Rizzo räkelte sich wie jeden Morgen in seinem kleinen Rattenbett herum. Es war aus sämtlichen Abfallen gebastelt, vor allem aus schönem buntem Zeitungspapier. Und wie es duftete! Ein leckeres Stück Käse war wohl mal darin eingewickelt. Ja. in diesem schönem Bett konnte man wunderbar von der Käse-Abteilung im Schlaraffenland träumen!
Heute Nacht hatte Rizzo geträumt, dass er mit Melix zusammen in die Wohnung von Herrn Schmatz gekrabbelt ist. Immer der Nase nach sind sie den Gerüchen gefolgt und schließlich in seiner Vorratskammer gelandet. Da gab es so tolle Leckerein: helles Brot, dunkles Brot, runden Käse, eckigen Käse, Käse mit großen Löchern. Salatblätter, Äpfel, Nüsse und alles was man sich so wünschen kann. Vor allem Schokolade; die mochten die beiden nämlich am Liebsten.
Aber nun war es Zeit zum Aufstehen. Rizzo sollte heute den ersten Tag in den Ratten-Kinder-Garten. Oh da war er schon ganz aufgeregt. Ganz viele kleine Ratten gab es da und so viele die er noch nicht kannte. Ganz alleine sollte er da bleiben, ohne Melix. Melix war schon groß und ging in die Rattenschule. „Du wirst sehen wie toll man da spielen kann!" hatte Melix Rizzo schon oft erzählt. Rizzo konnte sich das gar nicht so recht vorstellen, ohne seinen besten Freund unter fremden Ratten zu sein. Aber Melix hatte ja morgens keine Zeit zum Spielen, wenn er in der Rattenschule lernen musste. Also dachte sich Rizzo „Dann kann ich ja auch in den Ratten-Kinder-Garten gehen und nachmittags mit Melix spielen. Da muss ich dann wenigstens nicht alleine spielen."'
„Guten morgen mein kleiner Schatz! Können wir los zum Ratten-Kinder-Garten?" wollte Rizzos Mama wissen. „Ja ich bin schon ganz aufgeregt und neugierig was da so los ist. Komm lass uns mal schell hinflitzen." Und schon machten sich Rizzo und seine Mama auf den Weg zum Ratten-Kinder-Garten durch das lange Kanalrohr vom Krummberg.
Na da war was los! Die vielen kleinen Ratten konnte man schon drei Ecken vorher hören, so laut piepsten sie völlig aufgeregt durcheinander. Jede kleine Ratte wollte wohl die lauteste sein. Rizzo bekam ein wenig Angst, weil es so laut war. „Das sind sicher alles böse Ratten-Kinder! Sonst wären die nicht so laut. Da will ich lieber nicht hin." Rizzo guckte seine Mama flehende in ihre kleinen Knopfaugen. „Wo viele Rattenkinder sind, da ist es nun mal laut. Die sind nicht böse. Nur fröhlich und ganz munter. Du musst erst mal alles ansehen. An das laute Durcheinander wirst du dich ganz schnell gewöhnen." Rizzos Mama beruhigte ihren kleinen Angsthasen. Rizzo wurde ganz komisch im Bauch. Das es ihm hier spaß machen soll, konnte er sich nun wirklich nicht vorstellen. So viele Rattenkinder und alle waren so laut und zankten sich auch. „Ich will lieber nicht hier bleiben." jammerte Rizzo und drückte sich ganz doll an seine Mama. „Jedes Rattenkind kommt in den Ratten-Kinder-Garten. Da lernen dann alle Rattenkinder wie man zusammen mit anderen spielt oder bastelt. Jedes Rattenkind hatte am ersten Tag ein bisschen Angst. Nach ein paar Tagen haben aber alle Rattenkinder ganz viel spaß beim Spielen mit den anderen. Wirst sehen, wie toll es hier sein kann!"
Rizzo bekam noch einen KUSS von seiner Mama und dann nahm ihn Frau Mecker mit in einen großen alten Bauwagen. In diesem alten Bauwagen haben früher mal Bauarbeiter in ihren Pausen gesessen und ihr Essen gegessen. Nun ist der alte Bauwagen ganz verlassen und die Ratten haben aus ihm einen Ratten-Kinder-Garten gemacht. Der alte Bauwagen war glücklich, nicht alleine zu sein und den ganzen Tag kleine Ratten beim Spielen zu sehen.
