Ein feuchtes, kaltes Ratten-Mama-Schnäutzchen kitzelte Rizzo aus einen wunderschönen Traum. Rizzo wollte gar nicht aufwachen! Gerade hatte er in seinem Traum mit seinem lieben Freund Melix eine super leckere Bäckerei gefunden! Und gerade wollten die beiden eine herrliche Käsetorte anbeißen! Na so ein Ärger! „Aufstehen, Zähne putzen, frühstücken!“ tja, also keine Torte! Rizzo räkelte sich in seinem neuem Traumbett: ein super weiches Knäuel aus Filzlumpen. Seine Mama hatte nämlich gestern einen Sperrmüll-Spaziergang gemacht und bei Herrn Wichtig eine alte Decke gefunden. Aus dieser Decke haben Rizzo und seine Mama zusammen mit Rizzos Freund Melix viele kleine Fetzen mit ihren Zähnen gerissen! Das war ein Vergnügen! Melix hat natürlich alles mit seiner Duftdrüse markiert. Nun hat Rizzo immer den Geruch seines besten Freundes im Bett! Das findet der kleine Rizzo natürlich super toll.
Nun ist es aber manchmal ganz schön schwer für Rizzo, aus seinem herrlichen Bett zu krabbeln. Brav tat er, was Mama sagte. Der Bürstenkopf einer alten Kinderzahnbürste lag gleich neben seinem Bett. Rizzo knabberte erst an der kleinen Kinderzahnpastatube. Ein wenig Pasta gelang an seine Zähne. Dann knabberte er wild auf der Zahnbürste herum. Schließlich wollte er auf keinen Fall schlechte Zähne bekommen. „Fertig Mama!“ piepste Rizzo. „Rolf und seine Mama stehen drüben und warten auf dich. Da brauche ich nicht mitkommen. Geh rüber und lauf mit ihnen. Ich habe Frau Mecker bescheid gesagt, dass die beiden dich auch wieder nach Hause bringen. Also viel spaß! Tschüß!“ Rizzo bekam noch einen Kuss von seiner Mama und flitzte rüber. Rolf freute sich schon. „Guten Morgen Rizzo! Komm schnell, lass uns ein Wettrennen machen! Wer als erster im Ratten-Kinder-Garten ist!“ „O. k.! Auf geht’s!“ sagte Rizzo und schon flitzten die beiden kleinen Rattenkinder einfach los. „Ich bin sowieso schneller als du1“ freute sich Rizzo. Rolf wollte schneller sein und blieb dicht an Rizzos Fersen. Dann schaffte er es tatsächlich, Rizzo zu überholen. Er freute sich so sehr, dass er vor Freude noch viel schneller wurde. Er rannte und rannte und hörte nur noch Rizzos leises Piepsen aus weiter Ferne. „Ich bin Erster! Ich bin der Schnellste! Juhu!“ freute sich Rolf. Er rannte einfach weiter und weiter. Kleine Steine wurden von seinen kleinen Pfoten durch die Luft gewirbelt, Papier flatterte durch seinen Wind durch die Luft. Rolf freute sich; endlich war er mal der Schnellste!
„Rooolf! Waaarte!“ rief Rizzo so laut er nur konnte und hielt sich seine kleine linke Pfote. Es steckte ein kleiner Splitter drin. Leider war Rizzo beim Laufen genau auf ein kleines Stück Holz getreten und konnte nun vor lauter Schmerzen gar nicht mehr auftreten. Nun saß er dort ganz allein. Die kleine Pfote tat ganz doll weh und niemand war hier weit und breit zu sehen. Rizzo hatte Schmerzen und bekam auch Angst. Rolf war längst nicht mehr zu sehen. Und diesen Weg kannte Rizzo gar nicht! Er hatte keine Ahnung, wo er überhaupt war! Rizzo versuchte verzweifelt, diesen blöden Splitter aus seinem Fuß zu ziehen. Aber vor lauter Angst stiegen ihm Tränen in die Augen und darum konnte er gar nicht richtig sehen, wo der blöde Splitter sitzt! Rizzos Tränen tropften auf die Wunde. Nun konnte diesen blöden Splitter nicht mal richtig greifen, um ihn herauszuziehen, weil die Tränen alles ganz glitschig machten. Da musste Rizzo noch mehr weinen.
