Günter Mehlhorn
Mensch Meier 16
Sojenannte Jebrauchslyrik.
VORWORT
zu einem Buch,
das voller Gedichte ist,
die eigentlich niemand braucht.
Man liest das Buch, in Stadt und Land,
teils auf dem Tisch, teils aus der Hand
auch liest es mancher schon seit Jahren,
beim Bus-, beim Tram-, beim U-Bahn fahren.
Denn diese Verse, die sich reimen,
sie sind oft Nonsens. Im Geheimen
doch ihre Wirkung kolossal,
weil jede Wirklichkeit banal.
„Mensch Meier“
Das ist so ein Urberliner, wie Mehlhorn
ein Berlin-Dichter ist.
Er ist verliebt in seine Stadt mit allen
Ecken und Kanten. Nicht mit verklärter
Romantik oder Sentimentalität.
Manches klingt nach Otto Reuter.
Es geht um Liebe, arm oder reich, ob im Schloss oder auf der Parkbank, um Dicke und Dünne, um Hunde oder Fische und um Vögel, die er in seinen Reimen einfängt.
Spaß und Ernst. Tragik und Komik liegen, wie im Leben, hier eng aneinandergeschmiegt.
habe im Laufe der Zeit aus Spaß und Dollerei über viertausend, meist humorvolle Verse verzapft.
Darüber bin ich achtundachtzig Jahre alt geworden.
Mitte der 90er Jahre habe ich einige hundert davon über den
OFFENEN KANAL
ins Fernsehen gebracht.
(Ich wollte doch auch mal ins Fernsehen!)
Leider geht das digital nicht mehr, schade.
Die Sendung lief fast drei Jahre, bis ein Verleger auf die Idee kam, daraus ein Buch zu machen.
1995 erschien dann das Buch
„ MENSCH MEIER“
(Bereits vergriffen)
Mein Bedarf an Ruhm und Annerkennung war nun zum größten Teil gedeckt.
Eigentlich schreibe ich die Verse für mich.
Unglaubwürdig, ich weiß….
Seien Sie in Ihrer Kritik bitte nicht zu streng. Auch die berühmtesten Dichter haben nicht nur gute Verse geschrieben. Wenn Sie über einen Vers lachen oder schmunzeln können, oder ihn gar in Erinnerung behalten, dann hat sich das Schreiben gelohnt.
Günter Mehlhorn.
www.guentermehlhorn.de
WAS MACH ICH NUR?
Was mach ich nur mit all der Pracht,
die ich mir da so ausgedacht
dort, hinter meiner Kammertüre.
Wenn davon nichts die Welt erführe.
Sie wär´ kulturlos, ohne Frage,
bis an das Ende ihrer Tage!
Ob denn mal wer, mit Intellekt,
die Größe meiner Tat entdeckt?
BAKTERIEN-FERIEN
Viren haben mehr und minder,
ziemlich oft und viele Kinder.
Ganz besonders in den Ferjen
da vermehren sich Bakterjen
auf und in den lieben Kindern.
Dieses kann man nicht verhindern.
Steckt dann ein Bakterjum drin,
in dem Kind, ist Urlaub hin.
Merke: Für die Ferientage
sind die Kinder eine Plage!
SONNENKLAR
Wenn's Barometer fällt,
um hundert Millibar,
dann wird es Regen geben,
das ist Sonnenklar.
ALTE ROHRE
Im alten Haus die Leitungsrohre
sie quietschen, ächzen oft im Chore.
Es tröpfelt aus dem Wasserhahn,
so gut wie es nur tröpfeln kann.
Ich will nicht mit der Leitung hadern,
sie ist so alt wie meine Adern.
Die zwei sind wie verwandte Seelen,
durch die sich Lebensgeister quälen.
Nicht weil sie wollen, weil sie müssen;
Sie längst von ihrem Ende wissen.
FRIEDENS-KÜSSE
Friede wäre, wenn die Christen
täglich die Muslime küssten,
auch vom Küssen nicht verschonen,
all die ander´n Religionen.
Eine tolle Küsserei!
Na, was ist denn schon dabei,
wenn den vielen, vielen Guten,
danach dann die Lippen bluten?
Das ist besser, als in Kriegen
blutend auf dem Feld zu liegen!
ABSTAMMUNG
Weil der Mensch vom Affen,
macht ihm das zu schaffen.
Stammte er von einer Kuh,
machte er nur immer "Muh"
auf der grünen Weide.
Das wär gut für beide.
HALTUNG .
Wenn jemand keine Haltung hat
sich mitten in der Innenstadt,
leicht vorgebeugt und auch leicht gekrümmt,
fast wie erfroren sich benimmt,
dann hat ihn das soweit gebracht,
weil die Verhaltung Sorgen macht.
Der Eingeweihte denkt: "Na ja,
er hat es mit der Prostata."
Die andern aber nehmen an,
das sei ein Fall von Rinderwahn.
Der Mensch denkt oft sehr unempfindlich.
Dann irrt er sich, mitunter gründlich.
HI-TEC
Du trampelst lange auf der Stelle
dann, endlich wird sie leer, die Zelle.
Gehässig klingt der Einzelton
aus einem Straßentelefon.
Weil diese Unlust sich noch steigert,
wird dir das Hartgeld stur verweigert.
Denn dieses Monster will, stattdessen,
jetzt nur noch Plastikkarten fressen.
So komme ich zu diesem Schluss:
"Hi-Tec, das ist kein Hochgenuss!"
DER AUTOBUS
Der Autobus hat einen Plan,
nach dem er fährt, das nimmt man an.
Doch in den vielen, vielen Jahren
da ich mit diesem Ding gefahren,
da habe ich nur festgestellt,
dass sehr viel Irrtum in der Welt!
FROHNATUR
Wer fröhlich seine Zeit vertrödelt,
dabei von ganzem Herzen blödelt,
auch über sich noch selbst kann lachen,
den sollst du dir zum Freunde machen!
WAS SIND DAS NUR FÜR TIERE?
Am Ladenfenster steht Herr Schmidt,
zur Scheibe trennt ein halber Schritt.
Er schaut sich die Pistolen an,
die man zum Morden kaufen kann.
Da klatscht es feucht auf seinen Rücken,
er schaut hinauf und sieht sie drücken.
Dort sitzen über ihm zwei Tauben
ihn zu bekoten, kaum zu glauben!
Bisher war er ein Pazifist
der nun nicht mehr zu halten ist.
Man sieht ihn in den Laden laufen,
Patronen und Revolver kaufen.
dazu auch noch ein Schiessgewehr.
Dann kommt er raus, der Platz ist leer.
Verschwunden sind die Tauben.
So manche Leute glauben,
das hat man mir geheim berichtet,
die Vögel wären abgerichtet,
der Leute Kauflust zu forcieren.
Was hält man nur von solchen Tieren?
ATOMGEWICHT 900
Alle Menschen, dick und dünn
passen in ein Zimmer rin,
wenn man mit Atomgewalt,
alle sie zusammen ballt.
Sind sie nach dem Leben gierig,
wird die Sache äußerst schwierig,
denn dann strahlen sie verwundert,
mit Atomgewicht neunhundert.
ALETE
Aller Menschen kleine Kinder
leben künftig viel gesünder,
alle Hänschen, Toni, Grete,
alle essen sie
"ALETE"!
VORTEIL
Wer auf Vorteil nicht bedacht,
vor dem Menschen habe acht!
Denn er saugt dir, auch nach Wochen,
alles Mark aus deinen Knochen.
Nicht, wenn er ein 'Reiner Tor'.
Das kommt aber selten vor.
RUDERN!
Wenn sich zwei im Sonnenregen
rhythmisch hin und her bewegen,
willst du wissen, was für Sachen
die im Sonnenregen machen?
Wenn du glaubst, sie sind am Pudern,
irrst du Freund, sie sind am Rudern!
BEI WILLI
Zu Willi geh´ ich gern Nachhaus´
da ist es richtig nett,
es sieht dort so gemütlich aus,
wie unter Hempels Bett.
In Willi seiner Küche
hängt ein Rezept von Mutter,
auch andere Gerüche,
wie Knobelauch und Butter.
Im Schrank da stehen Flaschen,
wie Kognac, Whisky, Bier,
je mehr wir davon naschen,
geht weiter auf die Tür.
Wenn ich dann vollgeladen
mit schönem Alkohol,
geh ich nachhause baden.
Ich fühl mich richtig wohl.
Das Fazit ist, bei Willi
sieht's wie bei Hempels aus.
Doch nach so zwei, drei Milli,
mach ich mir nichts mehr draus.
BEI HEMPELS UNTERM BETTE
Ich gehe gern zu Hempels,
da ist es immer nett,
sie wissen wen ich meine,
die Hempels mit dem Bett.
Da ist es immer sauber,
sehr sauber und adrett,
auch gar kein fauler Zauber,
bei Hempels unterm Bett.
Da jagt der Hund die Katze
wild über das Parkett,
auch unter der Matratze,
dort, unter Hempels Bett.
Die Kinder sind so niedlich,
so fünfe an der Zahl,
auch alle äußerst friedlich,
na ja: Es war einmal...
Worauf ich letztlich wette,
weil ich's erfahren hab:
Bei Hempels unterm Bette
da spielt sich gar nichts ab.
TIERLIEBE.
Ich mach´ mir Sorgen um das Tier
Deshalb auch dieser Vorschlag hier:
Wir asphaltieren jetzt den Wald
und bauen eine Heizung ein,
dann wird im Winter, wenn es kalt,
das Wildschwein warmen Fußes sein.
Der Wasserfloh, der Fisch, der Lurch,
sie werden auch zufrieden sein,
die kriegen wir schon alle durch,
wir frieren sie zusammen ein.
Was haben wir bisher gedöst,
was haben wir versäumt,
nun haben wir´s Problem gelöst,
von dem wir stets geträumt.
Wir retten damit jedes Tier,
die Siechen und die Kranken.
Die edlen Menschen, das sind wir.
Das müssen die uns danken!
STETS GENUG
Das Leben gab mir stets genug,
viel böses, gutes, Zug um Zug.
Stets gut gedacht und schlecht gehandelt,
durchs Leben bin ich so gewandelt.
Mit frohem Sinn und leichter Zunge.
Ich bin halt immer noch ein Junge.
HÖHEPUNKT
Ein Höhepunkt, das ist im Rentnerleben,
das Kaffeekränzchen im Altenheim.