„Komm Rizzo ich zeige dir alles und vor allem die anderen Rattenkinder." Sagte Frau Mecker und Rizzo ging mit seinem komischen Gefühl im Bauch mit in den Bauwagen. „Alle mal herhören! Das ist Rizzo und wir werden ihm erst mal alles zeigen und erklären. Er ist neu und kennt sich hier nicht aus. Wir setzen uns alle in einen Kreis und erzählen einer nach dem anderen!" Die kleinen Ratten gehorchten und setzten sich alle in einen Kreis. Jedes Rattenkind sagte seinen Namen und wie alt es ist. Rizzo konnte sich das alles gar nicht merken. „Oh je so viele und ich weiß gar nicht mehr wie die alle heißen." Dachte sich Rizzo und wurde ganz traurig. Rizzo hatte Angst, dass er die Rattenkinder nicht mit dem Namen ansprechen könnte, wenn er sie vergisst. Aber das war gar nicht so schlimm, wie Rizzo später merkte. Als alle Rattenkinder Rizzo begrüßt hatten, sangen alle zusammen ein kurzes Rattenlied und dann ging es wieder rund im alten Bauwagen.
Rizzo blieb erst noch etwas ängstlich bei Frau Mecker sitzen und beobachtete die anderen Rattenkinder beim Spielen. Frau Mecker beobachtete Rizzo. Sie schlug Rizzo vor, Tim und Alex zu helfen. Die beiden versuchten kurze Wollfäden für ihren tollen Drachen aneinander zu knoten. Rizzo hatte geschickte kleine Pfoten und konnte das schon ganz toll. So lernten Tim und Alex von Rizzo, wie man einen Knoten machen kann. Ganz schnell hatten die drei kleinen Rattenkinder dann eine schöne lange Schnur für den tollen Drachen. Da durfte Rizzo als erster die Schnur in seine kleine Rattenschnauze nehmen und flitzte los. Der Drachen tanzte wild durch die Luft und Tim und Alex liefen aufgeregt hinterher. Alle freuten sich über den tollen Papierdrachen. Alex hatte dem Drachen ein tolles Gesicht gemalt, mit großen Augen und einen lachenden Mund. Tim hatte aus Wollfäden ein paar lustige Haare angeklebt. Und Rizzo freute sich, weil er dem Drachen die tolle lange Schnur gebastelt hatte. „Sind wir jetzt Freunde?" wollte Rizzo von Tim und Alex wissen. „Natürlich!" sagte Tim und Alex rief ebenfalls „Ja klar!". Rizzo freute sich über seine neuen Freunde und flitzte noch ein paar Runden durch den alten Bauwagen. Dann gab er Alex die Schnur ins Maul und lief mit Tim hinter dem Drachen her.
Die anderen Rattenkinder spielten auch zusammen. Sina, Lara und Rolf spielten Vater, Mutter, Kind. Lara war das Kind und Rolf der Vater. Sina spielte die Mama, die gerade Essen kochte. Tom und Peter spielten mit einer kleinen Murmel Rattenfußball. Susi, Dirk. Lukas und Liesa spielten fangen mit einem kleinen Luftballon. Lutz malte ein tolles Bild mit einem Apfelbaum. Biggi und Nina klebten alle Schnipsel die Frank aus einer Zeitung schnippelte auf ein großes Blatt Papier.
„Das ist aber wirklich toll hier im Ratten-Kinder-Garten. Es ist immer jemand da, mit dem man spielen kann, wenn man mag." sagte Rizzo zu Frau Mecker. „Und wenn du mal alleine was spielen willst, kannst du das auch machen." bemerkte Frau Mecker. Das tat Rizzo dann auch. Er nahm sich auch ein Blatt Papier und malte ein Haus mit vielen kleinen Steinen. Einen schönen Garten mit Blumen drumherum und einen Baum. Das wollte Rizzo seiner Mama mitbringen. Aber plötzlich saß Tim neben Rizzo und nahm ihm das Bild weg. Rizzo wollte es zurück nehmen und dabei riss es in der Mitte durch. Tim lachte laut und Rizzo war sehr traurig.