„Häähäähm!“ Rizzo erschrak. Plötzlich stand ein fremder Rattenmann neben ihm. „Na Du kleines trauriges Wesen! Hast du dich verlaufen? Oder warum weinst du?“ Rizzo wischte mit seinen kleinen Pfoten die großen dicken Tränen aus seinen Augen. Da stand eine große, fette Ratte mit kleinen roten Augen! Fürchterlich sah der Fremde aus! Und der Gestank brannte richtig in Rizzos kleiner Rattennase. Nun hatte Rizzo noch mehr Angst. Er wusste gar nicht, was er nun tun sollte. Rolf war längst nicht mehr zu sehen und kam auch nicht zurück. Rolfs Mutter hatten die beiden schon längst abgehängt. Rizzo hatte Angst, dass ihn niemand mehr finden würde. Er fühlte sich ganz schlecht und weinte so laut er nur konnte.
„Wenn du so laut heulst, kann ich dir doch gar nicht helfen!“ sagte der Fremde. Rizzo wurde etwas leiser und versuchte dem Fremden zu berichten, was passiert war. „Ich habe einen Splitter in meiner Pfote und kann nicht mehr laufen.“ Der Fremde kam näher an Rizzo heran. Bei diesem Gestank wurde Rizzo nun auch noch richtig schlecht. Die riesigen Pfoten vom Fremden packten Rizzos kleine Pfote. Nun bekam Rizzo noch mehr Angst. „Da brauchen wir eine Pinzette! Ich nehme dich einfach mal mit zu mir nach Hause. Da habe ich eine und kann deinen Splitter raus ziehen. Wenn du dann wieder laufen kannst, werden wir gemeinsam nach deinem zu Hause suchen. Klettere auf meinen Rücken und halte dich einfach gut fest an meinem Fell.“
Rizzo wusste nicht, was er tun sollte. Einfach mit diesem Fremden gehen? Oder lieber hier sitzen und warten, was passiert? Ach wäre er doch nicht einfach so schnell vorgelaufen! Dann könnte sich jetzt Rolfs Mama um diesen blöden Splitter kümmern. Aber nun war er ganz alleine mit einem Fremden und hatte ganz große Angst.
Rizzo versuchte so gut er nur konnte zu überlegen. „Nein! Ich will nicht mit dir gehen!“ schrie Rizzo so laut er nur konnte. „Du brauchst nicht so laut zu schreien! Ich höre noch sehr gut! Und außerdem will ich dir doch nur helfen! Du kannst doch nicht ganz alleine hier sitzen bleiben! Hier kann dir ganz viel schlimmes passieren! Du musst mit mir kommen.“ Der Fremde kam wieder näher zu Rizzo und versuchte gerade, ihn mit seiner riesen Pfote zu greifen. Da schoss Rizzo zum Glück eine super tolle Ausrede in den Kopf: „Nein!“ schrie Rizzo wieder. „Die Mama von Rolf kommt gleich um die Ecke! Ich bin nur mit Rolf ein Stück vorgelaufen. Ich will auf sie warten! Sie wird jeden Moment hier sein! Ich reiche schon ihren Duft!“ Rizzos keines Herz pochte wie wild in seiner kleinen Brust. Er hatte plötzlich ein ganz komisches Gefühl. Eigentlich hatte er noch immer Angst, obwohl er gerade ganz mutig war.
Der Fremde guckte Rizzo ziemlich böse an. Aber er glaubte Rizzo. Also verabschiedete er sich. „Na wenn du meinst. Aber ich komme hier später noch einmal gucken, ob du noch da bist. Okay? Ich kann ja erst mal gucken, wo dein Freund abgeblieben ist. Wenn ich ihn sehe, schicke ich ihn zurück. In welche Richtung ist er denn gelaufen?“ wollte der Fremde noch wissen. „Ich weiß nicht mehr genau.“ Rizzo log aus Angst, der Fremde könnte Rolf nun mit nach Hause nehmen. „Du lügst doch sicher! Hast du denn etwa Angst, dass ich deinem Freund was tun würde? Ich habe dir doch auch nur helfen wollen! Naja. Wenn du nicht willst! Bis später du kleiner Angsthase!“ sprach der Fremde und flitzte davon. Er verschwand in die Richtung, in die Rolf gelaufen war.
Noch immer hatte Rizzo große Angst und diesen blöden Splitter im Fuß. Aber plötzlich piepste eine vertraute Rattenstimme: „Da bist du ja! Wo ist Rolf geblieben?“ Rolfs Mama stand vor Rizzo und war völlig aus der Puste. Sie konnte kaum noch atmen. „Ich habe die ganze Zeit hinter euch hergerufen. Aber ihr habt es nicht gehört! Ihr seit eine falsche Strecke gelaufen! Hier ist es sehr gefährlich. Niemand kommt gerne hier her! Aber wo ist denn nun mein kleiner Rolf?“ traurig blickte Rolfs Mama die langen, dunklen Kanalrohre des Krummbergs entlang. Rizzo musste noch immer weinen. „Rolf ist da lang gelaufen. Er ist schon lange weg. Ich habe einen Splitter im Fuß und bekomme ihn nicht heraus.“ jammerte Rizzo. „Zeig her. Ich bin die beste Splitter-Zieh-Mama des Krummbergs!“ lachte Rolfs Mama und zog blitz schnell mit einem gekonnten Biss ihrer gepflegten Nagerzähne den blöden Splitter einfach raus.