Was soll man als Kommentar dazu geben,
es fällt einem dazu auch wenig ein.
Die Alten beschäftigt gar nicht die Frage,
sie freuen sich, dass sie auf Erden.
So hoffe Du, dass deine alten Tage
nicht noch dement und trostlos werden.
BLAU-KREUZ
Blau-Kreuz ist kein Nervengas,
die meisten Leute wissen das.
Das Leben ist ein grausam´ Spiel,
der beste Vorsatz nutzt nicht viel.
Deshalb kam heute auch Herr Meier,
schön blau von einer Blaukreuz-Feier.
EINE FREUNDIN!
Nimmst du deinen Körper wichtig,
quälst ihn jeden Morgen tüchtig,
bist du früh schon auf den Socken,
um im grünen Wald zu joggen,
schluckst mit ausdrucksloser Mine,
Vita- und Ampheta-mine,
könnte ich dir was empfehlen,
dabei brauchst du dich nicht quälen
das macht auch noch Riesenspaß:
Eine Freundin, glaub mir das!
DER ZAHNARZT
Wir wollen mal von Zähnen reden,
denn Zähne ärgern schließlich jeden.
Die Zähne sind ein Trauerspiel,
sie kosten allen Leuten viel.
Der Zahnarzt liebt den Zähneputzer,
den recht viel Zahnpasta Benutzer.
Er sagt es auch, ganz unumwunden,
das sind die allerbesten Kunden.
Die Zähne sind bald abgenutzt,
wenn man sie mit dem Schmirgel putzt.
Ein Zahnarzt, der die Zähne pflegt,
an seinem eignen Aste sägt.
Deshalb ist es sehr unvernünftig,
die Zähne jetzt und früher, künftig,
in ihrem Zustand zu bewahren.
Was macht der Zahnarzt dann in Jahren?
Dann ist er pleite, ohne Lohn.
Na, welcher Zahnarzt will das schon!?
FETTAUGEN
Menschen gibt es, kaum gezahnt,
die schon andere gemahnt.
Das sind Menschen, die im Leben,
immer das der andern geben.
Die die Dinge klug verwalten
doch das Meiste dann behalten.
VOLLMACHTEN
Es zeigt sich heut in allen Dingen,
was Vollmachten für Vorteil bringen.
Da ist der feine Herr von Welt,
der sie sich selbst hat ausgestellt,
der eine Bank darauf gegründet,
in der dein Geld sich jetzt befindet.
Noch besser geht's dem Potentat,
der potentielle Vollmacht hat.
Ganz oben auf der Vorteilsleiter,
geht es mit vielen andern weiter.
Solange man sie nicht beschneidet,
ein jeder unter ihnen leidet.
EIN FAULER HUND!
Mein Freund braucht keinen Chronometer,
nicht jetzt, nicht früher und nicht später.
In ihm schlägt eine Bio-Uhr.
Mein Gott, mein Gott, wie geht das nur?
Bei ihm ist jede Zeit verdreht,
doch komisch, er kommt stets zu spät.
So sehr er sich bemüht,
noch nie kam er verfrüht.
Ich glaube fast, ich kenn den Grund:
Mein Freund ist nur ein fauler Hund!
DASS ALLE ENKEL LACHEN!
Gedichte schreibe ich für mich,
mitunter auch für sie und dich,
um die Gedanken einzufrieren,
dann können sie nicht retirieren.
Wenn ich sie brauch, kram ich sie vor,
genieße sie durch Aug und Ohr
sogar im Wiederholungsfall
zum zweiten und zum dritten Mal.
Ein Dichtervers, der lang geruht,
nach Jahren noch was gutes tut.
Was vor Äonen schon bedichtet,
gar mancher Vers noch heut berichtet.
Es war kein Vers zwar, nur ein Satz,
doch der hat heut noch seinen Platz
verdient dafür den höchsten Preis:
"Ich weiß nur eins, dass ich nichts weiß!"
Auch das ist nur durch Hörensagen
bis heut´ bekannt, in unsern Tagen.
Man kann es einfach gar nicht fassen,
er hat nichts schriftlich hinterlassen.
Doch das, das will ich besser machen.
Ich will, dass alle Enkel lachen!
GLUCK, GLUCK, WEG WAR ER
Wer mehr als eine Seite reimt,
kommt in Verdacht, dass er nur schleimt.
Nicht, dass man krampfhaft nun verkürze,
doch in der Kürze liegt die Würze.
So kann man heut, mit Schillers Glocken,
mit seinem Taucher, niemand locken.
Das kommt wahrscheinlich wohl von daher,
das Volk verkürzt: "Gluck, gluck, weg war er!"
WENN WIR WOLLTEN
Lyrisch wird sie dargestellt,
diese wunschgeträumte Welt,
diese Welt der Illusionen,
die wir ideell bewohnen.
Eine Welt, die, wenn wir wollten,
haben könnten, müssten, sollten.
FALLS ERS GESAGT HAT...
Der Mensch kann sich beim Trinken, Essen,
wohl auch bei Geistigem vergessen.
Dann fühlt er sich wie König Lear,
wie die Europa auf dem Stier.
Er fühlt sich aber noch viel besser,
war er gerade Mackie Messer.
Insofern gebe ich ihm recht,
falls er's gesagt hat, dem Herrn Brecht.
"FASS!"
"Fass!", spricht Herrchen, leis gezischt,
"Fass ihn, dass er nicht entwischt."
Sados auf das Un-Tier warten,
einen Hund im Un-Tiergarten.
Hasen fressen, Enten jagen
das macht er an schönen Tagen.
Spritzen dann die Eingeweide,
ist das eine Sado-Freude.
Morgen kommt er wieder her.
Hasen gibt es ja nicht mehr,
doch, dann nimmt er ein Karnickel,
das schön zappelt, sich beim Wickel.
Als er einmal gar nichts hatte,
fraß er eine fette Ratte.
In der Zukunft müssen Tauben,
mangels anderem dran glauben.
"Fass!", spricht Herrchen, leis gezischt,
"Fass ihn, das er nicht entwischt."
Herrchen so, mit ihren Tieren,
eignes Manko kompensieren.
WANN?
Sie werfen ihre Würde weg,
beschmieren jede Wand mit Dreck,
sie reißen Parkbank, Blumen aus
dann machen sie noch Kleinholz draus.
Sie haben aufs Panier geschrieben:
"Der Welt wird Luxus ausgetrieben!"
Die Andern sind ja stets die Schlimmen,
das kann, das muss, das braucht nicht stimmen.
Es liefert jedenfalls den Grund:
Sie bringen alles auf den Hund.
Ein wenig sind wir selber schuld.
Wann reißt uns endlich die Geduld?
LYRIK, PROSA
So unterscheidet sich ein Wesen:
Lyrik reizt zum Singen,
Prosa mehr zum Lesen.
SCHWIEGERMÜTTER
Oh, wie ist das Leben bitter.
Ich hätte gerne zwanzig Frauen,
doch nur ohne Schwiegermütter.
Das sag´ ich ganz im Vertrauen.
Schwiegermütter sind wie Kletten,
die wir gern woanders hätten.
AUF TOTE IST VERLASS
Auf die Toten ist Verlass.
Wenig´ Leute wissen das.
Immer wenn ich traurig bin,
zieht es mich zum Friedhof hin,
heule dort zum Steinerweichen,
freu mich über all die Leichen,
die nicht ich bin, sondern sie.
Fröhlich klingt die Melodie
die mir von der Lippe pfeift
mir erneut den Rücken steift.
VERWEGEN
Verwegen ist der Irokese,
der Samurai und der Chinese.
Verwegener jedoch der Floh.
Er sticht sie alle in den Po.
WEISHEIT
Weise können nur genießen,
wenn sie ihre Frau erschießen.
Oder, wenn die Frau den Mann
richtig schön vergiften kann.
Weshalb Weisheit und Vergnügen
nicht im Bett beisammen liegen.
RACHENSCHLEIM
Jeder Mensch schluckt, ohne Lust,
trotzdem aber Pflicht bewusst
alles, in geschlossnen Räumen,
was er ausspeit unter Bäumen.
Geht der Mensch durch Wald und Flur
spuckt er frei in die Natur.
Gar nicht gut, weil mit der Zeit
alle Welt sonst zu gespeit.
Lässt er, wegen der Hygiene,
nichts davon durch seine Zähne,
wird er langsam bärenstark
auf die Dauer auch autark.
Das Rezept, nachdem wir suchten!
Fast so schön wie Selbstbefruchten.
VOM POPELN
Vom Popeln wird ein Mensch nicht krank,
das ist ein innerlicher Zwang.
Das Popeln ist ein Massensport,
mal hier und da, an jedem Ort.
Man sieht den Mensch im Stau, in Opeln
auch in den andern Autos popeln.
Besonders an den roten Ampeln,
da sieht man viele Menschen hampeln
um, mit phantastischen Gebärden,
den Popel endlich los zu werden.
Vom Popeln stirbt man schließlich nich',
es ist nur etwas ekelig.
HOHEN TAUERN
Wenn Menschen in den Hohen Tauern,
den Winter und sich selbst bedauern,
so ist das nur ein Zeichen dessen,
dass ihre Kleider sie vergessen.
Dann kann man in den Hohen Tauern,
bei Eis und Schnee, ganz schön versauern.
EIGENE WAHRHEIT
Aus jedem Menschen tief, ganz innen,
kann eigne Wahrheit nicht entrinnen.
Sie hält sich fest um zu vergleichen.
Die Anderen damit zu eichen.
LASS UNS STREITEN!
Was soll das denn, im Kämmerlein
kann jeder stark und mutig sein.
Drum komm heraus aus deiner Hülle.
Denn Möglichkeiten gibt's die Fülle,
um deinen Standpunkt zu vertreten,
du musst ja deshalb nicht gleich beten.
Nein, einfach nur so einmal streiten,
um auf Prinzipien rum zu reiten,
denn das alleine macht schon Lust
beseitigt auch so manchen Frust.
Los komm, wir wollen mit Gedanken
uns so, wie wilde Hähne zanken.
Auf auf, wir wollen uns bemühen,
auf dass wir niemals Schwerter ziehen.
APHO
Wenn Menschen sich als Gott verkleiden,
dann müssen immer Menschen leiden.
PAMPELMUSEN
Im Herbst denk ich an Spanien,
Limonen und Geranien,
auch an die Pampelmusen,
an Ines und an Schmusen.