Dann rief Frau Mecker laut „Schlusskreis! Alle in einen Kreis setzen!" Sofort sprangen die kleinen Ratten wild auf einen Haufen und setzen sich in einen Kreis. Sie sangen das Lied „Kinder wir gehen nach Haus" und dann stürmten alle zur Tür hinaus, wo die Ratten-Mamas schon warteten. Rizzo sprang seiner Mama in die Pfoten und gab ihr einen Ratten-Begrüßungs-Schmatzer auf ihre Ratten-Backe und dann machten sie sich auf den Heimweg durch die langen Kanalrohre vom Krummberg.
„Wie war es in deinem Ratten-Kinder-Garten?" wollte Rizzos Mama wissen. „Ganz toll. Ich habe Tim und Alex beim Drachenbauen geholfen und ihnen gezeigt, wie man Knoten macht. Dann haben wir den Drachen steigen lassen. Ich habe dir ein schönes Bild gemalt. Aber Tim hat es mir weggenommen und dann ist es kaputt gegangen." Rizzo weinte ein wenig, als er seiner Mama das erzählte. „Dann mal morgen ein neues oder klebe das alte zusammen." „Nein Mama ich male nie wieder ein Bild. Der Tim macht es sonst wieder kaputt." „Dann musst du ihm sagen, dass er keine Sachen kaputt machen darf, die ihm nicht gehören, sonst bekommt er großen Ärger. So was darf keiner machen. Der war nur neidisch das er nicht so ein tolles Bild malen kann. Darum hat er das getan. Er will nur, dass du keine schönen Bilder malst, weil er das nicht kann. Er will nicht, dass ein anderer etwas kann, was er nicht kann. Darum macht er so was. Aber was glaubst du wie sehr es ihn ärgert, wenn du jetzt erst recht noch viel mehr tolle Bilder malst!" Rizzo war nicht mehr ganz so traurig, als seine Mama das gesagt hat.
Er war nun schon sehr müde von dem ersten anstrengenden und vor allem lauten Tag im Ratten-Kinder-Garten. Melix wartete schon vor Rizzos zu Hause und wollte alles wissen. Rizzo erzählte, was er im Ratten-Kinder-Garten erlebt hatte und Melix hörte ganz genau zu. „Tja Rizzo" sagte er „es gibt immer jemand, dem es nicht gefällt, was man macht. So ist es überall. Ich habe auch andere Ratten in meiner Schule, die nicht immer lieb zu mir sind. Aber ich lasse mich nicht ärgern. Ich mache immer, was mir gefällt. Egal, ob da jemand ist, der mich ärgern will. Da lasse ich mich einfach nicht argem!" Melix machte Rizzo Mut. „Du musst ganz laut schimpfen, wenn dich jemand ärgert. Dann hören es die anderen und dann wirst du auch in Ruhe gelassen. Nur wer laut schimpft, wird auch gehört! Der
Tim hätte sich da bestimmt ganz doll geschämt, wenn du ihn laut ausgeschimpft hättest. Man darf niemanden etwas kaputt machen. Sonst muss man ihm das bezahlen oder heile machen."
Rizzo und Melix spielten noch ein wenig und flitzten durch die langen Kanalrohre vom Krummberg. Bei Herrn Schmatz haben sie am Abflussrohr noch ein wenig vom Mittagessen gefunden. Herr Schmatz hatte heute den Rest seiner Tomatensuppe mit Brotkrümeln ins Klo gekippt. Das haben die beiden Ratten sich noch schnell schmecken lassen. Rudi und Max waren gerade satt geworden und wollten bei Frau Krümel am Abflussrohr nachsehen. Da gab es immer leckere Reste von ihren gebackenen Kuchen und Keksen als Dessert.
Vollgefuttert und müde brachte Melix Rizzo nach Hause und Rizzo kuschelte sich sofort in sein kuscheliges Papierbettchen. Er schlief sofort den tiefen Ratten-Super-Traum-Schlaf und träumte von den vielen Rattenkindern im Ratten-Kinder-Garten.