Rizzo freute sich riesig, dass er nun endlich wieder richtig laufen konnte. Nichts tat mehr weh beim Auftreten. „Wir müssen ganz schnell Rolf finden! Hier war gerade ein fremder Rattenmann, der ganz böse aussah. Ich habe ihm gesagt, dass du gleich da bist und mir hilfst und das Rolf vorgelaufen ist. Dann hat er gesagt er will ihn suchen, um ihn zu mir zurück zu schicken!“ Rizzo konnte gar nicht schnell genug erzählen. Noch immer klopfte sein kleines Rattenherz ganz doll vor lauter Aufregung. „Los komm schnell!“ reif Rolfs Mama und die beiden flitzten noch viel schneller, als sie eigentlich konnten in die Richtung, in die Rolf gelaufen war.
„Rooolf! Rooolf!“ riefen beide immer wieder. Die Kanalrohre wurden immer finsterer. Aber Rizzo hatte nun keine Angst mehr, weil er nicht mehr alleine war. Aber um seinen Freund Rolf machte er sich große Sorgen. Er hoffte so sehr, dass der fremde Rattenmann ihn nicht gefunden hat. So große Sorgen hat Rizzo sich noch nie gemacht.
Der fremde, stinkende Rattenmann aber tapste leise durch die finsteren Kanalrohre. „Ich finde dich schon, du kleines Rattenbürschchen!“ murmelte er vor sich hin. Rolf war aber nirgends zu sehen. Er hatte nämlich irgendwann gemerkt, dass Rizzo gar nicht mehr hinter ihm war. Erst da fiel dem armen Rolf auf, dass auch seine Mama nicht mehr zu sehen war. Dann blieb Rolf eine Weile stehen und schaute sich genau um. Er kannte diese Gegend gar nicht. Sie war so finster und gruselig. Da bekam Rolf große Angst. Ganz allein war er hier. Was sollte er nur tun? Rolf überlegte. Er wollte sich verstecken und wusste nicht, wo es am Besten wäre. Rolf konnte einfach kein gutes Versteck finden. Also ging er einfach das lange, finstere Kanalrohr zurück, durch das er geflitzt war. Seine kleinen Rattenpfoten taten ihm schon sehr weh, weil er ja schon so lange gelaufen war. Und durst hatte er! Ganz großen Durst. Hier aber gab es einfach nichts zu trinken.
Voller Angst tapste der kleine durstige Rolf ganz allein durch die finsteren Kanalrohre, in denen er sich verlaufen hatte. Er lauschte auf jedes Geräusch, denn die kleinen Rattenohren können sehr gut hören. Plötzlich hörte er ein Schnaufen und erschrak. Hinter einem großen Haufen aus Pappe von Klopapierrollen konnte er sich gerade noch schnell verstecken. Dann stand auch schon ein riesiger dicker, stinkender Rattenmann an der Stelle, an der Rolf gerade noch gestanden hat.
Der fremde Rattenmann gähnte ganz laut und schnaufte. Dann schleppte er sich zu dem großen Haufen aus Klopapierrollen, hinter dem sich Rolf versteckt hatte. Rolfs kleines Rattenherz klopfte so laut, dass sich ein paar Klopapierrollen vom Berg bewegten und herunterkullerten. Seine Augen starrten voller Angst auf den fremden Rattenmann. Der Gestank kam immer näher zu seiner kleinen Nase und Rolf zitterte so sehr, dass er sich kaum noch auf seinen kleinen, schmerzenden Pfoten halten konnte.
Der fremde Rattenmann hatte aber so müde Augen, dass er den kleinen Rolf hinter dem Klopapierrollenberg nicht gesehen hat. Er schaffte es gerade noch bis zu dem Klopapierrollenberg, viel um und fing sofort ganz laut an zu schnarchen. Die Klopapierrollen kullerten eine nach der anderen vom Berg; einige waren unter dem fetten, fremden Rattenmann zusammengedrückt.