Im Winter denk ich weiter,
bis, wo der Himmel heiter,
dorthin, wo man mit Sonnenbrand,
mit Pampelmusen, nackt am Strand.
Im Frühjahr denk ich mehr an Mai,
was da so viel an Spaß dabei,
an Mini, schöne Blusen.
Dann wieder, Pampelmusen.
Im Sommer nehm ich's in die Hand.
Ich fahr ins Pampelmusenland,
greif dort ins volle Leben,
in Pampelmusen, eben!
ARSEN
Aus vielen wohlbekannten Gründen
sich Menschen mit Chemie verbinden.
Die einen nehmen sie zum Waschen,
die anderen als Plastiktaschen.
Ein Dritter gar als Gas zum Lachen
die Bösewichter, Krieg zu machen.
Den Letzteren soll man empfehlen,
zum Frühstück sich Arsen zu wählen.
VIELLEICHT?
Der Fortschritt kommt ins Land gekrochen,
das prophezeit man schon seit Wochen.
Seit Wochen schon und schon seit Jahren.
Ich seh ihn nur von dannen fahren.
Vielleicht hab ich ne schlechte Brille,
vielleicht fehlt mir der gute Wille.
Vielleicht ist er, vom Glück geblendet,
schon längst ganz jämmerlich verendet?
Wer weiß, vielleicht, vielleicht, vielleicht,
er eines Tages zu uns schleicht?
KLINGONEN
Es machte bums an meiner Tür.
Ich öffnete dem wilden Tier.
Da sah ich, ante portas,
etwas, das sonst nicht dort saß.
Es war von riesiger Gestallt.
Die Glieder schleimig, feucht und kalt.
Es schüttete den vielen Wein
aus einem Krug in mich hinein.
Mein Gott, ich wurde mächtig trunken,
bin auf das Kanapee gesunken.
Ich wusste nicht, dass schon Klingonen
bei uns auf dem Planeten wohnen.
Nun seien wir doch einmal ehrlich,
es wäre anders nicht erklärlich,
dass ich wie wild hab´ randaliert,
des Nachbarn Kater massakriert,
der mir gedroht, mich zu besitzen.
Vor so was muss man sich doch schützen!
Nur komisch, dass der tote Kater
noch immer macht so ein Theater.
In Zukunft trink ich nur noch Wasser.
Jetzt bin ich ein Klingonen Hasser!
WINTERLINNEN
Es welkt das Gesicht
der Sommerbäume,
schwindend, im Licht,
erwachender Träume.
Geister, sie raunen und sie verspinnen,
silberne Fäden zu Winterlinnen.
Mit dem sie bald,
freudlosen Wald,
Wiesen und Hecken,
schneeweiß bedecken.
SENDUNG
Der Mensch, der tief in seiner Brust
sich seiner Sendung ist bewusst,
wie Hitler und Napoleon,
ich möchte wetten, der ist schon,
genau wie seine Horden,
bereits geboren worden.
Denn jede Zeit will ihren Sieg,
egal ob mit ob ohne Krieg.
Der letzte Reim ist sehr blasphemisch.
Doch mancher kürzt sein Leben chemisch.
Will man sein Leben tüchtig würzen,
dann muss man´s dopen, und verkürzen.
VIKTORIA
Am Grossen Stern, die kleine Bank,
ich sitze hier, die Beine lang,
allein, von vier Millionen,
die in der Hauptstadt wohnen.
Viktoria, aus purem Gold,
sie schaut mir zu und lächelt hold
wie hunderte Touristen,
die ach so gerne wüssten,
wie man zur goldnen Else kommt,
sie sehen mich und fragen prompt.
"Sie müssen durch den Keller
weil sicherer und schneller."
Ich schaue ihnen weiter zu,
sie springen wie ein Känguru,
weil sie, aus was für Gründen,
den Tunnel gar nicht finden.
So hin und wieder, ab und an,
kommt einer bei der Else an,
sogar mit Kindern an der Hand,
vielleicht ist's schön, weil so riskant?
Es ist so irre kriminell,
die Autos fahren rasend schnell,
die Leute aber so geschickt,
das ihnen meist der Dreisprung glückt.
Das ist so schön wie Kokain,
hurra, hurra, hurra,
ich gehe morgen wieder hin,
hurra, Viktoria!
LIEBER UMSUNST
Ich möchte nicht dass es mir geht,
oh Gott, hab doch erbarmen,
wie damals diesem Georges Bizet
mit seiner Oper 'Carmen'.
Sie wurde negativ beworben,
worauf der Mensch an Gram gestorben.
Der Andere, im Niederland,
der sich das Ohr hat abgeschnitten,
er wurde auch total verkannt,
hat sich deshalb auch tot gelitten.
Ich stelle mir das schrecklich vor,
die Kugel mir zu geben,
kritikverseucht, und ohne Ohr,
das wär´ für mich kein Leben.
Vor solchem Leid will ich mich schützen,
die Kritiker an meiner Kunst,
sie sollen meine Verse nützen
als Klopapier und für umsunst.
GROSSTADT-MELODIE
Am 'Grossen Stern', das Karussell
der Autos, dreht sich rasend schnell,
erst rechts herum, dann links im Kreise,
erzeugen sie auf ihre Weise
eine Großstadtmelodie,
wie gequältes Rindervieh.
'Techno' ist durch dieses Röhren
aus den Radios zu hören.
Qualmend heiße Autoreifen
malen schmierig schwarze Streifen
dieser Unterweltsgesang
mischt sich mit Benzingestank.
Laufend fliegen an den Seiten
rechts heraus, die Ausgespeiten,
quietschen nochmals mit den Reifen,
ächzen, stöhnen, hupen, pfeifen.
Weil ich danach süchtig bin,
geh ich morgen wieder hin.
DIE SCHWARZE WITWE
Zweimal war sie schon geliftet,
als sie ihren Mann vergiftet.
Fröhlich geht sie mit Freund Meier
heute auf die Totenfeier.
Wegen Takt und Pietät,
sie ganz schwarz gekleidet geht.
Wirft mit manikürter Hand
nach dem Alten noch mit Sand,
spielt die Witwe noch sechs Monat,
doch dann hat sie diesen Hohn satt.
Zwischendurch lässt sie die Hüften
auch noch alles andre liften.
Danach schnappt sie sich den Meier
für die nächste Totenfeier.
WEISHEIT
Weise können nur genießen,
wenn sie ihre Frau erschießen.
Oder, wenn die Frau den Mann
richtig schön vergiften kann.
Weshalb Weisheit und Vergnügen
nicht im Bett beisammen liegen.
RACHENSCHLEIM
Jeder Mensch schluckt, ohne Lust,
trotzdem aber Pflichtbewusst
alles, in geschlossnen Räumen,
was er ausspeit unter Bäumen.
Geht der Mensch durch Wald und Flur
spuckt er frei in die Natur.
Gar nicht gut, weil mit der Zeit
alle Welt sonst zu gespeit.
Lässt er, wegen der Hygiene,
nichts davon durch seine Zähne,
wird er langsam bärenstark
auf die Dauer auch autark.
Das Rezept, nachdem wir suchten!
Fast so schön wie selbst befruchten.
LASS UNS STREITEN!
Was soll das denn, im Kämmerlein
kann jeder stark und mutig sein.
Drum komm heraus aus deiner Hülle.
Denn Möglichkeiten gibt's die Fülle,
um deinen Standpunkt zu vertreten,
du musst ja deshalb nicht gleich beten.
Nein, einfach nur so einmal streiten,
um auf Prinzipien rum zu reiten,
denn das alleine macht schon Lust
beseitigt auch so manchen Frust.
Los komm, wir wollen mit Gedanken
uns so, wie wilde Hähne zanken.
Auf auf, wir wollen uns bemühen,
auf dass wir niemals Schwerter ziehen.
APHO
Wenn Menschen sich als Gott verkleiden,
dann müssen immer Menschen leiden.
EIN GEDANKE
Die glitzernden Fäden tanzen wieder,
auf goldenen Strahlen, auf und nieder,
sie werden gebauscht vom Oktoberwind,
langsam, gemächlich, dann wieder geschwind.
Ich hasche mir einen mit flinker Hand
knüpfe ihn rasch an das segelnde Band
einen Gedanken, so wild und so schön,
dass ihn die Engel im Himmel soll´n sehn.
KOMM-HER KARREE
Der Steig, auf dem ich sonst verkehrt,
der Gericke-, ist jetzt gesperrt.
Im Zug der Hauptstadtumgestaltung,
besteht darauf die Stadtverwaltung.
Es führt mein Weg, im Schlendergang,
als Umweg, an der Spree entlang.
Die Spatzen werden schon im Garten,
dem Englischen, vor Sehnsucht warten.
Nach meiner Sperlingfütterstunde
mach ich nun weiter meine Runde.
ich Schlendere zum Grossen Stern
verweile dort, das mach ich gern.
Auf meiner Bank und ganz in Ruh,
da winken wir uns beide zu,
gemächlich, freundlich, ohne Eile,
wir kennen uns schon eine Weile.
Sie war schon lange vor mir da,
die goldene Viktoria,
wird auch nach mir dort lang´ noch steh´n.
Doch jetzt leb´ wohl, auf Wieder sehn.
Der Heimweg führt den Spreeweg hoch,
da buddelt man jetzt noch und noch.
Ein schönes Haus soll hier entsteh´n,
der Park war hundert Mal so schön.
Ganz rechts, da wühlt man noch viel mehr.
Dort bastelt man an unserm Flair,
da sind wir richtig von den Socken,
um Bonner nach Berlin zu locken.
Mit Luxus will man sie verführen,
damit sie uns auch schön Regieren.
Die schöne Wohnung an der Spree
entsteht hier, im Komm-hehr Karree.
Womit ich sie für heute grüsse.
Auch Dichter haben müde Füße.
STERNENHIMMEL
Der Himmel ist bald öd und leer,
weil man auf jede Warnung pfeift.
Am Himmel keine Sterne mehr.
Wenn jeder nach den Sternen greift,
dann ist es aus mit dem Gewimmel
am wunderschönen Sternenhimmel.
HERBSTLAUB
Es war einmal, vor langer Dauer,
da war der Herbst so richtig sauer,
weil alle Welt im Herbst so grau.
Der Herbst, ein Optimist und schlau,
hat alles, was da so verblichen,
mit frohen Farben angestrichen.
Er tut das heute noch mit Freude.
Das Herbstlaub, eine Augenweide!