Am nächsten Morgen ging Rizzo wieder in seinen Ratten-Kinder-Garten. Einige kleine Ratten waren schon da und spielten. Rizzo ging zu Biggi und Nina. „Darf ich mitspielen?" wollte er von den beiden wissen. „Nein wir wollen alleine spielen." Sagte Biggi und Rizzo ging zu Frank und Tom. Rizzo sah, dass Tom ein kleines Polizeiauto in den Pfoten hatte und Frank einen Krankenwagen. Da nahm Rizzo das Feuerwehrauto und fuhr damit zwischen die beiden spielenden Ratten. „He hau ab! Hier brennt es doch gar nicht!" Rizzo war traurig. Frank und Tom wollten auch nicht mit Rizzo spielen. Tom nahm Rizzo das kleine Feuerwehrauto aus der Pfote und schmiss es einfach in die Ecke. Nun war die Leiter abgebrochen. Rizzo nahm es und versuchte es heile zu machen. Frau Mecker sah, dass Rizzo die Leiter in der Pfote hatte und kam zu ihm. „Warum hast du es denn kaputt gemacht?" wollte sie wissen. Rizzo sagte nur „Es ist hingefallen." Tom hörte das und hatte ein ganz schlechtes Gewissen. Aber Tom war zu feige, Frau Mecker zu sagen, dass er das Feuerwehrauto in die Ecke geschmissen hat. Frau Mecker sagte Rizzo „Also wenn du etwas kaputt machst, musst du es auch wieder heile machen oder neu kaufen. Sag es deiner Mama und bring morgen ein heiles Feuerwehrauto mit." Da war Rizzo ganz doll traurig und weinte leise.
Tom und Frank fingen plötzlich ganz laut an, miteinander zu schimpfen. Franks Krankenwagen flog durch den Bauwagen und knallte Nina an den kleinen Rattenkopf. Nina piepste laut auf und fing an zu weinen. Sie hatte ein kleines Loch im Kopf und schon lief ein wenig Blut heraus. Alle Rattenkinder liefen sofort zu ihr und Frau Mecker holte ein Pflaster. Alle waren ganz aufgeregt. Nur Tom saß noch immer mit seinem schlechten Gewissen in seiner Ecke und spielte mit seinem Polizeiauto. Ninas Mama wurde sofort geholt und brachte Nina sofort ins Rattenkrankenhaus zu Doktor Hokus Pokus. Frau Mecker wollte nun wissen, wer den kleinen Krankenwagen geschmissen hat. „Frank, du hast damit gespielt. Hast du ihn also auch geschmissen?" wollte sie von Frank wissen. Frank fing an zu weinen. Er hatte Angst, seinen Freund Tom zu verpetzen. Was sollte er nun machen? Und wenn Frank nicht wusste, was er machen sollte, fing er an zu weinen. Meistens half es erst mal. Dann waren immer alle ganz lieb zu ihm. Aber heute war es nicht so. Frau Mecker dachte, dass Frank weinte, weil er das Auto geschmissen hatte. Sie fing ein wenig zu schimpfen an. „Man darf niemals mit Sachen durch die Gegend schmeißen. Das ist ganz gefährlich, weil man jemanden damit treffen könnte. Das hast du ja nun gesehen." Frank bekam ganz große Angst und fing noch mehr an zu weinen. Darum dachten alle, dass Frank wirklich das Auto geschmissen hatte. Nun waren alle auf ihn böse. Nur Tom nicht. Der spielte noch immer mit dem Polizeiauto.
Wieder ging ein Ratten-Kinder-Garten-Tag zu ende und Rizzo erzählte seiner Mama und Melix alles, was passiert war. „Aber man muss doch immer die Wahrheit sagen!" sagte Melix, als er die Geschichte von kaputten Feuerwehrauto hörte und dem Krankenwagen, der Ninas Kopf traf. „Nun denken alle, dass du das Feuerwehrauto kaputt gemacht hast und das Frank der Nina den Krankenwagen an den Kopf geschmissen hat! Das ist gemein und ungerecht!" regte sich Melix auf. „Morgen müsst ihr alle zusammen die Wahrheit sagen und mit Frau Mecker sprechen." Sagte Rizzos Mama. Rizzo überlegte kurz. „Aber ich trau mich nicht. Ich habe die Leiter wieder ans Feuerwehrauto gebastelt und das Frank nicht den Krankenwagen geschmissen hat, muss er doch selber sagen!" Rizzo bekam Angst. Wenn er Tom verpetzen würde, dann würde der bestimmt böse auf ihn sein. Das wollte er lieber nicht. Aber Frank tat ihm auch ganz doll leid. Nun bekam Rizzo auch ein schlechtes