Der Gestank des fremden Rattenmannes füllte nun das ganze Kanalrohr aus. Rolf bekam kaum noch Luft. Nur ganz langsam hörte er auf zu zittern. Seine Angst verschwand ein wenig und er traute sich an dem laut schnarchendem fremden Rattenmann vorbei. Als Rolf genau an den Barthaaren des fremden Rattenmannes vorbei musste, versuchte er drüber zu springen. Genau in diesem Moment musste der fremde Rattenmann niesen. Dabei pustete der Rattenmann aus seiner stinkenden Rattennase und seinem stinkendem Rattenmaul dem kleinen Rolf so viel Luft unter den kleinen Rattenkörper, dass er ganz weit durch das lange, finstere Kanalrohr fliegen konnte!
„Aaah!“ konnte Rolf nur schreien. Er flog und flog und flog. Und zack prallte der arme kleine Kerl gegen eine andere große Ratte. Beide vielen zu Boden und hielten sich die kleinen Rattenköpfe vor lauter Schmerzen fest. „Aua!“ jammerte Rolf und blickte auf die andere große Ratte. „Mama!“ Rolf war tatsächlich gegen seine Mama geprallt, die gerade mit Rizzo herbeigelaufen kam. „Bin ich glücklich, dass ich dich wieder gefunden haben!“ rief Rolfs Mama und auch Rizzo sprang freudig seinem kleinen Freund in die kleinen Rattenpfoten.
„Kommt Kinder. Wir gehen zurück nach Hause. Der Rattenkindergarten macht eh bald wieder zu, das lohnt sich nicht mehr.“ Gemeinsam tapsten Rizzo, Rolf und seine Mama zurück. Diesmal blieben Rizzo und Rolf aber bei Rolfs Mama. Sie wollte nicht mehr vorlaufen. Das macht ihnen nun keinen Spaß mehr. Zu groß ist die Angst, sie wieder zu verlieren und zu verlaufen.
Rizzos Mama blickte um die Ecke, weil sie die kleinen Rattenkinder schon von weiten piepsen hörte. „Warum seit ihr denn schon wieder zurück? Ist der Rattenkindergarten heute früher zu gemacht worden?“ wollte sie wissen. „Nein Mama. Uns ist was schlimmes passiert.“ wollte Rizzo seiner Mama erklären. „Na die beiden haben einen ganz großen Fehler gemacht und sind dabei fast verloren gegangen.“ berichtigte Rolfs Mama.
„Lasst uns erst mal zu Herrn Schmatz laufen. Der kippt sicher gleich wieder Mittagessen ins Klo. Dabei könnt ihr euren Schrecken erst mal besser verkraften. Wenn wir dann gegessen haben, könnt ihr in Ruhe vor unserem Mittagsschlaf erzählen, was alles passiert ist.
So flitzten die beiden Rattenmamas mit ihren Rattenkindern durch die Kanalrohre zum Haus von Herrn Schmatz. Sie waren gerade angekommen, als seine Klospülung ging. Na der Weg hatte sich gelohnt. Leckere Nudeln mit Tomatensoße; die schmeckten. Rizzo knabberte an einem Ende einer Nudel und Rolf an dem anderen Ende. Als die Nudel dann immer kürzer wurde, machten die beiden Tauziehen, bis die Nudel in der Mitte auseinandergerissen war. Beide Rattenkinder plumpsten auf den Boden und knabberten ganz schnell ihre Nudel auf. Alle schlugen sich die Bäuche voll, bis sie satt waren.
Dann gingen sie gemeinsam zur Kuschelecke neben Rizzos Bett. Dort lag ein großer Haufen aus Filz, Pappe, Papier und ein wenig Heu. Es war dort wirklich sehr gemütlich. Rizzo kuschelte sich an seine Mama und Rolf. Rolfs Mama saß noch eine Weile vor dem Kuschelhaufen und hielt Ausschau. Das machen Ratten immer, bevor sie sich schlafen legen. Dann begann Rolfs Mama zu berichten, was den Kleinen passiert war.