MÜDE SOMMERBLÄTTER
Wenn Oktobernebelschwaden
müde Sommerblätter baden,
die vom Sommerleben wund,
färben sie sich kunterbunt,
um dem Teufel zu verderben,
seine graue Lust am Sterben.
Herbst
Lasst uns durch die hohen Wehen,
lasst uns durch das Herbstlaub gehen.
In den Farben Rot, Gelb, Braun,
ist es herrlich an zuschau´n.
Friedlich ist es jetzt im Wald,
schon die Nächte frostig kalt.
An den Birken weiße Bänder.
Reif besetzte Blätterränder.
Morscher Ast bricht unter Sohlen,
brauner Pilz duckt sich verstohlen.
Feuchte Spinnenweben winken,
ihre Sonnenperlen blinken.
Leise flüstert dir ein Reis:
"Komm bald wieder, wenn es Weiß!"
MÜNDLICHE VERMEHRUNG
Die Eibenfrucht, mit süßem Fleische,
lockt dich, als potentielle Leiche.
Das süße Fleisch kannst du vertragen,
du musst ihr nur ein Schnippchen schlagen,
darfst ihren Kern nicht runterschlucken,
vielmehr, ihn in die Gegend spucken.
Das ist ihr eigentlich Begehren,
durch Lust sich mündlich zu vermehren.
Die Eibe ist ein giftig Strauch,
doch für Vergnügen sorgt sie auch.
SCHEISS DRAUF !
Man hängt uns hoch die schönen Trauben
sagt uns, wir müssen daran glauben,
dass wir sie irgendwann bekommen,
wir unbedarften, gläubig Frommen.
Man führt uns vor die schönen Sachen,
die andern Leuten Freude machen,
lässt sie uns ganz erstaunt begaffen,
uns kritiklosen, Menschen Affen.
Wir tuen ihnen den Gefallen,
indem wir grinsend Beifall lallen,
den bösen und den krummen,
wir Dummen, Dummen, Dummen.
Wir sind nicht fromm, wir sind nicht Affen,
wir sind nur dumm, weil wirs nicht schaffen
uns aus der Lethargie zu reißen
auf diesen ganzen Mist zu scheißen.
MORALISCH VERSTORBEN
Wenn ich im Magen Hunger habe,
mich just an einem Braten labe,
so will ich gar nicht daran denken,
mich nur auf Körner zu beschränken,
verzichten auf die Essenslüste,
auf schöne krosse Gänsebrüste.
Dann denk ich lieber unmoralisch
genieße alles animalisch.
Mein Freund, moralisch eine Eiche,
ist heute leider nur noch Leiche.
Er kam letztendlich zu dem Schluss,
dass auch ein Reiskorn leiden muss,
wenn man dem Korn das Leben nimmt.
Das hat ihn völlig tief gestimmt,
so, dass ihm die Erleuchtung kam,
er ganz vom Essen Abstand nahm.
Der Freund, moralisch nicht verdorben,
ist trotzdem an Moral verstorben.
HUMOR
Humor ist eine ernste Sache,
wenn man ganz ernsthaft sie betreibt.
Denn das, worüber ich gern lache,
die Nachbarn zur Verzweiflung treibt.
So Beispielsweis´, an Eisenrohren
auch in den Wänden rum zu bohren,
vielleicht des Müllers großen Hund,
mal bellen lassen, ohne Grund.
Einfach so, mit Fahrradspeichen,
über Heizungskörper streichen.
Oder, will der Hund nicht bellen,
recht schön laut, mit Radiowellen,
Nachbarn ringsumher beschallen,
mit den Türen recht laut knallen.
Listig, ohne Wimperzucken,
Kaugummi auf Treppen spucken,
alle Wände schön beschriften,
oder Tauben geh´n vergiften.
Jau, Humor, wie soll man sagen?
Ich kann viel davon vertragen!
ECHTE GEISTER?
Auf Tote kann man sich verlassen,
weil die nicht lieben und nicht hassen.
Sie sind auch ortstreu, hören zu,
und meckern nicht, das ist der Clou!
So ist das jedenfalls am Tage.
Wogegen ich mich immer frage,
vom Wirtshaus kommend, um zu gucken,
weil sie des Nachts dort tüchtig spuken,
auch allerlei so Spielchen treiben,
wahrscheinlich nur, um fit zu bleiben:
"Sind das denn nun die echten Geister,
oder nur die vom Kellermeister?"
ÄHNLICHKEIT
Wer in der Mitte einer Stadt,
den Vorzug, dort zu wohnen hat,
hat kurz, nachdem er dort geboren,
schon sein Gehör total verloren.
Die Augen, auf verschiedenen Achsen,
sind aber ganz enorm gewachsen,
der Husten hat sich sehr verschlimmert,
die Beine sind zum Stumpf verkümmert.
Der Mund ist wie ein Scheunentor,
er brüllt damit wie der Stentor,
damit die Leute ihn versteh´n.
Er ähnelt einem Alien.
KLAPPE HALTEN !
Das Abendland geht endlich unter,
immer munter, immer munter.
Lasst uns saufen, lasst uns fressen,
lasst uns jedes Leid vergessen.
Lasst uns infernalisch toben,
lasst uns unsern Mammon loben.
Auf den Tisch, mit der geballten ... .
Lasst mich bloß die Klappe halten!
LIEBE IM D-ZUG
Geniest du das Leben im vollen Zügen,
dann wirst du bald viele Kinderlein kriegen..
WIE EIN KIND
Manche Menschen sind im Leben,
doch bei vielen geht's daneben,
das, was andere nie sind,
von der Wiege bis zur Bahre,
all die vielen Lebensjahre,
freundlich, fröhlich wie ein Kind.
SCHWACHSINN
Ein Auto und ein Mensch darin,
macht ökonomisch keinen Sinn,
wenn sechs darinnen fahren können.
Das muss man einfach Schwachsinn nennen.
KOHL
Ob Bismarck oder Adenauer,
der Kanzler macht sie alle sauer.
Ob man ihn hasst, ob man ihn liebt,
den Kanzler es wohl ewig gibt.
Wenn wir ihn irgendwann verlieren,
wird er noch aus dem Grab regieren.
W.B.
Von New York bis Hindukusch
lieben alle Wilhelm Busch.
Tragik muss man nicht beweinen,
wenn das auch sehr viele meinen.
Leben ist doch, so betrachtet,
wenn man einfach nur drauf achtet,
dass man den Humor behält.
Jedenfalls auf dieser Welt.
SELBSTGENUG
Wenig Zwängen unterliegen,
Menschen, die sich selbst genügen.
Deshalb Menschlein, sein schön klug,
sei dir einfach selbst genug.
Oder sind das alles Lügen,
heißt das etwa, selbst betrügen?
DER GERADE WEG
Gerader Weg ist stets der Gute.
Doch leider ist die Lebensroute,
auf der man sich per Fakt bewegt,
mehr zick und zackig angelegt.
Man kann schon sagen, sehr oft zickig
wühlt man sich durch des Lebens Dickicht.
Die meisten Wege sind recht krumm,
um Hindernisse muss man rum,
doch, irgend wie und irgend wann,
kommt man erschöpft am Ziele an.
Belämmert ist dir dann zu Mute,
weil der gerade Weg,
der gute.
EDEL ?
Der Mensch besteht aus Mund und Magen.
Das weiß ich nicht vom Hörensagen.
Vom Hörensagen weiß ich nur,
dass er von edeler Natur.
Wobei das Wörtchen edel,
nur existent im Menschenschädel.
Woanders hat man's nie gefunden,
nicht bei den Schlangen, nicht bei Hunden.
Da muss ja dann wohl etwas sein,
das bildet sich der Mensch nur ein.
TORSCHLUSSPANIK
Frau Mai, schon eine Silberpappel,
bekommt mit fünfzig einen Rappel.
Fängt an, mit superlangen Wimpern,
die jungen Männer anzuklimpern.
Färbt sich das Haar, stylt ihren Busen,
trägt bunte und sehr enge Blusen,
hat an den tollsten Dingen Spaß.
Die Torschlusspanik nennt man das.
ANZEIGE
Alter Mann sucht junge Frau,
reich und hübsch und nicht so schlau.
Wenn sie reich ist kann sie sein,
hässlich, bucklig und gemein.
So was wünscht sich Sommer, Winter,
für Gespräche, Olle Jünta.
Warum nicht, denn umgekehrt
hat es sich doch oft bewährt.
MÜGGELSEE
Müggelsee, oh Müggelsee,
immer wenn ich zu ihm geh,
fordert er mich auf zum Werfen,
geht mir langsam auf die Nerven.
Wenn er jeden darum bittet
ist er ja bald zugeschüttet.
Vielleicht fühlen sich Gewässer,
wenn sie zugeschüttet, besser.
SENIOREN
Senioren haben Rente.
Wenn ich die haben könnte.
Senioren haben Zeit,
sind so gebenedeit.
Senioren schlafen viel,
ist immer schon mein Ziel.
Senioren sind erfahren,
mit ihren vielen Jahren.
So manches macht bedenklich.
Senioren sind meist kränklich,
sind von skurrilem Wesen,
mit ohne Zahnprothesen.
Sehr oft sind sie allein,
mit ihrem Zipperlein.
Die Alten haben eben
nur kurze Zeit zu leben.
Jetzt seht ihr, wie ich bin.
Auch Ihr kommt noch dahin.
KUNST
Ein Dichter, der in Musenstunden
sich einen schönen Reim erfunden,
der daraufhin der Welt berichtet,
wie schön er diesen Vers gedichtet,
sehr viele Leute lachen macht,
hat aber eines nicht bedacht:
Als Kunst bezeichnet alle Welt,
im Allgemeinen, was gefällt.
In Deutschland zählen Verse nur,
wenn sie schön traurig, zur Kultur.
Drum Sollten Dichter tunlichst geizen,
mit Versen, die zum Lachen reizen.
MENSCHLICHES
Der Körper will sein Recht.
Wenn nicht, dann geht's ihm schlecht.
So er nicht dieses Recht bekommt,
dann ärgert er dich schnell und prompt.
Dann wird er ganz marod,
er ärgert sich zu Tod.
Drum gib ihm was er haben will,
dann ist der Körper endlich still.
Ein schönes reiches Weib,
zu seinem Zeitvertreib,
auch Kinderchen, so viel er will,
dann ist der Körper endlich still.