Gewissen, wenn er an Frank dachte. Das fand er schlimmer, als die Angst vor Tom. Rizzo überlegte, ob er nun wirklich die Wahrheit sagen sollte oder ob er selber gar nichts sagen sollte. Das war nicht leicht. Rizzos Mama und Melix bemerkten, dass Rizzo ganz doll mit seinen Gedanken beschäftigt war. Melix sagte zu Rizzo: „Du musst alleine entscheiden, was dir wichtiger ist und was du besser findest. Einen bösen Rattenjungen deine Angst zu zeigen, indem du ihn nicht verpetzt? Na dann wird er wissen, dass du Angst vor ihm hast und dich auch irgendwann ärgern. Der kleine Frank ist jetzt erst mal ein guter Freund für Tom. weil Tom sich darüber freut, dass Frank ihn nicht verpetzt und sogar die Schuld auf sich nimmt. Aber irgendwann ist das alles vergessen und dann wird Frank den Tom wieder für seine bösen Spiele benutzen. Jetzt werden alle Kinder Frank nicht mehr mögen, weil sie denken, dass er den Krankenwagen geschmissen hat. Sie denken, dass er böse ist und nicht Tom. Und alle denken von dir, dass du das Feuerwehrauto kaputt gemacht hast und nicht Tom. Und Tom weiß, dass alle Rattenkinder Angst haben. Aber alle Rattenkinder zusammen können Tom Angst machen. Wenn sie alle zusammenhalten und die Wahrheit sagen. Alle müssen sagen, dass Tom böse ist und feige! Dann wird er Angst haben und nicht mehr so böse Dinge tun!" „Du hast recht Melix:" sagte Rizzo und er ging mit einem komischen Gefühl im Bauch ins kleine Rattenbett. Er konnte erst gar nicht einschlafen, weil er sich noch Angst hatte, die Wahrheit sagen zu müssen.
Am nächsten Tag im Ratten-Kinder-Garten waren alle ganz aufgeregt. Nina hatte einen großen Verband um ihren kleinen Rattenkopf. Alle saßen im Kreis und Nina erzählte, wie ihr Doktor Hokus Pokus eine Aua-Weg-Zauber-Salbe auf ihr Loch am Kopf und den Verband gemacht hat. Tom war ganz ruhig. Frank hatte wieder Tränen in den Augen. „Du musst dich aber ganz doll entschuldigen, Frank!" sagte Frau Mecker. Frank weinte. Rizzo hatte wieder ein schlechtes Gewissen. Er überlegte, ob er nun sagen sollte, dass er gesehen hat, wie Tom dem Frank den Krankenwagen wegnahm und ihn dann geworfen hat.
Doch nun stand Tom auf und ging zu Nina. „Ich habe so eine Angst gehabt." Sagte Tom zu Nina und nahm sie in den Arm. „Ich habe den kleinen Krankenwagen einfach weggeworfen, weil Frank damit immer gegen mein Polizeiauto gefahren ist. Aber ich wollte dich nicht treffen." Nun weinte Tom ganz doll. Frau Mecker nahm Tom in den Arm. „Das ist aber ganz toll und ganz mutig von dir, dass du dich traust die Wahrheit zu sagen. Wir haben alle gedacht, dass Frank so böse war. Du bist ein wirklich guter Freund von Frank, weil du nicht willst, dass Frank die Schuld bekommt. Nun wirst du sicher nicht noch mal mit Spielsachen werfen, stimmt es?" „Das mache ich nicht mehr!" sagte Tom und Frank freute sich nun auch wieder. Frank fand Tom nun ganz toll und hatte keine Angst mehr vor Tom. Nun konnten wieder alle Rattenkinder ganz toll zusammen spielen.
Nur die Leiter vom Feuerwehrauto viel wieder ab, als Frank damit spielte. Frau Mecker nahm das Auto und gab es Rizzo. „Du hast es ja gestern kaputt gemacht. Die Leiter hält nicht. Du musst ein neues kaufen und mitbringen." Rizzo war traurig und weinte ein wenig. Nur Frank hatte gesehen, dass Tom es kaputt gemacht hatte. Aber Frank wollte seinen guten Freund nicht verpetzen. Tom hatte ja gerade gezeigt, was für ein toller Freund er ist. Frank sah Tom in die kleinen Knopfaugen und Tom sagte nichts. Die beiden taten so, als ob sie nicht hörten, was Frau Mecker zu Rizzo sagte und spielten einfach weiter.