„Ihr seit einfach losgelaufen? Das ist doch gefährlich!“ sagte Rizzos Mama. „Ach Mama, wir wollten doch nur spielen, wer erster da ist.“ sagte Rizzo. „Und dann war Rolf auf einmal nicht mehr zu sehen und seine Mama auch nicht. Da hatte ich Angst. Dann kam auch noch ein fremder Rattenmann, der mich mitnehmen wollte um mir mit seiner Pinzette den Holzsplitter aus dem Fuß zu ziehen. Aber ich habe ihm gesagt, dass Rolfs Mama gleich da ist. Dann ist er weggegangen. Dann hatte ich Angst, dass er Rolf was tut.“ berichtete Rizzo noch ganz aufgebracht. Aber Rizzos Mama schimpfte gar nicht. „Das hast du gut gemacht. Und Rolfs Mama kam ja dann auch. Gut, dass der Fremde dich nicht mitgenommen hat und gut, dass dir nichts weiter passiert ist! Du darfst nie mehr so weit vorlaufen, dass du dann plötzlich ganz alleine bist! Versprochen?“ „Ja Mama, versprochen! Das Versprechen werde ich ganz bestimmt nie mehr brechen!“ Rizzo gab seiner Mama einen Kuss auf die kleine, dicke Rattenmamabacke.
„Aber warum Rolf plötzlich fliegen konnte, weiß ich ja noch gar nicht!“ sagte Rolfs Mama und sah ihren kleinen Rattensohn fragend an. „Ich hatte mich doch hinter einem Klopapierrollenberg vor dem fremden, stinkenden Rattenmann versteckt. Dann kam er auf mich zu und viel aber auf den Klopapierrollenberg und fing sofort an zu schnarchen. Dann musste ich mich an ihm vorbeischleichen. Ich sprang so hoch und so weit ich konnte über seine Barthaare. Aber der Rattenmann musste niesen und da konnte ich auf einmal fliegen!“ erzählte Rolf. Darüber mussten dann aber alle lachen. „Ihr hattet heute aber einen besonders aufmerksamen Rattenkinderschutzengel!“ sagte Rizzos Mama.
Alle waren sehr glücklich und zufrieden, dass sie wieder gemeinsam zu Hause sein konnten. Wie schrecklich wäre es gewesen, wenn Rolfs Mama die beiden nicht mehr gefunden hätte. Es wäre auch ganz schlimm gewesen, wenn Rizzo mit dem fremden Rattenmann nach Hause gegangen wäre. Aber so was würde Rizzo niemals machen.
Rizzo träumte wilde Träume in seinem Mittagsschlaf und zappelte ganz schön mit seinen kleinen Pfoten herum. Er träumte, dass er den fremden Rattenmann einfach mit der Spitze von seinem Holzsplitter in den Hintern piekste. Dann floh der fremde Rattenmann schreien davon und hielt sich eine Pfote auf den Po. Und in diesem Traum zog Rizzo einfach den Holzsplitter mit seinen kleinen Nagerzähnen heraus und lief hinter dem fremden Mann hinterher und jagte ihn fort. Er rettete seinen kleinen Freund Rolf und brachte ihn sicher nach Hause zurück. Rizzo piepste vergnügt in seinem Schlaf.
Auch Rolf träumte, dass er fliegen konnte und der fremde Rattenmann ihn nicht kriegen konnte. In seinem Traum war er Rolf, die fliegende Superratte, die Rizzo aus den riesigen Pfoten des fremden Rattenmannes befeite und sicher nach Hause zurück brachte.
„Hey ihr Schlafmützen! Es ist Zeit zum Spielen! Kommt mit!“ Melix stand vor den schlafenden Ratten und versuchte, sie wach zu bekommen. „Melix!“ freute sich Rizzo. „Komm wir haben dir eine Menge zu erzählen!“ Rizzo sprang vor Freude in die Luft und lief mit Melix und Rolf zu Rattenkinder-Abendteuerspielplatz. Dort setzten sich die drei Freunde auf eine große Schaukel und freuten sich.
„Na dann erzählt mal, was ihr heute so gemacht habt!“ sagte Melix. Rizzo plauderte freudig los: „ Ich hatte einen riesigen, spitzen Stachel in meinem Fuß und habe damit einen riesig großen fremden Rattenmann in den Po gestochen! Er hat die Flucht ergriffen und vor Schmerzen und Angst um Hilfe gerufen!“
„Und ich“ erzählte Rolf „konnte plötzlich fliegen und habe einfach Rizzo aus den riesigen Pfoten des fremden Rattenmannes gerissen und ihn befreit!“
Melix lachte laut und freute sich über die tollen Geschichten seiner kleinen Rattenfreunde. „Da bin ich aber froh, dass ihr beide wieder heile hier mit mir auf dem Spielplatz spielen könnt!“ lachte Melix und die drei hatten noch eine Menge spaß auf ihrem Spielplatz.
Aber keiner der kleinen Rattenkinder ist von nun an jemals wieder alleine fortgelaufen; immer waren sie nur noch gemeinsam mit ihren Freunden unterwegs durch die langen Kanalrohre unter dem großen Krummberg.
Tag der Veröffentlichung: 14.12.2008
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