Ein Auto, eine Yacht,
ne Andre, jede Nacht,
von Wein und Sekt so viel er will,
dann ist der Körper endlich still.
Zuletzt schieß ihn ins All,
als hoffnungslosen Fall,
auch wenn er absolut nicht will.
Dann ist er aber endlich still.
SOKRATES
oder
"NA DENN, PROST!"
Treppenwitz der Weltgeschichte
was ich ihnen jetzt berichte:
Weiß ein Mensch erst dass er doof,
ist er schon ein Philosoph,
er ist so, auf schnellem Wege,
schon ein Sokrates-Kollege,
was nicht ungefährlich ist.
Scheußlich starb der, wie ihr wisst;
ganz im Geist der Disziplin,
trank das Gift, dann war er hin.
Philosophisch ist das Wissen,
dass man doof ist, doch beschissen.
Während mir das langsam dämmert, fühle ich mich ganz belämmert.
Weil Vergleiche immer hinken,
muss ja nicht gleich jeder trinken,
der im Leben mal gedacht,
ein Getränk, das Tote macht.
Andre Geister kann man wecken,
die in den Getränken stecken,
diese spenden außer Trost
gute Stimmung. "Na denn, Prost!"
LETHE
Als flinker Bach, als Springinsfeld,
tritt Zeit in unsre Menschenwelt.
Ganz zeitlich wird sie dann alltäglich,
sie fließt gesittet und gemächlich.
Bis sie dann langsam, unbemerkt,
die Fliesskraft ganz erheblich stärkt.
Auch der, der gar nicht daran denkt,
er wird im Strom der Zeit ertränkt.
Schwimmt dann durch Niflheim in Lethe.
Das wusste nicht einmal Herr Goethe.
APHO
Freunde in der Not,
stehlen dir das letzte Brot.
APHO
Mancher muss zum Überleben
täglich zwanzig Gläser heben.
DER ANFANG...
Der Anfang ist leicht,
das Ende ist schwer.
wenn man es erreicht,
dann lebt man nicht mehr.
Romantik
Romantisch ist, wer Magenkrank,
des Nachts, im Park auf einer Bank,
den Mond vom Rücken aus betrachtet.
Der nicht zuhause übernachtet.
WIR PFEIFEN DRAUF!
Wenn sich die Adern schon verstopfen,
durch Nikotin und Malz und Hopfen
wenn man sich fühlt so gar nicht wohl,
nach einer Nacht mit Alkohol,
dann kann das zwar von Lastern sein,
doch auch das Alter stellt sich ein.
Die Augen werden trüb und nass,
die Knochen springen leicht wie Glas
die Pelle schrumpft um sie herum,
es zieht den Buckel dabei krumm.
Beim Einen ja, beim Andern nein,
stellt sich noch dies und jenes ein.
Solange wir beim Kaffeeklatschen
noch über unsre Leiden tratschen,
soll uns das Schnurzmatzpiepe sein.
Wir pfeifen auf die Zipperlein.
DAS GIBT SICH
Wenn man beim Liebemachen schwitzt,
als ob man in der Sauna sitzt,
dann ist man offensichtlich,
noch leistungsfähig, tüchtig.
Doch, wenn man sich beim Lieben quält,
dann ist das schöne Ziel verfehlt.
Denn mit dem Sex, na ja, das gibt sich
so langsam, wenn man über Siebzig.
HUMORIG
Humorig ist, wenn ohne Not,
ein Herrchen einen Hundekot
im Fahrstuhl, völlig ungeniert,
ganz ohne Hundchen deponiert.
AUGENRINGE
Tut ein Mensch die schönen Dinge,
dann bekommt er Augenringe.
Tut er's nicht, du meine Güte,
ist er dumm, was Gott verhüte.
Hochsommer
Von Mitte Juli bis Mitte August
da hab ich zum Reimen gar keine Lust.
Da ist es zu warm, da fällt mir nichts ein.
Da lass ich die Reimerei lieber sein.
SPAZIERGÄNGERIN GESUCHT
Ich wünsch´ mir eine schöne Frau,
eins sechzig und gesund,
mit einem schlanken Körperbau
so hundertzwanzig Pfund.
Mit einem Wort ein tolles Weib,
bis sechzig, ungefähr,
für einen Alterszeitvertreib,
vielleicht auch etwas mehr.
Ich selbst bin grau und arm und alt.
Es reicht jedoch, sie werden sehn,
ob City oder Grunewald,
noch immer zum Spazieren gehen.
HOLLADIRIA ...
Die Spree ist so grün, wie die Donau so blau,
das nimmt man in Spree-Athen nicht so genau.
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
Am Ku-Damm, im Caffee, da gibt's keine Kuh,
nur Milch aus der Dose, die gibt's immerzu.
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
Ein Kreuz auf dem Kreuzberg, das soll wohl so sein,
das ist unser sauerer Kreuzberger-Wein
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
Es weidet der Waidmann sich in Waidmannslust
heut nur noch im Fließtal an weiblicher Brust.
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
Es schnallt der Berliner sofort und genau
wenn man zu ihm sagt: "Du kommst aus Wittenau!"
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
Im Tiergarten gibt es die Affen im Zoo,
doch mancher behauptet auch anders noch wo.
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
Kultur und ein Eisbein(Döner) und Freude fürs Geld,
ist das, was uns alle zusahamen hält..
Holladiria, holladiho, holladiria, holladiho.
u.s.w.
DIE AMEISE
Es war mal eine Ameise,
die machte sich auf die Reise
in das Land der großen Riesen.
Diesen hat sie dann bewiesen,
dass sie viel kleiner war als die.
Das dumme, dumme, dumme Vieh.
Da half kein Jammern, auch kein Beten.
Man hat das Dummerchen zertreten.
ALS OB DU STERBST
Sonne schliert durch Wasserweben,
schleift ganz tief nach Westen.
Bunt und lustig stirbt das Leben,
taumelt von den Ästen.
Blätter fallen,
Nebel wallen.
Ein Gefühl, als ob du sterbst,
Herbst!
KREDIT
Kredit bekommen und gelacht.
Auf das große Wunder vertraut.
Auf Sand gebaut.
Pleite gemacht.
Weil nix passiert,
frustriert.
MIEZE-KATZE
Eine süße Fratze hatse,
meine süße Mieze-Katze.
Wenn ihr etwas nicht gefällt,
faucht sie nicht,
nein, nein, sie bellt.
Geifer trofft aus ihrem Mund.
Mein Verdacht,
sie ist ein Hund?!
SPIEGELBILD
Wild vor Freude
sind sie beide
nicht,
das Spiegelbild und das Gesicht.
Im Gegenteil, es wird ganz wild,
das Spiegelbild.
ALTERS SCHWÄCHEN
Wenn beim Menschen sich die Schwächen,
die er bisher hatte, rächen,
stellt er sich mit Raucherbein
langsam auf die Tugend ein.
Nikotin und Alkohol
das verschmäht er, fühlt sich wohl.
Alter läutert viele Seelen,
die sich durch das Leben quälen.
BÖSE ZUNGEN
Es fällt im stillen Kämmerlein
so manchem Dichter etwas ein,
das einer schon vor ihm gewusst.
Wenn er's erfährt, dann hat er Frust.
Erfährt er's nicht,
und sein Gedicht
ist recht und schlecht gelungen,
dann hütet euch ihr bösen Zungen,
AHNUNGEN
Die Ahnung ist dem Mensch gegeben.
Sie zieht sich durch sein ganzes Leben.
Er ahnt, so ist es heute Mode,
was er getan vorm letzten Tode.
Was er da ahnt, ist nicht ganz klar,
er ahnt so ungefähr was war,
dann kommt er damit, wissen sie,
Zum Feierabend ins Ti-Vi.
SPLITTERNACKT
Wenn man das Leben, splitternackt,
schön sauber in ´nen Reim verpackt,
kommt einem vieles nicht mehr vor,
als wäre so etwas Humor.
ZEITBEGRIFF
Zeit in der Jugend
ist Zeit ohne Ende.
Später, im Alter,
kommt dann die Wende.
Dann läuft sie davon,
du holst sie nicht ein.
Immer schön langsam,
lass sein, lass sein!
LEBEN
Als ein Geschenk nimmst du es hin,
du nimmst das Leben noch nicht ernst.
Das kommt dir langsam in den Sinn,
je mehr du dich von ihm entfernst.
TIEFER SINN
Irgendwo liegt immer drin,
irgendwie, ein tiefer Sinn.
Den man dann beschreiben kann,
im Gedicht, und im Roman.
Dann, am Ende, zwar nicht oft,
kommt was raus, ganz unverhofft,
das den Leuten in der Welt,
so wie dir, sogar gefällt.
Wie gesagt, ein tiefer Sinn,
liegt in allen Dingen drin!
SONNABEND
Sonnabend, ein Tag zum Kaufen,
hektisch durch die Stadt zu laufen.
Flapsig wird man hart umworben
weil als König längst gestorben.
Anders ist´s als bei den Reichen,
doch, das soll man nicht vergleichen.
Dort, als Sonderangebot,
Hering, muffig und schön tot.
Dicht daneben Damenbinden,
niemand weiß, aus welchen Gründen.
Essen aus der Tiefkühltruhe
garantiert die Sonntagsruhe.
Wie gesagt, ein Tag zum Kaufen,
oder, um davonzulaufen.
KONTOSTAND
Jeden hat nach Kontostand,
unser Leben in der Hand.
Ist vorm Komma nur noch Null,
ist es nicht, wie es sein sull.
Kennen sie das alte Lied:
"Jeder seines Glückes Schmied!"
Den, der nichts zum Schmieden hat,
schmiedet dann Leben platt.
Achte drum, bevor du sterbst,
dass du irgendwo was erbst,
oder auch dich reich vermählst,
dann nur noch die Mäuse zählst.
Ganz egal, was du auch machst,
mach, dass du als letzter lachst.
Zeig dem Leben, was du bist,
arm, weil das was Schönes ist.
GIER
Der Mensch, der keine Gier bezwingt,
es nie im Leben zu was bringt.
Deshalb ist auch der Gierige
im Leben meist der Schwierige.
Er macht vor keiner Tugend halt,
nimmt, was gefällt, auch mit Gewalt,
gebärdet sich in seiner Gier,
mitunter wie ein wildes Tier.
Das Unglück ist auf dieser Welt,
dass das den Meisten so gefällt.
AUSPROBIEREN!
Reinlichkeit ist stets in Mode,
was die Menschen auch erfreut.
