte Rolf von Rizzo wissen. „Ja, das habe ich gesehen. Wir müssen Tom mal warnen. Wir müssen ihn auch mal vom bösen Rattenengel erzählen." Rizzo und Rolf tapsten zu Tom. „Tom warum hast du denn Frank gehauen?" wollte Rizzo wissen. Tom schämte sich ein wenig. „Habe ich nicht! Da saß eine Fliege!" log Tom einfach. „Tom du darfst nicht schlagen und boxen. Wenn man böse ist, kommt der ganz böse Rattenengel irgendwann zu dir und dann können die lieben Rattenengel gar nicht mehr richtig beschützen!" erklärte Rolf. Aber Tom guckte nur böse: „Ist mir egal! Die beschützen mich und meine Mama sowieso nicht! Und meinen Papa haben die auch einfach weggehen lassen!" Tom wurde immer trauriger. Rizzo merkte, dass Tom wohl sehr traurig darüber war, dass sein Papa nicht bei ihm und seiner Mama wohnte.
Nun wusste Rizzo gar nicht mehr, was er sagen sollte und tapste rüber zu Frau Mecker. „Du Frau Mecker, stimmt es, dass Toms Papa nicht bei Tom und seiner Mama wohnt?" „Ich glaube, dass stimmt." antwortete Frau Mecker. Sie überlegte. „Ich glaube, darum ist Tom immer so traurig und wütend. Aber wir können uns ja mal ganz viel Mühe mit ihm geben. Vielleicht merkt er dann, dass er auch ohne seinen Papa ein ganz toller Rattenjunge ist!" schlug Frau Mecker vor. „Na ich versuche schon mal damit anzufangen." sagte Rizzo und tapste wieder zu Tom.
„Tom habe ich dir schon mal erzählt, dass mein Papa auch immer unterwegs ist? Er ist nur manchmal für ein paar Stunden zu Hause und dann geht er wieder. Ich bin auch immer alleine mit meiner Mama!" erzählte Rizzo. Tom machte große Rattenaugen und freute sich ein wenig. „Wirklich? Und du bist darüber nicht traurig?" wollte Tom wissen. „Ach was! Ich weiß doch, das er irgendwann wieder kommt. Er geht nicht einfach so für immer weg. Das ist nicht so schlimm." Rizzo versuchte, Tom ganz viel Mut zu machen. Aber Tom jammerte weiter. „Mein Papa hat aber viel mehr Zeit für eine andere Rattenmama und ein anderes Rattenkind. Das ist gemein!" Rizzo überlegte. „Der ist aber dumm. Da hat der aber selber Schuld, wenn es ihm nicht so gut geht." Tröstete er Tom. „Glaubst du der ist gar nicht so glücklicht?" wollte Tom erstaunt wissen. „Na sicher nicht! Aber du kannst doch einfach glücklich sein, dass du tolle Rattenfreunde haben kannst! Lass uns toben und spielen! Komm schon!"
Da hatte Tom auf einmal alles vergessen, was ihn geärgert hat. Er wollte nun einfach immer spaß haben und mit den anderen Rattenkindern spielen. „Ach Rizzo" sprach Tom „die ganzen Rattenkinder, die ich immer geärgert habe, sind so tolle Freunde! Mit denen kann ich auch ganz toll spielen, wenn ich sie nicht immer schubse und haue. Das macht viel mehr spaß!" freute sich Tom.
Rizzo ging nun noch viel lieber in den Rattenkindergarten. Manchmal gab es Rattenkinder, die wütend oder traurig waren. Aber Rizzo hat dann einfach immer mit den Rattenkindern gespielt. Dabei vergaßen die Kleinen ihre Wut oder Traurigkeit. Dann waren sie wieder fröhliche Rattenspielkinder und das machte auch Rizzo immer sehr glücklich.
Tag der Veröffentlichung: 14.12.2008
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