Rizzo saß allein auf dem Fußboden und sah das kaputte Feuerwehrauto an. Niemand spielte mit ihm. Traurig versuchte Rizzo immer wieder, die Leiter am Auto zu befestigen. Aber immer wieder viel sie ab. Frank beobachtete Rizzo und bekam wieder ein komisches Gefühl im Bauch. Er wusste, dass Rizzo sich nicht traute, die Wahrheit zu sagen. Aber Frank wusste auch nicht, wie er Rizzo helfen sollte.
Als der Ratten-Kinder-Garten zu ende war, ging Rizzo traurig nach Hause. Alle seine gesammelten Schätze nahm er und packte sie in eine alte Tüte. Er knotete sie an seinen Schwanz und flitzte damit zu Rudi. Der hatte nämlich ein kleines Feuerwehrauto und Rizzo gab Rudi alle seine Schätze für das Feuerwehrauto. Das nahm er dann am nächsten Tag mit in den Ratten-Kinder-Garten. Alle Rattenkinder staunten über das tolle neue Feuerwehrauto und spielten damit. Nur Tom und Frank wollten damit nicht spielen. Tom freute sich, dass Rizzo ihn nicht verpetzt hatte.
Rizzo dachte sich, nun könnte er vielleicht wenigstens auch ein Freund von Tom sein. Aber Tom wollte nicht, dass Rizzo mit ihm und Frank spielt. Frank fand es gar nicht toll, was Tom machte. Aber Frank traute sich nicht, es Tom zu sagen. Da war Rizzo wieder ganz allein und mit dem tollen Feuerwehrauto spielten nun die anderen Rattenkinder. Tim und Peter spielten mit der Murmel. Aber auch die wollten nicht mit Rizzo spielen. „Keiner will mit mir spielen." Dachte Rizzo traurig und setzte sich zu einem Haufen alter Holzstücke. Rizzo baute aus den Holzstücken eine ganz tolle Stadt mit vielen kleinen Häusern. Plötzlich schoss Peter die Murmel in Rizzos Stadt und alles war kaputt. Rizzo weinte. Nun wurde er aber sauer und schimpfte ganz laut „Du hast meine Stadt kaputt gemacht! Das darfst du nicht! Du musst mir jetzt helfen, eine neue zu bauen oder kannst du keine tollen Städte bauen?" Das wollte sich Peter aber nicht gefallen lassen. „Natürlich kann ich viel schönere Städte bauen als du!" sagte Peter und schon baute er mit Rizzo eine neue tolle Stadt. Tim baute auch mit, weil er ja nicht allein mit der Murmel weiter spielen wollte. So hatte Rizzo heute doch noch zwei Rattenkinder zum Spielen gefunden und freute sich darüber. Die drei kleinen Rattenkinder haben eine ganz tolle Stadt gebaut und alle anderen staunten. Sogar Tom und Frank kamen mit ihren kleinen Autos und ließen sie durch die schöne Stadt fahren!
Ein schöner Ratten-Kinder-Garten-Tag ging zu ende. Nur Rizzo war noch ein wenig traurig, dass Tom nicht sein Freund werden wollte, obwohl er ihn doch nicht verpetzt hatte und sogar ein neues Feuerwehauto mitgebracht hatte. Das fand Rizzo wirklich gemein von Tom. Auch von Frank war er enttäuscht, weil Frank ihm nicht geholfen hat. Aber Rizzo wollte nun auch nicht mehr ein Freund von den beiden werden. Er fand sie ziemlich doof.
Rizzo fand es aber gut, was er gemacht hatte. Auch wenn es nicht ganz in Ordnung war. Manchmal muss man ja auch nicht petzen, dachte sich Rizzo. Er ging nach Hause und kuschelte sich in sein Bett. Rizzo hatte nun kein Schmuse-Woll-Knäuel mehr in seinem Bett zum Kuscheln. Er hatte es zu mit seinen anderen gesammelten Schätzen in die alte Tüte getan und Rudi für das Feuerwehrauto gegeben. Darüber war er noch ein paar Tage sehr traurig. Aber er suchte jeden Tag nach einem neuen Schatz für Rudi. Als Rizzo einen tollen Glitzerstein fand, brachte er ihn zu Rudi. Da gab Rudi ihm das Schmuse-Woll-Knäuel für den Glitzerstein zurück und Rizzo hatte wieder was zum Kuscheln in seinem Bett.
So konnte Rizzo wieder ganz toll schlafen und sich von seinen Ratten-Kinder-Garten-Tagen erholen.
Tag der Veröffentlichung: 14.12.2008
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