Dafür hab´ ich ne Methode,
die verrate ich euch heut´.
Präsentier´ sie, ohne Schonung,
beispielhaft an meiner Wohnung.
Meistens ist sie aufgeräumt,
wovon jede Hausfrau träumt.
Aber es geht auch mitunter
etwas drüber, etwas drunter.
Staub liegt dann herum und Flocken,
auch die Unterhosen, Socken.
Worauf ich die Brille nehme,
wenn ich mich gar zur sehr schäme,
von der Nase in die Tasche.
Ist das nicht ne tolle Masche?
Aufgeräumt und klar und rein
ist sofort mein Zimmerlein.
Diese Technik, nicht genieren.
Einfach einmal ausprobieren!
Ballade
Der Winter ist grausam fürs Vogelgetier;
Sie leiden noch schlimmer, noch schlimmer als wir.
Goldkehlchen hat in den Morgenstunden
des grausamen Winters ein Körnchen gefunden.
Ein Körnchen, ein Körnchen, das hilft überleben,
in Afrika, denn da ist es eben!
GEWALT DER SPRACHE
Sobald ein Mensch der Sprache mächtig,
wird er satanisch niederträchtig.
Er lässt den Teufel aus sich raus,
kräht laut und brüllt durchs ganze Haus.
So mancher kräht, was nicht verwundert,
wenn er noch lebt, auch noch mit Hundert.
Da lobe ich mir stille Seelen,
die vorwurfsvoll, mit Blicken quälen,
die mich schwer mit Verachtung strafen.
Bei denen kann ich ruhig schlafen.
HORRORGESCHICHTEN
Das sind schon Horrorgeschichten:
Mit Genen kann man jetzt züchten,
Kamele, so klein wie ein Nadelöhr.
Dann fällt es den Reichen nicht mehr so schwer,
genau wie die Armen, die Frommen,
auch selbst in den Himmel zu kommen.
TODESSTOSS
Furchtbar müssen Männer büssen,
gehen sie auf Freiersfüßen.
Gehen vor ihr auf die Knie,
wie das dumme Bullenvieh.
Warten duldsam auf den Segen,
wie der Ochse auf Degen.
Damen kommen sich dann vor,
wie vorm Ochs der Matador.
Oftmals kommt der Todesstoss.
Warum macht ein Mann das bloß???
DER ZANDER
Ob Sonnenschein, ob Wolkendecke,
ich bring´ den Zander heut zur Strecke.
Den stacheligen Wasserhund.
Ich hole ihn heut hoch vom Grund.
Der Bursche liegt nun schon seit Wochen
auf Kies am Grunde, wie ein Knochen.
Er ignoriert den besten Köder,
dass das frustriert, das weiß ein Jeder.
Ich muss ihn aus dem Wasser bringen
sei's auch mit Händen oder Schlingen.
In einer Tiefe von zehn Fuß
steht er am Grund, im klaren Fluss.
Jetzt such ich ihn mit Taucherbrille,
heut muss er raus, das ist mein Wille.
Ich pack´ ihn hinten von der Seite,
so ist es diesmal keine Pleite,
mit festem Griff, an seinem Schwanz.
doch nun beginnt der Affentanz.
Ich zieh´ am Zander, er an mir:
"Ich krieg dich, Freundchen, wetten wir?"
So war es auch, mit letzter Kraft
hab ich das Untier hoch geschafft.
Dort warf ich ihn, die Finger rot,
mit letzter Kraft hinein ins Boot.
Der Zander aber macht Gymnastik
sticht mir fünf Löcher in das Plastik,
um dann mit Schwung, in tiefen Gründen,
mit Zähnefletschen zu verschwinden.
Wie sehr mir dieser Zander stinkt,
derweil mein Schlauchboot abwärts sinkt.
Das Boot ist hin, ich kann's nicht fassen.
Ich kann ihn nicht in Ruhe lassen.
Da nützt kein Jammern und kein Fluchen.
Ich werd´s mit Dynamit versuchen.
..ISTEN-VERSUCH
Es waren einmal, Christen, Buddhisten,
Mohammed-, Kommu-, und Utopisten,
die bauten sich mit der eigenen Hand,
ein großes, ein schönes, ein Vaterland,
in dem die Milch und der Honig gut flossen.
Sie waren fröhliche Wohlstands-Genossen.
Ich habe das Land erst vor kurzem besucht,
eine Gegend, in der man nörgelt und flucht.
Ein jedermann hat einen Zaun gebaut,
an dem er mit Knüppeln wild um sich haut.
So ist es dann der Weisheit Schluss:
"Die Welt ist so, wie sie sein muss!"
STAUB
Es fällt der Staub, er fällt und fällt,
der mir das Leben so vergällt.
Nun liegt er doch schon fingerhoch,
er fällt und fällt, fällt immer noch.
Er gibt im Leben niemals Ruh,
er deckt die ganze Erde zu.
Das alles, was man heut entdeckt,
hat er vor langer Zeit versteckt.
Berühmte Städte, Metropolen.
Den Staub, den soll der Teufel holen.
Nicht Dreck sofort, als ewig neuen
gleich wieder in die Gegend streuen.
Gerade das macht ihm Vergnügen.
Ich seh ihn täglich bei mir liegen,
auf meinem Tisch, auf meinem Schrank,
auf Fernseher und Fensterbank.
Oh Staub, oh Staub, ich bitte dich,
oh Staub, oh Staub, verschone mich.
Vergebens bitte ich indessen,
weil Staub vom Teufel ist besessen.
HEINE
Ich denk´ an Heine in der Nacht,
weil der mich um den Schlaf gebracht.
Weil der des Nachts an Deutschland denkt,
hab ich mir meinen Geist verrenkt,
es jenem Grossen nachzumachen.
Doch, das Ergebnis ist zum Lachen.
Das sehen sie an diesen Zeilen.
Ich muss noch etwas daran feilen,
dann werd´ ich sie zum Abfall geben.
So ungerecht ist Dichterleben.
VERNUNFT
Die Liebe ist in jedem Fall,
für immer, irrational.
Der Hass, in jeglicher Gestalt,
der ist ganz einfach Urgewalt.
Nach allem Hassen, allem Lieben,
hab ich mich der Vernunft verschrieben.
Vernunft ist weder Hass noch Liebe.
Vernunft neutralisiert die Triebe.
Vernunft ist, sich nicht gehen lassen,
nicht in der Liebe, nicht im Hassen,
ist nur für die beseelten Wesen,
die rechnen können, schreiben, lesen.
Vernunft ist nur fürs Menschentier.
Zum Beispiel einem, so wie mir.
*
Was an dem ganzen Mist mich jammert,
das hab ich einfach ausgeklammert,
da werd ich später drüber grübeln,
man kann's mir nach dem Tod verübeln.
UNBEFLECKTE EMPFÄNGNIS.
Wegen der Unbefleckten-Empfängnis
war die Maria schon in Bedrängnis.
Denn damals, na ja, das wissen sie,
da gab es noch kein Verhüterli.
Hätte der Heilig-Geist das genommen,
dann wäre alles ganz anders gekommen.
Dann brauchte man nicht, ob Süden, ob Norden
Mohammedaner und andre ermorden,
dann gäb´ es ´Nordirland´ und ´Bosnien´ nicht.
Das ist schon das Ende von diesem Gedicht.
´
WEIHNACHTS - KOMMERZ
Weihnachten, das ist kein Scherz,
größtes Fest für den Kommerz.
Es kann sich ins Fäustchen lachen,
Leute kaufen nämlich Sachen,
die sie sonst nicht kaufen würden,
um sich Schulden aufzubürden.
KIRCHE
In den Himmel sticht sie geil.
Ihre Glocken bimmeln, weil
sie damit sogar den Himmel
ärgern will.
Mit dem Gebimmel.
BLITZ-PREDIGT
Wenn du in der Kirche sitzt,
bist du sicher, wenn es blitzt.
Auch ein Auto schützt zur Not
sicher vor dem Blitzschlag Tod.
Nur, da hörst du keine Predigt,
über Blitz, der dich erledigt.
JUNG/ALT?
Wer ist denn jung, wer ist denn alt?
Das hängt zwar ab von der Gestalt,
doch mehr wohl noch vom Innenleben.
Es soll auch junge Greise geben.
Vorschlag:
1.Strophe "Rentner Lied".
Melodie: "Die Gedanken sind frei!"
Wer will, kann ja weiter reimen.
Rentner Lied
Wir Rentner sind frei,
im Schaffen und Denken.
Wir lassen dabei
von Niemand uns lenken.
Wir helfen und geben,
wir lieben das Leben,
und bleiben dabei.
Die Gedanken sind frei.
OBLATEN
Die Kirche prahlt mit göttlichen Taten,
ihr Herz ist so groß und auch so rein.
Ein Armer, der bekommt zwei Oblaten,
anstatt ein Kot´lett vom fetten Schwein.
Die steckt man, weil Schwein ja so ungesund,
dem armen Menschen dafür in den Mund.
Man singt ein Tedeum und noch ein Amen,
das alles natürlich, in Gottes Namen.
Die Religion, die Rechte beschneidet,
doch grundsätzlich immer darunter leidet,
dass sie ja nicht von Gott gemacht.
Wer hätte das denn wohl gedacht?!
WER´S GLAUBT?!
Der Joseph liebte früher
wohl ohne Überzieher.
Das wurde erst nach seinem Tode,
zweitausend Jahre später Mode.
Ganz ohne das Verhüterli
kam Jesus, na, das wissen sie.
Selbst wenn die Kirche das bestreitet,
geht's nur, wenn sie die Beine breitet.
Manch Pater hat den Fall studiert,
auch wissenschaftlich ausprobiert.
So mancher werkelt, still und stumm,
an diesem Fall noch immer rum.
Egal, wie das Ergebnis ist.
Wer´s glaubt, der glaubt´s.
Der ist ein Christ.
ZOCKER
Er war ein Zocker,
das Geld saß locker.
Er ging in die Bank, um sie zu sprengen.
Im Morgengrauen sah man ihn hängen.
Er hing am Schlips, an der Außenwand,
trug eine Nachricht in seiner Hand:
"Ich hab´ es versucht, es ging daneben,
ohne das Geld will ich nicht mehr leben."
-------------
Ich stelle mir vor, das kommt in Mode,
dann käme jeder dritte zu Tode.
Leute die arm sind, oder dergleichen,
kein Problem mehr..., nur das mit den Leichen.
Gedächtnis Training
Willst du deinen Geist trainieren,
musst du dich nicht lange zieren.
Das macht, ganz in deiner Näh,
mit Humor die Frau Nòvé
Jeden Freitag, Uhre drei,
sind so zwanzig Mann dabei.
Die mit Knobeln und mit Raten
ihr Gehirnschmalz froh verbraten.
Die sich gern mit Ruhm bekleckern,
aber niemals ernsthaft meckern.
Kommen sich wie Einstein vor,
aber alles mit Humor.
Wie gesagt, ne gute Stunde
froh verbracht in netter Runde!
MORITAT
Sie ist völlig von den Socken,
denn ihr Alter, der geht zocken,
wirft das Geld zum Fenster raus.
Völlig nackt, bis auf die Socken,
kommt er heim, vom Spielbankzocken,
krank und müde sieht er aus.
Schönes Wetter, sonnig, trocken,
doch der Alte, der geht zocken,
dann, am Tage, schläft er aus.
Auch Dessous und rote Locken
helfen nicht, er will nicht bocken.
Das hält doch ein Weib nicht aus.
Deshalb dreht sie ihm die Socken
um den Hals und kann frohlocken.
Hier ist die Geschichte aus.
REUEN
Immer wenn der Mensch bereut,
sündigt er danach erneut.
Kann sich kaum am Leben freuen,
weil er ständig am Bereuen.
Lass den Schwachsinn, leb kommod.
Reuen kannst du nach dem Tod!
IGNORANTIN!
Wenn ich mal etwas Neues weiß,
bringt mich mein Weib in Frust.
Dann sagt sie: "Das ist alter Scheiß,
das hab ich längst gewusst!"
Doch Altes aus dem Radio,
das reißt sie glatt vom Hocker.
Ich werde mit dem Weib nicht froh.
Ich würge sie, ganz locker!
Nur etwas, das mich tierisch stört,
sie röhrt aus voller Brust:
"He, Alter, hast du das gehört?
Das hast du nicht gewusst!"
Was meinen sie wohl, wer von Beiden,
Lässt sich von seinem Quälgeist scheiden?
ENGELSKÜSSE
Erster Schnee auf Baum und Hecken,
auf den Wegen feuchte Flecken.
Schnupfen bohrt sich durch die Sohlen.
Winter soll der Teufel holen!
Alte Buchen, grad entlaubt,
weiß bepudert, eingestaubt
von Millionen Eiskristallen,
die als Schnee vom Himmel fallen,
so, wie frische Engelsküsse,
sind Ersatz für nasse Füße.
DAS IST VIEL!
Einst glaubte ich, dass man als Mann
nicht gut als Single leben kann.
Da habe ich mich sehr geirrt.
Seit ich allein, mein eigener Wirt,
mach ich mit meinem Lebensstil,
zu meiner Freude, was ich will.
Das ist viel!
STILL
Hilfst du einem Freund aus Not,
hasst er dich, still, bis zum Tod!
ALTER
Im Alter Leute, sollt ihr wissen,
ist das Leben ganz beschissen.
Es schrumpft das Hirn und das Gehäuse,
sogar im Portemonnaie die Mäuse,
die Waden krampfen Nacht für Nacht.
Wer sagt, dass Alter Freude macht?
VOM SCHENKEN
Was du bist und was du denkst,
sieht man daran, was du schenkst.
Solltest dir das Schenken schenken,
brauchst dann auch nicht klug zu denken!
ROULETTE.
Das Leben spielt, worauf ich wett´,
sein Minusspiel, wie beim Roulette.
Es spielt mal Schwarz, es spielt mal Rot
dann spielt es Zero, bis zum Tod.
Daher, was jeder Spieler kennt,
sein Minusspiel ist permanent.
Das Schicksal ist verwegen, klug,
es gaukelt Fairness, Zug um Zug,
doch schiebt es laufend Zero ein.
Das Leben ist nun mal gemein.
24. DEZEMBER
Dezember ist es, zwei und vier,
der Weihnachtsmann klopft an die Tür.
Ich geh´ spazieren, ganz allein,
durch Schnee und fahlen Sonnenschein.
Was schert mich Weihnachtsmann und Fest.
Ich flieg´, mit meinem Lebensrest,
im Sonnenschein, zu kühlem Glück,
dort, zu dem weichen Wolkenstück.
HUNDCHEN
Düngerstreuer, vier gebeint,
losgelassen, angeleint,
heben hier und da ihr Bein.
Scheißen fröhlich wie ein Schwein.
Hopsen kläffend durch die Stadt,
die die Hundchen gerne hat.
KOHL!
Es fühlt sich im Volumen wohl,
der abstinente Blumenkohl.
Im Gegensatz zum Fingerhut,
der kokst und fühlt sich gar nicht gut.
Nur eines hat der Kohl vergessen,
dass ihn die Menschen lieber essen.
EIN STEIN
Es liegt ein Stein am Wegesrand
er winkt mir fröhlich mit der Hand,
das, immer auf und nieder.
Ich bin erstaunt und winke wieder.
Was ist die Welt doch plötzlich schön,
so einfach beim Spazierengeh´n.
Besonders, wenn ein Stein dich grüsst,
den du sonst einfach übersiehst!?
APOTHEKER
Ich mach´ mir manchmal so Gedanken,
woran wohl Apotheker kranken?
Die sind Gesundheit in Person,
wer isst die eignen Pillen schon!?
Dafür gibt's doch die vielen Kranken,
die ihre Krankheit ihm verdanken.
Es ist ja schließlich große Mode:
Das Pillenschlucken, bis zum Tode.
Drum Leute seid darauf bestrebt,
auf dass der Apotheker lebt.
Denn würd' es ihn nicht geben:
"Wir müssten ewig leben!"
KLUGSCHEISSER
Heute bin ich fast erfroren.
Angefangen von den Ohren
bis herunter zu den Füssen
muss ich meine Kleidung büssen.
Dabei fällt mir fröstelnd ein:
"Lass den Himmel klüger sein!"
WUNDERLAND
Ins Wunderland der weißen Flocken
lasse ich mich gerne locken.
Überall, wohin ich geh,
frische Spuren in dem Schnee.
Hier ein Häschen, dort ein Mäuschen,
machten in der Nacht ein Päuschen.
Wildschweinfährten und von Rehen
führen über Land und Seen,
so, wie eine Perlenschnur,
folgt dem Has des Fuchses Spur.
Zeichen der Vergangenheit.
Eingeholt ist hier die Zeit.
LEVEL
Es ist in unserem Vaterland
der erste Stand,
der Kontostand.
Dann kommt der feine Pinkel,
dann Hochmut und dann Dünkel.
Von andren Dingen man kaum hört,
auch nicht von Leuten, die das stört.
So geh´n wir in ein neues Jahr,
das wohl so wird, wie's letzte war.
WER WILL DAS SCHON?
Was nützt dem Mensch ein Intellekt,
wenn niemand ihn bei ihm entdeckt?
Es gibt so viele Intellekte,
die niemals jemand je entdeckte.
Das liegt an so genannten Quoten,
darüber wird nichts angeboten.
Was wäre denn, wenn man entdeckt,
was alles in den Menschen steckt?
Ich nehme an, sie ahnen schon,
das wäre Geistes-Inflation!
Für viele Geister eine Qual.
Wer will das schon, verdammt noch mal?!
ZUM 100. GEBURTSTAG
Herr Meier lebt aus manchem Grund
seit vielen Jahren ungesund.
Er raucht, er trinkt, Wein, Weib, Gesang
liebt er schon hundert Jahre lang.
Der Meier ist ein Unikum,
den bringt gesundes Leben um!
ZIKADE.
In der Sonne badet sie,
dann zikt sie und dann kadet sie.
Dann wird es Nacht, wie schade,
doch nicht für die Zikade.
Die macht nun ade und auch zik,
macht ihre kleine Nachtmusik,
ist frei von allen Sorgen.
Sie zirpt bis in den Morgen.
ALLES WIRD GUT...
Bekommt dein Arzt noch rote Ohren,
wenn er dran denkt, was er geschworen,
dann ist er zwar noch stubenrein,
doch sehr viel mehr fällt ihm nicht ein.
Der Hippokrat', der einst erfand
den Eid, für den Gelehrtenstand,
der würde heut' im Grab sich drehen,
könnt´ er den Zustand jetzt besehen.
Der Eid, der einst entstand auf Kos,
der ist der Samariter Los.
Er machte jeden Mediziner,
zu einem echten 'Menschen-Diener'.
Da ja ein Mensch dem andern gleicht,
hat der Studierte bald erreicht
das Ziel, dass er sich selbst saniert.
Was in der Regel auch passiert.
Dem Patienten er verschreibt,
damit er in Behandlung bleibt,
auch gegen seinen Willen,
gleich hunderte von Pillen.
Weil er jedoch an andre denkt,
an jenen und an diesen,
wird jeder Mensch, der etwas kränkt,
zum nächsten überwiesen.
Der wiederum wird es ihm danken
er überweist den Kranken schnell,
natürlich nur zum Wohl des Kranken,
ins Überweisungskarussell.
So landet jener dann zum Schluss,
bei Ersterem, das ist ja klar,
wo er dann absolvieren muss,
was alles vorher schon mal war.
Was wiederum ganz klar beweist,
das ist ein alter Hut,
wenn man nur tüchtig schön bescheißt!
DANN WIRD SCHON ALLES GUT!
SCHUBLADE
Es denkt der Mensch, von Kopf bis Wade,
seit eh und je, Schublade, schade.
Was er nicht weiß, das glaubt er stur,
er glaubt in jeglicher Kultur
lässt sich auch selten rauben,
den Glauben an den Glauben.
Denn wäre diese Krücke weg,
dann wär im Hirn ein weißer Fleck
den mühsam er mit Wissen
dann würde füllen müssen.
APHO
Alt, reich, gesund, ein Leben lang,
das sei dein täglich Wunschgesang.
EIN RASSEWEIB!
Ein Rasseweib,
brandrote Mähne.
Luxusleib,
schneeweiße Zähne,
die konnte mich anscheinend leiden,
sie bat mich, mich doch zu entkleiden,
auf einer Liege Platz zu nehmen.
Ich war verlegen, tat mich schämen.
Sie kitzelte mir Arm und Bein,
mit spitzen Zacken, viel und klein,
dann schlug sie mich mit einem Hammer,
professionell, fast wie ein Drummer,
um mir danach ins Aug´ zu sehn.
Ich jappte nur noch: "Danke schön!"
Total war ich benommen.
Sie sagte: "Wiederkommen!"
Mein Freund, dem ich das so berichte,
bezweifelt erstmal die Geschichte,
doch, nach Bekräftigung und Eid,
glaubt er die Sache mit der Zeit.
Ich hab ein rein Gewissen,
denn er kann ja nicht wissen,
dass die, mit feuerrotem Haar,
die schöne Neurologin war.
MEINE SPUR
Was im Schnee,
ich gerne seh´,
wenn ich drüber geh,
ist, allein auf weiter Flur,
meine Spur.
Muss mich dreh´n,
rückwärts geh´n,
um sie lange noch zu seh´n.
Das ist schön!
MITTELFINGER
Was wäre ohne Mittelfinger
das Leben öd und leer.
Man braucht die süßen kleinen Dinger
zum Grüßen und noch mehr.
Pferde Apfel Torte
Sie laufen um das Schloss herum,
so treten sie die Hufe krumm.
Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd,
das hat man schon so oft gehört.
Der Pferdeapfel, das ist klar,
ist längst nicht mehr das was er war.
Der Spatz sitzt sinnend vor dem Kloß.
Er denkt, mein Gott, was ist das bloß?
Kratzt sich am Ohr, wobei er stöhnt.
"Was sind die Pferde nur verwöhnt.
Die Äpfel kannst du doch vergessen.
Wer weiß bloß, was die Zossen fressen?"
Der Opa hat davon geschwärmt,
dass sie sein Fressen angewärmt
hat sich dann jeden Zeh geleckt
so hat der Hafer ihm geschmeckt.
Doch das, was hier geboten wird,
da hat das Pferd sich wohl geirrt.
Man tankt die Pferde in Berlin
in letzter Zeit wohl mit Benzin?
Enttäuscht entfleuchen ihm die Worte:
"Ade, du einstmals Apfel Torte!"
Elefant
Ich hab` nen Elefant gekannt,
der war bekannt im ganzen Land.
Stand auf dem Kopf, mit Eleganz,
jonglierte Bälle, mit dem Schwanz.
Ob ihn das denn befriedige,
ihn vielleicht wohl erniedrige.
So fragte ich, er sprach: "Na ja,
doch besser, als in Afrika!"
APHO
Ein Künstler, der vom Tod betroffen,
kann eher auf Erfolge hoffen.
STINA
Dunkler Teich, in Waldidylle,
Schatten unterm Blätterdach.
Nixenklang durchlockt die Stille,
ruhig Herz, gemach, gemach.
Zögernd lasse ich mich nieder,
Blasen steigen aus dem Teich...
Es erscheint, mit nacktem Mieder,
'STINA', aus dem Feenreich.
Lässt im Rausch mich fast ertrinken
und sie lockt mich mit dem Schwanz.
Alle Liebeslüste winken,
leider, leider..., klappt's nicht ganz!
KRANKENKASSE
Ein Mensch, befallen von den Schwächen,
die ihm der Arzt verordnet hat,
muss dafür meistens mächtig blechen,
sofern er keine Kasse hat.
Doch hat er die, dann ist dagegen
das Kranksein beiderseits ein Segen.
MORGENWUNSCH
Lange Nacht, jetzt überwunden,
Leben, du bist wunderbar!
Sonne, schmelze dunkle Stunden,
Tag, bring´ deine Wunder dar.
Hoffend wünsch´ ich bis zur Nacht,
dass der Tag mich glücklich macht.
SCHONSAM
Weil die Welt noch ohne Sorgen
auch der Schmerz noch still und stumm,
liegt er gern, am frühen Morgen,
dösend in den Federn rum.
Bis zum Mittag liegt er so,
macht das schon seit vielen Jahren,
um danach den Status quo,
bis zum Abend zu bewahren.
Schonsam war sein Lebenslauf,
leider nicht von langer Dauer,
gestern gab er diesen auf,
denn 'Freund Hein' lag auf der Lauer.
Holte sich den Leckerbissen,
diese faule, fette Made.
'Hein' hat leider kein Gewissen.
Irgendwie find ich das schade!
MANSCHETTEN
Ältere Menschen bekommen Manschetten
vorm Ende, da kann sie auch keiner vor retten.
So mancher der denkt, etwas voreingenommen,
es wäre wohl besser schon früher gekommen.
Doch braucht sich nicht grämen wer früh verstirbt,
dass er sich damit sein Leben verdirbt.
Je länger sein Dasein, Frau oder Mann,
je dichter ist er am Ende doch dran.
PHYSIK
Genau genommen ist fatal
ein Po auf einem spitzen Pfahl.
Viel weniger muss sich da quälen
ein Po auf zwei gespitzten Pfählen.
Denn später, das weiß jedes Kind.
Je mehr der spitzen Pfähle sind,
je angenehmer ist der Sitz
auf diesen Pfählen,
schön und spitz.
VORWORT 2
WAS MACH ICH NUR? 7
BAKTERIEN-FERIEN 8
SONNENKLAR 9
ALTE ROHRE 9
FRIEDENS-KÜSSE 10
Friede wäre, wenn die Christen 10
ABSTAMMUNG 11
HALTUNG . 11
HI-TEC 12
DER AUTOBUS 13
FROHNATUR 13
WAS SIND DAS NUR FÜR TIERE? 14
ATOMGEWICHT 900 15
Alle Menschen, dick und dünn 15
ALETE 16
VORTEIL 16
RUDERN! 17
BEI WILLI 18
BEI HEMPELS UNTERM BETTE 19
TIERLIEBE. 20
STETS GENUG 21
HÖHEPUNKT 21
BLAU-KREUZ 22
EINE FREUNDIN! 22
DER ZAHNARZT 23
FETTAUGEN 24
VOLLMACHTEN 24
EIN FAULER HUND! 25
DASS ALLE ENKEL LACHEN! 26
GLUCK, GLUCK, WEG WAR ER 27
WENN WIR WOLLTEN 27
FALLS ERS GESAGT HAT... 28
"FASS!" 29
WANN? 30
LYRIK, PROSA 31
SCHWIEGERMÜTTER 31
AUF TOTE IST VERLASS 32
VERWEGEN 33
WEISHEIT 33
RACHENSCHLEIM 34
VOM POPELN 35
HOHEN TAUERN 36
EIGENE WAHRHEIT 36
LASS UNS STREITEN! 37
APHO 38
PAMPELMUSEN 38
ARSEN 39
VIELLEICHT? 40
KLINGONEN 41
WINTERLINNEN 42
SENDUNG 43
VIKTORIA 44
LIEBER UMSUNST 46
GROSSTADT-MELODIE 47
DIE SCHWARZE WITWE 48
WEISHEIT 49
RACHENSCHLEIM 50
LASS UNS STREITEN! 51
APHO 52
EIN GEDANKE 52
KOMM-HER KARREE 53
STERNENHIMMEL 55
MÜDE SOMMERBLÄTTER 56
Herbst 56
MÜNDLICHE VERMEHRUNG 57
SCHEISS DRAUF ! 58
MORALISCH VERSTORBEN 59
HUMOR 60
ECHTE GEISTER? 61
ÄHNLICHKEIT 62
KLAPPE HALTEN ! 63
LIEBE IM D-ZUG 64
WIE EIN KIND 64
SCHWACHSINN 64
KOHL 65
W.B. 65
SELBSTGENUG 66
DER GERADE WEG 66
EDEL ? 67
TORSCHLUSSPANIK 68
ANZEIGE 69
MÜGGELSEE 70
SENIOREN 71
KUNST 72
MENSCHLICHES 73
SOKRATES 74
LETHE 75
APHO 76
APHO 76
DER ANFANG... 76
Romantik 77
WIR PFEIFEN DRAUF! 77
DAS GIBT SICH 78
HUMORIG 79
AUGENRINGE 79
Hochsommer 79
SPAZIERGÄNGERIN GESUCHT 80
HOLLADIRIA ... 81
DIE AMEISE 82
ALS OB DU STERBST 83
KREDIT 84
MIEZE-KATZE 85
SPIEGELBILD 86
ALTERS SCHWÄCHEN 87
BÖSE ZUNGEN 88
AHNUNGEN 89
SPLITTERNACKT 90
ZEITBEGRIFF 90
LEBEN 91
TIEFER SINN 91
SONNABEND 92
KONTOSTAND 93
GIER 94
AUSPROBIEREN! 95
Ballade 96
GEWALT DER SPRACHE 97
HORRORGESCHICHTEN 98
TODESSTOSS 99
DER ZANDER 100
..ISTEN-VERSUCH 102
STAUB 103
HEINE 104
VERNUNFT 105
UNBEFLECKTE EMPFÄNGNIS. 106
WEIHNACHTS - KOMMERZ 107
KIRCHE 107
BLITZ-PREDIGT 108
JUNG/ALT? 108
Vorschlag: 109
Rentner Lied 109
OBLATEN 110
WER´S GLAUBT?! 111
ZOCKER 112
Gedächtnis Training 113
MORITAT 114
REUEN 115
IGNORANTIN! 116
ENGELSKÜSSE 117
DAS IST VIEL! 118
STILL 118
ALTER 119
VOM SCHENKEN 119
ROULETTE. 120
24. DEZEMBER 121
HUNDCHEN 121
KOHL! 122
EIN STEIN 122
APOTHEKER 123
KLUGSCHEISSER 124
WUNDERLAND 125
LEVEL 126
WER WILL DAS SCHON? 127
ZUM 100. GEBURTSTAG 128
ALLES WIRD GUT... 129
SCHUBLADE 131
APHO 131
EIN RASSEWEIB! 132
MEINE SPUR 133
MITTELFINGER 133
Pferde Apfel Torte 134
Elefant 135
STINA 136
KRANKENKASSE 137
MORGENWUNSCH 137
SCHONSAM 138
MANSCHETTEN 139
PHYSIK 140
GÜNTER MEHLHORN.
1921 in Berlin geboren.
Durch Krieg, Schwarzmarktzeit,
Aufschwung und Krise geschlittert.
Mal oben, mal unten, meist in der Mitte.
Einfach ein Berliner Schicksal,
wie Millionen andere.
Wer mir kennt,
liebt mir!
Da hatt err Rrecht!
Verlag: Eigen.
ISBN: 00000
Tag der Veröffentlichung: 26.03.2010
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